Umgang mit Texten – Inhaltsverzeichnis
– 1 – Ursula Hänsel, Hildegard Thielen
UMGANG MIT TEXTEN
IM ENGLISCHUNTERRICHT DER GRUNDSCHULE
1. Begründung des Themas
2. Moderationspfad und Materialien 2.1 Workshop: Umgang mit Texten 2.1.1 Zeitbedarf – Ziele – Material 2.1.2 Tagungsverlauf
Umgang mit Texten – Begründung des Themas
1. Begründung des Themas
Ein wichtiger Teil der Arbeit im Englischunterricht der Grundschule ist der handeln- de Umgang mit Texten und Medien.
Im Englischunterricht der Grundschule soll das Kind lernen, anhand von Alltagssi- tuationen neue Lebenswelten zu erkunden. In diesen neuen Lebenswelten ist die englische Sprache das vorherrschende Verständigungsmittel.
Um sich die dazu notwendigen sprachlichen Mittel anzueignen, sind motivierende Arbeitsmittel erforderlich. Zu diesen motivierenden Medien gehören Texte aller Art, literarische und nicht-literarische, sowie Druck-, Bild-, Tonerzeugnisse und auch elektronische Mittler. Dies wird im Lehrplan für das Fach Englisch dargestellt.1)
Dem Prinzip der Authentizität folgend, werden sowohl Sach- und Gebrauchstexte als auch literarische Textformen vorgestellt. In diesen Texten werden die Schüle- rinnen und Schüler auch mit den kulturellen Besonderheiten der Zielsprachenge- meinschaften konfrontiert. (Ton- und elektronische Medien werden in einem ande- ren Workshop dargestellt.) Durch die gemeinsame Beschäftigung mit englisch- sprachiger Kinderliteratur, Comics, Kinderzeitschriften u. Ä. gewinnen Kinder Ein- blicke in fremdsprachliche Lebenswirklichkeiten und in die fremde Kultur.
Umgang mit Texten – Moderationspfad und Materialien
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2. Moderationspfad und Materialien 2.1 Workshop: Umgang mit Texten
2.1.1 Zeitbedarf – Ziele – Material
Zeitbedarf: 3 Schulstunden (nach Bedarf zu verlängern) Ziele: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
•
erhalten Kenntnis über die Bedeutung von Texten für den Eng- lischunterricht in der Grundschule.•
lernen die Kriterien der für den Unterricht geeigneten Texte ken- nen.•
wenden diese Kriterien bei der Auswahl von Texten an.•
planen den Einsatz eines selbstgewählten Textes für den Unter- richt.Material: TOP 1
Flipchart (Anlage 1, 2)
TOP 2
Anlage 3, 4 a, 4 b (Folien)
TOP 3
Bücher und Texte, Kartendienst
TOP 4
Flipcharts, Eddings TOP 5
Anlagen 1 – 7
Umgang mit Texten – Moderationspfad und Materialien
2.1.2 Tagungsverlauf
Workshop I
Inhalte Mögliche Arbeitsformen/Methoden Zeit
Begrüßung/
Vorstellen des Tagungsverlaufs
Plenum (Anlage 1)
T O P 1
Einstieg In PA: Betrachten/Spontanreaktion (Anlage 2) Diskutieren der Fragen:
• „Ist der Einsatz von Texten bei der geringen Sprachkom- petenz sinnvoll?“
• „Welche Texte kommen in Frage?“
TN tauschen ihre Gedanken aus. 10 Min.
T O P 2
Lernziele und der Einsatz von Texten im Eng- lischunterricht der Grundschule
Plenum
Kurzreferat des MT: Begründung des Einsatzes von Tex- ten im Englischunterricht der Grundschule (Anlage 3, 4 a, 4 b)
20 Min.
T O P 3
Erarbeiten von Kriterien für die Textauswahl
TN erarbeiten in 4 Gruppen Kriterien für die Auswahl von Texten. (Anlage 5)
Überlegen Sie, welche Kriterien Sie an einen Text anlegen, den Sie in einer dritten bzw. vierten Klasse verwenden möchten.
Notieren Sie die gefundenen Kriterien auf der Flipchart.
Suchen Sie sich aus den vorhandenen Büchern das aus, das Ihren Kriterien am ehesten entspricht.
Stellen Sie die von Ihnen gewählten Kriterien vor.
Begründen Sie die Wahl Ihres Buches anhand Ihrer Krite- rien.
PL:
Zusammenführen der Ergebnisse:
• Kriterien der Auswahl
• Zuordnen der Bücher/Texte 35 Min.
P a u s e in die anschließende Bearbeitungsphase integrieren.
Umgang mit Texten – Moderationspfad und Materialien
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Methodisch- didaktische Überlegungen zum Einsatz von Texten
Treffen im Plenum und erhalten Arbeitsauftrag
TN lesen den Informationstext „Drei Phasen des Verarbei- tungsprozesses von Texten“:
• Before the text
• During the text
• After the text
(Anlage 6) 5 Min.
T O P 4
Planen von Unterrichtsein- heiten
GA in 4 Gruppen
Arbeitsauftrag: Erarbeiten Sie anhand Ihres gewählten Textes eine Unterrichtssequenz. (Anlage 7 a)
1. Überlegungen vor dem Einsatz des Textes:
• Muss der Kontext in der Muttersprache erklärt wer- den?
• Ist ein zentraler Wortschatz nötig, um den Text ver- stehen zu können?
• Welche Möglichkeiten der visuellen Unterstützung setze ich ein?
• Welche Möglichkeiten der Verknüpfung mit bekannten Wortfeldern sind gegeben?
• Muss die Geschichte dem Lernstand der Kinder ge- mäß geändert werden?
2. Stellen Sie Ihre Unterrichtssequenz dar:
• before the text (Hinführung/Einführung)
• during the text (Präsentation/Begegnung)
(Anlage 7 b) 60 Min.
T O P 5
Veröffentlichen der Arbeitser- gebnisse/Zu- sammenstellen von Möglichkei- ten der Unter- richtsgestaltung
Plenum
Vorstellen der Ergebnisse
(TN erhalten die Möglichkeit, die Unterrichtsvorschläge für alle aufzuschreiben und zu kopieren.)
30 Min.
Umgang mit Texten – Anlage 1
Tagungsverlauf
TOP 1Begrüßung/Vorstellen des Tagungsverlaufs Einstieg
TOP 2
Lernziele und der Einsatz von Texten im Englischunterricht der Grundschule
TOP 3
Erarbeiten von Kriterien für die Textauswahl
TOP 4
Methodisch-didaktische Überlegungen zum Einsatz von Texten Planen von Unterrichtseinheiten
TOP 5
Veröffentlichen der Arbeitsergebnisse/Zusammenstellen von Möglichkeiten der Un- terrichtsgestaltung
Umgang mit Texten – Anlage
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2
Comic aus „Praxisheft Sprachen“, S. 32
Umgang mit Texten – Anlage 3
Folie 1 Betrachtet man die Prinzipien
eines grundschulgemäßen Eng- lischunterrichts, so erweist sich der Einsatz von Texten – sowohl der literarischer als auch der nichtliterarischer – als beson- ders geeignet diese zu erfüllen:
Viele literarische Texte behandeln Themen,die für Kinder interessant und bedeutsam sind, und die sie aufgrund ihres Weltwissens und Wissens er- schließen können. Nicht literarische Texte können ihnen helfen sich in alltäglichen Situationen zurechtzufinden oder sie auf konkrete Kommunikationssituationen vor- zubereiten.
Viele literarische Texte ermutigen die Kinder dazu, die fremde Sprache in szeni- schen Darstellungen zu erproben oder Grundlage eines vielleicht sogar fächer- übergreifenden Projektes zu sein. Geschichten regen überdies die Fantasie an.
Zungenbrecher, Abzählverse, Märchen können umgestaltet und neugestaltet wer- den.
Einfache authentische Texte erleichtern es, sich mit englischsprachiger Lebens- wirklichkeit zu beschäftigen. Außerdem entwickeln Kinder Lernstrategien, einen Text zu verstehen, ohne jedes einzelne Wort zu verstehen. Sie lernen mit diesem Sprachdefizit durch Raten und Hypothesenbildung umzugehen.
Umgang mit Texten – Anlage
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4 a
Folie 1
Prinzipien eines
grundschulgemäßen Englischunterrichts
• Prinzip des Themen- und Situationsbezuges sprachlichen Lernens
• Prinzip des spielerischen, darstellenden und gestaltenden Lernens
• Prinzip der Authentizität
• Prinzip des entdeckenden und experimentierenden
Umgangs mit Sprache
Umgang mit Texten – Anlage 4 b
Folie 2
Der Umgang mit Texten
soll
• Freude am Hören (Lesen) und Verstehen der Fremdsprache vermitteln
• das Hörverstehen schulen
• Einblick in die fremde Kultur geben
• die Sprechbereitschaft in der Fremdsprache anregen
• den Zugriff auf fremdsprachliche Redemittel
erleichtern
Umgang mit Texten – Anlage
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5
Aufgabenblatt:
Überlegen Sie, welche Kriterien Sie an einen Text anlegen, den Sie in einer dritten bzw. vierten Klasse verwenden möchten.
Notieren Sie die gefundenen Kriterien auf der Flipchart.
Suchen Sie sich aus den vorhandenen Büchern das aus, das Ihren Krite- rien am ehesten entspricht.
Stellen Sie die von Ihnen gewählten Kriterien vor.
Begründen Sie die Wahl Ihres Buches anhand Ihrer Kriterien.
Mögliche Kriterien für die Auswahl von Storybooks:
•
Ist das Sprachniveau (Wortschatz – Satzstrukturen) angemessen?•
Enthält das Buch Merkmale wie Reime, Lautmalereien, Rhythmisierungen, da- mit die Kinder gut nachsprechen und ihre Aussprache verbessern können?•
Ist der Inhalt für die Kinder von Interesse, lustig, oder so, dass er gut memoriert werden kann?•
Wie ist das Buch visuell gestaltet?– Beziehen sich die Illustrationen auf den Text?
– Unterstützen sie das Verständnis?
– Sind sie zielgruppenangemessen?
– Sind sie attraktiv und farbenfroh?
– Sind sie so groß, dass die ganze Klasse sie sehen kann?
– Stellen sie das Leben in einer Kultur der Zielsprache dar?
•
Fordert das Buch die Partizipation der Schülerinnen und Schüler ein?– Erlaubt es eine Antizipation des Folgenden?
– Fördert der Text die Memorierfähigkeit?
– Ist der Text so gestaltet, dass das Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler gestärkt werden kann?
•
Motiviert die Geschichte die Kinder?– Bezieht sie Aspekte aus der kindlichen Erfahrungswelt ein?
– Entwickelt sie kindliche Vorstellungskraft?
– Entwickelt sie einen Sinn für Humor?
•
Erregt das Buch die Neugierde der Kinder?– Wollen sie dadurch mehr über die Fremdsprache, die fremde Kultur und das Lernen einer Fremdsprache erfahren?
•
Erzeugt das Buch eine positive Haltung gegenüber der Fremdsprache, der fremden Kultur und dem Sprachenlernen überhaupt?•
Sind Inhalt und Sprache im Buch repräsentativ für die Sprache, die in der frem- den Kultur gesprochen wird?– Werden Einsichten in die Lebenswirklichkeit der fremden Kultur vermittelt?
– Sind Inhalte und Sprache authentisch und angemessen?
Umgang mit Texten – Anlage 6
Arbeitsblatt: Drei Phasen beim Umgang mit englischen Texten
Before the text (Hinführung/Einführung)Eine Einstimmung auf die Phase wird erreicht durch Rituale wie:
•
Sitzordnung•
Handpuppe•
akustisches Signal•
optisches Signal•
„It’s story-time!“.Die Einstimmung/Hinführung auf den Text wird vorgenommen durch:
•
visuelle Medien aller Art•
akustische Impulse•
Fantasie-Reisen•
Schlüsselbegriffe•
Rätsel•
Titel des Textes•
Umschlag des Buches•
Gegenstände mit Beziehung zum Text.During the text (Präsentation/Begegnung)
Der Textvortrag muss mehrfach erfolgen, die Kinder dürfen aber bereits bei der ersten Darbietung Hypothesen anstellen. Anfängerinnen und Anfänger tun dies in der Muttersprache, fortgeschrittene Lernerinnen und Lerner auf Englisch.
Möglichkeiten, die Schülerinnen und Schüler in die folgenden Darbietungsphasen einzubeziehen, sind:
•
Unterstützung durch Mimik oder Spiel•
Begleitung der Erzählung durch Wortkärtchen•
... rhythmische Geräusche•
Nachsprechen im Chor (Wörter, Refrain, kurze Sätze)•
weggelassene Wörter durch Geräusche ersetzen•
... mündlich ergänzen•
evtl. auch schon die Frage beantworten, wie die Schülerinnen und Schüler sichUmgang mit Texten – Anlage
– 13 –
6
•
Eine Schülergruppe führt eine Pantomime des Textes auf, die anderen erzählen die Geschichte dazu.•
Smiley und Grumpy-Spiel:Sie hängen einige große Bilder, die das Textgeschehen wiedergeben, an der Tafel auf. Gehen Sie mit den Kindern den Text noch einmal durch. Die Schüle- rinnen und Schüler schließen dann ihre Augen und Sie entfernen ein Bild.
Nachdem die Kinder ihre Augen wieder geöffnet haben, stellen sie fest, welches Bild fehlt und was es mit der Erzählung oder dem Gedicht zu tun hatte. In leis- tungsstarken Gruppen kann man alle Bilder nacheinander entfernen und dann fragen, wer jetzt noch die Geschichte erzählen kann.
Um mit dem Text handlungs- und produktionsorientiert zu arbeiten, bieten sich z. B. folgende Möglichkeiten:
•
Sie lassen die Kinder Personen oder Tiere, die im Text vorkommen und ihnen besonders sympathisch oder unsympathisch sind, malen. Die Bilder werden ausgestellt und sind Grundlage für ein Gespräch über die Charaktere.•
Die Schülerinnen und Schüler basteln ein Buch zu dem Text, in das sie Bilder malen und – wenn sie schon in der Fremdsprache lesen – auch fotokopierte Textteile einkleben können.•
Sie verfassen zusammen mit den Schülerinnen und Schülern ein kleines Thea- terstück, in dem jedes Kind eine kleine Rolle bekommt und mindestens einen Satz sagen darf.•
Für ganz schüchterne Kinder (oder Kinder die sich noch in der stummen Phase des Spracherwerbs aufhalten) kann es auch „stumme“ Rollen geben oder ande- re Aufgaben wie Stabpuppenspieler, Beleuchter beim Schattentheater, Souff- leuse etc.Umgang mit Texten – Anlage 7
Arbeitsauftrag:
Wählen Sie einen Text (Buch) aus und erarbeiten Sie eine Unterrichtsse- quenz.
Beachten Sie die Prinzipien für den Einsatz von Texten:
•
Gibt es linguistische Besonderheiten?•
Muss der Kontext in der Muttersprache geklärt werden?•
Welcher zentrale Wortschatz ist nötig, um den Text verstehen zu können?•
Welche Möglichkeiten der visuellen Unterstützung gibt es? Tafelzeichnung, Zeitungsbilder, Sprechblasen, Realien, Puppen, Wort- bzw. Bildkarten•
Möglichkeiten der Verknüpfung mit bekannten Wortschatzfeldern•
Welche Form der Präsentation wähle ich?•
Muss die Geschichte gemäß dem Lernstand der Kinder geändert werden?•
Welche Folgeaktivitäten bieten sich an?Begründen Sie Ihre Auswahl, notieren Sie notwendige Vorüberlegungen.
Beschreiben Sie die Methode.
Umgang mit Texten – Anlage
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7 a
Arbeitsauftrag:
Erarbeiten Sie anhand Ihres gewählten Textes eine Unterrichtssequenz.
1. Überlegungen vor dem Einsatz des Textes:
•
Muss der Kontext in der Muttersprache erklärt werden?•
Ist ein zentraler Wortschatz nötig, um den Text verstehen zu können?•
Welche Möglichkeiten der visuellen Unterstützung setze ich ein?•
Welche Möglichkeiten der Verknüpfung mit bekannten Wortfeldern sind ge- geben?•
Muss die Geschichte dem Lernstand der Kinder gemäß geändert werden?Umgang mit Texten – Anlage 7 b
2. Stellen Sie Ihre Unterrichtssequenz dar:
a) before the text (Hinführung/Einführung)
b) during the text (Präsentation/Begegnung)
c) after the text (weiterführende Arbeit am und mit dem Text)