Biomembranen — Transportmechanismen
Barrierewirkung der Membran:
• freie Diffusion von Stoffen wird unterbunden durch Lipidbilayer
• selektiver Stofftransport über spezielle Membranproteine = Translokatoren
⇒ Semipermeabilität oder selektive Permeabilität
Permeabilität von Molekülen durch eine künstliche Lipiddoppelschicht
Membranpassage:
• freie Diffusion von Stoffen, folgt Konzentrationsgefälle, OHNE Trägerprotein
• erleichterter Transport, folgt Konzentrationsgefälle, braucht Protein als Transporteur, OHNE Energie
• aktiver Transport, geht GEGEN Konzentrationsgefälle, braucht Protein UND Energie
Biomembranen — Transportmechanismen
Biomembranen — Transport-
mechanismen
spezifischer Transport:
• schneller als freie Diffusion
• substratspezifisch
• ist spezifisch hemmbar 2 Formen:
• passiver Transport (katalysierte Diffusion), geht bis zur Sättigung
• aktiver Transport (nur in eine Richtung, braucht Energie), auch gegen
Konzentrationsgefälle
über Kanal- oder Carrierprotein:
• Kanalprotein = wassergefüllte Membranpore, durchgängiger Kanal
• Carrierprotein kann 2 versch.
Konformationen annehmen, KEIN kontinuierlicher Kanal
Uniport:
Transport nur in eine Richtung
Cotransport:
Transport nutzt
elektrochemisches Potential;
Unterscheidung zwischen Symport und Antiport
Biomembranen — Transport-
mechanismen
Beispiele:
Erleichterter Transport:
• Bindung von Acetylcholin öffnet Na+-Ionenkanal –> Nervenimpuls
• Glucosetransporter in Erythrozytenplasmamembran
Aktiver Transport:
— Direkter aktiver Transport (ATP wird vom Transporter hydrolysiert)
• Na+/K+-ATPase, zur Aufrechterhaltung des Konzentrationsgradienten (3 Na+ raus, 2 K+ rein)
• H+/K+-ATPase, zur Generierung der Magensäure
• Ca2+-ATPase, in Skelettmuskelzellen zur Speicherung von Calcium im sarkoplasmatischen Reticulum
• ABC-Transporter, transportieren z.B. aktiv Chemotherapeutika aus der Zielzelle heraus
— Indirekter aktiver Transport (ATP wurde vorher verbraucht, z.B. für Konzentrationsgradient)
• Symport: Na+/Glucose-Transporter —> Glucose und Na+ werden gleichzeitig in die gleiche Richtung transportiert
• Antiport: Ca2+ wird gegen Na+ transportiert
Biomembranen — Physikalische Eigenschaften: Semipermeabilität,
Membranpotential
Barrierewirkung der Membran:
• freie Diffusion von Stoffen wird unterbunden durch Lipidbilayer
• selektiver Stofftransport über spezielle Membranproteine = Translokatoren
⇒ Semipermeabilität oder selektive Permeabilität
⇒ Ungleichverteilung der Ionen Na
+, K
+, Ca
2+und Cl
–⇒ Differenz im elektrischen Potential zwischen Innen- und
Außenseite (ca. 70 mV, innen negativer als außen)
Biomembranen — Chemie und Aufbau der Membranproteine
Energieverbrauchende
Transportsysteme, ATPasen, Permeasen
Unterscheidung zwischen peripheren und integralen Proteinen:
• integral: auch amphipathisch mit hydrophilem und
hydrophobem Anteil =>
entweder über α-Helices oder β-Faltblätter durch Lipid-Teil
• peripher: über Lipidanker in Membran fixiert
wichtige Vermittler zwischen innen und außen
Biomembranen — Chemie und Aufbau
der Membranproteine
Biomembranen — Chemie und Aufbau der Membranproteine
Porine in äußerer Membran gramnegativer Bakterien:
β-Faltblätter fassen hydrophilen Kanal ein
α-Helices mit lipophilen Aminosäureresten zur Lipidschicht gewandt, hydrophiles Säureamid- Rückgrat nach innen
Biomembranen — Membranproteine
periphere Proteine:
• über Lipidanker wie Myristat-, Farnesyl- oder
Geranylphosphatidyl-Rest in Membran fixiert
Biomembranen — Unterschiedliche Zusammensetzungen
Membrantyp Massenanteil [%] Massenanteil [%] Massenanteil [%]
Membrantyp
Protein Lipid Kohlenhydrat
Myelin 18 79 3
Plasmamembran:
menschl. Erythrozyten
49 43 8
Leberzelle der Maus
44 52 4
Amöbe
54 42 4
Chloroplastenlamelle 70 30 0
Halobakterium 75 25 0
innere
Mitochondr.membran 76 24 0
Biomembranen — Physikalische Eigenschaften:
Membranpotential
Signalfunktion (elektr.
Erregungsweiterleitung):
• durch Reiz ändert sich die
Durchlässigkeit best. Ionenkanäle
• das Membranpotential ändert sich = Depolarisation
• zur Regeneration muss Strom in andere Richtung fließen =
Repolarisation
• Änderung des Membranpot. wird als Information weiter gegeben
Ruhepotential Aktionspotential
Außen: wesentlich mehr Na+ Innen: wesentlich mehr K+
Biomembranen — Physikalische Eigenschaften: Membranpotential
saltatorische Erregungsweiterleitung:
• an markhaltigen Nervenfasern findet Depolarisation nur an den Ranvier- schen Schnürringen statt
=> höhere Leitungsgeschwindigkeit als bei marklosen Nervenfasern Schwannzelle
Biomembranen —
Signaltransduktionswege in Säugerzellen
Unterscheidung in „first“
und „second messenger“:
• von außen ankommende Signalmoleküle sind first messenger
• können sehr unterschiedlich sein: z.B. Prostaglandine,
Histamin, Acetylcholin, u.a.
Liganden, Proteine wie
Hormone, Wachstumsfaktoren, versch. Ionen
Biomembranen —
Signaltransduktionswege in Säugerzellen
Biomembranen —
Signaltransduktionswege in Säugerzellen
Unterscheidung in „first“ und „second messenger“:
• intrazellulär weiter umsetzende Signalmoleküle sind second messenger
• sind wesentlich weniger: Ca2+-Konz., cAMP, Inositoltrisphosphat (IP3), Diacylglycerin (DG), etc.
Biomembranen —
Signaltransduktionswege in Säugerzellen
Unterscheidung in „first“ und „second messenger“:
• intrazellulär weiter umsetzende Signalmoleküle sind second messenger
• sind wesentlich weniger: Ca2+-Konz., cAMP, Inositoltrisphosphat (IP3), Diacylglycerin (DG), etc.
Biomembranen —
Signaltransduktionswege in Säugerzellen
Unterscheidung in „first“ und „second messenger“:
• intrazellulär weiter umsetzende Signalmoleküle sind second messenger
• sind wesentlich weniger: Ca2+-Konz., cAMP, Inositoltrisphosphat (IP3), Diacylglycerin (DG), etc.
Biomembranen —
Signaltransduktionswege in Säugerzellen
Biomembranen —
Signaltransduktionswege in Säugerzellen
Unterscheidung in „first“ und „second messenger“:
• intrazellulär weiter umsetzende Signalmoleküle sind second messenger
• sind wesentlich weniger: Ca2+-Konz., cAMP, Inositoltrisphosphat (IP3), Diacylglycerin (DG), etc.
GDP+P
Biomembranen —
Signaltransduktionswege in Säugerzellen
Prinzip:
• first messenger bringt Signal an Membranprotein => führt zu Effekt in der Membran
• second messenger wird intrazellulär angeschaltet und aktiviert eine Signaltransduktionskaskade, in der meist mehrere Proteinkinasen
unterschiedliche Substrate phosphorylieren und schließlich den zellulären Effekt hervorrufen
⇒ insgesamt kommt es zu einer Verstärkung des Signals
⇒ das Signal muss auch wieder abgeschaltet werden können, ansonsten kommt es z.B. zur „Entartung“ der Zelle und zur Entstehung einer
Tumorzelle
⇒ Signaltransduktionswege steuern Wachstum, Differenzierung, Teilung und Zelltod