• Keine Ergebnisse gefunden

SEXUALERZIEHUNG i s t B e z i h u n g s a u f g a b e f ü r

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "SEXUALERZIEHUNG i s t B e z i h u n g s a u f g a b e f ü r"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

SEXUALERZIEHUNG ist Bezihungsaufgabe für die Etlern und pädagogischen Fachkräfte

Wenn Eltern ein Baby bekommen, sehen sie dieses gerne als kleines, unschuldiges Wesen, welches noch keinerlei sexuelle Bedürfnisse hat. Sie sind der Meinung, dass sich die Sexualität eines Menschen erst in der Pubertät entfaltet und entwickelt.

Das größte Problem ist, dass Sexualität oftmals völlig falsch verstanden wird. Denn es geht nicht nur um die genitale Vereinigung, sondern auch um Lust, Geborgenheit, Beziehung und das Erleben des eigenen Körpers. So erforschen bereits kleine Kinder ihren Körper und empfinden dabei so etwas wie Lust.

Zwischen der kindlichen Sexualität und der Erwachsenensexualität gibt es jedoch große Unterschiede. Während bei Kindern das Körpererleben, die Erkundung und die Neugierde im Vordergrund stehen, ist die Sexualität von Erwachsenen eher auf die Erregung und Befriedigung ausgerichtet.

Mit etwa drei Jahren beginnt für die meisten Kinder ein neuer Lebensabschnitt, wenn sie den Kindergarten betreten. Die Trennung von der Mutter und der Aufenthalt in einer fremden Umgebung für einige Stunden können die Kleinen arg stressen. Es kommt dabei auch in eine größere Gruppe von anderen Kindern und ist dadurch gezwungen sich auf ein größeres Miteinander einzustellen.

Dazu muss es soziale Kompetenzen erwerben. Wenn es möglicherweise bisher in der Familie im Mittelpunkt des Geschehens stand, wird es jetzt lernen, sich in eine größere Gemeinschaft einzuordnen, es wird merken, dass es einige Kinder im Kindergarten lieber mag als andere. Das Gleiche wird ihm auch wiederfahren. Es wird vielleicht um seinen Platz kämpfen, wird ausprobieren womit es sich Anerkennung, Zuneigung und Respekt verschafft, und wird lernen womit es nicht gut ankommt. Es entstehen die ersten Freundschaften. Die Kinder werden dabei experimentieren wie sich das anfühlt, und wie auch Streit entstehen und vergehen kann. Sie gehen im Laufe ihrer Kindergartenzeit vielfältige Freundschaften ein. Es ist wichtig, dies ausprobieren zu können, denn so erleben sie im Kontakt mit Gleichaltrigen, von wem sie gemocht, geliebt oder auch abgelehnt werden. Diese Erfahrungen ermöglichen es, einen partnerschaftlichen Umgang miteinander zu erlernen. Hier deutet sich der Beziehungsaspekt von Sexualität an.

Für die Eltern und die Erzieherinnen wird es in dieser Zeit wichtig die Gefühle der Zuneigung, Eifersucht, Sehnsucht oder Enttäuschung bei den Jungen und Mädchen ernst zu nehmen und sie nicht zu verharmlosen. Es sind die ersten starken Gefühle außerhalb der Familie.

Auch die Körperlichkeit der anderen weckt die kindliche Neugier. Wie sehen die Freunde und Freundinnen nackt aus? „Es kann auch vorkommen, dass ein Kind, das seine Genitalien noch nicht als Lustquelle entdeckt hat, von einem anderen Kind lernt, sich selbst zu berühren und zu befriedigen. Gerade wenn es sich dabei um eine erstmalige Erfahrung handelt, ist es möglich, dass das Kind zunächst sehr häufig masturbiert, weil es ganz begeistert ist von der Möglichkeit, sich selber angenehm Gefühle zu verschaffen. Dabei fühlt es sich oft auch dann nicht gestört, wenn andere Kinder seines Alters oder Erwachsene Nähe sind. Es ist manchmal völlig in sich versunken und lässt sich überhaupt nicht ablenken! Für Erwachsene, die in der Regel für Sexualität einen geschützten Rahmen brauchen, mag es befremdlich sein, wenn sich ihr Kind so offensichtlich vor anderen liebkost.“

Der Erwerb eines Schamgefühls ist für das Kind ein längerer Lernprozess. Mit ungefähr acht Jahren hat ein großer Teil der Kinder die sozialen Regeln so weit verinnerlicht, dass sie aus sich selbst heraus bestimmte Verhaltensweisen zeigen.

(2)

alle Auserwählten wollen mitspielen,

es wird nur so lange gespielt, solange alle Spaß daran haben und niemand Angst bekommt,

kein Kind wird zu irgendetwas gezwungen, was es nicht tun möchte (wieder die Sache mit dem Nein sagen!), es ist ein Spiel unter vielen verschiedenen Spielen, die gespielt werden.

Scham ist einerseits ein Ergebnis der Erziehung und entsteht durch Gewohnheiten, entwickelt sich andererseits aber auch von innen heraus als emotional-kognitiver Prozess und ist individuell unterschiedlich. Kinder zeigen Schamgefühle gegenüber Nacktheit oder körperlicher Nähe durch Erröten oder Blickabwendung. Gefühle der Scham sind eine positive Reaktionsmöglichkeit, um die eigenen Intimgrenzen zu spüren. Sie verdeutlichen das Bedürfnis nach Schutz und Abgrenzung. Jedoch weisen sie auch auf Aspekte von Unsicherheit, Angst vor Herabsetzung und Versagen hin. Die Auseinandersetzung mit Körperscham ist mithin ein wichtiger Prozess der sexuellen Identitätsfindung, denn die Fähigkeit, mit Schamgefühlen umgehen zu können, weist auf den Zugang zur eigenen Körperlichkeit hin. Außerdem hilft die Scham den für die Sexualität so wichtigen Intimbereich aufzubauen.

Der Grad der Offenheit ist auch von der persönlichen Entwicklung in bestimmten Lebensphasen wie der Pubertät und von konkreten Situationen abhängig. Aufmerksame Eltern sehen dies, wenn Kinder sich plötzlich am Strand nicht mehr nackt zeigen wollen, die Badezimmertüre zuschließen oder sich vor den Geschwistern und den Eltern verbergen. Die meisten Eltern und Erziehinnen regt die Selbstbefriedigung der Kleinen nicht mehr sonderlich auf. Ihre Unsicherheit aber wird deutlich, wenn das Kind auch bei der Oma, im Kindergarten vor den anderen Kindern, oder in der Straßenbahn ohne Hemmungen die Hände ins Höschen steckt. Hier müssen es die Erziehenden fertig bringen, dem Kind zu verdeutlichen, dass in unserem Kulturkreis jede Art von sexueller Befriedigung in die Intimsphäre gehört. So erfährt das Kind, dass masturbieren prinzipiell akzeptiert ist, aber eben nicht prinzipiell akzeptiert ist, aber eben nicht jederzeit und überall.

Prinzipiell bewegt sich das Interesse der vier- bis fünfjährigen nun aber in Richtung des anderen Geschlechts. Die Doktorspiele geben dafür besonders gute Gelegenheit. Dabei geht es darum Gemeinsamkeiten und Unterschiede durch genaues Betrachten, Berühren und Vergleichen festzustellen. Diese Neugier und ihre Befriedigung werden zumeist in ein Rollenspiel eingebunden, in dessen Verlauf sich die Kinder allmählich zum eigentlichen Gegenstand ihres Interesses vortasten. Auch die Imitation des Geschlechtsverkehrs kann zu diesem Experimentierverhalten gehören. Dabei möchten die meisten Kinder unter sich sein, hierin zeigt sich auch schon eine aufkeimende Intimsphäre. Dies beschreibt Gabriele Haug- Schnabel sehr anschaulich: Doktorspiele, „miteinander schlafen, aber nicht richtig schlafen mit geschlossenen Augen sondern so wie Große, die sich lieben“, und Kinderkriegen, das sind Spiele, die eine Zeitlang in Mode sind wie Geheimsprache, auf Stelzen laufen, Räuberbanden gründen und Freundschaftsbänder knüpfen. Das Kinderkriegen macht übrigens in dieser Reihung der besonderen Spiele die wenigstens Zuschauschwierigkeiten: weil hier die sonst mit Skepsis vermutete erwachsene Lustkomponente mit Recht ausgeschlossen wird. Werden die besonderen Spiele gleich behandelt wie alle anderen und erhalten vergleichbare Aufmerksamkeit, bleibt ihr Schockiergewinn gering. Dann ist ihre große Zeit gar nicht so lange, ihre Attraktivität lässt recht schnell nach. Denn viele Szenarien sind für dieses Alter viel variationsreicher und ausbaufähiger zu spielen als „Lieben“ und „Kinderkriegen“.

Doktorspiele macht wohl jedes Kind im Kindergartenalter gern. Den eigenen Körper, aber auch den des Freundes oder der Freundin genau betrachten, überall befühlen und in aller Ruhe auskundschaften, ist genauso schön und spannend, wie eingecremt oder bandagiert zu werden, im Spiel eine Spritze zu bekommen oder Fieber zu messen. Mit seinem Körper oder dem der anderen kann man spielen wie mit einem Ball, wie im Sand oder mit Bausteinen. Sich mit Fingerfarben bemalen, sich nass auf Sand wälzen, um wie paniert auszusehen, sich mit Creme betupfen, all das macht Spaß. Und was ist die Aufgabe der Erwachsenen hierbei? Sie sollen sich zurückziehen, meinen zumindest die Kinder - und das meine ich auch.

Häufig kommen diese Spiele im Kindergarten nicht vor, denn Doktorspiele macht man am liebsten im kleinen, auserwählten Kreis, keineswegs mit jedem, wenn möglich hinter verschlossenen Türen und ohne Störung zu Hause. Das ist soweit auch in Ordnung, vorausgesetzt,

(3)

Frühkindliche Selbstbefriedigung: Durch Selbstbefriedigung entdecken Kinder Ihren Körper und entwickeln lustvolle Gefühle. Die Akzeptanz frühkindlicher Selbstbefriedigung hilft beim Aufbau einer gesunden Identität.

Sexuell intendierte Rollenspiele: Rollenspiele mit sexuellem Inhalt sind ein wichtiges Übungsfeld im Kontakt mit Gleichaltrigen. Doktorspiele, Vater-Mutter-Kind-Spiele oder andere Rollenspiele ermöglichen eine Befriedigung der kindlichen Neugier. Das Sich-Ausprobieren-Dürfen fördert das selbstständig werden. Außerdem können auch mediale Erlebnisse verarbeitet werden.

Kinderfreundschaften: Kinder gehen im Kindergarten- und Grundschulalter vielfältige Freundschaften ein. In diesem wichtigen Kontakt zu Gleichaltrigen erlernen sie partnerschaftlichen Umgang und erfahren auch, gemocht oder abgelehnt zu werden.

Körperscham: Die Auseinandersetzung mit Körperscham ist ein wichtiger Lernprozess der sexuellen Identitätsfindung und schafft Zugang zur eigenen Körperlichkeit. Gefühle der Scham helfen eigene Intimgrenzen zu entwickeln und zeigen ein Bedürfnis nach Schutz und Abgrenzung. Jedoch weisen sie unter Umständen auch auf Unsicherheit und Angst hin.

Entwicklung der Geschlechtsidentität: Im Bereich „Mädchen sein“, „Jungen sein“, werden Kinder nicht passiv in unserer Gesellschaft hineinsozialisiert. Kinder setzen sich auch aktiv mit ihrer Roll auseinander. Erzieherinnen können viel für die Entfaltungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der kindlichen Geschlechterrollen tun. Egal ob Junge oder Mädchen. Jedes Kind muss in seiner Wesensart erkannt und entsprechend behandelt werden-

Doktorspiele im Kindergarten sind kurz, die Rollen, Doktor, Patientin, wechseln in einer Spielszene häufig. Die potenziell recht große Zuschauermenge mindert den Spielgenuss, der offensichtlich zu einer vollen Entfaltung eine gewisse Intimität braucht. Zumeist genügt ein kurzer Blick, ob sich alle wohlfühlen in ihrer nackten Haut. Wenn ja, ist alles ok; dann vielleicht noch ein Blick auf die Zuschauer, ob sich da auch keine Angst zeigt, die aufgefangen werden sollte. Fühlt sich ein Kinder jedoch sichtlich unglücklich oder durch die Situation überlastet, sollte es möglichst schnell herausgelöst und das Spiel spielerisch abgebrochen werden, ohne dass schlechtes Gewissen unter den Akteuren aufkommt. Jetzt bietet es sich an, in absehbarer Zeit gemeinsam ein Kinderbuch zu Körperbauunterschieden anzuschauen oder Mädchen- und Jungenpuppen mitbringen zu lassen, um die Normalität der Unterschiede hervorzuheben. Sind die wichtigsten äußerlichen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen hinreichend bekannt, alle Körperbereiche in Ruhe angesehen und auch mal befühlt, werden Doktorspiele, so attraktiv sie auch kurzzeitig waren, wieder uninteressant.“

Schon vor dem Schuleintritt wächst das Interesse für Geschriebenes. Viele Kinder versuchen sich im Entziffern, betrachten Bilderbücher aufmerksamer als früher und manche Fernsehsendung, die eher für ältere gedacht ist, weckt Neugier. Bei Gesprächen unter Erwachsenen schnappen sie sexuelle Informationen auf, die sie oft noch nicht verstehen, aber sich ihre kindlichen Vorstellungen und Meinungen dazu bilden. Die Medien sind außerdem voller Inhalte zum Thema Sexualität in allen denkbaren Facetten. Im Fernsehen: Kaum ein Spielfilm ohne Liebesszenen. In Zeitschriften: Das Liebes- und Sexleben der Prominenten und der Stars. In der Werbung: Sexualität in raffinierten Verpackungen als Lockmittel. Insofern sind Kinder einem Dauerbombardement von sexuellen Reizen ausgesetzt. Hilfreich ist es, wenn die Erzieherin diese Reizeinwirkungen mit den Kindern gemeinsam thematisiert und kindgerechte Alternativen medienpädagogisch erarbeitet. Eigene Werte, die den Erziehenden im Sinne der Sexualerziehung wichtig sind lassen sich z.B. mit guten Kidnerbüchern vermitteln, die in keinem Kindergarten fehlen sollten. Ein prämiertes Angebot ist z.B. „Peter, Ida und Minimum“ Ein Bilderbuch zum Vorlesen, in dem es um Aufklärung, aber auch um Gefühle der Betroffenen geht.

Wir fassen zusammen:

Kindliche Sexualität in den Tagesstätten und Grundschulen zeigt sich in unterschiedlicher Weise: direkt oder indirekt, offen oder versteckt ängstlich, irritierend oder klar, scheu fragend oder provozierend:

(4)

DIE ROLLE ALS ERZIEHERIN

Erzieherinnen sind der Schlüssel für eine sexualfreundliche Erziehung in den Tageseinrichtungen. Die sexuelle Neugier und die Entdeckungsreise der Kinder bringen die Erzieherinnen mit ihren persönlichen Einstellungen, Vorerfahrungen und Werten in Berührung. Das ist nicht immer einfach. Eine gesunde kindliche Sexualität entwickelt sich, wenn die Erzieherinnen sie entsprechend begleiten. Deshalb ist das Nachdenken über die eigene Sexualbiografie Voraussetzung für sexualpädagogisches Handeln. Die eigene Lebensgeschichte kann die Arbeit dabei bereichern, auch wenn ihre Reflexion nur dazu beiträgt die Erzieherinnen zu befähigen, die eigene Betroffenheit von den sexuellen Ausdrucksformen der Kinder zu unterscheiden.

Arbeit im Team: Die Einrichtungen müssen sich auch in ihrer konzeptionellen Arbeit im Team um Sexualerziehung bemühen. Die Kommunikation im Team ist eine wichtige Voraussetzung für den gelingenden Umgang mit kinderlichen Sexualität und damit auch für eine gemeinsame Haltung. In klärenden Gesprächen können Rücksichtnahme, Unsicherheit und Angst thematisiert werden und dies schafft Entlastung und Sicherheit für alle Beteiligten.

Sexualpädagogisches Konzept: Jede Einrichtung benötigt ein sexualpädaogigsches Konzept. Innerhalb der Konzeption der Einrichtung können Spiel- und Lernprozesse stattfinden und arrangiert werden, die die Themen aufgreifen, wenn Kinder entsprechende Bedürfnisse zeigen. Eine umfassende Sinnesschulung ermöglicht das Kennenlernen des Körpers.

Entsprechende Projekte sind hilfreich bestimmte Themen in den Horizont der Kinder zu rücken.

Die Raumgestaltung muss auch Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder zur Verfügung stellen.

ZUSAMMENARBEIT MIT DEN ELTERN

Gelingen kann die Sexualerziehung als Persönlichkeitsbildung natürlich nur in enger Zusammenarbeit mit den Eltern. Wenn die Haltung der Einrichtung geklärt, die Teamarbeit. Geglückt ist, so steht in der Regel einer kooperativen Elternarbeit nichts mehr im Wege. Eine wichtige Voraussetzung für gute Zusammenarbeit zwischen der Einrichtung und den Eltern ist die Anerkennung der Tatsache, dass es unterschiedliche Erziehungsstile, Werte, Einstellungen und Sichtweisen gibt. Und gerade im Bereich der Sexualität kommen auch noch kulturelle Unterschiede hinzu. Viele Eltern benötigen deshalb Unterstützung und Begleitung. Meist nehmen die Eltern mit großem Interesse grundlegende Informationen über die psychosexuelle Entwicklung der Kinder auf, deshalb sind Elternabende mit dem Thema der kindlichen Sexualität gut besucht. Nicht selten führen die Elternabende dazu, dass sie befähigt werden zuhause dann auch mit ihren Kindern entsprechend umzugehen.

Ziel bleibt bei allem die Förderung der Lebenskompetenz unserer Kinder und dazu gehört die umfassende Sexualerziehung. Sie trägt dazu bei, dass Stärke, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu Lebensbegleitern unserer Kinder werden.

Sexualität zu geben. Da die psychosexuelle Entwicklung nicht von der kognitiven Entwicklung zu trennen ist, brauchen die Kinder Wissen. Sie brauchen auch eine Begrifflichkeit um Bedürfnisse aussprechen zu können.

Sexuelles Vokabular: Schon Kindergartenkinder und Grundschüler haben sexuelle Sprüche in ihrem Sprachrepertoire.

Sie benutzen derbe Worte mit viel Spaß. Oft kennen die jüngeren die Bedeutung noch gar nicht, spitzen aber die Ohren, wie darauf reagiert wird.

(5)

Sexualerziehung beginnt wie jede Erziehung bereits in den ersten Lebenstagen.

Sexualerziehung spielt von Anfang an, wie alle anderen Erziehungsschwerpunkte, eine ständige wichtige Rolle im täglichen Leben.

Sexualerziehung kann nicht aus dem Erziehungsprogramm heraus isoliert werden, da sie mitten in das zwischenmenschliche Verhalten eingebettet ist.

Sexualerziehung ist, sobald sie aus ihrer künstlichen Isolation herauskommt und an die Entwicklung des Kindes angepasst abläuft, keine zu fürchtende Angelegenheit, sondern ein in vielen kleinen Schritten ablaufender wichtiger und befriedigender Teil unseres Lebens.

Kinder sollten schon von klein auf eine positive Einstellung zu ihrem eigenen Körper gewinnen. Hierzu sind ganz bestimmte erzieherische Verhaltensweisen sinnvoll.

Lustvolles Erleben von Sexualtiät setzt ein natürliches Erleben des eigenen Körpers voraus.

Frühe Erfahrungen mit gefühlvoller Zuwendung und körperlicher Zärtlichkeiten sind für die Entwicklung der Liebesfähigkeit günstig.

Eine natürliche Beziehung zum eigenen Körper entsteht auch dann, wenn das Kind erlebt, dass alle Teile seines Körpers gut, schön und liebenswert sind.

Sexuelle Fragen, Probleme und Ängste der Kinder sind ernst zu nehmen. Fragen zur Sexualität sollen ausführlich, nicht tabuisierend und sprachlich kindgerecht beantwortet werden.

Die sexuellen Spiele der Kinder sind Bestandteile der normalen sexuellen Entwicklungen. In Aufregung geraten ist daher nicht angebracht.

Man sollte sich immer bewusst machen: auch sexuelles, körperfreundliches Verhalten wird gelernt, durch das was wir persönlich sexuell erleben und erfahren.

Sexuelle Vorbilder können Eltern nur sein, wenn sie selbst ihre eigene Sexualität bejahen.

Sexualfreundliche Erziehung besteht darin, dass den Heranwachsenden Anreize, Beispiele und Vorbilder angeboten werden, die ihnen helfen, ihr zukünfitges Sexualleben zu kultivieren.

Zeigen Sie Verständnis und Toleranz, z.B. für die sexuellen Neugierspiel der Kinder. Machen Sie sich bewusst, dass dieses Verhalten natürlich ist.

Akzeptieren Sie es, dass das Kind nur durch Begreifen lernt, also auch seinen eigenen Körper nicht anders als durch Betasten und spielerisches Berühren aller Körperteile begreift.

Sie sollten nicht empört reagieren, wenn sich ein Kind aufgrund seines Zeigebedürfnisses nackt zeigt und auch Erwachsene nackt sehen möchte.

Liebevolles Verhalten gegenüber Menschen lernt das Kind durch unseren Umgang mit dem Kind.

HILFEN FÜR DEN UMGANG MIT DER KINDLICHEN SEXUALITÄT

Der 1. Schritt der Sexualerziehung beginnt nach der Geburt: Körperliche Nähe und Hautkontakt zwischen Säugling und Eltern sind für elementares Wohlbefinden ausschlaggebend. Erste sexuelle Reaktionen sind zu beobachten.

Den 2. Schritt der Sexualerziehung bilden die Reaktionen der Eltern auf die frühkindliche Sexualreflexe. Erschrecken oder Missbilligung führen zu Unbehagen beim Kind. Gelassenheit lässt es als selbstverständlich erscheinen. Das kindliche Interesse am eigenen und anderen Körper nimmt im 2./3. Lebensjahr zu.

Hierher fällt der 3. Schritt der Sexualerziehung. Es gilt die Aufgabe zu bewältigen einerseits das sozial verträgliche Betragen in Sachen Sexualität beizutragen und andererseits die zwanglose Freude des Kindes an seinem Körper nicht zu zerstören.

Im 4. Schritt der Sexualerziehung etwa um das 4. Lebensjahr beginnen die meisten Kinder mit Fragen. Sie sollten möglichst einfach und sachlich richtig, aber kindgemäß beantwortet werden. Die meisten sexuellen Zusammenhänge werden zwar mit viel Aufmerksamkeit aber ohne große Emotionen zu Kenntnis genommen.

Sexualerziehung ist ein Teil der Persönlichkeitsentwicklung. Dieser Entwicklungsprozess spielt von Anfang an, parallel zu den genannten Schritten eine bedeutsame Rolle.

Es ist die Erziehung zu einer selbstbewussten Persönlichkeit mit positiver Geschlechtsidentifikation und somit auch die Erziehung zu einem oder einer einfühlsamen, verantwortungsbewussten, zugewandten, aber nicht abhängigen Partner oder Partnerin.

Das Spiel und Erkunden der Genitalien sollte daher nicht unterdrückt werden. So kann das Kind körperliche Lust an sich selbst als etwas schönes und angenehmes erleben.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Für Unternehmen bedeutet dies, dass bei einer betrieblichen Nutzung von Fahrrädern auch der Sicherheitsaspekt bedacht werden

Dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration liegen keine Zahlen vor, wie viele Menschen von Zöliakie betroffen sind, die in Pflegeheimen untergebracht sind.. wie

 fertigt Rechnungen für Guthaben WBGL aus und überwacht die Zahlungseingänge.  behandelt die

a) die Hauptversammlung auf einen zeitnahen Termin, jedoch maximal bis zu einem Jahr, verschoben wird oder.. 10 b) die Hauptversammlung in digitaler Form abgehalten

„Wir begraben das Huhn, damit es kein Fuchs fressen kann, denn wenn wir es nicht essen konnten, dann soll es auch ein Fuchs nicht haben!“. Kruwwel, hol‘ dir den Klappspaten

Der LIZENZGEBER leistet nicht Gewähr dafür, dass die LIZENZPROGRAMME völlig fehlerfrei sind, doch wird er LIZENZPROGRAMME, für welche innerhalb von sechs Monaten nach deren

Die Geschossdecken über Keller- und Erdgeschoss und je nach Haustyp auch über Obergeschoss erstellen wir für Sie als Stahlbetonmassivdecken nach statischer Be- rechnung..

§ 95 Offenbaren von Staatsgeheimnissen (1) Wer ein Staatsgeheimnis, das von einer amtlichen Stelle oder auf deren Veranlassung geheimgehalten wird, an einen Unbefugten