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»Geben ist seliger als nehmen«über das Spenden

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Academic year: 2022

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Über das Spenden

»Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und

sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort

des Herrn Jesus,

der selbst gesagt hat:

Geben ist seliger als nehmen.«

Apostelgeschichte 20,35

(2)

N E W S L E T T E R A B O N N I E R E N ! Sie wollen regelmäßig über die Arbeit der Deutschen Bibelgesellschaft, neue Projekte und Produkte informiert werden? Sie möchten auf dem laufenden bleiben über die Aktivitäten der Bibelgesellschaften in Deutschland und weltweit?

Sie wünschen sich Gebetsanliegen für die weltweite Verbreitung der Bibel? Dann abonnieren Sie un- sere monatlichen Newsletter auf www.die-bibel.de/

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Wer wir sind

Die Deutsche Bibelgesellschaft übersetzt die biblischen Schriften, entwickelt und verbreitet innovative Bibelausgaben und eröffnet allen Menschen Zugänge zur Botschaft der Bibel.

Sie ist eine eigenständige kirchliche Stiftung.

Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Über- setzung Martin luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Das rund 600 Titel umfassende Gesamtprogramm bietet neben Bibelausgaben viele weitere Medien rund um das Thema Bibel.

Mit den regionalen Bibelgesellschaften in Deutschland entwickelt sie kreative Projekte, damit Menschen die Bibel kennenlernen. Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft verwirklicht gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) spendenfinanzierte Projekte zur Übersetzung und Verbreitung der Bibel weltweit.

www.die-bibel.de

I M P R E S S U M

Bibelreport:Fünfmal im Jahr erscheinende Zeitschrift der Bibelgesellschaften, 54. Jahrgang

Herausgeber:Verantwortlich i.S.d.P.:

Vorstand Dr. Christoph Rösel, Stiftung Deutsche Bibelgesellschaft, Balinger Str. 31 A, 70567 Stuttgart, Evangelische Bank eG, IBAN: DE59 5206 0410 0000 4150 73, BIC: GENoDEF1EK1, Postverlagsort: Stuttgart

Redaktion:Eva Mündlein, Tel. 0711/7181-245 (8.30–12.30 Uhr), bibelreport@dbg.de

Aboverwaltung:Petra Riedl, Tel. 0711/ 7181-270, riedl@dbg.de Konzeption Layout:JoussenKarliczek Gmbh, Schorndorf Satz und Layout:Andrea Bauer/Peter Killmann Druck:Marbo-Werbung Norbert Bokel Gmbh, lippstadt Jahresbezugsgebühr:€ 7,50ISSN0933-9949 Nachdruck von Beiträgen oder Fotos ist nach Absprache mit der Redaktion möglich. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht zurückgesandt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Inhalt

Falls nicht anders angegeben, sind alle im Bibelreport abgedruckten Bibeltexte der lutherbibel 2017 entnommen.

Titelbild: © ThitareeSarmkasat/iStock

Der nächste Bibelreport erscheint voraussichtlich am 22. Februar 2022.

DR. ChRISToPh RöSEl

»Alle gute Gabe und alle

vollkommene Gabe kommt von oben

herab.«

Jakobus 1,17 Liebe Leserinnen und Leser!

Das Weihnachtsfest ist für viele Menschen ein Anlass, Geld für eine gute Sache zu geben. Manche spenden spontan auf einen der vielen Spenden- aufrufe, die man in der Vorweihnachtszeit im Briefkasten findet. Andere wiederum haben sich schon länger Gedanken gemacht und sich sorgfältig informiert, wofür ihr Geld eingesetzt werden soll. Der Wunsch, sich nicht nur beschenken zu lassen, sondern selbst etwas weiterzugeben, ist groß.

Wir haben dies zum Anlass genommen, unsere aktuelle Ausgabe dem Thema

»Spenden« zu widmen. Warum spenden Menschen, was motiviert sie dazu?

Und was sollte man beim Spenden beachten? Welche Fragen von Spende- rinnen und Spendern erreichen uns häufig? Und was sagt eigentlich die Bibel dazu? Verschiedene Gedanken dazu finden Sie auf den nächsten Seiten.

Auch die Deutsche Bibelgesellschaft ruft für das Weihnachtsfest zu Spen- den auf – dieses Jahr zum ersten Mal auch für ein Projekt in Deutschland (siehe Seite 18). Warum wir in Zukunft neben unseren weltweiten Bibelpro- jekten auch solche im Inland unterstützen möchten, lesen Sie auf Seite 8.

Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Ihnen Ihr

Dr. Christoph Rösel

Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft

Etwas Gutes tun

Foto:©SyrischeBibelgesellschaft

E D I T O R I A L

FotoHandy:©Pexels/Pixabay

Syrische Kinder freuen sich über biblische Hefte.

S C H W E R P U N K T : Ü B E R D A S S P E N D E N

Spenden – ja! Aber warum?

. . . .4

»Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb«

. . . .6

Bibelprojekte in Deutschland fördern

. . . .8

Nachgefragt

. . . .10

Warum spenden Sie?

. . . .1 1 A K T U E L L E S

Bibel in Deutschland

. . . .12

B I B E L P E R S Ö N L I C H

. Barrieren überwinden

. . . .14

B I B E L W E L T W E I T

Somalia, Peru, Vietnam

. . . .16

S P E N D E N P R O J E K T

Eine Bibel schenkt Gefangenen Zuversicht

. . . 18

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N E W S L E T T E R A B O N N I E R E N ! Sie wollen regelmäßig über die Arbeit der Deutschen Bibelgesellschaft, neue Projekte und Produkte informiert werden? Sie möchten auf dem laufenden bleiben über die Aktivitäten der Bibelgesellschaften in Deutschland und weltweit?

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Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Über- setzung Martin luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Das rund 600 Titel umfassende Gesamtprogramm bietet neben Bibelausgaben viele weitere Medien rund um das Thema Bibel.

Mit den regionalen Bibelgesellschaften in Deutschland entwickelt sie kreative Projekte, damit Menschen die Bibel kennenlernen. Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft verwirklicht gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) spendenfinanzierte Projekte zur Übersetzung und Verbreitung der Bibel weltweit.

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Inhalt

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Titelbild: © ThitareeSarmkasat/iStock

Der nächste Bibelreport erscheint voraussichtlich am 22. Februar 2022.

DR. ChRISToPh RöSEl

»Alle gute Gabe und alle

vollkommene Gabe kommt von oben

herab.«

Jakobus 1,17 Liebe Leserinnen und Leser!

Das Weihnachtsfest ist für viele Menschen ein Anlass, Geld für eine gute Sache zu geben. Manche spenden spontan auf einen der vielen Spenden- aufrufe, die man in der Vorweihnachtszeit im Briefkasten findet. Andere wiederum haben sich schon länger Gedanken gemacht und sich sorgfältig informiert, wofür ihr Geld eingesetzt werden soll. Der Wunsch, sich nicht nur beschenken zu lassen, sondern selbst etwas weiterzugeben, ist groß.

Wir haben dies zum Anlass genommen, unsere aktuelle Ausgabe dem Thema

»Spenden« zu widmen. Warum spenden Menschen, was motiviert sie dazu?

Und was sollte man beim Spenden beachten? Welche Fragen von Spende- rinnen und Spendern erreichen uns häufig? Und was sagt eigentlich die Bibel dazu? Verschiedene Gedanken dazu finden Sie auf den nächsten Seiten.

Auch die Deutsche Bibelgesellschaft ruft für das Weihnachtsfest zu Spen- den auf – dieses Jahr zum ersten Mal auch für ein Projekt in Deutschland (siehe Seite 18). Warum wir in Zukunft neben unseren weltweiten Bibelpro- jekten auch solche im Inland unterstützen möchten, lesen Sie auf Seite 8.

Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Ihnen Ihr

Dr. Christoph Rösel

Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft

Etwas Gutes tun

Foto:©SyrischeBibelgesellschaft

E D I T O R I A L

FotoHandy:©Pexels/Pixabay

Syrische Kinder freuen sich über biblische Hefte.

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Spenden – ja! Aber warum?

. . . .4

»Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb«

. . . .6

Bibelprojekte in Deutschland fördern

. . . .8

Nachgefragt

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Warum spenden Sie?

. . . .1 1 A K T U E L L E S

Bibel in Deutschland

. . . .12

B I B E L P E R S Ö N L I C H

. Barrieren überwinden

. . . .14

B I B E L W E L T W E I T

Somalia, Peru, Vietnam

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S P E N D E N P R O J E K T

Eine Bibel schenkt Gefangenen Zuversicht

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twas abzugeben und zu teilen ist ein selbstverständ- licher Teil des Zusammenle- bens. Wer spendet, zeigt sich groß- zügig, fürsorglich und altruistisch.

Doch der Wunsch, Gutes zu tun, kann auch missbraucht und aus- genutzt werden. Deshalb sind beim Spenden nicht nur ein offenes Herz, sondern auch offene Augen gefragt.

Der Wert des Spendens ist unbestrit- ten. Es kann in allen Währungen geschehen und auf unterschiedliche Art – als Zeitspende, Sachspende oder Geldspende. Spenden ist immer eine freiwillige Leistung oder Tat, in der Regel verbunden mit einem bestimmten Zweck – ohne dass eine Gegenleistung erwartet wird.

Für 23 Prozent der Deutschen gehört es selbstverständlich dazu, einen Teil ihres Geldes freiwillig für einen guten Zweck abzugeben. Dabei sind es auf der einen Seite besondere Er- eignisse wie Naturkatastrophen oder Kriege, die die Menschen zu spon- tanen Spenden veranlassen. Damit können in einer speziellen Situation schnelle und umfassende Hilfsmaß- nahmen in die Wege geleitet werden.

Wer dagegen regelmäßig für eine Organisation oder für einen guten

E

Zweck spendet, agiert meist nicht

nur aus direkter Betroffenheit.

Ein wesentlicher Beweggrund für ein dauerhaftes Spendenengagement ist die Verbindung mit den eigenen inneren Werten. Was ist mir wich- tig? Wofür will ich mein Geld lang- fristig geben? Wofür schlägt mein Herz? Hinzu kommt ein ausgepräg- tes Verantwortungsgefühl für das Wohlergehen anderer Menschen.

»Mit meiner Spende leiste ich einen wichtigen Beitrag, der das Leben von Menschen verändern kann«, sagte mir eine langjährige Unterstützerin.

Im christlichen Bereich ist die welt- weite Solidarität unter Christen ein wichtiges Spendenmotiv.

Man mag sich kaum vorstellen, wie unsere Welt ohne die Existenz von spendenbasierten Nichtregierungs- organisationen aussehen würde – wie viel größeres Leid von Mensch und Natur und wie viel soziale Kälte würde das bedeuten! Wie würde sich das auf die Entwicklung der Mensch- heit als Ganzes auswirken? Und auch auf die Entwicklung des Christen- tums, auf die Persönlichkeit des Einzelnen? Welche Einflüsse würden stärker werden, welche rapide zurückgehen? Das Nachdenken

darüber gibt ein Gefühl für die Zusammenhänge und die Wechsel- wirkungen, die auf den ersten Blick verborgen sind.

Wenn es keine Spenden gäbe, wären die Partner der Deutschen Bibelge- sellschaft in anderen Ländern auf sich allein gestellt. Vielerorts gäbe es keine Bibeln, keine Materialien für den Kindergottesdienst. Die Alphabetisierung wäre weltweit auf einem weit geringeren Level. Über 70 Bibelgesellschaften wären in ihrer Existenz gefährdet. Die Liste ließe sich noch weiterführen.

Ein Herr, der erst seit Kurzem für die Weltbibelhilfe spendet, sagte mir:

»Warum habe ich Sie nicht schon früher kennengelernt? Das ist genau mein Anliegen: Pastorinnen und Pas- toren in den Ländern Afrikas sollen ein Neues Testament in griechischer Sprache erhalten. Denn eine gute Verkündigung basiert auf dem Stu- dieren und Auseinandersetzen mit dem biblischen Originaltext.« Hier hat jemand seine Interessen und Werte wiedergefunden. Ein Thema wird zu einem gemeinsamen Anlie- gen von Spender und Spendenorga- nisation. Ein Herzenswunsch erfüllt sich. Gemeinsam wird möglich, was einer allein nicht vermag.

Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen ein Anlass, Geld für eine gute Sache zu spenden. Doch was

bewegt uns eigentlich dazu, etwas von unseren Mitteln abzugeben, und was kann dadurch bewirkt werden?

Spenden – ja! Aber warum?

V ON

HOR ST S C H E U R E N B R A N D Deutsche Bibelgesellschaft

(5)

Abbildung Hintergrund S.4-11: © Yevhenii Dubinko/iStock; Abbildungen Spendengrafik: © Aşkin Dursun KAMBEROǦLU/iStock; © TopVectors/iStock; © Macrovector/iStock

So spendeten die Deutschen 2020

5,4 Mrd. €

650.000

Anstieg 5,1 %

5,4 Milliarden Euro wurden in Deutschland 2020 gespendet

Über 650.000 Spendenorga- nisationen gibt es in Deutsch- land.

Während der Corona-Pandemie wuchs die Spendenbereitschaft:

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Summe der Spenden um 5,1 % an.

2,6 %

Die Anzahl der Spender sank um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

66 %

66 Prozent der Spender in Europa waren weiblich.

58,5 %

58,5 Prozent der Spender sind über 60 Jahre alt.

65,-

65 Euro spendete die Bevölkerung pro Einwohner.

40,-

40 Euro gab jeder Spender im Schnitt.

Mehr Infos auf www.spendenrat.de

Beliebteste Spendenzwecke

Not- und Katastrophenhilfe, humanitäre Hilfe Kinder- und Jugendhilfe

Umwelt- und Naturschutz, Tierschutz Kirchlicher und religiöser Bereich

(6)

n vielen Stellen ermahnt die Bibel dazu, »freigebig«

zu sein und »bereit, mit anderen zu teilen« (1. Tim 6,18, BasisBibel). Wer Not leidet und be- dürftig ist, der soll Unterstützung bekommen: »Brich dem Hungrigen dein Brot«, so heißt es bei Jesaja (Jes 58,7). Hinter dieser »Ethik des Tei- lens« steht eine fundamentale bibli- sche Erkenntnis: Es ist Gott, der dem Menschen und der ganzen Schöp- fung das Leben schenkt und seinen Segen verteilt: »Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab« (Jak 1,17)! Und weil der Mensch von Gott so beschenkt ist, ist er angehalten, es ihm gleichzutun und sein Hab und Gut

mit anderen zu teilen.

Den zehnten Teil abgeben

Das Alte Testament kennt die Ab- gabe des »Zehnten«. Die Israeliten waren dazu angehalten, den zehnten Teil ihrer Ernte und ihres Viehs für Gott abzugeben. Der Zehnte wurde an bestimmte Heiligtümer geliefert und diente dort dem Unterhalt des Tempelpersonals. Was zunächst als freiwillige Gabe gedacht war, ent-

A

wickelte sich später zu einer jähr-

lichen Pflichtabgabe. Laut 5. Mose sollte der Zehnte nun am Zentralhei- ligtum zusammen mit dem Tempel- personal verzehrt werden (5. Mose 14,22-29). Nur in jedem dritten Jahr war der Zehnte für die Bedürftigen bestimmt. Wer den Zehnten abliefer- te, durfte auf Gottes Segen hoffen.

(Mal 3,10)

Bis heute halten sich manche Chris- ten an den Brauch, ein Zehntel ihres Einkommens zu spenden. Auch viele Freikirchen und Missionswerke leben davon, dass ihre Mitglieder sie mit zehn Prozent ihres Einkommens unterstützen. Der alttestamentliche Zehnte kann als Richtschnur für eine christliche Spendenpraxis dienen. Eine Verpflichtung dazu lässt sich für Christen aber nicht ableiten – eine Spende ist immer eine freiwillige Gabe.

Die innere Haltung

Sein Herz an den eigenen Besitz zu hängen, ist für Jesus eine törichte Haltung. Denn sie passt nicht zur freigebigen, aber auch unverfüg- baren Güte Gottes, die er allen

Menschen zuwendet. So will der ge- läuterte Zacharias aus Dankbarkeit und als Wiedergutmachung die Hälf- te seines Eigentums an die Armen geben (Lk 19,8). Der reiche Jüngling wiederum verzweifelt daran, dass er es nicht schafft, sein gesamtes Hab und Gut den Armen zu überlassen – wie von Jesus gefordert (Mt 19,21-22).

Und der reiche Kornbauer ist ein Beispiel dafür, wie wenig der irdi- sche Besitz im Angesicht der End- lichkeit des Lebens zählt (Lk 12,20).

Gibt jemand Geld für andere, so ist laut Jesus noch etwas anderes wichtig als die Höhe des Betrags:

Auch die Motivation und die innere Haltung spielen eine Rolle. Spende ich, weil ich etwas Gutes tun möch- te? Weil mir etwas wirklich am Her- zen liegt? Oder vielleicht doch auch, weil ich andere damit beeindrucken will? Für Jesus ist unsere karitative Tätigkeit eine Sache höchster Dis- kretion und Vertraulichkeit. Seine zugespitzt formulierte Forderung, dass beim Spenden die linke Hand nicht wissen soll, was die rechte tut, ist sprichwörtlich geworden (Mt 6,3).

Die bescheidene Gabe der armen Witwe ist von viel größerer Bedeu-

»Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb«

AU T OR I N E VA M Ü N DL E I N

ist Theologin und verantwortliche Redakteurin

des Bibelreports.

Der Brauch, etwas von seinem Geld an andere abzugeben, ist keine neue Erfindung. Schon in der Bibel wird darüber nach- gedacht, wie man seinen Besitz teilen soll, und über verschiede- ne Spendenpraktiken berichtet. Dabei spielt nicht nur die Höhe des Geldbetrages, sondern auch die innere Haltung eine Rolle.

(7)

tung als die großzügigen Spenden der Reichen (Mk 12,41-44). Wer nur einen kleinen Betrag spendet, damit aber all seinen Besitz und letztlich sich selbst in Gottes Hand gibt, hat mehr getan als jemand, der nur einen Teil seines Überflusses abgibt.

Verantwortliches Fundraising

Wer gibt, soll es nicht unter Zwang und gegen seinen Willen tun, son- dern aus Freude und Überzeugung.

»Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb«, weiß Paulus, der nicht nur

Mit seiner Kollekte für die Jerusalemer Gemeinde wurde der Apostel Paulus zum ersten christlichen Fundraiser. Sein Spenden- management kann auch heute noch als Vorbild dienen.

Gemälde von Jakob van Oost d. J. (1637–1713) als Apostel, sondern auch als erster

christlicher Fundraiser erstaunliche Fähigkeiten entwickelte (2. Kor 9,7).

Seine groß angelegte Sammlung für die Gemeinde in Jerusalem lässt ein vorbildliches und kluges Spen- denmanagement erkennen. Immer wieder macht Paulus den Christen in den von ihm gegründeten Gemeinden die Not in Jerusalem deutlich. Gleich- zeitig ruft er zur solidarischen Ver- bundenheit und Dankbarkeit mit der Jerusalemer Mutterkirche auf. Um Verdächtigungen, Misswirtschaft und Veruntreuung auszuschließen, beruft er Vertrauenspersonen und

stellt sicher, dass die Verwendung der Gelder transparent vonstatten- geht.

Paulus gibt den Gemeinden auch Tipps zum Spenden: »An jedem ers- ten Tag der Woche lege ein jeder von euch bei sich etwas zurück und sammle an, so viel ihm möglich ist, damit die Sammlung nicht erst dann geschieht, wenn ich komme.«

(1. Kor 16,2) Regelmäßig und den eigenen Verhältnissen angemessen zu geben ist nach Paulus eine gute Spendenpraxis.

Von der Übergabe der Kollekte in Jerusalem wird in der Bibel nicht berichtet. Möglicherweise war die Gemeinde in Jerusalem nicht so glücklich über die Gaben, wie Paulus sich das vorgestellt hatte. Über die Gründe lässt sich spekulieren. Der offene Ausgang der Kollekte zeigt jedenfalls, dass man bei einer Spen- denaktion nicht nur die Geber, son- dern auch die Empfänger und ihre Bedürfnisse im Blick haben sollte.

Foto: Wikimedia Commons

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ie Erkenntnis ist nicht neu:

Kirche und Familie haben als Vermittler des christ- lichen Glaubens in den säkularisier- ten westlichen Gesellschaften sehr an Einfluss verloren. Die christliche Religion, einst für die Mehrheit der Bevölkerung ein selbstverständli- cher Kompass, spielt heute im Alltag vieler Menschen kaum noch eine Rolle. Die Bibel und ihre Texte sind kein Allgemeingut mehr – auch in Deutschland nicht.

Als Stiftung Deutsche Bibelgesell- schaft ist es uns ein Anliegen, das

»Buch der Bücher« auch hierzulande wieder bekannter zu machen und Zugänge zu seinen Geschichten und Texten zu schaffen. Immer wieder erreichen uns Anfragen von Men- schen, die dieses Anliegen teilen.

Sie bitten um Bibeln und biblische Materialien, die sie an andere wei- tergeben können. So wurden wir bei- spielsweise angefragt für Bibeln und biblische Texte für Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht, für bedürftige Jugendliche bei einer Kirchenfreizeit, für Bewohner in Senioren- oder Pflegeeinrichtungen und für Patienten und ihre Angehö- rigen in Kliniken wie Hospizen.

D

Immer öfter wenden sich auch

Geistliche, die in der Gefängnis- seelsorge arbeiten, mit der Bitte um Bibeln an die Deutsche Bibelgesell- schaft – so auch der Pfarrer Jochen Stiefel. Für die Justizvollzugsanstalt Heilbronn erhielt er kürzlich 30 Ex- emplare der BasisBibel, die zusam- men mit der Württembergischen Bibelgesellschaft übergeben wurden (siehe Foto). Dabei berichtete er, dass viele Inhaftierte im Gefängnis große seelische Not erlebten und oft unter Isolation und Einsamkeit litten. »Ob mit Migrationshintergrund oder ohne: Eine Bibel in der eigenen Mut- tersprache zu erhalten, ist für viele Gefängnisinsassen ein großes Ge- schenk!« Gerade diesen Menschen am Rande der Gesellschaft könne die Bibel Halt geben und ihrer Seele neue Nahrung schenken, so Stiefel.

Damit die biblische Botschaft in den Herzen der Inhaftierten ankommen kann, brauchen sie eine gut ver- ständliche Bibel. Pfarrer Stiefel hält die BasisBibel für besonders geeig- net: »Für viele Insassen ist die Basis- Bibel ideal!« Dank ihrer verständli-

chen, modernen Sprache mit kurzen Sätzen und Worterklärungen fänden auch ungeübte Leserinnen und Leser einen schnellen Zugang zu Gottes Wort. »So kann die Bibel auch für Gefängnisinsassen zu einer Freundin in der Einsamkeit und zu einer Quelle des Trostes werden.«

Bibelverbreitung in Deutschland

Aufgrund der großen Nachfrage möchte sich die Stiftung Deutsche Bibelgesellschaft in Zukunft auch mit Spendenprojekten in Deutsch- land engagieren. Ergänzend zu den weltweiten Bibelprojekten der Weltbi- belhilfe wollen wir auch die Verbrei- tung und Erschließung der Bibel im Inland fördern.

Bibelprojekte in Deutschland gibt es bereits. Seit vielen Jahren verbreiten die rund 30 regionalen Bibelgesell- schaften mit vielfältigen und krea- tiven Angeboten die Bibel in ihrer jeweiligen Region. Sie haben damit wesentlich dazu beigetragen, dass wir als Dachorganisation unseren Auftrag, die Bibel zu den Menschen in Deutschland zu bringen, erfüllen konnten. Und das soll auch weiterhin

Bibelprojekte in

Deutschland fördern

AU T OR I N B R IGI T T E U B E R-KÖN IG

ist Referentin für Fundraising bei der Deutschen Bibelgesellschaft.

Der christliche Glaube hat im Leben vieler Menschen in Deutsch- land erheblich an Bedeutung verloren. Doch gleichzeitig zeigen die vielen Anfragen, die die Bibelgesellschaften bundesweit erreichen, dass es auch hier bei uns einen Bedarf an Bibeln gibt.

Quelle des Trostes

im Gefängnis

(9)

D A S M Ö C H T E N W I R I N Z U K U N F T F Ö R D E R N : Bibelprojekte in Deutschland für Kinder und Jugendliche in Schulen und Kindergärten oder bei konfessionell orientierten Freizeitange- boten; Senioren in Seniorenheimen und Pflegeeinrichtungen, Patienten und Angehörige in Krankenhäusern und Hospizen, Inhaf- tierte in Gefängnissen

Weitere Angebote:

Digitale Angebote zum Lesen, Entdecken und Verstehen der Bibel;

Bibeltextomat mit Bibelversen zum Mitnehmen

A N S P R E C H P A R T N E R I N : Brigitte Uber-König M.A., Tel.: 0711/7181-271, E-Mail: uber-koenig@dbg.de

Franziska Stocker-Schwarz (Württembergische Bibelgesellschaft) und Autorin Brigitte Uber-König übergeben Pfarrer Jochen Stiefel BasisBibeln für die Gefängnisseelsorge der JVA Heilbronn.

so bleiben: Für viele Bibelanfragen aus ihrer Region sind und bleiben sie die ersten Ansprechpartner!

Als Deutsche Bibelgesellschaft sind wir Partnerin der regionalen Bibel- gesellschaften und unterstützen sie

und ihre Projekte mit unseren Mit- teln. Mit vereinten Kräften können wir mehr erreichen.

Mithilfe von gezielten Spendenauf- rufen für Bibelprojekte in Deutsch-

land möchten wir dazu beitragen, dass auch hier weitaus mehr Menschen eine Bibel erhalten – Menschen, die die Bibel noch nicht kennen oder sich keine leisten können. Unsere Freunde und För- derer laden wir herzlich dazu ein, dieses Vorhaben zu unterstützen.

Vielen Dank!

Foto: © Deutsche Bibelgesellschaft

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W I E S I C H E R S I N D O N L I N E - S P E N D E N ? Sehr sicher. Bei der Übertragung und Abwicklung unserer Online- Spenden arbeiten wir seit vielen Jahren eng mit der Bank für Sozialwirtschaft zusammen. Nach der Freigabe Ihrer Online-Spende werden Ihre persönlichen Daten SSL-verschlüsselt übertragen, sodass unberechtigte Dritte keinen Zugriff haben. SSL ist ein weltweit anerkanntes Verschlüsselungsver- fahren und die Standardtechno- logie zur Absicherung von Inter- netverbindungen sowie den Schutz sensibler Daten. Die technische Abwicklung erfolgt automatisiert auf einem hochsicheren Server der Bank für Sozialwirtschaft.

Wer Geld spendet, möchte gut informiert sein. Hier eine Auswahl an Fragen von Spenderinnen und Spendern, die uns häufig erreichen.

Nachgefragt

W E L C H E Z U W E N D U N G S A R T E N G I B T E S ? Bei der Stiftung Deutsche Bibelgesellschaft gibt es zwei Möglichkeiten. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Arbeit ganz direkt. Ihre Spende wird unmittelbar, das heißt bis spätestens zum Ende des folgenden Kalenderjahres, für die Realisierung der von Ihnen gewünschten Förderprojekte verwendet. Mit einer Zustiftung in das Stiftungsvermögen der Deutschen Bibelgesellschaft helfen Sie uns, die Verbrei- tung der Bibel auch für spätere Generationen sicherzustel- len. Im Gegensatz zu einer Spende sind Zustiftungen nicht zeitnah zu verwenden. Die zugestifteten Vermögenswerte bleiben dauerhaft erhalten. Die erwirtschafteten Erträge dagegen werden jedes Jahr nach Ihren Wünschen für die Arbeit der Weltbibelhilfe oder für Bibelprojekte in Deutsch- land eingesetzt.

?

W I E W I R D D I E D E U T S C H E B I B E L G E S E L L S C H A F T B E I D E R V E R W E N D U N G I H R E R S P E N D E N G E L D E R G E P R Ü F T ? Die Deutsche Bibelgesellschaft mit der Weltbibelhilfe als Spendenwerk ist eine kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts. Damit untersteht sie der Aufsicht des Oberkirchenrats der Evangelischen Kirche in Württemberg. Neben der Prüfung seitens des zuständigen Finanzamts Stuttgart-Körperschaften werden die Jahresabschlüsse der Deutschen Bibelgesellschaft jährlich von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft extern geprüft. Der Weltverband der Bibelgesellschaften gewährleistet die sachgerechte Weiterleitung der Spenden an die Empfänger. Da durch diese vier unabhängigen Prüfungsinstanzen der sachgemäße Umgang mit den Spenden hinreichend gewährleistet und nach- gewiesen ist, führen wir kein zusätzliches Spendensiegel. Ein solches Siegel würde zusätzliche Kosten verursachen, die stattdessen direkt für Projekte ver- wendet werden.

W E R D E N M E I N E D A T E N Z U W E R B E Z W E C K E N A N D R I T T E W E I T E R G E G E B E N ? Nein. Bei der Nutzung Ihrer Daten halten wir uns selbstverständlich strikt an die Datenschutzbestimmungen der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die aktuellen Datenschutzhinweise der Deutschen Bibelgesellschaft finden Sie unter www.die-bibel.de/datenschutz

?

Foto Hintergrund unten: © ChristanChan/iStock

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Wir haben bei den Menschen, die mit uns verbunden sind, nachgefragt: Warum spenden Sie für die weltweite

Verbreitung der Bibel?

Warum spenden Sie?

»Die Bibel ist für mich Quelle für mein Leben.

Und ich wünsche mir, dass das viele Menschen auch erfahren, dass sie ihre Quelle in der Heiligen Schrift finden. Ich bin unter anderem aktiv in einem ökumenischen Bibelkreis.«

P FA R R E R I N E L I S A B E T H S I LT Z , S c h l ü c h t e r n

H E L M U T W . , S t u t t g a r t

»Zum einen ist mir das Motto der Weltbibelhilfe ein Herzensanliegen: Ich möchte, dass die Bibel und ihre Botschaft allen Menschen zugänglich werden, damit sie ganzheitlich und erfüllt leben

können. Zum anderen motiviert mich die positive Wirkung ihrer Projekte. Berührende Beispiele sind für mich etwa die Begleitung traumatisierter Kinder in Armenien, die im Krieg 2020 ihren Papa verloren haben. Oder die Winterhilfe für syrische Kriegsflüchtlinge in Jordanien. Solche praktischen Hilfen zusammen mit einer Bibel weiterzugeben – das ist eine wichtige Arbeit, die ich mit meinen Spenden gerne unterstütze.«

W O L F R A M B E H M E N B U R G , L e i p z i g

»In einem Werbe-Flyer der Deutschen Bibelgesellschaft für die gerade entstehende BasisBibel las ich seinerzeit den Aufruf, die Patenschaft für die Übersetzung eines Psalms zu über- nehmen. Ich habe mich dann gleich erkundigt, ob Psalm 31 noch

frei ist. Denn Worte aus diesem Psalm begleiten mich in meinem täglichen Gebet seit vielen Jahren. Ich war froh, durch mein Sponsoring nun gleichsam etwas zurückgeben zu können.«

»Die Bibel ist ein unverzichtbares Kulturgut, das wieder bekannter werden muss, insbesondere in Deutschland.

Die deutsche Sprache verdankt der Übersetzung Martin Luthers sehr viel. Ich wünsche mir, dass die BasisBibel vielen Menschen heute einen neuen Zugang zu Gottes Wort eröffnet. Deshalb fördere ich die Verbreitung der Bibel in Deutschland.«

G U N D O L F B A R E N T H I N , B e r l i n

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A K T U E L L E S A K T U E L L E S

»Das Neue Testament – jüdisch erklärt« erschienen Postkarten mit Bibelfliesen-Motiven

Emsdetten– Wandfliesen mit biblischen Darstellungen gehörten im 18. Jahrhundert zum festen Inventar friesischer Bürgerhäuser und Bauernhöfe. Die Norder und Emsdettener Bibelfliesenteams haben es sich zur Aufgabe gemacht, dieses fast vergessene Kulturgut

bekannt zu machen. Zu Advent und Weihnachten ist eine Postkarte mit passenden Bibelfliesen erhältlich.

Außerdem werden Postkarten zur Jahreslosung 2022 (Johannes 6,37) und zum Thema »Segen« (1. Mose 12,2) angeboten. Sie können beim Bibel- fliesenteam gegen Erstattung der

Schriftsteller beenden Experiment auf der Wartburg

Stuttgart – »Das Neue Testament – jüdisch erklärt« ist im Oktober bei der Deutschen Bibelgesellschaft erschienen. Die Studienausgabe vereint die biblischen Texte mit Kommentaren, Erläuterungen und Aufsätzen von über 80 renommier- ten jüdischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Ausgabe erscheint anlässlich des Jubiläums- jahrs »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«. Im ersten Teil bietet sie den Bibeltext nach der Lutherbibel 2017 mit Kommentaren

Foto:©BarbaraFrommann

Poster zu »500 Jahre Bibelübersetzung«

es wissenswerte sowie unterhalt- same Fakten rund um das Thema Bibel vor. Das Poster ist eine Koope- ration zwischen der mitteldeutschen Kirchenzeitung Glaube + Heimat, der EKD, der Stiftung Lutherge- denkstätten in Sachsen-Anhalt und der Deutschen Bibelgesell- schaft. Für den Einsatz des Plakats in Schule und Gemeinde stehen

zu jedem Abschnitt, Infoboxen mit vertiefenden Informationen sowie Einleitungstexten zu den einzelnen biblischen Büchern. Der zweite Teil umfasst mehr als 50 Aufsätze, die den Zusammenhang zwischen Neuem Testament und seinem jüdi- schen Entstehungskontext beleuch- ten, sowie vier Essays. Aufgrund der großen Nachfrage wurde bereits vor der Veröffentlichung eine dritte Druckauflage des Titels in Auftrag gegeben. Bestellangaben finden Sie auf der Rückseite dieses Heftes.

Bibel in Deutschland

Bremen– Am 10. November 2021 wurde Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, zur neuen Rats- vorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt. Sie tritt die Nachfolge des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm an. Mit der Deutschen Bibelgesell- schaft ist sie seit mehreren Jahren eng verbunden. 2017 wurde sie von der Vollversammlung der kirchlichen Stiftung zur Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Zwei Jahre später wurde sie auch Schirmherrin der Weltbibelhilfe. Generalsekretär Christoph Rösel gratuliert ihr zu ihrem Amt: »Wir wünschen ihr Gottes Segen für ihre neue Aufgabe und die Zuversicht, die in Psalm 124,8 zum Ausdruck kommt: Unsre Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.«

Annette Kurschus neue Ratsvorsitzende der EKD

Portokosten bezogen werden.

Etwaige Spenden dienen der För- derung der Projektarbeit Kulturgut Bibelfliesen (Ausstellungen, Vor- träge, Publikationen, Workshops).

Bestelladresse: Kurt Perrey, Pfr. i.R., Leiter des ökumenischen Projekts Kulturgut Bibelfliesen, Am Bieder- lackturm 5, 48282 Emsdetten; Tel.:

02572/9599580; perrey.kue@gmx.net;

www.fliesenbibel.de

Foto:©GerdEndemann,ProjektgruppeKulturgutBibelfliesen

Stuttgart – Im kommenden Jahr feiert die Bibelübersetzung Martin Luthers ihr 500-jähriges Jubiläum.

Im Herbst 1522 wurde Luthers Neues Testament, das sogenannte »Septem- bertestament« veröffentlicht. Zum Beginn der Adventszeit erscheint nun ein Poster (Format DIN A2), das Entstehung und Wirkung der Luther- bibel nachzeichnet. Daneben stellt

darüber hinaus gestaltete Einhei- ten zur Verfügung. Weitere Infor- mationen unter: www.die-bibel.de/ 500jahrebibeluebersetzung

Abbildung:©DeutscheBibelgesellschaft Poster:©DeutscheBibelgesellschaft

Eisenach– Nach Uwe Kolbe und Senthuran Varatharajah hat die Autorin Iris Wolff als letzte der drei Schriftsteller ihre Residenzzeit auf der Wartburg beendet. Im Rahmen des Wartburg-Experiments hatten alle drei den Auftrag, sich an- lässlich von Luthers Bibelübersetzungsarbeit vor 500 Jahren am gleichen Ort mit Texten, Themen und Motiven aus dem Neuen Testament zu befas- sen und einen eigenen literarischen Text zu verfassen. Erste Kostproben wurden in einer öffentlichen Lesung am Reformationstag im Eisenacher Stadtschloss ebenso zu Gehör gebracht wie im Literaturgottesdienst im Palas der Wartburg Mitte November. Unter reger Publikumsbeteiligung fand zudem ein Gedankenaustausch der drei Autoren mit dem Thüringer Minister- präsidenten Bodo Ramelow Anfang November im Augustinerkloster in Erfurt statt. Die entstandenen Texte sollen im Sommer 2022 veröffentlicht werden. In- itiatoren des Wartburg-Experiments sind die Internationale Martin Luther Stiftung und die Deutsche Bibelgesellschaft. Weitere Infos unter: www.wartburgexperiment.de

(13)

A K T U E L L E S A K T U E L L E S

»Das Neue Testament – jüdisch erklärt« erschienen Postkarten mit Bibelfliesen-Motiven

Emsdetten– Wandfliesen mit biblischen Darstellungen gehörten im 18. Jahrhundert zum festen Inventar friesischer Bürgerhäuser und Bauernhöfe. Die Norder und Emsdettener Bibelfliesenteams haben es sich zur Aufgabe gemacht, dieses fast vergessene Kulturgut

bekannt zu machen. Zu Advent und Weihnachten ist eine Postkarte mit passenden Bibelfliesen erhältlich.

Außerdem werden Postkarten zur Jahreslosung 2022 (Johannes 6,37) und zum Thema »Segen« (1. Mose 12,2) angeboten. Sie können beim Bibel- fliesenteam gegen Erstattung der

Schriftsteller beenden Experiment auf der Wartburg

Stuttgart – »Das Neue Testament – jüdisch erklärt« ist im Oktober bei der Deutschen Bibelgesellschaft erschienen. Die Studienausgabe vereint die biblischen Texte mit Kommentaren, Erläuterungen und Aufsätzen von über 80 renommier- ten jüdischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Ausgabe erscheint anlässlich des Jubiläums- jahrs »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«. Im ersten Teil bietet sie den Bibeltext nach der Lutherbibel 2017 mit Kommentaren

Foto:©BarbaraFrommann

Poster zu »500 Jahre Bibelübersetzung«

es wissenswerte sowie unterhalt- same Fakten rund um das Thema Bibel vor. Das Poster ist eine Koope- ration zwischen der mitteldeutschen Kirchenzeitung Glaube + Heimat, der EKD, der Stiftung Lutherge- denkstätten in Sachsen-Anhalt und der Deutschen Bibelgesell- schaft. Für den Einsatz des Plakats in Schule und Gemeinde stehen

zu jedem Abschnitt, Infoboxen mit vertiefenden Informationen sowie Einleitungstexten zu den einzelnen biblischen Büchern. Der zweite Teil umfasst mehr als 50 Aufsätze, die den Zusammenhang zwischen Neuem Testament und seinem jüdi- schen Entstehungskontext beleuch- ten, sowie vier Essays. Aufgrund der großen Nachfrage wurde bereits vor der Veröffentlichung eine dritte Druckauflage des Titels in Auftrag gegeben. Bestellangaben finden Sie auf der Rückseite dieses Heftes.

Bibel in Deutschland

Bremen– Am 10. November 2021 wurde Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, zur neuen Rats- vorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt. Sie tritt die Nachfolge des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm an. Mit der Deutschen Bibelgesell- schaft ist sie seit mehreren Jahren eng verbunden. 2017 wurde sie von der Vollversammlung der kirchlichen Stiftung zur Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Zwei Jahre später wurde sie auch Schirmherrin der Weltbibelhilfe. Generalsekretär Christoph Rösel gratuliert ihr zu ihrem Amt: »Wir wünschen ihr Gottes Segen für ihre neue Aufgabe und die Zuversicht, die in Psalm 124,8 zum Ausdruck kommt: Unsre Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.«

Annette Kurschus neue Ratsvorsitzende der EKD

Portokosten bezogen werden.

Etwaige Spenden dienen der För- derung der Projektarbeit Kulturgut Bibelfliesen (Ausstellungen, Vor- träge, Publikationen, Workshops).

Bestelladresse: Kurt Perrey, Pfr. i.R., Leiter des ökumenischen Projekts Kulturgut Bibelfliesen, Am Bieder- lackturm 5, 48282 Emsdetten; Tel.:

02572/9599580; perrey.kue@gmx.net;

www.fliesenbibel.de

Foto:©GerdEndemann,ProjektgruppeKulturgutBibelfliesen

Stuttgart – Im kommenden Jahr feiert die Bibelübersetzung Martin Luthers ihr 500-jähriges Jubiläum.

Im Herbst 1522 wurde Luthers Neues Testament, das sogenannte »Septem- bertestament« veröffentlicht. Zum Beginn der Adventszeit erscheint nun ein Poster (Format DIN A2), das Entstehung und Wirkung der Luther- bibel nachzeichnet. Daneben stellt

darüber hinaus gestaltete Einhei- ten zur Verfügung. Weitere Infor- mationen unter: www.die-bibel.de/

500jahrebibeluebersetzung

Abbildung:©DeutscheBibelgesellschaft Poster:©DeutscheBibelgesellschaft

Eisenach– Nach Uwe Kolbe und Senthuran Varatharajah hat die Autorin Iris Wolff als letzte der drei Schriftsteller ihre Residenzzeit auf der Wartburg beendet. Im Rahmen des Wartburg-Experiments hatten alle drei den Auftrag, sich an- lässlich von Luthers Bibelübersetzungsarbeit vor 500 Jahren am gleichen Ort mit Texten, Themen und Motiven aus dem Neuen Testament zu befas- sen und einen eigenen literarischen Text zu verfassen. Erste Kostproben wurden in einer öffentlichen Lesung am Reformationstag im Eisenacher Stadtschloss ebenso zu Gehör gebracht wie im Literaturgottesdienst im Palas der Wartburg Mitte November. Unter reger Publikumsbeteiligung fand zudem ein Gedankenaustausch der drei Autoren mit dem Thüringer Minister- präsidenten Bodo Ramelow Anfang November im Augustinerkloster in Erfurt statt. Die entstandenen Texte sollen im Sommer 2022 veröffentlicht werden. In- itiatoren des Wartburg-Experiments sind die Internationale Martin Luther Stiftung und die Deutsche Bibelgesellschaft. Weitere Infos unter: www.wartburgexperiment.de

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ie kann ich die Bibel lesen?«, fragte Jorge, als wir uns in den Schatten zur Mittagsruhe setzten. 2011 arbei- tete ich als Volontär auf einem Ferienlager in Chile. Zu den Aufgaben des Freiwilligendienstes gehörte auch die Betreuung von Freizeiten für Kinder und Jugendliche aus Kinderheimen. Alles wurde von einem christlichen Träger veran- staltet und deswegen wunderte mich die Frage nicht. Verstanden habe ich sie trotzdem falsch.

Ich hörte die Frage folgendermaßen: Wie finde ich Motivation, um die Bibel zu lesen? Wie kann ich den Inhalt besser verstehen? Wo fange ich mit der Lektüre an?

Ausgehend von meinen Erfahrungen in Deutsch- land, wo in jedem Gemeindehaus Bibeln herum- liegen und Staub fangen, hatte ich eine falsche Perspektive auf seine Frage. Jorge wollte nichts über die Methodik des Lesens oder die Ausle- gung der Bibel hören. Er meinte einfach: Woher bekomme ich eine Bibel, die ich lesen kann?

Ich habe mit meiner Prägung Jorges Problem nicht erkannt: Er hatte keinen Zugang zu einer Bibel. Jugendliche wie Jorge, die aus sehr ein-

fachen Verhältnissen kommen, sind nicht die einzigen Menschen, denen dieser Zu- gang fehlt. Die Barrieren sind vielfältig.

Die Grundlegendste ist die fehlende Ver- fügbarkeit des Buches. Aber auch das pas- sende Format zu finden kann ein Problem sein. Beispielsweise eine Übersetzung in der eigenen Sprache oder Bibelausgaben für besondere Lesebedürfnisse wie Groß- drucke oder Hörbibeln.

Dieses Problem des fehlenden Zugangs stammt nicht erst aus der heutigen Zeit. Am Schluss des ersten Briefs an die Thessalo- nicher schreibt Paulus:»Ich bitte euch bei dem Herrn: Lasst diesen Brief unbedingt allen Brüdern und Schwestern vorlesen!«

(1. Thess 5,27)In einer Zeit, in der die wenigs- ten lesen konnten, musste man vorlesen.

Paulus hatte es im Blick, dass nicht jeder seine Worte lesen kann. Er ermahnte dazu, sie vorzulesen, damit sein Schreiben mög- lichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden würde. Bei der Verbreitung von Gottes guter Nachricht braucht es den Blick für die Barrieren in dieser Welt.

Bis heute erfordert es immer wieder neue Anstrengungen und Ideen, damit die Bibel zu den Menschen kommen kann. Das Vorle- sen von Texten ist bei Kindern auch heute noch sicher sehr verbreitet. Die Überset- zung der Bibel in neue Sprachen, das Über- tragen in Blindenschrift, in Hörbücher, in digitale Ausgaben und neue Medien ist not- wendig. Durch die Begegnung mit Jorge habe ich verstanden: Es ist nicht selbstverständ- lich, einfach eine Bibel zu Hause zu haben.

Es ist ein Privileg, mit dem ich aufgewach- sen bin, das aber bei Weitem nicht alle Men- schen haben.

Nachdem Jorge seine Frage damals noch einmal gestellt und ich verstanden hatte, wo das Problem lag, planten wir Volontäre die Aktion »Bibeln für Chile«. Unsere Ent- sendeorganisation sammelte Spenden in Deutschland und wir kauften davon Bibeln.

Zu unserer Freude und Überraschung kam viel mehr Geld zusammen, als wir brauchten.

So konnten wir nicht nur die Kinderheime mit Bibeln ausstatten, sondern auch eine Schule und zwei soziale Stadtteilzentren.

M A X I M I L I A N N A U J O K S arbeitet bei der Deutschen Bibelgesell- schaft als Produktmanager für digitale Angebote. Er betreut die KonApp für Konfis und die Entwicklung neuer digi- taler Produkte. In der Vergangenheit hat er als Medien- und Jugendreferent gearbeitet und war mehrere Jahre als Filmproduzent selbstständig. Er lebt mit seiner Frau in der Nähe von Stuttgart.

VON

MAXIMILIAN NAUJOKS

W

Menschen leben weltweit in vielfältigen Le-

bensumständen und mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Die Bibel muss vielfältig aufbe- reitet sein, damit sie von allen verstanden werden kann. Paulus hat das bereits vor vie- len Jahren erkannt und dazu aufgefordert, seine Texte vorzulesen. Mir hat die Begeg- nung mit Jorge die Augen geöffnet und heute möchte ich mich weiter dafür einsetzen, dass möglichst viele Menschen Zugang zu einer für sie passenden Bibel haben. B I B E L P E R S Ö N L I C H

Barrieren überwinden

B I B E L P E R S Ö N L I C H

FotoHintergrundSolange_Z/iStock

»Ich bitte euch bei dem Herrn:

Lasst diesen Brief unbedingt

allen Brüdern und Schwestern vorlesen!«

1 . T h e s s a l o n i c h e r 5 , 2 7 ( B a s i s B i b e l )

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ie kann ich die Bibel lesen?«, fragte Jorge, als wir uns in den Schatten zur Mittagsruhe setzten. 2011 arbei- tete ich als Volontär auf einem Ferienlager in Chile. Zu den Aufgaben des Freiwilligendienstes gehörte auch die Betreuung von Freizeiten für Kinder und Jugendliche aus Kinderheimen. Alles wurde von einem christlichen Träger veran- staltet und deswegen wunderte mich die Frage nicht. Verstanden habe ich sie trotzdem falsch.

Ich hörte die Frage folgendermaßen: Wie finde ich Motivation, um die Bibel zu lesen? Wie kann ich den Inhalt besser verstehen? Wo fange ich mit der Lektüre an?

Ausgehend von meinen Erfahrungen in Deutsch- land, wo in jedem Gemeindehaus Bibeln herum- liegen und Staub fangen, hatte ich eine falsche Perspektive auf seine Frage. Jorge wollte nichts über die Methodik des Lesens oder die Ausle- gung der Bibel hören. Er meinte einfach: Woher bekomme ich eine Bibel, die ich lesen kann?

Ich habe mit meiner Prägung Jorges Problem nicht erkannt: Er hatte keinen Zugang zu einer Bibel. Jugendliche wie Jorge, die aus sehr ein-

fachen Verhältnissen kommen, sind nicht die einzigen Menschen, denen dieser Zu- gang fehlt. Die Barrieren sind vielfältig.

Die Grundlegendste ist die fehlende Ver- fügbarkeit des Buches. Aber auch das pas- sende Format zu finden kann ein Problem sein. Beispielsweise eine Übersetzung in der eigenen Sprache oder Bibelausgaben für besondere Lesebedürfnisse wie Groß- drucke oder Hörbibeln.

Dieses Problem des fehlenden Zugangs stammt nicht erst aus der heutigen Zeit. Am Schluss des ersten Briefs an die Thessalo- nicher schreibt Paulus:»Ich bitte euch bei dem Herrn: Lasst diesen Brief unbedingt allen Brüdern und Schwestern vorlesen!«

(1. Thess 5,27)In einer Zeit, in der die wenigs- ten lesen konnten, musste man vorlesen.

Paulus hatte es im Blick, dass nicht jeder seine Worte lesen kann. Er ermahnte dazu, sie vorzulesen, damit sein Schreiben mög- lichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden würde. Bei der Verbreitung von Gottes guter Nachricht braucht es den Blick für die Barrieren in dieser Welt.

Bis heute erfordert es immer wieder neue Anstrengungen und Ideen, damit die Bibel zu den Menschen kommen kann. Das Vorle- sen von Texten ist bei Kindern auch heute noch sicher sehr verbreitet. Die Überset- zung der Bibel in neue Sprachen, das Über- tragen in Blindenschrift, in Hörbücher, in digitale Ausgaben und neue Medien ist not- wendig. Durch die Begegnung mit Jorge habe ich verstanden: Es ist nicht selbstverständ- lich, einfach eine Bibel zu Hause zu haben.

Es ist ein Privileg, mit dem ich aufgewach- sen bin, das aber bei Weitem nicht alle Men- schen haben.

Nachdem Jorge seine Frage damals noch einmal gestellt und ich verstanden hatte, wo das Problem lag, planten wir Volontäre die Aktion »Bibeln für Chile«. Unsere Ent- sendeorganisation sammelte Spenden in Deutschland und wir kauften davon Bibeln.

Zu unserer Freude und Überraschung kam viel mehr Geld zusammen, als wir brauchten.

So konnten wir nicht nur die Kinderheime mit Bibeln ausstatten, sondern auch eine Schule und zwei soziale Stadtteilzentren.

M A X I M I L I A N N A U J O K S arbeitet bei der Deutschen Bibelgesell- schaft als Produktmanager für digitale Angebote. Er betreut die KonApp für Konfis und die Entwicklung neuer digi- taler Produkte. In der Vergangenheit hat er als Medien- und Jugendreferent gearbeitet und war mehrere Jahre als Filmproduzent selbstständig. Er lebt mit seiner Frau in der Nähe von Stuttgart.

VON

MAXIMILIAN NAUJOKS

W

Menschen leben weltweit in vielfältigen Le-

bensumständen und mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Die Bibel muss vielfältig aufbe- reitet sein, damit sie von allen verstanden werden kann. Paulus hat das bereits vor vie- len Jahren erkannt und dazu aufgefordert, seine Texte vorzulesen. Mir hat die Begeg- nung mit Jorge die Augen geöffnet und heute möchte ich mich weiter dafür einsetzen, dass möglichst viele Menschen Zugang zu einer für sie passenden Bibel haben.

B I B E L P E R S Ö N L I C H

Barrieren überwinden

B I B E L P E R S Ö N L I C H

FotoHintergrundSolange_Z/iStock

»Ich bitte euch bei dem Herrn:

Lasst diesen Brief unbedingt

allen Brüdern und Schwestern vorlesen!«

1 . T h e s s a l o n i c h e r 5 , 2 7 ( B a s i s B i b e l )

(16)

V I E T N A M

Leselernkurse zeigen Wirkung

Hanoi– Vietnam hat eine der höchsten Alphabetisie- rungsraten in Südostasien aufzuweisen. Dennoch ver- lassen gerade in den nördlichen Bergregionen viele Kinder, die ethnischen Minderheiten angehören, früh- zeitig die Schule. Sie müssen mit zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Viele von ihnen sind deshalb Analphabeten. Kenny (Name geändert), 36 Jahre, gehört zur Volksgruppe der Red Dao und war einer von ihnen.

Er hatte sogar Schwierigkeiten, sein Handy zu benutzen, da er die Namenseinträge nicht entziffern konnte – immerzu war er auf Hilfe angewiesen. Das änderte sich, als seine örtliche Kirchengemeinde in Zusammenarbeit mit der Vietnamesischen Bibelgesellschaft Lese- und Schreiblernkurse mit der Bibel anbot. Hier lernte Kenny schnell lesen und schreiben. Heute unterrichtet er selbst und ist stolz darauf, seinen Kindern bei den Schularbeiten helfen zu können. »Seit ich lesen und schreiben kann, bin ich ein neuer Mensch. Ich betrinke mich nicht mehr. Es ist mir wichtiger geworden, meiner Frau zu helfen und für meine Familie zu sorgen. Wir alle sind dadurch viel glücklicher.« In diesem Jahr sind insgesamt circa 1 300 Menschen durch die Kurse der Bibelgesellschaft erreicht worden.

Aus den

Bibelgesellschaften

B I B E L W E L T W E I T B I B E L W E L T W E I T

Ein dreiköpfiges Team aus Einheimischen übersetzt die Bibel für die Shipibo-Conibo, zwei indigene Ethnien in Peru.

Die Somalische Bibelgesellschaft will die somalischen Christen unterstützen.

Foto:©BibelgesellschaftinPeru

P E R U

Bibelübersetzung für die Shipibo-Conibo

Lima– Seit Anfang des Jahres 2021 fördert die Welt- bibelhilfe ein Übersetzungsprojekt unter den Shipibo- Conibo im Osten Perus. Der Start des Projektes inmit- ten der Pandemie, wo vieles nur virtuell möglich war, war herausfordernd. Denn die Volkgruppe lebt im Dschungel am Fluss Ucayali, wo es größtenteils keine stabile Internetverbindung gibt. Darüber hinaus gras- sierte gerade unter den Shipibo-Conibo Corona be- sonders stark. Auch mögliche Kandidaten für das neu zu bildende Übersetzerteam waren infiziert. Mittler- weile konnten ein erster Workshop abgehalten und zwei Männer und eine Frau als Übersetzer ausgewählt werden. Die zukünftige Übersetzerin Nelly G. meinte:

»In meiner Kultur widmen sich Frauen normalerweise dem Haushalt. Ich danke Gott und bin sehr glücklich, dass ich an diesem wichtigen Projekt mitwirken darf.«

Nun wird dafür ein Büro in der Stadt Pucallpa einge- richtet, weitere Schulungen für das Team folgen. Da- rüber hinaus wurde das Projekt »Brot des Lebens«, bei dem Kinder neben einem Frühstück auch »geistliche Nahrung« erhalten, in acht Dörfern der Shipibo lanciert – 585 Kinder profitierten bereits davon.

Seit er mit der Bibel lesen und schreiben gelernt hat, führt Kenny ein glücklicheres Leben.

Foto:©BibelgesellschaftinVietnam

Foto:©TomAlbinson

»Alles wirkliche Leben ist Begegnung.« Für den jüdi- schen Philosophen Martin Buber ist der Dialog auf Augenhöhe ein Ausdruck wirklicher Begegnung. Dieser Gedanke leitet uns und wird besonders sicht- bar bei unseren Veranstal- tungen: Im Herbst haben wir einen Online-Abend mit Mitarbeitenden der Ägyptischen Bibelgesellschaft veranstaltet und zudem einen Vortrag zur Bibelverbreitung in Sibi- rien angeboten. An einem Nachmittag haben wir uns gemeinsam mit einem Notar mit der Frage beschäftigt, was bei der Gestaltung eines Testa- ments zu beachten ist. Durch diese Angebote wollen wir Begegnung ermöglichen: mit Bibelgesellschaf- ten in anderen Ländern, die über ihr Land und ihre Arbeit berichten, aber auch mit anderen In- teressierten und Förderern. Wir freuen uns, dass die Angebote so gut angenommen werden, und planen bereits Veranstaltungen für das nächste Jahr.

Im letzten Heft hatten wir um Spenden für die Bibel- gesellschaft inArmeniengebeten. 44 720 Euro gingen bisher dafür ein. Mit Ihrer Hilfe kann die Armenische Bibelgesellschaft noch mehr Bibeln verbreiten und sich um traumatisierte Menschen kümmern. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Foto:©SilkeGabrisch

S O M A L I A

Neue Bibelgesellschaft gegründet

Mogadischu– In Somalia ist eine neue Bibelgesell- schaft gegründet worden. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, den somalischen Christen die Bibel zugäng- lich zu machen – egal, ob sie im Land selbst oder in der Diaspora leben. Der Weltverband der Bibelgesellschaften hat die neue Bibelgesellschaft als regionalen Partner anerkannt und sein Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit bekundet. Somit kann die Somalische Bibelgesellschaft an den internationalen Unterstüt- zungsprogrammen des Weltverbands teilnehmen und erhält zudem technische Hilfen. Die Bibelgesellschaft in Somalia sieht sich als Dienerin der Somalischen Kirche, die eine lange Geschichte im Land hat: Bereits 1881 gründeten christliche Missionare hier die ersten Gemeinden. Heute sind die Christen in Somalia durch islamistische Gruppierungen bedroht. Weitere Infos unter www.somalibiblesociety.org

Aus der Weltbibelhilfe

Horst Scheurenbrand, Leiter der Weltbibelhilfe,

berichtet:

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V I E T N A M

Leselernkurse zeigen Wirkung

Hanoi– Vietnam hat eine der höchsten Alphabetisie- rungsraten in Südostasien aufzuweisen. Dennoch ver- lassen gerade in den nördlichen Bergregionen viele Kinder, die ethnischen Minderheiten angehören, früh- zeitig die Schule. Sie müssen mit zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Viele von ihnen sind deshalb Analphabeten. Kenny (Name geändert), 36 Jahre, gehört zur Volksgruppe der Red Dao und war einer von ihnen.

Er hatte sogar Schwierigkeiten, sein Handy zu benutzen, da er die Namenseinträge nicht entziffern konnte – immerzu war er auf Hilfe angewiesen. Das änderte sich, als seine örtliche Kirchengemeinde in Zusammenarbeit mit der Vietnamesischen Bibelgesellschaft Lese- und Schreiblernkurse mit der Bibel anbot. Hier lernte Kenny schnell lesen und schreiben. Heute unterrichtet er selbst und ist stolz darauf, seinen Kindern bei den Schularbeiten helfen zu können. »Seit ich lesen und schreiben kann, bin ich ein neuer Mensch. Ich betrinke mich nicht mehr. Es ist mir wichtiger geworden, meiner Frau zu helfen und für meine Familie zu sorgen. Wir alle sind dadurch viel glücklicher.« In diesem Jahr sind insgesamt circa 1 300 Menschen durch die Kurse der Bibelgesellschaft erreicht worden.

Aus den

Bibelgesellschaften

B I B E L W E L T W E I T B I B E L W E L T W E I T

Ein dreiköpfiges Team aus Einheimischen übersetzt die Bibel für die Shipibo-Conibo, zwei indigene Ethnien in Peru.

Die Somalische Bibelgesellschaft will die somalischen Christen unterstützen.

Foto:©BibelgesellschaftinPeru

P E R U

Bibelübersetzung für die Shipibo-Conibo

Lima– Seit Anfang des Jahres 2021 fördert die Welt- bibelhilfe ein Übersetzungsprojekt unter den Shipibo- Conibo im Osten Perus. Der Start des Projektes inmit- ten der Pandemie, wo vieles nur virtuell möglich war, war herausfordernd. Denn die Volkgruppe lebt im Dschungel am Fluss Ucayali, wo es größtenteils keine stabile Internetverbindung gibt. Darüber hinaus gras- sierte gerade unter den Shipibo-Conibo Corona be- sonders stark. Auch mögliche Kandidaten für das neu zu bildende Übersetzerteam waren infiziert. Mittler- weile konnten ein erster Workshop abgehalten und zwei Männer und eine Frau als Übersetzer ausgewählt werden. Die zukünftige Übersetzerin Nelly G. meinte:

»In meiner Kultur widmen sich Frauen normalerweise dem Haushalt. Ich danke Gott und bin sehr glücklich, dass ich an diesem wichtigen Projekt mitwirken darf.«

Nun wird dafür ein Büro in der Stadt Pucallpa einge- richtet, weitere Schulungen für das Team folgen. Da- rüber hinaus wurde das Projekt »Brot des Lebens«, bei dem Kinder neben einem Frühstück auch »geistliche Nahrung« erhalten, in acht Dörfern der Shipibo lanciert – 585 Kinder profitierten bereits davon.

Seit er mit der Bibel lesen und schreiben gelernt hat, führt Kenny ein glücklicheres Leben.

Foto:©BibelgesellschaftinVietnam

Foto:©TomAlbinson

»Alles wirkliche Leben ist Begegnung.« Für den jüdi- schen Philosophen Martin Buber ist der Dialog auf Augenhöhe ein Ausdruck wirklicher Begegnung.

Dieser Gedanke leitet uns und wird besonders sicht- bar bei unseren Veranstal- tungen: Im Herbst haben wir einen Online-Abend mit Mitarbeitenden der Ägyptischen Bibelgesellschaft veranstaltet und zudem einen Vortrag zur Bibelverbreitung in Sibi- rien angeboten. An einem Nachmittag haben wir uns gemeinsam mit einem Notar mit der Frage beschäftigt, was bei der Gestaltung eines Testa- ments zu beachten ist. Durch diese Angebote wollen wir Begegnung ermöglichen: mit Bibelgesellschaf- ten in anderen Ländern, die über ihr Land und ihre Arbeit berichten, aber auch mit anderen In- teressierten und Förderern. Wir freuen uns, dass die Angebote so gut angenommen werden, und planen bereits Veranstaltungen für das nächste Jahr.

Im letzten Heft hatten wir um Spenden für die Bibel- gesellschaft inArmeniengebeten. 44 720 Euro gingen bisher dafür ein. Mit Ihrer Hilfe kann die Armenische Bibelgesellschaft noch mehr Bibeln verbreiten und sich um traumatisierte Menschen kümmern. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Foto:©SilkeGabrisch

S O M A L I A

Neue Bibelgesellschaft gegründet

Mogadischu– In Somalia ist eine neue Bibelgesell- schaft gegründet worden. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, den somalischen Christen die Bibel zugäng- lich zu machen – egal, ob sie im Land selbst oder in der Diaspora leben. Der Weltverband der Bibelgesellschaften hat die neue Bibelgesellschaft als regionalen Partner anerkannt und sein Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit bekundet. Somit kann die Somalische Bibelgesellschaft an den internationalen Unterstüt- zungsprogrammen des Weltverbands teilnehmen und erhält zudem technische Hilfen. Die Bibelgesellschaft in Somalia sieht sich als Dienerin der Somalischen Kirche, die eine lange Geschichte im Land hat: Bereits 1881 gründeten christliche Missionare hier die ersten Gemeinden. Heute sind die Christen in Somalia durch islamistische Gruppierungen bedroht. Weitere Infos unter www.somalibiblesociety.org

Aus der Weltbibelhilfe

Horst Scheurenbrand, Leiter der Weltbibelhilfe,

berichtet:

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