Referat „Managing Lock-Ins“
Seminar Internet-Ökonomie
Prof. Dr.-Ing. Robert Tolksdorf Dr. Klaus Schild
Referenten:
Michael Mertins Jens Mehnert
Gliederung: Käufersicht
Einleitung
Was ist ein Lock-In?
Ofenes System ein Ausweg?
Verhandlung aus Käufersicht
Vor der Verhandlung
Forderungen stellen
Verhandeln mit dem Verkäufer
Einleitung
Lock-In-Management ist ein Katz und Mausspiel zwischen Verkäufer und Käufer
Einleitung
Was ist ein Lock-In?
Hohe Wechselkosten unelastische Nachfragekurve
Elastizität = Elastizität =
p p q
q
p
q
p
q
q = Menge p = Preis
Einleitung
Offene Lösung
Vorteile
Keine Lizenzgebühren
Keine Bindung an einen einzelnen Anbieter
Sicherheit
Transparenz
Anpassbar - Flexibel
Einleitung
Offene Lösung
Nachteile
Quellcode muss teilweise frei bleiben
Umstellungskosten (Unterbrechung, Umschulung, Suchkosten) fallen trotzdem an
Bindung an eine Technologie
Verbreitungsgrad
Einleitung
Lock-Ins sind unvermeidbar
Aufkommen neuer Technologien
Wachsende Ansprüche - Expansionsvorhaben
Nachfragedruck durch den Kunden
Gliederung: Käufersicht
Einleitung
Was ist ein Lock-In?
Ofenes System ein Ausweg?
Verhandlung aus Käufersicht
Vor der Verhandlung
Forderungen stellen
Verhandeln mit dem Verkäufer
Verhandlung aus Käufersicht
Vor der Verhandlung
Bin ich nur von einem Anbieter abhängig?
Bekomme ich Support?
Kann ich meine Daten einfach konvertieren?
Wie hoch ist der Umschulungsaufwand?
Wie groß ist die Unterbrechung der Unternehmensprozesse?
Wie wahrscheinlich ist ein weiterer Wechsel?
Wähle ich einen teuren Marktführer oder einen billigen Underdog?
Verhandlung aus Käufersicht
Verhandlung mit Verkäufer
Der Verkäufer hat ein starkes Interesse daran, Kunden zu gewinnen
Je höher spätere Wechselkosten sind, desto höher die Forderungen
Informationsvorsprung über das eigene Unternehmen
Generell
Verhandlung aus Käufersicht
Forderungen stellen
Vergünstigungen
Beigaben, Geldzuschüsse, Rabatte, Garantie, Support
Hilfe beim Umstieg/Arbeitsunterbrechung, Training
Freie Upgrades
Bevorzugte Behandlung
Verhandlung aus Käufersicht
Verhandlungspoker
Wechsel sei nicht nötig: Beispiele von Firmen geben, die den Wechsel auch noch nicht
vollzogen haben und damit gut fahren
Bessere Angebote vorgeben – Anbieter gegeneinander ausspielen
Nachfolgekäufe versprechen
Stelle dich als einflussreicher Kunde dar (z.B.
durch Standardsetzung – Intel)
Zusammenfassung: Strategien für Käufer
1. Vergünstigungen vorher aushandeln
2. Vorgeben, die Vorzüge durch den Wechsel seien klein, die Wechselkosten dagegen groß
3. Einfluss auf andere Kunden 4. Verspreche Folgegeschäfte
5. Versuche Abhängigkeiten von einem einzelnen Anbieter zu vermeiden
6. Vorsicht vor vagen Vertragsklauseln / Versprechungen 7. Gefahr des schleichenden Lock-Ins – Analysiere
Lock-in Strategien für Verkäufer
3 Prinzipien der Basisstrategie
Investieren in Bildung eines Kundenstammes
Bindung der gewonnenen Kunden (Entrenchment)
Hebelwirkung des Kundenstammes nutzen
I. Investition in Kundenstammbildung
Generelle Aspekte
Sicht auf den Lock-in Zyklus
Kampf um neue Kunden
Strukturierung des Lebenszyklusgeschäfts
Kundengruppe: Einkäufer mit hohen Umstellungskosten
Kundengruppe: Einkäufer mit Einfluss
Multiplayer-Strategien
I. Investition in Kundenstammbildung
Sicht auf den Lock-in Zyklus I
Punktuelle Betrachtung von begrenztem Wert, da z. B.
folgende Aspekte unberücksichtigt bleiben:
Anfängliche Investitionen
Zukünftige Einnahmen
Zukünftiges Verhalten der Kunden
Vorausschauende und übergreifende Betrachtung wesentlich nützlicher:
Quantifizierung möglicher Folgeverkäufe und damit der möglichen verkaufsfördernden Investitionen
I. Investition in Kundenstammbildung
Sicht auf den Lock-in Zyklus II
Voraussetzung: Schätzung des Wertes jedes einzelnen Kundentyps über den Lock-In Zyklus.
Wert eines absolute Geldwert des
eingeschlossenen = Umstellungs- + Wettbewerbs-
Kunden kosten vorteils
Der Wettbewerbsvorteil basiert auf der Qualität des Produktes und dessen Kosten (dieser kann auch negativ sein!).
Je höher der Wert, desto wahrscheinlicher und profitabler sind Nachfolgegeschäfte.
I. Investition in Kundenstammbildung
Kampf um neue Kunden
Problem:
Kampf um neuen Kunden unterliegt zumeist vollständiger Konkurrenz
Einstiegspreise gegen Null
bei punktueller Betrachtung: Quasiprofite
Lösung:
Produktdiferenzierung und/oder Kostenführerschaft
I. Investition in Kundenstammbildung
Strukturierung des Lebenszyklusgeschäfts
Systeme
„ofen“ vs. „geschlossen“
Themen für Verkäufer und Einkäufer:
Risikotoleranz
Aktueller Geldwert
Persönliche Markteinschätzung für die Zukunft
I. Investition in Kundenstammbildung
Einkäufer mit hohen Umstellungskosten
Kernproblem:
Überwindung der Umstellungskosten des Einkäufers durch Subventionen des Verkäufers notwendig
Umstellungskosten schätzen, Lock-in Wert schätzen
Niemals auf Kundenaussagen vertrauen!
Attraktiv sind Käufer mit wachsenden Ansprüchen:
Wachsende Umstellungskosten
Erhöhte zukünftige Sekundärmarktnachfrage, z. B. nach
I. Investition in Kundenstammbildung
Einkäufer mit hohem Einfluss
Bestimmte Einkäufer für den Aufbau eines Kundenstammes nutzen (Multiplayer).
Kernfrage:
Wie viel lohnt es sich zu investieren?
Antwort:
Quantifizierung der Vorteile durch Schätzung der Gesamtmarge der Verkäufe, die aus dem Verkauf an diesen Kunden resultieren.
I. Investition in Kundenstammbildung
Multiplayer Strategien
Weitere Strategien:
1.) Verkauf des eigenen Produkts an ein Unternehmen als Teil dessen Produktpaketes:
Beispiel: Zahnbürstenaufsatz Oral-B und Braun Zahnbürste
2.) Verkauf von komplementären (sich ergänzenden) Produkten
Beispiel: Acrobat Reader/Acrobat Distiller
Lock-in Strategien für Verkäufer
3 Prinzipien der Basisstrategie
Investieren in Bildung eines Kundenstammes
Bindung der gewonnenen Kunden (Entrenchment)
Hebelwirkung des Kundenstammes nutzen
II. Kundenbindung
Erläuterung
Da die deutsche Entsprechung „Verschanzung“ nicht wirklich greift,
verstehen wir darunter im Folgenden das Vorgehen, die bereits gewonnenen Kunden weiter abhängig zu machen, sie zu binden.
Es existieren zwei wesentliche Strategien:
Produktdesign
Treueprogramme und kumulative Rabatte
II. Kundenbindung
Design
Neue proprietäre Merkmale und Leistung rund um das Produkt
Beispiel: DirectX
Sukzessives Anbieten von wertsteigernden Informationsdiensten wie:
Proprietäre Verteiler-/Berichtssysteme
Proprietäre Bestellsysteme
Consulting
Beispiel: Bundesligaergebnisse auf Handy
II. Kundenbindung
Treueprogramme und kumulative Rabatte I
Vorgehen:
Kunden, die in der Vergangenheit treu gewesen sind, werden belohnt durch:
Bevorzugte Behandlung
Bonuspunkte
Treueprämien Voraussetzung:
Individuelle Nachverfolgung der Käufe
II. Kundenbindung
Treueprogramme und kumulative Rabatte
Chancen:
Umwandlung konventioneller Märkte in Lock-in Märkte durch Wechselkosten bei Aufgabe einer häufig genutzten Marke
Senkung der Preissensibilität der Kunden
höhere Listenpreise möglich
höhere Gewinne
Aufangen der Kosten, wenn Kunden ihre kumulierten Vorteile einlösen
Lock-in Strategien für Verkäufer
3 Prinzipien der Basisstrategie
Investieren in Bildung eines Kundenstammes
Bindung der gewonnenen Kunden (Entrenchment)
Hebelwirkung des Kundenstammes nutzen
III. Die Hebelwirkung des Kundenstammes
Zwei wesentliche Möglichkeiten:
Verkauf komplementärer Produkte
Verkauf des Zugangs zum Kundenstamm
III. Die Hebelwirkung des Kundenstammes
Verkauf komplementärer Produkte
Ziel:
Möglichst viele gewinnbringende Einkommensströme.
Vorteil:
Je größer die Kollektion attraktiver komplementärer Produkte, desto attraktivere Bedingungen können für das Primärprodukt gesetzt werden:
größere Chancen, neue Kunden zu gewinnen
weniger angreifbarer Kundenstamm
III. Die Hebelwirkung des Kundenstammes
Verkauf des Zugriffs
Motivation:
Durch den Verkauf des Zugrifs auf den eigenen
Kundenstamm kann am Geschäft anderer Verkäufer mitprofitiert werden.
Voraussetzung:
Großer Kundenstamm, der für Anbieter sehr attraktiv und einfach zu erreichen ist.
Beispiel: eBay, GMX
IV. Weitere Themen
Preisdifferenzierung I
Pakete von Produkten und Preisen werden für individuelle Kunden „maßgeschneidert“.
Unterteilung der Kunden in drei Gruppen:
eigener Kundenstamm
Kundenstamm von Rivalen
neue Kunden
IV. Weitere Themen
Preisdifferenzierung II
Einschränkung der Möglichkeiten durch:
gemachte Zugeständnisse an Kundenstamm
Menge an Informationen über Kaufhistorie aktueller und potenzieller Kunden
Arbitragemöglichkeiten des Kunden Gefahr:
Verprellung der eigenen Kunden als Reaktion auf die
„besseren“ Konditionen für Neukunden Lösung:
IV. Weitere Themen
Pioniervorteil
Ziel:
Hochhalten des aggregierten Kunden Lock-in zu jedem Zeitpunkt nach Markteintritt.
Möglichkeiten:
Erschweren des Erreichens von economies of scale des Rivalen
Erweiterte Kontrolle der Länge des Lock-in Zyklus
Konkurrent muss mit geringen Skalenerträgen
IV. Weitere Themen
Kontrolle der Zykluslänge
Gestafelte Laufzeiten von Verträgen unterschiedlicher Kunden
Frequentieren des zeitlichen Erscheinens von neuen Versionen oder Upgrades
Vertragsende von unterschiedlichen Kunden t
Erscheinungstermine von neuen Produkten und Upgrades t