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Die Kultur tropischer Fruchtbäume in Südafrika — erdkunde

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DIE KULTUR TROPISCHER FRUCHTBAUME IN SUDAFRIKA

Mit 3 Abbildungen und 4 Tabellen

Bernd Wiese

Summary: The cultivation of tropical fruit trees in South Africa

In the agricultural areas on the east side of South Africa, the tropical fruit trees found in the Transvaal, Natal and Cape Province include papaya, guava, mango, avocado

and lychee (Fig. 1, Tab. 2). Their area of origin is in the tropical areas of, respectively, the New World (papaya, avocado, guava) and the Old World (mango), and in the subtropical areas of East Asia (lychee). Since the second half of the 19th century these varieties of fruit tress have spread from Cape Province (in the case of guava and avocado) and from Natal (papaya, mango and lychee) under the cultivation of white farmers and Indian market gardeners. Particular ecological conditions and the existence of selectively bred strains allows cultivation of these tropical trees in subtropical South Africa. The freedom from frost of the coastal lowland of Natal and of parts of the Trans vaal low veld; and the mean annual temperatures of

18-21 ?C in these lowlands, has encouraged the cultivation of papaya, mango and lychee (Fig. 2). The mist zone along

the Drakensberg Hills between 900 m and 1,300 m altitude offers the best conditions for the avocado (Fig. 2). The moderate temperatures of the Cape winter rain area and the medium altitude of the Drakensberg Hills (800-1,000 m) supports guava cultivation. The joint influence of ecological factors and economic space has located the main areas of cultivation in the east and north of the Transvaal (1967:

90?/o of total production); in the coastal zone of Natal around Durban-Pinetown-Inanda-Port Shepstone; and in Cape Province near East London and Capetown (Fig. 1).

The population concentrations of the Witwatersrand-Pre toria conurbation and the other South African cities (Fig. 3) provide the main markets; avocadoes are also exported (Fig. 4). The Citrus and Subtropical Fruit Re search Institute in Nelspruit, eastern Transvaal, is the most important research institution for this branch of production.

Innerhalb des Gefuges der Agrarlandschaften auf der Ostseite des siidlichen Afrika treten sowohl in den

weifien Farmgebieten der Provinzen Transvaal, Natal

und Kap als auch in den Hausgarten der Afrikaner und Inder obstliefernde Baume auf, die in Siidafrika iiberraschend wirken: Gut gepflegte Pflanzungen von 5-10 m hohen, mit einer breiten, kugelformigen, dicht

belaubten Krone ausgestatteten Mango-(Mangifera

indica) und Litchibaumen (Litchi chinensis), kleine

Gartenbestande und lange Pflanzungsreihen der sku

rilen Papaya (Carica papaya), sauber aneinander ge

reihte Linien von 3-5 m hohen, sich weit verzweigien den jungen Avocadobaumen (Persea gratissima oder americana) und Bestande von Guava (Psidium guaya

va). Innerhalb der ausgedehnten Apfekinenplantagen

sowie der Bananen-1) und Ananaspflanzungen von Nord- und Osttransvaal, dermktel-und siidnatalischen

Zuckerrohrzone und der natalischen Midlands sowie

der suidostlichen Kiistenzone der Kapproviinz zwischen

East London und Port Alfred bilden die Baumbestande dieser Fremdlinge ?Inseln", und ihr Anteil am Ge

x) Auch die Banane, in Sudafrika vorwiegend Musa ca vendishii, und die Ananas (Ananas comosus L. Merr.), im Unterschied zu den erwahnten Fruchtbaumen ein Staudenge wachs, haben ihre Heimat in den Tropen. Da die vorliegen de Untersuchung sich mit den Fruchtbaumen befafit, wird auf eine ausfiihrliche Behandlung dieser tropischen Nutz pflanzen verzichtet.

Verf. dankt auch an dieser Stelle der Deutschen For schungsgemeinschaft, die ihm durch Reisebeihilfen im Rah men des ?Afrikakartenwerkes" in den Jahren 1966, 1967,

1968 mehrmonatige Forschungsaufenthalte im sudlichen Afrika ermoglichte.

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samt-Fruchtbaumbestand (inkl. Citrusbaume unid

Kernobst) oder an der Gesamtproduktion von Friich ten in Siidafrika ist noch gering (Tab. 1), aber bei den fortschrittlichen, den Markt beobachtenden Farmern

sind diese ? subtropischen" Friichte neue Favoriten in

nerhalb der ?cash crops", und die Zahl der Baume sowie die Gesamtproduktion steigen standig.

Tabelle 1: Der Fruchtbaumbestand in der Republik

Siidafrika, 1960

(?Weifie Gebiete"; die Bestande in den Indergebieten von Natal und in den von Mischlingen durchsetzten Gebieten

der Kapprovinz sind in den Zahlen enthalten; fiir die Ban tugebiete liegen keine nach Fruchtbaumen aufgeschlusselten

Zahlen vor) in 1000

Kernobst (?Deciduous fruits")*) 17 160 Citrusbaume 12 024

Tropische und subtropische Fruchtbaume 3 494 Nufibaume 344

Gesamtzahl 33 022

(aus: Statistical Yearbook 1965, Pretoria 1965)

*) Dieser Begriff der siidafrikanischen Agrarstatistik fafit zusammen Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen, Apfel und Tafeltrauben.

Die in der siidafrikanischen Statistik und in amtli chen Veroffentlichungen verwendete Bezeichnung sub

tropical trees", ^subtropical fruits" ist irrefiihrend, da aufier beim Litchibaum die Herkunftsgebiete dieser Fruchtbaume in tropischen Bereichen aufierhalb Afri kas zu finden sind, und zwar abgesehen von der Mango

in den Tropen der Neuen Welt.

/. Zur Okologie, Kultur und Nutzung der

Fruchtbaume

1. Die Papaya

An erster Stelle unter den exotischen Fruchtbaumen Siidafrikas steht mach der Zahl der Baume (Tab. 2) und dem Erlos auf den neun Hauptmarkten (Tab. 3) die Papaya (Carica papaya), in Deutschlanid auch als ?Me~

lonenbaum" bezeichnet. Der 4-6 m hohe Schopfbaum

besitzt einen astlosen Stamm, an dessen oberer Partie

die ca. 25 cm grofien Friichte untier einem grofien

Blattschopf wachsen. Die Papaya ward unter verschie

denen betriebswirtschaftlichen Formen kultiviert: Man findet sie mit durchschnittlich 3-5 Exemplaren in der Nahe der Wohnistatten der Afrikaner, wo sie, relativ ungepflegt, zur Selbstversorgung gepflanzt wird. Bei den Indern in Mittelnatal, besonders im Gebiet zwi

schen Durban und Pinetown sowie im nordlich an schiliefienden Diistrikt Inanda, wind die Papaya zusam men mit der Mango und der Banane in einem inten

siven tropischen Gartenbau genutzt, ausgerichtet auf die Versorgung der nahen Markte von Durban und Umgebung. Auf den Pflanzungen weifier Suidaf rikaner,

z. B. im Gebiet von Duiwalskloof, Mooketsi und Ofco laco in Osttransvaal oder um Port Shepstone in Siid

natal tritt sie in ausgedehnten, gepflegten Bestanden

auf, die einer ausgesprochenen binnenmarktorientierten

Produktion dienen fiir die Versorgung der siidafrika

nischen Grofistadte, besonders der ?Witwatersrand Pretoria-Conurbation". Die Papaya wird stets mit der Kultur anderer tropischer Fruchtbaume verbunden,

z. B. mit der Mango, oder sie tritt als ?sideline" in den grofien Citruspflanzungen auf. Bei der Neuanlage einer Pfknzung bilden die Friichte der Papaya haufig die

erste Einnahmequelle, da der Baum bereits nach neun Monaten Friichte tragt und somit hilft, die Einkom

mensliicke bis zur ersten Ernte der sonstigen Pflan

zungsbaume zu iiberbriicken (Malan 1964).

Die grofie Verbreitung der Papaya (Tab. 2, Abb. 1) beruht auf ihrer Anspruchslosigkeit in bezug auf Bo denart und Hohe der Niederschlage, auf Kultur und Pflege, auf ihrem raschen, schon nach neun bis zehn

Monaten eirusetzenden reichen Ertrag an gelbgrunen,

melonenartigen Fruchten. Ihr goldgelbes Fruchtfleisch mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt von 2000-3000

Einheiten/100 gr und einem Zuckergehalt von ca. 9%

(Ochse, 1961) dient als Nahrungsmittel in frischer Form oder als Gemiise in gekochter Form; ein geringer

Teil wird auch zu Konservenobst verarbeitet. Die Ge

winnung des Milchsaftes2) wird in Siidafrika nicht be trieben, da die Papaya hier keine optimalen Standort bedingungen besitzt wie z. B. in Ceylon oder in Teilen Tansanias, der Milchsaftgehalt daher geringer ist und

der hohe Arbeitskraftebedarf wahrend der Gewin nung sich nicht rentiert. Ferner bedingt die trockene Luft der Monate Mai bis Oktober, der Haupterntezeit

fiir den Milchsaft, dafi dieser schon auf der Schale der Frucht verdickt und sich festsetzt, so dafi eine Gewin nung unmoglich ist.

Wie der Name schon zeigt - eine Ableitung von karibisch ?iababai" -, liegt die Heimat der Papaya auf der mittelamerikanischen Landbrucke und im nord westlichen Sudamerika. Es handelt sich um einen

Fruchtbaaim der wechselfeuchten Tropen. Dem ent

spricht die entscheidende Standortbedinguing der Pa paya, eine unbedingte Frostfreiheit und ein hohes Warmebediirfnis. Ihre Abhangigkeit von der Hohe der Niederschlage ist gering: Sie gedeiht schon in Gebieten

mit Sommerregen zwischen 500-700 mm mittleren Jahresniederschlags, z. B. im Garten eines Afrikaners

bei Tshaneni in Swaziland, da sie mit ihrem ausge dehnten dichten Wurzelwerk auch langere Trocken zeiten iiberstehen kann. Sie eignet sich also gut fiir einen

Anbau in den warm-trockenen, frostfreien Lowveld

Gebieten der Provinz Transvaal (Abb. 2) und in der

natalischen Kiistenzone. Eine erganzende Bewasserung

erhoht die Ertrage wesentlich. Die Papaya bevorzugt leichte, sandige Boden, die haufig iiber den Graniten des Lowveldes entwickelt sind; ihr Standort mufi stets

2) Der Milchsaft enthalt das Ferment Papain, das als Hausmittel gegen Unwohlsein verwendet wird sowie zur

Fleischbereitung, Fleischverarbeitung und Kaugummiherstel lung.

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Tabelle 2: Die Zahl der tropischen und subtropischen Fruchtbaume in Siidafrika, in seinen Provinzen und in den Hauptanbaugebieten (Distrikte), I960, in 1000

A. Der Bestand in den ? Weifien Gebieten" (inkl. Bestande der Asiaten und Mischlinge)

Siidafrika Transvaal Natal Kapprovinz

Papaya 1533 1451 37 45

davon: davon: davon:

1136 Letaba 25 Port Shepstone 27 East London

198 Barberton 16 Pinetown 3 Bathurst

Nelspruit 60 2 Durban Rest sonstige

24 Soutpansberg Rest sonstige

Rest sonstige

Guava 467 127 332 8

davon: davon: davon:

56 Nelspruit 3 Durban 102 Paarl

Letaba 24 2 Lower Tugela 53 East London

15 Barberton Rest sonstige 52 Wellington

Rest sonstige 37 Bellville

Rest sonstige

Mango 378 358 18 2

davon: davon:

155 Letaba 8 Inanda

132 Barberton 5 Durban

35 Soutpansberg 3 Pinetown

Rest sonstige Rest sonstige

Avocado 231 218 8 5

davon: davon: davon:

120 Letaba 2 Inanda 2 Port St. Johns

36 Nelspruit 1,5 Pinetown 1,5 Mosselbay

25 Soutpansberg 1 Durban Rest sonstige

Rest sonstige Rest sonstige

Litchi 49 37 12

davon: davon:

14 Barberton 5 Inanda

8 Nelspruit 3 Lower Tugela

3 Pilgrims Rest 2 Pinetown

Rest sonstige Rest sonstige

Gesamtbestand 2658 2191 376 91

B. Bestande in der Nutzung von Afrikanern (in ? Weifien-" und ?Bantugebieten")

2988 583 2339 66

Gesamtbestand A. 5646 2774 2430 442

undB.

Quelle: Agricultural Census No. 34, 1959-60, R. P. 18/1963

Anm.: Fiir die Provinz ?Oranje Freistaat" liegen keine Zahlen vor, da auf Grund der klimatischen Bedingungen eine Kultur von tropischen Fruchtbaumen nicht anzutreffen ist. Fiir die in der Nutzung von Afrikanern befindlichen Baume

liegen nur die obengenannten, nicht weiter aufgeschliisselten Zahlen vor.

Tabelle 3: Der Umsatz an subtropischen und tropischen Baumfruchten auf den neun Hauptmarkten

in Sudafrika (in Mill. DM)

Papaya Avocado Mango Guava Litchi

1964- 65 3,54 2,65 1,92 1,11 0,64 1965- 66 3,98 2,66 2,54 1,37 0,64 1966- 67 4,71 3,77 2,50 1,50 0,64

Quelle: Dep. Agric. Econ. Mark., Rep. No. 4, 1967

eine gute Drainierung besitzen, da Staunasse die Pflan ze innerhalb weniger Tage totet.

Wenn die Papaya auch schon gegen 1880 iiber Dur ban in die natalische Kiistenzone Eingang fand und

sich besonders im Marktgartenbau der Inder und bei

den Afrikanem ausbreitete, so treten ausgedehnte Neu

anpflanzungen mit kommerziellem Charakter erst seit 1937-1940 auf, besonders in den ostlichen Teilen der Provinz Transvaal. Der Bestand an Papaya in den

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?weifien Gebieten" Sudafrikas erhohte sich von 584 000 im Jahre 1936 auf 1 758 000 im Jahre 1946; von die sem Zeitpunkt an blieb die Zahl der Papayabaume relativ konstant mit durchschnittlich 1,5 Millionen Exemplaren. In diesen Zahlen spiegelt sich die Aus dehnung der Anbauflache im Rahmen der wirtschaft

lichen Gesamtentwicklung Sudafrikas wider, der Ober gang vom Gartenbau zur Pflanzung sowie die Ziich

tung neuer Sorten, z. B. ?Hortus Gold" durch das

?Citrus and Subtropical Fruit Research Institute" in

Nelspruit, Osttransvaal. Der Schwerpunkt des Papa

yaanbaues befindet sich heute in Transvaal (Abb. 1), wo iiber 90% des Bestandes auf ? weifien Farmen" zu finden sind. Es handelt sich vor allem um den Distrikt

Letaba, wo um Mooketsi, Tzaneen, Ofcolaco, Tri

chardtsdal im Vorland der ? Grofien Randstufe" Pa paya auf den intensiv genutzten Flachen weifier Klein und Mittelfarmer (Farmgrofien 200-500 Kapmorgen)

angebaut werden. Um Tzaneen gedeihen sie bei einem

mittleren Jahresniederschlag von 1100 mm auf Re genfall, wahrend die ubrigen Anbaugebiete Bewasse

rung verwenden. Auch der osttransvaalische Distrikt

Barberton weist eine grofie Zahl von Papaya auf, die im Tal des Kaaprivier sowie des unteren Krokodil

riviers auf mittelgrofien Bewasserungsfarmen anzu

treffen sind. Im Distrikt Nelspruit, dem Zentrum von Osttransvaal, sind die Papayas eingegliedert in grofie

Plantagenbetriebe fiir Citrusfriichte, wo sie die arme ren Boden einnehmen (Cole, 1956). Auch aus den weifien Farmen am Sudosthang der Soutpansberge in Nordtransvaal werden Papayas geliefert, die dort auf Regenfall kultiviert werden konnen. Die natalischen Papayagebiete liegen im feuchtheifien Kiistengurtel um Port Shepstone und im Bereich von Durban und Pine

town, wo dieser tropische Fruchtbaum in den Markt gartenbau der indischen Bevolkerung eingegliedert ist.

Der Siidostzipfel der Kapprovinz im Distrikt East London bildet das einzige bedeutende Papayaanbau

gebiet in der Kapprovinz. Im Rahmen von Pflan zungsbetrieben wird die Papaya hier gemeinsam mit

Ananas und Guava kultiviert, allerdings in unterge

ordneter Bedeutung (Board, 1960).

2. Der Guava baum

Der Guavabaum (Psidium guayava) aus der Familie der Myrtaceen steht nach der Zahl der Baume an zwei ter Stelle der tropischen Fruchtbaume Sudafrikas. Er verdankt seine grofie Verbreitung der Beliebtheit der Frucht auf dem Markt; die z. T. schon industrielle

Herstellung von Guavasaft, Guavamarmelade, Guava

paste und Guavaextrakt als Grundlage fiir alkoholfreie Getranke sowie die Frucht selbst als Frischobst bieten in Siidafrika einen starken Anreiz zur Anlage von

Guavabaumpflanzungen. Die kommerziell angebauten Sorten, -

?Van Retief" herrscht in Siidafrika vor -, be

sitzen nur eine diinne gelbliche Schale, dafiir aber ein

ca. 2-3 cm dickes, weifi-rotliches Fruchtfleisch. Die

Frucht enthalt uberdies eine erhebliche Menge Vitamin C (z. B. bei der siidafrikanischen Sorte ?Malherbe" 900 Milligramm Vit. C/100 Gramm), ein vielf aches mehr als Citrusfriichte, zudem Vit. A, Eisen, Calcium und Phos

phor (Ochse, 1961), d. h. die Guava ist eine ausge

sprochene gesundheitsfordernde Frucht; auch aus die

sem Grund dringt sie auf dem Markt vor.

In ihrer Heimat, den wechselfeuchten Tropen Ame

rikas, wo sie in vielen Sorten vorkommt, bildet sie ein

wichtiges erganzendes Nahrungsmittel. Da sie, abge sehen von dem Fall eines ausgesprochen marktorien

tierten Anbaus wie bei den weifien Farmern Siidafri kas, wenig Pflege notig hat, auf vielen Bodenarten

gedeiht und iiber eine begrenzte Trockenresistenz ver

fiigt, ist die Guava auch ein bei den Afrikanern stark

verbreiteter Fruchtbaum, der z. B. im transvaalischen Lowveld verwildert wachst. Der Baum ist zwar noch

frostempfindlich, aber er iibersteht einige Tage mit

Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt ohne starkere

Schaden. Fiir die auf einen hohen und regelmafiigen Ertrag angelegten Pflanzungen eignen sich allerdings

am besten frostfreie Lagen unter 1000 m (Abb. 2) auf

nahrstoffreichen Boden mit einer standigen Wasserver

sorgung des Wurzelwerkes. Der Baum besitzt auf den

Pflanzungen eine niedrige, stark verzweigte Gestalt,

von 3-10 m Hohe mit kurzem, oft krummen Stamm;

ein jahrliches Zuruckschneiden des Baumes, um ihn in den Pflanzungen niedrig zu halten, ist die Regel, da die Ernte sich iiber drei Monate erstreckt und so un

mittelbar vom Boden aus geerntet werden kann. Der Guavabaum tragt im Unterschied zum Mangobaum

regelmafiig und sichert so dem Farmer einen gleich mafiigen Fruchtanfall und ein regelmafiiges Einkom men, falls die Preise nicht zu stark fluktuieren. Der

marktorientierte, z. T. auf Kontrakt mit Konserven

fabriken beruhende Guavaanbau geschieht auf Pflan zungen weifier Siidafrikaner, und zwar (Tab. 2, Abb.

1) in Transvaal in den Distrikten Letaba, Nelspruit, White River und Barberton, in der Kiistenzone der

siidostlichen Kapprovinz siidwestlich East London, wo in die Ananaszone der Distrikte East London, Peddie, Bathurst und Albany ein Guavagebiet eingeschaltet ist

(Board, 1960, S. 198), und im engeren Kapland in den Distrikten Paarl, Stellenbosch, Bellville und Wel

lington. Hier liegt der Schwerpunkt des siidafrikani

schen Guavaanbaus, in dem ca. 60% des Gesamtbe standes zu finden sind. Von ?Groot Drakenstein" im

Distrikt Paarl aus, wo besondere Sorten fiir siidafri kanische Verhaltnisse entwickelt wurden, gelangte die Guava iiber Natal, wo sich nur unbedeutende Bestande in den Distrikten Durban und Lower Tugela befinden, in die intensiven Pflanzungsgebiete Osttransvaals, die als junge Konkurrenten fiir das kaplandische Anbau gebiet auftreten. So findet sich die Guava heute sowohl

im kaplandischen Winterregengebiet als auch im trans vaalischen Sommerregengebiet, hier in Hohenlagen zwischen 800-1000 m, wo die Temperaturen nicht die Hitze des Tieflandes erreichen.

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3. Der Avocadobaum

In der Avocado (Persea americana) aus der Familie der Lauraceen tritt uns ein weiterer immergriiner

Fruchtbaum der Tropen entgegen, der seit dem Ende des 19. Jh. in Siidafrika erscheint (Malan, 1955). Die Avocado fand von den Kulturen in Florida und Kali

fornien aus in Siidafrika Eingang, und zwar im Unter schied zur Papaya und Mango, bei deren Ausbreitung

im feucht-warmen natalischen Kiistensaum die indische

Bevolkerung entscheidenden Anteil hatte, bei den wei fien Farmern der Kapprovinz. Bei der Sorten wahl in Siidafrika traten Probleme auf: die aus dem tropisch

sommerhumiden Feuchtklima Westindiens stammenden Avocadosorten und die aus ihnen entwickelten Pflan

zen zeigen namlich mit ihrer hohen Frostempfindlich kek, dem Bediirfnis nach warmen Wintern, dem Be

darf nach einer konstanten Wasserversorgung das

ganze Jahr hindurch bei mittleren Jahresniederschla

gen von 2000-3000 mm und einer Hohengrenze bei ca.

800 m die typischen Kennzeichen tropischer Tiefland

pflanzen.. Dagegen besitzen die aus den tropischen Hochlandern Mexikos und Guatemalas stammenden

Sorten wie ?Fuerte" und ?Itzama??, die wichtigsten siidafrikanischen Varietaten, giinstigere Wachstumsbe

dingungen fiir eine Kultur in Siidafrika. Doch sind die okologischen Bedingungen fiir einen ertragreichen An bau sehr hoch: Nur besonders ausgewahlte Standorte

entsprechen den Anforderungen, die die Avocado an Klima und Boden stellt. Die Sorten aus den Hochlan

dern Zentralamerikas bevorzugen namlich die gema

fiigten Temperaturen der tropischen Berglander zwi schen 800-2400 m mit moglichst geringen taglichen und jahreszeitlichen Temperaturschwankungen bei einem das ganze Jahr hindurch gleichmafiig verteilten Niederschlag von mindestens 900-1000 mm im lang

jahrigen Mittel. Wahrend der Bliite und der Zeit des

Fruchtansatzes im September-November fordert das

Auftreten von Nebeln die Entwicklung sehr. Diese Bedingungen sind im sog. ?Mistbelt" (Abb. 2), dem Nebelgurtel an der Ostseite des Subkontinents im Zuge

der Drakensberge gegeben, so dafi in der Hohenstufe zwischen 800-1200 m in Osttransvaal, in Natal bereits ab 600 m die Schwerpunkte der Avocadokultur liegen.

Die westlichen Teile des Distriktes Letaba in Osttrans

vaal, besonders das Gebiet um Tzaneen, sowie die okologisch geeigneten, lokaHmmerfeuchten, nebelrei

chen Gebiete an der Ostseite der transvaalischen Dra

kensberge in den Distrikten Pilgrims Rest, White River, Nelspruit und Barberton sowie die siidost-ex ponierten Teile der Soutpansberge im Distrikt Louis Truchardt bilden die Hauptanbaugebiete der Avocado

(Tab. 2, Abb. 1). Der Baum wird in diesem Bereich seit etwa 1930 auf Pflanzungen von Weifien kultiviert.

Kleine Bestande erscheinen auch im Gebiet von Durban, Inanda und Pinetown in Natal, wo sie in den Garten der Inder auftreten; seit 1966 dehnt sich der Avocado anbau in den Natal-Midlands aus, im Bereich der nach

Ost und Siidost exponierten Hangzonen mit Nebel niederschlag im Gebiet von Hillcrest-Highflats-Rich mond. In dieser klimatischen Randlage reifen die

Friichte so spat, dafi sie erst in der Avocado-Mangel

zeit, den Sommermonaten Dezember-Januar, geerntet werden konnen und als ? out-off-season-crops" hohe

Preise erzielen. Die westliche Kapprovinz, in der Ende des 19. Jh. der Avocadoanbau begann und die seit 1920 bereits Avocados fiir den Export nach England lieferte,

spielt heute eine vollig untergeordnete Rolle als Pro duktionsgebiet; sie wurde abgelost von den jungen

transvaalischen Intensiv-Kultur-Gebieten im Bereich von Tzaneen und Nelspruit.

Im einzelnen bildet das lokale Relief einen wichti gen Faktor bei der Standortwahl, da frostfreie Lagen die besten Bedimgungen bieten; doch ertragen ausge

wachsene Baume kurzfristigen Frost bis -4,5 ?C ohne nennenswerte Schaden (Malan, 1955). Das Frucht

fleisch der birnenahnlichen dunkelgriinen Frucht, im karibischen Raum als ?alligator pear", in Deutschland

auch als ? Avocadobirne" bezeichnet, weist einen hohen

Proteingehalt auf, hoher als jede andere Frucht der Tropen; ferner besitzt es einen Olgehalt von 5-25%,

der nur noch von der Olive iiber troff en wird. Die Avocado enthalt reichlich Mineralien, einen hohen Vitamin-B-Anteil, dazu Vitamin A und E, aber kaum Vitamin C (Ochse 1961). Im Bereich der Karibischen

See bildet sie die wichtigste Quelle fiir pflanzliche Fette und Ole. In Siidafrika werden aus dieser Frucht Ge miise und Salate bereitet, besonders von den Afrika nern, wahrend sie der weifien Bevolkerung als Grund frucht dient zur Einbettung von Salaten und als Dessertfrucht. Auf Grund ihres Vitaminbestandes

kann die Avocado als eine wichtige Ernahrungsgrund lage fiir die Bevolkerung der Tropen und der wechsel feuchten Subtropen bezeichnet werden, und gerade ihr hoher Proteingehalt sollte eine starkere Propagierung dieser Frucht bei den an Mangelerkrankungen leiden den Menschen der Entwicklungslander bewirken.

Der Anbau des Avocadobaumes in Pflanzungen in Siidafrika dient neben der Versorgung der siidafrika nischen Markte dem Export frischer Friichte nach

Grofibritannien und den west- und mitteleuropaischen

Landern mit Hilfe von Kiihlschiffen via Kapstadt.

Ferner wird industriell Pulpe und Ol aus dem Frucht fleisch gewonnen, wobei das 01 den besten Olivenol qualitaten entspricht und besonders in England und den USA als hochwertiges Speiseol sowie als Grund

lage fiir die Herstellung von Kosmetika Verwendung findet.

4. Der Mangobaum

Mit dem Mangobaum (Mangtfera indica), zu der wichtigen tropischen Fruchtbaumfamilie der Anacar

diaceen gehorend (vgl. Anacardium occidentale, den Cajubaum), fand ein Baum aus den tropisch-sommer humiden Tieflandern Siidostasiens in Siidafrika Eingang. Die Kultur des Mango ist aufs innigste ver

(6)

bunden mit der Entwicklung des indischen Bevolke rungsanteils in Siidafrika. Mit der starken Einwande rung von Indern als Arbeiter fiir die Zuckerrohrplan

tagen in der randtropisch-feucht-warmen natalischen

Kiistenzone zwischen 1860-1911 dehnte sich der Man

gobaum in Natal stark aus, mit einer besonderen Kon zentration im Gebiet von Durbain-Pinetown-Inanda,

wo er auch heute noch im Marktgartenbau der Inder eine bedeutende Rolle spielt (vgl. Troll 1941, S. 20).

Nach Ostafrika, wo gegenwartig ein Schwerpunkt der Mangoproduktion in Afrika liegt (Matheson 1950), war der Mangobaum schon durch arabische Einfliisse

gelangt, die sich seit Chr. G., besonders aber im 9.-15.

Jh. auswirkten. Die Araber legten z. B. an den Rast platzen der Sklavenkarawanen systematisch Mango haine an zur Speisefruchtproduktion.

Die heutigen Mangobestande der weifien Farmer und der Inder in Siidafrika und die grofien Einzel exemplare der Afrikaner gehen auf jungere Import varietaten zuriick, die zu Beginn des 20. Jh. in Siid afrika eingefiihrt wurden. Die Kultur des Mango baumes erfuhr eine starke Ausweitung im Zuge der Entwicklung neuer Farm- und Plantagengebiete in Ost- und Nordtransvaal in den Jahren 1936-1940

sowie mit einer Intensivierung des Anbaus von tropi

schen Friichten in diesen Bereichen seit 1950. So be flndem sich die Zentren der Mangoproduktion (Tab. 2, Abb. 1) heute in den osttransvaalischen Distrikten

Letaba, besonders im Gebiet Tzaneen, Ofcolaco, im

Distrikt Barberton vor allem um die Orte Louws Creek, Kaapmuiden, Kaalrug, in den Plantagen um Nelspruit und White River sowie im nordtransvaa

lischen Distrikt Soutpansberg nordostlich von Louis Trichardt. Der fiir die Grofimarkte und im Kontrakt

mit Konservenfabriken produzierende Pflanzungsbe

trieb der weifien Farmer oder die Plantagen, wie sie besonders im Krokodiltal in Osttransvaal zu finden

sind, haben die Kleinbetriebe der Inder um Durban Pinetown weit iiberfliigelt, die jedoch fiir den lokalen,

bedeutenden Markt der ?Durban-Pinetown-Conurba tion" wichtige Produzenten sind.

Die Frucht des 10-20 m hohen, imimergrunen Bau

mes mit dichter, runder, weit ausladender Krone ge hort wie die Banane zu den bedeutendsten Nahrungs

und Genufifriichten der Tropen. Die Anspriiche des Baumes an den Boden sind sehr gering: Er vertragt

fast jede Bodenart, auch arme, sandige Boden, verlangt jedoch eine gute Drainage, da sonst Bliite und Frucht ansatz gehemmt werden. Der Mangobaum erreicht ein hohes Alter und besitzt eine grofie Resistenz gegen Krankheiten und Schadlingsbefall; er braucht eine

4-5monatige, ausgepragte warme Trockenzeit zur Bliite und zum Fruchtansatz, die-z.3. in Osttransvaal

bis Ende Oktober reichen mufi (Handbook for farmers, 1957); er liebt eine heifie sommerliche Regenzeit mit

mindestens 800 mm mittleren Jahresniederschlag, Be

dingungen, wie sie in den subtropischen Sommerregen gebieten Sudafrikas in den niedrig gelegenen, heifien

Landesteilen von Transvaal und Natal gegeben sind (Abb. 2). Bei ungenugender Niederschlagsmenge er folgt in den Pflanzungen Bewasserung, oft in Form

einer Beregnung unter der Baumkronenhohe, um Blatt

krankheken zu vermeiden. Da der Mangobaum als ein Fruchtbaum der Tropen eine hohe Frostempfindlich keit besitzt, konnen ertragreiche Anlagen nur in Ho hen unter 600 m gedeihen, z. B. in der frostfreien

natalischen Kiistenzone. Von den zahlreichen klima

bedingten Sorten, die sich in Grofie, Geschmack und

Qualitat der Frucht stark unterscheiden, erwiesen sich

fiir den marktoriientierten Anbau in Siidafrika beson

ders geeignet ?Peach", ?Sabre", ?Marina" und ?Kid

ney". Das gelbe Fruchtfleisch besitzt bei diesen Sorten

nur wenig Fasern, einen delikaten Geschmack, einen

hohen Vitamin-A-Gehalt, der dem der Butter fast gleich ist, und einen Zuckergehalt von 12-18 ?/o.

Wirtschaftliche Schwierigkeiten bei der marktorien tierten Kultur der Mango ergeben sich aus der stark schwankenden Produktion, die auf einer unregelmafii gen Bliitenzahl beruht: Oberflufi in einem Jahr, fast

volliges Aussetzen im nachsten. Ein weiteres Problem

fiir die Wirtschaftlichkeit einer Mangopflanze ergibt sich aus der begrenzten Haltbarkeit und hohen Trans portempfindLichkeit der Frucht, die den Absatz auf

weit entfernten Markten, besonders den Export sehr

erschweren. Diese Gegebenheit trifft besonders die

Pflanzungen in Transvaal, die einen Transportweg von 300-500 km zur ?Witwatersrand-Pretoria-Con

urbation" in Kauf nehmen miissen, wahrend der

marktorientierte Gartenbau der Inder im Hinterland von Durban wesentlich giinstigere Standortbedingun

gen besitzt. Die Mangofrucht wird i. a. als frische Speisefrucht genossen; weiter findet sie Verwendung bei der Herstellung von Chutney, von Puree oder Marmelade im Hausgebrauch bzw. in industrieller

Verarbeitung.

5. Der Litchibaum

Der immergriine Litchibaum (Litchi chinensis Sonn.) aus der Familie der Sapindaceen stammt als einziger der in Sudafrika in Pflanzungen kultivierten Frucht

baume aus den warmgemafiigten Subtropen, und zwar

aus dem siidlichen China, wo er besonders in den Provinzen Kwantung und Fukien gepflanzt wird (Ochse, 1961). Aus Siidostasien, wo er u. a. auch in Taiwan, Siidjapan und Thailand auftritt, gelangte er wohl durch die Vermittlung der Portugiesen nach Ost

afrika, gegen 1870 erst in das sudliche Afrika in die Provinz Natal nach Durban und in sein Umland. Die Obertragung erfolgte von der Insel Mauritius aus,

und zwar wie bei der Papaya und der Mango im Zuge der indischen Einwanderung nach Natal, wo die Litchi

im Gartenbau kultiviert wurde. In Siidafrika wird

heute weitgehend die ? Mauritius-Varietat" angebaut,

da ihre Frucht den besten kommerziellen Wert be sitzt (Meulen, 1967). Die ovale Frucht von 2,5-4 cm Durchmesser besitzt einen sehr erfrischenden, siifilichen

(7)

i?i Staatsgrenze rrrti Gro8e Randstufe T RHODESIEN >

- Provinzgrenze 5,9 Produktionswert 1967-68 (in Mill. DM)

^J^**^^"^^ / Frostgrenze (< 5 Tg./Jahr mit Temp.< 0?C) '

..I^^^v.

. 375mm-Isohyete des mittleren Jahresniederschlags s"" r ^" \ S3S Hauptanbaugebiet rffTf1|||l]\ PaPaYa '

^^^^ ^\ t fa

???? Anbaugebiet zweiter Ordnung A^^d & Petersburg..;.

^^If:^!:^ ^ \

% bedeutendes Einzelvorkommen Litchi

/,j?fz^^

A Nord-Transvaal, B Ost-Transvaal, C Natalische *rf*^ - \ >J ^ ^ i^^^^^Hillllffl^k:^''' ^ ?

Kiistenzone und "Midlands", D Siidttstliche Kapprovinz, \s.. ^A6^^^^mm^m'-'^0 I c E Westliches Kapland,

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I / ^ .::^Tf : :!!; :/ . " Johannesburg ' 'Ju **^t C

sOdwest-afrika J KaP-Bechuanaland \

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london

^fe' . / ,0_500km,

Entwurf: B. Wiese Kartographische Bearbeitung: J. Kubelke

;4?&. 7: Anbaugebiete und Umfang der Produktion von tropischen Baumfriichten in den ?Weifien Gebieten" der Republik Sudafrika

Cultivated areas and range of production of tropical fruit trees in the ,White Areas* of the Republic of South Africa

Geschrnack. Sie ist in Siidafrika in den heifien Som

mermonaten Dezember-Januar, ihrer Haupterntezek,

eine beliebte Erfrischung. Seit einigen Jahren werden die Friichte auch in Biichsen konserviert gehandelt. Die

?Litchiniissea, getrocknete Litchi, die in Siidostasien als Delikatesse gelten, sind in Siidafrika unbekannt,

da sich nur die Frucht der ?China-Varietat" dazu ver

arbeken lafit. Als Standortbedingungen verlangt der Litchibaum tiefe lehmige oder sandig-lehmige Boden, viel Bodenfeuchte und relative Frostfreiheit, wie sie

in der natalischen Kiistenzone und in ausgewahlten Lagen des transvaalischen Lowveldes gegeben ist, wo der Litchibaum besonders in den Distrikten Letaba, Nelspruit und Barberton auftritt (Tab. 2, Abb. 1).

//; Die Zonierung der Anbaugebiete und ihre Ursachen 1. Der historische und

be volker ungs geographische Hintergrund Wenn auch Jan van Riebeck in seinen Tagebuchern und Briefen bereits Ende des 17. Jh. Mangos und

Papayas in den Garten der Versorgungsstation der

?Hallandisch-Ostindischen Kampagnie" in der ?Kap stadt" erwahnt - diese Friichte waren durch den In dien- und Siidostasienhandel der Kompagnie bekannt geworden -, so liefien die klimatischen Bedingungen des subtropischen Winterregengebietes des westlichen Kaplandes eine Dauerkultur dieser tropischen Frucht baume nicht zu. Der entscheidende Anstofi fiir die

(8)

Ausbreitung in Siidafrika ging von der indischen Be volkerung aus, die in der zweiten Halfte des 19. Jh.

auf Grund ihrer Bekanntschaft mit tropischen Nah

rungspflanzen, ihrer Kenntnisse des Gartenbaus und der Baumkultur sowie ihres ausgesprochenen Wirt

schaftsgeistes wesentlich an der Einfiihrung der Mango, Papaya und Litchi beteiligt war. Zudem bot das rand tropische Kiistentiefland von Natal bedeutend giin stigere okologische Bedingungen fiir die Kultur tro pischer Fruchtbaume als das kaplandische Winter

regengebiet. Mit den obengenannten Friichten breite ten sich, aus der Kapprovinz hervorgehend, Avocado

und Guava aus, besonders seit ca. 1900 in den Pro

vinzen Kap und Natal. In zunehmendem Mafi griffen seit 1936-1940 weifie Farmer in Ost- und Nordtrans vaal den marktorientierten Anbau auf; in den Distrik ten Letaba, Pilgrims Rest, Nelspruit, White River und

Barberton wurden grofie Gebiete erschlossen bzw. aus

gebaut. Zugleich vollzog sich der Obergang vom tro pischen Gartenbau im Kleinbetrieb zur kapitalinten

siven Pflanzung mit der Orientierung auf entferntere

Grofiverbrauchszentren und auf den Export.

2. Die Anbaugebiete

und ihre klimatischen Bedingungen Mit der Ausdehnung der Kultur der obengenannten Fruchtbaume kam es innerhalb Sudafrikas zu einer Zonierung der Anbaugebiete (Abb. 1, Tab. 2), die die okologischen Bedingungen tropischer Nutzpflanzen,

z. B. das Bedurfnis nach Warme, d. h. einer mittleren Jahrestemperatur von 18-21 ?C, nach Frostfreiheit,

z. T. nach dem Auftreten von Nebeln in der Stufe der Berglander widerspiegeln. Die Schwerpunkte der Baumkulturen, sei es zur landlichen Selbstversorgung, sei es zur Marktversorgung, liegen in den nordlichen und ostlichen Teilen der Provinz Transvaal. Die am Fufi und an den ost- und siidostexponierten Hangen

der ?Transvaalischen Drakensberge" gelegenen Di

strikte Letaba, Pilgrims Rest, White River, Nelspruit und Barberton sowie die siidostexponierten Teile der Soutpansberge erbrachten 1966-1967 90% des Pro duktionswertes tropischer Friichte in Siidafrika. 95%

des Papaya-, Mango- und Avocadobestandes auf Be

trieben von Weifien befanden sich 1960 in Transvaal, und zwar uberwiegend in den obengenannten Distrik ten. Auch die meisten Litchibaume (76?/o des Bestan des) waren 1960 in Transvaal zu finden, vorwiegend

in den Distrikten Barberton und Nelspruit. Die Pro vinz Natal verfiigte iiber einen 3-5 %igen Anteil am Gesamtfruchtbaumbestand Sudafrikas; er konzen

trierte sich auf die schmale natalische Kiistenzone mit

den Distrikten Durban-Pinetown-Inanda-Lower Tu

gela und Port Shepstone sowie auf die Midland-Di strikte Pietermaritzburg, Richmond, New Hannover, wo in der Nebelzone der Stufen der natalischen

Kiistenabdachung ahnliche okologische Verhaltnisse herrschen wie in Osttransvaal. Die Kapprovinz besafi mit 1-2 % den geringsten Anteil, abgesehen vom Gua

vaanbau, in dem sie mit 71 % des Bestandes fiihrend war; dabei konzentrierte sich der Anbau auf die Kii

stenzone der siidostlichen Provinzteile im Bereich der Distrikte East London, Peddie und auf das westliche Kapland, und zwar die Distrikte Stelilenbosch, Paarl

und Wellington. Nur vereinzelt dringt die Kultur von

tropischen und subtropischen Baumen ins Innere Sud

afrikas vor, wie z. B. in das transvaalische Buschveld bei Brits-Rustenburg oder in die Waterbergregion, wo

lokal giinstige Anbaubedingungen auftreten.

In dieser Verteilung der Anbaugebiete spiegelt sich die Grofigliederung des Reliefs und des Klimas in Siidafrika wider (Abb. 1 und 2): Das subtropisch-ge mafiigte Binnenhochland von durchschnittlich 1500 m Hohe, das ?Highveld", ist zu kiihl fiir den Anbau die

ser Fruchtbaume, und die jahrlich zwischen Juli und September auftretenden Froste (Schulze 1965) ver hindern ihre Kultur vollends. Die westlichen und zen tralen Teile Sudafrikas, die Obere Karroo und das

Kap-Bechuanaland, sind bei hoheren Temperaturen zu

trocken, die Bewasserungsmoglichkeiten zu gering und die Landstriche zu diinn besiedelt fiir ein Vordringen dieser Baumkulturen. Die Abdachumg des Hochlandes dagegen im Osten, die heifi-trockenen Tieflandbereiche

von Nord- und Osttransvaal, das sog. ? Low veld", das warm-trockene Kiistenhinterland von Natal, die

? Midlands", die warm-feuchte randtropische natalische Kiistenzone und das kaplandische Winterregengebiet

sind, grofiraumig betrachtet, die Zonen mit den besten

Voraussetzungen zum Anbau von Papaya, Mango, Litchi, Avocado und Guava. Die ausgesprochene Bin

dung von Mango und Papaya an die natalischen und transvaalischen Tiefland- bzw. Kiistenbereiche ergibt sich im wesentlichen aus der Frostfreiheit dieser Zonen, die nur in ungiinstigen Tallagen Osttransvaals gefahr det ist, in denen orographisch bedingt im Winter kurze,

scharfe Froste auftreten konnen; hinzu kommt die Warme bzw. sommerliche Hitze dieser Gebiete, die fiir

das Ansetzen der Friichte und fiir den Reifungsvor gang entscheidend ist. Die Avocado gedeiht in den

trocken-heifien oder feucht-warmen Tieflandern nicht, sondern sie bedarf niedrigerer Temperaturen und ho

herer, gleichmafiig verteilter Niederschlage; diese Be dingungen finden sich, wie oben erwahnt, im sog.

?Mistbelt", der Nebelzone im Zuge der Drakensberge in 800-1200 m Hohe, wo die Avocado ihren besten Standort hat (Abb. 2). Die von Mittelnatal siidwarts abnehmenden Temperaturen bedingen den Riickgang

im Auftreten von Mango, Litchi und Papaya, da die Sudgrenze ihrer Verbreitung erreicht wird. Lediglich der Guavaanbau reicht weiter siidlich in das kap

landische Winterregengebiet, wo er seinen Schwer

punkt besitzt.

Wahrend die ?Frostgrenze" den Anbau von Frucht baumen der Tropen auf weite Strecken im Zuge der

?Grofien Randstufe" festlegt (Abb. 1), lafit sich die

?Trockengrenze" durch Bewasserung immer weiter

gegen die Trockengebiete vorschieben; da namlich in

(9)

'w

Ti 1 d 1 d 1 o E1 / ' Transvaalische Middleveld 1 ~g h 1 e v e w v

Drakensberge

1500. . .

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des Highveldes fa Immerfeuchte Hohen Schlucht- Trockensavanne des und - und ^ Lowveldes

^ Citrusfruchte T Tabak (Themeda triandra.Cymbopogon T walder der Drakensberge (Stinkwood T T des Middleveldes (Combretum apicula- rC r & S'sal

plurinodis) 'Ocotea bullata E. Mey.". turn, Yellow - Acacia nigrescens, Sclerocarya T ananen v si wood "Podocarpus spp") caffra, Graser

vorw.:

Themeda triandra, V V Kaffee Tee Kg Nebelbildung

A. Forstkulturen Pinus (vorw. patula) Digitaria und Panicum) . ""

a< ..

Sukkulentenreiche Trockensavanne der ? ^

^ Taler "I

Zuckerrohr

Papaya P Guava G Entwurf: B.Wiese subtropische und tropische Fruchtbaume } Kube(ke

Nachtrag zur Legende:

100 ubersteigen mm - Mafistab 1/10 auf reduziert); Punktraster: Diirre

Ahh.

2:

Landschaftsprofil und

Anbaustufen tropischer und subtropischer zeit;

Fufileiste: schwarz: Monate mit mittlerem Tagesminimum unter Nutzpflanzen in Osttransvaal. Landscape profile and cultivation

levels 0?C;

schrag schraffiert: Monate mit absolutem Minimum unter 0?C;

of tropical and subtropical in East Transvaal. crops Zahl der Beobachtungsjahre in Klammern ? Stationsname; Zahlen unter

Klimadiagramme (nach Walter der Niederschlagskurve: H. und H. Lieth). schraff- Jahrestemperatur in ?C senkrecht rechts mittlere und

fiert: humide Jahreszeit (schwarz die Niederschlage jahrlicher ausgefiillt: mittlerer Niederschlag wenn in mm.

(10)

den Trockensavannengebieten von Nord- und Ost

transvaal in den ostlichen Teilen der Distrikte Letaba, Pilgrims Rest, White River, Nelspruit und Barberton die Sonnenscheindauer aufierordentlich hoch ist, was

auf den Reifungsvorgang der Friichte wirkt, der Tem peraturgang und die Warmemenge das Gedeihen von

Baumfruchten unter kiinstlicher Bewasserung fordern

und die Markte am Witwatersrand nahe liegen, dringt der kommerzielle Anbau in Form der kapitalinten siven Pflanzung weifier Besitzer immer weiter in diese Gebiete vor. Wahrend der Farmer in den nieder

schlagsreichen Teilen der ?Grofien Randstufe" und ihres unmittelbaren Vorlandes, des ?Middleveldes", auf die Bewasserung verzichten kann, in der Fufizone

erganzende Bewasserungsgaben genugen, mufi er im

entfernteren Vorland seine Baumkulturen in ein Be

wasserungssystem einbauen, in dem i. a. Gitrusfriichte

die entscheidende Bewasserungsfrucht bilden: so ist der

Standort von ausgedehnten Pflanzungen auch von perennierenden Fliissen abhangig, wie z. B. dem Le

taba, dem Olifants, dem Krokodilflufi in Osttransvaal oder dem Tugela in Natal.

3. Die Auswirkungen adminis tra ti ver

Grenzen, unterschiedlicher Formen

der Betriebswirtschaft und ind/uistrieller Ballungsraume

Betrachtet man die Anbaugebiete tropischer Frucht baume genauer, so wird deutlich, dafi administrative und marktwirtschaftliche Gegebenheiten neben den okologischen Bedingungen eine Differenzierung her vorrufen. Da die Republik Siidafrika aufgeteilt ist in

?weifie Gebiete" und ? Bantugebiete" (Abb. 1), - aus gewiesene Gebiete fiir Asiaten, vorwiegend Inder, gibt es nur in den Stadten, in landlichen Gebieten nur in Natal um Durban und im ?Zuckergiirtel", und Mischlingswohn gebiete werden ebenfalls nur in den Stadten ausgewiesen -, schlagt sich auch die Verteilung der Fruchtbaume in dieser territorialen Aufteilung nieder (Tab. 2): In Natal standen 1960 78% des

Fruchtbaumbestandes in den ?Baintugebieten" Siid

afrikas, in Transvaal waren es 19% und in der Kap provinz nur 3 %. Diese starken Unterschiede beruhen auf der Tatsache, dafi die Provinz Natal iiber ausge dehnte Bantugebiete verfiigt, besonders in der warmen Kiistenzone, wo sich hohe Bevolkerungsdichten mit giinstigen Anbaubedingungen, z. B. fiir Papaya, Mango oder Litchi verbinden, so dafi ein Maximum an Frucht baumbestand in den afrikanischen Gebieten erreicht wird. In der Provinz Transvaal ist dieser Anteil we

sentlich geringer, da nur ca. ein Drittel der Bantu

gebiete von Transvaal im nord- und osttransvaalischen

Lowveld liegen, wo die Fruchtbaume gedeihen, die ubrigen Gebiete zu trocken oder zu kiihl sind fiir die tropischen Baumarten. Der minimaile Anteil in der Kapprovinz ergibt sich aus der Tatsache, dafi in diesem Landesteil die Bantugebiete grofitenteils in Bereichen

liegen, die eine ertragreiche Kultur nicht mehr erlau

ben.

Entscheidender als die zahlenmafiige Verteilung der

Baumarten in den ?Bantugehieten" oder in den ?wei

fien Gebieten" ist das Produktionsziel, die Organisa tion und der betriebswirtschaftliche Akzent des An baus. Wahrend ca. 52% des Bestandes an tropischen Fruchtbaumen Sudafrikas in den Bantugebieten im Rahmen einer noch stark traditionell gepragten Indi

vidualwirtschaft mit dem Ziel der Selbstversorgung und der Bedienung von kleinen Strafien- und Lokal

markten genutzt werden, werden die restlichen ca.

48 % des Bestandes im Rahmen von Pflanzungen wei fier Farmer bzw. von Gartenbaubetrieben der indi

schen Bevolkerung in Natal gepflegt. Dabei ist der intensive tropische Gartenbau der Inder im wesent lichen ausgerichtet auf die Versorgung der ?Durban

Pinetown-Conurbation", wahrend die Betriebe der

Weifien fiir die Versorgung des umfaingreichen sud afrikanischen Binnenmarktes und fiir den Export

produzieren. Die Pflanzungsbetriebe in den Hauptan

baugebieten sind gekennzeichnet durch die flachenhafte Ausdehnung der regelmafiig angelegten, gepflegten

Baumbestande. Packhauser mit langen Sortiertischen,

mit Kistenlagern, Holzwolle- und Plastiktiitenlagern sowie Laderampen fiir den Lkw-Versand der gepack

ten Friichte sind charakteristisch fiir diese Betriebs form. Der durch vielschichtige, dichtgedrangte, oft

stockwerkartig gestaltete Gemiise- und Fruchtbaum

kulturen gekennzeichnete Marktanbau der Inder mit Kiirbissen, Bohnen, Bananen, Mango und Papaya hebt sich im Bild der Kulturlandschaft deutlich von den oben skizzierten ?Grofibetrieben" ab und bildet ein be volkerungsgeographisch bedingtes eigenes Element in der Agrarlandschaft der mittleren natalischen Kiisten

zone.

Die Lage der Hauptanbaugebiete zeigt zugleich den engen Zusammenhang zwischen Produktionsgebiet und Markt (Abb. 3), der die Standortwahl innerhalb der klimatisch und edaphisch geeigneten Anbauzone be

stimmt: Das Hauptproduktionsgebiet von Osttrans

vaal verdankt seine Entwicklung und Bedeutung der Nahe der Bevolkerungsballung in der ?Witwaters

rand-Pretoria-Conurbation", den giinstigen Eisen

bahn- und Teerstrafienverbindungen zu diesem riesi gen Marktkomplex und einer jungen, aktiven, auf Erwerb eingestellten Farmerbevolkerung. Anregend wirkte auch die Forschungs- und Beratungsstelle des

?Citrus and Subtropical Fruit Research Institute" in

Nelspruit.

Die kleinen Gebiete im transvaalischen Buschveld besitzen zwar den Vorteil der Nahe zu den stadtischen Markten des Witwatersrandes und Pretorias, doch ist die klimatische Situation wesentlich ungiinstiger als

im Lowveld, da in ca. 1500 m Hohe alljahrlich Frost

auftritt und nur besondere Standorte, z. B. ausge

wahlte Hangpartien, die Baumkulturen ermoglichen.

Die Hauptanbaugebiete von Natal (Abb. 1) im Um

(11)

Abb. 3

Umsatz auf den Hauptmarkten I Rho(jesjen

fiir Frischprodukte (in Mill. DM) /

Botswana >?^i|l!^^l5fc vJi

Juli 66 - Juni 67 ^ ji^^ ^

Ess6uavas [Hill Litchies Mangos W -b^^ j JPII^^ J 4^^^^^^E^^^^r^~ /

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^ Papayas M

^V^A ?- Eisenbahn /\Bloe^ ^^^mt\ \ ^ ^ P^^^^^

:>-:V/:V:V-* Anbaugebiete bedeutende ^^^^^/fapPAoy//?z V / ^ N^?^o**5^</^ N-*> ^^^/J

^W^^s

Entwurf: B. Wiese ^^i^^i*^^

' J. Kubelke

land von Durban und im Distrikt Port Shepstone sind aufs engste verbunden mit dem grofiten Markt und der

starksten Bevolkerungskonzentration Natals, der Ha

fen- und Industriestadt Durban (Fair, 1952). Der von

lndern betriebene Marktgartenbaai von tropischen

Fruchten und Gemiise kennzeichnet, wie oben gezeigt, auch heute noch die Taler westlich Durban Richtung Pinetown und nach Norden hinuberreichend in den Distrikt Inanda; er wird jedoch durch die sich immer

starker ausbreitenden Industrie- und Wohngebiete be

droht (Davies, 1963).

Der Anbau tropischer Friichte verdichtet sich wieder um East London in der Kustenzone der siidostlichen Kapprovinz, wo die Guava vorherrscht (Board, 1960).

Westwarts zieht sich eine Vielzahl von kleinen Einzel vorkommen an der Kiiste der Kapprovinz entlang, bis

sich in der unmittelbaren Nahe von Kaipstadt ein wei teres wichtiges Anbaugebiet gebildet hat, in den Distrik ten Bellwille, Stellenbosch, Paarl und Wellington. Der grofie Markt von Kapstadt sowie die dort ansassige Nahrungs- und Genoafimittelindustrie sind dabei als bedeutende Entwicklungsfaktoren anzusehen. Mit klei nen Einz el vorkommen klingt der Anbau tropischer Baumfruchte im Bereich des Namaqualandes an der

trockenen Westseite Sudafrikas aus.

///. Die Vermarktung der tropischen Baumfruchte 1. Die Markte, ihre Lage und ihr Umsatz

Auf den neun Hauptmarkten fiir Frischprodukte3) (Tab. 3, Abb. 3) werden ca. 90?/o der Ernte aus den

Haupt- und sonstigen Anbaugebieten umgesetzt. Der

lokale Verkauf unmittelbar im Erzeugungsgebiet an der Strafie oder auf den kleinen stadtischen Markten

sowie die direkte Lieferung vom Erzeuger an Konser venfabriken auf Kontrakt gehen nicht iiber diese Markte; dies ist haufig bei Gemiise der Fall, doch bei Obst selten, so dafi die Zahlen des ? Department of

Agriculture, Economics and Marketing", eine zuver

lassige Unterlage bieten. Der Anteil der subtropischen und tropischen Friichte am Gesamtumsatz der Markte

(ca. 280 Mill. DM 1966-67) ist mit 5% allerdings ge ring (Tab. 3).

Johannesburg bildet den Hauptmarkt der bevol kerungsreichsten siidafrikanischen Provinz Transvaal

3) Bloemfontein, Durban, East London, Johannesburg, Kapstadt, Kimberley, Pietermaritzburg, Port Elizabeth, Pre

toria.

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