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Förderung der Dampfblasen aus den Wasserrohren in den

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(1)

a

66 Die Kesselsysteme.

angeordnet, um den Wasserinhalt und damit die Dampf-.

reserve zu vergrößern. In Fällen, wo auch dieses noch nicht ausreicht, greift man zum Großwasserraum- Wasserrohrkessel (Fig. 93 und 94), wobei sich Wasser- inhalt bzw. Dampfreserve wohl auf jede praktisch er- forderliche Größe bringen lassen.

Die quantitative und qualitative Leistungsfähigkeit der Wasserrohrkessel ist in den letzten Jahren ent- sprechend den hoch gestellten Anforderungenerheblich gesteigert worden, was unbeschadet der Betriebssicher-

heit durch Verwendung geeigneten Materials, zweckent- sprechende Bemessung der einzelnen Kesselteile und

durch den Einbau von Überhitzern und Vorwärmern erreicht worden ist. Während früher die normale Beanspruchung pro qm Heizfläche und Stunde 12 bis 13 kg und die maximale 15 bis 18 kg betrug, werden heute Normalleistungen bis 25 kg zugesichert. Dabei entwickeln sich je nach der Führung der Heizgase Wassergeschwindigkeiten in der untersten Rohrreihe bis zu etwa 1m pro Sekunde. Eine Folge der höheren Kesselbeanspruchung ist es auch, daß man die frühere Bauart, 10 bis 12 Rohrreihen in gleichen Abständen übereinander, hat verlassen müssen, da es dabei vor- kommen konnte, daß bei Forcierung des Kessels das Wasser auch durch die oberen Rohrreihen, statt allein durch Oberkessel und Verbindungsstutzen in die hintere Kammer zurücklief und dadurch erhebliche Mißstände — Krummwerden der Rohre und Herausreißen der Enden aus den Kammerwänden — zeitigte.

Die Hochleistungs-Wasserrohrkessel neuerer Bauart haben selten mehr als 8 bis 9 Rohre übereinander, außer- dem sind die unteren Rohrreihen gewöhnlich in größeren Abständen als die übrigen voneinander gelagert (Fig. 67, 68, 73, 79, 81 usw.), um eine reichliche Wasserzufuhr zu den dem Feuer zugekehrten Rohren gesichert er- scheinen zu lassen.

B. Konstruktion der Zweikammerkessel.

a) Wasserrohre.!)

Betriebssicherheit wie Leistungsfähigkeit eines Wasser- rohrkessels sind in hohem Maße abhängig von der schnellen 1) Eine Verordnung vom 18. X1. 05, die noch heute für die im Königreich Sachsen zur Aufstellung kommenden Wasserrohr- kessel Gültigkeit hat, besagt u. a.:

1. Die Verwendung geschweißter Siederöhren ist zu unter- sagen.

2. Die Länge der Siederöhren darf nicht mehr betragen als der sechzigfache lichte Durchmesser derselben. Auch dürfen Röhren von mehr als 5m Länge nicht verwendet werden.

3. Die Siederöhren müssen eine solche Lage erhalten, daß sie eine Steigung von mindestens 12° besitzen.

4. Alle Siederöhren müssen an beiden Enden durch genügend große Reinigungsöffnungen zugänglich sein, deren Achse tun- lichst mit der Rohrachse zusammenfallen muß.

5. Das zur Speisung der engröhrigen Siederohrkessel benutzte Wasser muß eine Beschaffenheit besitzen, bei welcher Schlamm oder Kesselstein nicht abgelagert wird. Erforderlichenfalls kann von den mit der Überwachung der Dampfkessel betrauten Auf- sichtsorganen verlangt werden, daß eine Herausnahme und Unter- suchung der Rohre in Fristen von längstens drei Jahren erfolgt.

6. Rücksichtlich der Kessel, deren Siederohre nur mit dem oberen Ende in eine Wasserkammer münden, während die un- teren Endenfrei liegen, z. B. Dürr-Kessel, ist zu verlangen, daß die unter 1 bis 5 erwähnten Vorschriften sinngemäße Anwendung zu finden haben. Auch sollen bei diesen Kesseln die Röhren am freien Ende so gestützt sein, daß sie durch ihr Eigengewicht und das Gewicht des eingeschlossenen Wassers nicht durchgebogen werden. Ferner müssen Vorkehrungen gegen das Herausschleu- dern der Rohre getroffen sein, und zwar in einer Weise, daß’ ihrer Ausdehnung in der Längsachse kein Hindernis entgegengestellt wird.

Förderung der Dampfblasen aus den Wasserrohren in den

Oberkessel und der reichlichen Wasserzufuhr insbesondere zu den dem Feuer zunächst liegenden Rohrreihen. In dem Auftrieb bietet sich das einfachste Mittel, die Dampfblasen in den Oberkessel zu leiten, weshalb schon

bei Kammerkesseln die Wasserrohre eine Steigung von

wenigstens 1:6 oder besser 1:5 bis 1:4 haben sollten.

Aus dieser Erwägung heraus sind auch die Steilrohr- kessel, d. h. Wasserrohrkessel mit senkrechten oder nur wenig geneigt liegenden Wasserrohren (Bauart Garbe, Fig. 98 bis 100, Stirling, Fig. 101, Schulz, Fig. 126 usw.) entstanden.

Um eine gute Führung der Heizgase um die Wasser- rohre und eine bequeme äußere Reinigung der letzteren von Ruß und Flugasche zu ermöglichen, sollten bei Kammerkesseln die Rohrentfernungen nicht zu klein

‘genommen werden. Für Rohre von 95 mm äußerem Durchmesser sind wagerechte Mittelentfernungen von 170 mm und senkrechte Entfernungen der Rohrreihen voneinander von 150 mm gebräuchlich. Kleinere Ent- fernungen, z. B. 150 x 130 mm, wendet man meist nur im Notfalle — bei Platzmangel — an. Der Durchmesser der Wasserrohre wird dabei in der Regel. mit 95 mm außen, selten kleiner (Zahlentafel Nr. 27, Borsig — 88 mm) oder größer (Fig. 85 und 86, Babeock & Wilcox = 102 mm) gewählt. Die Wandstärke ist gewöhnlich die normale, d. h. für 95er Rohre 31/, mm (Zahlentafel Nr. 63).

Nicht unzweckmäßig ist es, die dem direkten Feuer

ausgesetzten Rohre mit etwas stärkerer Wandung, z. B.

wie in Fig. 67 gleich 3!/, und Fig. 68 gleich 4mm zu wählen. Vorn werden die Rohre um 3 mm aufgeweitet und die Rohr- und Verschlußlöcher daselbst entsprechend gebohrt, um die Rohre bequem durch die vordere Kammer einbringen zu können.

Die Rohrlänge beträgt bei normalen Zweikammer- kesseln mit 95er Rohren durchweg 5000 mm, hin und wieder auch mehr (s. u. a. Zahlentafel Nr. 28 und 29).

Hochleistungskessel erhalten kürzere Rohre von nur 4500 bis 4800 mm, da sonst bei der üblichen Zahl der senkrechten Rohrreihen die Zahl der wagerechten Rohrreihen zu klein und somit die lichte Weite. des Mauerwerks zur Unterbringung der größeren Rostflächen nicht ausreichen würde.

Bei Steilrohrkesseln werden Rohre mit kleineren Durchmessern als bei den Kammerkesseln verwendet.

Der Stirling-Kessel (Fig. 101) hat Wasserrohre von nur 83 mm äußerem Durchmesser, während die Garbe- Kessel (Fig. 98 bis 100) Rohre von 60 mm und der Schulz-Kessel (Fig. 126) sogar Rohre von nur 36 mm äußerem Durchmesser aufzuweisen hat.

b) Die Wasserkammern

Die Wasserkammern werden meist an den Rän- dern geschweißt, seltener genietet. Die Tiefe einer Kam- mer sollte nicht unter 100 bis 150 mm, je nach Kessel-

größe vielmehr 200 bis 250 mm und eventuell größer be-

messen werden. Dabei ist die Lichtweite der vorderen

Wasserkammer und deren Verbindung mit dem Ober-

kessel zweckmäßig größer zu wählen als bei der hin-

teren Kammer, weil das aufsteigende Dampf- und

Wassergemisch ein größeres Volumen einnimmt als die entsprechende, in die hintere Kammer zurückzuführende

Wassermenge. Einzelne Firmen bemessen aber aus Fabri-

kationsrücksichten beide Kammern gleich tief, andere

wiederum wählen die hintere Kammertiefer als die vor- dere, um ihr einen größeren Inhalt zu geben und dadurch

(2)

besonders den dem Feuer zunächst liegenden unteren Rohrreihen stets genügend Wasser zufließen zu lassen.

Aus demselben Grunde wird auch häufig das Wasser aus dem Oberkessel der hinteren Kammer nicht von oben,

sondern durch außerhalb der Feuerzüge liegende Rück-

- Jaufrohre von unten (Fig. 79 bis 83 usw.) zugeführt.

Bei den Kesseln Fig. 68 und 78 sind in der hinteren

Wasserkammer Scheidewände angeordnet, um eine ge- nügende Wasserzufuhr zu den unteren Rohrreihen ge- währleisten zu können.

23mm Wietloch$

Fig. 53. Genietete Wasserkammer.

Etwaige Schlamm- bzw. Kesselsteinablagerungen finden, soweit im Oberkessel hierfür keine besonderen Vorkehrungen getroffen sind, infolge des Wasserum-

laufes hauptsächlich in der hinteren Wasserkammerstatt,

von wo sie regelmäßig durch Abblasen entfernt werden

müssen, damit sie nicht die Zuflußöffnungen der unteren

Rohrreihe verlegen und hierdurch Defekte hervorrufen.

Zur Ablagerung von Schlamm ist deshalb zweckmäßig die hintere Wasserkammer durch entsprechende Ver- längerung über die untere Rohrreihe hinaus zu einem Schlammsack auszubilden, wenn nicht, wie in Fig. 81

bis 83, besondere Schlammsäcke, die gleichzeitig den

Wasserinhalt des Kessels vorteilhaft vergrößern, an- geordnet sind.

Die Versteifung der ebenen Kammerwandungen er- folgt durch Stehbolzenanker (Fig. 53 und 54), die bei geschweißten Kammern auch am Umfange zum

Schutze der Schweißnaht gegen eventuelles Aufreißen eingeschraubt und nachher vernietet werden.

Sind die Kessel nach dem Kammersystem ein- gemauert, oder ist bei Kesseln mit Längszugführung

seitlich kein Raum zum Reinigen der Wasserrohre vor- handen, so wird ein Teil der Stehbolzen als Hohlanker

ausgebildet, durch die dann ein ‚Rohr geführt werden

kann, um das Rohrbündel während des Betriebes durch

Abblasen mittels Luft oder Dampf von Ruß und Flug- asche zu befreien. Gewöhnlich sind dann die Öffnungen der Hohlanker durch federnd eingesetzte Gußstopfen ver- schlossen, damit das Eindringen von Außenluft in die

Kesselzüge verhindert wird. Bei dem Wasserrohrkessel

Fig. 67 und 79 sind die hohlen Stehbolzen dadurch ver- mieden, daß seitlich von den Wasserkammern beson-

dere Putztüren angeordnet sind, durch die das Abblasen

der Rohre von Flugstaub erfolgen kann.

Zum Aufwalzen der Siederohre und um eine be-

queme innere Reinigung derselben zu ermöglichen, sind gegenüber jeder Rohröffnung in den äußeren Kammer-

wandungen Rohrlochverschlüsse angeordnet,die ent-

weder von außen oder von innen eingebracht werden und zweckmäßig durch den Druck des Kessels abdichten.

Diese sog. Sicherheitsverschlüsse verdienen gegenüber den von außen angepreßten den Vorzug, da bei ihnen der

Verschlußdeckel beim eventuellen Abreißen des Schrau- benbolzens durch den Dampfdruck nicht herausgeschleu-

dert werden kann.

Müssen die Verschlußdeckel von innen eingebracht werden, so werden hierfür in der Kammerwand sach-

Fig. 54. Geschweißte Wasserkammer.

gemäß verteilt einige gleichartige größere Öffnungen vorgesehen, deren Deckel wiederum durch ovale Hand- löcher (Fig. 62) einzubringen sind.

Zahlentafel Nr. 22

über Kammerabmessungen bei 95 mm äußerem

Rohrdurchmesser.

Überdruck ..a Re als ol el

I ; 22. mm | 150| 150 1150| 150

ent- I ER ER „|| 130 130 130 130

A femme la een ..%.85)1°85,:-80, 85

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a Rohrdurehmesser 17,117 ER

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Kerndurchmesser “ 30,2 30,2 302 38.9 Rohr- EN REN HS mm 170 170 |170| 170

Br I NR. a 4 „| 150 150 |150| 150 |

„1. ternung a a Re 1285| 85 86 85

Bl Wänd: fan „| 18120 20:20

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&, bolzen‘) Kerndurchmesser „30,2 30,2 |30,2| 30,2

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©) Kohle äußerer „1285| 35 35.| 35

holzenı) äuß,. Gewindedurchmesser „» 133,4 142,1 42,1) 42,1 Kerndurchmesser ». 130,2 |38,9 |38,9| 38,9 Wand- bi IH0.mmiE. 2 mm 20 20 20 20 stärke s, DI DB. ars a, „17 20=15.20=]>236722

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1) Beim Stehbolzengewinde sind 11 Gänge auf 1” ae an- genommen.

9*

(3)

68 Die Kesselsysteme.

Verschlußdeckel für Wasserrohrkessel mit Rohren von 95 mm äußerem Durchmesser.

1. Rohrlochverschlüsse ohne besonderes Dichtungsmaterial mit konischer metallischer Abdichtung, von innen einzubringen.

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Fig. 55. Innenverschluß von Büttner, Fig. 56. Innenverschluß von Willmann, Deckel und Glocke aus Gußeisen?). Deckel und Glocke aus Schmiedeeisen.

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Fig. 57. Innenverschluß von Dürr, Deckel und Glocke aus Schmiedeeisen.

2. Rohrlochverschlüsse mit besonderem Dichtungsmaterial, von innen einzubringen.

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Fig. 59. Innenverschluß von den Guilleaume-Werken,

R 4 Fig. 58. Innenverschluß von Steinmüller,

Deckel und Glocke aus Schmiedeeisen.

Deckel und Glocke aus Schmiedeeisen.

1) Näch den Allgem. poliz. Bestimmungen’ vom Jahre 1908 sind Verschlußdeckel aus Gußeisen oder Temperguß für Betriebsdrücke über 10 at nicht mehr zulässig; die Verschlüsse werden in diesem Falle aus Formflußeisen (Stahlguß) oder Schmiedeeisen hergestellt. .

(4)

Verschlußdeckel für Wasserrohrkessel mit Rohren von 95 mm äußerem Durchmesser.

3. Rohrlochverschluß mit besonderem Dichtungsmaterial, von außen einzubringen.

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Fig. 60. Innenverschluß von Simonis & Lanz, Deckel und Glocke aus Temperguß!).

Da Durchmesser a größer als b ist, so kann der Deckel nach Fig. II eingebracht werden und sehließt

nach einer Drehung um 90° die Öffnung Fig. ab.

4. Handlochverschlüsse mit besonderem Dichtungsmaterial, von außen einzubringen.

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Fig.61. Runder Verschluß von Büttner, Fig. 62. Ovaler Verschluß von Steinmüller, Deckel aus Schmiedeeisen, Glocke aus Gußeisen. Deckel und Glocke aus Schmiedeeisen.

1).S. Fußnote S. 68.

(5)

70

Die Kesselsysteme.

Normale Rohrverschlüsse für die Sektionskammern der Babcock-Wilcox-Kessel, Fig. 85 u. 86, mit Rohren von 102 mm äußerem Durchmesser.

+ 8

Fig. 63. Außenverschluß mit metallischer Abdichtung, Deckel und Glocke aus Schmiedeeisen.

e) Die Verbindungsstutzen.

Die Verbindungsstutzen zwischen Oberkesseln

und Wasserkammern bzw. Röhrenbündel sollen reichlich

groß gewählt werden, d. h. ihr Querschnitt soll so be-

- messen sein, daß der Wasserzufluß zu den im ersten

Feuerzuge liegenden Siederohren ungehindert erfolgen

kann und den gestellten Anforderungen an die Dampf-

leistung des Kessels genügt.

Bei Sektionalkesseln (Fig. 85 und 86) erfolgt die Ver- bindung der einzelnen Sektionen mit dem Oberkessel

durchweg durch eingewalzte Rohre von gleichem Durch- messer wie die Siederohre. Je nachdem hier 8 oder 10 Rohrreihen übereinander angeordnet sind, beträgt dann

auch der Querschnitt ihrer Verbindung mit dem Ober- kessel nur Y/, bzw 1/,, des. Gesamtquerschnittes der

Siederöhren. Dieses Maß hat sich als ausreichend er- wiesen, wie die zahlreichen Ausführungen an den Bab- cock & Wilcox - Kesseln gezeigt haben; trotzdem ist es bei Kammerkesseln, wo die Möglichkeit hierfür ge-

boten ist, angebracht, die Querschnitte der Verbindungs- stutzen größer zu bemessen, um auf alle Fälle vor Stö- rungen im Betriebe bewahrt zu bleiben.

d) Oberkessel.

Entsprechend der Kesselgröße und der Art des Be-

triebes — bei schwankender Dampfentnahme usw. —

vE \& R n

17%

Fig. 64. Ovaler Innenverschluß mit besonderem Dichtungsmaterial, von außen einzubringen, Deckel und Glocke aus Schmiedeeisen.

werden, wie bereits eingangs erwähnt, ein oder mehrere

Oberkessel von entsprechenden Abmessungen angeordnet.

Die Oberkessel sind in der Regel in der Längsrichtung

über dem Rohrsystem gelagert, seltener in der Quer- richtung über der vorderen oder hinteren Wasser-

kammer.

Die Zuführung des Speisewassers erfolgtfast in allen Fällen in die Oberkessel und sind hier vielfach Einrich- tungen getroffen, ausscheidende Kesselsteinbildner mög- lichst zurückzuhalten und nicht in die hintere Wasser-

kammer bzw. zu den Wasserrohren gelangen zu lassen.

Für das regelmäßige Abblasen dieses Schlammes während

des Betriebes sind deshalb Ventile oder Hähne, ebenso wie am unteren Ende der hinteren.Wasserkammer, anzu-

ordnen.

Die Rundnähte der Oberkessel sollten — abgesehen

von den Böden — stets doppelt genietet sein, auch wenn

die Rechnung auf Sicherheit nur einfache Nietung ergibt.

Durch die Einführung des oft kalten Speisewassers in den

Oberkessel wird derselbe in seiner unteren Hälfte sehr

stark abgekühlt, während die obere Hälfte vom Dampf

bestrichen wird. Bei der großen freitragenden Länge des

Oberkessels ergeben sich hierdurch Beanspruchungen,die

bei nur einfacher Nietung zu Undichtigkeiten führen,

während die durch die doppelte Rundnahterzielte größere

Steifigkeit derartige Leckagen oft hintenan zu halten ver-

mag.

(6)

e) Lagerung der Kessel.

Die Kessel sind so zu lagern, daß der durch sein Ge-

- wicht und den Wasserinhalt erzeugte Druck und der im _

Betriebe durch die Wärmedehnung auftretende Schub vom Fundament aufgenommen und nicht auf das um- gebende Kesselmauerwerk übertragen wird. Letzteres sollte den Kessel auch nicht belasten, vielmehr nur zum Abschlusse der Feuerzüge dienen, da es sonst nochleichter schadhaft wird, als es im Betriebe durch die ungleiche Erwärmung schon der Fall ist.

Die Aufhängung der Oberkessel, d. h. die Übertragung

der Gesamtlast durch schmiedeeiserne Säulen auf die Fundamente wird vielfach bevorzugt, da sie am sicher- sten die Möglichkeit einer ungehinderten Wärmedehnung

Fig.66.

"Lagerung der Kessel.

der Siederohre gewährt. Oft wird aber auch die vordere Kammer auf Stühlen fest gelagert, so daß die hintere . Kammer, auf Rollen (Fig. 65) oder Pendel (Fig. 66) ge- stützt, der Wärmedehnung folgen kann. Bei den Kesseln . Fig. 69 hingegen ist nür die hintere Kammer unterstützt, während vorn die Aufhängung des Oberkessels eine un-

gehinderte Wärmedehnung sichert.

f) Heizgasführung.

Bei Wasserrohrkesseln mit geneigten Rohren unter- scheidet man in der Hauptsache zwischen der Längs- ' zugführung und der sog. Kammereinmauerung.

Die erstere Art Einmauerung hat Zugtrennungsplatten

. in der Längsrichtung des Kessels, wobei die untere Platte

auf der ersten, zweiten oder dritten Rohrreihe von unten gelagert ist. Hierdurch hat man es in der Hand, die ein- . zelnen Rohrreihen beliebig zur Dampfleistung heranzu- ziehen. Z. B. bei dem Wasserrohrkessel Fig. 78 und 81 liegt die erste Zugtrennungsplatte auf der untersten Rohr- reihe, wodurch diese nach angestellten Ermittlungen bis zur Hälfte der Gesamt-Dampferzeugung herangezogen werden soll. Bei der Längszugführung muß daher auch den unteren Rohrreihen das Wasser in reichlicherem Maße als den oberen zugeführt werden, um ein Aus- beulen, Krummziehen oder Aufreißen dieser Rohre zu verhindern. Bei der Kammereinmauerung Fig. 70, 71, 72 usw. sind nur vertikale Scheidewände vorhanden;

die einzelnen Rohrreihen werden daher gleichmäßiger zur Dampfbildung herangezogen als bei der Längszug-

führung, und zwar erfolgt die hauptsächliche Dampf- entwicklung im vorderen Teile der Rohre, von wo die Dampfblasen leicht in den Oberkessel gelangen können.

Ein Rückwärtsströmen des Zirkulationswassers durch die oberen Rohrreihen, was bei Längszugführung und starker Kesselbeanspruchung hier und da beobachtet wordenist, ist bei einer derartigen Kammereinmauerung ausgeschlos- sen. Einkammer-Wasserrohrkessel müssen deshalb auch

stets diese Art Einmauerung erhalten, da bei der Längs-

zugführung und der hieraus sich ergebenden hohen Be- anspruchung der unteren Rohre nicht für eine genügende

Wasserzirkulation, d. h. einen ausreichenden Wasserrück- lauf durch die engen Einsteckrohre, Sorge getragen wer- den kann. Die Entfernungender einzelnen Zugtrennungs- wände, d. h. die Querschnitte der Heizzüge, werden nach hinten hin, entsprechend dem mit der Temperatur ab- nehmenden Heizgasvolumen, kleiner gewählt.

Die zur Führung der Heizgase zwischen den Rohren

eingebauten senkrechten Wände sind meist aus Scha-

mottesteinen gebildet und durch hintergelegte guß-

eiserne Platten von ungefähr 20 mm Dicke versteift.

Die unteren wagerechten Wände werden ebenfalls durch

einzelne kleinere Steine gebildet und oft durch auf- gelegte, etwa 13 mm dicke Gußplatten abgedichtet,

während die eventuell erforderlichen oberen wagerechten Trennungswände nur aus einzelnen, lose auf die oberste Rohrreihe gelegten Schamotteplatten bestehen.

Ist seitlich neben dem Kesselmauerwerk genügend Platz vorhanden, so erfolgt die äußere Reinigung der

Siederohre, wie auf S. 67 bereits erwähnt, durch sog.

Rußausblasetüren (Fig. 668). Bei der Kammereinmaue- rung müssen die Rohre der mittleren Reihen stets in dieser Weise gereinigt werden; solche Kessel können daher höchstens zu zweien in einem Block eingemauert

werden, während bei Längszugführung eine größere An- zahl Kessel direkt nebeneinander liegen können, sofern

in den Wasserkammern Hohlanker oder neben den Kammern besondere Rußtüren (Fig. 67) vorgesehen sind.

In nachstehendem werden eine größere Anzahl

Wasserrohrkessel beschrieben, die ausgeführten Anlagen

entnommen sind und sich im praktischen Betriebe be-

währt haben.

C. Zweikammer-Wasserrohrkessel >

a) mit Verbindung der oberen Enden beider Wasser- kammern durch Stutzen mit dem Oberkessel.

Der Steinmüller - Kessel, ein Zweikammer-Wasser- rohrkessel von 146,6 qm Heizfläche, Fig. 67, weist gegen- über anderen gleichartigen Systemen einige Besonder- heiten auf. So ist der Oberkessel nicht eingemauert, er

liegt frei und wird vor Inbetriebnahme mit einer Wärme-

schutzmasse umkleidet. Die Wasserkammern sind vorn und hinten mit runden Verbindungsstutzen am Ober- kessel angeschlossen und haben reichliche Querschnitte für die Wasserzu- bzw. Dampfableitung. Sie sind vorn

rechts und links auf gußeisernen Böcken und hinten auf

Rollen gelagert, wodurch sich eine Aufhängung des Ober- kessels erübrigt. Die Kammerverschlüsse sind schmiede- eiserne Innenverschlüsse (Fig. 58), welche mit einem be- sonderen Dichtungsmaterial, in diesem Falle Gummi,

gegen die Kammerwand abgedichtet werden.

Der 38,6 qm große Überhitzer besteht aus 46 Stück U-förmig gebogenen Rohren von 338 mm äußerem Durch- messer und 3mm Wandstärke, die in eine schmiede- eiserne Kammer nach Fig. 154 eingewalzt sind.

Die Kessel- und Überhitzerrohre werden von Ruß und Flugasche mittels eines Dampf- oder Druckluft- strahles gereinigt, der für die Wasserrohre durch seit-

lich neben den Kammern angebrachte Rußausblasetüren.

eingeführt wird.

Ein Steinmüller - Kettenrost ist auf S. 204 be- schrieben.

Der in Fig. 68 dargestellte Petry - Dereux - Hoch-

leistungs-Wasserrohrkessel von 420 qm Heizfläche und

13 at Betriebsdruck ist mit Überhitzern von zusammen

160 qm Heizfläche ausgerüstet, um den im Kessel er- zeugten Dampf auf 350° C zu überhitzen. Der Kessel

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