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Barth, Dorothee: Zur Sitzung der Bundesvorstände von AfS und VDS in Weimar

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AfS aktuell - Magazin

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29/2010

„Lasst es uns

anpacken!“

Zur Sitzung der Bundesvorstände von AfS und VDS in Weimar Dorothee Barth

Die Bundesvorstände von VDS und AfS in einer Pause während der gemeinsamen BuVo-Sitzung in Weimar.

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AfS aktuell - Magazin

hne Zweifel – es war ein unge- wöhnliches Treffen. Das zeigten nicht zuletzt die Äußerungen der Teil- nehmerInnen in der Schlussrunde, als sie ein wenig stolz, ja fast erstaunt über sich selbst waren, das brisante und schwierige Thema „niveauvoll und kul- tiviert“ (Michael Fromm) diskutiert so- wie ein konsensfähiges Ergebnis zur Weiterarbeit formuliert zu haben. Auf der ersten gemeinsamen Sitzung der beiden Bundesvorstände am 17. und 18. April in Weimar ging es darum, ei- nen Diskussionsprozess darüber anzu- stoßen, ob man die Kräfte und Kompe- tenzen des Arbeitskreises für Schulmu- sik und des Verbands deutscher Schul- musiker durch die Gründung eines neu-

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en Bundesverbands für Musikpädago- gik (oder Schulmusik?) bündeln könne und so die Energien, die in der Vergan- genheit durch paralleles Arbeiten an gleichen Themen oder sogar durch kon- kurrierende Maßnahmen verbraucht wurden, eher zu Synergien werden zu lassen und so der gemeinsamen Sache besser zu dienen. Kurz gesagt: Es ging um eine mögliche Fusion von AfS und VDS.

Langsame Annäherung

Der Grundstein für dieses Vorhaben war bereits um das Jahr 2000 gelegt worden, als beide Verbände beschlos-

sen hatten, sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene mehr Kooperation zu wagen. So wurden zum Beispiel zu den jährlichen Bundesvorstandssitzungen oder auch in die Jury der verschiedenen Wettbewerbe VertreterInnen des jeweils anderen Verbands eingeladen, halfen sich die Partnerverbände im Umgang mit bewährter Software oder bemühten sich um die gemeinsame Gestaltung von Landeskongressen. In einigen Bun- desländern gelang es sogar, die Landes- vorstände in personeller Überschnei- dung zu besetzen, so dass Missstim- mungen oder Animositäten auf der per- sönlichen Ebene keine Rolle mehr spie- len konnten.

Ist eine Fusion möglich?

Nachdem sich die VertreterInnen der beiden Verbände nun zehn Jahre lang angenähert hatten, schien die Zeit reif für einen weiteren Schritt: eine gemein- same Sitzung, auf der offen und direkt von Angesicht zu Angesicht die ver- schiedenen Aspekte und Hürden thema- tisiert werden sollten, die eine Vereini- gung bzw. der Weg dorthin mit sich bringen könnte. Dazu erwies sich die Planung, die Sabine Binkl und Doro- thee Barth (AfS) sowie Georg Kindt (VDS) gemeinsam übernommen hatten, in zweierlei Hinsicht als tragfähig: Zum einen lernte man sich sowohl durch die informellen Gespräche beim gemeinsa- men Abendessen als auch durch vertie- fende Gruppeninterviews mit an- schließender Präsentation am Morgen danach besser kennen; zum anderen konnten durch eine moderierte Karten- abfrage viele Befürchtungen, Sorgen, Hoffnungen und Wünsche artikuliert und strukturiert werden.

Gerade hier wurde deutlich, dass in den Landesverbänden unterschiedliche Po- sitionen vertreten werden. So wurde zum Beispiel hinterfragt, ob beide Ver- bände inhaltlich tatsächlich ähnliche Positionen vertreten, ob ein größerer Verband nicht schwerer zu steuern sei und für die Mitglieder weniger attraktiv werden könne und ob eine Fusion von oben verordnet werden könne und nicht eher von unten wachsen müsse. Dieser Befürchtung konnte allerdings begeg- net werden, indem klar gestellt wurde,

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Foto:StefanBauer

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AfS aktuell - Magazin

dass die eigentliche Arbeit und Initiati- ve nun tatsächlich in jedem einzelnen Bundesland stattfinden müsse. Gerade hier nämlich müsse sichergestellt wer- den, dass auch in einem gemeinsamen Bundesverband die Autonomie der Länder gewahrt bleibe, wozu auch ein sicherer Finanzrahmen gehöre.

Ein gemeinsamer Handlungsplan

Dazu wurde ein Handlungsplan erstellt, wie „best practice“-Modelle aus den Ländern mit fortgeschrittener Koopera- tion gesammelt und zur Verfügung ge- stellt und bis zur Bundesvorstandssit- zung im Herbst 2010 in den Ländern diskutiert oder schon erprobt werden können.

Auf wenig Widerspruch stieß der Vor- schlag von Ortwin Nimczik und Jürgen Terhag, alle zwei Jahre unter wechseln- der Federführung einen gemeinsamen Bundeskongress durchzuführen und in den Jahren dazwischen gemeinsame Landeskongresse zu planen. Ebenso un- strittig war am Ende der Diskussion, dass ein gemeinsamer Bundesverband Musikpädagogik (oder Schulmusik) für Ministerien und Gremien ein verlässli- cherer und greifbarerer Ansprechpart-

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ner wäre – was angesichts der massiven aktuellen Bedrohung der ästhetischen Fächer immer bedeutsamer wird. Dies konnte zum Beispiel Dorothee Graefe- Hessler (AfS) aus Hessen bestätigen, die berichtete, dass erst nachdem sich AfS, VDS und VdM im „Bündnis für Musikunterricht“ zusammengetan hät- ten, sie als Ansprechpartner wahrge- nommen wurden und Sitze im Landes- musikrat bekommen hätten.

Unterschriftenaktion und Protestbrief

In diesem Sinne konnte – zwar noch nicht mit einheitlichem Briefkopf, aber dennoch mit geballter Schlagkraft – das Treffen in Weimar für eine gemeinsame Unterschriftenaktion genutzt werden, indem ein Protestbrief an Jürgen Zöll- ner gegen die dramatische Kürzungen der Stundentafel an Berliner Schulen von allen TeilnehmerInnen unterzeich- net wurde (siehe rechts).

Herzlich zu danken ist Dorothee Pflug- felder (VDS), die die Organisation des Treffens übernommen hatte, und Hel- muth Bencker (AfS), der in seinem kur- zen Vortrag zu Kooperationen von AfS und VDS in der Vergangenheit deutlich machte, dass die Intensität der Koope-

rationen bereits 40 Jahre lang von un- terschiedlichen Faktoren wie persönli- che Interessen, bildungspolitische Not- wendigkeiten, musikpädagogische An- schauungen oder ganz einfach auch pragmatische Überlegungen beeinflusst war.Auch Karin Müller (AfS) und Stefan Hülsermann (AfS) sei für die schnelle Clusterung einer großen Menge Karten gedankt und Stefan Bauer (VDS) für die vielen gelungenen Fotos und die Gastfreundschaft in der Hochschule für Musik in Weimar sowie Georg Kindt (VDS) für die souveräne Moderation der Diskussion. Und ein letztes Danke- schön geht an Björn Tischler (AfS, VDS) für sein schönes Schlusswort:

„Wir gehören zusammen“.

29/2010 Das Moderationsteam (von l. nach r.): Dorothea Pflugfelder, Stefan Hülsermann, Karin Müller und Georg Kindt.

Foto:StefanBauer

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AfS aktuell - Magazin

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Arbeitskreis für Schulmusik

und allgemeine Musikpädagogik e.V.

An den Senator

für Bildung, Wissenschaft und Forschung Prof. Dr. Jürgen Zöllner

Otto-Braun-Str. 27 10178 Berlin

Weimar, den 17. April 2010

Sehr geehrter Herr Dr. Zöllner,

am 16./17. April 2010 haben sich in Weimar die Bundesvorstände und Ländervertreter der beiden größten deutschen Musiklehrerverbände, des Arbeitskreises für Schulmusik (AfS) und des Verbands Deutscher Schulmusiker (VDS) getroffen, die gemeinsam fast 8.000 bildungs- und kulturpolitisch besonders sensibili- sierte und interessierte Mitglieder vertreten, in der ersten außerordentlichen Bundesvorstandssitzung ihrer über 50jährigen Verbandsgeschichte mit der aktuellen Entwicklung des Schulfachs Musik in Berlin beschäf- tigt und dabei die folgende Erklärung verabschiedet:

Die Bundesvorstände von AfS und VDS verurteilen auf das Schärfste die Pläne des Berliner Senats für Bildung, Wissenschaft und Forschung, in der zukünftigen Sekundarschule dem Fach Musik nur noch zwei Stunden zusammen mit dem Fach Kunst einzuräumen. Hinzu kommt die Tatsache, dass diese Stunden bis auf eine einzige Stunde Musik in der 10. Klasse auch noch komplett entfallen dürfen.

Durch Ihre Entscheidung wird der allgemein bildende Musikunterricht faktisch abgeschafft. Daher fordern wir Sie im Interesse des Kulturlebens der Bundeshauptstadt und vor allem um der in Berlin lebenden Kinder und Jugendlichen willen eindringlich dazu auf, diesen kultur- und bildungspolitischen Kahlschlag zurückzu- nehmen. Ihr Argument, dass an einigen musikalisch besonders engagierten Schulen der Musikanteil erhöht werden könne, nützt der Mehrheit der Schülerinnen und Schüler überhaupt nichts; Ihr Beschluss verstärkt im Gegenteil die kulturelle Spaltung der Gesellschaft noch weiter.

Prof. Dr. Jürgen Terhag

(Bundesvorsitzender des Arbeitskreises für Schulmusik e.V.)

Prof. Dr. Ortwin Nimczik

(Bundesvorsitzender des Verbands Deutscher Schulmusiker e.V.)

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Referenzen

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