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Archiv "Patientenversorgung bei der Loveparade 2010 in Duisburg" (18.07.2011)

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ORIGINALARBEIT

Patientenversorgung

bei der Loveparade 2010 in Duisburg

Klinische Erfahrungen

Ole Ackermann, Andreas Lahm, Martin Pfohl, Bernd Köther, Tio Kkwie Lian, Andrea Kutzer, Matthias Weber, Frank Marx, Tobias Vogel, Peter-Michael Hax

ZUSAMMENFASSUNG

Hintergrund: Der Massenunfall auf der Loveparade 2010 hat große öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Ziel dieser Arbeit ist, im Sinne einer medizinischen Bi- lanz eine Übersicht über Patienten und Behandlungen zu liefern und Vorberei- tungen und Akutmaßnahmen zu bewerten.

Methode: Strukturierte statistische Auswertung der Patientendaten der Duis- burger Kliniken mit qualifizierter Bewertung aller Maßnahmen durch Fragebö- gen, eine Konsensuskonferenz und Einzelinterviews der Klinikkoordinatoren.

Ergebnisse: Bei 250 000 Teilnehmern erfolgten 5 600 Patientenkontakte der Sa- nitätsstationen und 473 Behandlungen in 12 Klinik-Notaufnahmen. 41,7 % der Patienten (Durchschnittsalter 25,5 Jahre, m:w = 1,4:1) wurden stationär behan- delt, davon 73 % unter 24 h, 41 % wurden gegen ärztlichen Rat entlassen.

62,2 % der Patienten hatten chirurgische, 40,6 % internistische und 8,0 % psych - iatrische Diagnosen (Doppelnennung möglich). 47,6 % der überlebenden Pa- tienten wurden als leicht, 47,8 % als mittelgradig und 4,0 % als schwer verletzt klassifiziert. Behandlungsschwerpunkte waren Rauschmittelabusus, die hohe Anzahl leichter/mittelschwerer Verletzungen und die Schockraumdiagnostik potenziell Schwerverletzter. Die Spitzenbelastung der Kliniken (bis zu 20 neue Patienten pro Stunde) trat 2 bis 3 Stunden nach der Massenpanik auf.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten zeigen ein differenziertes Bild der medizinischen Versorgung. Die wesentlichen Probleme können beherrscht wer- den durch gezielte, strukturierte Vorbereitung und optimierte Notfallpläne, die auch unerwartete Ereignisse berücksichtigen. Priorität hat die zügige Diagnostik und Entscheidungsfindung, die klare Absprachen und Strukturen voraussetzt.

►Zitierweise

Ackermann O, Lahm A, Pfohl M, et al.: Patient care at the 2010 Love Parade in Duisburg, Germany: clinical experiences. Dtsch Arztebl Int 2011;

108(28–29): 483–9. DOI: 10.3238/arztebl.2011.0483

D

ie Loveparade 2010 stellte sowohl für die Ret- tungsdienste als auch für die beteiligten Kran- kenhäuser eine Herausforderung dar. Auf dieser Festi- val-Großveranstaltung mit 250 000 Teilnehmern aus al- len Kontinenten kam es an einem engen Tunnelstück zu einer Massenpanik mit 21 Todesopfern und über 400 Verletzten. Dies entspricht der Größenordnung eines MANV 4 (Massenanfall von Verletzten Stufe 4). Zu Großschadensfällen in der jüngeren Geschichte findet sich umfangreiche Literatur (1–3). In der Größenord- nung vergleichbar mit der Loveparade 2010 sind etwa die Unglücke beim Roskilde-Festival 2000, im Brüsse- ler Heysel-Stadion und in Bradford 1985 und in Shef- field 1989 (4). Die Zahl konkret verwertbarer Publika- tionen dazu scheint jedoch vergleichsweise gering zu sein (5). Eine strukturierte Auswertung von Patienten- strömen und Diagnosen, die auch die Vorbereitungen auf das eigentliche Großereignis mit einbezieht, bietet die Literatur bisher nicht.

Die vorliegende Arbeit soll im Sinne einer medizini- schen Bilanz einen strukturierten Überblick über An- zahl, Schwere und Dringlichkeit der Behandlungen ge- ben und die getroffenen Maßnahmen der Kliniken be- werten, um damit die Empfehlungen zu Planungen für zukünftige Großveranstaltungen zu optimieren.

Die Ursachen des Unglücks sind nicht Thema dieser Untersuchung.

Methodik

Die Behandlungsdaten (Alter, Geschlecht, Aufnahme- zeit, aufnehmende Abteilung und stationäre Behand- lungsdauer, Diagnosen-ICD [International Classifica - tion of Diseases]) der Patienten in den beteiligten Duisburger Kliniken wurden strukturiert erfasst und ausgewertet. Allen aufgetretenen Diagnosen ordneten die Autoren einen Schweregrad (1 = leicht, 2 = mittel, 3 = schwer) zu.

Zusätzlich wurde jede Diagnose entweder den inter- nistischen (Kardiologie, Gastroenterologie, Neurolo- gie, Pädiatrie), chirurgischen (Unfall- und Viszeralchi- rurgie, Neurochirurgie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ophtalmologie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie) oder psychiatrischen Fachgebieten zugeordnet. Rauschmit- telintoxikationen (ICD F10–F19.9) wurden hierbei dem

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinikum Duisburg und Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg-Buchholz, Duisburg: Dr. med. Ackermann

Malteserkrankenhäuser St. Anna und St. Johannes-Stift, Duisburg und Klinik für Orthopädie, Universitätsklinik Ernst-Moritz Arndt Universität Greifswald: Prof. Dr. med. Lahm

Medizinische Klinik I, Evangelisches Krankenhaus Bethesda zu Duisburg GmbH, Duisburg: Prof. Dr. med. Pfohl Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Evangelisches Krankenhaus Bethesda zu Duisburg GmbH, Duisburg: Dr. med. Köther

Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, Johanniter Krankenhaus Rheinhausen, Duisburg: Lian Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin, Evangelisches Krankenhaus Duisburg-Nord, Duisburg: Dr. med. Kutzer

Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Katholisches Klinikum Duisburg, Duisburg: Dr. med. Weber Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, Feuerwehr Duisburg, Duisburg: Dr. med. Marx

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am St. Josef Hospital Bochum – Klinikum der Ruhr-Universität-Bochum:

Dr. med. Vogel

Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg-Buchholz: Dr. med. Hax

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internistischen Fachgebiet zugeordnet, weil eine primä- re Intensivtherapie in diesen Fällen regelhaft von inter- nistischen Kollegen durchgeführt wird.

Die resultierenden Daten werden im Rahmen der de- skriptiven Statistik dargestellt. Zur Berechnung relati- ver Werte wurde stets die relevante Stichprobe zugrun- de gelegt. Beispielsweise berücksichtigten die Autoren zur Berechnung der Hauptdiagnosen alle Patienten, für die Darstellung von Nebendiagnosen aber nur die Pa- tienten mit vollständiger Diagnosestatistik.

Zur Bewertung der getroffenen Vorbereitungen und der akuten Maßnahmen erfolgte drei Wochen nach der Loveparade eine Konsensuskonferenz der beteiligten Kliniken und eine schriftliche Bewertung anhand von Fragebögen. Hierbei wurden alle Maß- nahmen anhand einer Likert-Skala (notwendig, sinn- voll, indifferent, nicht sinnvoll, kontraproduktiv) im Konsens bewertet.

Die Zuordnung der Patienten zur Loveparade oder dem „normalen“ Patientenaufkommen der Klinik er- folgte anhand des Transportberichts der Rettungsdiens- te und der Eigen- und Fremdanamnese. Hierbei wurden nur Patienten, die sich auf dem Loveparade-Gelände oder den unmittelbaren Zuwegen befanden und mit Erstkontakt zwischen dem 24. 7. 2010, 9.00 Uhr und dem 25. 7. 2010, 9.00 Uhr in einem Duisburger Kran- kenhaus behandelt wurden, in die Studie eingeschlos- sen.

Ergebnisse

An der Loveparade 2010 nahmen geschätzt 250 000 Personen teil (6). Nach den Planungen des Rettungs- dienstes wurden vor Ort 30 Sanitätsstationen mit je zehn Patientenplätzen, einem Notarzt, 20 Sanitätskräf- ten und einem Krankentransportwagen sowie zwei ge- normte Behandlungsplätze (BHP 50) für 50 Patienten eingerichtet. Hier wurden in der Summe 5 600 Patien- tenkontakte über 24 Stunden gezählt. Die 1 600 betei- ligten Hilfskräfte wurden nach dem Bekanntwerden der Massenpanik auf circa 4 000 erweitert. Es kamen 70 Rettungs- und Krankentransportwagen und neun Ret- tungshubschrauber zum Einsatz.

Von den zwölf beteiligten Kliniken nahmen alle mit elf Koordinatoren (zum Teil klinikübergreifend im Kli- nikverbund) an der retrospektiven Auswertung teil.

Neun (75 %) Kliniken waren in die chirurgische, zwei (17 %) in die neurochirurgische, zehn (83 %) in die in- ternistische und vier in die psychiatrische Versorgung eingebunden. Die Bewertung der getroffenen Vorberei- tungen in den Kliniken gibt der Kasten wieder.

Im Überblick wurde die maximale Leistungsfähig- keit einer Klinik bei der Personalbesetzung auf das 2- bis 2,5-fache der Normalbesetzung für 24 Stunden ein- geschätzt. Eine weitere Verstärkung mit Leihärzten ist nur sehr begrenzt sinnvoll, da diese meist nicht mit den örtlichen Gegebenheiten und Abläufen vertraut sind.

In der Zusammenschau wurden im Rahmen der Loveparade 2010 pro Klinik maximal 29 stationäre Betten, dazu fünf Monitor- und drei Beatmungsplätze benötigt.

KASTEN

Maßnahmenbewertung

Notwendig

– zentrale Koordination für jede Klinik mit ausreichen- dem finanziellem Spielraum und direktem Zugang zur Verwaltungsleitung

– klinikübergreifende Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Stadt, zentrale Vorbesprechung

– (eventuell gemeinsame) Fortbildung über moderne Drogen

– Verstärkung Ambulanzpersonal auf das 1,5- bis 2,5-fache der Normalbesetzung. Zusatzkräfte für Transportdienst, administrative Aufnahme und Röntgen

– Verstärkung der Ambulanzärzte auf das Zwei- bis Dreifache der Normalbesetzung

– Bereitstellung zusätzlicher stationärer Aufnahme - kapazität durch Aufnahmestation, zusätzliche freie Stationsbetten oder externes Zelt

– Materialaufstockung (Einmal-Nahtsets, Orthesen zur Ruhigstellung von Sprunggelenk und Schulter, Gehstützen, vorgepolsterte Gipslonguetten, Histo- acryl-Kleber, Wundnahtstreifen/Klammerpflaster) – Kommunikation der Vorbereitungen im Haus, Vertei-

lung von Plänen zur Straßensperrung (normalen Schichtwechsel berücksichtigen)

– Erstellung eines Notfallplans für einen Massenanfall von Verletzten

– Angebot der psychologischen Krisenintervention für Patienten und Mitarbeiter

Sinnvoll

– zusätzliche Rufdienste des ärztlichen Personals – Einrichtung der Aufnahmestation auf der gleichen

Ebene der Ambulanz, um Aufzugfahrten zu vermeiden – Verschiebung größerer Operationen, um Beatmungs-

kapazität auf der Intensivstation bereitzuhalten – Blutentnahme durch den Rettungsdienst, Material-

stellung durch die Kliniken

– Vermeidung von stationären Routinekontrollen (Labor, EKG, Röntgen) am Veranstaltungstag

Indifferent

– zusätzliches Reinigungspersonal – Alkohol-Testgerät in der Ambulanz

Nicht sinnvoll

– Bereitstellung zusätzlicher OP- und Sterilisationska- pazität

– Aufnahmebögen zum Eintragen von Akut- und Eigen anamnese und Medikamenten durch die Pa- tienten selber

Kontraproduktiv – keine

(3)

Die Tabelle 1 gibt die Eckdaten der in den Duis- burger Kliniken behandelten Patienten wieder.

Die Verteilung der Hauptdiagnosen nach beteilig- ten Fachabteilungen differenziert Grafik 1. Sie zeigt die Anzahl der Patienten, die in den verschiedenen Fachabteilungen behandelt wurden. Bei mehreren beteiligten Abteilungen war die behandlungsführen- de Disziplin ausschlaggebend.

Tabelle 2 fasst die kodierten Diagnosen gruppiert zusammen. Hierbei konnte ein Patient mehrere Be- funde (zum Beispiel verschiedene Extremitäten - verletzungen) aufweisen. Es wird das Gewicht der Dia gnosegruppe in Bezug auf die Patientenzahl und der Anteil an kodierten Diagnosen gestellt.

Tabelle 3 gibt die Verteilung der Hauptdiagnosen in den drei definierten Schweregraden wider. Die Gesamtzahl der Patienten wurde nach der Haupt - diagnose den internistischen, chirurgischen oder psychiatrischen Fachgebieten zugeordnet:

In Grafik 2 ist die Verteilung der Patienten nach internen, chirurgischen und psychiatrischen Fachge- bieten dargestellt. Sie zeigt die Verteilung der defi- nierten Schweregrade in den internistischen, chirur- gischen und psychiatrischen Fachgebieten.

Die durchschnittliche Belastung der Klinikambu- lanzen wird in Grafik 3 dargestellt. Die Spitzenbe- lastung betrug 20 Patienten pro Stunde in einer Kli- nik zwischen 19 und 20 Uhr.

Diskussion

Die medizinischen und organisatorischen Abläufe bei der Loveparade 2010 stellen auch im Rahmen der grö- ßeren Unglücke eine Besonderheit dar. Während die meisten Massenanfall von Verletzten (MANV)-Scha- denslagen auf eine Infrastruktur im Regelbetrieb tref- fen, waren dieser Veranstaltung umfangreiche Vorbe- reitungen und Absprachen voraus gegangen, da auch bei einem reibungslosen Ablauf mit einem erhebli- chen Mehranfall von Patienten gerechnet wurde.

Aufgrund der Vorerfahrungen der vergangenen Jahre wurde ein Glasverbot für die Veranstaltung ausgesprochen und vor allem mit internistischen und Drogen- beziehungsweise Rauschmittel-assoziierten Diagnosen geplant. Nachdem der Vormittag und der frühe Nachmittag erwartungsgemäß verliefen, kam es gegen 17.00 Uhr im Bereich des Karl-Lehr-Tun- nels zu einer Massenpanik und infolge dessen zu ei- ner erheblichen Anzahl von Todesopfern und Ver- letzten. Zur Bewältigung dieser Situation wurden weitere Rettungskräfte aus der Reserve nachgefor- dert und weitere Behandlungs- und Betreuungskapa- zitäten geschaffen. Es folgte dann die Erstbehand- lung der Verletzten vor Ort und der koordinierte Transport in die Duisburger Kliniken und in weitere Krankenhäuser der Umgebung mit dortiger definiti- ver Versorgung.

Eine wesentliche Entlastung der Kliniken wurde vor allem während des normalen Verlaufes durch die vor Ort installierten Sanitätsstationen und Behand- lungsplätze mit ihrer hohen Anzahl an Patientenkon-

takten erreicht. Zwar wurden hier nur unverletzte und erschöpfte Teilnehmer behandelt und alle Pa- tienten mit einer sicher oder mutmaßlich notwendi- gen ärztlichen Intervention in die Kliniken gebracht, doch diese Arbeitsteilung erlaubte eine Konzentrati- on aller Beteiligten auf ihre Kernkompetenzen und damit eine unter den gegebenen Umständen nahezu optimale Behandlung aller Patienten.

Die Analyse der Patientenströme im Zeitverlauf (Grafik 3) zeigt, dass es nach der Massenpanik um 17.00 Uhr zunächst zu einer Abnahme der Patienten- zahlen kam und die Spitzenauslastung erst 2 bis 3 Stunden später erreicht wurde. Dies ist auf die Ein- richtung von zentralen Patientenablagen zur Erstver- sorgung vor Ort (7–12) und dem nachfolgend geord- neten Abtransport zurück zu führen, wie es den aktu-

TABELLE 1 Patientendaten

zur Berechnung wurden die vorhandenen relevanten Daten zugrunde gelegt, beispielsweise lagen zu 351 (74,2 %) Patienten Daten zum Geschlecht vor;

von diesen waren 59 % männlich, 41 % weiblich.

Anzahl Patienten in Duisburger Kliniken

Anteil stationärer Patienten Anteil ambulanter Patienten Durchschnittliche stationäre Verweildauer

entlassen innerhalb von 24 h davon entlassen innerhalb von 7,2 h entlassen gegen ärztlichen Rat Durchschnittsalter männlich weiblich Patienten mit

mindestens einer chirurgischen Diagnose

mindestens einer internistischen Diagnose

mindestens einer psychiatrischen Diagnose

nur einer einzigen Diagnose relevanten Vorerkrankungen Auswertbare Angaben vorhanden zu Hauptdiagnose

Haupt- und Nebendiagnosen Geschlecht

Alter

Aufnahme- und Entlassungsstatus Aufnahme- oder

Behandlungszeitpunkt

473

41,7 % 58,3 % 24,0 h (0,3–281,3)

73 % 50 % 41 %

25,5 Jahre (5–72) 59 %

41 %

62,2 % 40,6 % 8,0 %

71,2 % 2,6 %

100 % 74,2 % 74,2 % 85,9 % 85,9 % 89,6 %

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ellen Empfehlungen entspricht (13–15). Eine Entlas- tung der Ambulanzen durch die geringere Patienten- zahl in den ersten Stunden war jedoch nicht spürbar, da primär zwar weniger, dafür aber schwerer verletz- te Patienten eingeliefert wurden. Die sofortige Bil- dung von Traumateams (16) und die Vorbereitung weiterer (Not-)Schockräume erlaubte die regelrechte Kontrolle der Patientenströme in allen Kliniken.

Während die Vorbereitung entsprechend der Er- fahrungen aus Dortmund und Essen (geschätzt 80 % internistische, 20 % chirurgische Notfälle) einen Schwerpunkt auf die internistische Versorgung leg- ten, verlangten die konkreten Ereignisse eine we- sentlich gesteigerte chirurgische Diagnostik und Be- handlung (Grafik 2). Obwohl retrospektiv ein ver- gleichsweise hoher Anteil Leichtverletzter (Tabelle 3) resultiert, musste doch bei einem Großteil dieser Patienten ein schweres stumpfes Trauma (intraabdo- minelle Blutung, Hämato-/Pneumothorax, Lungen- kontusion) ausgeschlossen und damit eine komplette Schockraumdiagnostik durchgeführt werden. Die letztlich diagnostizierte Verletzungsschwere stellt damit keinen verlässlichen Parameter für den initia- len medizinischen Aufwand dar, der wesentlich hö- her eingeschätzt werden muss.

Die Drogenproblematik wird an dem hohen Anteil an Patienten deutlich, bei denen ein Rauschmittel- abusus oder eine Intoxikation diagnostiziert wurden.

Die Schwierigkeit bestand hier im Wesentlichen in der hohen Anzahl der Fälle, relevante Probleme im Sinne einer komplexen Mischintoxikation mit nicht differenzierbarer Symptomatik traten nicht auf, so dass eine regelrechte Behandlung auch von Ärzten ohne Spezialisierung in der Behandlung von Rausch- mittelvergiftungen durchgeführt werden konnte.

Hierbei wurde die im Vorfeld durchgeführte Drogen- fortbildung als wichtig und positiv bewertet. Zum ei- nen vertieft eine solche Veranstaltung das Fachwis- sen der beteiligten Ärzte, zum anderen baut sie (den Ablauf verzögernde) Unsicherheiten im Umgang mit Patienten ab und beschleunigt so Entscheidungen und Prozesse. Da eine zügige Behandlung der Pa- tienten in diesem Fall hohe Priorität hat, ist eine sol- che Fortbildung für die Vorbereitung ähnlicher Ver- anstaltungen zu empfehlen.

Eine spürbare Erleichterung der Arbeit lag in der Tatsache, dass es sich um ein junges (Median 23,0 Jahre) und gesundes Patientenkollektiv handelte. Nur bei 9 Patienten (2,6 %) wurden relevante, vorbeste- hende Nebendiagnosen verschlüsselt. Zwar schließt dies das Vorliegen weiterer Nebendiagnosen nicht aus, diese verursachten jedoch keinen medizinischen Auf- wand. Auf der einen Seite lässt dies eine zügige Be- handlung der Patienten zu, entbindet andererseits je- doch nicht von der Pflicht einer vollständigen Anam- neseerhebung, um relevante Informationen nicht zu übersehen. Beispielsweise finden sich Medikamenten- Allergien teilweise nicht in der Kodierung wieder, so dass insgesamt von einem höheren Anteil an Patienten mit wichtigen Nebendiagnosen auszugehen ist.

GRAFIK 1 Anzahl Haupt -

diagnosen nach behandelnden Fachabteilungen

differenziert.

TABELLE 2

Verteilung der Diagnosen (Mehrfachnennung möglich)

Rauschmittelabusus (Abusus und Intoxikation) Extremitätenverletzungen Wunden und oberflächliche Verletzungen

Schädel-, Gesichts- und Halsverletzungen Thoraxverletzungen Panik- und Angststörungen Abdomen-/Becken- verletzungen

Frakturen, Luxationen und Bandläsionen

kardiale Diagnosen (z. B. Kollaps, Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen) Wirbelsäulenverletzungen Augen-/Ohrverletzungen generalisierte neurologische Störungen (z. B. Krampfanfall) pulmonale Diagnosen (z. B. Asthma, respiratorische Insuffizienz)

Volumenmangel

Patienten

140

131 89 64

40 36 29 27 18

12 11 10 8

3

Anteil an Patienten (n = 473) 29,6

27,7 18,8 13,5

8,5 7,6 6,1 5,7 3,8

2,5 2,3 2,1 1,7

0,6

Befunde

152

142 99 86

40 37 33 30 18

14 11 10 8

3

Anteil an Diagnosen (n = 655) 23,2

21,7 15,1 13,1

6,1 5,6 5,0 4,6 2,7

2,1 1,7 1,5 1,2

0,5 CH, Chirurgie/Unfallchirurgie; IN, Innere Medizin; PÄD, Pädiatrie;

NEU, Neurologie; NCH, Neurochirurgie; HNO, Hals-Nasen-Ohrenheil- kunde; MKG, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie; OPH, Ophthalmologie;

PSY, Psychiatrie

(5)

Das Hauptproblem auf internistischer Seite lag im Rauschmittelabusus, der bei 29,6 % der Patienten vorlag. Obwohl dieser selbst oft nicht behandlungs- bedürftig ist, beeinträchtigt er doch die Diagnostik und die Compliance der Patienten, so dass weitere Symptome überlagert werden können. Auch die hohe Zahl stationärer Entlassungen gegen ärztlichen Rat ist hierauf zurück zu führen.

Im chirurgischen Bereich waren Wunden, ober- flächliche und Extremitätenverletzungen sehr häu- fig. Das Hauptproblem lag aber nicht in der Behand- lung dieser Schäden, sondern in dem Ausschluss ei- ner schweren Verletzung bei einer großen Anzahl von Patienten, der sich in der Kodierung nicht wie- der findet. Die eigentliche Versorgung von Verlet- zungen trat vom Aufwand her dahinter zurück. Hier ist es wichtig, suffiziente und schnelle Strukturen im Notfallplan zu integrieren und diesen vor Großver- anstaltungen zu optimieren (16, 17), um genügend Ressourcen für die eigentliche Behandlung Verletz- ter zur Verfügung zu haben.

Als Kritikpunkt der Untersuchung mag die nicht vollständige Datenbasis erscheinen, die auf die un- terschiedliche Handhabung der Datenweitergabe in verschiedenen Kliniken zurückzuführen ist. In allen Bereichen konnten jedoch mindestens drei Viertel der exakten Patientendaten erhoben werden. Auf- grund der hohen Anzahl an Patienten und der qualifi- zierten Bewertung der Informationen durch erfahre- ne Ärzte rechtfertigt dieser Datenpool nach Ansicht der Autoren jedoch valide Aussagen. Eine vergleich- bar detaillierte Statistik zu Großunglücken findet sich in der Literatur bisher nicht.

Retrospektiv erscheinen die getroffenen Maßnah- men in allen Bereichen adäquat. Auch die Spitzenbe- lastungen wurden von Kliniken und Rettungsdienst regelrecht bewältigt. Hervorzuheben ist die spontane Hilfe vieler Krankenhausmitarbeiter, die nach Be- kanntwerden des Unglücks anreisten und die Ambu- lanzen unterstützten.

In der Zusammenschau ist für die Krankenhäuser eine Obergrenze der Leistungsfähigkeit bei der 2- bis 2,5-fachen Personalbesetzung erreicht. Ein höherer Bedarf kann von den lokalen Kliniken nicht mehr ge- deckt werden. Es ist zu diskutieren, dass dann Veran- stalter beziehungsweise genehmigende Behörden in- formiert werden und logistische und finanzielle Hilfe eingefordert werden muss.

Auch gibt die Informationspolitik im Vorfeld An- lass zur Kritik. Es wurden offenbar in Duisburg, wie auch bei den Veranstaltungen in Essen und Dort- mund wesentlich überhöhte Teilnehmerzahlen be- kannt gegeben. Dies macht eine realistische Planung der Klinikkapazitäten unmöglich. Bei fehlender

TABELLE 3

Schweregrade der Hauptdiagnosen

1; leichte Störungen, die ambulant behandelbar sind (z. B. Prellungen, Zerrungen, Alkoholabusus, entsprechend NACA 0-I) 2; mittelgradige Störungen, die ärztlicher Intervention bedürfen oder stationär behandlungsbedürftig sind (z. B. Radiusfraktur, Hypoglykämie, Panikstörung, Krampfanfall, SHT 1°, stumpfes Bauchtrauma, entsprechend NACA II) 3; für akut bedrohliche Störungen, die eine dringende Operation oder Monitorüberwachung verlangen (z. B. Hirnödem, hypoglykämisches Koma, Mischintoxikation, akutes Abdomen, entsprechend NACA III oder höher) Ambulant

chirurgische Fachgebiete internistische Fachgebiete psychiatrisches Fachgebiet Stationär

chirurgische Fachgebiete internistische Fachgebiete psychiatrisches Fachgebiet

Schweregrad 1

87,2 % 8 % 76,9 %

25,7 % 4,5 % 22,2 %

2

12,8 % 92 % 23,1 %

60,0 % 89,9 % 77,8 %

3

0 % 0 % 0 %

14,3 % 5,6 % 0 %

GRAFIK 2

Verteilung der Patienten nach internen, chirurgischen und psychiatrischen Fachgebieten, Schweregrade wie in Tabelle 3.

(6)

Richtigstellung ergibt sich ein zusätzliches Risiko daraus, dass bei Berücksichtigung der Erfahrungs- werte aus falsch-hohen Teilnehmerzahlen die Be- handlungskapazitäten für zukünftige Veranstaltun- gen zu niedrig angesetzt und Patienten damit gefähr- det werden.

Ein zentraler Aspekt zukünftiger gemeinsamer Vorbereitungen muss daher die umfassende und sachlich richtige Information beteiligter Kliniken und Ärzte sein.

Arztpraxen

Während Kliniken in jedem Fall in die Versorgung eingebunden sind, werden niedergelassene Kollegen mit ihrer Praxis nur in den wenigen Fällen beteiligt sein, in denen eine Großveranstaltung zu den regulä- ren Sprechstundenzeiten stattfindet. Aufgrund der erweiterten Öffnungszeiten können vor allem chirur- gische Durchgangsarzt-Praxen betroffen sein, so dass auch hier Vorbereitungen zu empfehlen sind. Es muss eingeplant werden, dass die Transportkapazität der Rettungsdienste stark eingeschränkt ist, so dass klare Absprachen zur Einweisung in kooperierende Kliniken bestehen sollten. Routinetermine sollten vermieden und ein erfahrener Mitarbeiter für Patien- tenaufnahme und Sichtung abgestellt sein. Günstig ist es, im Vorfeld Patienten im Wartezimmer zu in- formieren. Auch die Therapie unter Einsatz schneller Wundversorgungs- und Gipstechniken kann hier Vorteile bringen.

Resümee

Die klinische und rettungsdienstliche Versorgung der Patienten war adäquat. Die wesentlichen klinischen Schwerpunkte fanden sich im Rauschmittelkonsum und der hohen Zahl potenzieller Schwerverletzter.

Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Manuskriptdaten

eingereicht: 22. 11. 2010, revidierte Fassung angenommen: 7. 2. 2011

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GRAFIK 3 Belastung der

Klinikambulanzen.

(7)

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Anschrift für die Verfasser Dr. med. Ole Ackermann MaHM Klinikum Duisburg

Zu den Rehwiesen 9 47055 Duisburg

ole.ackermann@klinikum-duisburg.de

SUMMARY

Patient Care at the 2010 Love Parade in Duisburg, Germany:

Clinical Experiences

Background: The mass panic at the Love Parade 2010 attracted a great deal of public attention in Germany and abroad. The goals of this paper are to summarize the available data on the injured per- sons and their treatment, and to assess the preparations that should be made for such an eventuality and the acute measures that should be taken if it occurs.

Methods: Patient data from the Duisburg hospitals were subjected to a structured statistical analysis, and all of the measures taken were assessed by qualified evaluators on the basis of question - naires, a consensus conference, and individual interviews of the clinical coordinators.

Results: A total of 250 000 persons took part in the Love Parade;

5600 patient contacts occurred at first-aid posts and 473 patients (mean age, 25.5 years; male:female ratio, 1.4:1) were treated in 12 hospital emergency rooms, 41.7% were admitted to the hospital.

Among the admitted patients, 73% stayed in the hospital for less than 24 hours, and 41% signed out against medical advice; 62.2%

had a surgical diagnosis, 40.6% a medical one, and 8.0% a psy- chiatric one (some patients had more than one diagnosis). 47.6% of the surviving patients were classified as mildly injured, 47.8% as moderately injured, and 4.0% as severely injured. Most medical activity was concentrated in three areas: the treatment of drug abuse, the care of many mild and moderate injuries, and Shock Room diagnostic assessment of patients potentially harboring serious inju- ries. Hospitals were subject to the highest strain 2 to 3 hours after the mass panic, at which time they received up to 20 new patients per hour.

Conclusion: These data permit a detailed view of the medical care that was provided. In situations of this kind, the main problems can be dealt with through targeted and structured preparation and opti- mized emergency plans which consider both foreseeable and un - foreseeable events. Priority must be given to rapid diagnostic assess- ment and clinical decision-making; the prerequisites for these are transparent institutional structures and clear assignments of re- sponsibility.

Zitierweise

Ackermann O, Lahm A, Pfohl M, et al.: Patient care at the 2010 Love Parade in Duisburg, Germany: clinical experiences. Dtsch Arztebl Int 2011; 108(28–29):

483–9. DOI: 10.3238/arztebl.2011.0483

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