A-1034 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 16, 21. April 2000 Aus Bund und Ländern
Japanisch-Deutsches Symposium zur Pflegeversicherung
BERLIN. Die Alice-Salo- mon-Fachhochschule für So- zialarbeit und Sozialpädago- gik Berlin und das japanische College of Social Work Tokyo haben ein gemeinsames Sym- posium zur Pflegeversiche- rung veranstaltet. Bundesge- sundheitsministerin Andrea Fischer sagte in ihrer Anspra- che, der Austausch sei sinn- voll, da Japan und Deutsch- land mit ähnlichen demogra- phischen Problemen kämpf- ten. Die beiden Hochschulen kooperieren seit 1998.
Die Pflegeversicherung wurde am 1. April in Japan eingeführt. Sie unterscheidet sich von der deutschen unter anderem in der Finanzierung durch Beiträge und Steuern sowie in der Ermittlung des Pflegebedarfs durch ausge- bildete Care Manager (trai- nierte Ärzte, Pflegekräfte, Be- schäftigungs- und Physio- therapeuten sowie Sozialar- beiter mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung) und Gemeindekomitees.
Das Symposium beschäf- tigte sich vor allem mit dem Verhältnis von professionel- ler und Laienpflege, Finan- zierung und Regelung der Rehabilitation sowie Metho- den der Qualitätsmessung.
Die Beiträge sollen dem- nächst veröffentlicht werden.
Informationen: Prof. Dr. La- bonté-Roset, Alice-Salomon- FH, Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin, E-Mail: labonte
@asfh-berlin.de LP
Gesundheitswesen im Informationszeitalter
BERLIN. Vom 4. bis 5.
Mai 2000 findet im Berliner Reichstag die Abschlusskon- ferenz des internationalen G8 „Global Health Care Ap- plication Project“ (GHAP) statt. Themen der Veranstal- tung sind unter anderem die Verbesserung der Prävention und Diagnostik von Krebs-
und Herz-Kreislauf-Erkran- kungen, die Schaffung einer mehrsprachigen Anatomie- Datenbank, die Harmonisie- rung von Chipkartenanwen- dungen im Gesundheitswesen und die weltweite Nutzung der Telemedizin. In Work- shops sollen die mit dem Ein- satz moderner Technologien verbundenen Chancen und Herausforderungen für Me- dizin und Gesundheitswesen diskutiert werden. Die Teil- nahmegebühr beträgt 490 DM. Weitere Informationen:
Manfred Dietel, Humboldt- Universität zu Berlin, Te- lefon: 0 30/28 02 31 58, Fax:
28 02 34 07, E-Mail: manfred.
dietel@charite.de EB
Ex-Geschäftsführer der Bremer Ärztekammer schuldig gesprochen
BREMEN. Werner Arens, ehemaliger Hauptgeschäfts- führer der Ärztekammer Bre- men, ist vor dem dortigen Amtsgericht zu einer zwei- jährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt wor- den. Das Gericht sah es als er- wiesen an, dass Arens in den Jahren 1992 bis 1994 etwa 400 000 DM veruntreut hat.
Das Geld stammte größten- teils aus Provisionszahlungen, die von der Vereinten Versi- cherung aus einem Gruppen- versicherungsvertrag für die Ärztekammer bereitgestellt worden waren.
Aufgrund der langen Ver- fahrensdauer und weil Arens im Jahre 1996 bereits 600 000 DM an die Ärztekammer zu- rückgezahlt hatte – zur Hälfte für den Schaden aus Provi- sionen, zur Hälfte für überzo- gene Gehälterzahlungen –, fiel das Strafmaß relativ mild aus.
Arens hat keine Berufung ge- gen das Urteil eingelegt, so- dass es rechtskräftig ist. Eine Verflechtung des ehemaligen Präsidenten der Bremer Ärz- tekammer und der Bundesärz- tekammer, Karsten Vilmar, in Arens’ Betrügereien schloss das Gericht aus. Vielmehr sei Vilmars Vertrauen in seinen engsten Mitarbeiter „gröb- lich“ missbraucht worden. JF
S P E K T R U M NACHRICHTEN