• Keine Ergebnisse gefunden

Produktivität in der Mutterschafhaltung

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Produktivität in der Mutterschafhaltung"

Copied!
23
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF

Agroscope

Referat «Schafe Schweiz», 3. Juli 2020

Produktivität in der Mutterschafhaltung

Christian Gazzarin

(2)

«Wie die Zucht so die Frucht»

«…Vielfach wird allerdings die Schafzucht noch planlos und unmethodisch betrieben, so dass jede Rendite ausbleiben muss.»

Adolf Jost, 1934

Aus: «Schafzucht – ein Ratgeber zu

nutzbringender Zucht und Haltung»,

Landfreund Genossenschaft, Bern

(3)

Produktivität als Schlüssel für den

wirtschaftlichen Erfolg

(4)

Produktivität: Vom «Gigotdenken» zum Systemdenken

 Oft einseitiger Fokus auf

Exterieurmerkmale - produktiv?

 Gibt es Anreiz «produktiv» zu sein?

 Einfluss Direktzahlungen sehr hoch

 «Lämmer» zählen nichts… (kein GVE-Faktor)

P = 𝐴𝑛𝑧𝑎ℎ𝑙 𝑣𝑒𝑟𝑘𝑎𝑢𝑓𝑡𝑒 𝐿ä𝑚𝑚𝑒𝑟

Jährliche Produktivität (P y ):

(5)

Was bestimmt die Produktivität?

𝑃 = 𝐸 𝑝

𝐸 𝑡𝑜𝑡 ∗ 365

𝐼 ∗ 𝐿 ∗ 1 − 𝐹 𝑠 ∗ 1 − 𝐹 𝐿 − 𝐹 𝑅

Belegungserfolg

Ablammrate

Wurfgrösse

Verluste

Remontierungsrate

Reproduktion

(6)

Produktivität je Aue und Jahr

Muttersch afe

90

Produktivität

= 1.55 203

ge bo ren e Lä mmer

172

au fge zog en e Lä mmer

155

verkauft e Lämmer

Wurfgrösse (1.5)

Ablammrate (1.5) Verluste (15% Totgeburten / Aufzucht) Nachzucht (17%) (Lebensdauer 5.9 J.)

100

Sch afe > 1 Ja hr

(7)

Effekt Produktivität

Referenz +12%

+21%

-15%

Nötige Lammpreise, um identischen DB zu erreichen

+32%

+45%

+ 44%

Basis: 24 ha

(8)

Deckungsbeitrag folgt Produktivität

(Betriebe, Buchhaltungsjahre 2014-2017, Berg-/Hügelregion, 50 – 368 Auen)

(9)

Was erhöht die Produktivität?

Belegungserfolg

 Scanning (rechtzeitiges Ausscheiden alter Auen)

 Tiefes Erstablammalter (Frühreife)

 Aktiver Widder (wichtig bei Frühlingsbelegung)

(10)

Was erhöht die Produktivität?

Ablammrate

 Asaisonale Rassen mit kurzen Leerzeiten (Genetik:

BOS, ES, SS, SBS) – ganzjähriges Angebot!

 3/2-System: 3 Ablammungen in 2 Jahren;

Ablammrate = 1.52  Intervall = 240 Tage;

3-3-3 = Leermonate in 2 Jahren (mit Alpung: 5-2-2)

 STAR-System: 5 Ablammungen in 3 Jahren;

Ablammrate = 1.67  Intervall = 219 Tage (nicht

für 100% des Auenbestandes erreichbar)

(11)

Was erhöht die Produktivität?

Wurfgrösse

 Genetik und Fütterung

 Konflikt: Zwillinge ja, Drillinge/Vierlinge nein.

 Zusammenspiel Ablammrate und Wurfgrösse: Bei saisonaler Ablammung ist Wurfgrösse umso

wichtiger!

(12)

Was erhöht die Produktivität?

Tiefe Verluste

 Totgeburten und Aufzuchtverluste: hohe Spannbreite!

 CH-Umfrage: 2% bis 17% (Planwert: 15%)

 Neuseeländische Versuchsresultate: 30%-35%

(464 Auen über 3 Jahre, DeNicolo et al., 2008)

 Management (Überwachung)!

 Genetik (Robustrassen haben nicht zwangsläufig tiefere

Verluste, aber man muss weniger Aufwand betreiben, um

Verluste gering zu halten)

(13)

Was erhöht die Produktivität?

Lange Lebensdauer (tiefe Remontierungsrate)

 5 Jahre = Planwert (Remontierungsrate: 20%) 7 Jahre realistisch (Remontierungsrate: 14%) – auch bei asaisonaler Ablammung; bei saisonaler

Ablammung bis 10 Jahre)

 Bsp. Grossbritannien: 5 Jahre unter harten

Bedingungen + 2 Jahre in tieferen Lagen.

(14)

Umsetzung: Schauzucht oder Indexzucht?

(15)

Umsetzung auf Zuchtbetrieben

Selektion Widdermütter nach

Reproduktionsleistungen (und Aufzuchtleistungen) statt nur nach Exterieurpunktierung

Alter (Jahre)

Ablammungen

Geborene Lämmer

aufgezogene Lämmer (40 Tage)

Lebensleistung (4-Zahlen-Darstellung):

6.5 / 14 / 20 / 18

 Zuchtwerte Reproduktion / Zuwachs

(16)

Umsetzung auf Kreuzungsbetrieben

 Selektion Auen von Müttern und Grossmüttern (väterlicherseits) mit hohen Reproduktions- und Aufzuchtleistungen

 Schlachtkörperqualität soll über die Selektion des

Fleischwidders erreicht werden

(17)

Was ist Qualität?

Lammfleisch: Vom Vorurteil zur Haute Cuisine…

Premium-Fleisch, das vom Konsumenten nachgefragt wird

Weniger als 1% des Gesamtfleischkonsums ist CH-Lammfleisch

(18)

Schweizer Lammfleisch vor hundert Jahren...

...ein Highlight für Touristen!

„Les côtelettes de mouton bergasmasque“

(Corti 1909, bekannt in führenden Pariser Restaurants)

(19)

Vorbild Grossbritannien?

 Kein Kraftfutter für die Ausmast..

 Schlachtkörperqualität wird über Zucht (strategische Kreuzungen) erreicht

 Robustrassen als Zuchtbasis Ausnutzung Heterosiseffekt

«the only ‘free-meal’ to had in sheep farming»

Walisischer Schafzüchter

Je verschiedener die Ausgangsrassen desto besser

(20)

Welcher Fleischwidder für welches Produktionssystem?

Futterangebot Mutterrasse

Saisonalität

Fitness

(21)

Wer versucht es mit

Dreirassenkreuzungen?

 Erste Kreuzung für Hybrid-Mütter aus zwei Ausgangsrassen (Bsp. SBSxSS; ESxSS)

 Zweite Kreuzung mit Fleischwidder

(22)

Schlussfolgerungen

 Nicht auf das einzelne Lamm, sondern auf das

Gesamtsystem fokussieren (Output je ha Grünland).

 Strategie mit Fokus auf Fruchtbarkeit (>Produktivität)

 Lokale Genetik ist vorhanden – sie muss nur gezielt eingesetzt werden > standortangepasste

Kreuzungsstrategie!

 Gezielte Angebotssteuerung mit asaisonalen Rassen

für heimisches Lammfleisch in der Grillsaison.

(23)

Danke für Eure Aufmerksamkeit

Agroscope gutes Essen, gesunde Umwelt

www.agroscope.admin.ch

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Management-Massnahme für Hügel-200 betrifft in ers- ter Linie eine Verkürzung der Zwischenlammzeit auf drei Ablammungen in zwei Jahren (von 300 Tagen zu 240

* Impfungen unter 5 Jahre sind der Kategorie "5-14 Jahre" zugeordnet.

Leipziger Kongress 2016 engagiert sich b.i.t.online darüber hinaus beim TIP – Team Award Information Professionals, der neben b.i.t.online von Schweitzer Fachinformationen,

sonen, die sich als vom Täter mit-gemeinte Opfer einer stellvertretenden Viktimisierung begreifen.31 Angriffe gelten dann als rechtsmotiviert, wenn „sich das Tatmotiv

Dies äussert sich, wie im ersten Teil dieser Publikation ausgeführt, unter anderem darin, dass die Entwicklungen in der Sozialhilfe schwächer als früher mit

Dies äussert sich, wie im ersten Teil dieser Publikation ausgeführt, unter anderem darin, dass die Entwicklungen in der Sozialhilfe schwächer als früher mit

Hinzu kam, daß sich viele nicht vorstellen konnten, woher die IGEB das Geld für ihre Arbeit hatte (und hat), da sie von der «Öffentlichen Hand" ja nicht unterstützt wurde - im

Wolfgang Rechl, Vizepräsident der Baye- rischen Landesärztekammer (BLÄK), bedankte sich in seinem Grußwort für die gute Zusam- menarbeit mit der BAQ.. Er beschrieb den