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Tiere und Pflanzen im Lebensraum Stadt - Von Mauerblümchen und Pflasterritzenbewohnern

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Academic year: 2022

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Rund um die Reihe

Warum wir das Thema behandeln

Eigene Unterrichtserfahrungen zeigen, dass ein Großteil der Kinder und Jugendlichen über eine geringe Artenkenntnis verfügen. Selbst bekannte Vogelarten wie Amsel und Rotkehlchen können gar nicht oder erst nach langem Überlegen benannt werden. Flechten an der Mauer des Schulhofs werden für Kaugummis gehalten. Die Jugendreports der Universität Marburg belegen ebenfalls die Naturentfremdung bei Kindern und Jugendlichen: Nur jeder dritte Schü- ler im Alter zwischen 12 und 15 Jahren hatte jemals einen Käfer oder Schmetterling auf der Hand. Dennoch wird die Natur von den Schülerinnen und Schülern* als schützenswert erach- tet. Sie existiert in ihren Augen jedoch wie eine Parallelwelt, in der Menschen nichts zu suchen haben.

Durch Begegnungen mit der Natur wird das Interesse der Kinder geweckt. Die Stadt ist ein be- deutender Lebensraum, den sich Menschen, Tiere und Planzen auf engstem Raum teilen und der von Tieren und Planzen hochinteressante Anpassungsstrategien erfordert. Dieser Beitrag ermöglicht es Schülern, ihre unmittelbare Lebenswelt zu erforschen und die Verbindung zwi- schen ihnen und der Natur direkt vor der Haustür herzustellen.

* Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ geschrieben.

Was Sie zum Thema wissen müssen

Die Stadt als Lebensraum

Nach Angaben der Vereinten Nationen lebten im Jahr 1950 etwa 29 Prozent der Weltbevölke- rung in Städten. Bis zum Jahr 2025 wird ein Anstieg auf 60 Prozent erwartet. In Deutschland lebt laut dem Statistischen Bundesamt die Mehrheit der Menschen mit über 85  Prozent in städtischen bzw. halbstädtischen Bereichen. Die Bedeutung der Stadt als Lebensraum steigt also stetig.

Eine Stadt ist ein künstlich erschaffener, durch den Menschen überformter Lebensraum. Die anthropogenen Eingriffe sind gravierend und selbst Gebiete wie z. B. Parkanlagen, Grünstrei- fen sowie Haus- und Kleingärten können nicht als natürlich, sondern allenfalls als naturnah bezeichnet werden. Betrachtet man die Stadt als Ökosystem, wird schnell deutlich, dass neben klassischen ökologischen Aspekten vor allem anthropogene Faktoren wie Städteplanung so- wie wirtschaftliche, traditionelle und politische Aspekte den Lebensraum Stadt beeinlussen.

Der Lebensraum für Tiere und Planzen ist in der Stadt knapp.

Naturwissenschaftlich betrachtet ist die Stadtökologie ein Teilgebiet der Ökologie. Sie befasst sich mit den Wechselbeziehungen zwischen belebter (biotischer) und unbelebter (abiotischer) Umwelt, also zwischen den Lebewesen und dem Klima, Boden, Wasser und der Luft. Städti- sche Biozönosen, Biotope und Ökosysteme, ihre Organismen und Standortbedingungen sind Gegenstand der Stadtökologie.

Die ursprüngliche Funktion des Bodens geht verloren

Im Vergleich zum Umland gehen in städtischen Räumen die ursprünglichen Funktionen der Böden durch Bebauung und Versiegelung verloren. Natürliche Bodensubstanz wird abgetra- gen und z. B. durch Baumaterial oder andere Substrate aufgefüllt. Die Beschaffenheit des Bo- dens sowie der Boden- und Grundwasserhaushalt werden dadurch grundlegend verändert.

Des Weiteren sind die Böden häuig durch Deponierung und Entsorgung von Abfällen einer erhöhten Schadstoffbelastung ausgesetzt und das chemische Milieu ist verändert. Dies wie- derum beeinträchtigt die natürliche Ansiedlung und das Wachstum von Planzen in städti- schen Gebieten. Weiterhin ist durch die Versiegelung der Böden die Versorgung der Planzen mit Wasser und Nährstoffen eingeschränkt. Die Kanalisation spielt eine bedeutende Rolle, da durch sie der oberirdische Abluss von Wasser zunimmt sowie die Grundwasserneubildung

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Verändertes Klima in der Stadt

Abiotische Faktoren stehen in engem Zusammenhang und bedingen sich gegenseitig. Sie kön- nen daher nicht unabhängig voneinander betrachtet werden. Aus der Veränderung des Bodens resultiert die Veränderung des Stadtklimas. Im Vergleich zu ländlichen Räumen herrscht in der Stadt ein anderes, meist wärmeres Klima. Fabriken, technische Einrichtungen und Haushalte sorgen für Abwärme und Luftschadstoffemissionen und führen so zu einem abgewandelten Mikro- und Mesoklima gegenüber dem Umland. Konkrete Effekte sind z. B. eine höhere mittle- re Lufttemperatur und eine niedrigere relative Luftfeuchte. Außerdem gibt es Flurwinde und Smog.

Anpassungen von Lebewesen

Tiere und Planzen, die den Lebensraum Stadt besiedelt haben, sind speziell an diesen Le- bensraum und den Menschen angepasst, indem sie spezielle Verhaltensweisen aufweisen.

Aufgrund der bereits genannten abiotischen Faktoren (z.  B. Temperatur, Feuchtigkeit, Licht, Nahrung und Lärm), aber auch durch anthropogene Handlungen (z. B. Haustiere) entwickel- ten sich in Städten typische Artenzusammensetzungen, die wiederum stadttypischen Kon- kurrenzphänomenen und ökologischen Wechselwirkungen ausgesetzt sind. Stadttiere sind weniger scheu und zahmer als Wildtiere. Sie haben ihr Nahrungsspektrum im Vergleich zu Wildtieren verändert und nutzen beispielsweise Abfälle als Nahrungsquelle, so z. B. Haussper- linge, die in einem Café darauf warten, dass Brotkrümel auf den Boden fallen. Dazu kommen sie dicht an den Menschen heran und lassen sich teilweise füttern. Aber auch Wildtiere wie die Dohle verlagern ihren Lebensraum in Richtung Stadt. Auf Parkplätzen springen sie im Sommer direkt an die Scheinwerfer von parkenden Autos, um die daran haftenden Insekten abzufres- sen – eine Strategie, die einfacher ist, als selbst Insekten in freier Wildbahn zu suchen. Der Mäusebussard ist ebenfalls häuig zu beobachten, wenn er im näheren Umland der Stadt an viel befahrenen Straßen darauf wartet, dass Beute von den Autos überfahren wird. Weiterhin verändern sich die Nistweise und der tageszeitliche Rhythmus der Tiere. Durch den hohen Lärmpegel in der Stadt singen viele Vogelarten lauter bzw. in einer anderen Frequenz. Dies konnte durch Untersuchungen des Gesangs von Amselmännchen belegt werden. Amseln sin- gen vor allem hohe Töne lauter.

Kulturfolger – Wildtiere in der Stadt

Immer häuiger verlagern Wildtiere wie Fuchs, Steinmarder, Wildkaninchen, Dachs, Waschbär oder Wildschwein ihren Lebensraum in Städte und Dörfer, da sie dort alles inden, was sie zum Leben benötigen: Nahrung, Nistmöglichkeiten und Artgenossen. Das Nahrungsangebot ist in den meisten Ortschaften groß. Neben planzlichen Futterquellen gibt es genügend tierische Nahrungsquellen wie Schnecken, Regenwürmer und Käferlarven, die sich gern im Boden von Parks- und Grünlächen aufhalten. Mäuse und Ratten kommen in Ortschaften häuig vor. Sie inden in Häusern leicht Unterschlupf und ernähren sich von den Abfällen aus den Haushalten.

Auch Komposthaufen, unachtsam entsorgte Essensreste, offene Katzenfutterstellen und offe- ne Mülltonnen locken Ratten an. Wohnsiedlungen bieten im Vergleich zu den freien Flächen des Umlands mehr Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten, z. B. Hecken, alte Parkbäume, Ritzen und Nischen an Gebäuden und Mauern, Hohlräume unter Garagen und Gartenhäuschen sowie verwilderte Gärten.

Die um 6 bis 12 °C höheren Temperaturen des Stadtklimas erleichtern Wildtieren das Über- wintern. Greifvögel wie Wanderfalke, Mäusebussard, Turmfalke, Habicht und Sperber nutzen das Nahrungsangebot und die Nistmöglichkeiten in Gärten und Parks. Aber auch in und an Gebäuden inden sie Unterschlupf. Sie fanden in die Städte, da ihre natürlichen Lebensräume knapper wurden und adaptierten sich an die dortigen Lebensbedingungen. Tauben, Ratten und Mäuse dienen ihnen in der Stadt als Nahrung. Friedhöfe werden gern von Eulen besiedelt und die Besucher eines Futterhäuschens sind für den Sperber eine willkommene Nahrungs- quelle. Für die Greifvögel kann die Jagd in der Stadt jedoch gefährlich sein. Nicht selten landen sie selbst unter dem Auto, wenn sie auf der Straße überfahrene Beute fressen. Auch Fenster- scheiben können für Greifvögel zur tödlichen Gefahr werden.

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Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung

Voraussetzungen der Lerngruppe

Die Schüler sollten Grundkenntnisse in Ökologie haben. Demnach ist es von Vorteil, wenn eine erste Einführung und Begriffsklärung bereits vor dieser Unterrichtsreihe stattgefunden hat. Die Schüler sollten wissen, was ein Ökosystem ist, sowie die Begriffe Biozönose und Bio- top einordnen können. Idealerweise ist auch bereits ein Ökosystem, z. B. das Ökosystem Wald, thematisiert worden. So werden die Besonderheiten des städtischen Lebensraumes deutli- cher. Da eine Exkursion auf das Schulgelände geplant ist, sollten die Schüler festes Schuhwerk und gegebenenfalls Regenkleidung parat haben. Bei Sonnenschein ist es wichtig, auch hier auf den Sonnenschutz der Schüler zu achten und im Notfall selbst eine Sonnencreme dabei zu haben.

Aufbau der Reihe

Nutzen Sie als stummen Impuls zum Einstieg Farbfolie M 1. Sie zeigt Fotos einer Stadt, ihre Grünanlagen und verschiedene Tiere und Planzen, die im Lebensraum Stadt angesiedelt sind.

Anhand dieser Abbildungen entwickelt sich ein Dialog im Klassenverband, der z. B. mithilfe der Methode „Meldekette“ angekurbelt werden kann. Nun sollen die erörterten abiotischen und biotischen Faktoren des Lebensraumes Stadt den abiotischen und biotischen Faktoren des Umlandes gegenübergestellt werden. Dazu vergleichen die Schüler im Lerntempoduett M 2–M 3 die Faktoren beim Leben in der Stadt (M 2) sowie beim Leben auf dem Land (M 3).

In der 2. Stunde bietet es sich an, eine Exkursion auf das Schulgelände durchzuführen. Teilen Sie die die Schüler hierfür in Kleingruppen aus 2–4 Schülern ein. Es empiehlt sich, an jede Gruppe eine Übersichtskarte des Schulgeländes auszuteilen. In diese können alle gesichteten Tiere bzw. Planzen eingetragen werden.

In der 3. und 4. Stunde erarbeiten die Schüler im Gruppenpuzzle M 4–M 10 die Merkmale von fünf Stadtlebewesen und ihre Anpassungen an den Lebensraum Stadt. Die Gruppen fassen ihre Erkenntnisse im Steckbrief M 4 tabellarisch zusammen und stellen ihre Ergebnisse ihrer Experten- bzw. Stammgruppe vor. Nach einer kurzen Aussprache und Kontrolle werden die Ergebnisse auf Arbeitsblatt M 10 zusammengefasst.

Das Würfelspiel M 11–M 13 ruft das erworbene Wissen nochmals spielerisch ab.

Tipps zur Differenzierung

Die Info-Texte zu den verschiedenen Tierarten sind in unterschiedlichen Schwierigkeitsgra- den verfasst und sollten den Schülern ihrem Lernniveau entsprechend zugeordnet werden.

Ideen für die weitere Arbeit

Sicher wird Ihren Schülern die Exkursion auf das Schulgelände viel Freude bereiten, sodass das Interesse der Schüler für die Stadtökologie geweckt ist. Spannend ist es daher, z. B. im Rahmen einer AG oder eines Projektunterrichtes im Laufe der Jahreszeiten regelmäßig die Biotope auf dem Schulgelände zu untersuchen. Auch kann eine Exkursion in den Ortskern stattinden, um dort nach Tieren zu suchen und die bereits bekannten Standortgrößen und abiotischen Faktoren zu untersuchen. Die Schüler können sich weiterhin mit bereits beste- henden Artenschutzprojekten im Ort beschäftigen und gegebenenfalls selbst mitwirken. Die Ergebnisse können z. B. beim Tag der offenen Tür der Schule präsentiert werden. Alternativ kann auch die Teilnahme an einem Umwelt-Wettbewerb angestrebt werden.

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Kooperativ arbeiten mit Lern-

tempoduett und Gruppenpuzzle!

Von Mauerblümchen und Pflasterritzenbewohnern – Tiere und Pflanzen im Lebensraum Stadt

Ein Beitrag von Anja Schweia-Buttero, Bensheim Mit Illustrationen von Julia Lenzmann, Stuttgart

In der Stadt gibt es viele Lebewesen, die wir im Trubel des Alltags oftmals nicht wahrnehmen.

Sogar Forscher beschäftigten sich mit diesem Gebiet der Biologie – man nennt es Stadtöko- logie.

In dieser Einheit inden Ihre Schüler durch ei- gene Beobachtungen heraus, welche Tiere und Planzen es in der Stadt gibt. Darüber hinaus lernen sie fünf Stadtbewohner kennen, die sich an ein Leben im urbanen Umfeld angepasst haben.

Das Wichtigste auf einen Blick

Klasse: 6/7

Dauer: 5 Stunden (Minimalplan: 2) Kompetenzen: Die Schüler …

• beschreiben die Baumerkmale und die Lebensweise ausgewählter Vertreter von Tieren und Planzen im Lebens- raum Stadt.

• beobachten, beschreiben und bestim- men typische Tiere und Planzen der Stadt.

• kommunizieren in kooperativen Lern- methoden und präsentieren ihre Er- gebnisse.

Aus dem Inhalt:

• Lerntempoduett zum Leben in der Stadt und Leben auf dem Land

• Gruppenpuzzle zu charakteristischen Tieren und Planzen der Stadt:

o Die Stadttaube o Der Haussperling o Die Kellerassel o Die Rote Mauerbiene o Die Flechte

• Würfelspiel „Findet die Merkmale der Stadtlebewesen“

Foto: Thinkstock/PHOTOS.com

Ein Haussperling (Spatz) in einem Café

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Die Reihe im Überblick

Fo = Folie Ab = Arbeitsblatt/Informationsblatt LEK = Lernerfolgskontrolle = Zusatzmaterial auf CD

Stunde 1: Die Stadt als Lebensraum für Menschen, Tiere und Pl anzen Material Thema und Materialbedarf

M 1 (Fo) Die Stadt als Lebensraum r ggf. 1 kleiner Ball M 2 (Ab) Chiara lebt in der Stadt M 3 (Ab) Leon lebt auf dem Land

(PP) Lerntempoduett – so geht’s!

Stunde 2: Exkursion auf das Schulgelände

Stunden 3–4: Tiere und Pl anzen im Lebensraum Stadt Material Thema und Materialbedarf

M 4 (Ab) Tiere und Pl anzen im Lebensraum Stadt – Aufgaben für die Gruppenarbeit M 5 (Ab) Gruppe A: Ein Tier im Lebensraum Stadt – die Stadttaube

M 6 (Ab) Gruppe B: Ein Tier im Lebensraum Stadt – der Haussperling M 7 (Ab) Gruppe C: Ein Tier im Lebensraum Stadt – die Kellerassel M 8 (Ab) Gruppe D: Ein Tier im Lebensraum Stadt – die Mauerbiene M 9 (Ab) Gruppe E: Eine Pl anze im Lebensraum Stadt – die Flechte M 10 (Ab) Tiere und Pl anzen im Lebensraum Stadt – Zusammenfassung

(Bilder) Bildkarten der fünf vorgestellten Stadtlebewesen

Stunde 5: Lernerfolgskontrolle

Material Thema und Materialbedarf

M 11 (LEK) Findet die Merkmale der Stadtlebewesen – ein Würfelspiel M 12 (LEK) Findet die Merkmale der Stadtlebewesen – Sammelstreifen M 13 (LEK) Findet die Merkmale der Stadtlebewesen – Merkmalskarten

Minimalplan

Der vorliegende Betrag kann sehr l exibel genutzt werden. Sollten Sie nur wenig Zeit haben, können sie z. B. nur das Gruppenpuzzle M 4–M 10 mit Farbfolie M 1 als Einstieg durchführen.

Das Lerntempoduett M  2–M  3, die Exkursion auf das Schulgelände sowie das Würfelspiel M 11–M 13 entfallen in diesem Fall.

Sollte die Methode des Gruppenpuzzles zu zeitaufwendig sein, können Sie die Materialien M 5–M 9 auch in Form einer Lerntheke durch die Schüler bearbeiten lassen.

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Die Stadt als Lebensraum M 1

Fotos: j: Pixelio/LuXs, restliche Fotos: Thinkstock/iStock

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M 2 Chiara lebt in der Stadt

Die Stadt ist nicht nur ein Lebensraum für den Menschen, auch Tiere und Pfl anzen leben dort.

Doch welchen Lebensbedingungen (abiotischen Faktoren) sind Tiere und Pfl anzen in der Stadt ausgesetzt?

Aufgabe 1

Lies den Bericht von Chiara aufmerksam durch und unterstreiche die wichtigsten Informatio- nen.

Aufgabe 2

a) Beantworte die folgenden Fragen:

• Welche Pl anzen und Tiere leben in der Stadt?

• Wo kann sich Chiara vom Großstadttrubel erholen?

• Was kennzeichnet den Lebensraum Stadt?

b) Berichte deinem Klassenkameraden von Chiaras Leben in der Stadt.

c) Vergleicht das Leben in der Stadt mit dem Leben auf dem Land.

Aufgabe 3

Schreibe einen ähnlichen Text wie Chiara über deinen Wohnort und darin vorkommende Pl an- zen und Tiere.

Mein Name ist Chiara. Ich bin 13 Jahre alt und gehe in die 7. Klasse einer Realschule in Frank- furt am Main. Meine Eltern und ich wohnen mitten in der Stadt in einer großen Altbauwoh- nung mit Balkon. Im Erdgeschoss unseres Hauses bei ndet sich eine Pizzeria und ein paar Häuser weiter gibt es ein Café. Oft treffe ich mich mit meinen Freundinnen in der Fußgängerzone oder im nahe gelegenen Park. Im Sommer bin ich oft am Mainufer und beobachte Enten und es gibt sogar Möwen. Auf der Wiese suchen Amseln nach Nahrung. Mitten in der Stadt wohnt an einem Teich ein Graureiher und es gibt Gänse, die eigentlich am Nil leben, sich mittlerweile aber auch in Frankfurt sehr wohl fühlen. An den Mauern vor unserem Haus wächst Moos und selbst auf den Fußwegen wachsen Pl anzen, wenn sie eine Lücke im Pl aster i nden! Zur Schule fahre ich mit der U-Bahn. Im U-Bahn-Schacht ist es stickig und warm. Tauben l iegen dort herum oder fressen Nahrungsreste aus den Mülltonnen. In den Bäumen sitzen frühmorgens Krähen. Ihre Rufe sind laut und trotz des Autolärms zu hören. Die Abgase der Autos stören mich. Im Som- mer ist es manchmal unerträglich heiß und stickig und selbst im Winter ist es immer wärmer in der Stadt, als wenn ich meine Freundin außerhalb besuche. Außerhalb von Frankfurt oder im Taunus gibt es Wald. Meine Eltern und ich fahren häui g am Wochenende dorthin, um die Ruhe zu genießen.

Bild: Thinkstcok/iStock

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Ein Tier im Lebensraum Stadt – die Kellerassel M 7

Hast du im Garten schon einmal unter einen Stein geschaut und das Tier, das auf den Fotos unten dargestellt ist, entdeckt? Es handelt sich dabei um die Kellerassel. Lerne hier ihre Lebensweise kennen.

Aufgabe

Lies dir den Info-Text durch.

Kellerassel von oben Kellerassel beim Fressen einer Eibenfrucht

Bei Gefahr rollen sich Kellerasseln blitzschnell zu einer Kugel zusammen.

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Fotos: Thinkstock/iStock

Asseln sind Krebstiere, die an Land leben.

Ihr Körper besitzt ein spezielles Wasser- leitsystem an der Unterseite ihres Körpers.

Dieses macht das Leben an Land möglich.

Unverwechselbar zu erkennen ist die Kel- lerassel an ihrem grauen, gegliederten Rückenpanzer. Männchen und Weibchen sind äußerlich nicht zu unterscheiden. Sie erreichen eine Körpergröße von 20 mm und ein Gewicht von 1,7  g. Kellerasseln besit- zen 7 Beinpaare. Die Beine werden wellen- artig auf und ab bewegt und erlauben eine vergleichsweise l inke Fortbewegung. Am hinteren Teil des Rückenpanzers bei nden sich Tastorgane. Bei Gefahr verfällt die Kel- lerassel in Schreckstarre. Wie ein Igel rollt sie sich blitzschnell zu einer Kugel zusam- men und stellt sich tot. Kellerasseln werden etwa 2 Jahre alt.

Die Atemorgane und das Wasserleitungs- system der Asseln dürfen nicht austrock- nen. Deswegen ist ihre Lebensweise darauf abgestimmt, dass die Umgebung nicht zu trocken ist: Tagsüber verkriechen sich die Tiere unter Steinen, Laubhaufen oder Ge- genständen in feuchter und dunkler Um- gebung. Man i ndet sie in Kellern, Gärten,

Komposthaufen und in der Nähe von Tot- holz. Nachts verlassen die Tiere ihre Verste- cke und begeben sich auf Nahrungssuche.

Kellerasseln sind Allesfresser. Falls vorhan- den, ernähren sie sich von Totholz und Aas.

Ähnlich wie Regenwürmer und Schnecken tragen Kellerasseln durch das Fressen von abgestorbenen Blättern zur Entstehung von fruchtbarem Boden in Garten, Kompost und im Wald bei.

Die Vermehrung der Kellerasseln erfolgt das ganze Jahr über. Die befruchteten 25 bis 90 Eier und die Larven werden in einer l üssigkeitsgefüllten Blase an der Bauchsei- te vom Weibchen etwa 40 bis 50 Tage getra- gen. Nach drei Monaten sind die Jungtiere ausgewachsen. Die natürlichen Feinde der Asseln sind Kröten, Spinnen und Vögel.

Kellerasseln sind nicht vom Aussterben be- droht und kommen auf der ganzen Welt vor.

Da sie sich gern in unmittelbarer Nähe von menschlichen Häusern und Gärten aufhal- ten, verbreiten sie sich mit dem Wachstum der Siedlungen und Dörfer. In der Stadt direkt sieht man sie nur bei genauem Hin- sehen, z.  B. unter einem Stein oder in der Nähe von Bäumen, die Laub abwerfen.

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Findet die Merkmale der Stadtlebewesen – ein Würfelspiel M 11

Seid ihr fit, wenn es um die Eigenschaften der fünf Großgruppen der Stadtlebewesen geht? Mit diesem Spiel könnt ihr euer Wissen testen.

Das benötigt ihr

r 1 Stadtlebewesen-Würfel r 5 Sammelstreifen:

r 40 Merkmalskarten

o 35 Karten „richtige Merkmale“

o 5 Karten „falsche Merkmale“

r 1 Stoppuhr r 1 Lösungsblatt o Stadttaube

o Haussperling o Kellerassel

o Rote Mauerbiene o Flechte

So führt ihr das Spiel durch

1. Bildet eine Gruppe aus fünf Spielern und teilt die fünf Sammelstreifen untereinander auf.

Ein Schüler erhält zusätzlich eine Stoppuhr und ist der Spielleiter. Legt die Merkmalskarten aufgedeckt vor euch auf den Tisch, sodass jede Karte zu sehen ist.

2. Es wird reihum gewürfelt.

• Hat ein Spieler das Symbol seines Stadtlebewesens auf dem Sammelstreifen gewürfelt, darf er eine passende Merkmalskarte aussuchen und auf seinen Sammelstreifen legen.

Hierfür hat er 15 Sekunden Zeit. Hat der Spieler seine Auswahl getroffen, überprüft der Spielleiter anhand des Lösungsblatts. Wurde die richtige Merkmalskarte gewählt, darf der Spieler diese behalten. Wurde die falsche gewählt, wird sie zurückgelegt. Dann darf der Spieler erneut würfeln.

• Würfelt der Spieler ein „falsches“ Stadtlebewesen, gibt er den Würfel an den nächsten Spieler weiter und dieser ist an der Reihe.

• Würfelt der Spieler den Joker, darf er nochmals würfeln.

3. Sieger ist, wer als Erster seinen Sammelstreifen mit den typischen Kennzeichen seines Stadtlebewesens gefüllt hat.

lder: Joker: Colourbox, restliche Bilder: Thinkstock/iStock

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