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Archiv "Kein Leukämierisiko für Kinder um Sendeanlagen" (24.10.2008)

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A2248 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 43⏐⏐24. Oktober 2008

A K T U E L L

Ärztinnen und Ärzte, die bestimmte Arzneimittel für die Behandlung von schweren Erkrankungen mit hohen Therapiekosten verordnen wollen, müssen künftig vorher die Meinung eines spezialisierten Kol- legen einholen. Das hat der Gemein- same Bundesausschuss (G-BA) be- schlossen. Für die Abstimmung sind fünf Tage vorgesehen. Weicht der behandelnde Arzt vom Votum des Spezialisten ab, muss er dies be- gründen. Er trägt zudem im Regress- fall das finanzielle Risiko. Die Re- gelung gilt zunächst nur für die Indi- kation pulmonal arterielle Hyperto- nie. Betroffen sind die Wirkstoffe Bosentan, Iloprost zur Inhalation, Sildenafil und Sitaxentan. Die Kas- senärztlichen Vereinigungen müssen nun bis Ende des Jahres die beson- ders qualifizierten Ärzte ausweisen.

Der Beschluss des G-BA sieht vor, dass auch Krankenhausärzte einbe- zogen werden können.

„Man kann dieses Verfahren als Bürokratie einstufen. Man kann es aber auch als Mittel der Qualitätssi- cherung betrachten“, sagte der G-BA- Vorsitzende, Dr. iur. Rainer Hess.

Außerdem gehe es um die Wirt- schaftlichkeit der Verordnungen zu-

lasten der gesetzlichen Krankenkas- sen und für die Ärzte um die Ver- ringerung des Regressdrucks. Als Nächstes sollen auch Wirkstoffe zur Behandlung des Kolonkarzinoms in das Zweitmeinungsverfahren einbe- zogen werden, kündigte Hess an.

Allerdings wolle man bei der Aus- weitung der Indikationen „behut-

sam“ vorgehen. Denn das Verfahren wird über einen Zeitraum von zwei Jahren evaluiert.

Neben dem Zweitmeinungsver- fahren hat der G-BA die Neufassung der Hilfsmittel-Richtlinie beschlos- sen. Sie soll unter anderem zu einer besseren Versorgung der Versicher- ten mit Sehhilfen führen. HK

KEIN LEUKÄMIERISIKO FÜR KINDER UM SENDEANLAGEN

Starke Radio- und Fernsehsender haben in Deutschland keinen Einfluss auf das Risiko von Kindern, an Leukämie zu erkranken. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Institut für medizinische Biometrie, Epidemiologie und In- formatik (IMBEI) der Universität Mainz im Auf- trag des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) durchgeführt hat. Die KiSS-Studie (Kindliche Leukämien und Expositionen in der Umgebung von hochfrequenten Sendestationen) wurde vom BfS initiiert, da frühere Studien vereinzelt Hinweise auf ein erhöhtes Kinderleukämierisiko gezeigt hatten. Diese Studien seien aber wenig aussagekräftig gewesen. In der jetzt vorgeleg- ten Fallkontrollstudie sei die Belastungsab- schätzung gegenüber hochfrequenten elektro- magnetischen Feldern von Radio- und Fern- sehsendern deutlich verbessert worden, sagt Studienleiter Joachim Schüz.

Studiengebiet seien alle westdeutschen Ge- meinden gewesen, die im Umkreis von 16 leistungsstarken Mittelwellensendern und acht UKW/TV-Sendern liegen. Die Studie vergleicht 5 848 gesunde, zufällig ausgewählte Kinder mit 1 959 Kindern im Alter bis zu 14 Jahren, die zwischen 1984 und 2003 an Leukämie er- krankt sind und die zum Zeitpunkt der Diagno- se in der Studienregion lebten (Quelle: Deut- sches Kinderkrebsregister).

Die Expositionsbestimmung verlief rückwir- kend, bezogen auf den Zeitpunkt ein Jahr vor Dia- gnose. Auf Basis der Wohnadressen und der ak- tuellen und historischen Betreiberdaten zur Sen- deleistung und räumlichen Antennenausrichtung der jeweiligen Sendeanlagen wurde die Feldstär- ke berechnet. Eine Überprüfung der berechneten mit den tatsächlich gemessenen Feldstärken er- gab eine gute Übereinstimmung. Die Feldstärken-

berechnung liefert eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur alleinigen Verwendung der Dis- tanz zwischen Sendeanlage und Wohnung, wor- auf fast alle früheren Studien beruhten. „Wir ha- ben keinerlei Hinweise auf ein erhöhtes Leuk- ämierisiko für Kinder gefunden“, erklärt Schüz,

„weder für die Mittelwellensender noch für UKW- und Fernsehsender.“ Das treffe sowohl für die Zeit vor der großflächigen Einführung des Mobil- funks zu (1983 bis 1991) als auch für die danach (1992 bis 2002). Das Fehlen eines bekannten biologischen Wirkmechanismus spreche zusätz- lich gegen eine Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung und dem Leukämierisiko. EB

Die Studie wurde im „Advance Access“

des American Journal of Epidemiology veröffentlicht (http://aje.oxfordjournals.org/

cgi/content/abstract/kwn230).

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Zum Semesterstart 2008/

2009 ist wieder eine neue Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes Studieren.de bei den medizinischen Fachbuchhandlungen Leh- manns und bei den Medi- zinfachschaften kosten- frei erhältlich. Sie infor- miert diesmal Nachwuchs- mediziner unter anderem über Berufschancen im wenig bekannten Tätigkeitsgebiet öffentliches Gesundheitswesen, über akademische Lehrpraxen sowie die Umsetzung des Bologna-Prozesses in der Medizin. Studierende und

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Das Deutsche Ärzteblatt Studie- ren.de erscheint einmal im Semester und wird von der ausführlichen und ständig aktualisierten Internetaus- gabe www.aerzteblatt-studieren.de

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