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111 Orte in Shanghai, die man gesehen haben muss

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Academic year: 2022

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emons:

Nicole Beste-Fopma | Alexandra Steffens-Klein

111 Orte in Shanghai, die man gesehen

haben muss

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© Emons Verlag GmbH Alle Rechte vorbehalten

© der Fotografien: Alexandra Steffens-Klein, Nicole Beste-Fopma, außer:

Courtyard Marriott – mit freundlicher Genehmigung des Courtyard Marriott Xintiandi; Ecoland – Ni Fang

© Covermotiv: shutterstock.com/Ttstudio Gestaltung: Eva Kraskes, nach einem Konzept von Lübbeke | Naumann | Thoben Kartografie: altancicek.design, www.altancicek.de Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap,

© OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

Druck und Bindung: Grafisches Centrum Cuno, Calbe Printed in Germany 2021

ISBN 978-3-7408-1299-7 Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

Für unsere Männer. Für die, die mit uns in Shanghai leb(t)en – Holger, Maximilian und Reiner –, und die, die uns haben ziehen lassen – Tristan, Jan-Hendrik, Julian, Maximilian und Winfried.

Und für all unsere wunderbaren chinesischen und nicht-chinesischen Freunde.

Vorwort

New York, London, Paris! In diese Reihe gehört zweifelsohne auch Shanghai. Denn die Megacity vereint den Reiz all dieser Metropolen und hat sogar noch ein bisschen mehr zu bieten. Nicht zuletzt einige der höchsten und modernsten Wolkenkratzer der Welt. Shanghai ist ein Schmelztiegel für Mode und Design. Und kaum eine andere Stadt ist so modern und gleichzeitig von Geschichte erfüllt.

Bei uns war es Liebe auf den ersten Blick, und dieses Buch ist unsere Liebeserklärung. Shanghai hat ab dem ersten Moment mit uns geflirtet – und wir mit Shanghai. Eine Stadt der Gegensätze und gleichzeitig eine der sich am schnellsten wandelnden Metropolen der Welt. Wo gestern noch alte Lilong-Anlagen standen, steht morgen schon ein moderner Wolkenkratzer.

Shanghai ist eine Weltstadt, die elektrisiert, und das seit mehr als einem Jahrhundert. Bereits in den 1920er Jahren galt Shanghai als das Paris des Ostens. Innerhalb weniger Jahre hatte es sich von einem einfachen Fischerdorf in eine internationale Metropole verwandelt.

Wer etwas auf sich hielt, ging nach Shanghai. Unzählige kamen, um zu bleiben, andere statteten dem jungen urbanen Zentrum einen Besuch ab. Darunter Ernest Hemingway, Charlie Chaplin und Albert Einstein, Marlene Dietrich, Bette Davis und Agnes Smedley. Seit- dem ist viel passiert. Die Eroberung Shanghais durch die Japaner, Tausende aus Europa geflohene Juden, aber auch die Kulturrevolu- tion haben Spuren hinterlassen. Nicht alle sind auf den ersten Blick zu erkennen. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen.

Begleiten Sie uns an Orte, die Geschichten erzählen, die auch Kenner Shanghais erstaunen werden. Geschichten längst vergange- ner Tage. Aber auch Storys aus dem Hier und Heute. Legenden von Drachen und Geistern, Anekdoten aus dem Leben bekannter und unbekannter Menschen sowie so manche verblüffende und skurrile Geschichte.

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Adresse 11 Hunan Road, Xuhui District | ÖPNV Metro 10, Shanghai Library, Ausgang 3, über die Huaihai Road in die Hunan Road | Öffnungszeiten 11 – 22 Uhr | Tipp Direkt um die Ecke des Cafés befindet sich die Villa Hunan (262 Hunan Road) – zu erkennen an den vier großen chinesischen Zeichen auf der Mauer –, in der Maos dritte Frau viele Jahre lang wohnte.

Das 1984

Das hinter der Metalltür versteckte Café

Noch vor wenigen Jahren musste man lange suchen, um in Shanghai einen Kaffee zu bekommen. Innerhalb von nur wenigen Jahren hat sich das grundlegend geändert. Von der ganz kleinen Kaffeebar bis hin zum zweitgrößten Starbucks der Welt gibt es mittlerweile alles.

Nicht alle Cafés sind auf den ersten Blick zu sehen und die besten gut versteckt.

So auch das »1984«. Man muss wissen, dass sich hinter der hohen Mauer ein gemütliches Café befindet. Man muss sich aber auch trauen, die schwere Metalltür an der angegebenen Adresse einfach zu öffnen. Denn nichts weist darauf hin, dass sich dahinter, am Ende eines düsteren Gangs, gemütliche Räume befinden, die bis an die Decken mit Büchern gefüllt sind. An langen Tischen sitzen die Besucher, arbeiten, lesen oder unterhalten sich und trinken Kaffee.

Im Sommer lädt der versteckte Garten zum gemütlichen Verwei- len im Schatten ein.

Weder das Ambiente noch die Bücher noch der Service sind gewöhnlich. Alles hat ein ganz besonderes Flair. Viele der hier ange- botenen Bücher stammen aus nicht staatlichen Verlagen. Eines der Regale ist vollgestopft mit abgegriffenen Büchern in allerlei Spra- chen. Nicht immer ist erkennbar, ob man das Buch – oder was auch immer sonst im Regal steht – kaufen kann oder nicht. Offensichtlich das Konzept des Ladens: alles kann, nichts muss.

2020 ging eine Nachricht aus dem Café viral. Denn auch an die- sem Ort ist die Corona-Krise nicht spurlos vorbeigegangen. Wie so viele Cafés musste auch das »1984« große finanzielle Einbußen hin- nehmen. Die Besitzer standen kurz vor dem Aus. Um aber so lange wie möglich zu überleben und vielleicht doch noch mit einem blauen Auge aus der Krise zu kommen, hatten sie auf Weibo, dem chinesi- schen Pendant zu Twitter, bekannt gegeben, dass sie alles, was nicht niet- und nagelfest ist, verkaufen würden. Die Reaktionen waren überwältigend. Das 1984 hat überlebt.

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Adresse Lu-Xun-Park, 2288 North Sichuan Road, Hongkou District | ÖPNV Metro 3 oder 8, Hongkou Football Stadium, Ausgang 1 | Öffnungszeiten im Winter 6 – 18 Uhr, im Sommer 5 – 21 Uhr | Tipp Nur 20 Minuten Fußweg vom Lu-Xun-Park entfernt liegt die Doulun Road, auch als »Culture Street« bekannt. Dort wohnten viele Mitglieder der

»Liga linksgerichteter Schriftsteller«, denen ein Museum gewidmet ist (Lane 201, Nr. 2, 9.30 – 16 Uhr, Eintritt 5 Renminbi).

Die Chöre

Revolutionslieder im Park

In keinem anderen Park in Shanghai treffen sich so viele Menschen zum gemeinsamen Singen. Während der warmen Jahreszeit ver- sammeln sie sich jeden Tag in der Nähe der Statuen der Literaten.

Während der nassen und kälteren Zeit des Jahres trifft man sie an den Wochenenden an oder wenn es trocken ist. Mit aller Inbrunst werden gemeinsam Liebeslieder, Lieder aus der Zeit der Revolution oder einfach nur Volkslieder gesungen.

Der Namensgeber des Parks, Lu Xun, gilt als der Spiritus Rector der modernen chinesischen Literatur. Als Mitbegründer der »Bewe- gung des 4. Mai« rebellierten er und seine Mitstreiter gegen die eli- täre konfuzianische Tradition der Gesellschaft. Die letzten Jahre seines Lebens hat er ganz in der Nähe des Parks gewohnt. Des- wegen wurde der ehemalige Hongkou-Park 1988 in Lu-Xun-Park umbenannt. Heute ist er ganz Lu Xun und der Literatur gewidmet und gilt als einer der schönsten Parks Shanghais. Hier befinden sich sein Mausoleum und das Lu-Xun-Museum. Außerdem trifft man auf zahlreiche Statuen weiterer weltberühmter Literaten, darunter Goethe, Puschkin, Dickens und Shakespeare.

Die Parks in Shanghai erlauben ihren Besuchern einen tiefen Ein- blick in die chinesische Kultur. Sie sind der soziale Dreh- und Angel- punkt für alle, die in der Nähe wohnen. Morgens trifft man sich zum gemeinsamen Frühsport. Vereinzelt trifft man auf Menschen, die auf einem Musikinstrument üben. Andere haben ihre Vögel in Käfigen dabei, die sie in die Bäume hängen. Und während die Vögel um die Wette zwitschern, besprechen ihre Besitzer schon mal die Lage der Nation. Mittags bringen die Großeltern ihre Enkel auf die Spiel- plätze, spielen mit Freunden Karten oder Go oder diskutieren in klei- nen bis großen Gruppen die aktuelle Weltpolitik. Abends joggt die jüngere Generation durch die Parks, während die Älteren sich treffen, um gemeinsam zu sporteln. In mal größeren mal kleineren Gruppen wird dann wieder gemeinsam getanzt, gedehnt oder Tai Chi gemacht.

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Adresse 245 Madang Road, 1/F, Huangpu District | ÖPNV Metro 10 oder 13, Xintiandi, Ausgang 1 | Öffnungszeiten 10 – 22 Uhr | Tipp Wer wissen möchte, was die Stunde geschlagen hat, kann in der Xi Jiang Zhong Road Nr. 312 eine originale Shanghai-Watch kaufen.

Die Feiyue-Turnschuhe

Erst Original, dann Fake

Wer in Shanghai etwas auf sich hält, trägt Turnschuhe der Marke Feiyue. Sie sind das Must-have für alle Normalsterblichen, aber auch für Kung-Fu-Meister, Shaolin-Priester und selbst Olympioniken.

Aber Feiyue ist nicht gleich Feiyue!

Schuhe der Marke Feiyue, was so viel heißt wie »Sprung«, wurden erstmals in den 1920er Jahren in Shanghai produziert. Insbesondere bei Kampfsportlern waren sie sehr beliebt, denn sie waren robust, flexibel und bequem. Einen wahren Boom erlebte die Marke von den 1960er bis in die 1980er Jahre. Damals hatte so gut wie jeder ein Paar Feiyue-Schuhe im Schrank stehen. Nach der Öffnung Chi- nas wurde es still um den Turnschuh. Die jungen Menschen waren nun mehr an westlichen Markenschuhen interessiert. Feiyue geriet in Vergessenheit. 2014 kam jedoch der erneute Durchbruch. Feiyue kooperierte mit der französischen Luxusmarke Céline und wurde schlagartig international bekannt. Aber: Der Feiyue-Schuh, der es zu so viel Ruhm geschafft hatte, war nicht der aus China, sondern jener eines französischen Unternehmens.

Hatten die Franzosen einen Fake-Schuh auf den Markt gebracht?

Nein, wenn man dem französische Unternehmer Patrice Bastian glaubt, der mitteilte, 2005 die Markenrechte an Feiyue erworben zu haben. Ja, wenn man den Managern des chinesischen Markeninha- bers Dafu Rubber Company glaubt. Ihnen zufolge hat Bastian die Markenrechte nicht von ihnen, sondern von einem Hersteller der Schuhe erworben.

Die Chinesen geben zu, dass sie von dem internationalen Durch- bruch profitieren. Ein Durchbruch, der ihnen vielerorts aber wenig bringt. Denn würde das chinesische Original seine Feiyue-Schuhe auf dem französischen und anderen Märkten, wo es die Marken- rechte nicht hält, verkaufen, dann würden sie als Fake gelten. Noch koexistieren die beiden Marken – eine in China und eine nahezu im Rest der Welt – und sehen sich zum Verwechseln ähnlich.

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Referenzen

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