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Erfassung und Bewertung der Biodiversität auf unterschiedlichen räumlichen Skalen

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Erfassung und Bewertung der Biodiversität auf unterschiedlichen räumlichen Skalen

Christina von Haaren

Material: M. Reich, Wiebke Saathoff, Daniela Kempa, B. Urban, S. Rüter

DAF Tagung 2010, 20. /21. Oktober

(2)

Zusammenfassung

1. Werte werden Biodiversität durch gesellschaftl. Normen zugewiesen 2. Methoden Erfassung und Bewertung benutzen auf allen Skalen-/

Entscheidungsebenen die gleichen Basiswertkriterien (auch zur Selektion), jedoch

Prioritäten abhängig von räumlicher Skala Seltenheit, Gefährdung

zusätzliche Kriterien/Auswertungen je nach ebenenspezifischen Aufgaben

Diese abhängig von Ausdehnung Ökosysteme, Summationseffekten…

3. Für die landwirtschaftlichen Betriebe sind zunächst die übergeordneten Bewertungen relevant, die in rechtliche Konsequenzen münden

4. Darüber hinaus freiwillige Leistungen, die auf vorgegebenen Bewertungen beruhen sowie auf eigenen Erfassungen und Wertsetzungen

(3)

Gliederung

1. Biodiversität: Was wird erfasst? Auf welcher Grundlage wird bewertet?

2. Anforderungen auf den einzelnen Skalen, an die Erfassung und Bewertung

3. Methodenbeispiele und Daten auf den

einzelnen Ebenen

(4)

Wer bestimmt über den Wert?

Legitimierte gesellschaftliche Beschlüsse: EU-RL, nat.

Ländergesetze, VOs, regionale Beschlüsse…

(5)

Bewertung der Biodiversität

5

Wertkriterien

Seltenheit

/ Gefährdung

Naturnähe

Menschliche Ansprüche

§§ legitimiert: *

Größe, Verbund, Alter, typische Ausprägung, Strukturvielfalt, Populationsgröße

Verbreitung, repräsentative Verteilung

Natürliche Dynamik, Hemerobie

kultur- /

naturhistorische Bedeutung

Handlungsorientierte Kriterien

Kultur- Nutzungsabhängigkeit Gefährdung

Belastung, Empfindlichkeit, Wiederherstellbarkeit Regenerationsfähigkeit,-zeit

Potenzial

* Schutz entspr. dem jeweiligen Gefährdungsgrad; struktureller und geografischer Eigenheiten von Lebensgemeinschaften und Biotopen, in einer repräsentativen Verteilung; Verbund; bestimmte Landschaftsteile sollen der natürlichen Dynamik überlassen bleiben BNatSchG §1 (2)

Typ Objekt

Rolle für nachhaltige Nutzungsfähigkeit

Naturgüter

Pflege Schutz

Sanierung, Kompensation v. Verlusten

Entwicklung

(6)

Quelle: ANDREAS KUES, UWE RIECKEN, SANDRA BALZER, AXEL SSYMANK und LAURA HOLLERBACH. Ist der Rückgang der biologischen Vielfalt gestoppt? Eine Bilanz des Arten- und

Biotopschutzes. Aus: Natur und Landschaft – 85. Jahrgang (2010) – Heft 7. Seite 285

Woher kommen Bewertungsstandards, -maßstäbe?

Rote Listen, gesetzl. Gesch. Arten und Biotope, Verbreitungsanalysen

Ziele der von Regierungen oder

Parlamenten beschlossenen Strategien

Quelle: ULRICH SUKOPP, MELANIE NEUKIRCHEN, WERNER ACKERMANN, DANIEL FUCHS, JENS SACHTELEBEN und MANUEL SCHWEIGER. Bilanzierung der Indikatoren der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt: Wo steht Deutschland beim 2010-Ziel?Aus: Natur und Landschaft – 85.

Jahrgang (2010) – Heft 7. Seite 283

(7)

Gliederung

1. Biodiversität: Was wird erfasst? Auf welcher Grundlage wird bewertet?

2. Anforderungen auf den einzelnen Skalen, an die Erfassung und Bewertung

3. Methodenbeispiele und Daten auf den

einzelnen Ebenen

(8)

Welche Ergebnisse werden auf den Entscheidungsebenen benötigt?

Ebene Aufgaben, Verantwortung, Kompetenzen Benötigte Informationen, Bewertungen

EU Stop the loss, Natura 2000, Auswirkungen quantitativer Ziele

RL§§

Europaweit bedeutende A+B, - Verbund

D z.B. Nationales Naturerbe, Bundesbiotopverbund, EE-Ziele und Konsequenzen, gesch. Arten,

Biotope, gfP

D-weit bedeutende

/länderübergreifende A+B,- verbund, Ökobilanzen, Bundes-

land

Großschutzgebiete, NSG, landesweit gesch.

Arten, Biotope; NSG, LSG, Eingriffsregelung, Agrarumweltmaßnahmen

Landesweit,

regional bedeutende, grenzübergreifende A+B, Populationsgrößen…

Region

Gemeinde FNP, BP, Eingriffsregelung, gesch.

Landschaftsbestandteile..

Lokal bed. A+B, -verbund, Ausprägung,

Biotopentwicklungspotential Betrieb Umsetzung Vorgaben höherer Ebenen

(Schutzgebietsauflagen), gfp, Gestaltung Betrieb

Kleinräumiger Biotopverbund, Nutzfläche + Strukturen, Wert Schlag

§§

§

U m s e t z u n g Weitergabe räumlicher Informationen, Ziele zur Beachtung

(9)

Skalenspezifische Steuerungsverantwortung abhängig von…

Global EU state region local farm

Wert /Priorität

Auswirkung auf höherer Skala als Nutzungseinfluss;

grenzüberschreitende Gebiete, Prozesse;

kumulative Effekte kleiner Einzelentscheidungen

 Erfassung, Projektion notwendig

national

Globally nationally locally endangered value

„ W e r t “

(10)

Gliederung

1. Biodiversität: Was wird erfasst? Auf welcher Grundlage wird bewertet?

2. Anforderungen auf den einzelnen Skalen, an die Erfassung und Bewertung

3. Methodenbeispiele und Daten auf den

einzelnen Ebenen

(11)

Auf Bundesebene werden Informationen zu Kernflächen, Suchräumen für die Vernetzung benötigt

Kernflächen ,

Suchräume, Achsen

Bundesweiter Biotopverbund:

(12)

Bundesebene: Nationales Naturerbe, naturräumliche Prioritäten (Hot Spots Biodiv): Nat. Verantwortung, Natürlichkeit, Großräumigkeit

B2 Flora

9%

B2 Vögel

9%

B2 (Arten, für deren Erhalt Deutschland besondere

Verantwortung trägt) 18%

C1 (Vorkommen von Vogelrastplätzen)

2%

Globale Sichtweise 20%

B1 Flora

6%

B1 Amph./Rept.

2%

B1 Vögel

6%

B1 Säuger

6%

B1 (Gesamtzahl einheimischer Arten)

20%

Nationale Sichtweise 20%

Bewertung Artenvielfalt allgemein

40%

A1 (Vorkommen natürl./naturnaher

Lebensräume) 27,5%

Globale Sichtweise 27,5%

B3 (%-Anteil a- und oligo- hemerober Pflanzenarten an der Gesamtartenzahl)

27,5%

Nationale Sichtweise 27,5%

Bewertung Natürlichkeit

55%

D1 (unzerschnittene Räume)

5%

Bewertung Großräumigkeit

5%

Die für die Erhaltung der Biodiversität

wichtigsten NHE

Horlitz T, Mörschel F (2003) Ein Versuch zur Identifikation der für den Erhalt der biologischen

Vielfalt wichtigsten Naturräume in Deutschland – Methoden und Resultate auf der Basis naturräumlicher Haupteinheiten.

Naturschutz u Landschaftsplanung 35: 302–310

Kriteriengewichtung und Auswahl der "LOCAL X“

(13)

Verschlechterung des Indikators

"Für die Biodiversität wertvolle Flächen pro ha LF“ vom

räumlich optimierten zum Worst Case Szenario für Biotreibstoff in den Landkreisen

Indikatorverschlechterung für Deutschland: 0,043

(Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2008, BKG 2007, RAUMIS 2003, UBA 2004, BfN 2009, Berechnungen B. Urban)

0,000 - 0,008 (0 - 0,8 %) 0,008 - 0,022

0,022 - 0,037 0,037 - 0,055 0,056 - 0,078 0,079 - 0,119

Bundesebene: Für die Ökobilanz werden

flächenspezifische Daten auf Landkreise und Werte ohne Flächendimension umgerechnet

Urban et al. 2010

(14)

Datengrundlagen zu Biotopen auf Bundesebene

1,5 Millionen Geodatensätze 1,9 Millionen Sachdatensätze

(Quellen: BKG 2007, UBA 2004, BfN 2009, Berechnungen B. Urban)

FBV: Daten selektive

Biotopkartierungen der Länder Auswertung nach HNV-Indikator:

Daten: Corine Land Cover 2000

(15)

Region: Bewertung Arten &

Biotope ist Grundlage für die

Ausweisung von Schutzgebieten, Eingriffsregelung

flächenscharfem

flächendeckende Darstellung

Landkreis Verden

Landschaftsrahmenplan Biotoptypen mit Bewertung

Produktionspotential für Vermarktung Naturschutzprodukte Lkrs Diepholz

(Albert, v. Haaren …2009)

(16)

Betriebsebene: Berücksichtigung geschützter,

überlokal wertvoller Arten und Biotope/-verbund, gfP (Abstände, GL-Umbruch)

(z.T. aus Landschaftsrahmenplan,

Landschaftsplan) Wertvolle Bereiche

Brutvögel (EU- VogelschutzRL)

Berücksichtigung

NATURA 2000-Gebiet, übergeordneter Biotopverbund

NSG, gesch.LBS, § gesch.

Biotop, LSG, gfP z.B. Auflage kein GL-Umbruch, Abstände PflSchG

(17)

Wozu weitere Darstellungen Biodiversität auf Betriebsebene?

• Nachweis für Verarbeiter, Vermarkter

• Proaktiver Umgang mit Kompensationsflächen

• Beantragung AUM

• Integration in Precision Farming (Grundlage Hofbodenkarten)

• Biolog. Pflanzenschutz

• Jagd

Wie viel Biodiv steckt in einer Flasche Limonade?

Hoflbodenkarte LBEG

Biotopbewertung

Biotopentwicklungspotenzial

Biotopverbund + Arten

(18)

Bewertung auf Betriebsebene:

Bewertung Biotoptyp nach Landesliste

Aufwertung durch Bewertung der Ausprägung

(19)

Biotopentwicklungspotenzial

Lenkung Kompensationsmaßnahmen, AUM

Brahms, v. Haaren, Janssen 1989

(20)

Biotopverbund

Analyse auf Landschafts- und Betriebsebene

Saum/ Rain

hohe Verbundfunktion mittlere Verbundfunktion geringe Verbundfunktion

hydrologisch- hydraulisch optimiert

naturschutzfachlich optimiert

Nebeneffekt:

Biologischer Pflanzenschutz

Rueter 2008

Synergien Zusammenhang zu

umgebenden Strukturen

(21)

Arten auf Betriebsebene

- Grundbewertung über Biotop+ Ausprägung abgedeckt

- zusätzlich Zielarten z.T. Schirmarten; Flora Rote Listen

- Fauna: Bewertung Lebensraumkomplexe, Populationsgröße, Isolation, Störungen…

Bezug der Artenbewertung auf die Fläche

Zusammenhang Landschafts- strukturen Heuschreckenfunde

(22)

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Fürst Pückler/ Muskau

(23)

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