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Verkaufsstrategien für Holz- und Solarenergie

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Academic year: 2022

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(1)

Verkaufserfolg

Bundesamt für Konjunkturfragen

Verkaufsstrategien

für Holz- und Solarenergie

724. 271 d 1995

zum erneuerbaren Energien

(2)

ISBN 3-905232-61-8

Copyright © Bundesamt für Konjunkturfragen, 3003 Bern, September 1995 Auszugsweiser Nachdruck mit Quellenangabe erlaubt.

Zu beziehen bei der Eidg. Drucksachen- und Materialzentrale, 3000 Bern Best.-Nr. 724.271 d

Form. 724.271 d 9.95 2000 U27598 Trägerschaft

SWISSOLAR

INFOENERGIE Öffentliche Energieberatung

PROMES Association des professionnels romands de l’énergie solaire SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein

SOFAS Sonnenenergie-Fachverband SOLAR 91 Arbeitsgemeinschaft Solar 91

SSES Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie

SSIV Schweizerischer Spenglermeister- und Installateurverband STV Schweizerischer Technischer Verband

VSE Verband Schweizerischer Elektrizitätswerke

VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen VSHL Verein Schweizerischer Heizungs- und Lüftungsfirmen

Patronat

EFS Energiefachleute Schweiz

SEV Schweizerischer Elektrotechnischer Verein VHe Schweizerische Vereinigung für Holzenergie

VSSH Verein Schweizerischer Sanitär- und Heizungsfachleute

Projektleitung, Konzept, Schlussredaktion André Müller, ECOPLAN, Bern

Autoren

André Müller, ECOPLAN, Bern

Urs Muntwyler, Ingenieurbüro Muntwyler, Zollikofen BE

Projektbegleiter aus der PACER-Programmleitung Arthur Wellinger, Infoenergie

Fachliche Unterstützung

Peter Graf, Graf & Partner, Wynigen BE

Softwareprogrammierung EconoCal Marco Nani, ENOEC AG, Buchs SG

Redaktionelle Bearbeitung

Erich Leuthold, Redaktionsbüro, Zürich

Illustration und Gestaltung Atelier Leuthold, Zürich

Druck

Seedruck AG, Au / Zürich

(3)

Der Geschäftserfolg jeder Unter- nehmung beginnt mit dem erfolg- reichen Verkauf an möglichst viele solvente Kunden und Kundinnen!

Allerdings garantiert ein heute erfolgreiches Verkaufen nicht au- tomatisch den langfristigen Erfolg.

Im rauhen Wind der Geschäftswelt ist ein Überleben nur möglich, wenn das Angebot dem sich dauernd ändernden Markt angepasst wird.

Dies bedeutet für am Energiemarkt tätige Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallationsfirmen: Wer sich im Zukunftsmarkt der erneuer- baren Energien zu behaupten weiss, wird langfristig Erfolg haben. Wenn Sie mit erneuerbaren Energien zum Verkaufserfolg kom- men, ist Ihnen der nachhaltige Geschäftserfolg garantiert.

Wie kommen Sie mit erneuerbaren Energien zum Verkaufserfolg? Gute VerkäuferInnen sind selten Natur- talente, sondern weit häufiger engagierte Heizungs-, Sanitär- oder Elektroinstallateure, die sich gezielt der Aufgabe Verkauf stel- len, sich spezifisch weiterbilden und die eigenen exzellenten Fach- kenntnisse in überzeugende Argumente für erfolgreiche Ver- kaufsabschlüsse umformulieren können.

Verkaufen kann gezielt erlernt werden. Hinter einem erfolgrei- chen Verkauf stecken immer ver- tiefte Kenntnisse über den Markt, das heisst, die technische Seite des Verkaufs will beherrscht sein.

Verkaufen hat eine ebenso wichti-

ge psychologische Seite, denn Ihre Kunden und Kundinnen sind Men- schen mit Gefühlen, Bedürfnissen, Erwartungen und Sehnsüchten.

Das vorliegende Buch und der da- zugehörige PACER-Verkaufskurs

«Mit erneuerbaren Energien zum Verkaufserfolg» bieten Ihnen die nötigen Kenntnisse. Sie lernen, mit welchen Verkaufsstrategien sich Ihre Firma am Zukunftsmarkt der erneuerbaren Energien be- hauptet. Im Zentrum steht das eigentliche Verkaufsgespräch. Sie lernen, wie Sie die Wünsche der Kunden und Kundinnen erkennen, und wie Sie Ihre Fachkenntnisse in griffige Verkaufsargumente umsetzen.

Bei der Erarbeitung des Buches wie des Verkaufskurses konnten wir auf die Praxiserfahrungen vie- ler unserer Kollegen und Kollegin- nen zurückgreifen. All diesen möchten wir ganz herzlich danken.

Besonderen Dank gebührt dem Bundesamt für Konjunkturfragen (BFK), das im Rahmen des «Impuls- programms Erneuerbare Energien»

(PACER) das Projekt initiiert und finanziert hat.

Das Buch wurde nach einer detaillierten Vernehmlassung und dem Anwendungstest in einer Pilotveranstaltung nochmals gründlich überarbeitet. Die Autoren hatten zudem freie Hand, Ansichten über einzelne Fragen nach eigenem Ermessen zu beur- teilen und zu berücksichtigen. Die Verantwortung für den Inhalt liegt vollumfänglich bei den Autoren.

André Müller

Urs Muntwyler

Peter Graf

Mit dem Buch und dem Verkaufs- kurs «Mit erneuerbaren Energien zum Verkaufserfolg» haben Sie das Rüstzeug zum nachhaltigen Geschäftserfolg. Den Erfolg müssen Sie sich allerdings selber erkämpfen. Der Kampf lohnt sich dafür doppelt: Erstens tun Sie etwas Gutes für unsere gestresste Umwelt und zweitens für Ihre Firmenbilanz.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Spass beim Verkauf von Holz- und Solarenergieanlagen!

(4)
(5)

Warum erneuerbare Energien verkaufen? 6

Wieviel können wir verkaufen?

Der Energiemarkt heute 8

Das Potential der «Erneuerbaren» 10

Veränderungen am Energiemarkt 12

Wer sind unsere Kunden?

Stammkunden sind die besten Kunden 14

Kunden für neue Produkte 16

Der Kunde von morgen 18

Was will der Kunde?

Der Kundennutzen 20

Vorteile der erneuerbaren Energien 22

Kundennutzen «Finanzieller Vorteil» 24

Kundennutzen und «soziale Verantwortung» 26

Der Profit für die Umwelt 28

Kundennutzen «Sicherheit und Frieden» 30

Kundennutzen «Vergnügen» 32

Kundennutzen «Stolz und Prestige» 34

Tips für einen erfolgreichen Verkauf 36

Jetzt wird verkauft:

Das 6-Stufen-Verkaufsgespräch 40

Neue Märkte und Kunden erschliessen 45

Schlusswort und Ausblick 50

Mit EconoCal professionell rechnen 51

Empfohlene Literatur und PACER-Publikationen 78

(6)

Warum erneuerbare Energien verkaufen?

Das PACER-Programm – was es ist, und was es Ihnen bringt

PACER ist das Programm für den Markterfolg mit erneuerbaren Energien. Es ist ein Impulspro- gramm des Bundesamtes für Konjunkturfragen, und es will den erneuerbaren Energien zum Durch- bruch verhelfen. Das heisst: Erfolg erzielen in einem Markt, der immer grösser wird. Holzfeuerun- gen, Photovoltaik- und Sonnen- kollektoranlagen sind nicht nur umweltfreundlich, sondern heute technisch ausgereift. Gleichwohl setzt die Kundschaft heute noch mehrheitlich auf konventionelle Technologien: Heizen mit Öl anstatt mit Holz, Strom vom Elektrizitätswerk anstatt vom eigenen Hausdach. Noch hat es sich nicht durchgesetzt, dass die Sonnenkraft problemlos Warmwasser erwärmt.

Wieso haben sich die «Erneuer- baren» noch nicht durchgesetzt?

Der Kunde ist zu wenig darüber informiert, was die Nutzung erneu- erbarer Energien für ihn profitabel macht. Denn die erneuerbaren Energien haben für den Kunden eine Reihe von Vorteilen. Und entgegen herrschenden Vorurtei- len ist bei vielen Anwendungen die Wirtschaftlichkeit gegeben – wenn man richtig rechnet!

Jeder Heizungs- und Sanitärinstal- lateur ist heute in der Lage, eine Holzfeuerung oder einen Sonnen- kollektor in technisch einwandfrei- er Ausführung zu installieren.

Auch die Installation von Photovol- taik-Anlagen ist für Fachleute kein Problem mehr. Jetzt geht es da- rum, diese neuen Techniken in einen Markterfolg umzusetzen.

Erfolgreiches Verkaufen für Ge- schäftsführer und Installateure

Diese Broschüre gibt das Rezept, wie Sie Ihr technisches Wissen im Bereich der erneuerbaren Energien erweitern. Sie richtet sich an alle, die Sonnenkollektoren, Holzfeue- rungen oder Photovoltaik-Anlagen mit mehr Erfolg verkaufen wollen.

Sie hilft aber auch, in Ihrem Unternehmen die Verkaufsfähig- keiten zu optimieren. Angespro- chen sind in erster Linie

Geschäftsleiter und Verkaufsmitar- beiter von Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallationsunternehmen.

Die Broschüre ist angereichert mit Tips für einen erfolgreichen Ver- kauf. Sie informiert, worauf beim Verkaufsgespräch unbedingt zu achten ist, um einen Abschluss zu erzielen. Sie zeigt auch auf, wel- che Kundschaft was kauft, wie Sie die Bedürfnisse Ihrer Kunden er- kennen, wie Sie die Vorteile der Sonnen- und Holzenergie vor Au- gen führen und wie Sie das Ver- kaufsgespräch richtig führen.

(7)

So profitieren Sie von dieser Broschüre

Die Broschüre enthält viele Tips für einen erfolgreichen Verkauf.

Auf der linken Seite finden Sie all- gemeine Hinweise, die für den Verkauf Ihrer ganzen Produktepa- lette hilfreich sind. Die rechte Sei- te widmet sich ganz der Holzener- gie, den Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Anlagen. Wir möch- ten Ihnen die speziellen Verkaufs- strategien dieser drei Energiesy-

steme näherbringen, weil das Erfolgspoten-

tial für das Hei- zungs-, Sanitär-

und Elektroin- stallationsge- werbe hier am grös- sten ist. Die Broschüre ist so aufgebaut, dass Sie einzelne, Sie interes- sierende Themenblöcke bearbeiten können. Sie müssen also nicht die ganze

Broschüre von vorne nach hinten durcharbeiten. Wir

wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen und vor allem:

Mehr Umsatz und höheren Ge- winn mit dem Verkauf von er- Wieso überhaupt erneuerbare

Energien verkaufen?

Es gibt ausreichend Gründe, wes- halb der Verkauf von erneuerbaren Energien auch für Sie zukunftswei- send und profitabel ist:

Immer mehr Kunden wünschen kompetente Beratung, die über das Herkömmliche hinausgeht.

Es häufen sich die Fragen zu einheimischen und erneuerba- ren Energien, die an den Instal- lateur herangetragen werden.

Kompetente Beratung kann der Installateur aber nur bieten, wenn er die Materie be- herrscht. Der beste Weg, sich diese Kompetenz anzueignen, ist natürlich, selber Holzöfen oder Sonnenenergieanlagen an- zubieten und auch zu verkaufen.

Längerfristig gewinnen die er- neuerbaren Energien stark an Boden. Wer heute nicht ein- steigt, könnte sich also einen Zukunftsmarkt verbauen. Wer einsteigen will, muss sich aber auch mit den neuen Verkaufs- techniken vertraut machen, um den Kunden zufriedenzustellen und erfolgreich zu sein.

Öl- und Gasheizungen müssen vermehrt ersetzt werden. Sei es, weil sie überaltert sind oder den neuen Luftreinhalte- vorschriften nicht mehr genü- gen. Ersetzen oder ergänzen Sie die Öl- oder Gasheizung durch einen Sonnenkollektor oder Holzofen. Sie profitieren zweimal. Erstens steigt Ihr Um- satz. Im Falle des Sonnenkol- lektors liefern Sie ein System, das vom Kunden höhere Inve-

stitionen verlangt, aber dafür ohne Öl funktioniert. Sie als Installateur übernehmen den Umsatzanteil des Brennstoff- lieferanten. Zweitens haben Sie zufriedene Kunden. Das beste und billigste Werbe- mittel für Sie.

Der ungehemmte Verbrauch von nicht erneuerbaren Ener- gien wird durch das Gesetz zu- nehmend begrenzt und einge- schränkt. Bereits gibt es Vor- schriften, wonach erneuerbare Energien bei Bauvorhaben ganz oder teilweise vorgeschrieben sind. Das ist für Sie eine Chan- ce: Der Ersatz von fossilen Energien und Atomstrom durch erneuerbare Energien bedeutet zusätzlichen Umsatz für den Installateur.

Die Beschäftigung mit erneuer- baren Energien bringt berufli- che Zufriedenheit. Zudem ver- stehen vorwärts orientierte In- stallateure den Einsatz für er- neuerbare Energien als wertvolle Bereicherung ihrer Arbeit. Damit sich ihr Einsatz aber auch lohnt, ist erfolgreiches Verkau- fen unabdingbar.

(8)

Fossile Energien dominieren den Energiemarkt Schweiz

Der Mensch braucht pro Tag rund 3 kWh «Nahrungsenergie». Für Warmwasser, Heizung, Licht und Kraft verbrauchen wir pro Kopf rund 30 mal mehr, nämlich 90 kWh. Dies entspricht 9 Litern Heizöl. Rund 3/4unseres Energie- hungers stillen wir mit Erdöl oder Erdgas, die «Fossilen» dominieren den Markt.

Wie steht es mit den «Erneuerba- ren»? Der Anteil der Sonnenkollek- toren im Wärmemarkt ist mit 0.15% noch sehr bescheiden.

Schon besser sieht es beim Holz aus. Der Holzanteil beträgt immer- hin 3.75%. Ganz am Anfang ist die Photovoltaik. Sie erzeugt erst 0.01% des in der Schweiz produ- zierten Stroms.

Trotz tiefer Energiepreise hohe Energieausgaben

Der Energiemarkt in der Schweiz wird seit Jahrzehnten durch die tiefen Preise der fossilen Energien beherrscht. Wäre das Heizöl seit 1950 mit der Teuerung gestiegen, würden 100 kg heute 150 Fr. ko- sten. Sonnenkollektoren und Holz- energie wären so gesehen heute ausserordentlich wirtschaftlich.

Wir geben jährlich 19 Mrd. Fr. für Energie aus – oder rund 2800 Fr.

pro Kopf. Wie sich diese Energie- ausgaben aufteilen, zeigt folgende Grafik:

Der Gerätemarkt

Der heutige Markt wird klar be- herrscht durch Öl- und Gasfeue- rungen sowie Elektroboiler. Das Angebot auf diesem «konventio- nellen Markt» ist zwar vielfältig, liegt aber weit hinter der Geräte- vielfalt des «Marktes für erneuer- bare Energien».

Sonnenenergie Holz Kohle / Fernwärme Erdgas Erdöl Elektrizität Treibstoffe

0 2000 4000 6000 8000 10000 Mio. Fr./Jahr

gratis 0.7% 1.3% 6.5% 8.5% 40% 43%

3. Ausgaben für Energie 1994 Anteile der einzelnen Energieträger

Sonnenenergie Umwelt/Biogas Holz Fernwärme Kohle/Abfälle Elektrizität Erdgas Erdöl

0 10000 20000 30000 40000 50000 GWh/Jahr

0.15% 1.1% 3.75% 3.5% 3.5% 18% 19% 51%

1.Anteile am Wärmemarkt 1994

0 10000 20000 30000 40000 GWh/Jahr

Photovoltaik Thermische Kraftwerke Atomkraft Wasserkraft

0.01% 2% 62%

36%

2. Anteile an der Stromproduktion 1994

Quellenangabe:

Grafiken 1 und 2:

Schweizerische Gesamtenergiestatistik 1994, Schweizerische Statistik der erneuerbaren Energien 1994

Grafik 3:

Schweizerische Gesamtenergiestatistik 1994

Der Energiemarkt heute

(9)

Holzenergie

Soviel Holzenergieanlagen werden derzeit in der Schweiz pro Jahr verkauft:

Schwedenöfen: 10000

Kochherde: 3500

Zentralheizungsherde: 800 Stückholz-Zentralheizungen: 2000 Kleinschnitzelanlagen: 200 Grossanlagen (über 100 kW): 200

Kachelöfen: 2000

Cheminées: 6000

Die Anbietersituation sieht so aus:

Die Hafner und Ofenbauer (ca.

600) verkaufen und installieren direkt bei Privaten Cheminées, Kochherde, Schwedenöfen etc.

Kleine Heizungsfirmen ver- kaufen meist ohne starke Kon- kurrenz von grossen Mit- bewerbern Zentralheizungs- herde, Stückholz-Zentralhei- zungen, Schnitzelfeuerungen (unter 100 kW), Einzelgeräte oder komplexe Speicheranlagen direkt in ihrem engsten Ein- zugsbereich an Private.

Immer häufiger wenden neue Kunden die Holzenergie an:

Beim Bau von Einfamilien- häusern in der Agglomeration oder bei der Renovation von be- stehenden Häusern.

Sonnenkollektoren

Der grösste Marktanteil mit rund 37 Mio. Fr. oder 71% (1994) aller thermischen Solaranlagen (ohne Heutrocknung) entfällt auf die ver- glasten Flachkollektoren. Die fleis- sigsten Käufer von Sonnen- kollektoren sind Einfamilien- hausbesitzer. Immer mehr instal- liert man verglaste Flachkol- lektoren auch auf Mehrfamilien- häusern, Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsgebäuden. Die Warmwassererzeugung steht hier im Vordergrund. Gekauft wird – und das ist erfreulich – hauptsäch- lich vom Installateur. Hier gilt es, die starke Position des Installa- teurs zu festigen und auszubauen.

Marktanteile 1994

Photovoltaik (PV)

Solarzellen werden zu 54% (1994) direkt an die Bauherrschaft gelie- fert. 43% entfallen auf den Instal- lateur, der Rest auf Handelsgesell- schaften. 64% der Solarmodule verkaufen sich in der Deutsch- schweiz. Ein Jahr zuvor wurden noch 85% in der Deutschschweiz verkauft. Der Markt im Tessin und im Welschland ist noch schwächer entwickelt, die Tendenz zeigt aber klar nach oben. Dies dank der akti- ven Rolle einiger Gemeinden.

1994 wurden 5% der Solarmodule auf Einfamilienhäusern und 1%

auf Mehrfamilienhäusern instal- liert. Industrie, Gewerbe und Dienstleistung weisen einen Anteil von 45% und die Öffentli- che Hand 38% auf. Die restlichen 11% fallen auf netzunabhängige Anlagen. Es gibt drei

Anwendungssegmente:

Netzunabhängige Anlagen

Netzgekoppelte Anlagen auf bestehenden Infrastruktur- bauten

Integrierte, netzgekoppelte Anlagen in neuen Infrastruktur- bauten.

Verglaste Flachkollektoren Röhrenkollektoren Unverglaste Kollektoren

über Handelsgesell.

direkt an Bauherrschaft

über Installateur

Öffentliche Hand

Industrie , Dienstleistung

Mehrfamilienhäuser Einfamilienhäuser

durchschnittl. Grösse in m 2

Anzahl Anlagen Marktvolumen in Mio. Fr.

16%

36%

48%

12%

13%

17%

58%

14 1500 37

0%

43%

57%

10%

3%

1%

86%

11 160 5

15%

45%

30%

6%

3%

6%

85%

43 650 10

Vertrieb

Verkäufe an

Der Markt

Quellenangabe Grafik:

SOFAS-Markterhebung 1994

(10)

Das Potential der

«Erneuerbaren»

Die «Erneuerbaren»

sind die Energie der Zukunft

Die Reserven für Erdöl und Erdgas reichen nicht für ewig. Man schätzt, dass bis spätestens

im Jahr 2030 die wirtschaft- lich interessan- ten Erdöl- und

Erdgasvorkommen ver- braucht sind. In nicht so ferner Zukunft werden also die «Erneuerbaren» die Basis für unsere Energieversorgung sein müssen. Die Grafik illustriert dies in eindrücklicher Weise.

Die fossilen Energien stossen CO2

aus, was zum bekannten Treibhaus- effekt führt. Wir werden wohl ge- zwungen sein, vor der Erschöpfung aller fossilen Energien auf die

«Erneuerbaren» umzusteigen.

Jährliche Wachstumsraten zwischen 1990 und 1994

Holz und Sonnenenergie im Vormarsch

Wie sieht der Trend bei den «Er- neuerbaren» aus? Die Grafik illu- striert, dass der Trend für Sonnen- energie steil nach oben zeigt. Die Erzeugung von Sonnenwärme (sei es für Warmwasser oder für die Heizung) wächst zwischen 1990 und 1994 jährlich um 13%. Bei der Photovoltaik ist die Entwicklung noch ausgeprägter. Zwischen 1990 und 1994 nimmt die Stromproduk- tion jährlich um ganze 44% zu.

Tip: Der Markt für die «Erneu- erbaren» ist der Zukunftsmarkt.

Der Kollektor- und Photovol- taik-Markt, aber auch der Holz- markt wachsen überdurch- schnittlich. Zusätzliche Um- satzpotentiale und damit Ge- winnchancen sind in diesen Märkten zu suchen.

44%

13%

5%

0%

0%

Photovoltaik (Stromproduktion)

Sonnenkollektoren (Wärmeproduktion)

Holzverbrauch (Wärmeproduktion)

Elektrizitätsver- brauch

Erdöl- und Erdgasverbrauch

5

5 5 5 5

Energieverbrauch vom Jahre 0 bis 4000

Erneuerbare Energie

0 1000 2000 3000 4000 Jahr E (TWh)

200 000

100 000 Nicht erneuerbare Energie

Erneuerbare Energie Welt- Energie- verbrauch

Quellenangabe:

Schweizerische Statistik der erneuerbaren Energien 1994

Schweizerische Gesamtenergiestatistik 1994

(11)

Holzenergie

Das mittelfristig und relativ ein- fach nutzbare Brennholzpotential in der Schweiz beträgt 4 Millionen m3pro Jahr. Tatsächlich aber wer- den pro Jahr bisher nur 2 Millio- nen m3Holz genutzt.

Der Holzenergieverbrauch für den Brennholzeinsatz kann in der Schweiz also um den Faktor zwei gesteigert werden.

Der Umsatz, der heute mit Holz- feuerungssystemen erzielt wird, beträgt ca. 200 Mio. Fr./Jahr.

Sonnenkollektoren

Sonnenenergie – ist die Schweiz dafür überhaupt gross genug?

Die Sonnenenergie-Nutzung wird in der Öffentlichkeit kurzfristig über- schätzt, langfristig jedoch unter- schätzt. Allein die vorhandene Dachfläche würde ausreichen um mehr als die halbe Schweiz zu be- heizen und mit Warmwasser und Strom zu versorgen.

Die Solarbranche veröffentlicht keine genauen Umsatzzahlen.

Rechnet man die 1994 verkauften Quadratmeter Kollektorfläche aber hoch, dürfte der Sonnen- kollektor-Umsatz um die 50 Mio. Fr. betragen.

Photovoltaik (PV)

Das Potential für die Nutzung der Sonnenenergie ist – wie in der Grafik gezeigt – riesig. Im Gegen- satz dazu ist das heutige Marktvo- lumen noch klein, nimmt aber stark zu.

Weltmarkt

Solarmodule für den Einsatz auf der Erde werden erst seit 20 Jah- ren produziert. Weltweit wurden 1994 64 MWp-Solarmodule produ- ziert. Das Jahres-Wachstum be- trug 19%. Das weltweit grösste Segment sind die autonomen Anlagen.

Schweizer Markt

Für die Schweiz gibt es Schät- zungen, die von 1500 bis 4000 autonomen Anlagen pro Jahr ausgehen. Das Marktvolumen liegt zwischen 5 bis 10 Mio. Fr. pro Jahr.

Der Schweizer Markt für netz- gekoppelte solare Anlagen bewegt sich im weltweiten Vergleich auf einem hohen Stand. Mengenmässig sind in der Schweiz die netzgekop- pelten Anlagen bereits bedeu- tender als die autonomen Anlagen.

Ertragsmässig sind sie aber durch die tiefen Preise der «klassischen»

Stromproduktion in einer schwieri- gen Situation.

Der Markt für netzgekoppelte Anla- gen ist daher aus kommerzieller Sicht noch minimal. Er betrug 1994 ca. 1000 kWp (ca. 10000 m2).

Das ergibt einen Umsatz von ca.

15 Mio. Fr. Insgesamt waren in der Schweiz Ende 1994 etwa

5 MWp-Solarzellen ans Stromnetz gekoppelt.

Die Fläche reicht, um uns mit Solarenergie zu versorgen!

Kollektorfläche für Warmwasser und Heizung der halben Schweiz

= 192 Mio m2 (0,4%)

Vorhandene Dachfläche geschätzt (nur Gebäude)

= 500 Mio m2 (1,2%)

Solarzellenfläche zur Deckung des halben Elektrizitätsbedarfs der Schweiz

= 225 Mio m2 (0,55%)

Gesamtfläche der Schweiz: 41 000 km2 (100%)

(12)

Veränderungen am Energiemarkt

In der Schweiz steigt der Ver- brauch von Gas zulasten des Öls.

Die Verknappung der Ressourcen wird am Markt jedoch erst dann spürbar, wenn die Preise erheblich steigen. Bis dahin dürfte es noch einige Jahrzehnte dauern. Die in Diskussion stehenden Instrumente wie Energie-Lenkungsabgaben, CO2-Abgabe oder die Solarinitiati- ve könnten die Entwicklung aller- dings wesentlich beschleunigen.

So profitieren Sie von den Verän- derungen

Die Veränderungen auf dem Ener- giemarkt und die Rahmenbedin- gungen für Energie kommen Ihnen entgegen. Weil dieser Prozess noch nicht beendet ist, ist es wich- tig, den Kontakt mit Politikern und Verbänden etc. im Gang zu halten und auszubauen. Dies eröffnet neue Absatzpotentiale für die erneuerbaren Energien.

Holz, Sonnenkollektoren und Pho- tovoltaik verfügen über ein grosses Zuwachspotential. Es zu nutzen heisst, den wachsenden Markt für erneuerbare Energien voran- zutreiben. Daher macht es Sinn, konstruktiv mit weiteren Anbietern und Konkurrenten zusammen- zuarbeiten.

Tip: Um das Potential der er- neuerbaren Energien auszu- schöpfen, genügt es nicht, sich lediglich auf die Kunden zu konzentrieren.

Das Aktionsprogramm «Energie 2000» des Bundesamtes für Ener- giewirtschaft (BEW) verfolgt für die erneuerbaren Energien folgen- de Ziele:

0.5% des Stromes sind im Jah- re 2000 zusätzlich – im Ver- gleich zu 1990 – durch erneuerbare Energien zu decken (z.B. mittels Photovol- taik oder Wärmekraftkopplung mit Holz und Biogas).

3% der fossil erzeugten Wärme sind im Jahre 2000 zusätzlich – im Vergleich zu 1990 – durch erneuerbare Energien zu decken (z.B. mittels Holz, Sonnen- kollektoren oder Wärme- pumpen).

Wie weit diese Ziele im Strombe- reich erreicht werden, ist fraglich.

Im Wärmebereich sieht es gut aus.

Immerhin: Die Richtung stimmt!

Auf jeden Fall sind erhebliche Um- satzpotentiale vorhanden, die Sie im Auge behalten müssen. Für Installateure ist «Energie 2000»

daher äusserst interessant.

(13)

Holzenergie

Die Aktionsgruppe «Regenerier- bare Energien» im Rahmen von

«Energie 2000» hat sich eine Ver- doppelung des Holzenergie- einsatzes bis zum Jahr 2000 zum Ziele gesetzt.

Heute beträgt die Wärmepro- duktion aus Holzenergie 3.2 Mio.

kWh. Bis zum Jahr 2000 möchte man diesen Wert verdoppeln.

Damit würde Holz ca. 3% des gesamtschweizerischen Energie- bedarfs bzw. 6% des Wärmebe- darfs abdecken.

Das nötige Investitionsvolumen beträgt 1250 Mio. Fr.

Photovoltaik (PV)

Um das Ziel von «Energie 2000» zu erreichen, das 50 MWp bis im Jah- re 2000 vorsieht, sind in den näch- sten 6 Jahren noch 45 MWp oder ca. 750 Mio. Fr. zu investieren.

Dies ist angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen aber eher un- wahrscheinlich.

Der tragende Markt in der Pho- tovoltaik sind die netzunabhän- gigen Installationen (vgl. Tabelle).

Bei diesen «solaren Strom- versorgungen» ist der Preis oft tie- fer als bei jeder anderen Lösung.

Bei netzgekoppelten solaren Stromversorgungen ist der Preis von Solarstrom (ca. Fr. 1 bis Fr. 2 pro kWh) höher als der konventio- nelle Strom. Im «Strommarkt» mit heutigen Spielregeln wird «Solar- strom» also nicht konkurrenzfähig sein, wenn er nur am Preis gemes- sen wird. Deshalb gilt es auch hier, einen «neuen Markt» zu finden.

Photovoltaik-Anwendung Wichtigste Eigenschaft

Telekommunikation Zuverlässigkeit, Preis

Signalanlagen Unterhalt, Preis

Kleingeräte Kleines Gewicht/Grösse, Preis

Freizeitmarkt: Boote Umweltfreundlichkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Preis Freizeitmarkt: Caravanfahrzeuge Umweltfreundlichkeit,

Zuverlässigkeit, Komfort, Sicherheit, Preis

Freitzeitmarkt: Ferienhaus Komfort, einfaches Handling, Zuverlässigkeit, Preis

Sonnenkollektoren

Erreichen wir bis im Jahre 2000 die im Zusammenhang mit «Ener- gie 2000» genannte Steigerung von 160000 m2(1990) auf 2.4 Mio.

m2, wird damit 1% der fossilen Heizenergie gedeckt. Das gesamte Umsatzpotential für die nächsten sechs Jahre würde demnach gegen 2 Mrd. Fr. ausmachen.

(14)

Wer sind unsere Kunden?

Stammkunden sind die besten Kunden

Die besten Kunden sind Ihre heuti- gen Stammkunden – also solche, für welche Sie schon Heizkessel, Boiler oder das «Elektrische» in- stalliert haben. Bei Ihrer Stamm- kundschaft haben Sie sich bereits Vertrauen erworben und einen Na- men geschaffen. Es wird Ihnen leichter fallen, jemanden von et- was Neuem zu überzeugen, wenn dieser von Ihnen überzeugt ist.

Nicht alle Ihrer bisherigen Kunden setzen künftig einfach so auf er- neuerbare Energien. Die Voraus- setzung dafür ist, dass die techni- schen Rahmenbedingungen (Platz- bedarf, vorhandenes technisches System, Ausrichtung des Daches etc.) stimmen. Trifft dies zu, gehören diese zu

Ihren potentiellen Kunden: Die einen sind leichter zu überzeugen. Bei anderen, die noch der konven- tionellen Technik verhaftet sind, braucht es mehrere Anläufe.

So wirbt man um Stammkunden

Eine erfolgsversprechende Mög- lichkeit ist es, den Kontakt mit dem Kunden nicht abreissen zu lassen.

Warten Sie nicht, bis die Heizung des Kunden ihren Dienst versagt.

Kontaktieren Sie den Kunden regel- mässig und bieten Sie ihm Ihre Dienste an. Sie müssen Ihrem Kun- den nützlich sein. Beweisen Sie ihm, dass Sie sein Fachmann sind.

Informieren Sie den Kunden über Neuheiten, Trends, auch über eine interessante Anlage, die Sie reali- siert haben.

Um den Aufwand in Grenzen zu halten, müssen Sie diese Informa- tionsarbeit institutionalisieren.

Ihre Kunden können Sie mittels PC erfassen und so effizient be- wirtschaften. Das kann ein regel- mässig erscheinender Brief sein oder eine kleine Kundenzeitschrift (vgl. dazu auch die Ausführungen im Themenblock «Neue Märkte und Kunden erschliessen»). Diese sollte mindestens zweimal im Jahr erscheinen, damit Sie nicht in Ver- gessenheit geraten. Frühling und Herbst sind für Ihr Angebot die be- sten Jahreszeiten. Lassen Sie sich von Ihren Lieferanten und Geräte- herstellern für Ihre Informations- arbeit sponsern.

Tip: Ständige Information schafft Vertrauen und macht den Verkauf von neuen Anlagen leichter.

(15)

Holzenergie

Wie kommen Interessenten für Holzanlagen und Wärmepumpen an Informationen? Aus einer Un- tersuchung über die Fördermög- lichkeiten für Holzfeuerungen grösserer Leistungen und kleinere Wärmepumpen lassen sich inte- ressante Schlüsse ziehen. Über grosse Holzfeuerungen informieren sich die Kunden nur selten beim Installateur. Die Informationsquel- len für kleine Wärmepumpen sind aufschlussreicher. Diese sind vom Leistungsbereich und vom Markt- volumen her für den Installateur wesentlich interessanter. Bei klei- neren Anlagen

liegt der Installateur vorne. Das dürfte auch bei den Holzfeuerun- gen so sein. Für kleine Holzfeue- rung ist der Installateur die wichtigste Informationsquelle.

Sonnenkollektoren

Wie beschaffen sich Interessenten für Solaranlagen die technischen Informationen?

Der Installateur steht mit nur 14%

bereits an der Spitze. Andererseits gehen 86% erst gar nicht zum In- stallateur. Das bedeutet, dass die potentielle Kundschaft von den Installateuren immer noch zu we- nig bearbeitet wird.

Tip: Nur 14% aller Interessen- ten für eine Sonnenkollektoran- lage informieren sich bei Liefe- ranten und Installateuren. Ihre Konkurrenz schläft. Und Sie?

Photovoltaik (PV)

Die Informationsbeschaffung ist ähnlich wie bei Sonnenkollek- toren.

Infostelle WP Bundesämter Kanton / Gemeinde Fachpublikationen Architekt / Planer Zeitung Installateur / Lieferant 50%

45%

40%

35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0%

1. So informieren sich Investoren über Fördermöglichkeiten kleiner Wärme- pumpen (10 bis 15 kW)

Andere Anlagebesitzer Messen Berufliches Umfeld Fachzeitschriften Zeitung Architekt Installateur / Lieferant 14%

12%

10%

8%

6%

4%

2%

0%

2. So informieren sich Investoren über Sonnenkollektoren

Quellenangabe:

Grafik 1:

IBFG (1995), Kurzevaluation der Förderprogramme Holz und Wärmepumpen

Grafik 2:

IBFG (1994), Evaluation des Startprogramms Solar aktiv

(16)

Kunden für neue Produkte

Nicht alle Kunden kaufen «neue Produkte» wie eine Sonnenener- gie-Anlage oder eine moderne Holzfeuerung. Es ist nicht ent- scheidend, ob wir als Fachleute das Produkt als «neu» einschätzen.

Wichtig ist ausschliesslich die Sicht des Kunden. In der Regel steht der Kunde Neuem skeptisch gegenüber. Wir konzentrieren uns zuerst auf diejenigen Kunden, bei denen wir am ehesten Erfolg haben.

Das Verhalten von Kunden beim Kauf von neuen Pro- dukten und Anla- gen wird mit fünf Kundentypen erklärt.

Um den optimalen Absatz für eneuerbare Energien mit Holz und Sonne abzuschätzen, teilen wir un- sere Kunden in diese fünf Kunden- typen ein.

Innovatoren

Sie wagen es als erste, ein neues Produkt einzusetzen und nehmen dafür auch Risiken in Kauf.

Opinion Leaders

Das sind die Meinungsmacher in ihrer Umgebung und nehmen neue Produkte früh an, aber mit der

«nötigen Vorsicht».

Frühe Mehrheit

Ihr Kaufentscheid ist wohlüber- legt, sie sind aber stets eine Na- senlänge voraus.

Späte Mehrheit

Sie sind grundsätzlich mal skep- tisch und steigen erst ein, wenn sich das Produkt endgültig durch- gesetzt hat.

Zauderer

Sie setzen die vertrauten Produkte ein. Tenor: «Das haben wir immer schon so gemacht.» Wenn das neue Produkt aber bereits «Traditi- on» hat, lässt sich auch dieser Kundentyp überzeugen.

Kundentypen bei neuen Produkten

Risikofreudigkeit Risikoscheu 2,5%

Inno- vatoren ZaudererSpäte MehrheitOpinion Leaders Frühe Mehrheit

16%

13,5% 34% 34%

(17)

Holzenergie

Die Holzenergie ist in ländlichen Gegenden weit verbreitet. Diese Energie ist geeignet für kleinste Anlagen wie Zimmeröfen bis zu Nahwärmeversorgungen ganzer Dörfer.

Praktisch alle Anlagen für Voll- heizung und Kochen werden im ländlichen Gebiet installiert (Platz- bedarf und Wege bei der Lagerung des Holzes etc.). Die Kundentypen sind hier mehrheitlich die Zau- derer und die späte Mehrheit.

In Städten werden eher Schwe- denöfen, Cheminées oder Ka- chelöfen installiert – und dies für alle Kundentypen.

Für die Innovatoren eignen sich Holzanlagen für kombinierte Ener- gieanwendungen wie

Holz / Solar

Holz / Erdwärme

Holz / konventionell.

Sonnenkollektoren

«Innovatoren» oder Pionierkunden im Bereich Sonnenenergie sind so zu charakterisieren:

höhere Schulbildung und hö- heres Einkommen

überdurchschnittliches Inte- resse an Umweltfragen

technisches Interesse

Berufsvertreter und -vertrete- rinnen wie Ärzte, Architektin- nen, Ingenieure, Lehrerinnen, Unternehmer, Biobauern.

Thermische Solaranlagen sind re- gional sehr unterschiedlich ver- teilt. Einerseits gibt es starke kan- tonale Unterschiede, entscheidend ist die Landesgegend. So werden in der Westschweiz und im Tessin weniger thermische Solaranlagen gebaut als in der Deutschschweiz.

Für neue Kunden in der West- schweiz sprechen Sie also in er- ster Linie die «Innovatoren» an.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die kantonale Förderung. Hier liegt der Kanton Bern in absoluten Zah- len klar an der Spitze. Zurück- zuführen ist dies auf die gut be- kannte und wirkungsvolle Streu- subvention und eine gute Informa- tionspolitik. Seit 1994 braucht es für Solaranlagen im Kanton Bern keine Baubewilligung mehr. Für einen Installateur im Kanton Bern sind die «Opinion Leaders» und vor allem die grosse und absatz- trächtige Gruppe der «frühen Mehrheit» interessant.

Die kantonale Förderung der Son- nenenergie ist ein wirkungsvolles Mittel, die Verbreitung erneuer- barer Energien voranzutreiben.

Unterstützen Sie daher in Ihrem Kanton die entsprechenden Be- strebungen.

Ein weiterer Aspekt sind regionale Unterschiede. Bereits spricht man von der «Nesterbildung von Solaranlagen». Das sind Gemein- den mit überdurchschnittlich vie- len Anlagen. Dies erklärt sich da- durch, dass dort «Opinion-Lea- ders» bereits Anlagen gekauft haben. Das schafft ein positives Investitionsklima für die frühe Mehrheit.

Dies funktioniert in kleinräumigen Regionen besonders gut. Beispiel Appenzell-Ausserrhoden: Dieser Halbkanton ist – gemessen pro Kopf der Bevölkerung – Spitzenrei- ter. Nicht zuletzt, weil durch priva- te Initiative viel erreicht wurde.

Photovoltaik (PV)

Der Markt für PV-Anlagen ist dem Sonnenkollektoren-Markt ähnlich.

Die oben erwähnten Aspekte «In- novatoren» und «Nesterbildung von PV-Anlagen» etc. beobachten wir auch hier.

Wegen der relativ hohen Ein- standspreise von netzgekoppelten PV-Anlagen spielen die kantonale und die Förderung des Bundes eine grosse Rolle. So wurden viele PV- Anlagen auf Schulhäusern gebaut, weil diese im Rahmen des Förderprogrammes «Photovoltaik»

des Bundesamtes für Energiewirt- schaft (BEW) mit rund 30% ge- fördert wurden.

(18)

Der Kunde von morgen

Neue Angebote wie erneuerbare Energien sind eine gute Möglich- keit, in neue Märkte vorzudringen und neue Kunden zu gewinnen:

Kunden, die eine Anlage kaufen, die sie als «neu» empfinden. Eine Sonnenkollektor-Anlage, eine so- lare Stromversorgung oder eine moderne Holzheizung. Bis es dazu kommt, befasst sich der Interes- sent während einer längeren Zeit mit dem neuen Anlagesystem. Die- ser Entscheidungsprozess er- streckt sich auf fünf Schritte:

1. Aufmerksamkeit:

Der Kunde nimmt die neue Holz- oder Kollektor-Anlage wahr (z.B.

aus der Zeitung, aus dem Rund- schreiben des Installateurs), hat aber noch zu wenig Informationen.

2. Interesse:

Der Kunde ist motiviert und sucht Informationen über die neue Anla- ge. Er wird verschiedene Informati- onsquellen anzapfen (siehe Seite 15), der Installateur ist eine davon.

3. Evaluation:

Der Kunde entscheidet, ob die neue Anlage seinen Bedürfnissen entspricht. Hier spielt der Installa- teur eine Schlüsselrolle, indem er dem Kunden aufzeigt, welche An- lage die Bedürfnisse des Kunden befriedigt.

4. Auswahl:

Der Kunde entscheidet sich, von wem er die neue Anlage kaufen will. Hier muss sich der Installa- teur gegen seine Konkurrenz be- haupten.

5. Auftrag:

Der Kunde erteilt dem Installateur den Auftrag.

Obwohl die Nutzung der Sonnen- energie nun bereits seit 20 Jahren zunehmend an Erfolg gewinnt, wird sie von den meisten immer noch als neu angesehen. Der Stan- dard ist die Öl- und immer mehr die Gasheizung. Einen Vorsprung in der Akzeptanz von vielleicht 10 Jahren hat die Wärmepumpe.

Marktsegmente

Unterschiedliche Kundengruppen nutzen dieselben Anlagesysteme.

Zum Beispiel bereitet die solare Wassererwärmung das Warm- wasser der Abwartswohnung einer Gewerbeliegenschaft auf oder sie erfüllt in einem Einfamilienhaus diesen Dienst. In grösserer Ausführung kann sie ein Mehr- familienhaus oder ein Hotel versorgen. Die unterschiedlichen Kundengruppen lassen sich in verschiedene Marktsegmente aufteilen (siehe Tabelle).

Tip: Teilen Sie Ihre Stammkun- den nach Kundentypen und Marktsegmenten ein, und schätzen Sie Ihr Verkaufspo- tential ab. Vergleichen Sie es mit unseren Einschätzungen (siehe rechte Seite).

Marktsegmente für: Marktsegmente für:

Holzfeuerungen, Sonnen-

kollektoren und netzgekoppelte

Photovoltaik-Anlagen Autonome Photovoltaik-Anlagen

Besitzer von Einfamilienhäusern Ferienhausbesitzer Besitzer von Mehrfamilienhäusern Gartenhausbesitzer Öffentliche Hand (Schulgebäude,

Heime, Spitäler, Werkhöfe,..) Alphüttenbesitzer Hotel- und Restaurantbesitzer Telekommunikation Chefs von Industrie- und Caravanfahrzeugbesitzer

Gewerbebetrieben Bootsbesitzer

(19)

Holzenergie

Die Tabelle zeigt die Marktchan- cen der Holzenergie für den ländlichen Raum der Deutsch- schweiz. Es ist zu beachten, dass regional grosse Unterschiede festzustellen sind. Die Holzenergie hat in den Städten kaum Chancen, es sei denn als Zusatzheizung in Form von Cheminées und Schwedenöfen.

Sonnenkollektoren

Dargestellt ist die Situation für die Region Bern. Der Markt ist weit entwickelt, aber bei weitem nicht ausgeschöpft.

Haben Sie unter Ihren Kunden sogenannte «Innovatoren», dann versuchen Sie es zuerst bei die- sen. Im Bereich der Warmwas- serbereitung für Einfamilienhäuser peilen Sie schon die «frühe Mehr- heit» an.

Die Anwendung der Sonnenkol- lektoren steht noch am Anfang.

Sie hat aber ein grosses Ent- wicklungspotential. Passen Sie diese Darstellung Ihrer Region und Ihrer Kundschaft an. Unterteilen Sie Ihre Adresskartei nach diesen Kundengruppen.

Photovoltaik (PV)

Bei den netzgekoppelten Anlagen sind Sie heute in der ganzen Schweiz auf die «Innovatoren» an- gewiesen.

Bei den autonomen Anwendungen ist der Markt weit entwickelt und gekennzeichnet durch ein günsti- ges Preis-/Leistungsverhältnis. Die Marktdurchdringung ist zwar viel besser, das Marktvolumen jedoch nicht sehr gross.

Kundentypen Innovatoren Opinion Leaders Frühe Mehrheit Späte Mehrheit Zauderer

Marktsegmente

EFH Kochen

EFH WW Heizen

MFH Kochen

MFH WW He izen

Öffentliche Hand

Industrie, Gewerbe, Hotel

Erfolgsaussichten am besten:

Steigen Sie hier ein

Erfolg muss erarbeitet werden:

Braucht Überzeugungsarbeit Erfolg in Zukunft: Ihre zukünftigen Kunden schon heute informieren Geringe Erfolgsaussichten

Kundentypen Innovatoren Opinion Leaders Frühe Mehrheit Späte Mehrheit Zauderer

Marktsegmente

für autonome Anlagen

Boote

Caravanfahrzeug

T elekommunikation

Alphütte

Gartenhaus

Ferienhaus

Erfolgsaussichten am besten:

Steigen Sie hier ein

Erfolg muss erarbeitet werden:

Braucht Überzeugungsarbeit Erfolg in Zukunft: Ihre zukünftigen Kunden schon heute informieren Kundentypen Innovatoren Opinion Leaders Frühe Mehrheit Späte Mehrheit Zauderer

Marktsegmente

EFH WW

EFH WW, Heizen

MFH WW

MFH WW, H eizen

Öffentliche Hand

Industrie, Gewerbe

Erfolgsaussichten am besten:

Steigen Sie hier ein

Erfolg muss erarbeitet werden:

Braucht Überzeugungsarbeit Erfolg in Zukunft: Ihre zukünftigen Kunden schon heute informieren

(20)

Der Kundennutzen

Der Kernnutzen

Der Kunde will eine warme Woh- nung oder Warmwasser zum Du- schen. Das ist der Kernnutzen.

Dieser wird vorausgesetzt. Er muss demonstriert und bewiesen werden. Das reicht aber nicht.

Die Zusatznutzen

Ein Produkt muss heute viele Funk- tionen erfüllen, mehr als den Kern- nutzen. Niemand kauft heute ein Auto, nur weil es fährt. Der Kauf- entscheid hängt wesentlich vom Zusatznutzen ab, den das Produkt verspricht. Der Käufer eines Mer- cedes erwartet neben der Trans- portfunktion zusätzliche Nutzen wie: komfortables Fahren, Prestigegewinn, Sicher- heit, hoher Wiederver- kaufswert, wenig Störungen, guter Servi- ce, Finanzierungshil- fen und vieles mehr.

Wollen wir beim Ver- kauf von erneuerba- ren Energien erfolg- reich sein, muss es uns gelingen, den Kunden die viel- fältigen zusätz- lichen Nutzen aufzuzeigen.

Der Nutzen für den Kunden

Unsere Kunden kaufen aus ver- schiedenen Gründen. Sie wollen in erster Linie ihre Bedürfnisse be- friedigen. Es folgen die fünf wich- tigsten Bedürfnisse, auf die wir unsere Kunden ansprechen. Indem wir auf die Bedürfnisse des Kun- den eingehen, zeigen wir ihm sei- nen individuellen Nutzen (den so- genannten Kundennutzen) auf.

Finanzieller Gewinn

Der Kauf soll sich für den Kunden finanziell lohnen (bzw. soll ihn möglichst wenig kosten).

Soziale Verantwortung

Durch den Kauf will der Kunde sei- ne soziale Verantwortung wahr- nehmen, d.h. der Kaufentscheid wird aufgrund sozialer und ökolo- gischer Überlegungen gefällt.

Sicherheit und Frieden

Der Kunde will Betriebssicherheit und keinen Ärger mit dem Produkt.

Vergnügen

Der Kunde will Spass am Besitz des Produktes und seiner Benut- zung haben.

Stolz und Prestige

Der Besitz des Produktes soll den Kunden stolz machen.

(21)

Holzenergie

In einer vom Bundesamt für Ener- giewirtschaft (BEW) veröffent- lichten Untersuchung wurden die wichtigsten Motive zur Installation von Holzfeuerungen mit einer durchschnittlichen Heizleistung von 250 bis 500 kW und kleine Wärmepumpen (WP) von 10 bis 15 kW erfasst.

Motive Holz WP

Schutz der Umwelt 29% 44%

individuelle Sicherung 18% 15%

steigende Energiepreise 9% 12%

Reiz des Neuen 3% 11%

Werbung, Image 7% 4%

Holzverwertung 29%

Subventionen, andere 6% 14%

Hauptmotiv ist der Schutz der Um- welt. Bei grossen Anlagen spielt die Holzverwertung eine grosse Rolle. Bei kleineren Anlagen dürf- te dieses Motiv nicht so bedeu- tend sein. Haupthinderungsgrund ist in über 50% aller Fälle die Wirtschaftlichkeit.

Sonnenkollektoren

Gemäss einer kürzlich veröffent- lichten Studie des Bundesamtes für Energiewirtschaft (BEW) ist das Hauptmotiv für Sonnenkol- lektoranlagen eindeutig der Schutz der Umwelt (soziale Verantwortung).

Haupthinderungsgrund ist die mangelnde Wirtschaftlichkeit (finanzieller Gewinn).

65% der Befragten können sich grundsätzlich vorstellen, eine Son- nenkollektor-Anlage zu erstellen.

Dabei gibt es geografische Unter- schiede. Im Kanton Bern sind es 75%. Westschweizer Kantone wie Neuenburg und Wallis verzeichnen noch 60% und der Kanton Genf nur noch 50%. Bei den Investoren- gruppen können sich Architekten am besten vorstellen, eine Sonnenkollek-

toranlage zu erstellen. Drei Viertel der Pensions- kassen, Versicherungen, Baugenossenschaften, Bauunternehmen und Gemeinden haben sich ebenfalls positiv geäussert.

Photovoltaik (PV)

Bei den Besitzern von autonomen Anlagen stehen Wirtschaftlichkeit und Komfort im Vordergrund. Die Motivation der Besitzer von netz- gekoppelten Anlagen ist in der in- dividuellen Sicherung (Sicherheit), dem Schutz der Umwelt (soziale Verantwortung), dem Reiz des Neuen (Vergnügen) zu suchen.

Häufig spielt auch «Stolz» eine dominierende Rolle für den Kauf- entscheid.

Motive für die Installation von Sonnenkollektoren Andere, z.B. pädagogische Motive

Arbeitsbeschaffung... 8%

Steigende Energiepreise 5%

Reiz des Neuen 10%

Image 10% Schutz der Umwelt 48%

Werbung 2%

Bundesunterstützung 6%

Individuelle Sicherung 11%

Gründe gegen die Installation von Sonnenkollektoren

Platzmangel, schlechte Ausnutzung beschränkte Kostenüberwälzbarkeit 13%

Probleme mit der Aesthetik 9%

Technische

Unvollkommenheit 11%

Baubewilligungsverfahren, Koordinationsaufwand 14%

Wirtschaftlichkeit 53%

Quellenangabe Grafiken:

IBFG (1994), Evaluation des Startprogramms Solar aktiv

(22)

Vorteile der erneuer- baren Energien

Erneuerbare Energien haben im Vergleich zu nichterneuer- baren Energien eine Reihe von Vorteilen:

1. Holz und Sonne sind uner- schöpflich.

2. Sonnenkollektoren und Solarzel- len vermeiden durch ihren ab- gaslosen Betrieb Erkrankungen (z.B. Atemwegserkrankungen bei Kindern).

3. Holz, Sonnenkollektoren und Solarzellen sind CO2-neutral.

4. Sonnenkollektoren und Solarzel- len belasten die Umwelt im Betrieb nicht.

5. Der Einsatz von Holz, Sonnen- kollektoren und Solarzellen nutzt einheimische Energie.

6. Sonnenenergie und Holz sind eine traditionelle Schweizer Energie.

7. Holz, Sonnenkollektoren und Solarzellen schaffen Arbeits- plätze in der Schweiz.

8. Holz, Sonnenkollektoren und Solarzellen schaffen Exportmög- lichkeiten für Schweizer Wissen und Technologie.

9. Holz, Sonnenkollektoren und So- larzellen schonen die Handels- bilanz der Schweiz und vermin- dern die Auslandabhängigkeit.

10. Holz, Sonnenkollektoren und Solarzellen garantieren im Krisenfall einen Teil der Energieversorgung.

Vorteile, gut. Aber wir haben gänz- lich den Kunden vergessen. Alle aufgeführten Vorteile richten sich an die Gesellschaft allgemein.

Doch deswegen kauft noch kein Kunde. Wir müssen diese Vorteile in einen individuellen Nutzen für den Kunden (den sogenannten Kundennutzen) überführen. Nach- stehend einige Mustersätze, wie Sie die Vorteile Ihres Angebots in Kundennutzen überleiten:

...damit profitieren Sie von...

...das bedeutet für Sie...

...dadurch können Sie...

...so produzieren Sie Ihren...

Tip: Wir sprechen den Kunden mit dem «Sie» immer direkt an.

Setzen Sie die Vorteile Ihrer Produkte in Kundennutzen um.

Sie werden staunen, welches ungenutzte Potential Sie ha- ben!

Fragen stellen

Der grösste Teil des Verkaufsge- spräches besteht im Erfragen des Kundennutzens. Versuchen Sie, ähnlich wie ein Arzt die Situation zu analysieren und die optimale Diagnose zu stellen. Mit den Fra- gen wollen wir herausfinden:

• Was will der Kunde wirklich?

• Auf welche Argumente spricht der Kunde gut an?

Die Fragen, die wir dem Kunden stellen, sollten offene Fragen sein.

Die Fragen sind so zu stellen, dass der Kunden nicht einfach mit Ja oder Nein antwortet. Vielmehr soll er von sich erzählen. Wir lernen ihn besser kennen. Resultat: Wir sind dann in der Lage, ihm eine auf seine Bedürfnisse zugeschnit- tene Lösung anzubieten. Verges- sen Sie nicht, sich beim Kunden für den Empfang oder den Anruf zu bedanken.

Tip: Stellen Sie offene Fragen, also Fragen, die mit «Wo»,

«Wie», «Was», «Warum» – also einem «W» – beginnen.

(23)

Holzenergie

Offene Fragen zur Nutzung der Holzenergie:

Was für einen Raum / Haus wollen Sie heizen?

Was für ein Haus ist es?

Wie wurde das Haus bisher geheizt?

Warum haben Sie bisher mit Öl/Gas geheizt?

Wie möchten Sie in Zukunft heizen?

Wo haben Sie Platz für eine Heizung?

Was würden Sie zu einer Holz- heizung sagen?

Was würden Sie zu einer Kombi-Heizung sagen?

Was würden Sie zu einem Cheminée sagen?

Wo könnten Sie das Holz lagern?

Bestimmt fallen Ihnen noch wei- tere Fragen ein, um genau zu er- gründen, was der Kunde wirklich will. Je genauer Sie die Kun- denbedürfnisse kennen, desto besser wird die von Ihnen ausgearbeitete Lösung den Ge- schmack des Kunden treffen. Um- so eher kommen Sie zum Auftrag.

Sonnenkollektoren

Offene Fragen zum Einsatz von Sonnenkollektoren:

Was für ein Haus haben Sie?

Wie wurde das Haus bisher ge- heizt, und wie haben Sie bisher ihr Warmwasser erzeugt?

Wie ist die Heizung aufgebaut, und wie alt ist sie?

Warum haben Sie bisher mit Öl/Gas geheizt?

Wieso haben Sie das Warm- wasser bisher elektrisch er- zeugt?

Wie möchten Sie in Zukunft heizen und Warmwasser er- zeugen?

Wie ist Ihr Hausdach gestaltet?

Was würden Sie zu einem Son- nenkollektor sagen?

Photovoltaik (PV)

Offene Fragen zur Nutzung der Photovoltaik:

Was für ein Haus haben Sie?

Wie ist Ihr Hausdach ausge- richtet, wie ist es beschaffen?

Was würden Sie zu einer Pho- tovoltaik-Anlage sagen?

Wie müsste eine Photovoltaik- Anlage in Ihr Dach integriert werden?

Wieviel Ihres eigenen Strom- verbrauchs möchten Sie mit der Sonne decken?

Was wollen Sie mit dem So- larstrom betreiben?

(24)

Kundennutzen

«Finanzieller Vorteil»

Eine Befragung von potentiellen Sonnenkollektorkunden hat erge- ben: Das Haupthindernis für die Installation von Sonnenkollektoren ist die Wirtschaftlichkeit. «Hohe Investitionskosten» bzw. «das schlechte Kosten-Nutzen-Verhält- nis» werden in 53% aller Nennun- gen als Hinderungsgrund genannt.

In der Tat weisen die erneuerbaren Energien höhere Investitionsko- sten auf, als zum Beispiel eine Gas- oder Ölheizung. Dafür haben Ihre Kunden eine kleinere Energie- rechnung, und das über Jahre. Zu- dem sparen Ihre Kunden massiv Steuern und Unterhaltskosten.

Die Wirtschaftlichkeit ist meistens ein «Killerkriterium».

Häufig hört man:

«...eigentlich würde ich gerne ei- nen Kollektor installieren, aber es ist zu teuer, nicht rentabel...»

Sie müssen also nicht beweisen, dass die erneuerbaren Energien billiger sind als eine Gas- oder Öl- heizung. Das wird Ihnen bei den heutigen Energiepreisen auch nicht gelingen. Vielmehr geht es darum, dem Kunden aufzuzeigen, dass der Einsatz von erneuerbaren Energien nicht so unrentabel ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Richtiges Vorgehen:

Schritt 1: Wird die Anlage sub- ventioniert, zeigen Sie dem Kun- den, wie stark sich die Investiti- onskosten reduzieren.

Schritt 2: Lenken Sie die Aufmerk- samkeit des Kunden von den Inve- stitionen auf die Energie- und Be- triebskosten. Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Anlagen liefern Gratisenergie, bei einer Holzhei- zung entfällt die Tankrevision.

Schritt 3: Machen Sie den Kunden auf die massiven Steuerersparnis- se aufmerksam. Steuern sparen ist immer attraktiv.

Die Steuerersparnisse sind beson- ders hoch bei bestehenden Einfa- milien- und Mehrfamilienhäusern in Privatbesitz. Bei Neubauten ent- fallen die Steuerersparnisse.

Kunden und Kundinnen, die das Thema Wirtschaftlichkeit anspre- chen, wollen Zahlen und Fakten sehen. Mit Hilfe des Software- programmes EconoCal und den Beschreibungen im letzten Teil dieser Broschüre berech- nen Sie Wirtschaftlichkeit und Steuer-

ersparnisse für Ihre Kun- den.

Das fragt der Kunde...

Wie teuer ist die Anlage?

Werden die Anlagen noch günstiger?

Gibt es Subventionen?

...und das will er...

Finanzielle Vorteile

(25)

Schritt 1: Für Kleinholzfeuerungen gibt es in der Regel keine Subventionen. Dieses Argu- ment entfällt also.

Schritt 2: Gratis ist Holz nicht, aber man darf annehmen, dass Brennholz in Zukunft nicht teurer wird.

Schritt 3: Beim Ersatz einer alten Heizung mit einer Holzfeuerung oder mit einer Holz-Zusatz- heizung spart der Kunde Steuern.

Schritt 1: Einige Kantone, Städte und EW sub- ventionieren Kollektoren (fragen Sie bei Ihrer kantonalen Energiefachstelle nach, die Tele- fonnummer finden Sie in der Tabelle 2 am Schluss der Broschüre).

Schritt 2: Die Sonnenenergie ist gratis.

Schritt 3: Kollektoren ergänzen meistens die konventionelle Heizung, wird sie nachträglich eingebaut, so spart Ihr Kunde ganz massiv Steuern ein.

Schritt 1: Einige Kantone, Städte und EW sub- ventionieren Photovoltaikanlagen (fragen Sie bei Ihrer kantonalen Energiefachstelle nach, die Telefonnummer finden Sie in der Tabelle 2 am Schluss der Broschüre).

Schritt 2: Die Sonnenenergie ist gratis, zudem vergüten einige EW den ins Netz eingespiese- nen Strom zu 1 Fr./kWh (z.B. IB Burgdorf und Gemeindebetriebe Lyss).

Schritt 3: Am meisten Steuern spart, wer auf einem bestehenden Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus eine Photovoltaikanlage installiert.

Produktevorteil

Holz ist von der CO2-Abga- be befreit

Investition (Annahme 20000 Fr.) ist steuerlich absetzbar (ausser bei Neubauten)

Subventionen Sonne ist gratis

Die Sonne unterliegt keiner CO2-oder Energie- abgabe

Investition (Annahme 20000 Fr.) ist steuerlich absetzbar (ausser bei Neubauten)

20 Jahre Garantie Sonne ist gratis

Die Sonne zahlt keinen Solarrappen

Stromeinspeisung ins Netz

Investition (Annahme 60000 Fr.) ist steuerlich absetzbar (ausser bei Neubauten)

EKundennutzen

EIhre Energierechnung wird auch durch Umweltabgaben nicht grösser

ESie sparen bis zu 6000 Fr. Steuern bei der nächsten Veranlagung und dann jedes Jahr noch 400 Fr.

Eandere zahlen xx% an Ihre Anlage Edie Energierechnung sinkt

ESie gehören zu den Profiteuren bei der Einführung einer CO2- oder Ener- gieabgabe

ESie sparen bis zu 6000 Fr. Steuern bei der nächsten Veranlagung und dann jedes Jahr noch 400 Fr.

ELebensdauer von 40 bis 50 Jahre EStromtariferhöhung nehmen Sie

gelassen hin, ja Sie profitieren evtl.

sogar von höheren Rückver- gütungstarifen

ESie gehören zu den Profiteuren bei der Einführung des Solarrappens

ESie verdienen mit der Photovoltaik- anlage einige 1000 Fr. jedes Jahr.

ESie sparen bis zu 20000 Fr. Steuern bei der nächsten Veranlagung und dann jedes Jahr noch 1000 Fr.

Holzenergie

Sonnenkollektoren

Photovoltaik (PV)

E von Produktevorteil überleiten in Kundennutzen, z.B. mit: ...das bedeutet für Sie...

(26)

Kundennutzen und

«soziale Verantwortung»

Die soziale Verantwortung ist ein zentraler Punkt bei der Kaufent- scheidung für erneuerbare Ener- gien der heutigen Kunden, die für Kollektoren und Solarzellen vor- wiegend aus «Innovatoren» und

«Opinion Leaders» bestehen.

Wie sieht es in Zukunft aus? Wer- den alle Käufer von Energieanla- gen den «Schutz der Umwelt» vor- anstellen, um sich zu entscheiden?

Kaum. Vielmehr ist zu erwarten, dass das Segment der Kunden mit hoher sozialer Verantwortung einmal ausgeschöpft ist.

Deshalb:

Die immer stärkeren Umwelt- diskussionen nutzen und in einen Kundennutzen für un- sere Produkte umset- zen.

Neue Kundennutzen ausserhalb der «sozia- len Verantwortung»

generieren.

Motivation Nummer 1: Schutz der Umwelt

«Schutz der Umwelt» haben alle Anwender von Sonnenkollektoren, Holzfeuerungen und Wärmepum- pen als Motiv für den Kauf ange- geben. Das ist logisch, erneuer- bare Energien sind punkto Um- weltverträglichkeit derzeit un- schlagbar. Sie dominieren auf lan- ge Sicht den Energiemarkt.

Kundennutzen, die überzeugen:

Verantwortung der Umwelt gegenüber

Verantwortung gegenüber den Nachkommen

Vorbild sein

Handeln, nicht nur reden

Diese Kunden sind eher kopflastig, verfügen über eine höhere Bildung und sind der intellektuellen Schicht zuzuordnen, sind Opinion Leaders. Dieser Aspekt ist von den Lieferanten der Anlagen vermehrt für die Werbung zu nutzen.

Das fragt der Kunde...

Brauchen Solarmodule nicht mehr Energie zur Herstellung als sie produzieren?

Sind die Solarmodule rezyklierbar?

Sind Solarmodule giftig?

....und das will er...

Soziale Verantwortung wahrnehmen

(27)

Die Anbieter von Holzfeuerungen verstehen es bereits gut, die soziale Verantwortung zu kommunizieren.

Kaum ein Prospekt, in dem nicht vorgerechnet wird, wieviele Tonnen CO2durch die Holznutzung einge- spart werden. Wir lesen auch, dass das Potential an ungenutztem Holz in der Schweiz noch gross ist. Die Hilfestellungen der entsprechenden Verbände und Vereinigungen sind gut ausgebaut und hilfreich. Kein Wunder, dass der Markt «Holz» weit grösser ist als je- ner der Sonnenkollektoren bzw. der Photovoltaik.

48 % aller Kollektorkunden geben den «Schutz der Umwelt» als Motiv für den Kauf an. In Prospekten, Anzeigen und Verkaufsgespräch sollte dem die nötige Beachtung geschenkt werden.

Die Kunden wissen nicht, wie umweltfreundlich PV- Anlagen tatsächlich sind. Sie werden durch missver- ständliche Zeitungsmeldungen verunsichert.

Eine gute Argumentation ist daher besonders wichtig.

Produktevorteil

Holz ist Biomasse Holz ist Biomasse Holz ist Biomasse Schweizer Holz Schweizer Holz Schweizer Holz

Null Schadstoffe

Kein Lärm

Keine Radioaktivität

Keine Schadstoffe Keine Schadstoffe

Läuft mit einheimischer Solarenergie

Anlage rezyklierbar Anlage rezyklierbar

Null Schadstoffe Keine Radioaktivität Basismaterial Sand

Wenig graue Energie, gute Energiebilanz Anlage rezyklierbar Anlage auf dem Dach Keine Schadstoffe Läuft mit einheimischer Solarenergie

EKundennutzen

ESie setzen kein zusätzliches CO2frei Ees wächst dauernd nach

ESie helfen, den Wald zu pflegen ESie helfen, Arbeitsplätze in der

Schweiz zu halten

ESie helfen, dass das Geld in der Schweiz bleibt

ESie helfen, lange Transporte zu ver- meiden

ESie setzen keine unnötigen Treib- hausgase frei

ESie verringern die Umweltbelastung Ekeine Bedrohung und keine ungelö-

sten Abfallprobleme

Ekeine Ozonbildung im Sommer Eweniger Krebs- und Atemerkrankun-

gen bei Kindern, alten und kranken Menschen

ESie helfen, Arbeitsplätze in der Schweiz zu halten

Edie Anlage ist wiederverwertbar Ees entstehen keine ungelösten Ent-

sorgungsprobleme

ESie setzen keine zusätzlichen Treib- hausgase frei

Ekeine Bedrohung und keine ungelö- sten Abfallprobleme

Ekeine Probleme bei der Rohstoffge- winnung

Eeine noch bessere Energieausbeute

ESie hinterlassen keine Probleme Ekein Landverbrauch

Ekeine Ozonbildung im Sommer ESie helfen, Arbeitsplätze in der

Schweiz zu halten Holzenergie

Sonnenkollektoren

Photovoltaik (PV)

E von Produktevorteil überleiten in Kundennutzen, z.B. mit: ...das bedeutet für Sie...

(28)

Der Profit für die Umwelt

1000 Fr. Umweltkosten pro Einwohner

Unter dem Titel «Kundennutzen und soziale Verantwortung» wur- den Umweltaspekte angesprochen.

Wir wissen, dass die Energiever- sorgung (für Strom- und Wärme- versorgung, ohne Verkehr) jährli- che Umweltkosten von 4 bis 7.2 Mia. Fr. oder rund 1000 Fr. pro Ein- wohner verursacht. Es sind Schä- den an der menschlichen Gesund- heit, Vegetations- und Gebäude- schäden sowie die Kosten des Treibhauseffektes. Diese Umwelt- kosten zahlen nicht die Energie- verbraucher, sondern die Allge- meinheit. Darum bezeichnet man diese Kosten auch häufig als ex- terne Kosten.

Umweltkosten verschiedener Energiesysteme

Öl, Gas, Strom, Holz verursachen unterschiedlich hohe Umweltko- sten. Mit Hilfe von Emissionsfak- toren werden diese Kosten den verschiedenen Energieträgern zu- gewiesen. Daraus resultieren so- genannte kalkulatorische Energie- preiszuschläge (kEPZ). Das Amt für Bundesbauten (AFB) rechnet schon heute für alle E2000-Projekte mit folgenden kEPZ:

Kalkulatorischer Energiepreis- zuschlag (kEPZ)

Diesen Zungenbrecher sollten Sie sich merken! Mit Hilfe der kEPZ be- rechnen Sie die Wirtschaftlichkeit unter Berücksichtigung der Um- weltfolgekosten. Sie berechnen al- so, wieviel Umweltkosten Ihre Kun- den bei der Installation einer Holz- heizung anstelle einer Ölheizung einsparen. Die Software EconoCal nimmt Ihnen das mühsame Rech- nen ab. Mehr dazu erfahren Sie im letzten Teil dieser Broschüre.

Wer interessiert sich für Umweltkosten?

Drei Kundengruppen interessieren sich für Umweltkosten:

Öffentliche Hand: Das Amt für Bundesbauten rechnet schon heute mit Umweltkosten. Kan- tone und Gemeinden werden folgen.

Umweltbewusste Unternehmen:

Unternehmen müssen ihre be- schränkten finanziellen Mittel für den Umweltschutz dort ein- setzen, wo es am meisten bringt. Die Wirtschaftlichkeits- berechnung mit Umweltkosten hilft ihnen dabei.

Umweltbewusste Einfamilien- und Mehrfamilienhausbesitzer:

Wenn sie wissen, dass sich ihr Engagement für die Umwelt auch tatsächlich auszahlt, sind sie motivierter für Holz- und Sonnenenergie.

Energiesystem Energiepreis ohne Umweltkosten Umweltkosten (kEPZ) Energiepreis mit Umweltkosten 4

18 5 3

1 5.5 4 6

5 23.5 9 9 Rp. / kWh

Holzheizung

Stromverbrauch Erdgasheizung

Ölheizung

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