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Academic year: 2022

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Job Shadowing für angehende Lehrpersonen

«Dominic zeigt mir seine gesamte Arbeitspalette»

Frederic Berger studiert an der Pädagogischen Hoch- schule PHBern. Diese Woche erlebt er Spezielles: Im Rah- men eines praxisorientierten Einsatzes begleitet er einen angehenden Automobil- Mechatroniker bei der Arbeit.

Im Gespräch schildert er seine Eindrücke.

PETER BRAND

Herr Berger, um was geht es bei Ihrem Job-Shadowing-Einsatz genau?

Dieser Einblick soll uns angehenden Lehrerinnen und Lehrern ermögli- chen, die Berufslehre und die Arbeits- welt besser kennen zu lernen und damit die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufswahl kompetent zu begleiten. Dies ist umso wichtiger, als die Mehrheit von uns Studierenden eine Mittelschule absolviert hat und die Berufslehre nicht aus eigener Er- fahrung kennt. Möglich sind Einblicke in die verschiedensten Berufe.

Sie erfahren quasi als «Schatten»

des Lernenden, worum es in der Berufslehre geht und wie sich der Ausbildungsalltag gestaltet.

Kann man das so sagen?

Ja, genau. Indem ich einen Lernenden eine ganze Woche begleite, erhalte ich einen vielfältigen und realistischen Einblick in seine Ausbildung und sei- nen Arbeitsalltag. Interessant ist ins- besondere, einen Beruf zu erleben,

Haben eine Woche lang eng zusammengearbeitet: Frederic Berger (links) und Dominic Zahnd.

den man nicht kennt. Ich selber absol- vierte ursprünglich eine KV-Lehre und bin daher mit der Berufsbildung ver- traut. Ich wollte aber unbedingt noch einen handwerklichen Beruf näher kennen lernen. Für die Autobranche entschied ich mich, weil sie zahlreiche Berufe anbietet.

Ihr Lernender heisst Dominic Zahnd.

Er ist im vierten Lehrjahr seiner

Herausgeber

Mittelschul- und Berufsbildungsamt Internetseite: www.be.ch/einsteiger Newsletter: www.be.ch/berufsbildungsbrief Kontakt: einsteiger@be.ch

Unterstützt durch:

Legen Sie auch selber Hand an – oder beschränken Sie sich ganz auf das Zuschauen?

Ich beobachte in erster Linie und höre zu. Wo es möglich ist, lege ich aber gerne auch selber Hand an und pa- cke mit an. Auf diese Weise spüre ich die körperlichen Anforderungen der Arbeit und kann diese besser abschät- zen. In der Autogarage steht man zum Beispiel von früh bis spät. Das ist doch ein markanter Unterschied zum Schul- alltag.

Wie gefällt Ihnen Ihr Einblick?

Wird Ihnen die Berufslehre anschaulich nähergebracht?

Absolut. Es ist eine wertvolle Erfah- rung. Auf diese praxisnahe Art lerne ich die Arbeitsrealität 1 zu 1 kennen.

Das ist viel besser, als einfach nur über den Beruf zu lesen oder ein Vi- deo anzuschauen. Ich begrüsse die- sen Einblick in die Arbeitswelt, denn dank ihm kann ich die Theorie in der Praxis anwenden. Ich erweitere meine Kompetenzen in Sachen Berufswahl- prozess und kann die Schülerinnen

und Schüler in dieser Phase versierter unterstützen.

Welche Schlüsse ziehen Sie aus dem Erlebten für Ihren künftigen Unterricht?

Ich erlebe am eigenen Leib, wie wich- tig das Schnuppern für die Berufs- wahl ist. Nirgends kann man sich konkretere Eindrücke eines Berufes holen und sehen, wie der Job wirklich ist, und wie es bei der Arbeit tönt und riecht. Diese Woche macht mir auch nochmals bewusst, welchen grossen Schritt die Jugendlichen mit dem Ein- tritt ins Berufsleben tun. Ich möchte meine künftigen Schülerinnen und Schüler deshalb möglichst sorgfältig und kompetent begleiten und unter- stützen. Ich freue mich auf diese ver- antwortungsvolle Aufgabe.

Ausbildung zum Automobil-Mecha- troniker in der Autogarage Emil Frey AG in Ostermundigen. Was zeigt er Ihnen diese Woche alles?

Dominic zeigt mir seine gesamte Ar- beitspalette. Ich bin überall dabei, ob es nun um kleine oder grosse Service- arbeiten, Öl- oder Radwechsel sowie Reparaturarbeiten an einer Feder des Vorderrads oder am Tankverschluss geht. Es ist beeindruckend, wie viel

Verantwortung Dominic bereits über- nimmt. Während der Arbeit lerne ich ebenfalls sein Arbeitsumfeld kennen.

Ich sehe beispielsweise, wie Hand in Hand gearbeitet wird und wie wichtig die Teamarbeit ist. Betrieb und Werk- statt haben eine beträchtliche Grösse.

Die Arbeiten an den Autos werden an mehreren Servicestationen gleichzei- tig ausgeführt, es herrscht ein reges Kommen und Gehen.

Praxisorientierter Einsatz

Am Institut Sekundarstufe I der Pädagogischen Hochschule PHBern absol- vieren die Master-Studierenden das Modul Berufswahlvorbereitung – mit Vorlesung, Seminar und Vertiefungsangebot. In der Wahl-Vertiefungsver- anstaltung «Berufslehre und Arbeitswelt» verbringen sie im Rahmen des Projekts Job Shadowing eine Woche in einem Betrieb und lernen dort die Berufslehre aus der Perspektive der Lernenden und des Betriebs kennen.

Die PHBern arbeitet eng mit der Post, der BLS, Holzbau Schweiz, dem Auto- mobilgewerbe und Berner KMU zusammen.

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