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Neue Medaille auf Christian Friedrich Samuel Hahnemann

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Medizingeschichte

236 Ärzteblatt Sachsen 6/2002

SIMILIA SIMILIBUS CURANTUR, Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt, lautet der Grundsatz in der Homöopathie, der von dem Arzt Christian Friedrich Sa- muel Hahnemann Ende des 18. Jahrhun- derts begründeten neuen Heilmethode.

Diese fand um 1830 in Deutschland wei- tere Verbreitung und fasste seit der Zeit auch im Ausland Fuß. Nach der Lehre, der im Verlauf der Medizingeschichte wechselnde Anerkennung beschieden war, behandeln bis heute viele prakti- sche Ärzte und Heilpraktiker in unter- schiedlichem Maße ihre Patienten. Die Homöopathie erfreut sich in der Gegen- wart im Zusammenhang mit der Aufwer- tung nichtschulmedizinischer Heilver- fahren offenbar wieder einer wachsen- den Zustimmung.

Wie groß das Interesse an der Person des Schöpfers der Homöopathie in verschie- denen Zeiten gewesen ist, bezeugen zahl- reiche Denkmäler, Büsten, Bilder, Gra-

phiken, Medaillen und weitere Kunst- werke mit seinem Portrait. In diesen Bildnissen, die sowohl zu Lebzeiten des Dargestellten als auch postum entstan- den, kommt vielfach auch die Verehrung für das außergewöhnliche Lebenswerk zum Ausdruck. Die Biographie von Sa- muel Christian Friedrich Hahnemann, die in der Literatur breiten Niederschlag gefunden hat, weist viele abwechslungs- reiche und dramatische Momente auf.

Am 10. April 1755 in Meißen geboren, studierte Hahnemann – nach dem Besuch der Fürstenschule in seinem Heimatort – seit 1775 in Leipzig Medizin. Nach Auf- enthalten in Wien und Hermannstadt (Siebenbürgen) bestand er 1779 in Er- langen die Doktorprüfung. Zu den wei- teren Stationen seines beruflichen Wir- kens gehörte auch Dresden, wo er auf dem Gebiet der Chemie arbeitete, um Gerichtsmediziner zu werden, doch ver- ließ er die Stadt 1788 wieder. Nach der erneuten Zuwendung zur Medizin be- gann er, von den Apothekern angefeindet, (homöopathische) Arzneimittel selbst zuzubereiten. In schwieriger wirtschaft- licher Situation vollzog Hahnemann etli- che Wohnortwechsel, bis er sich 1805 in Torgau niederließ. 1811 kehrte er nach Leipzig zurück, wo er sich habilitierte und auch als Arzt praktizierte. Nach der auf Betreiben der Apotheker 1821 veran- lassten Ausweisung ließ er sich auf Ein- ladung des Herzogs von Anhalt-Köthen, der ihn zum Hofrat und Leibarzt ernannte, in Köthen nieder und richtete dort eine erfolgreiche Praxis ein. In erster Ehe war er von 1782 bis 1830 mit Henriette geb.

Küchler, der Tochter eines Dessauer Apo- thekers, verheiratet. Aus dieser Verbin- dung gingen elf Kinder hervor. Hochbe-

tagt heiratete er 1835 in Köthen die 1800 geborene Malerin Mélanie Marie d’Her- villy, die bereits in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts ihre Werke in Paris und an anderen Orten in Frankreich ausge- stellt hatte. Mit ihr zog er im selben Jahr nach Paris, wo er im Wohlstand lebte und eine international geschätzte Praxis unterhielt, die viele berühmte Künstler und Mitglieder europäischer Adelshäuser aufsuchten. Hahnemann starb am 2. Juli 1843 in der französischen Hauptstadt, in der sich auf dem Friedhof Père-Lachaise seine letzte Ruhestätte mit einem 1900 errichteten Denkmal befindet.

Ein im Jahr der zweiten Eheschließung von Mélanie Hahnemann geschaffenes Portraitbild des Gatten diente der in Ber- lin lebenden Bildhauerin Anna Franziska Schwarzbach als Vorlage für eine 2001 entstandene Gussmedaille.

Dr. Rainer Grund Burgsdorffstraße 12, 01129 Dresden

Neue Medaille auf

Christian Friedrich Samuel Hahnemann

Anna Franziska Schwarzbach, Medaille auf Christian Friedrich Samuel Hahnemann, 2001, Bronzeguss, grün patiniert, 110 mm;

Herausgeber und Fotonachweis: Homöopathie- Bedarf Wolfgang Wissing, Hückelhoven

Mélanie Hahnemann: Porträt von

Christian Friedrich Samuel Hahnemann, 1835.

Fotonachweis:

Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart.

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