DGB-Bundesvorstand, Bereich Struktur- und Regionalpolitik
Verantwortlich: Claus Matecki, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: sandra.stark@dgb.de
Nr. 11/2009 18. März 2009
DGB-Bundesvorstand, Bereich Struktur- und Regionalpolitik
Versorger senken Verbrauchergaspreise zum Ende der Heizsaison
Wenn es draußen wärmer wird, freuen sich nicht nur Flora und Fauna, sondern auch der geplagte Mieter oder Eigenheimbewohner. Endlich heizen die Sonnenstrahlen die Wohnung und nicht mehr das für viele fast unbezahlbar gewordene wertvolle Gas aus sibirischem Boden. Was ist in den letzten Jahren passiert?
Die Energiekosten sind in den letzten Jahren auf immer neue Rekordhöhen geschossen. 2008 stiegen vor allem die Gaspreise kräftig. Der Anstieg der Wohnnebenkosten, die so genannte zweite Miete, basierte vor allem auf dem gestiegen Gaspreis. Über 30 % stieg laut Statistischem Bundesamt der Gaspreis für die Mieterinnen und Mieter zwischen 2005 und 2008. Während der Ölpreis seit dem Spätsommer 2008 auf immer neuere Tiefststände fiel, kletterten die Gaspreise munter weiter. Noch im Dezember 2008 gab es eine Welle der Gaspreiserhöhungen, obwohl das Barrel Rohöl nur noch um die 40 Dollar kostete. Die Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis sei Schuld,
argumentieren die Gasversorger.
Warum stieg der Gaspreis dann aber munter weiter, fragen sich die geplagten Verbraucherinnen und Verbraucher?
Die Gaspreise seien in den langfristigen Lieferverträgen der Versorger an den Ölpreis gekoppelt und folgen diesem daher mit zeitlicher Verzögerung, antworten die Gasversorger. Komisch nur, dass Preiserhöhungen meist zu Beginn der kalten Jahreszeit erfolgen und die Tarife oft zu spät wieder gesenkt werden.
Auch die jetzige Preissenkung kommt just zum Ende der Heizperiode.
Der DGB fordert zur Entlastung der Arbeitnehmer, Mieter, Rentner und Verbraucher:
• Eine zeitnahe Weitergabe des gesunkenen Ölpreises an die Gaskunden.
• Weitere staatliche Anreize für Hauseigentümer zur energetischen Gebäudesanierung.
• Mehr Wettbewerb auf den Energiemärkten.
Die Bundesnetzagentur hält die Gaspreise immer noch für zu hoch. So wundert es auch nicht, dass die EU-Kommission in ihrem zweiten Verbraucherbarometer zu dem Ergebnis kommt, dass die Unzufriedenheit bei den europäischen Verbrauchern besonders bei der Versorgung mit Strom und Gas hoch ist. Das haben auch die Gasversorger bemerkt und motten jetzt lieber vorsorglich das rote Tuch der Gaspreiserhöhung ein. Zumindest bis zum nächsten Winter, wenn es draußen wieder kälter wird.