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Panorama der Mathematik und Informatik

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Academic year: 2021

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Panorama der Mathematik und Informatik

0: ¨Ubersicht, Organisatorisches / 1. Anf¨ange

Dirk Frettl¨oh Technische Fakult¨at

7.4.2015

0: ¨Ubersicht, Organisatorisches / 1. Anf¨ange Panorama der Mathematik und Informatik

(2)

Idee: Gesamtbild zeichnen. Dazu: Geschichte, Methoden, Meilensteine, Pers¨onlichkeiten, aktuelle Forschung....

Plan:

I Geschichte: Antike, Mittelalter, Renaissance, Klassik, Moderne.

I Werk von Leibniz, G¨odel, Turing, Knuth...

I Methoden: Im Laufe der Geschichte, heute

I Literatur, Publikationswesen, Recherche, LATEX, wikipedia

I Meilensteine: ein paar ausgew¨ahlte Themen (google, jpeg, RSA, erzeugende Funktionen...)

I Aktuelle Forschungsthemen (auch) aus Bielefeld

I Mathe, Informatik und Kunst

(Disclaimer: alles meine pers¨onliche Sicht)

0: ¨Ubersicht, Organisatorisches / 1. Anf¨ange Panorama der Mathematik und Informatik

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Anrechnung: Strukturierte Erg¨anzung, oder individuelle Erg¨anzung.

10 Leistungspunkte gibt’s f¨ur

I Ubungen: 50% sinnvoll bearbeiten, aktiv an ¨¨ Ubungen teilnehmen, L¨osungen pr¨asentieren und

I Pr¨ufung: m¨undlich (20-30 min)

Ubungen:¨ alles ist erlaubt, google, wikipedia, brute-force Berechnungen,... L¨osungen d¨urfen ergoogelt werden, sollen aber voll verstanden sein. Abgaben allein oder in Zweiergruppen.

Pr¨ufung: Idealerweise ein kenntnisreicher Dialog ¨uber hier behandelte Themen (Vorlesung und ¨Ubung)

Pr¨ufungsthemen: Folien, Verweise auf den Folien und ¨Ubungen, Videoaufzeichung

Termine Tutorium.

0: ¨Ubersicht, Organisatorisches / 1. Anf¨ange Panorama der Mathematik und Informatik

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Literatur:

I Hans Wußing: 6000 Jahre Mathematik (online ¨uber Unibib)

I Steven Levy: Hackers

I AK Dewdney: Computer-Kurzweil

I Andreas Loos, G¨unter M. Ziegler: Panorama der Mathematik (ab 2015)

I alles von Ian Stewart

I Wikipedia: deutsche und englische Seiten

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1. Geschichte: Wie alles begann...

I ahlen: Notation f¨ur hohe Zahlen, Buchhaltung, Handel

I Geometrie: Messen, Bauen, Dekorieren

I Astronomie: Kalender, Ortsbestimmung Agypten:¨

Ganze Zahlen:

Also etwa 335 =

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Br¨uche: immer als 1n

(Teile eines Auges: ) Allgemeiner:

Also z.B.

(Tabellen f¨ur kn = m1 +1` +· · ·)

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Ein Zeichen f¨ur “nichts”:

Zusf. (Wußing, “6000 Jahre Mathematik”)

“Mathematische Methoden entstehen aus praktischen

Bed¨urfnissen: Landvermessung, Bau von Pyramiden, Tempeln, Speichern, Bew¨asserungsanlagen, Abrechnungen von Lohn, Material, Abgaben. Die Methoden wurden als

Handlungsanweisungen [Algorithmen!] anhand konkreter Beispiele mit Proben von staatlichen Schreibern ohne Begr¨undung oder Beweis beschrieben.”

Arithmetik: Addition und Subtraktion, Multiplikation durch sukzessive Verdopplung des Multiplikanden, Division durch Verdopplung des Divisors;

arithmetische Reihen: a+ (a+b) + (a+ 2b) +· · ·, endliche geometrische Reihen: a+a2+a3+· · ·

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Algebra: Lineare Gleichungen: 112·x+ 4 = 10, rein quadratische Gleichungen: x2=a,

aherungen f¨ur Quadratwurzeln.

Geometrie: Fl¨acheninhalte von Rechteck, Dreieck und Trapez, aherung f¨ur die Kreisfl¨ache gem¨ F = (8/9·d)2 mit

Durchmesserd;

Volumina von W¨urfel, Quader und Zylinder,

korrekte Formel f¨ur den Inhalt eines Pyramidenstumpfes.

Ein paar erhaltene Papyrusschriften dienen als Quellen (“Rhind-Papyrus”)

PR:

I 6000 Jahre Mathematik: Kap. 3 K¨asten S. 121 und 142

I wikipedia: ¨agyptische Zahlschrift

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Mesopotamien: Algorithmen durch Beispiel

I Keilschrifttafel 13901 aus dem British Museum in London

I Urspr¨unglich 24 Probleme (einige zerst¨ort)

I 2000 bis 1600 v. Chr.

I 11,7 cm× 19,4 cm

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Mesopotamien: Algorithmen durch Beispiel

Tablet 13901, Problem 1

Ich habe die Fl¨ache und eine Seite eines Quadrates addiert. 34 x2+x= 3

4

Nimm die Einheit 1. Teile sie in zwei; 12. Du multiplizierst 12 mit

1

2; 14. Du addierst 14 zu 34; 1. Das ist das Quadrat von 1. Du subtrahierst 12, das du multipliziert hast, von 1; 12, die Seite des Quadrates.

ax2+bx=c b b2 b22

c+ b22

q

c+ b22

q

c+ b22

b2

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Antikes Griechenland: die ersten Beweise

Proclus Diadochus (411-485) schreibt,

Eudemus von Rhodos (350-290 v.Chr., Sch¨uler von Aristoteles) schreibe,

Thales von Milet (624-547 v.Chr.) habe folgendes gezeigt:

I Ein Kreis wird von seinem Durchmesser in zwei H¨alften geteilt.

I Die Basiswinkel eines gleichschenkligen Dreiecks sind gleich.

I Die Winkel zwischen zwei sich schneidenden geraden Linien sind gleich.

I Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn sie zwei gleiche Winkel und eine gleiche Seite besitzen.

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Beweise:

I Geometrische Aussagen (“in allen F¨allen gilt...” s.o.)

I Aussagen ¨uber ganze Zahlen (s. unten, ¨Ubung 3)

I Korrektheit eines Algorithmus (Euklidischer Algor., s.u.)

I Existenzs¨atze (irrationale Zahlen, Dodekaeder) (s. Wußing Kap. 5)

Beispiele: zu 1: Satz des Pythagoras, oder: in jedem Dreieck schneiden sich die Winkelhalbierenden in einem Punkt.

Zu 2.: Regul¨ares n-eck f¨ur n= 4,5,6,15, Winkelhalbierung, Winkeldrittelung (?!)

Zu 3.: Eindeutige Primfaktorzerlegung, oder Existenz unendlich vieler Primzahlen

Zu 4: ? Zu 5.:

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Satz: In einem regul¨aren F¨unfeck ist das Verh¨altnis der L¨angen der Seiten und der Diagonalen irrational.

irrational: nicht von der Form pq, wobeip undq irgendwelche ganzen Zahlen sind.

regul¨ar: alle Seiten gleich lang, alle Innenwinkel gleich.

a b

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Wir brauchen: (Vereinbarung: Vollwinkel = 1)

(A) Außenwinkel eines regul¨aren n-Ecks ist 12+ 1n

(B) α+β= 12

(C) (Winkelsumme im Dreieck) α+β+γ = 12

(D) a=b α =β (Thales !) (E) α=βa=b

(F) Haben zwei Dreiecke die gleichen Seitenl¨angen, dann auch die gleichen Winkel.

βα

α

β γ

(C) (B)

(D) & (E)

β α

a b

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1/5 3/10

1:(A) 2:(B)

zu 2: 1(12 +15) = 103

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(16)

1/5 3/10 1/10

b b

1/10

3:(C)&(D) 3: 103+?+? = 12, also ? = 101.

0: ¨Ubersicht, Organisatorisches / 1. Anf¨ange Panorama der Mathematik und Informatik

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1/5 1/10

b b

1/10

1/10

4:(F) 5

4: Regelm¨aßiges F¨unfeck, also Dreiecke gleich (F).

5: 103 101 = 102 = 15.

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1/5 1/10

b b

1/10

1/10

1/5 6:(C)

7:(E) b c 8 6: 1

10+15+? = 12 ⇒? = 15 8: c:=a-b

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(19)

1/10

b b

1/10 c d

9

10

9: d:=b-c

10: F¨unfeck regul¨ar, also wie 3.

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1/10

b b

1/10 c d

c

Und jetzt....

0: ¨Ubersicht, Organisatorisches / 1. Anf¨ange Panorama der Mathematik und Informatik

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Angenommen, ba ist rational. Also k¨onnen aund b als ganze Zahlen gew¨ahlt werden.

In der Mitte des großen regul¨aren F¨unfecks ist nun ein kleines regul¨ares F¨unfeck. Dessen Diagonale istc, dessen Seited. Also:

a b = cd.

Wir sahen: c =ab und d =bc. Also sind auch c und d ganze (positive!) Zahlen.

Wir k¨onnen das Spiel von oben beliebig oft wiederholen, mit immer kleineren und kleineren F¨unfecken. Das liefert immer kleinere und kleinere Zahlena>b>c >d >e >f >g >h· · ·>0.

Da alles ganze Zahlen sind, ist das unm¨oglich. Also muss unsere Annahme: “ab ist rational” falsch sein. Also ist ab irrational!

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Referenzen

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