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34-0 HEYDERy F.: Computereinsatz an den Landwirtschaftlichen Berufs- schulen in Bayern

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Academic year: 2021

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34-0 HEYDERy F.: Computereinsatz an den Landwirtschaftlichen Berufs- schulen in Bayern

Zusammenfassung

Die Landwirtschaftlichen Berufsschulen in Bayern vermitteln angehenden Facharbeitern im Agrarbereich eine breite fachliche Grundbildung. Dazu bedienen sie sich auch der modernen Technologie.

Die EDV-Ausbildung erfolgt am Personalcomputer. Dabei steht die EDV- Grundbildung im Vordergrund. Der Einsatz des Computers als Hilfsmittel zur Veranschaulichung und als Arbeitsmittel für den Schüler gewinnt mit zunehmender EDV-Vorbildung der Schüler an Bedeutung.

Die Schüler sind für den EDV-Unterricht stark motiviert. Gerade deshalb müssen pädagogische Überlegungen unbedingt beachtet werden. Um dies zu gewährleisten, werden die Lehrkräfte umfassend fortgebildet.

An die Software werden von der Berufsschule besondere Anforderungen gestellt. Hier spielt die schülergemäße Gestaltung eine entscheidende Rolle.

Bei größerem Softwareangebot und besserer Geräteausstattung wird der EDV-Unterricht in bestimmten Fächern einen breiten Raum einnehmen.

Abstract

In the agricultural vocational schools of Bavaria a broad basical training for future skilled workers in the agricultural field is offe- red. Modern technology is used to achieve this goal.

The data processing training takes place at PC's. The data processing is of high priority. The use of the Computer äs a means to illustrate complex structures and äs a working gadget for students is getting more and more important, especially with the student's growing pre-knowledge in data processing.

The students are strongly motivated for data processing lessons. That is the reason why pedagogical considerations must be given special attention. Therefore teachers get extensive additional education in computerhandling and Operation.

A student adequate structure of the Software is the essential condition.

As soon äs there will be a better and larger offer of Software and äs soon äs the hardware equipment of schools is improved, training in data processing will win a broader space in certain subjects.

(2)

34.l Einleitung

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat schon frühzeitig die wachsende Bedeutung der Datenverarbeitung erkannt. Bereits im Jahre 1968 begannen einige bayerische Schulen versuchsweise, diese neuen Techniken in den Unterricht mit aufzunehmen. Seitdem wurde die EDV-Ausbildung systematisch auf- gebaut. Vor allem durch den Preisverfall bei gleichzeitiger Steigerung der Leistungsfähigkeit der Hardware und erhöhten Zuschüsse der Bayerischen Staats- regierung wurde diese Entwicklung beschleunigt, so daß heute sehr viele Schulen mit Computern ausgestattet sind.

Gerade die Berufsschulen, als Partner im dualen Ausbildungssystem, sind gefoi—

dert, die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen, um den Auszubildenden zu helfen, sich in einer vom Computer untersützten Industriegesellschaft zurecht- zufinden. Die Berufsschule hat die Herausforderung angenommen und versucht, ihren Beitrag zu leisten.

34.2 SchulOrganisation

Zum Verständnis des Folgenden ist es notwendig, kurz die Schulorganisation bayerischer beruflicher Schulen zu erklären. Zu den beruflichen Schulen zählen eine Reihe von Schularten, die im Zusammenhang mit dem beruflichen Bildungsweg zu sehen sind C Siehe Übersicht l auf Seite 343 und Übersicht 2 auf Seite 344

Meine Ausführungen zum EDV-Einsatz beschränken sich nur auf den Bereich der Be- rufsschulen für Landwirtschaft. In den anderen beruflichen Schulen, vor allem den weiterbildenden, wie BAS, NS, FOS, BÖS und FAK, ist der EDV-Unterricht etwas anders organisiert.

Für die Auszubildenden im Berufsfeld Agrarwirtschaf t, dazu zählen die Berufe Landwirt, Tierwirt, Pferdewirt, Fischwirt, Berufsjäger, Gärtner, Florist, Ninzer und Forstwirt, ist das Berufsgrundschuljahr (BGJ) als Vollzeitjahr verpflichtend eingeführt .

Im BGJ erfolgt eine Trennung der Schüler in die Schwerpunkte tierischer und pflanzlicher Bereich. An das BGJ schließt sich eine 2-jährige Lehre an. Die Schüler besuchen dann an einem Tag in der Woche (Teilzeitunterricht) eine für ihren speziellen Beruf zuständige Berufsschule, z.B. Landwirtschaftliche Be- rufsschule, Gärtnerische Berufsschule oder eine Berufsschule für Floristen ( Siehe Übersicht 3 auf Seite 345 ).

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Übersicht 1. Berufliche Schulen

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Übersicht 2.. Berufliche Bildungswege

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34.3 EDV-Ausbildung

34,3.1 Zielsetzung

Die Landwirtschaftliche Berufsschule hat im dualen Ausbildungssystem die Auf- gabe, Auszubildenden im Agrarbereich eine breit angelegte fachliche Grundbildung und die dazu notwendigen Fertigkeiten zu vermitteln. Ausbildungsziel ist der Facharbeiter und nicht der Meister oder Betriebsleiter. Das muß auch beim EDV- Einsatz berücksichtigt werden.

Da bisher die meisten Schüler noch keine EDV-Vorkenntnisse mitbringen, muß in der Berufsschule eine Grundbildung vermittelt werden.

Abschluß —^ Gehilfenprüfung ( Facharbeiter, Gehilfe ) Landwirt

Landwirt

Tierwirt Tierwirt

Pferdewirt Pferdewirt

Gärtner Gärtner

Florist usw.

Florist usw.

tierischer Bereich

pflanzlicher Bereich

BGJ AGRARWIRTSCHAFT

9 Jahre Vollzeitschule ( Hauptschule, Wirtschaftsschule, Realschule u.a. )

Übersicht 3. überblick Ausbildung

34.3.2 Modellversuch

Um eine Konzeption für die EDV-Grundbildung zu erproben, führt das Bayerische Kultusministerium einen von der Bund-Ländei—Kommission empfohlenen Modellversuch auf Apple II-Geräten durch. Für den Bereich Agrarwirtschaft läuft dieser Versuch im Berufsbildungszentrum Pfarrkirchen.

(6)

Der Lehrplan für diesen Versuch sieht wie folgt aus:

1. Entwicklungsgeschichte der EDV: 2 Std.

2. Gesellschaftliche Auswirkungen: 2 Std.

3. Funktioneller Aufbau: 2 Std.

4. Bedienung der Computeranlage: 6 Std.

5. Systematisches Vorgehen beim Problemlösen: 20 Std.

6. Nutzung der Computeranlage: 10 Std.

7. Datenschutz: 2 Std.

Der Unterricht findet im BGJ in geteilten Klassen mit ca. 12 Schülern, 14-tägig mit je 2 Stunden statt. Den Unterricht erteilt immer der gleiche Lehrer. Die Lernbereiche l, 2, 3 und 6 werden zum Teil im Deutsch- oder Sozialkundeunterricht vermittelt, so daß für die übrigen Lernbereiche mehr Zeit verbleibt.

34.3.3 Landwirtschaftliche Berufsschulen

Für die Landwirtschaftlichen Berufsschulen, die nicht am Modellversuch teilneh- men, gilt ein vorläufiger Lehrplan. Darin ist der EDV-Unterricht nicht als ei- genes Unterrichtsfach vorgesehen. Die Schulen sollen die Grundbildung (hand- ling) im Rahmen der vorhandenen Fächer unterrichten und darüber hinaus noch bis zu 2 Wochenstunden EDV als Wahlfach anbieten. Die Grundbildung soll im Fach Wirtschaftslehre oder Fachpraxis in geteilten Klassen erfolgen. Damit soll si- chergestellt werden, daß alle Schüler einmal mit dem Computer gearbeitet haben.

Im Wahlunterricht kann das Gelernte dann vertieft werden.

Dieser vorläufige Lehrplan beschränkt sich vor allem auf die Lernbereiche "Be- dienung der Computeranlage" und "Nutzung des Computers". Das Erlernen des Pro- grammierens spielt dabei keine Rolle. Es kann auch nicht Aufgabe der Berufsschule sein, den Schülern das systematische Vorgehen beim Problemlösen mit Hilfe von Programmiersprachen beizubringen. Die anderen Lehrbereiche aus dem Modellversuch werden den Fächern Deutsch und Sozialkunde zugeordnet.

34.3.4 Didaktische Überlegungen

Der Computerunterricht mit 15-18jährigen Schülern muß pädagogisch durchdacht sein. Dabei kann man von folgendem Modell ausgehen ( siehe Übersicht 4 auf Seite 347 ).

(7)

COMPUTER

'GRUNDBILDUNG

Handhabung Aufbau

Programmierung Steuerung

-HILFSMITTEL

Anschauung Demonstration

»NUTZUNG »GEGENSTAND

Aufbau Funktion Arbeitsplätze Datenschutz usw.

ARBEITSMITTEL Anwendung

Fertigprogramm

Programmierbare Programme

Übersicht Computereinsatz

Die EDV-Grundbildung darf nicht so verstanden werden, daß den Schülern eine Vorlesung über Handhabung, Funktionsweise und Aufbau gehalten wird. Die Schüler sollen vielmehr sofort an den Computer, diesen bedienen und dabei lernen :

1. Wie funktioniert die Tastatur?

2. Welche Befehle bewirken welche Reaktionen des Computers?

3. Welche Werte sind notwendig?

Durch die Beantwortung dieser Fragen erlernen die Schüler das Grundwissen durch eigenes Erarbeiten. Der Lehrer muß ihnen dabei helfend und erklärend zur Seite stehen. Er muß ihnen kleine Programme zum Abtippen an die Hand geben, um die Arbeitsweise und den Aufbau des Computers erklären zu können.

Diese Art des Vorgehens ist für die Berufsschüler sehr wesentlich, denn sie sind vor allem handwerklich ausgerichtet und begreifen viel schneller, wenn sie etwas greifen oder betasten können. Die Schüler lernen schnell, daß sie sehr genau arbeiten müssen. Bei der kleinsten Ungenauigkeit arbeitet der Computer entweder überhaupt nicht, oder er errechnet völlig unsinnige Ei — gebnisse. Für die Erziehung zur Genauigkeit muß der Lehrer sehr viel Zeit verwenden, um später überhaupt sinnvoll mit dem Computer arbeiten zu können.

(8)

Der Computer kann durch den Lehrer als Hilfsmittel zur Demonstration bzw.

zur Veranschaulichung oder durch den Schüler als Arbeitsmittel benutzt wer- den .

— Als Hilfsmittel wird er immer dann zum Einsatz kommen, wenn es darum geht, komplexe Zusammenhänge möglichst einfach, evtl. auch graphisch, darzustellen (z.B. das Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs). Gleiches gilt, wenn viele gleichartige Berechnungen schnell nacheinander ausge- führt werden müssen, um Ergebnisse vergleichen zu können (z.B. vei—

schiedene Abschreibungsarten). Der Computer muß dabei anderen Hilfsmit- teln wie Folie, Tafel, Dia etc. überlegen sein, um seinen Einsatz zu rechtfertigen.

— Nutzt der Schüler den Computer als Arbeitsmittel, müssen fertige, schü- lergemäße Programme vorhanden sein, die vorhandene Lerninhalte abdecken.

Ist dies der Fall, darf der Lehrer trotzdem nicht in eine Computereu- phorie verfallen, sondern muß sicherstellen, daß der Schüler zuerst die Grundlagen erlernt.

Erst nachdem der Schüler das Lösen des Problems "von Hand" beherrscht, sollte er am Computer arbeiten. Der Computer arbeitet dann schneller und besser und erzieht zur Selbstständigkeit.

Programmierbare Software, wie Kalkulations- und Textverarbeitungsprogramme, können nur mit guten Schülern im Nahlunterricht durchgenommen werden.

Der Computer als Gegenstand kann in anderen Fächern wie Deutsch (Gegen- standsbeschreibung, Vorgangsbeschreibung), Sozialkunde (Arbeitsplätze, Kon- kurrenzfähigkeit, Datenschutz), Nirtschaftslehre (Produktionsfaktor) oder sogar in Religion (Datenschutz) behandelt werden.

34.3.5 Geräteausstattung

In den bayerischen Schulen sind die verschiedensten Geräte, wie CBM 3000-8000, C 64, Apple II sowie PCs der Firmen Commodore, Siemens, Olivetti, Sanyo, Triumph Adler usw., mit vielfältigen Betriebssystemen vorhanden. Dies erschwert natür- lich die Arbeit. Vor allem Software-Hersteller sehen hier kaum einen Markt.

Außerdem bringt dies Probleme bei der Lehrerfortbildung mit sich.

Seit Mai 1986 werden vom Kultusministerium nur noch IBM XT-kompatible MS DOS- Geräte mit einer gewissen Mindestaustattung empfohlen. Dies läßt hoffen, daß in den nächsten Jahren eine gewisse Standardisierung eintreten wird.

34.3.6 Software

Für die EDV-Grundbildung und die Bereiche der Demonstration benötigt die Be- rufsschule keine umfangreichen Programme. Hier wird der Lehrer seine eigenen Programme entwerfen und einsetzen. Dabei wird ihm die "Zentralstelle für pro- grammierten Unterricht und Computer im Unterricht" in Augsburg behilflich sein.

Unbedingt benötigt werden aber Anwenderprogramme für den Schüler. Auf diesem Gebiet gibt es aber bisher nur wenig Brauchbares.

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34.3.6.1 Anforderungen an die Software

• Die Software muß schülergemäß sein und dem Auftrag der Berufsschulen ent- sprechen. Komplexe Praktikerprogramme, die alle möglichen Sonderwünsche ei—

füllen, sind ungeeignet.

• Vorhandene Lerninhalte müssen abgedeckt werden.

• Die Programme müssen in die vorhandenen EDV-Anlagen, Schnittstellen etc.

ohne zusätzliche Kosten eingepaßt werden können.

• Die Programmbedienung muß übersichtlich sein, das verlangt:

— verständliche Handbücher,

— hierarchischer Aufbau,

— eine selbsterklärende Bedienung,

— keine langen Texteingaben (Funktionstasten),

— einen komfortablen Editor,

— schülergemäße Sprache,

— Absturzsicherheit,

— Bedienbarkeit durch Laien,

— Demonstrationsprogramm.

• Die Wartuug muß vom Softwarehaus garantiert werden.

Damit dies überprüft werden kann, wird die Software von verschiedenen Berufs- schulen im praktischen Einsatz getestet.

34.4 Durchführung des EDV-Unterrichts, dargestellt am Beispiel Berufsschule

Die Schüler erlernen im BGJ die Handhabung im Rahmen des Fachpraxis- Unterrichts an 8 Rechnern des Typs CBM 4000-8296. Dabei wird wie folgt vorgegangen:

1. Kleine Beispiele für die Tastaturbedienung (Direktmodus).

2. Kleine Programme zur Erklärung der Arbeitsweise.

3. Bedienung der Peripherie

Als Hilfsmittel wird der Computer zu folgenden Themen eingesetzt: Abschreibung, Maschinenkostenberechnung, Maschinenauslastung, Zins, Tilgung, Düngerberechnung und Warenverkauf.

Nachdem die Schüler das Buchen von Hand beherrschen, wird der Computer gegen Ende des Schuljahres zur Buchführung herangezogen. Dabei buchen die Schüler ihre Buchführungsbeispiele in die Rechner und erstellen die Bilanz.

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In der Fachstufe wird der Computer als Arbeitsmittel zur Futterrationsberechnung für Schweine und Milchkühe verwendet. Auch hier wird streng darauf geachtet, daß die Schüler zuerst das Rechnen "von Hand" beherrschen.

Ein Optimierungsprogramm für die Rationsberechnung für Schweine wird den Schü- lern vorgestellt. Sie arbeiten aber nicht damit. Ein solches Programm bietet keinen Lernfortschritt und die Durchschaubarkeit ist nicht mehr gegeben. Diese Art von Programmen ist für Meister und Betriebleiter gedacht und soll in den dafür vorgesehenen Schulen die Kalkulation erleichtern.

Im nächsten Schuljahr soll auch ein einfaches Herdenführungsprogramm eingesetzt werden.

.5 Lehrerfortbildung

Mit der Aus- und Fortbildung der Lehrer steht und fällt der gesamte EDV-Untei—

rieht. Dabei ist weniger ein mathematisch-informationswissenschaftlich ge- bildeter Lehrer gefragt, sondern ein Lehrer, der es versteht, die Vorteile der EDV für die Schüler umzusetzen. Deshalb werden folgende Fortbildungsmaßnahmen durchgeführt:

1. Regionale EDV-Grundkurse auf Regierungsbezirksebene

Diese Kurse werden von einem der beiden EDV-Beauftragten des Kultusministe- riums und dessen Mitarbeitern geleitet. Die Kursdauer beträgt 6 Tage. Es werden von jeder landwirtschaftlichen Berufsschule 2 Lehrkräfte zugelassen.

2. überregionale EDV-Aufbaukurse für Bayern

Diese Kurse finden in der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen statt.

Die Kursdauer beträgt 8 Tage.

3. Regionale Spezialkurse auf Regierungsbezirksebene

An je 2 Tagen werden spezielle Softwareprobleme intensiv behandelt, z.B.

Landw. Programme, Kalkulationsprogramme, Grafik, Textverarbeitung usw.

4. In Bayern arbeiten 7 Fachbetreuer für Landtechnik an der Koordination des EDV-Einsatzes an Landwirtschaftlichen Berufsschulen. Sie beraten die Lehi—

kräfte und arbeiten Handreichungen aus.

5. Auch der Verband der Lehrer an Beruflichen Schulen in Bayern (VBB) veran- staltet Fortbildungsseminare und Fachtagungen zu dieser Thematik.

Trotz dieser vielen Schulungen und Initiativen muß der Lehrer durch intensives Eigenstudium seine EDV-Kenntnisse vertiefen. Er ist gefordert, sich einem völlig neuen Gebiet zu öffnen und mit Engagement an die Sache heranzugehen.

34.6 Erkenntnisse

Die Schüler sind für den EDV - Unterricht sehr stark motiviert.

Einige Realschüler bringen bereits Vorkenntnisse in den Unterricht mit ein.

Dies sollte vom Lehrer unbedingt genutzt werden.

Die Schüler erlernen den Umgang mit den Geräten sehr schnell.

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Da der Computer den Schülern das Rechnen abnimmt, können sich diese auf das Problem konzentrieren. Das führt dazu, daß Schüler mit schlechten Rechen- leistungen oft ganz gute fachliche Ergebnisse erzielen.

Die Schüler verlieren sehr schnell die Berührungängste zur modernen Technik und sind deshalb eher bereit, auch in weiterführenden Schulen und evtl. zu Hause sich mit dieser Technologie auseinanderzusetzen.

Probleme bereiten oft die Sachaufwandsträger, die nicht bereit sind, die entsprechende Anzahl von Geräten mit der dazugehörigen Software anzuschaf- fen.

Auch Kollegen und Schulleiter stehen dem Computereinsatz in der Berufsschule oft noch ablehnend gegenüber.

34.7 Perspektiven

Die elektronische Datenverarbeitung wird in Zukunft auch in mittleren und klei- neren landwirtschaftlichen Betrieben stärker vertreten sein. Die Prozeßsteuerung wird in der Landwirtshaft selbstverständlich werden.

Aus diesem Grund muß sich die Landwirtschaftliche Berufsschule mit diesen mo- dernen Technologien noch stärker befassen. Bei besserer Geräteausstattung und umfangreicherem Softwareangebot wird ein Teil des Berufsschulunterrichts am Computer durchgeführt werden müssen. Diese Entwicklung wird auch dadurch begün- stigt, daß die Hauptschulen massiv in die EDV-Ausbildung einsteigen. Dadurch entfällt die EDV-Grundbildung in der Berufsschule, so daß mehr Zeit für die ei- gentliche berufsbezogene Computeranwendung bleibt.

Die Schwerpunkte dieser Anwendung werden sein:

• Buchführung, Warenverwaltung,

• Maschinenkostenberechnung,

• Düngerplanung,

• Rationsberechnungen für Rinder und Schweine, Futterplanung, Herdenführung,

• Simulation,

• Schlagkartei, Arbeitsplanung, Aussaatlisten, Anbauplanung für Gärtner, Da- teien für Floristen

• Textverarbeitung.

Um dies bewältigen zu können, bedarf es enormer Anstrengungen im Softwarebereich, der Lehrerfortbildung und der Geräteausstattung. Die Berufsschule ist sich im Klaren, daß dies eine gewaltige Herausforderung darstellt, die es zu bewältigen gilt.

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34.8 Literatur

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS, 1985

Gesamtkonzept für die informationstechnische Bildung in der Schule Schriftreihe B; Datenverarbeitung im Bildungswesen, Heft 5

München, Januar 1985

Referenzen

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