Kombinierte Darstellung
Urban-Rural-Typologie und ÖV-Anbindung
erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen Methodik
Wien, 7. Oktober 2021
STATISTIK AUSTRIA Bundesanstalt Statistik Österreich
1110 Wien Guglgasse 13
Inhaltsverzeichnis
Projektbeschreibung ... 3
Aufgabenstellung ... 3
Zielsetzung ... 3
Datengrundlagen ... 4
ÖV-Güteklassen (ÖROK) ... 4
Gebäudekoordinaten (STAT) ... 5
Wohnbevölkerung zu Jahresbeginn (STAT) ... 6
Urban-Rural-Typologie (STAT) ... 6
Vorgehensweise ... 8
Auswahl der Ausgangsdaten ... 8
Methodik ... 8
Ergebnisse ... 13
ÖV-Güteklassen umgelegt auf regionale Gliederungen ... 13
Kombinierte Darstellung ÖV-Güteklassen und Urban-Rural-Typologie ... 16
Verzeichnisse ... 20
Abbildungsverzeichnis ... 20
Tabellenverzeichnis ... 20
Abkürzungen ... 20
Projektbeschreibung
Aufgabenstellung
Für die Analyse und Bewertung von Gemeinden im Bereich Mobilität (etwa Erreichbarkeit von Infrastruktureinrichtungen, Pendlerverflechtungen und Anbindung an den Öffentlichen Verkehr) wurde Statistik Austria vom Bundesministerium für Finanzen (BMF) ersucht, in einer vier-klassigen Darstellung die Anbindung der Wohnbevölkerung an den Öffentlichen Verkehr (ÖV) in Kombination mit der Urban-Rural-Typologie (URT) zu erstellen. Die Ergebnisse (Tabellen, Diagramme und Karten) wurden an das BMF übermittelt.
Zielsetzung
Die Aufgabenstellung (der Kombination der beiden Typologien in vier Zielklassen) bedingt die Erstellung von zwei Datensätzen, wobei der zweite auf dem ersten aufbaut:
Darstellung der Anbindung der Bevölkerung an den Öffentlichen Verkehr durch
Klassifizierung von Gemeinden abhängig von der Verteilung der Wohnbevölkerung in den ÖV-Güteklassen der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK). Klassifizierungen für weitere regionale Gliederungen wie Politische Bezirke und Bundesländer wurden
ebenfalls berechnet und zur Verfügung gestellt. Diese wurden aber nicht für weitere Klassifizierungen verwendet.
Erstellung einer Klassifizierung auf Gemeindeebene, die eine Kombination aus der im ersten Schritt ermittelten Anbindung an den ÖV sowie aus den Klassen der URT darstellt.
Diese vier Zielklassen ermöglichen eine hochkomprimierte, kombinierte Darstellung.
Datengrundlagen
Die Umsetzung des Projektes beruht auf verschiedenen Datenquellen. Neben geokodierten Einwohnerdaten und der Urban-Rural-Typologie von STAT wurden die ÖV-Güteklassen, welche gemeinsam von der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) und dem BMK
veröffentlicht werden, verwendet.
ÖV-Güteklassen (ÖROK)
Datenbereitstellung: ÖROK, BMK
Datenstand: ÖV-Güteklassen 10.3.2020
Aktualisierung: jährlich
Weitere Informationen:
https://www.oerok.gv.at/raum/themen/raumordnung-und-mobilitaet#c6416 https://www.mobilitydata.gv.at/daten/%C3%B6v-g%C3%BCteklassen https://www.oerok.gv.at/fileadmin/user_upload/Bilder/2.Reiter-
Raum_u._Region/1.OEREK/OEREK_2011/PS_RO_Verkehr/OeV- G%C3%BCteklassen_Bericht_Final_2017-04-12.pdf
Die ÖV-Güteklassen sind ein von der ÖREK-Partnerschaft „Plattform Raumordnung und Verkehr“
ausgearbeitetes System, welches als Analyse-, Evaluierungs- und Planungsinstrument genutzt werden kann. Sie wurden als eine österreichweit abgestimmte Grundlage zum Zwecke einer besseren Abstimmung von Siedlungsentwicklung und ÖV-Erschließung entwickelt. Die ÖV- Güteklassen ermöglichen die Analyse der Versorgung eines Standortes mit dem fahrplan-
gebundenen Öffentlichen Verkehr. Die Kategorisierung des ÖV-Angebotes / Haltestellen (Art des Verkehrsmittels, Bedienintervall) in Kombination mit der Analyse der fußläufigen Entfernung von der Haltestelle ergibt die ÖV-Güteklasse des Standortes. Dabei korrespondieren die ÖV-
Güteklassen mit baulichen Strukturen, Nutzungsarten und -dichten. Die Bewertung ist also auch immer im Kontext der räumlichen Struktur zu sehen. So können ÖV-Güteklassen auch Raumtypen zugeordnet werden, da in ländlichen Gebieten die ÖV-Erschließungsqualität nie gleich hoch sein kann wie in städtischen Gebieten. Die Beschreibung der ÖV-Güteklassen ist in der Folge aus dem
Abschlussbericht „Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes für österreichweite ÖV-Güteklassen“ 1 der ÖREK-Partnerschaft „Plattform Raumordnung & Verkehr“ entnommen.
Tabelle 1 Beschreibung der ÖV-Güteklassen
Güteklasse Qualitätsbeschreibung Räumliche Zuordnung A Höchstrangige ÖV-Erschließung Städtisch
B Hochrangige ÖV-Erschließung Städtisch
C Sehr gute ÖV-Erschließung Städtisch/Ländlich, ÖV-Achsen, ÖV- Knoten
D Gute ÖV-Erschließung Städtisch/Ländlich, ÖV-Achsen, ÖV-
Knoten
E Sehr gute Basiserschließung Ländlich
F Gute Basiserschließung Ländlich
G Basiserschließung Ländlich
Gebäudekoordinaten (STAT)
Datenbereitstellung: Statistik Austria
Datenstand: Abzug vom 18.6.2021
Aktualisierung: laufend (bzw. quartalsmäßige Abzüge)
Weitere Informationen:
http://www.statistik.at/web_de/services/adress_gwr_online/allgemeines/gebaeude_und_wo hnungsregister/index.html
Das Gebäude- und Wohnungsregister (GWR) wird einerseits als zentrales Register für Zwecke der Bundesstatistik und andererseits auch als lokales Register für Verwaltungszwecke geführt.
Meldepflichtig sind die Gemeinden (und auch die Bezirkshauptmannschaften im Rahmen von baupolizeilichen Aufgaben). Das Gebäude- und Wohnungsregister enthält Adressdaten zu Grundstücken, Gebäuden und Nutzungseinheiten sowie Strukturdaten von Gebäuden,
1 https://www.oerok.gv.at/fileadmin/user_upload/Bilder/2.Reiter-
Raum_u._Region/1.OEREK/OEREK_2011/PS_RO_Verkehr/OeV- G%C3%BCteklassen_Bericht_Final_2017-04-12.pdf
Wohnungen und sonstigen Nutzungseinheiten. Gebäude sind zusätzlich über Koordinaten räumlich verortet (Adress- und Gebäudekoordinaten).
Wohnbevölkerung zu Jahresbeginn (STAT)
Datenbereitstellung: Statistik Austria
Datenstand: 1.1.2021
Aktualisierung: jährlich
Weitere Informationen:
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/bevoel kerungsstand_und_veraenderung/index.html
Statistik Austria erstellt seit dem Berichtsjahr 2002 auf der Grundlage des Meldegesetzes eine umfassende und kontinuierliche Statistik des Bevölkerungsstandes. Die Basis dafür bilden die quartalsweise übermittelten Daten aus dem zentralen Melderegister (ZMR). Die quartalsweise Statistik des Bevölkerungsstandes erfasst die zu einem Stichtag (Quartalsbeginn) innerhalb Österreichs mit Hauptwohnsitz gemeldeten Personen. Für statistische Auswertungen steht die Wohnbevölkerung auf Koordinatenebene (Gebäudekoordinaten) zur Verfügung.
Urban-Rural-Typologie (STAT)
Datenbereitstellung: Statistik Austria
Datenstand: 1.9.2021
Aktualisierung: jährliche Wartung, Neuberechnungen 5-jährig
Weitere Informationen:
https://www.statistik.at/web_de/klassifikationen/regionale_gliederungen/stadt_land/index.ht ml
http://www.statistik.at/wcm/idc/idcplg?IdcService=GET_PDF_FILE&dDocName=108332 (Methodik)
https://www.statistik.at/atlas/?mapid=topo_stadt_land&layerid=layer1&sublayerid=sublayer 0&languageid=0&bbox=858553,5773174,2032626,6346145,8 (Interaktive Karte)
Die Urban-Rural-Typologie wurde von Statistik Austria für statistische Zwecke entwickelt und für den Stichtag 31.10.2013 erstmals abgegrenzt. Sie klassifiziert in städtische und ländliche Gemeinden und integriert dabei die Abgrenzung der Stadtregionen (Urbane Zentren). Bei der
Erstellung der Urban-Rural-Typologie werden zunächst rasterbasiert dicht besiedelte Gebiete (basierend auf einem Bevölkerungspotential) abgegrenzt und dadurch urbane und regionale
Zentren auf Gemeindeebene klassifiziert. Für die Festlegung von regionalen Zentren wird ebenfalls das Vorhandensein von einigen infrastrukturellen Einrichtungen mitbewertet. In einem weiteren Schritt erfolgt dann die Klassifizierung von Gemeinden außerhalb von Zentren anhand von Pendlerverflechtungen (Hauptklasse 300) sowie anhand der Erreichbarkeit von Zentren (zentral, intermediär, peripher). Das Ergebnis sind vier Hauptklassen: Urbane Zentren (Stadtregionen), Regionale Zentren, Ländlicher Raum im Umland von Zentren (Außenzone), Ländlicher Raum.
Diese Hauptklassen werden einerseits anhand der Einwohnerzahl (Urbane Zentren) sowie anhand der Erreichbarkeit im motorisierten Individualverkehr von urbanen und regionalen Zentren in
zentral, intermediär sowie peripher in insgesamt 11 Klassen unterteilt. Die Erreichbarkeit durch den öffentlichen Verkehr wird für die URT nicht berücksichtigt.
Tabelle 2 Übersicht über die Hauptklassen der URT
Code Hauptklassen Zuordnung
Urban/Rural
100 Urbanes Zentrum Urban
200 Regionales Zentrum Rural
300 Ländlicher Raum im Umland von Zentren Rural
400 Ländlicher Raum Rural
Tabelle 3 Übersicht über alle Klassen der URT
Code Zentral Intermediär Peripher
100 101 Urbanes Großzentrum 102 Urbanes Mittelzentrum 103 Urbanes Kleinzentrum 200 210 Regionales Zentrum,
zentral
220 Regionales Zentrum, intermediär
300 310 Ländlicher Raum im Umland von Zentren,
zentral
320 Ländlicher Raum im Umland von Zentren,
intermediär
330 Ländlicher Raum im Umland von Zentren,
peripher 400 410 Ländlicher Raum,
zentral
420 Ländlicher Raum, intermediär
430 Ländlicher Raum, peripher
Vorgehensweise
Auswahl der Ausgangsdaten
Verwendung des beschlossenen ÖV-Güteklassen-Systems:
Die ÖV-Güteklassen werden für zwei Systeme berechnet. Um bei Planungszwecke auf regionale Besonderheiten eingehen zu können, gibt es neben dem beschlossenen ÖV- Gütesystem auch ein Subsystem. Da eine Auswertung für das gesamte Bundesgebiet durchzuführen war, wurde das beschlossene System gewählt.
Verwendung des Stichtages 27.5.2020 (Werktag und Schultag):
Das ÖV-Güteklassensystem wird für zwei Stichtage berechnet und bereitgestellt, um die unterschiedliche Versorgung an Werktagen mit Schule und an Werktagen ohne Schule darzustellen. Im Jahre 2020 sind dies der 27.5. (Werktag und Schultag) sowie der 2.6.
(Werktag, kein Schultag). Um auch die Anbindung an die schulische Infrastruktur darstellen zu können, wurde der 27.5.2020 (Werktag und Schultag) gewählt.
Methodik
Die Durchführung erfolgte in drei Hauptschritten. In den ersten zwei Schritten wurden die ÖV- Güteklassen auf regionale Gliederungen (Gemeinden, Politische Bezirke, Bundesländer) mittels räumlicher und statistischer Analyse umgelegt. Im dritten Schritt konnten dann die Ergebnisse auf Gemeindeebene mit der URT zusammengeführt werden.
1. Schritt – Räumliche Analyse
Die Polygone der ÖV-Güteklassen und die Gebäude als punkthafte Geometrien wurden in einem Geographischen Informationssystem (GIS) einer räumlichen Analyse unterworfen.
Die ÖV-Güteklassen wurden dabei österreichweit – basierend auf der räumlichen Verbindung (Überschneidung) – auf die Gebäude aus dem Gebäude- und
Wohnungsregister aufgetragen. Dadurch konnte die Wohnbevölkerung, die ebenfalls gebäudescharf vorliegt, den ÖV-Güteklassen zugeordnet werden.
Abbildung 1 Beispiel für die Räumliche Analyse – ÖV-Güteklassen-Polygone und über die räumliche Beziehung bereits klassifizierter Gebäude
Quelle: Statistik Austria, ÖROK, basemap.at
2. Schritt – Statistische Analyse - Klassifizierung der ausgewählten regionalen Gliederungen nach ÖV-Güteklassen
In weiterer Folge wurden die Häufigkeitsverteilungen der Einwohner pro ÖV-Güteklasse und räumlicher Gliederung (Aggregation der Wohnbevölkerung pro ÖV-Güteklasse und regionaler Gliederung) erstellt. Anschließend wurde pro räumlicher Gliederungseinheit die Verteilung der ÖV-Güteklassen auf die Einwohner dieser räumlichen Einheit durch den Median prägnant zusammengefasst (der Median als robustes statistisches Maß wurde aufgrund der häufig breiten Streuung, asymmetrischen Verteilung und ordinalen Skala der Variable ÖV-Güteklasse gewählt). Die Klassifikation der räumlichen Gliederungseinheiten nach ÖV-Güteklassen erfolgte unmittelbar gemäß dem entsprechenden Medianwert.
In Abbildung 2 und Abbildung 3 sind die Ergebnisse der räumlichen Analyse und die
Klassifizierung der Wohnbevölkerung auf Gebäudeebene nach ÖV-Güteklassen dargestellt.
Abbildung 2 Anzahl der Personen mit Hauptwohnsitz (Wohnbevölkerung) vom 1.1.2021 je ÖV-Güteklasse und Bundesland (Klassifizierung auf Gebäudeebene)
Abbildung 3 Prozentuelle Verteilung der Wohnbevölkerung vom 1.1.2021 je ÖV-Güteklasse und Bundesland (Klassifizierung auf Gebäudeebene)
3. Schritt – Erstellung kombinierter Klassen durch Zusammenführung ÖV- Güteklassen auf Gemeindeebene und URT
Um die Zusammenführung der URT mit den ÖV-Güteklassifizierungen auf Gemeindeebene zu ermöglichen, mussten die jeweiligen Klassen zu einander in Beziehung gesetzt und in vier finale Klassen verdichtet werden. Dabei sollten einerseits Hauptaussagen der URT
erhalten bleiben und gleichzeitig mit Informationen über die Anbindung im ÖV ergänzt werden. Die Zielsetzung (vier Zielklassen) geht mit einer starken Komprimierung der Aussagen einher. Um inhaltliche Aussagen zu den Endklassen tätigen zu können, wurde eine fachlich-inhaltliche Zuordnung vorgenommen. Für die ausgearbeitete, kombinierte Darstellung (siehe Tabelle 4) folgte die Zuordnung der Klassen folgender Argumentation:
• Verwendung der Haupttypen der URT:
Um die Hauptaussagen der URT bei der finalen Reduzierung auf vier Klassen
beizubehalten, wurden die vier Haupttypen der URT als Ausgangsbasis herangezogen.
Gemeinden aller vier Haupttypen wurden nach ihrer Zuordnung zu ÖV-Güteklassen unterteilt und neu kombiniert.
• Die Zuordnung zu urbanen und ruralen Typen der URT lehnt sich an die Raumtypen- Zuordnung der ÖV-Güteklassen an: A-D eher städtisch, E-G und außerhalb ÖV- Güteklassen eher ländlich.
• Aufgrund des hohen Bevölkerungsanteils in urbanen Zentren wurden zwei Klassen speziell für den urbanen Raum verwendet. Gemeinden urbaner Zentren, welche der ÖV-Güteklassen A-D zugeordnet sind, wurden in zwei rein urbane Klassen (nur
Gemeinden urbaner Zentren) unterteilt. Gemeinden urbaner Zentren, welche in die ÖV- Güteklassen E-G und außerhalb zugeordnet sind, wurden wie sonstige nicht-urbane Gemeinden klassifiziert.
• Untergliederung der rein urbanen Klassen (I und II):
Aufgrund der Größe des urbanen Zentrums und der Qualität des ÖVs stellt Wien unter den urbanen Zentren in Österreich einen Sonderfall dar. Für die Klassenbildung hat dies und die Bewertung der Erfüllung der höchstrangigen ÖV-Güteklasse (mit Hinblick auf das ÖV-Angebot U-Bahn in Wien) zu den vorliegenden Klassengrenzen geführt.
• Zusammenfassung von Gemeinden regionaler Zentren (200) und Gemeinden im Umland von Zentren (300):
Die geringe Anzahl an Zielklassen bedingt die Gleichbehandlung von Gemeinden der regionalen Zentren und der Gemeinden im Umland von Zentren.
• Regionale Zentren sind Teil des ländlichen Raumes und werden durch
wesentlich geringeres Bevölkerungspotentials sowie nur wenige, grundlegende zentralörtliche Funktionalitäten abgegrenzt. Sie bilden sich meist nur aus einzelnen bzw. wenigen Gemeinden.
• Ländlicher Raum im Umland von Zentren: Dieser Raum umfasst Gemeinden mit funktionaler Verknüpfung (Arbeitspendler) mit einem Zentrum. Dies betrifft
hauptsächlich urbane Zentren, da regionale Zentren nur selten und sehr kleine Außenzonen besitzen.
Beide URT-Typen sind Teil des ländlichen Raumes und stellen Räume dar, die zu einem gewissen Grad Zugang zu Infrastruktur und Arbeitsplätzen ermöglichen. Für beide Typen wurden die ÖV-Güteklassen B-D gleich wie die Klassen E-F bewertet, um die teilweise Betonung überregionaler Anbindungen durch die ÖV-Achsen/-Knoten zu reduzieren.
• Keine Untergliederung der Gemeinden des ländlichen Raumes (400):
Der URT-Typ 400 umfasst sonstige ländliche Gemeinden, die in keiner ausgeprägten Beziehung zu einem Zentrum stehen. Aufgrund der limitierten Klassenanzahl wurden die Gemeinden dieses Typs bezüglich der ÖV-Güteklassen deshalb nicht weiter unterteilt.
Tabelle 4 Zuordnung der Klassen für eine kombinierte Darstellung der Urban-Rural-Typologie und der ÖV- Güteklassen auf Gemeindeebene
Die Beschreibung der vier kombinierten Ergebnisklassen ist in Tabelle 5 angeführt.
Tabelle 5 Beschreibung der kombinierten Klassen der URT und ÖV-Güteklassen auf Gemeindeebene
Klasse Beschreibung
I Gemeinden urbaner Zentren mit höchstrangiger ÖV-Erschließung II Gemeinden urbaner Zentren mit zumindest guter ÖV-Erschließung III Gemeinden urbaner Zentren mit guter Basiserschließung sowie regionale
Zentren und Gemeinden im Umland von Zentren mit zumindest guter Basiserschließung
IV Ländliche Gemeinden und Gemeinden mit höchstens Basiserschließung ÖV-Güteklassen
Haupt- klassen
URT A B C D E F G
Außerh.
ÖV- Gütekl.
100 I II II II III III IV IV
200 III III III III III III IV IV
300 III III III III III III IV IV
400 IV IV IV IV IV IV IV IV
Ergebnisse
ÖV-Güteklassen umgelegt auf regionale Gliederungen
Die Wohnbevölkerung einer Gemeinde ist zumeist über mehrere - teilweise auch viele bis sogar alle - ÖV-Güteklassen verteilt. Dennoch muss für eine Klassifizierung jeder Gemeinde eine einzige ÖV-Güteklasse zugeordnet werden. Die Umlegung der ÖV-Güteklassen auf regionale
Gliederungen (Gemeinde und Politische Bezirke) zeigt daher naturgemäß leichte Verschiebungen in der Verteilung der Bevölkerung auf die ÖV-Güteklassen (siehe Tabelle 6 und Abbildung 4). Dies ist besonders im Bereich der Güteklassen A-C zu sehen, wo die Klassifizierung von Wien als gesamtes in Güteklasse A zu starken prozentuellen Veränderungen führt. Im Bereich der untersten Klassen ergeben sich ebenfalls ähnlich gelagerte Verschiebungen.
Tabelle 6 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach ÖV-Güteklassen – Klassifizierung auf Gebäude-, Gemeinde und Ebene Politischer Bezirke
Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach ÖV-Güteklassen ÖV-
Güteklassen
Gebäude % Gemeinde % Politische
Bezirke
%
A 1.336.156 14,96 1.920.949 21,50 1.920.949 21,50
B 1.192.229 13,35 785.064 8,79 784.146 8,78
C 975.555 10,92 531.538 5,95 105.397 1,18
D 1.010.896 11,32 1.135.573 12,71 1.027.238 11,50
E 969.806 10,86 1.009.480 11,30 850.913 9,53
F 1.055.459 11,82 1.306.114 14,62 2.039.700 22,83
G 1.165.286 13,05 1.600.577 17,92 2.059.609 23,06
Außerhalb 1.227.277 13,74 643.369 7,20 144.712 1,62
∑ 8.932.664 100 8.932.664 100 8.932.664 100
Abbildung 4 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach ÖV-Güteklassen umgelegt auf regionale Gliederungen
0 500000 1000000 1500000 2000000 2500000
A B C D E F G Außerhalb
Wohnbevölkerung nach ÖV-Güteklassen
Gebäude Gemeinde Bezirk
Abbildung 5 Karte der Gemeinden klassifiziert nach ÖV-Güteklassen
Kombinierte Darstellung ÖV-Güteklassen und Urban-Rural-Typologie
Die Gruppierung der ÖV-Güteklassen auf Gemeindeebene und der Urban-Rural-Typologie ergibt eine relativ gleichmäßige Verteilung der Wohnbevölkerung auf alle vier Klassen. Die Anzahl der Gemeinden verteilt sich wesentlich unregelmäßiger. Während Klasse I mit nur einer Gemeinde (Wien) gefüllt ist, fallen in Klasse IV ca. dreiviertel aller Gemeinden.
Tabelle 7 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach kombinierten Klassen der Urban-Rural-Typologie und ÖV- Güteklassen
Klasse Beschreibung
Wohn- bevölkerung
1.1.2021
% Gemeinden % I Gemeinden urbane Zentren mit
höchstrangiger ÖV-Erschließung 1.920.949 21,5 1 0,1
II Gemeinden urbane Zentren mit zumindest
guter ÖV-Erschließung 2.123.105 23,8 106 5,1
III Gemeinden urbaner Zentren mit guter Basiserschließung sowie regionale Zentren und Gemeinden im Umland von Zentren mit zumindest guter Basiserschließung
1.821.316 20,4 443 21,1
IV Ländliche Gemeinden und Gemeinden mit
höchstens Basiserschließung 3.067.294 34,3 1.545 73,7
∑ 8.932.664 100 2095 100
Abbildung 6 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach kombinierten Klassen
0 500000 1000000 1500000 2000000 2500000 3000000 3500000
I II III IV
Wohnbevölkerung
Wohnbevölkerung nach kombinierten Klassen
Bei der Darstellung der Wohnbevölkerung nach ÖV-Güteklassen auf Gemeindeebene je
kombinierter Klasse in Abbildung 7 zeigt sich, dass der Großteil der Wohnbevölkerung in den ÖV- Güteklassen B-C in den urbanen Zentren beheimatet ist. In der Klasse III ist der Anteil der
Wohnbevölkerung in den ÖV-Güteklassen B-D (regionale Zentren, im Umland von Zentren) relativ gering. Dasselbe trifft in noch größerem Maße auf Klasse IV zu.
Abbildung 7 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach ÖV-Güteklassen auf Gemeindeebene je kombinierter Klasse
In Abbildung 8 wird die Wohnbevölkerung nach Hauptklassen der Urban-Rural-Typologie je kombinierter Klasse dargestellt. Erwartungsgemäß ist der Anteil der Wohnbevölkerung der URT Hauptklassen 100 (urbane Zentren) und 200 (regionale Zentren) in Klasse IV gering. Die
Wohnbevölkerung der URT Hauptklasse 300 (Ländlicher Raum im Umland von Zentren) verteilt sich fast gleichmäßig auf die Klassen III und IV.
Die Verteilung der kombinierten Klassen auf die ÖV-Güteklassen zeigt Abbildung 9. Klasse II umfasst den Großteil der Bevölkerung, die in Gemeinden der Güteklassen B-D fallen. Gemeinden, welche der kombinierten Klasse III zugeordnet werden, fallen großteils in die ÖV-Güteklassen E-F.
0 500000 1000000 1500000 2000000 2500000 3000000 3500000
I II III IV
Kombinierte Klassen (Urban-Rural-Typologie und ÖV-Güteklassen auf Gemeindeebene)
Wohnbevölkerung nach ÖV-Güteklassen auf Gemeindeebene je kombinierter Klasse
A B C D E F G Außerhalb
Abbildung 8 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach Hauptklassen der Urban-Rural-Typologie je kombinierter Klasse
Abbildung 9 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach kombinierten Klassen nach ÖV-Güteklassen auf Gemeindeebene
0 500000 1000000 1500000 2000000 2500000 3000000 3500000
I II III IV
Kombinierte Klassen
Wohnbevölkerung nach Hauptklassen der Urban-Rural-Typologie je kombinierter Klasse
100 200 300 400
0 500000 1000000 1500000 2000000 2500000
A B C D E F G Außerhalb
ÖV-Güteklassen auf Gemeindeebene
Wohnbevölkerung nach kombinierten Klassen nach ÖV- Güteklassen auf Gemeindeebene
I II III IV
Abbildung 10 Karte Gemeinden nach Ergebnisklassen – Verschneidung URT und ÖV-Güteklassen
Verzeichnisse
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Beispiel für die Räumliche Analyse – ÖV-Güteklassen-Polygone und über die
räumliche Beziehung bereits klassifizierter Gebäude ... 9 Abbildung 2 Anzahl der Personen mit Hauptwohnsitz (Wohnbevölkerung) vom 1.1.2021 je ÖV- Güteklasse und Bundesland (Klassifizierung auf Gebäudeebene) ... 10 Abbildung 3 Prozentuelle Verteilung der Wohnbevölkerung vom 1.1.2021 je ÖV-Güteklasse und Bundesland (Klassifizierung auf Gebäudeebene)... 10 Abbildung 4 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach ÖV-Güteklassen umgelegt auf regionale
Gliederungen ... 14 Abbildung 5 Karte der Gemeinden klassifiziert nach ÖV-Güteklassen ... 15 Abbildung 6 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach kombinierten Klassen ... 16 Abbildung 7 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach ÖV-Güteklassen auf Gemeindeebene je
kombinierter Klasse ... 17 Abbildung 8 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach Hauptklassen der Urban-Rural-Typologie je
kombinierter Klasse ... 18 Abbildung 9 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach kombinierten Klassen nach ÖV-Güteklassen auf Gemeindeebene ... 18 Abbildung 10 Karte Gemeinden nach Ergebnisklassen – Verschneidung URT und ÖV-Güteklassen ... 19
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 Beschreibung der ÖV-Güteklassen ... 5 Tabelle 2 Übersicht über die Hauptklassen der URT ... 7 Tabelle 3 Übersicht über alle Klassen der URT ... 7 Tabelle 4 Zuordnung der Klassen für eine kombinierte Darstellung der Urban-Rural-Typologie und der ÖV-Güteklassen auf Gemeindeebene ... 12 Tabelle 5 Beschreibung der kombinierten Klassen der URT und ÖV-Güteklassen auf
Gemeindeebene ... 12 Tabelle 6 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach ÖV-Güteklassen – Klassifizierung auf Gebäude-, Gemeinde und Ebene Politischer Bezirke ... 13 Tabelle 7 Wohnbevölkerung 1.1.2021 nach kombinierten Klassen der Urban-Rural-Typologie und ÖV-Güteklassen ... 16
Abkürzungen
BMF Bundesministerium für Finanzen
BMK Bundesministerium f. Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation u. Technologie GIS Geographisches Informationssystem
GWR Gebäude- und Wohnungsregister
ÖREK Österreichische Raumentwicklungskonzept ÖROK Österreichische Raumordnungskonferenz STAT Statistik Austria
URT Urban-Rural-Typologie