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World Usability Day 2014: weltweiter Aktionstag für Benutzerfreundlichkeit NEWSLETTER

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NEWSLETTER

Ausgabe 8, November 2014 zum Förderschwerpunkt Mittelstand-Digital

World Usability Day . . . . 1

Aktuelles aus der Förderinitiative eKompetenz-Netzwerk Usability verbessert betriebliche Lernprozesse . . . . 3

Das „Mobile Prozessbüro“ für das Handwerk . . . . 4

Kurz notiert . . . . 4

Aktuelles aus der Förderinitiative eStandards Benutzerfreundliche individuelle Produktion . . . . 6

Elektronischer Transfer von Sicher- heitsdaten in der Bauwirtschaft . . . . 7

Die Holzernte, digital . . . . 8

Kurz notiert . . . . 9

Aktuelles aus der Förderinitiative Usability Usability durch User- und Crowd-Innovationen . . . . 10

Bessere Usability dank Usability Inside . . . . 11

Kurz notiert . . . . 12

Digitalisierung des Mittelstandes . . . . . 13

3 .WISSENSCHAFT TRIFFT PRAXIS . . 15 IT-Mittelstandsindex . . . . 16

Aktuelle Publikationen . . . . 17

Termine . . . 18

Impressum . . . . 18

INHALT

www.mittelstand-digital.de

World Usability Day 2014: weltweiter Aktionstag für Benutzerfreundlichkeit

Die Berücksichtigung der Benutzer­

freundlichkeit bei Softwarelösungen – kurz Usability – kann maßgeblich zum Erfolg sowohl von Softwarean­

bietern als auch von Anwenderunter­

nehmen beitragen. Der am 13.11.2014 statt fin dende weltweite Aktionstag für Benut zerfreundlichkeit, der World Usability Day (WUD), lenkt mit rund 200 Veran staltungen in mehr als 40 Ländern den Fokus auf dieses

wichtige Thema und knüpft ein Band zwischen Forschungs einrichtungen, Unternehmen und Nut zern. In Deutschland werden bundes weit 20 Veranstaltungen durch geführt, an denen sich auch die Projekt der För derinitiative „Einfach intuitiv – Usa bility für den Mittelstand“ des Bundesmini ste rium für Wirtschaft und Energie (BMWi) be teiligen. Der WUD 2014 steht unter dem Motto

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„Engagement“ und thematisiert insbesondere Fragen der User Experience.

Von Berlin über Hamburg …

Auf dem WUD Berlin finden nach einer Keynote von Mounia Lalmas, Principal Research Scientist bei Yahoo Labs London, in vier parallelen Sessions ganztägig Workshops, Vorträge und Infopanels statt. Das Berliner Kompetenz­

zentrum für Usability­Maßnahmen (UseTree) bietet an verschiedenen Stellen Workshops und Beiträge an. „In unserem Workshop ‚Aller Anfang ist schwer‘ stellen wir eine modellartige Vorgehensweise vor, durch die eine um­

fassende Erfassung der Usability­Anforderungen ermög­

licht wird“, so Stefan Brandenburg von UseTree. „Hierbei werden die Anforderungen der Aufgaben, der Benutzer und der Computer unter Beteiligung der Benutzer und Benutze­

rinnen systematisch erfasst, um eine umfassende Betrach­

tung des Nutzungskontexts zu ermöglichen. Wir zeigen, wie man diese Methode mit einfachen Mitteln in kurzer Zeit umsetzen kann.“ Auch Unternehmensvertreter von Goog­

le, Zalando, eBay, Immobilienscout oder der Charité werden Usability­Themen präsentieren.

In Hamburg findet der WUD bereits seit 2006 an der Hoch­

schule für Angewandte Wissenschaften (HAW) statt. Mit Workshops am Vormittag sowie Vorträgen rund um die Themen Usability und User Experience im Laufe des Tages wird beim diesjährigen WUD ein spannendes Programm geboten. Im Rahmen der Veranstaltung stellt sich auch das Projekt Hamburg Usability Living Lab for SME (HAL­

LO SME) vor. „Wir verstehen uns auch über den World Usa­

bility Day hinaus als zentrale Anlaufstelle und Forum für den Austausch über Usability­Themen in der Metropolregi­

on Hamburg“, so Dr. Markus Nüttgens, Professor für Wirt­

schaftsinformatik an der Universität Hamburg und Koor­

dinator von HALLO SME. „In unserer Wissensdatenbank können sich beispielsweise künftig Usability­Experten, Hersteller und Anwender vernetzen.“

… nach Darmstadt, Chemnitz und Siegen!

In Darmstadt dreht sich heute alles um „Produkte für eine bessere Welt“. In einer Ausstellung und in einem Wettbe­

werb präsentieren Veranstalter und Teilnehmer Produkte, die Alltagsprobleme geschickt lösen. Auch das Förderpro­

jekt Projekt Usability in Mittelstandsanwendungen (PUMa), das eine Kompetenzplattform zur Vernetzung von Usabi­

lity­Experten aufbaut, beteiligt sich am WUD Darmstadt.

„Unsere Plattform soll kleine und mittlere Unternehmen in die Lage versetzen, eigene Kompetenzen im Bereich Usabi­

lity aufzubauen und damit kleinere Probleme in ihrem Ent­

wicklungsprozess selbst zu lösen“, so Dr. Michaela Kauer vom Institut für Arbeitswissenschaft der TU Darmstadt, die das Projekt leitet.

In Chemnitz präsentiert Frank Dittrich von der TU Chemnitz, Koordinator des Kompetenzzentrums Usability für den Mittelstand (KUM), im Rahmen des WUD 2014 im Projekt­

haus Meteor Wissenswertes zu dem Thema Usability. „Das Projekthaus Meteor ist ein wichtiger Bestandteil unseres Kompetenzzentrums und ermöglicht es, in innovativer und kreativer Arbeitsumgebung mit Unternehmen gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und diese in realen Testumge­

bungen zu erproben“, so Dittrich. „Wir freuen uns in diesem Jahr Gastgeber des World Usability Day in Chemnitz zu sein.“

Auf dem Programm steht darüber hinaus die Verleihung des „Mensch­Maschine­Preises“, mit dem innovative Ent­

würfe einfacher Produkte, spannende Produktideen oder Produktverbesserungen ausgezeichnet werden.

Gastgeber des WUD in Siegen ist das Projekt CUBES – Community Usability betrieblicher Software kleiner und mittelständischer Unternehmen an der Universität Siegen.

„Dieses Jahr werden wir spannende Beiträge aus der Indus­

trie, der Forschung und dem Studium sowie erstmals auch aus der Open­Source­Entwicklung präsentieren“, so Prof. Dr. Volkmar Pipek, der seit mehr als 15 Jahren Metho­

den der benutzerorientierten Technikgestaltung in der Ent­

wurf­, Einführungs­ und Nutzungsphase erforscht und den WUD Siegen ausrichtet. „Den Abschluss bilden studentische Vorträge von Preisträgern der diesjährigen Usability Chal­

lenge sowie der Computer­Supported Cooperative Work (CSCW)­Challenge der Gesellschaft für Informatik.“

Als Koordinator und Rahmengeber des WUDs in Deutsch­

land fungiert die German UPA, der Berufsverband zum Thema Usability und User Experience (UX). Der Verband lebt von der ehrenamtlichen Mitarbeit seiner Mitglieder, die sich der Wissensvermittlung und Meinungsbildung rund um das Thema Usability und UX verpflichtet fühlen.

Weitere Informationen unter www.worldusabilityday.de

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Aktuelles aus der Förderinitiative eKompetenz-Netzwerk

Usability verbessert betriebliche Lernprozesse

Digitale Medien spielen für Bildungsdienstleister eine immer wichtigere Rolle. Um das Bildungspersonal optimal bei seiner Arbeit unterstützen zu können, müssen digitale Medien technisch einfach zu bedienen und stabil sein. Dr. Erich Behrendt vom eBusiness-Lotsen Südwestfalen-Hagen erläutert im Interview die Erfolgsfaktoren des E-Learning.

Dr. Erich Behrendt, eBusiness- Lotse Südwestfalen-Hagen

Welche Vorteile bietet der Einsatz von E-Learning- Technologien bei Weiter- bildungsangeboten in Un- ternehmen?

Die meisten Mitarbeiter in den Betrieben verfügen mittlerweile über internet­

fähige Endgeräte. Ob als PC, Notebook, Tablet oder Smartphone – multimediale Informationen lassen sich schnell lernförderlich auf­

bereiten und ohne großen Kostenaufwand an eine be­

liebige Menge an Nutzern verteilen. Ein Beispiel sind so­

genannte Compliance­Themen. Unternehmen führen ihre Mitarbeiter in die betrieblichen Grundsätze ein und kön­

nen mittels der neuen Technologie nachweisen, das Per­

sonal in die Materie eingearbeitet zu haben. Der Lerner­

folg kann durch den Einbau von Tests kontrolliert und ggf.

nachgesteuert werden. Eine andere Variante ist die virtuel­

le Vernetzung der Beschäftigten, um gemeinsam an Lern­

lösungen zu arbeiten und Erfahrungswissen auszutauschen.

Zunehmend benutzen die Unternehmen kleine Lernplatt­

formen, um die Teilnehmer sowie Kurse zu verwalten.

Welche Rolle spielt hierfür aus Ihrer Sicht die Nutzer- freundlichkeit?

Das Lernen steht im Mittelpunkt und sollte durch um­

ständliche Bedienungen nicht erschwert werden. Viele An­

wender greifen in den Betrieben nur sporadisch auf digitale Lernangebote zurück. Die Akzeptanz des E­Learning ist vor allem abhängig vom Nutzen der Inhalte und von deren ein­

facher Erschließbarkeit. Usability hat bei solchen Anwen­

dungen eine besondere Bedeutung.

E-Learning ermöglicht die orts- und zeitunabhängige Nutzung von Weiterbildungsangeboten und ihre Integra- tion in den Alltag. Welche Funktion nehmen mobile Vo- tingsysteme hier ein?

Votingsysteme ergänzen das Anwendungsportfolio des E­

Learning um eine wichtige Komponente. Das Präsenzse­

minar wird nicht ersetzt, sondern qualitativ aufgewertet.

Votingsysteme wurden ursprünglich für Großgruppen ent­

wickelt, um flexible Rückmeldungen, Fragen, Tests zu ermög­

lichen. Hier werden spezifische, einfach zu bedienende ver­

netzte Endgeräte in der Aus­ und Weiterbildung eingesetzt.

Sie sind eine weitere Möglichkeit der digitalen Interaktion der Lernenden mit dem Trainer. Zum einen können Rück­

meldungen integriert werden, zum anderen kann laufend geprüft werden, ob alle Teilnehmer dem Lernprozess folgen.

Die Systeme sind auch am Arbeitsplatz oder bei Großgrup­

pen eine gute Ergänzung zum Seminar, zur Einarbeitung und zum Vortrag. Als Wireless­Training­Systeme integrieren sie neuerdings auch Lernspiele und Lernplattformen.

An welchen Stellen sehen Sie noch Handlungsbedarf?

Die hohe Bedeutung der Usability für das E­Learning ist vielen Entwicklern und Anbietern noch nicht ausreichend bewusst. Viele Lernplattformen und Programme sind nicht benutzerfreundlich, insbesondere wenn man nicht regel­

mäßig damit arbeitet. Hier kann viel von guten App­Ent­

wicklern gelernt werden, die für mobile Endgeräte schlanke und intuitiv benutzbare Applikationen entwickeln.

E-Learning

Der Einsatz digitaler Medien in der Bildungsarbeit umfasst zum einen die Verwaltung der Bildungs­

dienstleistungen (Teilnehmer, Inhalte, Seminare, An­

meldungen, Prüfungen usw.) über Lernplattformen, zum anderen den Lernprozess selbst durch interaktive multimediale Inhalte sowie die digitale Vernetzung von räumlich getrennten Lerngruppen. Vorteile für Unternehmen sind u. a. Kosteneinsparungen, Siche­

rung der Qualität durch standardisierte Produkte, Er­

reichung neuer Zielgruppen (z. B. Schichtarbeiter).

Hinweis auf E-Learning-Webinar des eBusiness- Lotsen Darmstadt-Dieburg

E­Learning­Experte Christoph Rensing zu den Poten zialen von elektronischen Lerntechnologien für Unternehmen

eBusiness­Hangout #2: E­Learning

www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/Kun­

denbeziehungen/webinare,did=600126.html

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Das „Mobile Prozessbüro“ für das Handwerk

„Das haben wir schon immer so gemacht“ – ein Satz, der am Arbeitsplatz häufig fällt, wenn etwas schiefgelaufen ist.

Besonders kleine und mittlere Handwerksunternehmen stehen vor der Herausforderung, wiederkehrende Fehler und festgefahrene Abläufe in den Griff zu bekommen. Der eBusiness-Lotse Mittelrhein hat deshalb mit dem „Mobilen Prozessbüro“ eine neuartige Form des Prozessmanagements für Handwerksbetriebe entwickelt.

Christoph Krause, eBusiness-Lotse Mittelrhein

In Zusammenarbeit mit Unternehmen aus Rheinland­Pfalz erarbeiteten die Handwerkskammer Koblenz und die Uni­

versität Koblenz­Landau ein tragbares Informationswerk­

zeug, das kleinen und mittleren Unternehmen hilft, Ge­

schäftsprozesse mithilfe moderner Informations­ und Kommunikationstechnologien (IKT) zu optimieren und den Produktionsprozess zu verbessern. Zu der Ausstattung ge hören beispielsweise mobile Beamer, Tablets, Laptops, Smartphones, digitale Stifte sowie mobile Drucker. „Das Mo­

bile Prozessbüro bildet typische Prozesse, wie beispielsweise die Angebotserstellung oder Auftragsdurchführung in drei

‚Erlebnisräumen‘ ab: im Büro, in der Werkstatt und im Au­

ßendienst“, erklärt Christoph Krause von der Handwerks­

kammer Koblenz. „Auf diese Weise zeigen wir den Betrieben in ihrem gewohnten Umfeld und am Beispiel ihnen bekann­

ter Prozesse, wie sie ihr Geschäft durch moderne Technolo­

gien effizienter gestalten können.“

Wettbewerbsvorteile durch mobiles Prozessmanagement Die eigenen Prozesse besser zu verstehen und steuern zu können, ist heutzutage ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für KMU, da die Kunden dank des Internets wesentlich besser informiert sind und der Preiskampf in allen Branchen härter wird. „Die Fragen, mit denen sich die Unternehmen an uns wenden, sind vielfach dieselben: Können wir den Zeitplan einhalten? Was wurde schon erledigt, was kann ich abrech­

nen? Wo sind meine Mitarbeiter aktuell?“, so Christoph Krause. Das Mobile Prozessbüro bietet hierfür umfassende und flexible Lösungen, wie etwa die digitale Erfassung eines Auftragsstatus durch die Mitarbeiter oder die mobile Ver­

netzung von Daten zwischen Zentrale und Außendienst.

Das Mobile Prozessbüro im Einsatz

Über das Mobile Prozessbüro werden betriebsspezifische Fragestellungen analysiert und durchgespielt. Mittlerweile kann bereits auf vorhandene Daten zur betreffenden Bran­

che zurückgegriffen werden. „Beim Betrieb Metallbau Sonntag aus Remagen nutzten wir typische Prozesse aus dem Metallbau als Arbeitsgrundlage, um uns direkt mit den individuellen Herausforderungen vor Ort beschäftigen zu können“, erläutert Christoph Krause. „Metallbau Sonn­

tag verfügt mit der exemplarischen Umsetzung im Mobilen Prozessbüro nun über neue Handlungsoptionen in der mo­

bilen Stundenerfassung oder auch der Auftragsverteilung auf die Mitarbeiter, die jetzt schrittweise in die Tat umge­

setzt werden können.“

Kurz notiert

„Mittelstand­Digital“ überzeugte auf der „IT & Business 2014“ in Stuttgart

Auf der „IT & Business“, der Fachmesse für Unternehmens­

ressourcenplanung (ERP), Kundenbeziehungsmanagement (CRM), Enterprise Content Management (ECM) und Out­

put­Management, die vom 8. bis 10.10.2014 in Stuttgart stattfand, präsentierten sich verschiedene Projekte und eBusiness­Lotsen von Mittelstand­Digital. Interessierte Un­

ternehmen konnten hier kostenfreie Fachgespräche mit den Experten führen.

Viele Geschäftsprozesse werden durch IT unterstützt bzw.

erst ermöglicht, was mittlerweile auf alle zentralen Un­

ternehmensbereiche zutrifft. Immer wichtiger sind Soft­

ware­Standards auch bei ERP und CRM, im ECM, dem di­

gitalen Management papierbasierter Informationen, sowie beim Output­Management, mit dem unter anderem Druck­

und Lagerungskosten für Dokumente verringert werden.

Kernthema war somit, den Unternehmen diese Bereiche

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näherzubringen. So konnten die eBusiness­Lotsen und die Projekte der Schwerpunkte Usability und eStandards mit weitreichendem Expertenwissen bezüglich Business Intelli­

gence (BI), Cloud Computing sowie klassischen Marketing­

und Vertriebsthemen rund 150 interessierten Unternehmen in kurzen, aber auch ausführlicheren Gesprächen weiter­

helfen.

„Ich bin Geschäftsführer eines kleineren Unternehmens aus dem Bereich der Mess­ und Systemtechnik und habe mich auf der ‚IT & Business‘ über geeignete ERP­Lösungen informiert. Auf dem Messestand der BMWi­Förderinitiati­

ve Mittelstand­Digital habe ich hierbei kompetente Unter­

stützung mit wertvollen Hinweisen zu wichtigen Kriterien hinsichtlich der Softwareauswahl erhalten“, erläutert Hel­

mut K. Rohrer, Rohrer GmbH, München.

Zudem gab es gut besuchte Messevorträge, z. B. zur Zukunft des mobilen CRM, zum effizienten Zusammenspiel zwischen Open­Source­ERP und BI oder zur erfolgreichen Auswahl bzw. Einführung von Dokumenten­ und Workflow­Mana­

gement­Systemen.

Der Förderschwerpunkt Mittelstand-Digital präsentierte sich auf der IT & Business

Wie der Kunde den Handel verändert

Ende September fand in den architektonisch außerge­

wöhnlichen Räumen des Colosseum Theaters Essen der diesjährige eBusiness­Kongress Ruhr statt. Knapp 200 ange­

meldete Teilnehmer hatten Gelegenheit, sich rund um das Thema „Kaufen war gestern – Erleben ist heute! Wie der Kunde den (Online­)Handel verändert“ zu informieren.

„Gerade die Begleitausstellung, auf der sich die Teilnehmen­

den in direkten Gesprächen mit Expertinnen und Exper­

ten aus der IKT­Wirtschaft und untereinander über aktuel­

le eBusiness­Trends austauschen konnten, war ein großer Erfolg“, so Holger Schneider, Projektleiter eBusiness­Lot­

se Ruhr beim FTK e. V., Dortmund, der den Kongress ver­

antwortlich organisiert hat. „Die anwesenden kleinen und mittleren Unternehmen aus der gesamten Ruhrregion konnten eine Menge aus der Veranstaltung mitnehmen.“

In Keynotes zu Beginn der Veranstaltung von E­Plus Retail sowie von Bluetrade E­Commerce Software wurden aktuel­

le Trends und Entwicklungen insbesondere für Handelsun­

ternehmen aufgezeigt. In vier Fachforen wurden die Themen

„Big Data“, „Customer Experience“, „Online­Shop­Systeme“

sowie das Zusammenfließen von realer und virtueller Welt vertieft. Eine interaktive Podiumsdiskussion zum Thema

„Always­On im Handel?! – Standpunkte, Meinungen,

Perspektiven“, bei der sich die Teilnehmenden direkt in die Diskussion einschalten konnten, rundete das Programm ab.

Refererierende, Moderatoren und das Filmteam beim eBusiness- Kongress Ruhr am 30.09.2014 in Essen

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Aktuelles aus der Förderinitiative eStandards

Jeder nach seinem Geschmack: benutzerfreundliche individuelle Produktion

Personalisierung liegt im Trend: Ob Schuhe, Accessoires oder Nahrungsmittel, immer mehr Kunden wollen Produk­

te nach ihren Wünschen mitgestalten. Das Projekt MAC4U möchte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stärker in die Fertigungskette von individualisierten Massenprodukten einbinden. Kunden sollen künftig direkt im Geschäft ihre Produkte konfigurieren und Unternehmen somit schnell nutzbare Endprodukte als kundenindividualisierte Erweite­

rungen eines Serienproduktes produzieren können.

Ein 3D-Drucker aus dem Projekt MAC4U produziert einen individuellen Anhänger auf der M-Days 2014

Individuelle Produkte zu geringen Preisen

Durch additive Fertigungsverfahren, besser bekannt als 3D­Druck, können heute individuelle Produkte zu geringen Preisen produziert und angeboten werden. Die Produktions­

verfahren werden zumeist von KMU für einen kleinen Kun­

denkreis aus der Großindustrie durchgeführt. Im Projekt MAC4U sollen diese Unternehmen direkt in die Wertschöp­

fungskette eingebunden werden, denn bislang existiert kein Konzept zur Standardisierung der IT­gestützten Abwick­

lung von Kundenaufträgen.

MAC4U hat dafür ein ganzheitliches Konzept sowie eine Plattform zur Lösung der Standardisierungsherausforde­

rungen entwickelt, in der bereits bestehende IT­Lösungen mit den dazugehörigen Geschäftsprozessen auf Basis von etablierten und neuen eBusiness­Standards vernetzt wer­

den. Dies umfasst Standards zur Angebotsbeschreibung der individualisierten Produkte und zu Details der Massenpro­

dukte, ebenso zur Abwicklung der gesamten Produktion. So werden gemeinsame automatisierte und digitalisierte Pro­

zessabläufe unterschiedlicher Geschäftspartner möglich.

MAC4U macht Individualisierung möglich

„An unserem Projektbeispiel wird sehr gut deutlich, was mit MAC4U möglich ist: In einer Tuning­Werkstatt können Kunden ihr Serienfahrzeug mit maßgeschneiderten Kom­

ponenten aufwerten lassen. Ein Massenprodukt sind etwa die Schaltknäufe. Im Rahmen von MAC4U können diese entsprechend den Kundenwünschen gestaltet und durch

das additive Fertigungsverfahren hergestellt werden“, er­

läutert Dr. Simone Braun vom Projektpartner CAS Software AG. Damit verschmilzt die Produktion des Massenprodukts mit individualisierten Komponenten.

Die Verkaufsstellen nutzen ein mobiles Angebotssystem, die sogenannte Kiosk­Engine, die die Individualisierung nach Vorgaben des Kunden ermöglicht, ohne dass speziel­

le Kenntnisse hinsichtlich der 3D­Modellierung nötig sind.

Das Ergebnis wird per 3D­Visualisierung direkt sichtbar.

„Zusätzlich ermöglichen reale Modelle von 3D­gedruck­

ten Schaltknäufen im Ladenlokal, dass sich Kunden einen haptischen Eindruck von ihrem späteren individuellen Einzelstück machen können“, so Dr. Simone Braun. In der Produktentwicklung unterstützt die Plattform durch ein Web­Portal, den Market Place, und Modellierungswerkzeu­

ge. Der Market Place ist das zentrale Web­Portal aller integ­

rierten Dienstleister, wie der additiven Fertigungsunterneh­

men, Massenprodukthersteller, Designer sowie Verkäufer, und ermöglicht den Austausch aller relevanten Daten.

Usability spielt dabei im gesamten Projekt eine große Rol­

le: „Vom Market Place, der für alle Beteiligten mit einer einfa­

chen und einheitlichen Oberfläche gestaltet wurde, bis hin zu den Bedienelementen wie Textboxen und Slider, anhand derer die Kunden ihre Produkte selbst gestalten können – bei der Gestaltung wurde stets auf die Anwendungsfreund­

lichkeit und Verständlichkeit geachtet“, erläutert Dr. Simone Braun. Momentan wird an einem weiteren Projektbeispiel in Form von individuellen Brillenbügeln gearbeitet. „Mit unserer Lösung erschließen sich für viele KMU und Kunden völlig neue Möglichkeiten“, resümiert Dr. Simone Braun.

Noch mehr Aktuelles aus dem Projekt:

www.mac4u­projekt.de

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Elektronischer Transfer von Sicherheitsdaten in der Bauwirtschaft

Allein in Deutschland sind zirka 400 Hersteller und Lieferanten, 2.500 Baustoff-Fachhändler sowie über 460.000 Betriebe der Bauwirtschaft nach den Vorgaben des europäischen Chemikalienrechts dazu verpflichtet, ein Sicherheits- datenblatt für gefährliche Stoffe und Gemische zu übermitteln. Ein einheitlicher Standard zur Übermittlung fehlt bisher und rechtliche Vorgaben machen die Datenblätter immer komplexer. Die Bewältigung der Informationsflut ist für die Unternehmen in der Lieferkette nicht leicht. 60 bis 70 Prozent der Informationen werden per Papier zugeleitet, der Rest kommt per PDF zu den Unternehmen. Eine strukturierte Weiterverarbeitung der Datenblätter ist bisher nicht möglich. Dies will das Projekt SDBtransfer ändern. Projektleiter Norbert Kluger erklärt, wie das gehen soll.

Norbert Kluger, Projektleiter von SDBtransfer

Herr Kluger, welchen Ansatz verfolgt das Förderprojekt SDBtransfer?

Hersteller und Lieferanten von gefährlichen Stoffen und Gemischen müssen ein Sicherheitsdatenblatt in der gesam­

ten Lieferkette und über alle Handelsstufen weitergeben.

Zudem müssen sie es, wie die Baubetriebe als Empfänger, verarbeiten und 10 Jahre archivieren. Für die Anfertigung der Datenblätter wird heute größtenteils spezielle Software eingesetzt. In der Lieferkette wird aber meistens noch mit Papier­Datenblättern gearbeitet. Ein elektronischer Stan­

dard zur Übermittlung dieser Daten fehlt. Im Rahmen des Projekts SDBtransfer wird nun erstmals ein durchgängiger elektronischer Prozess für den Austausch entwickelt.

Alle europäischen Hersteller und Akteure der Lieferket­

te, nicht nur aus der Bauwirtschaft, sind von den oben ge­

nannten Anforderungen und Prozessen betroffen. Wir be­

gleiten die Entwicklung auch auf europäischer Ebene durch einen unserer Projektpartner. Der Standard, der im Rahmen von SDBtransfer genutzt wird, orientiert sich dabei an einem international entwickelten Format. Allerdings existiert bis­

lang kein Projekt wie SDBtransfer, das sich mit der realen Umsetzung in der Praxis beschäftigt. Da sind wir absolut Vorreiter!

Welches sind die Entwicklungsstufen innerhalb Ihres Projektes?

Nach der Definition der Austauschformate EDASxBau und EDASxChem werden jetzt die Aufträge für die Implemen­

tierung der Schnittstellen in Softwareprogrammen für die

Erstellung von Sicherheitsdatenblättern vergeben. In weni­

gen Monaten sollen diese Schnittstellen dann eine zentrale Austauschplattform, den Branchenpool der Berufsgenossen­

schaft der Bauwirtschaft, mit Daten versorgen. Hier können sich Betriebe der Bauwirtschaft dann einfach per Mausklick die im Betrieb benötigten Daten beschaffen. Darüber hin­

aus befasst sich SDBtransfer auch mit den Verarbeitungs­

schritten von Sicherheitsdatenblättern in den Firmen, die die Bau­Chemikalien produzieren. Diese Prozesse werden in einem zweiten Schritt angegangen.

Was ist der konkrete Vorteil für KMU?

Bislang sind die Beschaffung, Weitergabe und Verwaltung von Sicherheitsdatenblättern eine sehr mühsame und an­

spruchsvolle Aufgabe. Die im Rahmen von SDBtransfer ge­

schaffenen Tools werden die Betriebe in diesem Themen­

feld von vielen Aufgaben entlasten. Mit der Etablierung eines durchgehenden Prozesses zur Weitergabe von Sicher­

heitsdaten in maschinenlesbarer Form können bestehende Medienbrüche beseitigt und ein wichtiger Beitrag zur Kos­

tenreduzierung geleistet werden. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen werden dadurch bei Verwaltungs­

aufgaben entlastet.

Unter www.sdbtransfer.de informiert das Projekt zu aktuel­

len Ergebnissen.

Ein Parkettleger informiert sich über Gefahren und Schutzmaßnahmen

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Die Holzernte, digital

Der deutsche Wald ist für viele nicht nur ein Symbol für Natur und Artenreichtum, sondern auch ein wichtiger Wirt- schaftsfaktor: Die deutsche Forstwirtschaft hat mit ihren rund 1,3 Millionen Beschäftigten und einem Umsatz von etwa 181 Milliarden Euro eine große wirtschaftliche Bedeutung. Beim Informations- und Rechnungsaustausch sind bei vielen Betrieben noch Papier und Telefon als Kommunikationstools vorherrschend. Das Projekt ForstInVoice entwickelt Verfahren, die alle Aufgaben in der hochmechanisierten Holzernte erfassen und dokumentieren, um die Voraussetzung dafür zu schaffen, den Informationsfluss künftig digital abzuwickeln.

Die Forstwirtschaft in Deutschland ist geprägt durch mit­

telständische Strukturen. Dies gilt in besonderem Maße auch für forstliche Dienstleistungsunternehmen, die Ar­

beiten wie die Holzernte oder Waldbegründung im Auf­

trag von Waldbesitzern durchführen. Für diese Betriebe ist eine rasche Auftragsabwicklung von existenzieller Bedeu­

tung. Für Aufträge gibt es bislang noch keine standardisierte Form. Ein Grund dafür ist, dass Aufträge oft durch örtliche Besonderheiten wie Bodenbeschaffenheit oder Wetterein­

flüsse beeinflusst werden.

Ziel von ForstInVoice sind die Erarbeitung einer standar­

disierten IT­Lösung zur Erfassung des Auftrages durch den Unternehmer sowie die zeitnahe Rechnungsstellung (Invoice) und ­dokumentation. Durch die IT­Lösung soll anstelle der bisherigen gedruckten Versionen künftig ein digitaler Datenaustausch ermöglicht werden.

Im Projekt wird am Beispiel von Holzerntemaschinen von der Auftragsvergabe über den Leistungsbericht bis hin zur Rechnungsstellung der Prozess einer standardisierten IT­Lösung für die Branche modellhaft aufgezeigt und als Demonstrationsobjekt umgesetzt. In ForstInVoice werden alle Prozesse auf der Basis existierender Branchenstandards der Forstwirtschaft beschrieben und zusammengefügt. Dies ermöglicht allen Beteiligten der Prozesskette erstmals, mit

„einer Sprache“ zu sprechen.

„Wir haben von Beginn an großen Wert auf die Einbezie­

hung von Berufsverbänden, Herstellern und Experten ge­

legt. Für die Akzeptanz der elektronischen Prozesse und Dokumente ist es wichtig, möglichst viel Feedback aller Akteure bei der Entwicklung einfließen zu lassen, die un­

sere Lösung später auch nutzen sollen und wollen“, betont Dr. Hans­Ulrich Dietz vom Kuratorium für Waldarbeit und

Forsttechnik. Im Projekt wurden die Geschäfts­

prozesse für die Holzernte digitalisiert und ein Gebrauchsmuster erstellt. Derzeit werden diese digitalisierten Geschäftsprozesse einem Praxis­

test unterzogen und im Folgenden nach ent­

sprechender Evaluierung und Optimierung als Branchenlösung vorgestellt. „Die im Projekt entwickelten Werkzeuge werden allen forst­

wirtschaftlichen Dienstleistern und Beteilig­

ten der hochmechanisierten Holzernte zur Ver­

fügung gestellt und ermöglichen ihnen, ohne zusätzliche IT­Investitionen Teil der digitalen Wertschöpfungs kette der Forstwirtschaft zu sein.

Besonders kleine Unternehmen können dann unkompliziert am eBusiness teilnehmen“, resümiert Dr. Hans­Ulrich Dietz.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter

forstinvoice.kwf­online.de

Ein Harvester (Holzerntemaschine) im Einsatz

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Kurz notiert

Umfrage bestätigt Interesse der Automobilindustrie am Einsatz von eBusiness­Standards

Der von der EU initiierte eBusiness­Standard „auto­gration“

ist bisher weitestgehend unbekannt. Das hat das Projekt CAR4KMU in einer Befragung bezüglich Bekanntheit von eBusiness­Lösungen und Nutzungsverhalten unter 50 KMU und Großunternehmen aus dem Automobil­ und IT­Be­

reich herausgefunden. Demnach kennen die meisten der befragten KMU den Standard bislang überhaupt nicht. Für viele ist zudem das Kosten­Nutzen­Verhältnis bei der Ein­

führung von Standards noch unklar.

Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass ein hohes Potenzial für den elektronischen Datenaustausch besteht:

Insbesondere bei Prozessen wie der Rechnungsstellung oder Lieferscheinen setzen über 80 Prozent der KMU noch auf manuelle Wege wie Briefe, Fax oder E­Mails. Bei den Großunternehmen der Automobilindustrie nutzen mehr als 20 Prozent diese Möglichkeiten, insbesondere bei Rech­

nungen, Bestellbestätigungen und Lieferscheinen, da viele der eher kleineren Geschäftspartner keine Möglichkeit haben, diese Dokumente elektronisch zu verarbeiten.

Ein großer Teil der Unternehmen wünscht sich einen struk­

turierten elektronischen Nachrichtenaustausch. Auch KMU stehen einer Einführung sehr positiv gegenüber. Sie erhof­

fen sich dadurch eine Stärkung ihrer Wettbewerbspositi­

on. „Es besteht insbesondere Bedarf an umfassenden Infor­

mationsmaterialien zum Standard auto­gration. Mit den Materialien werben KMU für die Akzeptanz im eigenen Unternehmen, aber auch bei Geschäftspartnern. Im Rah­

men des Projekts CAR4KMU werden vor allem KMU mit geringem IT­Know­how angesprochen und bei der Ent­

scheidungsfindung unterstützt“, so Dr. Holger Kett vom Projektteam. Optimierungspotenziale, insbesondere für Prozesse und Dokumente mit hohen manuellen Anteilen für KMU und Großunternehmen, und Anknüpfungspunk­

te zu anderen eStandards sollen deshalb im Projekt über Best­Practice­Beispiele dargestellt werden.

Potenziale für den elektronischen Geschäftsverkehr im Automotive Aftermarket in Abhängigkeit vom Dokumententyp

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Aktuelles aus der Förderinitiative Usability

Usability durch User­ und Crowd­Innovationen

Prof. Dr. Gunnar Stevens, Universität Siegen

In Deutschland existiert bereits großes Know-how für die Erstellung komplexer Software-Lösungen. Die Entwicklung ist jedoch häufig rein an der Funktionalität orientiert. Dabei ist intuitiv bedienbare Software mit hoher Nutzerfreund- lichkeit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Eine systematische Einbeziehung des Nutzers hilft dabei, Software be- darfsgerechter und leichter handhabbar zu gestalten. In der Praxis ist die Umsetzung jedoch bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) noch nicht weit genug fortgeschritten, da es sowohl an zeitlichen und finanziellen Ressourcen mangelt, als auch an der Expertise, um Nutzer erfolgreich in die Gestaltung eines Produkts einzubeziehen. Das Förder- projekt CUBES hat sich zum Ziel gesetzt, das Potenzial innovativer online-basierter Methoden zur Einbeziehung von Nutzern zu erforschen und so auf eine Steigerung der Usability und der User-Experience von Software hinzuarbeiten.

Prof. Dr. Gunnar Stevens der Universität Siegen informiert über die Vorteile des User-Wissens.

Was macht aus Ihrer Sicht den Erfolg eines Produkts aus?

Einer der zentralen Fakto­

ren ist es, den Nutzer und das Nutzerwissen systema­

tisch in den Entwicklungs­

prozess des Produkts ein­

zubinden. Dadurch kann das Produkt einerseits be­

sonders gut an die Bedürf­

nisse des Nutzers angepasst werden, gleichzeitig können Usability Probleme im Vor­

feld vermieden werden. Aktuell wird der Nutzer noch nicht ausreichend beteiligt. Hinzu kommt, dass die heutigen IT­Anwendungen immer mobiler werden und deshalb die Nutzungskontexte komplexer werden. Gleichzeitig bieten die neuen Technologien aber auch die Möglichkeit, neue Kanä­

le zu den Nutzern aufzubauen und nicht nur einen einzelnen Nutzer zu betrachten, sondern die gesamte Community.

Prof. Stevens, Cubes: „Nutzt das Internet als Kommunikati­

onskanal. Holt Euch Feedback zu den ersten Scribbles und habt gegenüber den Nutzern immer ein offenes Ohr. Usabi­

lity ist keine kosmetische Veränderung am Ende eines Ent­

wicklungsprozesses. Sie dient vielmehr dazu, unter Berück­

sichtigung der Usability­Kriterien am Anfang bereits eine gute Bedarfsanalyse durchzuführen“.

Ihre primäre Zielgruppe sind somit KMU?

Unser Projekt CUBES richtet sich in erster Linie an KMU.

Großunternehmen haben in den meisten Fällen ein aktives Community­Management, daher ist es dort nicht notwen­

dig aktiv zu werden. Wir wollen KMU für das Thema sen­

sibilisieren und müssen auf dem Gebiet noch etwas Über­

zeugungsarbeit leisten. KMU haben meist keine eigene Abteilung, die sich um das Community­Management küm­

mert oder keine spezielle IT­Abteilung, die diese Systeme aufsetzt. Daher heißt es für uns jetzt, beides so anzugehen, dass es für diese Zielgruppe auch umsetzbar ist.

Ferner sind Community­ und Crowdsourcing­Dienstleister eine interessante Alternative für KMU, um an das Wissen

der Nutzer heranzukommen und Anwendung auf Usability Probleme testen zu lassen.

Kollaborative und offene Innovationsansätze, das „Wissen der Masse“ sind die Vorteile der User- und Crowd-Innova- tion. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, da- mit diese verwertet werden können?

Usability ist eine Haltung, für die man ein offen sein muss.

Dem Nutzer wird dabei zugetraut, kreativ zu sein und sein Wissen vermitteln zu können. Vor einiger Zeit hatte man eher noch die Perspektive des passiven Nutzers, der eigent­

lich nur konsumieren möchte. Die Haltung zum Nutzer hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Durch die Nutzer werden nicht nur die Probleme einer Anwendung deutlich, sie können auch bewusst zur Lösung derselben beitragen.

Für die Anwendungspartner heißt das, dass Wissen an ver­

schiedenen Stellen auftreten kann, wie zum Beispiel in der Marketingabteilung oder bei dem Social­Media­Beauftrag­

ten, das im Anschluss bei dem Entwickler landet. Dieses Vorgehen kann technisch mit einem integrierten IT­Sys­

tem unterstützt werden. So kann beispielsweise der Social­

Media­Beauftragte umgehend die Posts von Facebook in die Problemdatenbank für das Produkt einstellen. Die Kommu­

nikationswege sind kurz gehalten, was den Softwareent­

wicklungsprozess agil bleiben lässt. Außerdem gibt es ver­

schiedene Stufen der Filterung und Aktivierung. Es treten Situationen auf, in denen Nutzer auf ein ähnliches Prob­

lem stoßen. Gleichzeitig existieren aber noch keine forma­

len Kriterien, ab welchem Zeitpunkt ein Fehler behoben und die Lösungsmaßnahme umgesetzt wird. Die Häufung der Fälle schafft allerdings ein stärkeres Bewusstsein für das Problem.

Wo sehen Sie das größte Potenzial in Ihrem Projekt?

Eine wachsende Bedeutung hat die zunehmende Integra­

tion von Social­Media und der Entwicklungsprozesse. Wir hoffen in einigen Jahren – wenn Erfahrungswerte vorlie­

gen und die Technik für die Umsetzung gestaltet ist – diese Maßnahmen flächendeckend einzuführen.

Weitere Informationen zum Projekt sind abrufbar unter www.cubes­project.de

(11)

Bessere Usability dank Arbeitspsychologie

Diplom-Psychologin und Usabi- lity-Expertin Dr. Nina Bär von der TU Chemnitz

„Die psychologische For­

schung hat zum Ziel, Erle­

ben und Verhalten zu be­

schreiben, zu erklären und zu verändern. Dabei heißt es in der Arbeitspsycholo­

gie, Arbeitstätigkeiten zu analysieren und zu bewer­

ten. Daraus lässt sich ablei­

ten, wie Arbeitstätigkeiten – für KUM besonders solche mit Mensch­Technik­Inter­

aktion – optimal gestaltet werden können“, erklärt die Diplom­Psychologin und Usability­Expertin Dr. Nina Bär von der TU Chemnitz. Das Kompetenzzentrum Usability für den Mittelstand (KUM) untersucht Mensch­Maschine­Schnittstellen, um zwischen Nutzern und komplexer betrieblicher Anwendungssoftware zu vermitteln. So werden optimale Handlungsmöglichkei­

ten und ­kompetenzen für den Einzelnen geschaffen, um die Gesamtsituation im Unternehmen und letztlich in der Wirtschaft zu verbessern.

In dem in Chemnitz angesiedelten Projekt KUM werden spezielle Mensch­Maschine­Schnittstellen, nämlich die zwi­

schen Nutzern und komplexer betrieblicher Anwendungs­

software, untersucht. Die Darstellungsformen der Software werden auf den Grad ihrer Anpassung an die menschliche Wahrnehmung hin geprüft. Eine Rolle spielen hierbei die Erkenntnisse bezüglich Wahrnehmung, Gedächtnis und Aufmerksamkeit. Im Gegensatz zu allgemeinen Usability­

Richtlinien, bei denen dieses Wissen auf Softwarenutzung angewendet wird, wurden im KUM­Projekt die Usability­

Richtlinien speziell an bestimmte Anwendungsbereiche von Software angepasst. Zudem stellt der User­Experience­

Ansatz das individuelle Erleben in den Mittelpunkt.

Hierfür wurden innovative Methoden und Werkzeuge ent­

wickelt, die speziell auf die Anforderungen komplexer be­

trieblicher Anwendungssoftware und die Entwicklungspro­

zesse der kleinen und mittleren Hersteller zugeschnitten sind. Der Fokus liegt auf den Anwendungsbereichen Custo­

mer Relationship Management (CRM), Enterprise Ressour­

ce Planning (ERP) sowie Produktionsplanungs­ und Steu­

erungssysteme (PPS). Die KUM­Instrumente liegen bereits in einer Pilotversion vor. Sie werden interessierten Soft­

wareherstellern testweise zur Verfügung gestellt. Mit den Tools können beispielsweise Software­Produkte auf Usabi­

lity­Mängel hin untersucht, Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt sowie Entwicklungsprozesse analysiert und Prozessverbesserungen angeregt werden. Weitere Informa­

tionen finden interessierte Softwareunternehmen unter:

www.usabilityzentrum.de

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Usability Inside: gesammeltes Wissen für KMU

Intuitiv und effizient bedienbar wünschen sich Nutzer ihre Software. Die Umsetzung dieses Wunsches fällt gerade kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) oft schwer. Es fehlt ihnen an skalierbaren Methoden und Dienstleistungen.

Hier setzt das Projekt Usability Inside an. Das Projektkonsortium – das Fraunhofer IAO, die CAS Software AG, die Uni- versität Stuttgart und der Bundesverband IT-Mittelstand – eröffnete im Februar das Kompetenzzentrum „Usability in Unternehmenssoftware“. Es dient KMU als Anlaufstelle und bietet ihnen speziell entwickelte Arbeitshilfen und Dienst- leistungen an.

Daniel Ziegler vom Fraunhofer-Institut für Ar- beitswirtschaft und Organisation, Stuttgart

Um den speziellen Bedürfnisse und Anforderungen von KMU gerecht zu werden, wurden im Projekt angepasste Ar­

beitshilfen, Dienstleistungen und Vorgehensweisen ent­

wickelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Kombinati­

on von konkreten Optimierungsempfehlungen und dem Know­how­Transfer in die Projektteams der Unternehmen.

Das Kompetenzzentrum „Usability in Unternehmenssoft­

ware“ bietet ein umfangreiches Dienstleistungsangebot.

KMU haben die Möglichkeit, ihre individuelle Fragestellung direkt mit einem Experten zu diskutieren. Hersteller kön­

nen die Usability ihrer Produkte überprüfen lassen oder ge­

meinsam mit Experten Ansätze erarbeiten, wie das Thema Usability im Entwicklungsprozess verankert werden kann.

Anwender werden bei der Berücksichtigung von Usabili­

ty­Aspekten im Softwareauswahlprozess unterstützt.

Zur Überprüfung der Usability stehen für Unternehmen zwei verschiedene Dienstleistungspakete zur Auswahl:

Beim Usability­Quickcheck werden in einem eintägigen Workshop gemein­

sam typische Bedienabläufe durch­

laufen und die jeweiligen Stärken und Schwächen der Software analy­

siert. Die Hersteller erhalten so direk­

te Rückmeldung und können gemein­

sam mit den Experten erste Ideen zur Optimierung diskutieren. Beim Usa­

bility­Review hingegen beurteilen die Experten die Software auf Grundlage eines eigens entwickelten Kriterienka­

talogs und fassen die Ergebnisse in ei­

nem Bericht zusammen.

Der Kompakt­Workshop ist als zweitägige Veranstaltung ausgelegt. Im Fokus steht dabei die Bearbeitung einer indi­

viduellen konkreten Fragestellung. Das dafür notwendige Know­how vermitteln die Experten des Kompetenzzent­

rums am ersten Tag. Auf dieser Grundlage werden am zwei­

ten Tag gemeinsam konkrete Lösungsansätze entwickelt.

Im DMS­Labor des Kompetenzzentrums können die Kun­

den unterschiedliche Dokumenten­Management­Systeme (DMS) selbst systematisch ausprobieren. Sie haben so die Möglichkeit, die Usability der Systeme anhand ihrer indivi­

duellen Anforderungen vor der Kaufentscheidung selbst zu beurteilen.

„Unsere Angebote vermitteln Verständnis für die konzep­

tionelle Tiefe von Usability“, erklärt Daniel Ziegler vom Fraunhofer IAO. „Diese geht weit über die grafische Opti­

mierung eines User Interface hinaus, sondern umfasst die komplette Denkweise.“ Er betont, dass Nutzerzentrierung erst dann ihre volle Wirkung entfalten kann, wenn sie als Aufgabe des gesamten Unternehmens verstanden wird.

Intuitives und effizientes Arbeiten durch ein Plus an Usability

(13)

Kurz notiert

UX Day 2014 in Mannheim: Der Weg zum nutzer­

zentrierten Unternehmen

Dass der UX Day 2014 in Mannheim am 23. Oktober bereits Monate zuvor restlos ausgebucht war zeigt, dass die User Experience – kurz UX – und auch die Usability für Unter­

nehmen immer bedeutender wird. In Vortragsreihen und Workshops drehte sich alles um das Thema der Gestaltung nutzerzentrierter Informationstechnologien. Die Vorträge sind online als Videos unter www.ux­day.de abrufbar.

„Nutzerzentrierung im Unternehmen ist mehr als nur die Anwendung bestimmter UX/Usability Praktiken“, so Prof. Dr. Alexander Mädche von der Universität Mannheim, der das Kompetenzzentrum UIG und den zugehörigen Ver­

ein UIG e. V. vorgestellt hat. „Die erfolgreiche Umsetzung ei­

nes nutzerzentrierten Paradigmas bedingt Veränderungen in allen Bereichen des Unternehmens.“ Im Rahmen des UX Day stellten auch Mitglieder des UIG e. V. eindrucksvoll ihre Erfahrungen im Veränderungsprozess dar. Die mittelständi­

schen Unternehmen albatros Datenservice GmbH und En­

gelhorn holding GmbH stellten als Softwarehersteller be­

ziehungsweise als Anwenderunternehmen ihren Weg zum nutzerzentrierten Unternehmen vor.

Das UIG Kompetenzzentrum und der UIG e. V. zielen darauf ab, mittelständische Unternehmen für das Thema zu sen­

sibilisieren, das notwendige Wissen zu vermitteln und rele­

vante Akteure zu vernetzen. Hierfür werden u. a. auch Glos­

sare, E­Learning sowie Diagnosewerkzeuge bereitgestellt.

Das Partnernetzwerk des UIG e. V. aus mittelständischen Softwareherstellern und Anwenderunternehmen sowie Dienstleistern soll dazu beitragen, das Thema weiter in die Unternehmen zu tragen. Zur einfacheren Darstellung des vorhandenen Wissens wird aktuell auch ein Buch erstellt.

Dieses wird im Rahmen der UIG Frühjahrstagung am 15. April 2015 vorgestellt. Weitere Informationen zu UIG und der UIG Frühjahrstagung sind unter

www.usability­in­germany.de verfügbar.

Im Fokus

Digitalisierung des Mittelstandes – Evolutionen und Revolutionen durch IT

Von Heiko Oberlies, IHK Bonn/Rhein-Sieg

Die gesamte Wirtschaft und insbesondere der Mittel­

stand haben in den letzten Jahren eine starke Umwäl­

zung ihrer Geschäftsprozes­

se erlebt. Die zunehmende Digitalisierung ermöglicht es, die Effizienz und Effek­

tivität in vielerlei Hinsicht erheblich zu steigern und so Finanzmittel für andere Investitionen freizusetzen.

Um dem Mittelstand den Einstieg in das digitale Zeitalter zu erleichtern, sind enorme Anstrengungen auch im Hinblick auf dessen Förderung unternommen worden, damit diese wichtige Säule der

deutschen Wirtschaft den Anschluss an die internationale Entwicklung halten kann.

In den Bereichen Produktion, Vertrieb und Marketing sind ohne die Digitalisierung viele Prozesse nicht umsetzbar. Sie eröffnet Perspektiven für gänzlich neue Geschäftsmodelle, macht die Erschließung neuer Absatzmärkte und Kunden­

gruppen möglich und verändert die Arbeitswelt durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Neben diesen Chancen stel­

len die neuen Technologien den Mittelstand aber gerade bei der Prozessintegration sowie bei der sicheren und kosten­

günstigen Nutzung auch vor neue Herausforderungen.

Vor zehn Jahren waren die Nutzung mobiler Endgeräte wie Smartphones oder Tablet­PCs im Unternehmen oder das Mobile Marketing noch kein Thema. Diese digitalen

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Neuerungen verlangen von den Unternehmen schnellst­

mögliche Anpassung. Nur wer mit der ständigen Verände­

rung Schritt hält, wird sich auch in Zukunft am Markt be­

haupten können – getreu dem Motto „Survival of the fittest“.

Ein weiterer Aspekt für den Mittelstand – der gleichzeitig Chance und Gefahr für die eigene Geschäftstätigkeit bedeu­

ten kann – ist, dass neue Technologien mitunter komplette Prozessketten überflüssig machen und die Wertschöpfung nachhaltig verändern. Neben der Integration ist also auch die Weiterentwicklung und Anpassung des eigenen Port­

folios, möglichst unter Nutzung dieser neuen Technologien, zukünftig ein wichtiger Schlüsselfaktor. Nur durch einen entsprechenden Innovationsgrad können Unternehmen Alleinstellungsmerkmale schaffen, um damit Kunden zu begeistern und sich gegen den Wettbewerb durchzusetzen.

Und die Digitalisierung schreitet voran: Bestehende Tech­

nologien entwickeln sich weiter und neue kommen hin­

zu. Hierbei beeinflussen sie neben den klassischen auch die elektronischen Geschäftsprozesse, wie beispielswei­

se die Möglichkeiten der vorausschauenden Prozesssteu­

erung durch Big­Data­Analysen und der nutzergesteuer­

ten Produktion durch Industrie­4.0­Technologien oder die disrup tiven Veränderungen, die der 3D­Druck mit sich bringt. Derzeit ist eine Phase angebrochen, in der Produkte und Dienstleistungen durch die Nachfrage geradezu getrieben werden. Der potenzielle Käufer beeinflusst und bewertet dabei die gesamte Prozesskette sowie den Produktlebenszyklus.

Das Internet modifiziert die Arbeit auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vom User­Driven Content zum User­Driven Product. So verändert beispielsweise der 3D­Druck den klassischen E­Commerce, indem Produkte vom Kunden nicht mehr nur online bestellt, sondern auch direkt zu Hause ausgedruckt werden können. Der Einfluss des 3D­Drucks auf Branchen wie den Modellbau oder das Fotogewerbe ist enorm. Deswegen müssen die betroffenen Unternehmen die Herausforderungen solcher Entwick­

lungen frühzeitig erkennen und für sich nutzen.

Darüber hinaus wird auch das Vertrauen in die digitalen Geschäftsprozesse von morgen eine wichtige Rolle spie­

len. Im Augenblick vollzieht sich ein globaler Vertrauens­

verlust auf allen Ebenen der Digitalisierung. Es besteht ein Misstrauen sowohl hinsichtlich Hard­ und Software als auch dem Internet gegenüber. Viele Menschen misstrau­

en durch die zurückliegenden Geheimdienstenthüllungen

vor allem Technologien und Produkten der marktbeherr­

schenden amerikanischen Unternehmen. Hier liegt für den deutschen Mittelstand aber auch eine Chance, denn die Normen und Standards, die hierzulande gelten, sind in der Welt hoch angesehen. Nur wer seine Kunden über­

zeugt, sich an Bestimmungen und Anforderungen des Datenschutzes und der Datensicherheit zu halten, wird das Vertrauen seiner Kunden gewinnen und auch Geschäftsabschlüsse tätigen können.

Die Industrie­ und Handelskammern unterstützen deshalb seit mehreren Jahren in Kooperation mit den eBusiness­

Lotsen die Unternehmen bei der Bewältigung dieser Auf­

gaben, da die Digitalisierung der Wirtschaft eine der branchen übergreifenden Herausforderungen der nächsten Jahre ist. Angeboten werden bei den IHKs und eBusiness­

Lotsen anbieterneutrale Informationsveranstaltungen, Se­

minare, Workshops und Webinare zu neuen IKT­Lösungen und ihren Herausforderungen. Hierbei wird auch auf tech­

nologische Weiterentwicklungen und die erwähnten Inno­

vationen der Digitalisierung eingegangen.

Darüber hinaus bieten die IHKs und auch das Netzwerk der eBusiness­Lotsen Checklisten, Leitfäden und Broschüren zu unterschiedlichen E­Commerce­ und E­Business­The­

men an. Nach wie vor ist es aus Gründen der Wettbewerbs­

fähigkeit gerade für KMU wichtig, in den Kammern und bei den Lotsen neutrale Ansprechpartner für ihre Fragestellun­

gen zu finden. Als Ausgleich für fehlende eigene Ressourcen haben KMU durch diese öffentliche Förderung die Chance, sich kostenneutral und ohne Vertriebsdruck zu neuen inno­

vativen Technologie themen zu informieren und sich so den zukünftigen Aufgaben zu stellen.

Die Chancen und Herausforderungen für den Mittelstand durch die Digitalisierung sind nach wie vor groß. Wer die Themen Integration, Anpassungs­ und Wandlungsfähigkeit sowie Datensicherheit beherrscht und Hilfsangebote nutzt, darf auf die digitale Zukunft gespannt sein.

(15)

3. Ausgabe WISSENSCHAFT TRIFFT PRAXIS:

User Experience – Positives Erleben betrieblicher Software­Anwendungen

Bereits die erste Ausgabe der Magazinreihe WISSENSCHAFT TRIFFT PRAXIS hatte die Usability betrieblicher IT­Anwen­

dungen als Themenschwerpunkt. Die große und durchweg positive Resonanz auf die Veröffentlichung sowie die hohen Downloadzahlen bestätigten die Aktualität dieses Themas.

Insbesondere der Ansatz, aktuelles Forschungswissen aus Hochschulen und den praxisorientierten Förderprojekten in allgemeinverständlicher Sprache in prägnante Beiträge zu gießen, stößt bei Unternehmen auf ein hohes Interesse.

Sowohl den Software­Herstellern als auch ihren Kunden aus der Gruppe der betrieblichen Anwender wird das wirt­

schaftliche Gewicht der Gebrauchstauglichkeit betrieb­

licher Software zunehmend bewusst. Firmensoftware, die von den Mitarbeitern intuitiv zu bedienen ist und die Erfordernisse der spezifischen Prozesse in den Unterneh­

men besonders praxisnah abbildet, erhöht die betriebliche Effizienz, verkürzt die Bearbeitungszyklen und macht sich durchweg schneller bezahlt. Zudem wirken sich nutzer­

freundliche IT­Systeme positiv auf die Mitarbeitermotiva­

tion aus, indem Erfolgserlebnisse leichter erlebbar und emotionale Nutzungsbarrieren verringert werden.

Vor diesem Hintergrund greifen wir das Thema Usability – nicht zuletzt auch auf Anregung vieler Akteure hin ­ mit der nun vorliegenden dritten Ausgabe der Magazinreihe aus dem Förderschwerpunkt Mittelstand­Digital erneut auf.

Angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung des subjektiven, emotionalen Erlebens bei der Nutzung von IT­Systemen im

Kontext unternehmerischer Prozesse drängte es sich förm­

lich auf, den Betrachtungshorizont von der Usability auf die User Experience zu erweitern.

In der aktuellen Ausgabe wird das Konzept der User Experience sowie das Zusammenspiel von positiver User Experience und guter Usability sowohl auf generischer Ebene dargestellt, als auch praktischen Einblick gegeben in die systemische Integration von User Experience in Design­Methoden. Weitere Themen des Magazins sind Gamification von Interaktionsdesign, die systematische Auswertung eines Multi­Channel­Feedbacks zur Verbes­

serung von Usability und User Experience von Massen­

markt­Software, Instrumente für KMU zur Prozessbewer­

tung und Prozessverbesserung in Hinblick auf Usability, ein Expertenevaluationswerkzeug speziell für Software aus den Domänen Enterprise Ressource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM) und Produktions­Pla­

nungs­ und Steuerungssystemen (PPS), Vorgehensmodelle zur Auswahl von Dokumentenmanagementsystemen (DMS), die Usability in einer total vernetzten Welt sowie die Bedeutung von User Experience bei Cloud Computing­

Lösungen.

Das Magazin ist abrufbar unter

www.mittelstand­digital.de/DE/Begleitforschung/

Veroeffentlichungen/magazin.html

(16)

IT­Mittelstandsindex

Die wirtschaftliche Entwicklung im Mittelstand konnte im September nach dem Sommerloch wieder etwas zulegen, jedoch kann die Umsatz-Prognose für die letzten drei Monate des Jahres nicht gehalten werden. Sowohl die Nachfrage nach Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) als auch die Prognose der IKT-Ausgabenplanungen für das vierte Quartal halten sich auf stabilem Niveau.

160 140 120 100

07 08 09 10 11 12 01 02 03 04 05 06 07

2013

08 09 80

IT-Mittelstandsindex

Lage Umsatz Lage IT-Investitionen Umsatzerwartungen der

nächsten 3 Monate IT-Investitionen der nächsten Monate 2014

Nach der Sommerferienzeit war die wirtschaftliche Dyna­

mik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland im Aufwind. Treiber waren in erster Linie der Handel und das Finanzgewerbe: Deren Indizes liegen deutlich über dem Marktdurchschnitt.

Die positive wirtschaftliche Prognose für den Rest des Jah­

res wurde jedoch revidiert. Der Indikator verlor sechs Punkte, durch das sehr hohe Niveau vom August liegt der Erwartungsindex jedoch noch immer bei 125 Punkten. Ins­

besondere der Handel hebt sich dabei mit einem Indika­

tor von 139 Punkten positiv hervor. Sowohl der Indikator zum aktuellen als auch zum erwarteten Umsatz reicht dabei nicht an das Vorjahresniveau vom September 2013 heran.

Der Index der realisierten Umsätze liegt fünf Punkte unter dem Wert des Vorjahres, der Indikator der Umsatzerwar­

tungen zeigt ein Minus von drei Punkten.

Der Index der realisierten Ausgaben für IKT lag im Septem­

ber auf ähnlichem Niveau wie im August. Er legte marginal mit einem Punkt zu und liegt aktuell bei 107 Zählern. Deut­

licher Treiber der Nachfrage waren die Versorgungsunter­

nehmen und das Finanzgewerbe. Vor allem im Finanzge­

werbe führte ein umsatzstarker Monat zu einer vermehrten

Ausgabentätigkeit bezüglich IKT­Produkten, der Index er­

reichte einen Wert von 125 Punkten.

Auch der Index der Prognose von IKT­Ausgaben zeigt keine allzu große Bewegung und legte ebenfalls nur einen Punkt zu. Mit 113 Punkten signalisiert er dennoch eine relativ rege Ausgabentätigkeit der mittelständischen Anwenderunter­

nehmen für das vierte Quartal. Aus Branchensicht deutet insbesondere beim Handel alles auf einen Ausgabenend­

spurt im Bereich IKT­Produkte und ­Lösungen hin. Der entsprechende Indikator liegt bei 116 Punkten.

Hintergrund

Um der Bedeutung des Mittelstandes für die

IKT­Branche Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitions­

planung zu unterstützen, erhebt techconsult regel­

mäßig den IT­Mittelstandsindex. In einer monat­

lichen Befragung werden Lage und Erwartungen hin­

sichtlich Umsatz und IKT­Investitionen erhoben.

(17)

Publikationen

Publikationen aus Mittelstand-Digital August 2014

Prototyping Tools für mobile Applikationen. Eine Checkliste des eBusiness­Lotsen Aachen

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/Mobi­

lesArbeiten/publikationen,did=600754.html)

Social Media – die zehn bekanntesten sozialen Netz­

werke. Merkblatt des eBusiness­Lotsen Mainfranken (www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Kundenbeziehungen/publikationen,did=652008.html)

eBusiness­Lösung Yellow Pages: im Unternehmen die passenden Experten und Ansprechpartner schnell und effizient finden. Ein Leitfaden des eBusiness­Lotsen Darmstadt­Dieburg

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/Unter­

nehmerischesWissen/publikationen,did=651420.html)

eBusiness Lösung Online­Meeting: von überall und zu jeder Zeit miteinander treffen und diskutieren.

Informationsbroschüre des eBusiness­Lotsen Darmstadt­Dieburg

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/Unter­

nehmerischesWissen/publikationen,did=632324.html)

eBusiness­Lösung Groupware­Systeme: Zusammen­

arbeit über zeitliche und räumliche Distanz unter stützen. Ein Leitfaden des eBusiness­Lotsen Darmstadt­Dieburg

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/Unter­

nehmerischesWissen/publikationen,did=651412.html)

Unterschiedliche Entwicklungsansätze von Multi­

plattform­Anwendungen. Marktübersicht des eBusiness­Lotsen Aachen

(www.mittelstand­digital.de/DE/

wissenspool,did=651462.html)

Facebook­Praxisbeispiel: Kommunikation, Marketing und Technik. Praxisbeispiel des eBusiness­Lotsen Mainfranken

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Praxisbeispiele/publikationen,did=649034.html)

Prozessverbesserungen – Wie verbessere ich meine Geschäftsprozesse aus eigener Kraft? Checkliste des eBusiness­Lotsen Schleswig­Holstein

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

unternehmensprozesse,did=650042.html)

Cloud­Computing. Eine Umfrage des eBusiness­

Lotsen Mainfranken

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

unternehmensprozesse,did=652016.html)

Impressum – Merkblatt für rechtssichere Internetsei­

ten. Information des eBusiness­Lotsen Mainfranken (www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Kundenbeziehungen/publikationen,did=651978.html)

Ein paar Artikel zum Glück? Mit Blogs Themen und Suchmaschinen besetzen. Webinar des eBusiness­

Lotsen Mecklenburg­Vorpommern

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Kundenbeziehungen/webinare,did=649464.html)

Social Media im Unternehmen verankern, ja, aber wie?

eBusiness­Talk: Social­Media­Manager. Webinar des eBusiness­Lotsen Darmstadt­Dieburg

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Kundenbeziehungen/webinare,did=648426.html)

Conversion­Optimierung – Mit Köpfchen mehr Web­

sitebesucher in Kontakte verwandeln. Webinar des eBusiness­Lotsen Mecklenburg­Vorpommern (www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Kundenbeziehungen/webinare,did=649472.html) September 2014

WEBverständlich. Das Journal des eBusiness­

Lotsen Potsdam

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Kundenbeziehungen/publikationen,did=655336.html)

Prototyping zur Verbesserung der Benutzerfreund­

lichkeit mobiler Software – Potenziale benutzer­

freundlicher Software­Entwicklung. Informations­

broschüre des eBusiness­Lotsen Aachen (www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

MobilesArbeiten/publikationen,did=652048.html)

Tischlerei auf dem erfolgreichen Weg zum eCommerce. Praxisbeispiel des eBusiness­Lotsen Münster (www.mittelstand­digital.de/DE/Wissen­

spool/Praxisbeispiele/publikationen,did=655356.html)

Produktsortimente auf einen Klick via PDF­Blätter­

katalog. Leitfaden des eBusiness­Lotsen Thüringen (www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

eCommerce/publikationen,did=657100.html)

Wörterbuch IT und eBusiness. Zusammenstellung durch den eBusiness­Lotsen Westbrandenburg (www.mittelstand­digital.de/MD/Redaktion/DE/PDF/

ebusiness­gloassar,property=pdf,bereich=md, sprache=de,rwb=true.pdf)

(18)

Social Media ist mehr als Facebook – Portale und Einsatzmöglichkeiten für kleine und mittlere Unter­

nehmen. Leitfaden des eBusiness­Lotsen Oberfranken (www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Kundenbeziehungen/publikationen,did=653160.html)

Kunden finden, Kunden binden – mit Social­Media­

Marketing. Praxisbeispiel des eBusiness­Lotsen Thüringen

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Praxisbeispiele/publikationen,did=664578.html)

Schreiben fürs Web. Publikation des eBusiness­Lotsen Emsland

(In Kürze verfügbar unter: www.mittelstand­digital.de/

DE/Wissenspool/Kundenbeziehungen/publikationen.

html)

WISSENSCHAFT TRIFFT PRAXIS – Ausgabe 2: „Digi­

tale Standards im elektronischen Geschäftsverkehr“.

Magazin des Förderschwerpunkts Mittelstand­Digital (www.mittelstand­digital.de/DE/wissenspool,did=

664186.html)

Oktober 2014

Schreiben fürs Web. Checkliste der eBusiness­Lotsen Mitteldeutschland und Emsland

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Kundenbeziehungen/publikationen,did=655362.html)

Texten für das Web 2.0 – Mit attraktiven Inhalten zu besseren Suchmaschinenergebnissen und mehr Kunden. Eine Handlungsanleitung des eBusiness­

Lotsen Mitteldeutschland

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Kundenbeziehungen/publikationen,did=598626.html)

Bekannter werden durch einen Unternehmensblog – Nutzen, Vorgehensweisen und Tipps. Leitfaden des eBusiness­Lotsen Oberschwaben­Ulm

(www.mittelstand­digital.de/DE/Wissenspool/

Kundenbeziehungen/publikationen,did=664262.html)

Termine 2014

u

u 13. November: Mittelstand­Digital beim World Usability Day 2014 u

u 13. November: Websitegestaltung und ­usability, Landratsamt Haßberge Alte Brückenstraße 3, 97437 Haßfurt

u

u 18. November: Fit für Industrie 4.0 – Nutzung von eBusiness­Standards im Maschinen­ und Anlagenbau IHK Region Stuttgart, Jägerstraße 30, 70174 Stuttgart

u

u 18. November: Mittelstand­Digital auf dem MUT 2014, Leipzig u

u 20. November: Gründermesse Mainfranken, IHK Würzburg­Schweinfurt Mainaustraße 33, 97082 Würzburg

u

u 5. Dezember: Designing for positive User Experience, Hochschule der Medien Stuttgart Nobelstraße 8, 70569 Stuttgart

Impressum

Herausgeber

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Referat Öffentlichkeitsarbeit

Scharnhorststraße 34–37 10115 Berlin

www.bmwi.de Stand November 2014

Weitere Informationen unter www.mittelstand-digital.de

Bildnachweis

Vege – Fotolia.com (S. 1), Dr. Erich Behrend (S.3), HwK Koblenz (S. 4), Do­

rothea Riedel/Claudia Dukino (S. 5), INDEED Simon Bierwald, Dortmund (S.5), MAC4U (S. 6), SDBtransfer (S. 7), ForstInVoice (S. 8), algre – Fotolia.com (S.9) Prof. Dr. Gunnar Stevens (S. 10), Dr. Nina Bär (S. 11), macgyverhh – Fotolia.com (S11.), Fraundhofer IAO (S. 12), WIK­Consult (S. 13), IHK Bonn/Rhein­Sieg/Friedhelm Wallnisch (S.13)

Redaktion und Gestaltung WIK­Consult GmbH, Bad Honnef

LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH, Berlin

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