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Bericht über ein Forschungsprojekt der frühen 50er Jahre und einige seiner Weiterwirkungen

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Von sozialer Schichtung zu sozialer Ungleichheit

Bericht über ein Forschungsprojekt der frühen 50er Jahre und einige seiner Weiterwirkungen

Karl Martin B olte

Universität München, Institut für Soziologie, Konradstraße 6, 8000 München 40

Z u s a m m e n f a s s u n g : Der Beitrag informiert über Forschungsarbeiten in den Jahren 1952-1956, aus denen u. a.

die Veröffentlichung „Sozialer Aufstieg und Abstieg. Eine Untersuchung über Berufsprestige und Berufsmobilität“

hervorgegangen ist. Es wird über Impulse und Weiterwirkungen berichtet, die von diesen Arbeiten bis in die Ungleichheitsforschung der Gegenwart ausstrahlen.

Der nachstehende Bericht möchte u. a. bewußt machen, daß Forschung keineswegs nur aus aktu­

ellen Gesellschaftsproblemen und/oder geistig-wis­

senschaftlichen Zeitströmungen entsteht, sondern daß sie u. a. mitgeprägt wird durch personelle Komponenten (z. B. das persönliche Schicksal der Forschenden und daraus entstehende Interessen, den Kontakt zwischen bestimmten Personen u. a. m.) sowie durch organisatorisch-institutionel­

le Konstellationen, die sich an bestimmten Orten vorfinden. Manche Forschungen und ihre Ergeb­

nisse werden (noch) besser „verstehbar“, wenn man auch über diese sie betreffenden sozio-perso- nellen Komponenten und organisatorischen Kon­

stellationen weiß.

1952 begannen im Rahmen des Soziologischen Se­

minars der Universität Kiel, dessen Direktor da­

mals Gerhard Mackenroth war1, die Arbeiten der Forschungsgruppe „Sozialstruktur“. Nachdem ich bereits mehrere Jahre Assistent bei Mackenroth war und gerade mit einer bevölkerungsstatisti­

schen Arbeit promoviert hatte, beauftragte er mich seinerzeit, diese Forschungsgruppe zu be­

gründen, um spezifische Studien zur sozialen Schichtung, zum Berufsprestige und zur Berufsmo­

bilität durchzuführen. Im Rückblick gehören sie mit zu den ersten größeren empirischen soziologi­

schen Forschungen auf diesen Gebieten in der Bundesrepublik. Im folgenden soll über die Ent­

stehungsgründe und Fragestellungen dieser Arbei­

ten sowie über einige Auswirkungen berichtet wer­

den, die sie bis in die gegenwärtige Beschäftigung des Verfassers und seiner Mitarbeiter mit Erschei­

1 G. Mackenroth ist heute vor allem als Bevölkerungsso­

ziologe bekannt. Sein Hauptwerk „Bevölkerungslehre“

(1952) enthält u. a. eine z. Zt. wieder aktuelle Theorie sozio-historischer Bevölkerungsentwicklung.

nungen sozialer Ungleichheit in der Bundesrepu­

blik gehabt haben. Es erscheint unvermeidbar, daß dieser Bericht voller subjektiv geprägter Erinne­

rungen und Beurteilungen ist.

Zur Entstehung der Forschungen

Hinter dem Zustandekommen und den Fragestel­

lungen der damaligen Forschungen standen nach meiner Erinnerung vor allem drei Gründe:

• Erstens waren es die spezifischen Forschungsin­

teressen Mackenroths. Von seiner Ausbildung her theoretisch orientierter Nationalökonom, hatte er schon in den 30er Jahren harte Kritik an der da­

mals herrschenden ökonomischen Theorie der Grenznutzenlehre geübt und sich zunehmend für sozialhistorisch gehaltvolle Theorieansätze im Sin­

ne Max Webers und Werner Sombarts interessiert.

Bewirkt durch sehr unterschiedliche Anstöße (Boettcher 1974) sah es Mackenroth schließlich als eine zentrale Aufgabe der Sozialwissenschaft an, Struktur und Wandel der Sozialwelt sowie deren Bestimmungsgründe und Wirkungen aufzudecken.

Als besonders interessant erschienen ihm dabei jene Strukturaspekte, die er als „dem Alltagsbe­

wußtsein verborgene Ausdrucksgestalten makro­

gesellschaftlicher Zusammenhänge“ verstand (wie z. B. den „Wirtschaftsstil“ Kapitalismus im Sinne W. Sombarts). Er selbst hat sich vor allem mit solchen makrostrukturellen Zusammenhängen im Bereich des Bevölkerungsgeschehens (sozio-histo- rische Bevölkerungsweisen) und der historisch-so­

zialen Regelungen sozialer Sicherung befaßt (Bol­

te 1985: 18-41). Dem gleichen prinzipiellen For­

schungsinteresse sollten außer den Arbeiten der oben genannten Forschungsgruppe „Sozialstruk­

tur“ die einer weiteren über agrarsoziologische

(2)

Probleme (unter der Leitung E. Boettchers, heute Professor an der Universität Münster) dienen.

• Zweitens gab einen wichtigen Anstoß zu den Arbeiten das Interesse der damaligen Landesregie­

rung Schleswig-Holsteins an der sozialen Einglie­

derung der im Lande seßhaft gewordenen „Hei­

matvertriebenen“. Schleswig-Holstein gehörte ne­

ben Bayern und Niedersachsen zu jenen Bundes­

ländern, in denen die Heimatvertriebenen zu­

nächst schwergewichtig untergebracht, dann aber Anfang der 50er Jahre von dort teilweise in die westdeutschen Industriegebiete umgesiedelt wor­

den waren.

• Drittens kam Mackenroth, der infolge längerer Auslandsstudienaufenthalte aus der Vorkriegszeit recht gute Verbindungen zu schwedischen und bri­

tischen Wissenschaftlern hatte, um 1950 in Kon­

takt mit David Glass, der seinerzeit Vorsitzender des Subcommittee for Social Stratification and So­

cial Mobility der International Sociological Asso­

ciation war. Glass regte an, daß sich die Kieler Soziologen an den begonnenen international ver­

gleichenden Studien über Schichtungs- und Mobili­

tätsprobleme beteiligen sollten. Mackenroth dele­

gierte diese Aktivität an mich, und ich bin dann jahrelang Mitglied des Subcommittee gewesen und habe auf den Weltkongressen der ISA mehrfach über Verlauf und Ergebnisse unserer Arbeiten be­

richtet.

Zu den Forschungsanliegen und zur

„verstreuten“ Veröffentlichung der Ergebnisse

Die Arbeiten der Forschungsgruppe „Sozialstruk­

tur“ konzentrierten sich vor allem auf zwei A r­

beitsziele. Einerseits sollte in Anlehnung an Stu­

dien in anderen Industrieländern Inter- und Intra­

generationenberufsmobilität untersucht werden, und zwar unter besonderer Berücksichtigung so­

wohl der Auswirkungen des 2. Weltkriegs als auch der Differenzierungen zwischen einheimischer und heimatvertriebener Bevölkerung Schleswig-Hol­

steins. Andererseits sollten Schichtstrukturen in schleswig-holsteinischen Gemeinden unterschiedli­

cher Größe erforscht werden.

Bevor auf im Rückblick interessante Aspekte der damaligen Arbeiten eingegangen wird, erscheint es notwendig auf folgendes hinzuweisen. Die A r­

beitsziele, die sich die Forschungsgruppe gesteckt hatte, wurden m.E. letztlich alle erreicht. Die Forschungsergebnisse wurden aber nie im Zusam­

menhang und außerdem zu ganz verschiedenen Zeitpunkten veröffentlicht. Verursacht wurde dies durch den überraschenden Tod Mackenroths im März 1955 (er war damals 52 Jahre alt) und dessen Folgen. So kam es u. a. zu langen Auseinanderset­

zungen um die Verwendung seines Lehrstuhls (der die Bezeichnung „Soziologie, Sozialwissenschaft und Statistik“ hatte), zu vorübergehenden Lehr­

stuhlvertretungen durch H. Schelsky und K. G.

Specht, zu einer schließlichen Wiederbesetzung des Lehrstuhls (als Lehrstuhl für Soziologie) mit G. Wurzbacher Ende 1956 und Abwanderungen von Mackenroth-Mitarbeitern an andere Orte.

Die Forschungsergebnisse, die die spezifische Si­

tuation der Heimatvertriebenen betreffen, sind im Rahmen einer Dissertation von E. Bohnsack (1956) veröffentlicht worden.

Die im Rahmen der international vergleichenden Arbeiten über Berufsprestige und Berufsmobilität erstellten Daten gingen zunächst in eine Schrift ein, mit der ich mich im Januar 1957 an der Uni­

versität Kiel für Soziologie habilitierte. Unmittel­

bar danach trat ich ein Forschungsstipendium in den USA an. Neben der Mitwirkung an For­

schungsarbeiten des Institute for Social Research an der University of Michigang (Detroit Area Stu­

dy) nutzte ich den USA-Aufenthalt, um unsere schleswig-holsteinischen Prestige- und Mobilitäts­

daten vor dem Hintergrund des m .E. damals ver­

fügbaren Wissenstandes in diesen Bereichen syste­

matischer darzustellen, als es in der Habilitations­

schrift geschehen war. In dieser „veredelten“ Form sind sie dann 1959 veröffentlicht worden (Bolte 1959).

Ein weiteres Stück der Forschungsergebnisse der Arbeitsgruppe „Sozialstruktur“, das in engem Kontakt mit der oben erwähnten weiteren Kieler Arbeitsgruppe „Agrarsoziologie“ erstellt worden war, wurde im Rahmen eines Forschungszusam­

menhangs veröffentlicht, den G. Wurzbacher als Lehrstuhlnachfolger Mackenroths aufgebaut hat­

te. Bei diesem Teil unserer Arbeiten ging es um die Einordnung des Pfarrers in das Schichtgefüge ländlicher Gemeinden und die starke Abhängig­

keit dieser Einordnung von der historisch gepräg­

ten Rolle der Kirche in verschiedenen Gebieten Schleswig-Holsteins (Bolte/Klaus-Roeder 1960).

Die umfangreichen Materialien über Schichtstruk­

turen in schleswig-holsteinischen Gemeinden - ne­

ben den Mobilitäts- und Berufsprestigestudien ein zweiter Hauptteil unserer damaligen Forschungen - konnten erst ausgewertet werden, als ich nach zeitweiliger Vertretung des Lehrstuhls für Soziolo­

(3)

gie an der Hochschule für Wirtschaft und Politik (Hamburg) 1961 auf diesen Lehrstuhl berufen wor­

den war (Bolte 1963:150ff.).2

Interessante A spekte im Rückblick

Im Rückblick auf die Arbeiten der Kieler For­

schungsgruppe „Sozialstruktur“ erscheinen mir heute u. a. die folgenden Aspekte erinnerungs- und erwähnenswert.

Zunächst ist unser damaliges methodisches Vorge­

hen bei der Auswahl der Untersuchungseinheiten zu nennen. Dabei ist zu bedenken, daß Anfang der 50er Jahre Stichprobenuntersuchungen in der Bun­

desrepublik noch keine Selbstverständlichkeit wa­

ren. Weitgehend angeregt durch die Ausstrahlun­

gen der US-amerikanischen Markt- und Meinungs­

forschung und zurückgreifend auf Arbeiten euro­

päischer Statistiker (wie z. B. W. Winkler und O.

Anderson) experimentierte man allenthalben mit Stichproben verschiedener Art, und es gab vielfäl­

tige Diskussionen für und wider dieses oder jenes Verfahren.3 In den Kieler Forschungen bauten wir damals verschiedene Typen von Teilerhebungen auf. Im Rahmen der Studien zur sozialen Siche­

rung wurden Buchstabenstichproben verwandt.

Ziel dieser Studien war es, durch Erfassung aller Personen eines bestimmten Anfangsbuchstabens bei den verschiedenen Sozialleistungsträgern fest­

zustellen, welche Kumulationen von Sozialleistun­

gen es gab, und was dies für die jeweils Betroffe­

nen bedeutete. So kam es schließlich zur soge­

2 Am Rande sei angemerkt, daß von der beschriebenen Zersplitterung infolge Mackenroths Tod noch viel stär­

ker die Arbeiten der von E. Boettcher geleiteten (größ­

ten) Forschungsgruppe Mackenroths „Agrarsoziolo­

gie“ getroffen wurden. Diese Ereignisse dürften we­

sentlich dazu beigetragen haben, daß „Geschichts­

schreibern“ der empirischen Sozialforschung in der Bundesrepublik der seinerzeit in Kiel von Mackenroth aufgebaute, für damalige Verhältnisse umfangreiche und aus vier Teilbereichen bestehende Forschungszu­

sammenhang (Agrarsoziologie/Bevölkerung/soziale Si- cherung/Sozialstruktur) in seiner Eigenart und Auswir­

kung nur schwer erkennbar ist. So werden z. B. bei H.

Kern (1982) im Grunde nur die Kieler bevölkerungsso­

ziologischen Arbeiten erwähnt.

3 Diese Entwicklungen hatte ich u. a. jahrelang als Mit­

glied einer studentischen Arbeitsgruppe für Markt- und Meinungsforschung verfolgen und im Rahmen eines Lehrgangs über Stichprobentheorie bei H. Kellerer (in München) systematisch erarbeiten können.

nannten Stichprobe B, die dann später aufgrund der Kieler Erfahrungen vom Statistischen Bundes­

amt auf das gesamte Bundesgebiet angewandt wurde.

Die Forschungsgruppe “Sozialstruktur“ ging wie folgt vor:

Für die Arbeiten über Inter- und Intrageneratio- nen-Berufsmobilität wurde eine Geburtsdaten­

stichprobe benutzt.

Bei der Suche nach einer geeigneten Auswahlme­

thode für die Teilerhebung stießen wir auf eine im Statistischen Landesamt Schleswig-Holstein anläß­

lich der Volkszählung 1950 angelegte Kartei aller in Schleswig-Holstein wohnhaften Personen, die an einem 5.5. oder 11. 11. geboren worden waren.

Diese Kartei war von 1950 an „fortgeschrieben“, d. h. um Geburten- und Sterbefälle sowie um alle gemeldeten Zu- und Abwanderungen im Landes­

bereich korrigiert worden. Die Möglichkeit, unse­

re Auswahl mit Hilfe dieser Kartei zusammenzu­

stellen, war gegenüber allen anderen erwogenen Möglichkeiten so günstig, vor allem finanziell, daß wir sie ergriffen.

Im Hinblick auf unsere Fragen und die uns zur Verfügung stehenden Hilfen materieller und per­

soneller Art schien es sinnvoll und möglich, in einer tragbaren Zeit etwa 2000 Personen zu befra­

gen und deren Angaben auszuwerten.

Aufgrund dieser Gegebenheiten war von vornher­

ein klar, daß die Teilerhebung sich nicht auf die gesamte schleswig-holsteinische Bevölkerung er­

strecken konnte. Wir entschlossen uns daher, nur bestimmte Altersgruppen zu berücksichtigen, und wählten dafür die Jahrgänge 1891-1902 und 1911-1922 aus. Diese beiden Altersgruppen wur­

den herausgegriffen, weil die Angehörigen der äl­

teren zwischen den beiden Kriegen Gelegenheit hatten, ihre Berufsposition aufzubauen und gleich­

sam im letzten Stück ihres Berufsweges von den Ereignissen des letzten Krieges und der Nach­

kriegszeit getroffen worden waren, während die Angehörigen der jüngeren Gruppe von den glei­

chen Wirren im Anfang bzw. in der ersten Hälfte ihres Berufsweges berührt wurden (Bolte 1959:

240).

Für die Studien über Berufsprestige wählten wir systematisch in ihrer Eigenart deutlich unter­

schiedliche Bevölkerungsgruppen aus (Berufs­

schulklassen, Teilnehmer an Statistikübungen, die erwachsene Bevölkerung bestimmter Dörfer u. a. m.) und führten dort Vollbefragungen durch.

Unsere Überlegung hierbei war, daß es genau so

(4)

gut ein Beweis für das Vorhandensein einer ge­

meinsamen Prestigeskala ist, wenn sich in jeder Auswahlgruppe die gleiche Ordnung ergibt, als wenn man mit einer repräsentativen Stichprobe und Streuungsgrenzen zu diesem Ergebnis kommt (Bolte 1959: 229).

Für die Arbeiten über Schichtstrukturen in Ge­

meinden wurden zunächst nach bestimmten Krite­

rien Regionen ausgewählt (Gebiete unterschiedli­

cher Geschichte wie Dithmarschen, Angeln, Ost­

holstein, und in diesen rein landwirtschaftliche Ge­

biete, stadtnahe gemischt-wirtschaftliche Zonen usw.). Dann untersuchten wir in diesen Räumen solche Orte, in denen es uns gelang, Mitarbeiter für die beabsichtigten teilnehmenden Beobachtun­

gen und Befragungen (im Stil W. L. Warners) zu finden. Meistens waren dies Lehrer, Studierende der Volkswirtschaftslehre an der Universität Kiel sowie Studenten der Pädagogischen Hochschulen Kiel und Flensburg.

Für die Schulung und Betreuung der angeworbe- nen Mitarbeiter sowie für die Durchführung der Datensammlung hatten wir regionale Stützpunkte errichtet. Wir waren damals sehr stolz auf unsere Mitarbeiterschulungen, Fragebögen, Beobach­

tungsanleitungen und Mitarbeiteranweisungen, die wir, der einschlägigen - meist amerikanischen - Literatur folgend, entwickelt hatten.

Die Mobilitätsdaten wurden mit Lochkarten unter Benutzung einer Fachzählmaschine ausgewertet, die wir im Statistischen Landesamt benutzen konn­

ten. Für andere quantitative Auswertungen hatten wir kleine „Zählkästen“ gebaut (von denen einer als Kuriosum noch heute in meinem Bücherregal steht). Hier konnten in Felder gegliederte DIN A 6 Karten so eingelegt werden, daß jeweils die obere Karte durch eine Glasscheibe sichtbar war. Mit einem Gummistempel wurde dann das für die Aus­

zählung relevante Feld auf der Glasscheibe mar­

kiert und nun mit Hilfe eines seitlichen Ausschnitts in der Glasscheibe und eines Gummidaumens - wie ihn früher die Straßenbahnschaffner benutzten - Karte für Karte herausgezogen und je nach den Daten im markierten Feld bestimmten Karten­

häufchen zugeteilt.

W eiterwirkungen

Die Arbeitsergebnisse der Forschungsgruppe „So­

zialstruktur“ sind von der Wissenschaft (m. E.) in normaler Weise aufgenommen, akzeptiert, kriti­

siert und weiterverarbeitet worden. Besondere öf­

fentliche Aufmerksamkeit haben seinerzeit aber vor allem die in einer Kieler Diplomarbeit (von R.

Lehmann) vorveröffentlichten Ergebnisse der Be­

fragungen zum Berufsprestige gefunden. Im Rah­

men unserer Forschungen hatten sie zunächst ei­

gentlich nur instrumentellen Wert, d. h. wir hoff­

ten mit ihrer Hilfe Skalen zu gewinnen, um Berufs- bzw. Berufspositionswechsel als Aufstiege oder Abstiege zu klassifizieren. Als Journalisten unsere Befragungsergebnisse zugänglich geworden waren, wurden sie in den Medien dann aber eigenständig in zweierlei Hinsicht behandelt, wohinter - so sehe ich es heute - ein in der Bundesrepublik Anfang der 50erJahre offenbar weitverbreitetes doppeltes Bedürfnis sichtbar wurde. Erstens wollte man wis­

sen, wo die Bundesrepublik eigentlich im Rahmen der westlichen Länder steht, denen man zugeord­

net worden war, und denen sich die meisten Men­

schen auch zugehörig fühlten. Zweitens waren vie­

le Menschen daran interessiert zu erfahren, wo sie im Rahmen der Gesellschaft verortet waren; das starke Hin und Her und Auf und Ab am Ende des Krieges und in den Jahren danach hatte ein großes Bedürfnis nach Statusgewißheit hervorgerufen.

Beiden Anliegen kamen die von uns erarbeiteten Prestigeskalen entgegen, die zu den ersten verfüg­

baren ihrer Art in der Bundesrepublik gehörten.

In internationaler Sicht wurde die prinzipielle Ähnlichkeit unserer Skalen mit dem Aufbau sol­

cher Skalen in anderen westlichen Ländern einer­

seits als Beweis für die grundsätzliche „soziale Verwandtschaft“ der Länder und andererseits als Beleg für die damals aktuelle Konvergenztheorie gewertet, der zufolge industrielle Wirtschaftsfor­

men generell ähnliche Sozialstrukturen ausprägen sollen. In nationaler Sicht boten die Skalen die Möglichkeit zu erkennen, wer wen wohin ordnet, und gaben damit Hilfen beim Aufbau eines eige­

nen Standortbewußtseins.

Im Rückblick erscheinen mir selbst am interessan­

testen die damaligen Versuche zur Erfassung von Schichtstrukturen in Gemeinden. Ich habe in Erin­

nerung, daß mich im Vorfeld dieser Arbeiten etwa folgende Gedankengänge bewegten:

• Erstens hatte ich unter dem Einfluß Macken- roths gelernt, Makrostrukturen „zu sehen“; einer­

seits solche, die sich als mehr oder weniger geplan­

te Systemzusammenhänge charakterisieren lassen (wie z. B. eine Wirtschaftsordnung oder ein be­

stimmtes System sozialer Sicherung), und anderer­

seits solche latenten Gestaltformen, wie sie sich als Kulturstile, Bevölkerungsweisen u. a. m. darstel­

len. Mich hatte die Faszination der Frage erfaßt,

(5)

Makrostrukturen welcher Art es im Hinblick auf soziale Ungleichheit in der Bundesrepublik gab.

• Zweitens schien mir aus der (schon damals und nicht erst in den 60er Jahren) permanenten Dis­

kussion für und wider Karl Marx klar, daß einer­

seits die von ihm für kapitalistische Gesellschaften als typisch herausgestellten klassenprägenden Fak­

toren auch in der Bundesrepublik durchaus wirk­

sam waren, daß sie aber andererseits im Sinne der seinerzeit gerade aktuellen Thesen Th. Geigers von der „Klassengesellschaft im Schmelztiegel“

(1949) durch andere Einflußfaktoren hinsichtlich ihrer Auswirkungen erheblich gebremst, überla­

gert und modifiziert wurden.

• Drittens kamen mir die uns damals beschäfti­

genden Thesen H. Schelskys (1953) von der nivel­

lierten Mittelstandsgesellschaft - es gab enge Ar­

beitskontakte zwischen den Hamburger und den Kieler Soziologen - unbefriedigend vor, um die in mir näher bekannten Orten augenscheinlich er­

kennbaren sozialen Gefüge adäquat zu erfassen.

In dieser Situation erschien das Forschungskon­

zept W. L. Warners und seiner Mitarbeiter (1942) - das ja seinerzeit auch von anderen US-amerika­

nischen Sozialwissenschaftlern verwandt wurde - geradezu als Rettungsanker. Es bot die Möglich­

keit zu erfassen, wie sich Menschen im Verhältnis zueinander als gleich-, tiefer- oder höherstehend verhalten, ob es Personen oder Gruppen gibt, die aus den sozialen Kontakten der Mehrheit der Be­

völkerung weitgehend ausgegliedert werden - eine Frage, die im Hinblick auf die Situation Heimat­

vertriebener in schleswig-holsteinischen Dörfern interessant war - u . a. m. \

Die Frage nach „Prestigeschichten“ schien uns da­

mals - und scheint mir auch heute - nicht im Gegensatz zu einem sogenannten Klassenansatz zu stehen (wie das nicht selten in der Literatur be­

hauptet wird). Sie ist vielmehr eine Forschungsper­

spektive, die geeignet ist, die aus verschiedenen Wirkungsfaktoren hervorgehenden (aus klassen­

prägenden Kräften, aus ständischen Lebensfor­

men, aus ethnischen Differenzierungen u. a. m.) und sich im unterschiedlichen Verhalten von Men­

schen zueinander niederschlagenden sozialen Strukturen zu erfassen. Welche Bestimmungsfak­

toren dahinter stehen - ob und in welchem Aus­

maß z. B. klassenprägende - stellt sich als eine wichtige, aber doch erst sekundäre empirisch zu beantwortende Frage dar.

In Verbindung mit der damaligen Beschäftigung mit Prestigeschichten haben sich bei mir einige Vorstellungen ausgeprägt, die meine ganze weitere

Arbeit über „Erscheinungen sozialer Ungleich­

heit“ bis heute mitbestimmt haben. Hierzu gehört zunächst die Einsicht, daß sich die meisten der sogenannten Theorien sozialer Ungleichheit und die daraus folgenden Forschungsansätze nicht ge­

genseitig ausschließen. Jeder dieser Ansätze hebt vielmehr bestimmte Zusammenhänge hervor, die im Erscheinungsfeld sozialer Ungleichheit auftre- ten können. Ob sie in einer bestimmten Gesell­

schaft tatsächlich wirksam sind, und welche Be­

deutung sie im Vergleich und Zusammenspiel mit anderen haben, ist eine empirisch zu beantworten­

de Frage. In vielen Fällen ist eine Kombination dieser Forschungsperspektiven nicht nur möglich, sondern geradezu notwendig, um zu einer das ge­

sellschaftliche Geschehen befriedigend erfassen­

den Aussage über Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit sowie deren Ursachen und Wirkun­

gen zu gelangen.

Eine andere Einsicht ist, daß man bei der Beschäf­

tigung mit sozialer Ungleichheit keinesfalls halt­

machen darf bei der Herausarbeitung von Un­

gleichheitserscheinungen hinsichtlich einzelner Di­

mensionen, also Bildungs-, Einkommens-, Vermö­

gens-, Machtdifferenzierungen usw. Eine rein sta­

tistische „Schichtforschung“ dieser Art ist nicht unwichtig, aber sie ist soziologisch „blutleer“. Es sollte unbedingt weitergefragt werden, wie sich die in den oben genannten Dimensionen erfaßten Dif­

ferenzierungen konkret bei einzelnen Menschen niederschlagen, und welche Konsequenzen sich damit für das Leben der Betroffenen und vor allem für den Umgang der Menschen miteinander erge­

ben.4 D. h. als letztlich forschungsrelevant sollten die sich im sozialen Alltagsverhalten ausprägenden Strukturzusammenhänge von Ungleichheit angese­

hen werden (s. Bolte/Hradil 1984: 352). In unseren damaligen Forschungen erschienen uns die Presti­

geschichten als in diesem Sinn bedeutsam.

Im Rückblick ist erkennbar, daß sich im For­

schungsfeld „soziale Ungleichheit“ seit unseren Arbeiten in den 50er Jahren und den etwa in die gleiche Zeit gehörenden Arbeiten von R. Mayntz (1958), E. K. Scheuch (1961) sowie etlicher ande­

rer Forscher vieles getan hat. U. a. wurden neue Theorieansätze konzipiert, wie z.B. die Dispari­

tätstheorie (Bergmann et al. 1969), neue Fragestel­

lungen wurden aufgeworfen bzw. differenzierter bearbeitet (z.B. im Bereich der Machtforschung;

4 Diese Gedanken haben sich auch in späteren thema­

tisch anderen meiner Forschungsaktivitäten niederge­

schlagen (siehe dazu Bolte 1983).

(6)

siehe dazu im Überblick Hradil 1980), neue Di­

mensionen sozialer Ungleichheit rückten ins Blick­

feld, wie z. B. Arbeitsplatzrisiken und der Zugang zu Infrastruktureinrichtungen (siehe Hinweise bei Bolte/Hradil 1984), neue Bestimmungsfaktoren so­

zialer Ungleichheit wurden wirksam (z. B. der Ein­

fluß staatlicher Sozialpolitik und neue Forschungs­

verfahren wurden entwickelt (z. B. Pappi 1976;

Handl et al. 1977).

Vor allem erscheint mir hier aber erwähnenswert, daß sich gegenüber damals ganz offensichtlich die Struktur sozialer Ungleichheit als solche in der Bundesrepublik deutlich verändert hat und weiter verändert. Seit langem ist - und war schon damals - erkannt, daß der Einfluß der von Karl Marx herausgestellten klassenprägenden Einflüsse in den westlichen Industrieländern zwar keineswegs verschwunden, aber von anderen Einflußfaktoren hinsichtlich seiner ungleichheitsrelevanten Auswir­

kungen zunehmend so stark überlagert worden ist, daß es einfach verfälschend wäre, das Ungleich­

heitsgefüge in unserer Gesellschaft als Klassen­

struktur zu typisieren. Aber auch Erscheinungen, die oben als Prestigeschichten bezeichnet wurden, und die in den Arbeiten der Forschungsgruppe

„Sozialstruktur“ als existenzrelevante Erscheinun­

gen in vielen schleswig-holsteinischen Gemeinden der frühen 50er Jahre nachgewiesen werden konn­

ten, haben sich in gewissem Grad „verflüchtigt“.

Selbst in überschaubaren Gemeinden sind heute so vielfältige Differenzierungen im Hinblick auf so­

ziale Ungleichheit festzustellen, daß Schichtung im Sinne von Prestigeschichten hier keineswegs mehr immer die dominante strukturtypische Eigenart des Gefüges sozialer Ungleichheit darstellt. Das Bewußtsein dieser Auflockerungs- und Differen­

zierungsprozesse früher dominanter Ungleich­

heitsstrukturen (Klassen- und Schichtstrukturen) hat meine Mitarbeiter und mich veranlaßt, unse­

rem inzwischen in 5. Auflage erschienenen ein­

schlägigen „Textbook“ ab der 4. Auflage den Titel

„Soziale Ungleichheit“ anstelle des früheren „So­

ziale Schichtung“ zu geben.

Bezüglich des Ungleichheitsgefüges sind aber nicht nur Auflockerungen früherer Strukturen, sondern durchaus auch neue Verfestigungen zu erkennen.

So haben u. a. W. Zapf und seine Mitarbeiter darauf hingewiesen, daß sich in Verbindung mit der Bildungs- und Ausländerpolitik in unserem Land eine Art neuer Unterschicht abzuzeichnen beginnt (Landesregierung Baden-Württemberg 1983).

Im Hinblick auf diese und weitere Vorgänge ist es verständlich und begrüßenswert, daß sich seit eini­

gen Jahren eine neue Forschungsaktivität im Be­

reich sozialer Ungleichheit abzeichnet, an der zahl­

reiche Forscher aus der Bundesrepublik beteiligt sind (Hinweise bei Kreckel 1983). Z. T. geht es dabei um die Suche nach neuen (bzw. erneuerten) theoretischen Konzeptionen, die fruchtbar erschei­

nen, um die veränderten Erscheinungsformen so­

zialer Ungleichheit adäquat zu erfassen (siehe dazu die Beiträge von Giddens, Hradil und Kreckel in Kreckel 1983). Teilweise handelt es sich um - in Beispielen verankerte - Analysen, die zeigen sol­

len, daß sich und wodurch sich jenseits von Stand, Klasse und Schicht neuen Strukturformen erken­

nen lassen, und wodurch sie sich von früheren Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit unter­

scheiden (z. B. dadurch, daß es sich z. T. um zeit­

weilige Begünstigungen oder Benachteiligungen von Bevölkerungsgruppen handelt, die diese zu vorübergehenden Koalitionen veranlassen) (Beck 1983). Schließlich liegen schon etliche Veröffent­

lichungen vor und andere Untersuchungen laufen, die Daten über spezifische, für die Gegenwart besonders charakteristische Erscheinungen sozia­

ler Ungleichheit liefern, z. B. über Randgruppe­

nerscheinungen, über „soziale Lagen“ (die sich aus spezifischen Kombinationen objektiver Kriterien wie Einkommen, Bildung, formale Macht usw.

ergeben), über milieuspezifische Denk- und Ver­

haltensweisen, welche Angehörige gleicher sozia­

ler Lage differenzieren bzw. verschiedener sozialer Lage „vereinen“, über neue Schichtausprägungen u. a. m. (s. Hradil 1986).

Vieles befindet sich z. Zt. im Bereich sozialer Un­

gleichheit wieder in Bewegung. Ob und wo sich letztlich gegenüber früher Auflockerungen, neue Verfestigungen oder lediglich Umschichtungen vollziehen, wird ein wichtiger Forschungsgegen­

stand der nächsten Zukunft bleiben. Ich hoffe, daß ich an diesen Forschungen selbst noch weiter mit- wirken kann. Ich sehe aber auf jeden Fall, daß eine ganze Reihe von Forschern, die z. Zt. aktiv an der Erforschung von Aspekten sozialer Ungleichheit in der Bundesrepublik beteiligt ist, Impulse und Anregungen dazu auch aus einer Auseinanderset­

zung mit unseren Kieler Arbeiten bezogen haben (u. a. J. Handl, K. U. Mayer, W. Müller, B.

Wegener) oder sogar durch eine direkte zeitweilige Zusammenarbeit mit mir (u. a. U. Beck, E. Beck- Gernsheim, M. Brater, S. Hradil, R. Kreckel, F.

Neidhardt). Was in der Kieler Forschungsgruppe

„Sozialstruktur“ geschah, erscheint also vom heu-

(7)

tigen Blickpunkt nicht nur als Vergangenheit, son­

dern als eine Forschungsaktivität, deren Wirkun­

gen ausstrahlen bis in die Gegenwart.

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