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Herausgegeben vom Fachbereich Seniorenpolitik der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Landesverband Baden-Württemberg

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Academic year: 2022

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// NR. 4-2018 // ISSN 1615-5017

Herausgegeben vom Fachbereich Seniorenpolitik der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Landesverband Baden-Württemberg

Aktiver Ruhestand

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

(2)

2 INHALT 2

Impressum

Aktiver Ruhestand: Herausgegeben vom Fachbereich Seniorenpolitik der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Baden-Württemberg

Redaktion: Barbara Haas, Beatrix Boestel, Erwin Trunk und Reinhold Fetscher.

Anschrift: Barbara Haas, Wolfsbergallee 59, 75177 Pforzheim, Tel. 07231 35 90 55, E-Mail: barbara.haas@gew-bw.de Verlag: Süddeutscher Pädagogischer Verlag (SPV), Silcherstraße 7a, 70176 Stuttgart, Tel. 0711 21030-70, verantwortlich für Anzeigen: Sabine Ebert, Tel. 0711 21030-771, sabine.ebert@spv-s.de

Gestaltung: Tomasz Mikusz, Süddeutscher Pädagogischer Verlag (SPV), Silcherstraße 7a, 70176 Stuttgart Druck: GO Druck Media GmbH & Co. KG , Einsteinstraße 12–14, 73230 Kirchheim unter Teck

Herausgeber und Redaktion übernehmen keine rechtliche Verantwortung für die Angaben und Empfehlungen in dieser Publikation. Diese Informationen erscheinen regelmäßig (eine Ausgabe im Quartal).

Preis des Einzelexemplars: 1 Euro zzgl. Porto. Der Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag zur GEW Baden- Württemberg abgegolten.

Die Redaktion dankt für alle Zuschriften. Leider können nicht alle abgedruckt werden. Sie sind aber jederzeit willkommen unter barbara.haas@gew-bw.de oder der Postadresse. Melden können sich gerne auch

Kolleginnen und Kollegen, die in der Redaktion mitarbeiten wollen. AR

Titelfoto: Christine Lang-Genthner bei der Finissage zur Ausstellung Lichtgestalten von Frank Robert Köhler.

Foto: Brigitte Neufeld Dezember 2018

2 INHALT

 3 Auf ein Wort

 4 Gedanken eines Träumers  6 Kurz notiert

 7 Ein Einblick ins Jahr 2019

 8 Die GEW im Landesseniorenrat

10 Seniorenbüros – Entwicklungszentren für innovative Seniorenarbeit 11 Aufruf

12 Teil II. Unsere Wurzeln im Mittelalter

14 Freiwilliges Engagement im „Ruhestand“

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VORWORT 3

Auf ein Wort

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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

Die Ereignisse in Chemnitz sind bereits einige Zeit vorbei. Dennoch müssen wir damit umgehen, dass im Bundestag und in unseren Landesparlamenten heute eine Partei sitzt, die diese menschenfeindliche Hetz- jagd für legitim hält. Der DGB hat in einer Resolution dazu aufgerufen, jede Form von Rechtsextremismus, Rassismus, Nationalismus und jede Form der Men- schenfeindlichkeit zu bekämpfen und sich für Solida- rität, Vielfalt und Gerechtigkeit einzusetzen. Inzwi- schen wurde eine Initiative gestartet, die als Allianz für Weltoffenheit (DGB, Kirchen, Verbände) für ein weltoffenes und demokratisches Deutschland ein- tritt: „Deutschland vereint“.

Es ist daher Zeit, sich mit der Herausforderung

„Rechtspopulismus“ in der heutigen Zeit zu beschäf- tigen. Auf der Herbsttagung der Kreisvertreter/in- nen der Mitglieder im Ruhestand Nordwürttemberg stand das Thema auf der Tagesordnung. Wir wissen alle, dass Rechtspopulismus in vielen Gestalten durch die Geschichte ging und zum Alltag der Menschheit gehört. Daher war es spannend zu hören, wie Lucius Teidelbaum, ein freier Journalist und Publizist, dar- stellte, was die modernisierte extreme Rechte und der Rechtspopulismus von der traditionellen extre- men Rechten unterscheidet: Während zu letzterer Faschismus, Ablehnung der Demokratie und völki- scher Rassismus gehört, tritt die modernisierte Rech- te vielgestaltig auf: Sie befürwortet direkte Demo- kratie, wendet sich ab vom Faschismus, passt sich an die parlamentarischen Gegebenheiten an, organisiert Schwule und Lesben (in Westeuropa) und Juden. Sie agiert online. Ihre Feindbilder sind „die anderen“, „die da oben“, „die Linken“ (68er), der Islam, die Flüchtlin- ge, die EU-Bürokratie. Der Stil ist flexibler geworden, die Parteien passen sich den parlamentarischen Ge- gebenheiten an; so auch in Frankreich, in Österreich und anderen Ländern. Träger des Rechtsextremismus ist häufig die untere Mittelschicht. Eine jüngste Studie von Infratest im Auftrag von Bertelsmann bestätigt dies. Nur noch 59 Prozent der Befragten sind dort mit dem Funktionieren der Demokratie zufrieden (2017 noch 68 Prozent). Mit rechten Forderungen wird ein Resonanzraum gesucht – in ganz Europa. Es sind

längst keine Stammtischparolen mehr, sondern rech- te Politiker werden in Salons und Talkshows gehört.

Als Ursachen nannte Teidelbaum Entfremdungen von Politik, Entsolidarisierung der Gesellschaft, behaupte- te Alternativlosigkeit, der mit echten Alternativen be- gegnet werden muss. Beteiligung, Unterstützung für sozial Benachteiligte und eindeutige Positionen sind dagegen zu stellen. Erhard Korn zeigte mit Beispielen aus der Bildungspolitik, wie Rechtspopulisten versu- chen, ihre Ziele durchzusetzen. Wie Lehrkräfte und ganze Lehrerkollegien angegangen werden, die AfD- kritische Veranstaltungen unterstützen, beschreibt er auch in seinem Artikel für die Zeitschrift „der rechte rand“ (164/2017). Fahrten zu „Gedenkstätten natio- nalsozialistischen Unrechts“ will man umwidmen und damit die Erinnerungskultur an die NS-Zeit weg ha- ben, das Deutschlandlied soll mit allen Strophen in den Schulen gesungen werden, man lehnt die Inklusi- on ab und forderte die konsequente Halbtagsschule.

Der Bildungsplan sei eine „Zerstörung der traditionel- len Familie“. Zur angemessenen Eliteförderung sollen

„normale“ Schüler(innen) wieder an die Hauptschule.

Janka Kluge untersuchte sog. „Stammtischparolen“, die alle treffen können, die diskriminiert werden kön- nen (Blondinenwitze). Sie machte deutlich, dass das Konstruieren von Feindbildern, von Abgrenzung und Abwertungen von Personen massiv in der Gesell- schaft vorhanden ist. Wir können jeden Tag in eine Situation kommen, in der wir dem Verhalten von Po- pulisten und deren Anhänger/innen entgegentreten müssen. Sich selbst sollte man dabei nicht in Gefahr bringen. Dies abzuschätzen ist schwierig, denn deren Verhalten erzeugt Angst.

Es ist wichtig, nicht wegzusehen, sondern dazwi- schen zu gehen, ruhig zu bleiben, andere hinzuzu- ziehen, Verbündete zu suchen, sprachlich Distanz zu schaffen....

Darum: Schweigen wir nicht! Setzen wir uns für eine vielgestaltige Demokratie ein! Wehren wir uns ge- gen nationalistisches Denken in unseren Schulen und in unserer Gesellschaft!

Barbara Haas

VORWORT

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4 POLITISCHES ENGAGEMENT

Gedanken eines Träumers

Manchmal frage ich mich, was haben wir soge- nannten 68er falsch gemacht? Wir hatten den Traum von einer besseren, friedlicheren Welt, ei- ner Welt, in der jede und jeder zu ihrem/seinem Recht kommt, ein Auskommen hat und solidarisch mit seinen Mitmenschen zusammenlebt. Vielleicht habe ich ja auch damals etwas falsch verstanden, weil ein echter 68er war ich nicht. Ich war damals erst 17 und noch vollkommen unpolitisch. Aber später, während des Studiums – und meinem Ein- tritt in die GEW – hatte ich den Traum der „blauen Revolution“. Blau deswegen, weil mir schon früh klar war, dass ich keine rote, blutige Revolution wollte und will, sondern eine friedliche Verände- rung der Gesellschaft von unten. Deswegen wurde ich auch Grundschullehrer. Ich wollte die Welt und vor allem die Menschen von den Wurzeln her ver- ändern.

Und heute:

Der Neo-Nationalismus ist so groß wie nie – und das weltweit. Der Umgang in unserer Gesellschaft ist nicht friedlicher, solidarischer geworden, sondern rauer, brutaler. Jede/r sieht nur noch sich und küm- mert sich wenig oder gar nicht um die Interessen und Bedürfnisse der anderen. Dabei geht es sehr vielen Menschen in diesem Staat so gut wie zu fast keiner Zeit, auch wenn die Schere zwischen Arm und Reich in den letzten 20 Jahren immer größer geworden ist.

Warum dann dieses Freund-Feind-Denken? Warum kann Deutschland wieder an Kriegen teilnehmen und die Massen stehen nicht auf der Straße? Damals, beim sogenannten NATO-Doppelbeschluss, war die Angst vor den Raketen (vor dem Sterben durch sie) so groß, dass die Friedensbewegung eine unübersehbare und unüberhörbare Masse war. Heute sterben deutsche Soldaten in Kriegen oder kommen traumatisiert aus diesen zurück. Die Atomwaffen in Büchel sind immer noch auf deutschem Boden und sollen sogar moder- nisiert werden. Wo bleibt der Aufschrei? Wo bleibt massenhaft Widerstand? Sind die 68er alle schon ge- storben, oder haben sie sich resigniert auf das private Altenteil zurückgezogen? Und die Jugend?

„Jede/r Zehnte wünscht sich einen Führer, der das Land zum Wohl aller mit starker Hand regiert. Elf Pro- zent der Bürger glauben, dass Juden zu viel Einfluss haben. Zwölf Prozent sind der Ansicht, Deutsche seien anderen Völkern von Natur aus überlegen. Ein Viertel der U30-Generation in Ostdeutschland ist ausländer- feindlich. Und ein Drittel der Deutschen hält das Land für gefährlich überfremdet.“(1)

Für mich hat die Veränderung in den Einstellungen unserer Gesellschaft mit der „Basta-Politik“ (Bundes- kanzler Schröder) begonnen. Die sogenannte Alterna- tivlosigkeit im politischen Handeln, wenn es plötzlich nur noch einen Weg gibt, führt zur Ohnmacht der Po- litik. Politik gestaltet nicht mehr, sondern macht sich abhängig von der Ökonomie.

„Demokratische Institutionen folgten nur noch scheinbar dem Prinzip der Allgemeinheit. Durch Priva- tisierung und Deregulierung gewinnen wirtschaftliche Akteurinnen eine Macht über politische Prozesse.“(2) Dazu kam noch die Globalisierung und der Neolibera- lismus, der nur vordergründig etwas mit „Liberalität“

zu tun hat, in Wirklichkeit aber eine Zwangsjacke ist, in die er die Politik steckt, da alles unter dem Diktat

„Liberalismus“ privatisiert werden soll.

„Je mehr sich der Staat aus der Fürsorge für das Le- ben der normalen Menschen zurückzieht und zulässt, dass diese in politische Apathie versinken, desto leichter können Wirtschaftsverbände ihn – mehr oder minder unbemerkt – zu einem Selbstbedienungsla- den machen.“(3)

Demokratische Gesellschaften, so beschreibt es Chan- tal Mouffes, leben davon, dass es einen Widerstreit der Meinungen gibt. „Demokratische Gesellschaften sind weder homogen verfasst, noch leben die Men-

(1)  Studie „Enthemmte Mitte“, Schulz, B. (2016) Studie zu Rechts- extremismus: Deutschlands hässliche Fratze. Der Spiegel vom 15.06.2016; http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/rechts- extremismus-studie-die -enthemmte-mitte-a-1097321.html (2)  Holbein, C & Herbst, H. TZI,31,2(2017) Fachzeitschrift des Ruth Cohn Institute for TCI-International S. 81

(3)  Crouch, C. (2008) Postdemokratie. Frankfurt a.M.: Suhr- kamp S. 29

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POLITISCHES ENGAGEMENT

schen einfach plural nebeneinander. Vielmehr exis- tieren Gegensätze (Antagonismen), die das Entstehen kollektiver politischer Identitäten bewirken.“(4)

Der Einzelne findet Gleichgesinnte, es entstehen Gruppen (u.a. Parteien) und diese treten in Wettstreit miteinander. Nicht die Auslöschung des (politischen) Gegners ist in der Demokratie das Ziel, sondern ein politischer Wettstreit. (Auslöschung des politischen Gegners ist das Ziel von autoritären Systemen; Ten- denzen dazu erkenne ich z. B. bei Trump, Erdogan, Pu- tin und wie sie alle heißen.) „Aus Feinden werden in der Demokratie Kontrahenten, gegen die es sich zwar im politischen Konflikt durchzusetzen gilt, die aber ein Existenzrecht haben.“(5)

„In der Demokratie muss gestritten werden, notfalls auch laut, aber es geht nicht ohne den Willen zur Ver- ständigung und nicht ohne Respekt vor anderen und den Institutionen der Demokratie.“(6)

Wenn aber alle politischen Entscheidungen unter das Primat ökonomischer Überlegungen gestellt werden, macht sich Politik selbst überflüssig. Sie „wird zur Technokratie.“(7)

„Eben diese Wahlen zwischen grundlegenden Al- ternativen waren jedoch in den letzten Jahren nicht möglich, da die Antagonismen, die es in der Gesell- schaft immer schon gibt, mit dem Argument »there is no alternative« nivelliert wurden. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass diese Antagonismen nicht in der Gesellschaft welterleben - ihnen fehlt lediglich die Resonanz im Raum formaler Politik. Diese Verban-

(4)  Mouffes, C. (2015b) Konsens ist das Ende der Politik. Inter- view mit Nils Markwardt https://philomag.de/konsens-ist-das- ende-der-politik/

(5)  Hobein & Herbst ebenda S. 80

(6)  W. Steinmeier beim Bürgerfest in Berlin, zitiert nach BNN vom 10.9.2018 S. 2

(7)  Hobein & Herbst ebenda S. 81

nung der Antagonismen aus der Politik - mit anderen Worten: die Verdrängung des Politischen aus der Po- litik - führt nun dazu, dass sich das Politische Bahn bricht in rechts-nationalistischen Bewegungen, die ihrerseits nicht die für eine Demokratie notwendige Akzeptanz von Pluralismus aufweisen.“(8)

Was können wir „Alten“ tun?

Es erscheint mir möglich und wichtig, dass wir unser Wissen, unsere Erfahrung und unser Demokratiever- ständnis immer wieder öffentlich machen, auch in den Gewerkschaften. Wie engagiert wurde am An- fang meiner Schullaufbahn noch in den GEW Kreis- versammlungen (damals noch Kreisdelegiertenver- sammlungen) gestritten. Leider erlebe ich dies heute bei Kreisversammlungen nicht mehr.

Solidarisch leben heißt für jede und jeden vermutlich etwas anderes. Auch sind unsere Kapazitäten für po- litisches Engagement verschieden. Ich träume immer noch von einer Welt, in der nicht „das Recht des Stär- keren“ gilt, nicht das Primat der Ökonomie und nicht meine Politikverdrossenheit obsiegt.

Und Sie?

Ich bin gespannt auf Ihre Meinung.

Erwin Trunk

(8)  Hobein & Herbst ebenda S. 82

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)

KURZ NOTIERT

Kurz notiert

DGB verstärkt seinen Einsatz für Seniorenpolitik

Der DGB hat auf Bundesebene einen ehrenamtlichen DGB-Beauftragten für die Seniorinnen und Senioren neu eingesetzt: Klaus Beck ist im DGB kein Unbekann- ter. Der studierte Diplompädagoge war lange Zeit Mitarbeiter in der DGB-Bundesgeschäftsstelle und dort Leiter der Verbindungsstelle des DGB-Bundes- vorstands zur Bundesregierung und zum Bundestag sowie Leiter des Verbindungsbüros zum Europäischen Parlament. Klaus Becks erste Arbeitsschwerpunkte:

Die „Basis“ der Seniorinnen und Senioren möchte er kennenlernen, sich um die anstehenden senio- renpolitischen Themen kümmern (darunter auch die Seniorenmitwirkung) und einen Informationsdienst für Seniorinnen und Senioren aufbauen, der zu einer besseren Vernetzung beitragen soll.

Achter Altenbericht

Die Bundesregierung hat den 8. Altenbericht in Auf- trag gegeben. Eine unabhängige Kommission aus 10 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nimmt die Arbeit zum Schwerpunktthema „Ältere Menschen und Digitalisierung“ auf. Den Vorsitz hat Prof. Dr. Andreas Kruse vom gerontologischen Institut der Universität Heidelberg. Ziel ist es, herauszuarbeiten, „welchen Beitrag Digitalisierung und Technik zu einem guten Leben im Alter leisten können und welchen Nutzen und Mehrwert dies für ältere Menschen hat. Zugleich sollten die gesellschaftlichen, sozialen und ethischen Fragen beleuchtet werden, die eine Technisierung des Alltags älterer Menschen mit sich bringt. Der Exper- tenbericht soll bis November 2019 vorliegen.“ (Aus der Pressemitteilung des zuständigen Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vom 23.8.2018). Danach nimmt das BMFSFJ Stellung und stellt den Altenbericht dem Bundestag vor.

Bearbeitungszeit der Beihilfe

Die GEW-Vorsitzende Doro Moritz hatte sich vor einiger Zeit an das Landesamt für Besoldung und Versorgung gewandt, mit der Bitte, die schleppende Bearbeitung von Beihilfeanträgen durch kurzfristige Personalum- schichtungen und langfristig mehr Planstellen zu be- schleunigen. Eine Information über die Möglichkeit des Direktabrechnungsverfahrens bei stationären Leistun- gen könnte ebenfalls entlasten. Das Ministerium für Finanzen hat inzwischen geantwortet: Durch die Um- stellung auf eine neues Beihilfeabrechnungssystem sei es zu längerer Bearbeitungsdauer gekommen. Man habe einige Maßnahmen ergriffen, um eine deutliche Verkürzung der Bearbeitungszeiten zu erreichen, da- runter die Anordnung von Überstunden, Einsatz an-

deren Personals aus dem LBV und die beschleunigte Bearbeitung von unproblematischen Vorgängen. Über das Direktabrechnungsverfahren sei bereits 3/2016 in- formiert worden, es werde gut angenommen. Der AR hofft, dass alle Antragsteller/innen von Beihilfe inzwi- schen keine Probleme mehr haben.

Ausflug zum Campus Galli und nach Sigmaringen

Bei herrlichem Spätsommerwetter unternahmen die Mitglieder im Ruhestand des GEW Kreises Waldshut einen Ausflug zum Campus Galli. Zunächst wurde die Gruppe durch das Gelände geführt, auf dem eine An- lage nach dem St. Galler Klosterplan (um 820 im Klos- ter Reichenau entstanden) errichtet wird. Gebaut wird nur mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln und Materialien, die nach und nach vom Holz- nagel bis zum handgehauenen Balken von einigen festangestellten Handwerkern und vielen ehrenamt- lich Tätigen hergestellt werden. Eine Holzkirche ist bereits in großen Teilen fertiggestellt. An vielen Orten kann man Handwerkern bei der Herstellung von Ma- terialien zusehen. Nach einer Stärkung mit Dennetle und Met besuchte die Gruppe als Kontrastprogramm das Schloss Sigmaringen, wo viel von der Geschich- te der Fürsten von Hohenzollern in dem prächtigen Schlossbau zu erfahren war. (A. Sinnemann)

Reise der GEW Pensionäre aus dem Kreis Böblingen nach Bamberg

Das hatten wir gut getroffen: Der Rosengarten stand in voller Blüte. Eine Freude für uns, wie die ganze Fahrt! In bekannt qualifizierter Manier begleitete uns Fred Binder mit historischem und kunstgeschichtli- chem Wissen auf unserer Besichtigungstour. Viele Kirchen, natürlich ganz besonders der Dom mit dem bekannten Bamberger Reiter, waren unser Ziel, ge- nauso die vielen anderen geschichtlichen Bauten, u.a. das Haus von E.T.A. Hoffmann. Wir besichtigten ebenso „Klein Venedig“, das ehemalige Fischerviertel an der Pegnitz. Am nächsten Tag machten wir eine Führung mit einer historisch verkleideten „Hexe“, die mit guten Bezügen zur Gegenwart die Hexenverfol- gungen in Bamberg erlebbar machte. Zum Abschluss besuchten wir das Gärtner- und Häcker Museum. Es ist das einzige Museum in Süddeutschland, das sich dem gewerblichen innerstädtischen Leben der Ge- müse- und Weingärtner (Häcker) widmet, ihrer Kul- tur und Geschichte. Die Führung mit anschaulichen Erklärungen fand ihren Höhepunkt im sogenannten Sortengarten, in dem alte Gemüsesorten wiederbe- lebt werden. Dort sättigten wir uns vor der Rückfahrt bei einer bayrischen Brotzeit. (C. Grau-Krieger)

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VERANSTALTUNGEN

Ein Einblick ins Jahr 2019

Seminar „Neu im Ruhestand“

Lang ersehnt – und nun? Perspektivenwechsel nach dem Eintritt in den Ruhestand mit Barbara Haas vom 13. März, 15.30 bis 14. März 2019, 16 Uhr im Löchnerhaus

für Kolleginnen und Kollegen in der GEW Baden- Württemberg, die sich im ersten Jahr des Ruhestands, in einem Freistellungsjahr vor dem Ruhestand oder in der Freistellungsphase der Altersteilzeit befinden.

Ausschreibung im Bildungsprogramm, das der b&w im Dezember 2018 beigelegt war, bzw. im Internet.

Im Seminar wird gemeinsam reflektiert, was die Teil- nehmenden aus ihrem beruflichen, gewerkschaftli- chen und privaten Leben mitbringen, was sich nun verändert hat und wo sie heute stehen. Sie nehmen die eigenen Ziele und Wünsche für die Zukunft in den Blick und planen erste Schritte für ein langes erfülltes Altern. Die Frage ist: Was wollen wir in Zukunft tun – vielleicht auch in der GEW? Außerdem kommt die Auseinandersetzung mit den neueren Erkenntnissen der Alternsforschung über die vor uns liegende Phase unseres Lebens nicht zu kurz. Bedenkenswertes wie Verfügungen, Wohnformen, Nachbarschaftshilfe, Äl- ter werden in der Kommune u.a. wird angesprochen.

Seniorinnen- und Seniorentag der GEW in Berlin am Müggelsee

Vom 14.-15. Mai 2019 veranstaltet der Hauptvor- stand der GEW eine Fachtagung für Seniorinnen und Senioren in der GEW.

„Alt werden und jung bleiben“. Die neue Alters- und Alternskultur

Fachtag für Seniorinnen und Senioren in der GEW Baden-Württemberg

Wir werden nicht nur deutlich älter als die Generatio- nen vor uns, sondern das Älterwerden an sich „funk- tioniert“ heute ganz anders als noch vor 30 oder 40 Jahren. In unseren Köpfen spuken jedoch noch Bil- der und Vorurteile vom Altern und Altsein herum,

die längst keine Gültigkeit mehr haben. Was sind die Herausforderungen des höheren Alters heute? Wie können wir uns ganz individuell gut auf das Alter vor- bereiten? Nach einem Impulsvortrag des Hauptrefe- renten betrachten wir das Thema in Workshops aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

mit Prof. Dr. Hans-Werner Wahl; Netzwerk Alters- forschung der Universität Heidelberg

Barbara Haas, Leiterin des Fachbereichs Seniorenpo- litik der GEW und vielen anderen

am Montag, 27. 05. 2019, 10-16.30 Uhr in Karlsruhe Ausschreibung im Bildungsprogramm und Anmeldung bis 13.05.2019 bei der GEW Baden-Württemberg.

Kosten für GEW-Mitglieder 10 € / Nichtmitglieder 30 €

Kochel am See 2019

Auch 2019 veranstaltet die GEW- BW wieder zu- sammen mit der Georg-von-Vollmar-Akademie auf Schloss Aspenstein ein Seminar in Kochel am See/

Bayern für die Mitglieder im Ruhestand. Es fin- det von 17.6. bis 21.6.2019 statt.

Thema: Israel und Palästina (vorläufiger Arbeitstitel) Im „Aktiven Ruhestand“ 1-2019 werden das genaue Programm, die Konditionen und die Angaben zur An- meldung veröffentlicht.

Ute Eith, Margarete Frey, Isabell Kuchta-Papp

Eugen-Rombach-Tage 2019 vom Mittwoch, 2.10.2019 bis Freitag 4.10.2019 in Gültstein

Mit einem Rahmenthema, einem offenen Ange- bot, verschiedenen Workshops, einem Ausflug am Nachmittag, Kultur am Abend und einem politischen Vormittag. Die Eugen-Rombach-Tage werden unter- stützt vom Landesverband der GEW, dem Verband badischer Lehrerinnen und Lehrer (VbLL) und der Löchner-Stiftung.

Das vollständige Programm und die Anmeldebedin- gungen erscheinen im Aktiven Ruhestand 2-2019 Veranstaltungsleitung: Erika Braungardt-Friedrichs, Traudel Kern, Barbara Haas

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8 BETEILIGUNG

Die GEW

im Landesseniorenrat

// Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg ist seit dem 7. März 2018 Mitglied im Landesseniorenrat (LSR). Bildung bis ins hohe Lebensalter ist ein zentrales Thema des LSR. An der Veranstaltung des LSRs im Juli 2018 nahmen Christiane Grau-Krieger und Gunter Krieger für die GEW teil und berichten darüber. //

33. Landesseniorenrat in Waldkirch

Dieser fand unter dem Motto „Wir mischen mit – Ältere in der Kommune“ statt. An dem Tag konnten sich ältere Menschen über die Themen Beteiligung und bürgerschaftliches Engagement informieren. In Baden-Württemberg gibt es 31 GEW-Kreise, die eine aktive Vertretung der Mitglieder im Ruhestand ha- ben und ein anspruchsvolles, vielseitiges Programm gestalten. Sie können sich auch daran beteiligen, dass sich überall in den 1.101 Kommunen die Seniorenver- tretungen für die Beteiligung älterer Menschen und ein bürgerschaftliches Engagement einsetzen. Ältere

Menschen wollen in ihrer Kommune mitentscheiden und mitgestalten. Die 42 Seniorenräte in den Land- kreisen und kreisfreien Städten sowie die rund 180 Orts- und Stadtseniorenräte in Baden-Württemberg leisten ihren Beitrag dazu, älteren Menschen Gehör zu verschaffen. Leitthema war die Frage, wie man eine bessere Berücksichtigung der Interessen der älteren Generation in der Politik erreichen kann. Der Landes- seniorenrat strebt die Aufnahme von verbindlichen Beteiligungsrechten in der Gemeindeordnung an, wie es sie für Kinder und Jugendliche schon gibt.

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BETEILIGUNG

In die – mit über 700 Seniorinnen und Senioren ge- füllte – Stadthalle in Waldkirch waren auch Vertreter/

innen der im Landtag vertretenen Parteien gekom- men, darunter mehrere Fraktionsvorsitzende, die Vi- zepräsidentin des Landtags, Sabine Kurtz, und Man- fred Lucha, Minister für Soziales und Integration. Das ist bemerkenswert, wenngleich es nicht verwundert, denn die Senior/innen sind die größte Bevölkerungs- und auch Wählergruppe im Land. Rund 2,4 Millionen Baden-Württemberger sind 65 Jahre alt und älter.

Und: „Die ältere Generation zieht sich nicht aufs Al- tenteil zurück, sondern bringt sich ein“, betonte Uwe Bähr, stellvertretender LSR-Vorsitzender. Senior/in- nen seien das Rückgrat des Ehrenamts im Land und nicht nur Sachwalter eigener Belange, sondern sie setzen sich für Themen ein, die alle Generationen an- gehen. Der Waldkircher Oberbürgermeister Roman Götzmann lobte den dortigen Stadtseniorenrat als

„feste Größe“ und „kreativen Ideengeber“ bei allen Projekten, auch in der Stadtplanung. Die Versamm- lung beschäftigte sich auch mit anderen Themen, u.a.

mit Gesundheitspolitik, Pflege, Altersarmut, Mobilität im ländlichen Raum, Nahversorgung, seniorengerech- tem und bezahlbarem Wohnraum. Bravorufe bekam Ursula Querfurth vom Stadtseniorenrat Waldkirch, als sie sagte, dass im sozialen Bereich nicht nach dem Profit gefragt werden dürfe, insbesondere nicht im Gesundheitswesen, denn der Mensch sei keine Ware:

„Fallpauschalen – weg damit!“ Vor dem Eingang der Stadthalle hatten zudem Aktive einer „Bürgerinitiati- ve Krankenhaus“ Flugblätter verteilt, die neben dem Erhalt des Bruder-Klaus-Krankenhauses in Waldkirch ein generelles Umdenken in der Gesundheitspolitik forderten. Der demografische Wandel sei keine Be- drohung, sondern eine Aufgabe, die zu gestalten ist, erklärte Sozialminister Manfred Lucha. Das Land stelle hierfür erhebliche Mittel bereit. Unter anderem sind 53 Gemeinden am Programm „Quartier 2020“ be- teiligt, um ein Zusammenleben von Jung und Alt und gegenseitige Hilfestellung zu ermöglichen. Lucha er- wähnte die Enquetekommission, die sich mit den Ver- änderungen in der Gesellschaft beschäftigt. Darunter auch dem Wunsch der heute 50-/60-Jährigen, ihren Lebensabend auf jeden Fall zu Hause statt im Heim zu verbringen. An die Senior/innen gerichtet, sagte er:

„Sie alle sind Experten in eigener Sache und auf diese Expertise wollen und können wir nicht verzichten“.

Der seit 2017 tätige Demografiebeauftragte Thaddäus Kunzmann umriss die Problematik, die der Tatsache ge- schuldet ist, dass auf geburtenstarke Jahrgänge, die in 15 Jahren das Rentenalter erreichen, besonders gebur- tenschwache Jahrgänge folgen. „Alles, was wir heute über Fachkräftemangel sagen, ist nur der Auftakt.“

Jede/r Siebte der heute Mitte-50-Jährigen werde ein

Alter von 95 Jahren erreichen – bisher jede/r Fünf- undzwanzigste. Anders als bei den bisherigen Senior/

innen sei bei den künftigen der Anteil an Alleinleben- den und Kinderlosen viel höher (oder die Kinder le- ben woanders), so dass die Pflege durch Verwandte zu Hause in Zukunft kaum noch zu realisieren sei. Das wirke sich auf die notwendigen Zahlen an Pflegekräf- ten aus, wobei aber generell alle Bereiche um die ge- ringere Zahl an Arbeitskräften konkurrieren werden.

Ein höherer Anteil Berufstätiger an jüngeren Jahrgän- gen sei angesichts der schon jetzt hohen Quoten fast unmöglich. Sein Fazit: „Ohne Zuzug geht es nicht“.

Und woher nehmen? Auch osteuropäische Länder würden zunehmend versuchen, ihre „Jungen“ zu hal- ten, da sie einen ähnlichen demografischen Wandel wie Deutschland erleben.

Seniorenräte sind eine Form des bürgerschaftlichen Engagements. Sie wirken aktiv an der Gestaltung des Gemeinwesens mit. Sie sehen sich nicht nur als Sach- verwalter der eigenen Belange, sondern setzen sich für alle Generationen ein und fördern das Engage- ment der älteren Menschen.

Gunter Krieger

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10 FÖRDERUNG BÜRGERSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS

Seniorenbüros –

Entwicklungszentren für innovative Seniorenarbeit

// Seniorenbüros sind Informations-, Begegnungs-, Beratungs- und Vermittlungsorte auf lokaler Ebene. Sie wenden sich an Menschen der Generationen 50plus, die für sich und andere aktiv sein wollen. Als Impulsgeber für die Seniorenarbeit sowie als Entwickler innovativer Ideen bereichern sie durch deren Umsetzung das Gemeinwesen einer Kommune. //

Die bundesweit rund 420 Seniorenbüros befinden sich entweder in kommunaler, verbandlicher oder freier Trägerschaft. Ein Großteil ist Mitglied im Dachver- band BaS (Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbü- ros), der nach einer Kriterienliste allen Mitgliedern ein qualitätsorientiertes Profil verleiht. Aufgaben der Seniorenbüros sind die Förderung bürgerschaft- lichen Engagements in der Zeit nach Familie und Be- ruf, von sozialem und generationenübergreifendem Miteinander und selbständiger Lebensführung im Alter. Sie bieten an: Information, Beratung und Ver- mittlung von älteren Menschen als freiwillig Enga- gierte – Qualifizierung und Begleitung – Initiierung, Beratung und Unterstützung für Projekte sowie En- gagementberatung und -förderung für Einrichtun- gen – Zusammenarbeit und Vernetzung mit Trägern und Kommunen – Serviceleistungen und Umsetzung kommunaler Aufgaben in der offenen Altenhilfe – Öffentlichkeitsarbeit.

Seit den Anfängen der Arbeit in den 90er Jahren für die Engagementförderung älterer Menschen konzi- piert, haben die Seniorenbüros sich ständig weiter entwickelt und die Bandbreite ihrer Aktivitäten ent- sprechend der gesellschaftlichen Entwicklung und ihrer Notwendigkeiten ausgedehnt. Sie arbeiten auf derselben Ebene und mit vergleichbaren Aufgaben wie die Kreisseniorenräte.

Die GEW sieht die unterschiedliche Ansiedlung als kommunale Aufgabe oder als Verein in ehrenamtli- cher Trägerschaft durchaus kritisch, verhindert diese

doch die gemeinsame Wahrnehmung der Beratung und Unterstützung (siehe 7. Altenbericht).

Das Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt der Stadt Freiburg, ein Beispiel von kommu- naler Seniorenarbeit aus einem Guss

Die Stadt Freiburg hat vor Jahren schon ein erfolgrei- ches Konzept entwickelt, wie sie hier, an einem Ort, den sich schon immer gern Menschen auch von au- ßerhalb als Altersruhesitz erwählten, den Bedürfnis- sen und der hier alt werden wollenden Bewohnern entsprechen konnte.

Das Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt ist eine kom- munale Beratungsstelle für Bürgerinnen und Bürger der Stadt Freiburg. Die Einrichtung deckt alle Facetten rund ums Thema Seniorenalter ab – von aktiver Le- bensgestaltung mit bürgerschaftlichem Engagement, Bildung, Sport/Bewegung und Begegnung sowie Hilfe- und Pflegebedarf. Es ist eine Anlaufstelle für interes- sierte und aktive Ältere, für Hilfe- und Pflegebedürf- tige aller Altersgruppen sowie pflegende Angehörige.

Beratungen können jederzeit vorsorgend, im Akutfall oder auch bei eingeschränkter Eigenständigkeit und bei Unterstützungsbedarf in Anspruch genommen werden: kostenlos, telefonisch oder persönlich; sie sind vertraulich und trägerunabhängig. In den Bera- tungsgesprächen wird gemeinsam überlegt, welche Angebote und Entlastungsmöglichkeiten individuell geeignet sind, und man wird bei der Entscheidungs- findung realistisch, lebens- und fallnah beraten.

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FÖRDERUNG BÜRGERSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS

Das Beratungsangebot des Seniorenbüros ist in sei- ner Vielfältigkeit erstaunlich. In einem kostenlosen Wegweiser „Älter werden in Freiburg“ (100 S.) sind die Angebote und Vernetzungen übersichtlich ge- bündelt:

Auf der Suche nach einem Pflegeheim, einer Pflegewohngruppe oder nach einer Kurzzeitpflege wird man professionell beraten und weiß danach konkret, wie weiter zu verfahren ist (z. B. über die Kosten- und Finanzierungshilfen sowie über die rechtlichen Ansprüche und Leistungen der Pflege- versicherung).

Auch das: Ältere Menschen in Nöten finden hier eine Anlaufstelle für Entlastungsgespräche.

Gemeinsam wird überlegt, wer Unterstützung im Alter, im Haushalt, bei häuslicher Pflege, bei hilfreicher Technik und Hilfsmitteln, Entlastungsan- gebote für Betroffene und (pflegende) Angehöri- ge braucht, bei Leben mit Demenz, Depression, Sucht, bei Tagespflege und Betreuungsgruppen:

Beratungsgespräche weisen gangbare Wege aus Notsituationen.

Wer sich informieren will über Wohnformen im Alter findet Angebote über Betreutes Wohnen / Wohnstifte und neue Wohnformen. Und ein planerisch wichtiges Thema, um möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben zu können: die barrierereduzierte Wohnraumanpassung zu Hause.

Im Bereich der Vorsorge wird informiert über Betreu- ungsrecht und Vorsorgevollmacht. Hierzu werden Vortragsreihen angeboten.

Für Aktivitäten in jedem Seniorenalter erhält man Infos über Begegnungsstätten in den Stadtteilen, Bil- dungskurse, Vorträge, kulturelle Veranstaltungen und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten; bürgerschaftliches Engagement / Ehrenamt in Vereinen und Initiativen, Sport- und Bewegungsangebote in der Gruppe, Ge- sundheit und Rehabilitation sowie Reisen für ältere Menschen, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen.

Ein inklusives Angebot!

Mit kostenfreien Vorträgen und Informationsveran- staltungen für Gruppen, Vereine und Treffs betreibt das Seniorenbüro Öffentlichkeitsarbeit. Es erkundet, welche Stadtteile Hilfe brauchen. Es stellt vor Ort Be- darfe fest. Das Seniorenbüro will auch neben seiner umfangreichen Beratungstätigkeit durch die Entwick- lung und Gestaltung eines lebenswerten Lebens die Teilhabe in der Gesellschaft in den Stadtteilen beein- flussen zugunsten der immer älter werdenden dort lebenden Menschen.

Beatrix Boestel

Informative kostenlose Broschüren erhältlich im:

Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt Freiburg, Rathaus im Stühlinger (Bestandsgebäude), Fehrenbachallee 12, 79106 Freiburg, Tel. 0761/201-3032

E-Mail: seniorenbuero@stadt.freiburg.de www.freiburg.de/senioren

Aufruf

Helfen Sie mit Ihrer Spende!

Die Unterstützungsfonds der GEW Nordbaden und Südbaden unterstützen jedes Jahr Lehrende und Erziehende, die einer außergewöhnlichen finanziel- len Belastung ausgesetzt sind. Notlagen können wir zwar nicht beseitigen, eine finanzielle Zuwendung kann die Situation jedoch ein wenig entschärfen.

Weitere Informationen der GEW Nordbaden finden Sie auf der Homepage:

https://www.gew-bw.de/nordbaden/unterstuet- zungsfonds/

Informationen erhalten Sie auch über die unten genannten Kontaktpersonen. Spenden können Sie direkt auf die Konten der Unterstützungsfonds der GEW Nordbaden oder der GEW Südbaden überwei- sen. Im Namen der Kolleginnen und Kollegen, die in eine Notlage geraten sind, danken wir Ihnen für Ihre Spende!

Die Vorstände

Christel Pörsch, Vorsitzende des Unterstützungsfonds Nordbaden, christel.poersch@gew-bw.de

Erhard Zeh, Vorsitzender des Unterstützungsfonds Südbaden, erhard.zeh@t-online.de oder Tel. 07621 669465

Bankverbindung des Unterstützungsfonds der GEW Nordbaden:

IBAN DE32 6601 0075 0067 7077 58• BIC PB- NKDEFFXXX • Postbank Karlsruhe

Bankverbindung des Unterstützungsfonds der GEW Südbaden:

IBAN DE34 6609 0800 0000 7700 00 BIC GENODE- 61BBB BBBank Karlsruhe

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12 CHRISTLICHES ABENDLAND? – EUROPA IST MEHR

Teil II.

Unsere Wurzeln im Mittelalter

// Zwischen 300 und 700 n. Chr. geschahen auf dem Gebiet des Römischen Reiches vier große Umwälzungen, die in ihrem Zusammenwirken die geistige, religiöse, politische und wirtschaftliche Entwicklung bis heute bestimmen. //

1. Der Sieg des Christentums im Römischen Reich.

Im Jahre 380 n. Chr. verfügte Kaiser Theodosius I., dass nur die „katholische“ Variante der christlichen Lehre als wahre Lehre gelten solle. „Ketzerische“ Christen, Heiden, später auch Juden, wurden von Staats we- gen verfolgt. Der Sieg des Christentums brachte eine Umwertung aller Werte: Nicht mehr das Streben nach philosophischer Erkenntnis der Wahrheit über die irdi- schen Dinge, sondern das Streben nach Gotteserkennt- nis und Gottesliebe, die Abwendung vom Genuss der irdischen Dinge und die Hinwendung zur jenseitigen Welt sind das Ziel eines erfüllten Lebens. Die Wissen- schaft dient nicht mehr dem Streben nach Wissen und Wahrheit, sondern der Rechtfertigung des christlichen Glaubens. Auf diese Weise gerieten die Erkenntnisse der griechischen Mathematiker, Physiker, Astronomen im Westen Europas in Vergessenheit. Um 400 bildeten sich im Römischen Reich einzelne Klöster, in denen sich fromme Gottsucher zusammenschlossen. Aber erst Benedikt von Nursia (um 480 – 547), der seinem 529 auf dem Monte Cassino gegründeten Kloster eine detaillierte Regel (ordo) gab, verlieh dem Mönchsle- ben im Kloster eine feste Struktur, die im Wesentlichen bis heute gilt. Zu den Tätigkeiten der Mönche gehörte auch das Kopieren geistlicher Literatur. In den Schreib- stuben der Klöster wurden die lateinische Sprache und die lateinische Schrift, die uns in Europa noch immer verbindet, über die Jahrhunderte gerettet. In den Klös- tern, deren Aufgabe auch Unterricht, Krankenpflege und Armenfürsorge war, wurde die heutige Form der Schulen, der Krankenhäuser, der Internate und der Kasernen vorgebildet. Aus den Klöstern kommt auch die „größte Erfindung der Musikgeschichte“, die Mehr- stimmigkeit. Dazu entwickelte der Mönch Guido von Arezzo ein Notensystem, das sich bis heute bewährt hat. Auch das ist europäisches Erbe: Das Zusammen- führen und der Umgang mit der Vielstimmigkeit.

2. Die Reichsteilung.

Seit etwa 395 war das Römische Reich in zwei Teile aufgeteilt, in einen westlichen mit der Hauptstadt Rom und einen östlichen mit der Hauptstadt Kon- stantinopel, vor Konstantin und auch später wieder Byzanz genannt. Die Grenze zwischen den beiden Reichsteilen verlief etwa dort, wo sich heute die Westgrenze von Serbien und Montenegro befindet.

Beide Reichsteile nahmen eine grundverschiedene Entwicklung: Während das oströmische (byzantini- sche) bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Türken (1453) fortbestand, endete das weströmische Reich 476. Im Westen entstanden viele Einzelstaaten, es gab daher keine zentrale staatliche Macht. Die ein- zige Institution, die im Westen eine überstaatliche Einheit herstellte, war die katholische Kirche. Sie sah sich durchaus in der Tradition des untergegangenen Reiches. Diese zentral organisierte Institution sah sich den vielen staatlichen Einheiten gegenüber, die nicht ohne weiteres bereit waren, sich dem kirchli- chen Machtanspruch zu beugen. Daraus entwickelte sich der Dualismus von Kirche und Staat, der im In- vestiturstreit des 11. Jahrhunderts besonders sicht- bar wurde. Dieser fand sein Ende mit dem Wormser Konkordat von 1122, dem ersten zwischen Staat und Kirche abgeschlossenen „Staatsvertrag“.

Im byzantinischen Reich dagegen stand der Kai- ser über dem Patriarchen von Konstantinopel. Fast zwangsläufig hatte das zur Folge, dass sich die Ost- kirche weigerte, den Primat des Papstes anzuerken- nen. Das führte im 11. Jahrhundert zum endgültigen Bruch zwischen der östlichen „orthodoxen“ und der westlichen „katholischen“ Kirche. Von Byzanz aus wurden die nördlich des Reiches siedelnden Slawen christianisiert, die mit dem neuen Glauben auch gro- ße Teile der byzantinischen Kultur übernahmen. Die zum orthodoxen Christentum bekehrten Slawen, von

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CHRISTLICHES ABENDLAND? – EUROPA IST MEHR

den Russen bis zu den Serben, benutzen noch heute die von byzantinischen Missionaren aus dem griechi- schen Alphabet entwickelte kyrillische Schrift. Auch die enge Verbindung von Kaiser und Kirche (Cäsaropa- pismus) gehörte bis ins 20. Jahrhundert zur Staatsrä- son der russischen Zaren. (Wer weiß: Auch zu der von Zar Putin?) In Rom liefen die Fäden der Verwaltung der katholischen Kirche zusammen. Damit entstand ein Verwaltungsapparat, der das Vorbild für die abso- lutistischen Staaten abgab. Da aus ganz Europa Gelder nach Rom flossen, bedurfte es einer effizienten Finanz- verwaltung. Die Erfindung der doppelten Buchführung machte es zum ersten Male möglich, „Soll und Haben“

mit einem Blick zu erfassen. Die Einführung der „ara- bischen“ Zahlen machte das noch leichter. In den ab dem 12. Jahrhundert aufblühenden Städten entstan- den mit den Ständen der Kaufleute und Handwerker selbstbewusste Gruppen, die sich in Genossenschaf- ten, den Gilden und Zünften, organisierten. Sie nah- men bald Einfluss auf das Stadtregiment und begrenz- ten so die Macht der Obrigkeit. Auch die Gelehrten begannen sich genossenschaftlich zu organisieren:

Aus den Domschulen entstanden die Universitäten, die sich nach und nach von der Vormundschaft der Kirche emanzipierten.

3. Die Völkerwanderung.

Seit dem dritten Jahrhundert, in großem Maße aber im fünften, waren germanische Völkerstämme haupt- sächlich im weströmischen Teil des Reiches einge- drungen. Um 500 gründeten sie auf dem Boden des ehemaligen Römerreiches eigene Königreiche, so die Franken in Gallien und Germanien, die Westgoten und Sueben auf der iberischen Halbinsel, die Angeln und Sachsen in Britannien. Sie legten die Grundlagen für die späteren Staaten Spanien/Portugal, Frank- reich und England. Im 6. und 7. Jahrhundert wander- ten slawische Stämme in Mittel- und Osteuropa ein (z. B. Polen, Tschechen); einige besetzten auch Teile des byzantinischen Reiches (z. B. Serben, Bulgaren).

4. Die Ausbreitung des arabisch-islamischen Machtbereichs.

Nach dem Tod Mohammeds (632) eroberten die Araber in atemberaubendem Tempo weite Gebiete des Vorderen Orients und Nordafrikas. Im Jahre 711 setzten sie ihren Fuß bei Gibraltar auf europäischen Boden, ein Jahr später gehörte ihnen fast die ganze iberische Halbinsel. Achtzig Jahre nach dem Tod ih- res Propheten beherrschten sie ein Gebiet, das vom Atlantik bis zum Indus reichte. Dazu gehörten Syrien, Ägypten und Persien. In Byzanz war noch das Wissen des antiken Griechenland präsent, in Persien pfleg- ten hochbegabte Gelehrte die Naturwissenschaften und die Medizin. In der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts förderten die Kalifen in Bagdad die An- eignung des Wissens der Griechen und der Perser.

Philosophische und naturwissenschaftliche Werke wurden übersetzt, um sie arabischen Wissenschaft- lern zugänglich zu machen. Von diesen seien nur zwei genannt: Ibn Sina, der auch als Mediziner im mittel- alterlichen Europa unter dem latinisierten Namen Avicenna berühmt war, und al-Khwarismi, latinisiert

„Algorithmus“, der das erste Buch über „Algebra“

schrieb. Ganz im Westen des arabischen Machtbe- reichs entstand in Cordoba ein Zentrum der Wissen- schaft. Dort lehrte der Jurist, Mediziner und Philo- soph Ibn Rushd (latinisiert Averroes). Er versuchte, Glauben und Vernunft miteinander in Einklang zu bringen. Damit hatte er großen Einfluss auf den in Cordoba geborenen jüdischen Philosophen Maimoni- des und auf den christlichen Scholastiker Thomas von Aquin. In Toledo gab es eine berühmte Übersetzer- schule, in der die arabischen Schriften ins Lateinische übersetzt wurden. So gelangte das Wissen um die Philosophie und die Wissenschaft der Griechen, zu- sammen mit den Schriften der Araber, ins lateinische Europa. Von den Chinesen kam die Kenntnis von Kom- pass und Schießpulver in den Westen. Diese Kennt- nisse revolutionierten Hochseeschifffahrt und Krieg- führung nachhaltig. Als dann im 13. Jahrhundert noch die mechanische Räderuhr erfunden wurde, war alles vorbereitet für die neue Zeit.

Hermann Sehringer

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Freiwilliges Engagement im „Ruhestand“

// Der Aktive Ruhestand berichtet von Zeit zu Zeit über Kolleginnen oder Kollegen, die nach ihrer Er werbstätigkeit bemerkenswerte Projekte verfolgen. Wir haben uns mit dem Kollegen Dr. Norbert Jüdt unterhalten, der in seinem Arbeitsleben Seminarschulrat und Bereichsleiter für ästhetische Er ziehung war, und danach nicht aufgehört hat, sich mannigfach zu betätigen. //

AR: 2006 bist du eigentlich in den Unruhestand getre- ten: z.B. hast du wieder mehr fotografiert. Du nennst deine Bilder Fotografi-k-en?

NJ: Dieser sprachliche Stolperstein soll bedeuten, dass ich einerseits Fotografien im konventionellen Sinne mache und einige davon zu Fotografiken wei- terverarbeite, um einen Gedanken oder eine Emp- findung besonders herauszuarbeiten. Wie das aus- sehen kann, zeigt das folgende Bilderpaar von der Nord-LB in Hannover.

AR: Daneben hast du nochmals studiert, den Magister in Pädagogik gemacht und promoviert: Was hat dich dazu gereizt?

NJ: Bei meiner Pensionierung hatte ich das Gefühl, eine unerledigte Baustelle zurückzulassen: die Frage nach den inneren Verwandtschaften zwischen den Kunst- sparten, die durch den problemati schen und mit viel Getöse diskutierten »Musisch-ästhetischen Gegen- standsbereich« aufgeworfen worden war: die von mir sogenannten strukturellen Analogien bzw. analogen

LEBENSGESTALTUNG

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Gestaltungsprinzi pien, wie z.B. Rhythmus, Kontrast, Übergang, Ordnungsformen, Struktur, Gestalt und an- dere mehr. Nach der Lektüre eines meiner Aufsätze zu diesem Thema lockte mich Prof. Dr. Johann Beichel (ehem. Prüfungsamtsleiter in Karlsruhe) in seine Se- minare zur ästhetischen Bildung und zur Proble matik der Lehrerberufseignung ans KIT(Karlsruher Institut für Technologie). Eines Tages fragte er mich, ob ich darü- ber nicht promovieren wolle. Allerdings ging das nur auf dem Weg über den Magister.

AR: Bis Mitte 2017 warst du als wissenschaftlicher Mitar- beiter an der «Forschungsstelle für Leh rerberufseignung»

beim KIT. Was hast du in dieser Funktion gemacht?

NJ: In erster Linie entwickelte ich dort im Rahmen von Forschungs-Kolloquien und der Vorbereitung meiner Dissertation einen ästhetisch grundgelegten Bildungs- begriff, der nicht erst bei der Sprache, sondern bei den bereits vorgeburtlich aktiven neurobiologischen Funk- tionen ansetzt, die alles Lernen und Weltinnewerden – und damit Bildung – erst möglich machen. Ein weiterer Schritt war dann, diesen Bildungsbegriff auf die Frage nach der Lehrerberufseignung anzuwenden und ein entspre chendes Beurteilungsmodell zu entwerfen. Ein kleines Forschungsstipendium ermöglichte die Veröf- fentlichung verschiedener Aufsätze und zweier Bücher zu diesen Themen. 2015/2016 initiierte ich dann den großen Bildungskongress des KIT (September 2016) und konzipierte ihn maßgeblich mit.

AR: Die bildende Kunst hat dich dein ganzes Leben lang begleitet. Du hast dich daher auch enga giert in der Künstlergilde Buslat e.V. auf dem Katharinentaler Hof nahe Pforzheim. Wie bist du dazu gekommen?

NJ: Ich kannte die KGB schon lange und bewarb mich Anfang des Jahrhunderts (mit einer Ausstellung im Zehnthaus Knittlingen) um eine Mitgliedschaft, wurde bald auch in den Vorstand gewählt und half dann um 2012 mit, den Verein vor dem Konkurs zu retten, weil ich es schade gefunden hätte, diesen Verein, der bereits seit 1962 besteht, einfach verschwinden zu lassen.

AR: Zweck dieses Vereins, ist „die Kunstvermittlung in einem Kulturstützpunkt im ländlichen Raum“. Wie verwirklicht die Künstlergilde ihren Satzungszweck und was ist deine Aufgabe dabei?

NJ: Als einer von drei gleichberechtigten Vorsitzenden bin ich für die Konzeption zuständig. Das passt wun- derbar zu meiner bildungswissenschaftlichen Arbeit, da ein wichtiger Gedanke der Gilde-Gründer die Ver- bindung der Künste gewesen ist. Was damals nur addi- tiv gedacht war, versuche ich nun integrativ: z.B. durch Veranstaltungen wie die Mai-Ausstellung Lichtgestal- ten, in der junge Musi ker (aus der KIT-Arbeitsgruppe)

auf den ausgestellten Skulpturen improvisierten und eine Tänzerin die Objekte ebenfalls in ihre Perfor- mance einbezog – eingehüllt in die ständig fließenden Stimmun gen und Gestalten einer Lichtinstallation des Künstlers. Außerdem versuchen wir die Musik zu den Vernissagen thematisch einzubinden, und natürlich gibt es auch „normale“ Konzerte.

AR: Was tun der Vorstand und die Mitglieder dazu, dass auch unbekannte Künstler/innen zur Gel tung kommen?

NJ: Ich halte es gerade für eine besondere Aufgabe kleiner regionaler Kunstvereine, noch weniger bekann- ten Künstler/innen ein Forum zu bieten – wobei eine Jury das Qualitätsniveau im Auge be hält. So haben wir z.B. 2016 eine Kooperation mit der Fakultät für Gestal- tung an der Hochschule Pforzheim begonnen. Neue Künstler werden durch persönliche Kontakte und Emp- fehlungen von Mitgliedern eingeladen und auf regio- nalen Kunstmessen angesprochen.

AR: Euer Ausstellungsraum im Katharinentaler Hof ist ebenfalls etwas ganz Besonderes!

NJ: Ja – ein umgebauter Kuhstall in einem Weinbren- ner-Gutshof-Geviert, das auch zwei Künstlerate liers beherbergt. Die Besucher mögen die rustikal-ur- sprüngliche Atmosphäre und die Musiker die Akustik des durch Säulen gegliederten Raumes. (Foto)

AR: Was würdest du persönlich noch gerne in deinem Unruhestand weiterbringen?

NJ: Mindestens noch ein weiteres Buch schreiben (Von der Didaktik zur Interaktik), die GEW vom Nutzen einer Ästhetischen Pädagogik überzeugen, eine Gesellschaft für Pädagogische Ästhetik grün den, die Gildegalerie multimediafähig ausbauen und den 48-Stunden-Tag einführen, um mehr Zeit für die eigene künstlerische Arbeit zu haben...

Das Interview führte Barbara Haas

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Südd. Pädagogischer Verlag Silcherstr. 7a, 70176 Stuttgart Postvertriebsstück E 9307 F DP AG Gebühr bezahlt

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