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Entfernung der Sonne. von der Erde. Gotha, Venus durchgange von herge 1 eitet. von. aus dem. der Beckerschen Buchhandlung

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(1)

Entfernung der Sonne

von der Erde

aus dem

Venus durchgange von 1761

herge

1

eitet

von

J. F.

Encke,

Vice -Dir ector der Sternwarte Seeberg.

Gotha,

in der Beckerschen Buchhandlung

18

22.

t

(2)

Bayerische

^

Staatsbibliothek München

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(3)

Vorwort.

Es war

die

ursprüngliche Absicht, mit der Berechnung des

ersten

Venusdurchganges

so- gleich die

des zweiten, bei weitem

erfolgrei-

cheren vom Jahre

1

769

,

zu verbinden

,

um auf

diese

Weise

alle

Materialien, auf

die,

noch für

ein

halbes Jahrhundert hinaus, das wichtige Element der Sonnenparallaxe

sich

gründen mufs, in

einer

Uebersicht beisammen zu haben*

Theils der über Erwarten

grofse

Zeitaufwand,

den

die

Sammlung und Berechnung

aller

Be-

obachtungen

erforderte, theils die

Hoffnung,

durch belehrende Urtheile

die

Mängel der Be-

handlung

berichtigt

zusehen, und dadurch

die

rückständige

gröfsere

Arbeit dem

jetzigen

Zu-

stande der Astronomie angemessener machen

zu können, haben

die

abgesonderte Herausgabe

veranlafst.

(4)

»

Je mehr das Gebiet der Astronomie

in

den

letzten

Jahrzehnten

sich

erweitert

hat,

so

dafs die

Kräfte des Einzelnen nicht mehr

hinrei-

chen,

alle

Theile zu umfassen, desto wün- schenswerther

ist es, ihrer

Natur nach abge- schlossene Gegenstände

so bearbeitet

zu wis- sen,

dafs die

Wiederaufnahme der Untersu- chung für

eine

Reihe von Jahren unnöthig wird* Diesem hohen

Ziele

mich zu nähern

,

ist

mein hauptsächlichstes Streben gewesen.

So wie

ich

mich bemüht habe

, nichts

zu

ver-

säumen, was zur Erreichung desselben hinfüh- ren könnte; so werde

ich

auch

bei

der Be- nutzung

jedesals

zweckmäfsig erkannten Vor-

schlages

keinen Aufwand an Zeit oder Kräf- ten scheuen.

Seeberg,

J. F.

Encke.

im

Februar

1822-

(5)

D

ie Gattung partieller Sonnenfinsternisse, wel- che

wir mit dem Namen

der

Venusdurcbgänge

be- zeichnen, gehört

zu

denseltenstenHimmelserschei-

nungen

, deren schöner Anblick nichteinmal jedem Jahrhunderte zuThci) wird.

Schon

dieser

Umstand wird

ihnen

immer

ein hohes Interesse

bewahren;

die Genauigkeit

mit

derdurchsie eines derschwie- rigsten

Elemente

der

Venusbahn,

dieKnoten-Länge, erhalten

wird

,

mufs

ihnen die Aufmerksamkeit der

Astronomen

sichern;aber ihr hauptsächlicher

Nutzen

besteht darin, dafs die Entfernungder

Sonne von

der

Erde

aus ihnensichnäher

und

zuverlässiger,alsauf irgend

einem

andern

Wege bestimmen

läfst.

Kepler

hatte zuerst

gewagt,

einen solchen

Durchgang

vorherzusagen;

Horrox im

Jahre 1639 wirklich einen beobachtet; aber allen

Astronomen war,

bis gegen das

Ende

des siebenzehnten Jahr- hunderts, diese ihre interessanteste Seite entgan- gen. In

zwei

wichtigen

Abhandlungen

der Philo- 8ophical Transactions

von

1691

und

1716

machte Halley

seine Zeitgenossen damit bekannt,

und

forderte die

spätem Astronomen

dringend auf, die Enche,d.Entfern,d.Sonn«r.d.Erdc \

(6)

2

seltene Gelegenheit nicht ungenutzt vorübergehen

zu

lassen.

Eine Entdeckung

die allein hinreichen

würde,

seinen

Namen

auf

immer

derVergessenheit

zu

entreifsen,

wenn

nicht seine übrigen grofsen Verdienste, in fast jedem Theile der Astronomie,

ihm

das dankbare

Andenken

der

Nachwelt

sicher- ten.

Der

Mercursdurchgang, den

Halley im

Jahre 1677 aufder Insel Helena beobachtete, veranlafste ihn, über das

Wesen

solcher

Durchgänge und den

Einflufs, den die Sonnenparallaxe auf die Zeiten des

Ein

-

und

Austritts oder der

Dauer

haben kann,

Untersuchungen

anzustellen.

Er machte

in der letztenoben angeführten

Abhandlung

nicht blos

im

Allgemeinen darauf

aufmerksam,

erzeigte den

Weg, wie man

den grölsten

Nutzen

daraus ziehen kön- ne, ergab die

Beobachtungen

an, die

am

sicher-

sten

zum

Ziele führen

würden

, erversuchte die Orte derErde, deren

Lage am

passendsten seyn

möchte, und

die Genauigkeit

zu bestimmen,

die

man zu

erreichen sich schmeicheln dürfe.

Als das Jahr des ersten

Durchgangs

1761 sich näherte,

wurden

seine

Rechnungen

wiederholt.

Unerwartet entdeckte dabei der französische Astro-

nom Trebuchet,

dafs die

von Halley

bezeich-

neten

Puncte

nicht die zweckmäfsigsten

waren, und dem zu

Folge entwarf

De

l'Isle

nach den

bestendamals bekannten

Elementen

eineCharte, auf der sich die Veränderungen in der Erscheinung,

welche von

der

Lage

der Orte auf derErde her- rühren, leichtübersehenliefsen.

Halley*

s Irrthum entsprangtheils aus

einem

wirklichen Rechnungsfehler,

einem

falschen Zei-

it

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(7)

3 chen beim

Positionswinkel der Sonne. Aber der Einfluss dieses Fehlers ist

nur

unbedeutend; er al- lein

würde

die

Länge und

Breite der Orte,auf der Erde

nur um wenige

Grade, auf die es hiernicht

ankommt,

geändert haben. x) Hauptursache

war

die Unsicherheit derElemente.

Halley

vermuthe- te eine

Bewegung

der Venusknoten,

nach

derAna- logie der übrigen Planeten; die Gröfse derZurück»

Weichung

mufste er

spätem

Zeiten

zu bestimmen

überlassen.

Er

selbst berechnete

den Durchgang nur

beispielsweise

mit

der Knotenlänge

vom

Jahr 1629,

und

fand daher den'kleinsten Abstand der

Venus nur

gleich 4

Minuten, während

erwirklich 9£ betrug.

An mehreren

Stellen

bemerkt

er aus- drücklich, dafs alle seine Resultate

nur

auf die

Hy-

pothese eines siderisch

ruhenden Knotens

sichgrün- den.

Wenn Halley

die

Nachwelt

gebeten hatte, sich

zu

erinnern, dafs ein

Engländer

zuerst

den neuen Weg

gezeigt: so rechneten die

Franzosen

dagegen es ihrer Nation

zum

Verdienste an, zuerst gegen seinen Irrthum

gewarnt zu

haben.

Die

et-

was

harte, auf Zeitungsnachrichten gegründete, Aeufserung in der Histoirede TAcad. 1761, als sey die

Londoner

Societät wirklich

im

Begriff

gewe-

sen,

nach

ganz falschen

Gegenden

ihre Beobachter hin

zu

senden, als sie glücklicherweise

noch von den

französischen

Rechnungen

Kenntnifs

bekommen,

veranlafsteeine kurze

Erwiederung von Short,

3) über deren

Grund

oder

Ungrund zu

entscheiden,

x)S. Pia

um snn

Phil.Tranitct. 1768 p. 116.

0

PhiLTransact. 1765p-342.

1*

(8)

4

für unsere Zeiten

von keinem

Interesse

mehr

seyn kann.

Zur

Erhaltungeinerallgemeinen Uebersicht der Parallaxenwirkung auf der ganzen Oberfläche der Erde, dienen

am zweckmäßigsten

die

Formeln

, die la

Grange

in den

Memoire«

de Berlin 1766 ana- lytisch entwickelt,

und

auf den

Durchgang von

1769

angewandt

bat.

Die

beträchtliche Entfernung beider

Himmelskörper

erlaubt,grofse

Kürze

mithin- reichender Genauigkeit

zu

vereinigen.

Nur zwei

Vernachlässigungen

können

einigen Einflufs haben.

Die

erste ist das Weglassen eines Gliedes,

was

ur- sprünglich

zu

den Gröfsen zweiter

Ordnung

ge- hört, aber durch die Division

mit dem

kleinen

Winkel

des scheinbaren Sonnenhalbmessers merk- lichwird.

Es

ist

von

der

Form

j JL

sinV*

wo p

die jedesmaligerelativeHöhenparallaxe, z der Sonnenhalbmesser,

und y

der

Winkel

ist,

den

der Sonnenhalbmesser, an dessen

Endpuncte Venus

ein- oder austritt,

mit

ihrem Vertical macht.

Im

Maxi-

mum

beträgt dieser

Ausdruck

in

Bezug

auf

den

scheinbaren

Winkel

zwischen

Venus und Sonne

o,"237;

was

für 1761

einem

Fehler in derbeobach- teten Zeit

von etwa

4"£ entspricht. Dieser wirkt

immer

in einerlei Sinn. Alle Eintritte fallen später als die

Rechnung

sie gibt; alle Austritte früher, jede

Dauer

istkürzer.

Die

zweite nicht ganz strenge Voraussetzung, dafs die

Bahn

der

Venuf

überall denselben

Winke!

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(9)

*

mit dem

Sonnenhalbmesser des

Ein- und

Austrit- tesmacht,

würde

einen Factor

von

der

Form

P

f 1

i -H

tg rj

Y

lJl

V + i

cosytgijf

verlangen,

wo

tj

den

eben bezeichneten

Winkel

für den Mittelpunct der

Erde

bedeutet.

Im Maximum

beträgt dieser Factor für 1761. . . 1,0183 , gleich

einem

Fehler in Zeit

von etwa

7*. SeinEinflufs

wird

bald positiv, bald negativ,je

nachdem p

die

Venus dem

Sonnenmittelpuncte näher bringt, oder sie da-

von

entfernt. Beide Vernachlässigungen liegen of- fenbar innerhalb der

Grenzen

der Unsicherheit,

welche

die

Elemente

der

Venusbahn

bei jeder Vor- ausberechnung

noch

für eine lange Reihe

von

Jah- ren haben werden.

3.

Im

Jahre 1761

waren

die

Hauptmomente

des

Durchgangs

für

den

Mittelpunct der

Erde

folgende:

Eintritt des

Centrums

der

Venus

in

densüdöstl.

Sonnenrand um

14**22' io"

W.Par.

Z, MittedesDurchgangs, od.Zeit

des kleinstenAbstandes . 17b30' 22,"5 KleinsterAbstandsüdlich . . 9'

34/9

Ecliptische Conjunction . 1711 51' 47*

Länge 0 und

$für diese Zeit 75° 36' i* ScluAequin.

Breite $ südlich . . . . . . 9' 4°»"5

Austritt 20h 38' 35"

Dauer

des

Durchgangs

. 611 16' 25*.

Hiernach fiel der Pol des frühesten Eintrittes auf der

Erde

in

2450 42' östl.

Länge von

Ferro so* 56' südl. Breite

(10)

6

in der

Südsee,

etwas östlich

von

den

niedri- gen Inseln.

Alle Orte derErde, die gleich

weit ron

diesem

Pnncte

abstehen,die,

wenn man

die

Erde

als sphärisch ansieht, auf

einem

diesem Pole zuge- hörigen Parallelkreise liegen, erfahren dieselbe Pa- rallaxenwirkung. Bezeichnet

man

mit £ den ter- restrischen

Bogen

, der

den

Abstandeines Ortes

von

diesem Pole mifst, so

ward

dort der Eintritt gese-

hen um

14h 22' 10"

(6' 40*) cos

(W.P.Z.

am

spätesten folglichda

wo

grz 130°, in 650 42' O. L. v. Ferro so 56

N.

B.

in der Mitte

von Arabien.

Ganz Asien mit

seinen Inseln, ein kleiner Theil

von Arabien und Natolien ausgenom- men,

ein Theil des östlichen

und

nördlichen

Eu- ropa,

der westliche Theil

von Nordamerika,

alle Inselgruppen der

Südsee

westlich

von den niedrigen Inseln,

ganz

Neuholland

sah

den

Eintritt.

Der

Pol des spätesten Austritts fielin 6' 9' O. L. v. Ferro 46 47 südl. Breite

gleichfalls in der Südsee,

etwa 9

0 südlich

von

der Insel

Tristan d'Acunha.

Jeder

von ihm um den Bogen

£* abstehende Ort sah

den

Austritt

um

soh 38' 35' (6' 4o") cos t

W.

P. Z.

Am

frühesten konnte erin 1860 9' O. L.

46 47 südl. Br.

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(11)

nahe bei der Südspitze

von Kamtschatka

beob- achtet werden. Ueberhaupt

war

er sichtbar für ganz

Afrika,

den gröfstcn Theil des atlantischen Oceans bis zur Insel

Tristan d'Acunha,

für St.

Helena,

ganz

Europa und Asien,

bis et-

was

überdie

philippinischen Inseln

hinaus, einen kleinen Theil

von Nordamerika und den

westlichen Theil

von Neu

-

Seeland und Neu- Holland.

Der

Pol der längsten

Dauer

trafin

* 290° 5a' O. L.

52 31 Südl. Br.

einige

zwanzig

Grade westlich

vom Cap Horn.

Sey derAbstandeines Orts

von

diesemPuncte g', so

währte

dort die Dauer, abgesehen

von dem Um-

stände, obdie

Sonne beim Ejn- und

Austritte

auch

wirklich über

dem

Horizonte

war,

6h 16' S5" (9' 7") cos

Am

kürzesten in

110° 52' O. L.

52 31

N.

B.

mitten in

Sibirien

in der

Nähe von Sajansk am E n

isei.

Ganz Asien,

ein kleiner westlicherTheil ab- gerechnet, die Inseln des

indischen Oceans

von

einigen ßo" östl.

Länge

bis nach

Neu-Hol-

land, und

ein Theil dieses leztern Continents hat- ten

während

derganzen

Verweilung

die

Sonne

über ihrem Horizonte.

(12)

8

Schon

aus dieser vorläufigen Uebersicht er- hellt, dafs der

Durchgang von

1761 keineswege»

zu

den für die

Bestimmung

der Parallaxe vorteil- haftesten gehörte.

Die

twichtigsten Beobachtun- gen sind die

Verweilungen

in der

Nähe

der Pole der längsten

und

kürzesten

Dauer,

in so fern die Zeitunterschiede bei ihnen unabhängig

von dem

schwierigen

Elemente

einer genauen Längenbe-

stimmung

sind.

Die

Gröfse dieser Unterschiede,

und

mithin der Basis, aus welcher die Sonnen- parallaxe geschlossen

wird, wächst mit

der Gröfse des kleinsten Abstandes.

Die

Möglichkeit,

nahe

an den Polen der

Dauer

beobachten

zu

können, hängt hauptsächlich

von

der

Lage

der scheinbaren

Venusbahn

gegen

den

Sonnenmittelpunct ab.

Nur wenn

die geocentrische Venusbreite gleichnamig

mit

der Sonnendeclination ist,

wird man

beide Pole benutzen können. InjederHinsicht hatte der zweite

Venusdurchgang den

Vorzug, Der wirk- lich beobachtete Zeitunterschied

zwischen zwei Verweilungen

betrug bei

ihm

über 23

Minuten, während

1761 keine

Verweilung

gesehen

werden

konnte, die länger

gewesen wäre

als die geocen- trischeDauer.

Der

vortheilhafteste

Punct

, diesüd- westliche Spitze

von Neu

-Holland hätte, vergli-

chen

mit der kürzesten

Dauer, immer nur

eine Basis

von

9' dargeboten.

Aehnlich

wird

dasVerhaltenjeder

zwei Durch-

gänge gegen einander seyn, die

um 8

Jahre

von

einander entfernt sind. Bei der Vertheilung des fosten Landes auf unserer Erde,

und dem

Vorzuge,

Digiti2»dbyGoogle

(13)

9 den

inHinsicht auf allgemeine Cultur dienördliche Halbkugel vorder südlichen hat,

werden

überdiel«

Durchgänge nahe am

aufsteigenden

Knoten

, die

im December

sich ereignen, sehrgegen die des nieder- steigenden zurückstehen, besonders da die

langem

Verweilungen sich meistenteils

nur

in der

Nähe

derPole der

Erde

beobachten lassen,

und wir

bis jetzt

dem

Nordpole* weit näher als

dem

Südpole

kommen

können. Schwerlich

wird

dieser

Nach-

theil schon in den Jahren i874

und

lQQQ durch vervollkommte Instrumente ganz ersetzt seyn,

und

so dürftebis

zum

dritten Jahrtausend unsererZeit-

rechnung

hin, der

Durchgang von

1769 die Haupt- stütze bleiben, auf der das

Mafs

unseresSonnen- fystems beruht.

Weniger

beträchtlich ist die Verschiedenheit bei den Polen des

Ein

-

und

Austritts;

immer kann man

ganz nahe bei ihnen beobachten;

und wenn auch

hier ebenfalls eine kleinere,

von

der

Venus

be- schriebene

Sehne

die Sicherheit der

Bestimmung

vergröfsert, so betrug 1769 wenigstens dieser Vor- theil

nur

einige Secunden. Hauptsächlich scheint es hier darauf

anzukommen

, dafs diePole desEin- oder Austrittsin solche

Gegenden

fallen, in denen eineAnzahl guter

Beobachtungen mit

Leichtigkeit

zu

erhalten ist,

was

bei

dem

jetzigen Zustandeder

Erde nur

in

Europa

statt findet.

Jm

Jahre1769

fiel der Pol des frühesten Eintritts mitten in

Deutschland. Das

westliche

Europa war

in der vortheilhaftesten

Lage

für denselben,

während

das nordöstliche

von dem

Pole des spätesten Aus-

tritts in

Arabien

ebenfalls nicht allzu entferntlag.

Für

dengröfsten Theil

Europas war

dagegen1761

(14)

/

10

derEintrittgar nicht sichtbar,

und

der Auitrittun- gefähr

zu

derselben Zeit,

wie

er,vorn Mittelpuncte der Erde aus gesehen, hätte eintreffenmuffen.

Nimmt man zu

diesen

innem Vorzügen noch

die: dafs der erste

Venusdurchgang

verschiedene optische Erscheinungen bei den

Berührungen

ken-

nen

lehrte,

und

dadurch eine gröfsereGleichförmig- keit in den

Beobachtungen

des zweiten bewirkte;

daf» die' Mittel zur

genauen Längenbestimmung

,

durch die vervollkommten Mondstafeln, geradein der Zwischenzeit beider

Durchgänge

vermehrt

und

ausgebildet

wurden

,

und

eben daher die sicherste Art, den Mittagsunterschied

zu

erhalten, dieStern-

bedeckungen

, anfingen,dieVerfinsterungender Ju- piterstrabanten, fast die einzigen Beobachtungen,

von denen man

früherhin

Gebrauch

machte,

zu

verdrängen; dafs eine

um

die Zeit des

Durchgangs

eintreffende Sonnenfinsternifs eine genaue Bestim-

mung,

bei ganz

unbekannten

Orten

ungemein

er- leichterte; dafs der

Gebrauch

der achromatischen Fernröhre 1769 schon

weit

verbreiteter

war,

ein

um

so gröfserer Vortheil, da das Fernrohr das ein- zige Instrument ist,

was

bei dieser

Beobachtung angewandt wird

; dafs überdiefs ein lange ersehnter Friede die

Hauptmächte

Europa'swilliger machte, der Wissenschaft bedeutende Opfer zu bringen

lauter wichtige Vorzüge, derender

Durchgang

176t entbehren mufste

so

kann man

die Bearbeitung desselben

nur

als eine

Vorübung zu

derwichtigeren

Behandlung

des zweiten

Durchgangs

betrachten.

Erst durch diesen letzteren

kann man

hoffen, die Sonnenparallaxe inenge Grenzen eingeschlossen

zu

erhalten.

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(15)

11

5.

In das Geschäft, Beobachter

nach

entferntere wichtige Orte auszusenden, theilten sich die ver- schiedenen

Akademien

Europa's.

Von

englischer Seite ging der

berühmte Mas- kelyne

nach der Insel St.

Helena, um

einen

dem

spätesten so

nahe

als möglich

kommenden

Austritt

zu

beobachten.

Mason und Dixon,

dieselben, die späterhin in

Nordamerika

eine Grad-

messung

ausführten,

waren nach Bencoolen

auf

Sumatra

zur

Wahrnehmung

einer vollständigen

Dauer

bestimmt.

Der

glückliche

Umstand,

dafs ihre Abreise sich verzögerte, veranlafste sie indes- sen, injderFurcht, ihren

Bestimmungsort

nicht

zu

rechter Zeit

mehr

erreichen zu

können,

auf

dem Vorgebirge der guten Hoffnung zu

blei- ben,

was

mit der Insel

Helena

fast gleicheVor- theile in

Bezug

auf

den

Poldes spätesten Austrittes hat. Sie erhielten

den

vollständigen Austritt,

wäh-

rend das ungünstige

Clima den Hauptzweck

der

Ma skely n

e'sehen Reisevereitelte.

Die

Stationdes

Caps ward

eben dadurch bei

weitem

wichtiger, als

Bencoolen

je hätte

werden

können.

Die

französische

Akademie

schikte

den

ausge- zeichneten

Astronomen P

in

gr

enachderInsel

R

o-

d

rig

u

es

im

indischen Ocean.

Er

hoffte,dortEin-

tritt

und

Austritt beobachten

zu

können. Theils ihreDifferenz, die Zeit derDauer, theilsdieabsolute Zeit beider, nach vorhergegangener Längenbestim-

mung,

solltezurEntscheidung derwichtigen Frage beitragen.

Das

,ungünstige Clima,

und

die

Un-

wirthbarkeit einer kleinen öden Insel, diezuletzt

(16)

12

noch von

den Feinden

genommen wurde, machte

seinen dortigenAufenthalt »ehr beschwerlich.

Wol- ken würden

die

Beobachtung

des Eintritts gehin- derthaben,

wenn

sieauch möglich

gewesen

wäre.

Bei aller Anstrengung gelang es

Pingre

nicht, die

Länge

seines Standpunctes über jedenZweifel

zu

erheben,

und

q^lbst das

Zeitmoment

des Aus-

tritts entbehrte der Bestätigung, die der beträcht- liche scheinbare

Durchmesser

der

Venus

gewährt.

Nur

eine, die innere

Berührung ward

beobachtet.

Die Abweichung

der

von Pingre und

andern Be- rechnern hieraus gezogenen Resultate

von den

auf

dem Cap

erhaltenen, machte, dafs die

wahre

Gröfse der Sonnenparallaxe fast eben so ungewifs

nach dem Durchgange

blieb, als sie vorher

war, und

trug hauptsächlich

zu

der

spätem

gänzlichen Vernachlässigung dieses ersten

Durchganges

bei.

Der

Krieg beraubte

Le Gentil

der Mittel, die

Beobachtung

in

Pondichery

anzustellen.

Die

Engländer

nahmen

das Schiff, auf

dem

sich seine Instrumente befanden.

Ein

anderer französischer

Astronom, Chappe d'Auteroche,

ging auf Anhalten der Petersbur- ger

Akademie

nach

Tobolsk,

ganz nahe

dem

Pole der kürzesten Dauer. Seine

Beobachtung,

eine der vollständigsten

und

genauesten,

wird

erst

dann

recht nutzbar seyn,

wenn

die

Länge von Tobolsk

sicherer

bestimmt

ist.

Noch

weiter nach Osten,

nach Selingisk,

begab sich

Rumovsky,

ein gebohrner Russe.

Wolken und

Nebel raubten

ihm

den Eintritt,

und

hatten

auch

auf

den

Austritt einen nachtheiligen Einflufs.

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(17)

13 Ein

gewisser

Fopov

sollte in

Irkutsk

beob- achten. Aufser dieser kurzen Notiz ist nichts

von ihm

bekannt

geworden.

Die

Missionare in

Pekin und

einigen ostindi- schen Städten, Liebhaber der Astronomie in

Ma-

dras und Calcutta,

beobachteten die verschie-

denen Momente,

so gut es ihre Instrumente er- laubten.

Nur dem

nördlichsten

Theilevon Europa war

die

Sonne

zur Zeit des Eintritts schon aufgegan- gen.

Die Akademie von Stockholm

sorgte da- für, dafs aufserauf

den

beständigthätigenSternwar- ten

von Stockholm und Upsala, auch

in

Tor- nea von Hell an

t, der seineastronomischen Kennt- nisse der französischen

Gradmessung

verdankte, in

Ca

j

aneborg von

PI

anmann,

der besonders

zu

diesem

Zweck von Abo

dorthinreiste, in

Hern

ö-

s

and, Lund, Carlscrona, Calmar und

an- dern Orten das seltene

Phänomen

nicht

unbemerkt

vorüberging.

Horrebow

blieb in

Copenhagen,

sein da- maliger Gehülfe

Bugge

ging

nach Drontheim.

Eine

grofse Anzahl

von

Gelegenheitsschriften hatte das gebildete

Europa mit dem Zweck und

der Wichtigkeit des 6. Junius bekannt gemacht.

Eine Menge

Liebhaber suchten in allen

Ländern den

Austritt so gut als möglich

zu

beobachten.

Die

Sternwarten unterstützten diese

Bemühungen nach

Kräften,

und wo mehrere Astronomen

angestellt

waren,

vertheilten sich diese in die nächsten

Um- gebungen, um

nicht durch einzelne vorüber zie-

lende Wolken

ihre

Wünsche

vereitelt

zu

sehen.

Freilich

war

der Erdstrich

zu

klein, als dafeauf

(18)

14

diesen

Wahrnehmungen

allein sich etwas befriedi- gendes schliefsen liefse.

Die

folgende Tafel enthält eine Uebersicht der Orte,

von welchen

die

Beobachtungen mir

bekannt

geworden

sind, nebst der

Angabe

derSchriften, aus denen ich sieentlehnt.

So

viel als möglich suchte ich die Originalabhandlungen

zu bekommen.

Alle Beobachtungen, die aufeiner besondernZeitbestim-

mung

beruhen, habe ich als verschieden angese-

hen

; die bei

jedem

Orteangesetzte Zahl gibt an,

Wie

viel sich dortBeobachter vereinigt befunden.

Beobachtungen der Berührungen,

a)Aufserhalb

Europa.

1 Vorgeb.d. g.Hoffnung, s Rodrigues

3

Islede France

4 Tranquebar 5 Madras

6 Grand Mount

(nahebei Madras)

7 Calcutta

8 Pekin 9

Selingisk

2lPh.Tr.1761

p.378«1) M.del'A. 761 p.443.

Ph.Tr.764

p. 159.

N.C.P. XI.p.569.

jPh.Tr. 761 p.396.

IN.C. P.

XL

p.569.

M.

deTA.765p. 8- Ph.Tr.761p.582.

N.C. P.

XL

569.

Ibid. XI. 443.

*)Ph.Tr.bedeutet Philosophical Transactions,

M.

de PAe.

Memoire* dePAcademiedesSciences, N.C. P. Novi CoxnmentariiPetropol.,S.A. Schwed. Abhandlungen

nl)ersetzt von Käitner, E.V. Ephero. Vindobonenae«,

M.

de

M.

etPh.Memoire»deMathematik etPhyai^.

DigitizedbyGoogle

(19)

10 Tobolsk

11 St.John (Newfoundl.)

15 M,

del'Ac. 1761 p.337.

Ph.Tr.764

p.281.

b)

Nördliches

Europa.

12 Petersburg 3

rS.A. 763p. 158.

iE.V. 762 p. G2.

i"{

Storkholm

n S.A. 761 p.i/Si*

iA TJosala

4

ibid. p. 143.

15

Abo

1 ibid. p.158.

16

Tornea

0 ibid. p. 131

.

17 Cajaneborg 1 ibid. p. 156»

18

Hernösand

2 ibid. p. 159.

19

Calmar

1 ibid. p.159.

so Carlscrona 2 ibid. p.161.

21 Lands crona 3 ibid. p. 163.

t

22

Lund

2 ibid. p. 163.

23

Drontheim

M.del'Ac. 761 p. 114.

24

Copenhagen

: ibid. p.113.

c)

England.

25

London

(Savilehouse) 2

Ph.Tr.

761 p. 181.

26

London

(Spitalsquare) 1 ibid. p. 182.

27

Greenwich

3 ibid. p.176.

2Q

Hakney

1

Eph.V.762

p.44.

29 Clerkenwellclose 1 ibid. p.44*

30 Shirburn (Castle) n Ph. Tr.761 p. 176.

31 Leskeard 1 ibid. p. 202.

32 Chelsea l ibid. p. 191.

33Paris Observ. royal

34 —

Hotel de

Clugny

35

— Luxembourg 36 —

CollegeLouislegr.

d) Frankreich,

JEph. Vindob. 762p.41.

IM.del'Ac.761 P-76.

3

M.deM.&Ph.VI.p.435

1 M.del'Ac. 761 p.81.

2 ibid. P'8*«!

(20)

16

37Paris Ecolemilitaire

38 —

St. Genevieve 59

La Muette

40 Conflans sousCarriere 41 St.

Hubert

(Chateau) 42 Vincennes

43

Lyon 44 Rouen

45

Bayeux

46Beziers 47 Montpellier

1

1

3 5

1

1

2

1

M. deTAc.

762 p.570.

761 p. 472.

p.9

0

«

p. 80.

p. 72.

Journ.d.Sav.761 Decb.

M.

del'Ac.761 p.473.

M.deM.etPh.VI.

43.

ibid. 133.

ibid. 124*

v.

Zach

Journ.astr.T.I, p. 246.

e) Spanien, Portugal, Italien.

48

Madrid

49LiTriab011 50 Porto 51

Rom

52

Bologna

53 Florenz

IfPh.Tr.761 p. 051.

^

L

E.V.762 P

.48.

M.

del'Ac.761 p.471.

M. deM.etPb.

T.VI.p.

352.

Invest.par.

0

p. 9.

Ph.Tr. 761 p.399«

E.V. 762

p

r^59.

f)

Deutsehland

nebst

dem

übrigen

Europa.

54 Wien

55 Wetzlas 56

München

57Ingolstadt 58 Dillingen 59

Würzburg

60 Laibach

10

1

1

3

1

1 1

E. V. 762p. 17.

ibid. p. 06.

p. 75-

— p.6&

j—

p.8»-

p- 78-

P-83.

DigitizedbyGoogle

(21)

61 GÖttingen1) 62 Leipzig 63 Frankfurta.d.0.

64 Regensburg 65 Klosterbergen 66

Nürnberg

67 Bayreuth 6ß

Pommern

(?) 69

Schwetzingen

70

Leyden

71

Tyrnau

72 Constantinopel

Ungünstiges Wetter ve

der

Berührungen

,

und

erlaubte nur

zum

Theil

mi

krometrische

Messungen

an folgenden Orteni

17

Manuscript

N.C.P.

X. p.470.

Kordenbusch

2) p.52.

— p

5o.

P- 55-

p.60.

* p.5

Ö

»

p. 67.

Ph.Tr.764

p. 163.

761 p.255.

E.V.762 p.88.

Ph.Tr.761 p. 226.

ekelte die

Beobachtung

1 St. Helena ß Sens 3

Padua 4

Dresden

5

Prag

6

Halberstadt

Ph.Tr. 761 p. 196.

M.derAc.761

p.654 Eph. V.761

p

57.

ibid. p.ßö.

ibid. p. 82.

Kordenbusch

p. 48»

Der Güte

des Herrn

von Zach

verdanke ich ein VerzeichnifsallerOrte, an

denen

eine Bcobach- Diese Beobachtung des groben

Tob* Mayer

isfe

nirgendsvollständig mitgetheilt. Herr

v.Zach

hatte dieGüte, mireine Abschrift aus

Mayers

Tagebuch zu überschicken.

Am

EndedieserAbhandlung habe ichmirerlaubt, sie mitallenAngaben abdruckenzu lassen.

*)

Kordenbuscb

Bestimmung der denkwürdigen Durchgänge derVenus durch die Sonne

vom

Jahre 1761 und1769. Nürnberg1769.

Enckc,d.Entfern*d.Sonned.Erde.

2

(22)

16

tung

angeitellt "wurde, indessen

ohne Angabe

der Schriften, in -welchen die Resultate enthalten seyn möchten.

Von

den folgenden habe ichkeine Nach- richtauffinden

können

:

England.

1

Bromptonpark

2 Torleyhill 3 Oxford

4

Liverpool

5

Stalbridge

Steph.Bohon

6

Wakeneid

(Yorkshire) 7

Wadenho

(Northamptonshire) 8 Bath (Sommerset8hire)

9 Powderham W

m Chapple

10

White

well

n

Hitchin

12 Hill

Morton

(Warwikshire) 13 Milverton (Sommersetshire) 14 Bidlcford (Devonshire) 15 Leeds

16St. Nedts (Hundingtonshire).

Frankreich.

•17 Orleans Jousse 18 Chalons de l'Estree 10 Vire Gautier so

Bordeaux

Desmarets 21

Nimes

Seguier 22

Avignon

23 Pontarlier de Relingiie Tavcrnier.

Deutschland

u.s. w.

2l\

Augsburg

55 Inspruck Zaüinger

DigitizedbyGoogle

(23)

1*

sß Königssaal

27 Greifswalde

Röhl

£8 Breslau 2Q

Magdeburg

30 Brieg 31

Danzig

32

Genf

35

Warschau

Luskina 34 Cracau

35

Rawa

36 Neapel 57 Franecker

38 Haag

39 Batavia»

Der

gröfste Theil derselben sind englische

und

französische Provinzialstädte, in

welchen we-

nigstens' kein

Astronom von Ruf

beobachtet hat;

von

den deutschen dürfte keiner dieser Orte einer genauen

Beobachtung

sich

rühmen

können. Die

Länge

ist hei

dem

grüfsern Theil nicht sicher be- stimmt» schwerlich

werden

sie daher Einflufs auf das Endresultat haben. Indessen

werde

ich jede Mittheilung über irgendeine

mir unbekannt

geblie- bene

Wahrnehmung mit Dank aufnehmen

,

und

nach Möglichkeit benutzen.

Den

zweifelhaften Venustrabanten wollte eiri

Herr Scheuten Adamssohn

1) in

Grefe

ld drei

Stundennach dem

Austritte der

Venus

genau

im

Mittelpuncte der

Sonne

gesehen haben, drei Stun- den daraufsollteer

dem

Austrittnahe

gewesen

seyn.

Nach

einerNotizdes

Herrn

v.

Zach

soll

im

Lon-

»3Berlin«» Jahrbuch1778 pag. 186-

2*

(24)

don

Chronicle176t Jim. 16

und

\Q

No.

699 dieBe- obachtungeines

Anonymen

stehen, derdenAustritt des Trabanten 38

Minuten

nach

dem

Austritte der

Venus

gesehen habenwill.

Der Widerspruch

beider Visionen untersich,

und

dievergeblichen Nachfor-

schungen

allerandern

Astronomen,

nichtblofs

wäh-

rend desDurchganges, sondern nach

Hell

's aus- drücklicher Versicherung, den ganzen folgenden

Tag

hindurch, scheinen hinreichend,

um

hier ei-

nen

optischenBetrug

anzunehmen.

7..-

Vergleicht

man

die

Lage

dieser Beobachtungs- orte

mit den

vorzüglichsten der Theorie nach

oben

angegebenen, so zeigt sich, dafsnichtalleVortheile diesesDurchgangessobenutztsind,

wie

eshätte ge- schehen können.

Sichere

Verweilungen

sind nur

im

nördlichen

Europa und

in

T

obol

sk

beobachtet. Eine Stun- de Unterschiedin der Horizontalparallaxe der

Sonne würde

die ersteren

um

55$ Zeitsecunden, dieletz- tere

um 63/8

verkürzt oderverlängert haben. Folg- lich bedingt ein beobachteter Unterschied

von

10"

eine volle

Secunde

der,Parallaxe, fast den achten Theildes Ganzen. Selbst

wenn Halley's Vermu- thung

sich bestätigt hätte, dafs

man

dieeinzelnen

Berührungen mit

einer Sicherheit

von

1 oder ö"

wahrnehmen könne, immer würde

es

gewagt

blei- ben, aus so kleinen Unterschieden die

wahre

Gröfsedesgesuchten Elementes

bestimmen zu

wol- len.

Die Beobachtungen

in

Ostindien,

mit

To-

bolsk

verglichen, sind freilich etwasvortheilhaf- ter; die

Verkürzung

oder Verlängerung bei ihnen

(25)

21

betragt45"£; aberderkleine Vortheilverschwindet gegen die grofse Unsicherheit, der alle aus jenen

Gegenden uns zugekommenen

Zeitangaben unter- liegen.

Eintritte sind überhaupt

nur

an den Orten der gänzlichen

Dauer

beobachtet.

Der

gröfste Unter- schied

zwischen Pekin und Stockholm

beträgt fürjede

Secunde

der Parallaxe 15Zeitsecunden.

Die schwankende

absolute

Zeitbestimmung

in

Pekin,

theils derzweifelhaften Länge, theils derangegebe-

nen

äufsern

Umstände wegen macht,

dafsaus

den

Eintrittenallein jedeHerleitung

unmöglich

ist.

So bleiben die Austritte

nur noch

übrig.

Der

Coefficient der Parallaxe beträgt bei den

nördli- chen europäischen

Städten

etwa —

16", in

Frankreich, Deutschland und England

6", in

Italien —

2", in

Lissabon

-4- fi

Kleine

Verrückungen

in der

Länge würden

aus ihnen allein fast jede beliebige Parallaxe erhalten lassen, besonders da dieVerschiedenheiten

zwischen

den

Angaben

der

Astronomen

desselbenStandpunctes bei

weitem

die

Halley'sche Grenze

übersteigen.

Lissabon

steht aufserdem ganz isolirt,

und

der dortige Beobachter scheint selbst kein allzugrofses

Gewicht

aufsein

Moment

der

Berührung zu

legen.

Nur

die Reduction aller

europäischen

Beobach- tungen aufein oder

zwei

ausgewählte Standpuncte,

und

dieVergleichung derselben mit

den

aufsereuro- päischen

kann

hierentscheiden.

Für

die letzteren sind die Coefficienten der Pa- rallaxe

Vorgebirge der g. H. 4ß

*

Podrigues .

...

-4- 22

(26)

I

<

VI

Tobolsk . , , .

26"

Selengisk . .

351

Pekin —36

In

jedem

Betrachtisthier das

Cap

für die

eu- ropäischen

Beobachtungen

am

vortheilhaftesten.

SeineBasis ist die gröfste,

mit Stockholm

ver- glichen 58",

und

seine

Länge

schondurchla

Caille

eehr sicherbestimmt. Die

Länge

derandern

Puncte

mufste erstbei dieser Gelegenheit gesucht

werden.

Nimmt man

als Gränze derUnsicherheit in der geo- graphischen

Länge

eine Zeitminute an, so ändert eich dadurch bei

Rodrigues

die Sonnenparallaxe

um l^Sec,

bei

Pekin und Selengisk um

a", bei

Tobolsk um

3".

In

Ermangelung

der

Berührungen könnte man auch noch

zu mikrometrischen

Messungen

des Ab- Standesder

Venus von

der

Sonne

seineZuflucht neh-

men

, obgleich dabei der wesentliche Vortheil der

Venusdurchgänge

ganz aufgeopfert wird, dafs

näm-

lichkleineWinkel, durchdielangsamescheinbareBe-

wegung

des Planeten gemessen,

immer

genauerge- funden

werden müssen,

als jedes astronomischeIn- strument sie

zu

geben vermag. Schwerlich

werden Mikrometermessungen

bei

Venusdurcbgängen

einen bedeutenden

Vorzug

vor ähnlichen,früher

von Ri- chet

in

Cayenne und

la

Caille am Cap

zur ZeitderOpposition des

Mars

oder der Conjunction der

Venus

angestellten,

haben

können. Setzte

man

für eine solcheden wahrscheinlichen Fehler zu 3",

veineSchätzung,die fürdie damaligeZeitgewifs nicht

zu

nachtheilig ist, (besonders

wenn

auf die

man-

cherlei Quellen constanter Fehler Rüksicht

genom-

DigitizedbyGoogle

(27)

23.

tuen

wird,

die

auch

beidergröfstenAnzahl

von

Be- obachtungennieverschwinden) so

würde man

erst durch 80 derselben hoffendürfen, dieSicherheit

von

y zu

erlangen.

Nach dem

Endresultate dieses ersten Venusdurchganges, hat dagegeneine

Berührung nur

ei-

nen

wahrscheinlichenFehler

von

7Zeitsecunden,oder dadie

Venus

in20 Zeitsecunden eine

Secunde

ihres Halbmessers

am Sonnenrande

hinbewegt,

von

etwas

mehr

als}

Bogen

secunde.

Ueberdem

istdiesernicht einmalalsdas MaafsderUnsicherheitinderBeobach- tungalleinanzusehen,

denn

dieFehler inder

Lage

der Orte

und

derZeitbestimmungsindschon

mit

darin be- griffen. Bei diesemgrofsen Uebergewichtescheint es

kaum

rathsam, die

vorhandenen

Mikrometermes-

sungen zu

einer wirklichen

Bestimmung

der Paral- laxe

anzuwenden. Noch weniger

darf

man

Berüh-

rungen und

Distanzmessungenalsgleich sicher

binden wollen. >

:!::.>. Lniz

Der

erste, der

den

Versuch machte, aus einigen gesammelten

Beobachtungen

dieSonnenparallaxe

zu bestimmen, war Short,

Ph. Tr.761 p.611.

Er

schlughierbeieinendreifachen

Weg

ein. Zu- erst

nahm

er die

Längen von

15

europäischen

Orten ausden

vorhandenen

Verzeichnissen,

und

ver- glichjeden einzeln

mit dem Vorgebirge der gu-

ten Hoffnung. Er

beschränkte sichauf diein- nern

Berührungen beim

Austritt,

und nahmaus

den

Angaben

mehrerer

Astronomen

desselben Ortes ein Mittel nach Gutdünken.

Er

fand daraus dieSon- nenparallaxe

am

5. Juny8,4? bis 8.52.

(28)

2*

Hierauf verglich er diebeobachtete

Dauer im

nördlichen

Europa mit

der kürzesten

von

allen, der in

Tobolsk.

Bei der

Benutzung

einiger ost-r

indischen

Verweilungen, corrigirte er die Zeit-

momente um

runde Minuten.

Wenn

er

dann

die

Beobachtung

jedes

Astronomen

besondersberüksich- tigt,so

kommt im

Mittelaus 15Vergleichungen9, "56,

und

mitAusschlufs

von

vier derabweichendsten Re- sultate,

zwei

S

tockhol m

er

und zwei

in

Tor*

nea, ö»"^ Die

Sicherheit dieser

Bestimmung kann

nach

dem Obigen nur

als sehr beschränkt angesehen

werden.

Shorts

dritte

Methode

ist

im

Wesentlichen toU gendc.

Aus

seinen in

London

erhaltenen mikro«i metrischen

Messungen

findeter, unter Voraussetzung einerSonnenparallaxe zz 8»"5»

den

kleinsten geo*

centrischenAbstand

~

9' 30",

und

damitdiegeo«<

centrische

Dauer

5h 58' 1 "«

Er nimmt

an, diese sey strenge richtig, vergleicht die beobachteten damit*

und

sucht die Parallaxe, die bei jeder

angenommen

•werdenmufs,

um

diegeocentrische

Dauer

5h 58' 1"

zu

bekommen. Das

Mittelaus16Resultatenist8>"4&

und

mitAusschlufs

von

6, 8t "55»

OffenbaristdiesesVerfahrenfehlerhaft.

Es

stützt sich auf die absoluteRichtigkeit dergeocentrischen

Dauer,

die

doch

nicht

nur

genaue

mikrometris&e Messungen,

sondern

auch

eineebensogenaue Kennt- nifsder Parallaxe voraussetzt, als

man

durchdieVer- gleichungenerhaltenwill. Hätteer die geocentrische

Dauer

gesucht, die überall diekleinsten Fehler gäbe, so

würde

er allerdings die

den Verweilungen

nach wahrscheinlichsteParallaxe gefunden haben.

Da

er aber ausallen,

ohne

aufdie Gröfse derFehler

au

se-

DigitizedbyGoogle

(29)

25

hen, das Mittel

nimmt,

so

mufs

er,selbst

wenn

nicht dieParallaxenwirkungenalledasselbe Zeichen haben, verschiedene Parallaxen erhalten, je

nachdem

ereine andere geocentrische

Dauer,

oder bei der Berech-

nung

derselben eine andere Parallaxe

zum Grunde

legt. Höchstens

kann

diese

Methode

bei

Durchgän- gen

durch das

Centrum

selbst, oder ganz

nahe

an demselben, erlaubtwerden.

Da

bei ihnen einFeh- ler

von

20* in der Venusbreite die

Dauer nur um

5" ändert, so darf

man annehmen,

dafs die

Länge

des

Knotens zu

einer

nahen Bestimmung

der geo- centrischen

Verweilung

hinlänglich bekanntist.

Die Endbestimmung von Short,

mittlereSon- nenparallaxe ZTß»"65t gründet sichdahereigentlich blofs auf die Vergleichungen

mit dem Cap; und

diese

hängen von

der Sicherheit der Mittagsunter- schiede

zwischen dem Vorgebirge

d. g. H.

und

den verglichenen Orten ab. Glücklicherweise

wa-

ren die meisten derselbeninnerhalb 20bis30 Secun- denrichtig,

und

die Fehler

hoben

sich gegenseitig, Dafsdie letzteren selbst bei

den

ersten Sternwarten pichtganzunbeträchtlich sind, sieht

man

schon aus

Greenwich und Stockholm. Short

setzt sie c/ io'

und

1^ 3' 10"

von Paris, um

is*

und

iß*

irrig.

Auf

die

Pingresche Beobachtung war

keine Rüksicht

genommen,

weildie

Länge von Rodri- gues noch

ungewifs war. Gleichnach seiner

Rük-

kehrfing

P

in g reselbst

Rechnungen

überdie Son- nenparallaxe an, deren Resultate erin

den Mem.

de l'Ac.761 p.413ff. vollständig darlegt.

Zuerst sucht er die

Länge

festzusetzen. Drei Eintrittedes ersten Jupiterstrabanten,

und

eine Stern-

(30)

26

bedeckung,

bei welcher derTafelfehler durch eine le

Monnier'sche

Meridianbeobachtung sich aus- mitteln liefs, gaben

mit

anscheinend guter Ueber-

einstimmung

Rodrigues 4^3'

26* östl.v. Paris.

Aehnlich

wie Short

stellt er darauf diebeob- achteten

Verweilungen zusammen;

er erlaubt sich dabeikeine Correctionen, sondern

begnügt

sich, sol- che, die

zu

keiner Parallaxepassen, (einige

ostin- dische würden

Parallaxen

von

14" gegeben ha- ben) auszuschliefsen.

Das

Mittel aus den 5übrig- bleibendengibtdie Parallaxe

10, "1,

An

dieStelle einerbeobachteten

Dauer

setzt er eeinemikrometrische

Messung

des kleinstenAbstan- des.

Er

sucht nach richtigen Grundsätzen diePa- rallaxe,die,aus demselben geocentrischen Abstände, die

Dauer

in

dem

nördlichen

Europa und

denge-

messenen

Abstand auf

Rod rigu

es den beobahcte- ten gleich

gemacht

haben

würde, und

erhält

auch

hieretwas

mehr

als 10*.

Bei den innern

Berührungenbeim

Austritt

nimmt

er drei Vergleichungspuncte

mit den

zahlreichen

europäischen

an, das

Cap, Rodrigues und Lissabon. Der

erstegiebt ähnliche Resultate

wie

bei

Short,

derzweitedasselbe

wie Pin

gre's eben angeführte

Rechnungen,

der dritte hältdas Mittel

zwischen

beiden, doch nähert er sich

mehr dem

zweiten.

Die

Mittagsunterschiede untersucht

Pin- gre

sorgfältiger als

Short,

Die

Differenz

zwischen Rodrigues und dem Cap

konnte

nur

gehoben

werden, wenn

dieLänge, oderdasangegebene

Zeitmoment,

entwederbei

dem

ersten

um

%'» oder bei

dem

zweiten

um

'falsch

DigitizedbyGoogle

(31)

27

war,

R odrigues

stand in jeder dieserHinsichten

gegen

das

C

a

p

zurück.

Auf dem

letzteren hatten

zwei

Beobachter die innere

und

äufsere

Berührung

gesehen,

und

da dieZwischenzeit mit

dem

schein- baren

Durchmesser

der

Venus

stimmte, so hätteein Fehler

im

Aufschreiben der

Minute 4mal begangen werden

müssen.

Die Länge war

bis auf

wenige Secunden

sicher.

Auf Rodrigues war nur

die innere

Berührung

gesehen

worden

, ein Versehen

im

Zählen

von

einer vollen

Minute

nichtganzunerhört, die erste Reduction, die

Pingre

nach

Europa

schikte,

war

durch einen Rechnungsfehlerentstellt,

und

selbstgegen die

Länge

konnte

man

die

ungün*

stigen

Umstände, von welchen

jededer

zum Grunde

liegenden

Beobachtungen

begleitet

war,

anfuhren.

v

Pingre

fühlte das

Gewicht

dieserVerdachtsgründe sehrgut; erselbst

machte

zuerstaufdieMöglichkeit einesIrthumsinder angesetzten

Minute

aufmerksam, aberaus einer

Menge Nebenumstände

bewieserdeut- lich, dafsdiesesVersehen nichtstatt gefunden;

und

daerseiner

Länge

sichversichert glaubte,

selbstsein

Gegner

äufsertenieeinen Zweifeldagegen,

somufs- te er natürlich

wünschen, mit dem

Detail der

M

a-

sonschen Beobachtung

ebensobekannt

zu werden,

als er die seinige often dargelegt.

Es war

möglich, dafs

Mason

nach

einem

falschen Meridian seine

Uhr

gestellt; schienen

doch

die

eur op

äisehen Be- obachtungen allein

genommen

für.

Pingre zu

spre- chen.

Diese Aeufserung über die

Cap- Beobachtung

nahm Short

fast alseineBeleidigungauf. In einer zweiten

Abhandlung

Ph. Tr. 763 p.300,

von

der er besondere

Abdrücke

vertheilen Hefs, scheint es

ihm

(32)

28

.

mehr um

eine

Widerlegung Pingre's,

als

um

die wirkliche Erforschung der

Wahrheit zu thun zu

seyn.

Hauptsächlich

bemüht

er sich, die

europäi-

schen

Beobachtungen

als seiner Parallaxe vortheil- haft darzustellen.

Er

legt eineAnzahl Längenbestim-

mungen zum Grunde, und

vergleicht

dann Caja- neborg mit

17,

TobolsK

mit 18.

Bologna

mit

18Orten;

Rodrigues und

das

Cap

überall ausgeschlossen.

Mit bewunderungswürdiger

Ueber-

einstimmung

der Resultate.unter sich, seltenüber- steigtdie Parallaxe 9", findet er

im

Mittelaus allen

8/61» und

einige

abweichende

ausgeschlossen 8»"55 bis81"58* Daraufverbindeter7

europäische und ostindische Beobachtungen mit

andern

9

nicht allzunahen,

und

erhält

wieder 8/65

aus allen, aus

den

bessern 8» "49-

Die

ausführliche DarstellungderVergleichungen

mit dem Cap und mit Rodrigues,

das letztere

Zeitmoment um

1' corrigirt, giebteinähnlichesRe- sultat,

was

auch

Pingre

zugestandenhatte.

Zwei neue Methoden

, nach

welchen Short

die Verwei- lungen

und

kleinsten Abstände benutzt habenwill, sind nicht ganz deutlich dargestellt;

auch müssen

Rechnungsfehler eingewirkt haben,

denn

dieselben Orte geben verschiedeneParallaxen.

Im

Mittel aus allenfindet er

Pingre

hatte schon, ehe diese

neue Abhand-

lung

ihm zu Händen kam,

dieOriginalbeobachtun- gen

von Mason und Dixon

erhalten,

und

ihre vollkomne Richtigkeit anerkannt; ein falscher

Me-

ridian

konnte

bei der

Zeitbestimmung

aus corre- spondirenden

Höhen

garnicht

angenommen werderu

DigitizedbyGoogle

(33)

29 So

blieb nichtsübrig, als

einem von

beiden Theilen ein Versehen in

dem

Aufschreiben der

Minuten

auf- zubürden.

Die Gründe

,

mit

denen

Short

dieBe- obachtung

von Rodrigu

es

bekämpfen

will, konn- tenindessen beinäherer

Untersuchung

auch den ganz Unpartheiisehen nicht überzeugen, vielweniger

noch den Astronomen

selbst. Ineiner weitläufigen Cri*

tik,

Mem.

del'Acad.765p.1 sqq. zeigt

P

in gre, dafs die

von Short angewandten

Mittel,

um

eine ge-

zwungene Uebereinstimmung

mit

dem Cap zu

er- halten, nicht

zu

billigensind. Grundlos ist diean

P

i

n

gr e' s

Beobachtung

angebrachteCorrection. Aber nichtblofsbei dieser,

auch

bei einer in

Tranque- bar

angestellten, corrigirt

Short

die

Dauer um 2%

bei

Grandmount, Hernösand, Abo und

an- dern

um

1'; er

meint

in einer

Anmerkung,

Verse-

hen

dieserArt seyenhäufig vorgefallen, glücklicher- weiseaberauchleicht

zu

entdecken. Willkührlich setzt

Short

die

Längen

einigerOrtefest.

Er nimmt

die

Bestimmungen von Pingre

bei

Tobolsk, C

aja

n

eb orgu.s.

w.

, die sich auf einebestimmte

Länge von Stockholm

stützen, an,

und

ändert

doch

die

Stockholmer um

18". Willkührlich wählteraus den verschiedenen

Angaben

der Astro-

nomen

an

einem und

demselben Orte die,

welche am

besten

zu

seinem Systempassen,

und wo

dieses nichthinreicht, da

nimmt

er für denselben Ort bei verschiedenen Vergleichungen verschiedene Zeit- punete. Vergleicht er

Bologna mit Stockholm,

so ist der Austritt

um

o> 4' 54* geschehen, ver- gleicht eres

mit Hernösand, um 9^4'

56*, ver- gleicht eres

mit Tornea um

9*5' o"; Unterschie- de,die

dem Ansehen nach

klein,

doch

hier die Pa-

(34)

\

I

30

v "

rallaxe

um

eine halbe

Secunde und mehr

ändern

würden.

Eigentlichen

Werth

behalten in

Shorts Abhandlung,

eben so

wie

in der früheren,

nur

die unmittelbaren Vergleichungen mit

dem Cap. So

lange indessen

Pingre

ihnen ähnliche mit

Ro- drigues

entgegenstellen,

und noch

überdies seine Parallaxedurch die

Verbindung

andererBeobachtun- gen unterstützen konnte; solange

mufstemanes ihm

erlauben, seiner

Bestimmung

den

Vorzug

vorderent- gegengesetzten

zu

geben.

Er

wiederholt

und

ver- ändert Seine

Berechnungen

aufdas mannigfaltigste,

ohne

dafs

man ihm

solche Willkübrlichkeiten nach-

weisen

könnte,

wie

eresbei

Short

gethan.

Je

mehr

dieser StreiteineArt

von

Nationalsache

geworden

war, desto

angenehmer

mufsteesfür

P

in-

gre

seyn, dafs

auch

ein berühmter Engländer,

Hornsby,

der

Annahme

einer gröfsern Parallaxe beitrat.

Ohne Short zu

nennen,scheint seine Ab-

handlung

Ph. Tr.'1763 p.467 fr grofsentheils gegen diesen gerichtet

zu

seyn.

Aus

derVergleichung der

weniger

entscheidenden

Beobachtungen

untersich, der verschiedenen Verweilungert, der beobachteten Zeiten der

Dauer

mit einernach

den

besten

Elemen-

ten berechneten geocentrischen,

und

der

mikrome-

trischen

Messungen,

bringt er eine Parallaxe

von

bis 10* heraus,

und

dadiese sich der

Pingre'-

schen

mehr

nähert als der

Shortschen,

da die frü- heren

Messungen

derMars-

und

Venusparallaxeeben- falls für eine solchesprechen (sie geben alle etwas

mehr

als 10"), söschliefst er: dafs

man

entwederdie letztere

annehmen

müsse, oder über den

wahren Werth

ebensoungewifs

nach dem Durchgange

blei- be,

wie man

es vorher war.

DigitizedbyGoogle

(35)

31

Vitin

Panct Wäre

geeigneter

gewesen

,

«wischen Rodrigues und dem Cap zu

entscheiden, als

Selengisk, wenn nur

erst die geographische Län- ge innerhalb enger

Grenzen

ausgemittelt

gewesen

wäre.

Rümovsky

hatte das gröfste Interesse, seine

von Short und Pingje

vernachlässigteBe-

obachtung

selbst

zu

untersuchen.

Er

lieferte dar- über eine

Abhandlung

in

den

N.Act. Petrop. T.

XI

p.443.

Aus

einer Sonnenfinsternifs

mit den May-

er

sehen Tafeln verglichen,

und mehreren

Jupiters- trabanten-Verfinsterungen, findet er die

Länge

~ 6

h 57' Q".

Die Zusammenstellung

mit

den eu- ropäisenen Beobachtungen

giebt

dann

Sonnenpa- rallaxe ZT8, "33.

Um

die Richtigkeit derselben un- abhängig

vom Cap noch zu

bestätigen, benutzt er

den

Austritt

von Pekin,

dessen

Länge

er auf 7h 35' 46" setzen

zu können

glaubt.

Selengisk, Pekin und

das

Cap

vereinigen sich

dann

gegen

Rodrigues.

Pingre

entkräftet dieses

Argument

in

denMem.

del'Ac. 1764p.339 durch eine

Aenderung

der Län- gen.

Die Länge von Pekin

hat

Rumovsky

höchst wahrscheinlich

zu

klein

angenommen.

Sie ist

nach

sonstigen

Annahmen

7* 36' 23".

Zwei

Be-

stimmungen

geben

nach Pingre

die

Länge von Selengisk

6h 58' 22', drei

andereetwa

6^57'

2i\

Er nimmt

daraus das Mittel 6h 57' 50".

Durch

die Vergröfserung

von

36* sprechen beide Orte eben so für

Rodrigues, wie

früher für das

Cap.

Zuerstin die

Schw.

Abh. 1763 p.128,

und

1764 p.144, nachher auchin die Ph. Tr. 1768p.107 liefs

Planmann

seine

Berechnung

einrücken. In jeder Rüksicht scheint sie

zu den

besten Arbeiten über

(36)

32

diesen

Durchgang zu

gehören.

Die 2um Grunde

liegenden Mittagsunterschiede sind meistentheils in- nerhalb

weniger Secunden

richtig.

Er

benutztnicht

nur

dieinnern

Berührungen beim

Austritt, sondern auch die

äußern

; auch wählt er nicht unter

den

verschiedenen

Astronomen

desselben Ortes, sondern berüksichtigt jede Zeitangabebesonders.

Pingre's Beobachtung

übergeht er.

Die

Vergleichung

mit dem Cap

gjeben

ihm

8,"ß.

Am

Schlüsse vergleicht er alle

Beobachtungen

mit diesem Werthe.

Die

Fehler wechseln ziemlich gutin

und —

; keiner geht über 19".

Wenigen genügend

sind die

Rechnungen von Audifred

i in seinen

zwei Abhandlungen: Inve- stigatio Parallaxis Solaris, Rom,

76,5(unter

dem

versetzten

Namen

eines

Dadeii Ruffi) und

de

Solis V arallaxi, Rom

1766.

Den

gröfsern

Raum nimmt

die

Untersuchung

überdie

Länge Roms

ein.

Er

vergleicht

dann

seine in

Rom gemachte Beobachtung mit

andern

europäischen,

findet die Parallaxe

zu

9"$,

und

glaubt, damit das

Cap und Rodrigues

vereinigen

zu können, indem

er ver*

muthet

, die

Länge

deseinen sey

um

ebenso viel

zu

grofs, als diedesandern

zu

klein

angenommen.

Dieses

mögen

so ziemlich alle Schriften sevn*

die

den Durchgang von

1761 ausführlicher behan- deln.

Kaum

dafshin

und wieder

sich späterhinBe-

merkungen

darüberfinden. Bis

zum

Jahre 1769blie-

ben

die

Meinungen

überdie Gröfse derParallaxe ge*

theilt.

Short und Pin gre

hatten jeder seine

An-

hänger.

Lalande und

einige andere

nahmen

ein Mittel

zwischen

beiden an.

Der

glänzende Erfolg deszweiten Durchganges,bei

welchem noch

heftiger

DigitizedbyGoogle

(37)

33

über Zehntheile der

Secunde

gestritten

wurde,

als 1761 über ganze

Secunden,

machte, dar* meisten*

theils nurgeschichtlich des ersten

Durchganges

ge- dacht

wurde. Hell

berief sich

zwar noch

aufdie S ho rtsehen

Abhandlungen

» aberkeinerseinerGeg*

tier hielt es der

Mühe werth,

dieses

Argument

an- dersalsmitderkurzen Abfertigung, dafs Zehntheile

von Secunden

nichtdadurch erhalten

werden

könn*

ten, zu beantworten.

So mühsam und

verdienstlich für ihre Zeit die

Rechnungen

der verschiedenen

Astronomen waren,

die Fortschritte der neueren Astronomie verlangen eineandereBehandlung.

Ein

Fehler der

Methode

,

der alle früheren Bearbeitungen trifft, ist der

zu

grofse

Werth,

der aufeinzelne

Beobachtungen

gelegt wird. Alle

europäischen mit

der

vom Cap zu

vergleichen

und

das Mittel

herauszunehmen»

heifst nichts anders»alsder letzteren eine Genauigkeit bei- legen, ebensogrofsalsdiealler

europäischen

zu-

sammengenommen» Von

geringeremEinflüsse, aber

immer

fehlerhaft, ist die Vernachlässigung» die ebenfalls alle früheren

Rechner

sich erlauben, dafs aienämlichdieElementederscheinbaren

Venusbahn

gleichanfangs festsetzen,

Und

nichtdie

Aenderung im Werthe

der Parallaxe berüksichtigen, die durch kleineVerschiedenheiten der

Elemente

bewirkt wer*

den

könnte.

Am

allerwicht igsten ist die Berichti-

gung

derMittagsunterschiede; lassensich diesenicht genauer finden» als sie

zu

jener Zeit erhalten

wer-

den

konnten

, so

würde

eine

neue

Bearbeitungvoll*

kommen

überflüssig seyn.

Zuerst

werde

ich daherdiegeographische

Lage

der Orte auszumitteln suchen»

dann

die

Elemente

Hacke,d.Entfern,d.Sonney.tLErde»

3

(38)

34

der

Venus und Sonne

vorläufig

nahe

berichtigen, eineetwanige Correction derselben \vird in die Bc- dingungsgleichungen

aufgenommen

werden.

Die

Zusammenstellung derBeobachtungen, mit Berük- sichtigung dersiebegleitenden

Umstände, wird

die Schätzungihres

Werthes

gegen einandererleichtern,

und

die

Methode

der kleinsten Quadrate aus allen Bedingungsgleichungenden

wahren Werth

der Paral- laxe findenlassen.

9.

Gegeben

ist die

Lage

einesPunctesin

Bezug

auf

den

Mittelpuhct derErde, durch den

ihm zukom- menden

Erdhalbmesser, diegeographischeBreite

und

Länge.

Die

Kenntnifs der ersten beiden Coordina«

tenist

nur

zur

Berechnung

derparallactischen

Wir- kung

nöthig. Sie dienen,

wenn man

eine Verglei-

chung mit

geodätischen

Messungen

sich erlauben will»zur Ausmittelung der Basis.

Da

aber bei der ungünstigen Gestaltdes sehr spitzen Dreiecks zwi- schen der

Venus und zwei Punctcn

der Erdober- fläche, dieUngewifsheit über die

wahre

Grüfse der Grundlinie'verschwindet gegen die Schwierigkeit,

den

spitzen

Winkel zu

messen,

von dem

dieEnt- fernung hauptsächlich abhängt, so braucht ein Feh- lerselbst

von mehreren Minuten

inder Breite

kaum

geachtet

zu

werden.

Die

meisten Orte sind sonahe bestimmt, dafs

kaum

einIrrthum

von

einerhalben

Minute anzunehmen

ist. Bei denausser-europäischen Stationenbegnügteich

mich,

einige

Beobachtungen

der Breitenach

den

neuesten Sterncatalogen

zu

be- rechnen. Nirgends fand ich hinreichenden

Grund, von

der

Annahme

derfrüheren Berechner abzugehen.

DigitizedbyGoogle

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