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Arbeitsmedizin. 1. Gesetze, Verordnungen

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Academic year: 2022

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Arbeitsmedizin

1. Gesetze, Verordnungen

Arbeitssicherheitsgesetz

o Betriebsärzte: regelmäßige Arbeitsplatzbegehung, Beratung des Arbeitgebers / -nehmers, Organisation der Ersten Hilfe

o Cave: Betriebsärzte müssen keine AU überprüfen

Unfallverhütungsvorschrift Betriebsärzte

o Einsatzzeiten der Betriebsärzte je Arbeitnehmer

Arbeitsförderungsgesetz

o Leistungen des Staates: Bildung, Arbeitslosigkeit, Berufsberatung

Jugendarbeitsschutzgesetz (Jugendliche unter 16)

o Kein Akkord, keine außergewöhnlichen Belastungen (Hitze, Kälte), nicht unter Tage o Alle Jugendliche müssen vor Aufnahme der Arbeit untersucht werden

ƒ Nachuntersuchung vor Ablauf des 1. Jahres

ƒ Mitteilung des Ergebnisses an die Eltern o Gilt für Jugendliche in der Berufsausbildung

o Zur Erreichen des Ausbildungsziels ist temporärer Einsatz in Gefahrenbereichen mgl.

o Durchführung durch den Hausarzt möglich (ohne spezielle Ermächtigung)

Mutterschutzgesetz

o Unverzügliche Benachrichtigung der Aufsichtsbehörden durch Arbeitgeber o Frauen müssen auf Verlangen SS per Attest belegen

o Beschäftigungsverbote

ƒ Nachtarbeit (20-6h), Akkordarbeit, Arbeiten im Stehen (ab 5. SS-Monat)

ƒ Beförderungsmittel (ab 3. SS-Monat)

ƒ 8 Wochen nach Entbindung (auch wenn Frauen Arbeit wiederaufnehmen wollen)

Gefahrstoffverordnung

o Regelt Untersuchungsfristen der betroffenen Personen

Unfallverhütungsvorschriften

o Von den Berufsgenossenschaften zur Verhütung von Arbeitsunfällen o Rechtsverbindlich für den Arbeitgeber

Arbeitsschutz

o Staat, Berufsgenossenschaften, Betrieb selbst

o Berufsgenossenschaft: Träger der gesetzlichen Unfallversicherung

Bildschirmarbeitsplatzverordnung

o Arbeitgeber muss mögliche psychische / physische Probleme durch den Arbeitsplatz ermitteln

o Vor Aufnahme der Tätigkeit oder bei Sehbeschwerden muss der Arbeitgeber eine Vorsorgeuntersuchung anbieten

Biostoffverordnung

o Verpflichtende Vorsorgeuntersuchung vor Umgang mit gefährlichem biologischen Material (Hepatitis B, …)

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2. Verhütung und Früherkennung beruflich bedingter Schäden

Vorsorgeuntersuchungen

o Ärzte, die von BG ermächtigt sind

o Betroffene: Fahr-/Überwachungstätigkeiten, Arbeit mit Atemschutzgeräten, Gefahrstoffen o Übermittlung dauernder/befristeter Bedenken an Arbeitgeber (ohne Einwilligung)

o Spezielle Ermächtigung für Arbeiten im Ausland unter besonderer Belastung o Nachgehende Untersuchung

• Nach stattgehabter Exposition ggü. kanzerogenen Stoffen

Analyse von Arbeitsplatz- und Berufsbelastungen

o Belastung: äußere Faktoren (Luftfeuchte, Schall, Schadstoffe) o Beanspruchung: Reaktion des Organismus (Sauerstoffverbrauch) o O2-Aufnahme

• Objektives Maß für Arbeitsschwere

• Enge Korrelation zur kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit

• Dynamische Dauerleistung

• 30% von VO2max, Absinken nur des venösen pO2, arterieller bleibt gleich

• 20 kJ pro Liter Sauerstoff werden umgesetzt

• HF 120/min.: Grenze für Dauerbelastung o W170 (Leistung bei einer HF von 170/min.)

• Maß für die Dauerleistungsfähigkeit

o Anpassung an schwere körperliche Ausdauerbelastung

• Zunahme des HZV, Hb, Vitalkapazität, Blutvolumen

• Ruheumsatz steigt nach jahrelanger Belastung um höchstens 100%

o Unterschiede alte / junge Arbeitnehmer

• Alte: Verminderung der Leistungsfähigkeit, aber größeres Repertoire an Verhaltensmustern, schnelleres Erkennen von Gefahren (Berufserfahrung) Bedenken gegen Wechselschicht, Arbeit unter erhöhtem Luftdruck o Arbeit und Ermüdung

• Kurzpausen besonders erholsam

• Hauptarbeit: Nebenzeit, Wartezeit und Kurzpausen (bei Fließbandarbeit)

• Arbeitselement: Arbeitszeit + Ruhepausen

• Erholungszuschlag: zusätzliche Pause, um Überlastung zu vermeiden o Nachtarbeit

• Appetitlosigkeit, Schlafmangel, soziale Einschränkungen, Verminderung der Leistungsfähigkeit, RR hat nachts seinen niedrigsten Wert,

Beeinflussung des Melatonin-Haushalts

Arbeitspsychologie

o Intelligenzprüfungen, Verfahren zur Personalauslese, Aufgaben-/Anforderungsanalyse, Anforderungsprofile, Monotonieerfassung, psychologische Sättigungserfassung

Arbeitsplatz und Umgebungseinflüsse

o Arbeitsplatzgestaltung: Vermeidung statischer Muskelarbeit o Klima am Arbeitsplatz

ƒ Effektivtemperatur (Klimasummenmaß): °C + Luftfeuchtigkeit + Wind

ƒ Normaleffektivtemperatur: Personen in Straßenkleidung

ƒ Basiseffektivtemperatur: Personen mit unbekleidetem Oberkörper o Parameter für Lüftungsbedarf: CO2-Konzentration der Luft

o Hitzearbeit: Zunahme der Schweißproduktion, Abnahme des NaCl-Gehalts

ƒ Globethermometer: Ermittlung der Strahlungstemperatur (Wände)

(3)

o Lärm

ƒ A-bewerteter Schallpegel (dB(A)): Frequenzabhängigkeit des Gehörs

ƒ Erhöhung um 10dB: Verzehnfachung des Schalldruck, wird doppelt so laut gehört

ƒ Lärmschwerhörigkeit: Schädigung hoher Hörfrequenzen

ƒ Bei überwiegend geistigen Tätigkeiten: maximal 55dB Umgebungslärm o Vibrationen

ƒ Sehschärfe nimmt ab, periphere Durchblutungsstörung, Kinetosen (Übelkeit), Kopf-Sz

o Überdruck und Unterdruck

ƒ Schädigung abhängig von Höhe und Dauer der Isokompression (Höhe des Drucks und Zeit bis dieser erreicht wird) und Dauer der Dekompression

ƒ Unabhängig von der Kompressionszeit

ƒ Berufskrankheiten in Deutschland sehr selten o Stäube, Gase, Dämpfe

ƒ Korngröße < 5

µ

m ist lungengängig (Alveolardeposition)

ƒ Berufskrankheit: Malignom, AK-Bildung, chemisch-irritative Wirkung

Arbeitsmedizinisch relevante Beurteilungskriterien o BAT (Biologischer Arbeitsstoff-Toleranzwert)

ƒ Grenzwert für Arbeitsstoffe im biologischen Material (Methanol im Urin)

ƒ Sehr gut für Stoffe mit hoher Hautresorption

ƒ Nicht kanzerogene Stoffe, keine Gemische (z.B. Quecksilber) o MOK (Maximale Organkonzentration)

ƒ Grenzwert für Arbeitsstoffe im biologischen Milieu o MAK (Maximale Arbeitsplatzkonzentration)

ƒ Unschädliche Schwellenkonzentration

ƒ Atmosphärische Schadstoffkonzentration (wissenschaftlich begründet)

ƒ Nicht für: Stoffgemische, radioaktive / kanzerogene Stoffe

ƒ Zusatz H: Hautreizung möglich

ƒ Kennzeichnung möglicher teratogener Stoffe

ƒ Technische Regeln legen fest, wie weit und wie lange der MAK-Wert überschritten werden darf

ƒ Technische Möglichkeiten zur Belastungsreduktion spielen keine Rolle o TRK (Technische Richtkonzentration)

ƒ Verminderung des Risikos bei Einhaltung der Grenzwerte

ƒ Karzinogene Substanzen (Reduktion des Malignomrisikos)

ƒ Durchschnittswert über 1 Jahr (orientiert an technischen Gegebenheiten)

ƒ Spezielle Vorsorgeuntersuchung, wenn Auslöseschwelle überschritten ist

Berufskrankheiten

o Wahrscheinlich ursächlicher Zusammenhang, in Liste aufgeführte Berufskrankheiten o Anerkennung einer Quasi-Berufskrankheit: neue wissenschaftliche Erkenntnisse nötig o Rechtlich wie Arbeitsunfall (Entschädigung durch BG [Unfallversicherung])

o Bundesregierung bestimmt was als Berufserkrankung gilt

o BG muss Arbeitnehmer zur Unterlassung der Tätigkeit auffordern o Aufgaben des Arztes

ƒ Meldepflicht an BG, staatlichen Gewerbearzt oder zuständige Behörde

ƒ Pflicht, Behandlung zu übernehmen

ƒ Pflicht, Auskünfte über Befunde zu erteilen

ƒ Gutachterliche Überprüfung der Erwerbsfähigkeit und prozentuale Abschätzung

(4)

3. Berufskrankheiten

3.1 Metalle und Metalloide

Blei

o Einsatz: Batterieherstellung, Rostschutz o Inhibition der Aminolävulinsäure-Dehydratase

o Klinik: Bleikoliken (Obstipation), Polyneuropathie, motorische Nervenlähmungen blauschwarze Verfärbung des Zahfleischrandes

o Chronische Vergiftung: Ablagerung von Blei im Knochen

o Mentale Retardierung von Kindern bleibelasteter Frauen (strengere Grenzwerte als bei Männern)

o Labor: Störung der Hämsynthese (basophil getüpfelte Erys), hypochrome Anämie o Screening:

δ

-Aminolävulinsäure im Urin, Koproporphyrin-Urie

o Th: D-Penicillamin, Di-Na-Ca-Ethylen-Diamin-tetraacetat o Bleitetraätyl: nur zentrale Symptome, keine Radialislähmung

Quecksilber

o Klinik: blutige Diarrhoe, Urämie, Erethismus / Tremor mercuralis, teratogen o Screening: Quecksilber im Harn

Chrom

o Klinik: Verätzungen, Nasenscheidewand-Perforation, Hämorrhagische Nephritis o Entstehung von Ulcera auf der Basis von Bagatellverletzungen

o Keine Polyneuropathien o Malignom: Bronchial-CA

Cadmium

o Klinik: gelbliche Zahnhälse, Lungenödem, Emphysem, Osteoporose o „physiologisch“ über Nahrungsmittel

Mangan

o Klinik: Parkinsonismus

Thallium

o Klinik: burning feet, Polyneuropathie, Abgeschlagenheit, dementielle Entwicklung, helle Querstreifen an Fuß-/Fingernägeln

Vanadium

o Klinik: Grünverfärbung der Zigarettenstummel

Arsen

o Klinik: Nasenseptumperforation, Hämolyse (dunkelbrauner Urin) o Chronisch: Mees-Nagelbänder

o Malignom: Bronchial-CA, Hautkrebs (multiple Basaliome)

Hartmetalllunge

o Durch inhalative Aufnahme von hochschmelzenden Metallkarbiden

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3.2 Erstickungsgase

Buthan, Methan

o EKG-Veränderungen bei O2-Gehalt < 10% in Atemluft

Schwefelwasserstoff

o Ätiologie: Fäulnisvorgänge

o Blockierung der intrazellulären Atmung, akuter Verlust der Riechfunktion

Kohlenmonoxid (CO)

o Innere Erstickung durch starke Affinität zu Hb o Kein Reizgas!

o Diagnose: Analyse einer venösen Blutprobe, CO-Bestimmung in Ausatemluft o 60% CO-Hb führt zu rascher Bewusslosigkeit

o Konzentration unter 1% sind bereits nach wenigen Minuten tödlich

3.3 Lösungsmittel, Insektizide, chemische Stoffe

Formaldehyd

o Einsatz: Leimharze in Holzwerkstoffindustrie o Klinik: Schleimhautreizung, Ekzeme

Aromatische Amine (Benzidin, Naphzylamin, 4-Aminodiphenyl) o Malignom: Harnblasen-CA

Halogenkohlenwasserstoffe, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe o Vinylchlorid

ƒ Klinik: Akreoosteolyse (bandförmige Knochendegeneration an Fingern)

ƒ Malignom: Hämangioendothelsarkom der Leber

ƒ Screening: Thiodiessigsäure (Thiodiglycolsäure) im Urin o Dichlormethylether

ƒ Malignom: Bronchial-CA o Tetrachlorkohlenstoff

ƒ Klinik: ZNS, Leber-/Nierenschädigung

ƒ Screening: Transaminasen o Trichloretylen

ƒ Klinik: neurotoxisch

ƒ Screening: Trichlorethanol, Trichloressigsäure im Urin, Transaminasen

Lindan (Hexachlorcyclohexan) o Chlorierter Kohlenwasserstoff o Insektizid

Benzol und seine Homologe

o Einsatz: Lösungsmittel, Chemielabor

o Klinik: Panmyelophthise (hämatotoxisch), Nasenbluten, Purpura, nicht hepatotoxisch o Malignom: AML

o Screening:

ƒ Benzol: Phenol im Urin

ƒ Ethylenbenzol / Styrol: Mandelsäure im Urin

ƒ Toluol: Hippursäure im Urin

ƒ Anilin: p-Aminophenol (Methämoglobinbildner) o Akute Styrolexposition: Reizung von Haut und Schleimhäuten o Chlorphenole: akneartige Hautveränderungen

(6)

Schwefelkohlenstoff

o Klinik: ZNS (Depression, Psychose), Polyneuropathie

Methanol

o Anwendung: Industrie, Schnaps-Herstellung o Klinik: Sehstörung, metabolische Azidose

Organischer Phosphor

o Klinik: Osteomyelitis, Netzhautblutung, neurotoxisch

o Alkylphosphat-Vergiftung: Miosis, Speichelfluss (Ptyalismus), Bronchospasmus (Th:

Atropin) z.B. Parathion; hohe Hautresorption

Fluor

o Einsatz: Aluminiumraffinerie

o Klinik: Verkalkung des Bandapparats, Osteoporose

Benzochinon

o Klinik: Braunverfärbung der Bindehaut und Hornhaut

3.4 Physikalische Einwirkungen

Presslufthammer, Schleifmaschinen

o Klinik: Os-lunatum-Malazie, Scaphoid-Fx, Hyperostosen, Raynaud o Prädisponierend: Kälte, Nikotinabusus

Motorsäge

o Klinik: C5-Senke im Audiogramm

HWS-Schäden (lokales Zervikalsyndrom)

o Bei Tragen schwerer Lasten auf der Schulter

LWS-Schäden

o Langjährige Ganzkörperschwingungen (5 Hz), extreme Rumpfbeugehaltung, Heben schwerer Lasten

Sehnenscheidenentzündung

o Tätigkeiten mit krampfhafter Haltung, statischer Haltearbeit

Abriss-Fx der Wirbelfortsätze (untere HWS / obere BWS) o Langjähriges Schaufeln

Zahnabrasion an den Kauflächen o Steinbrucharbeiter

Gonarthrose o Fließenleger

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3.5 Druckluft

Barotrauma (rascher Druckanstieg)

o Schnelles Abtauchen in größere Meerestiefen

o Klinik: Tiefenrausch, Trommelfell-Hämorrhagien, Zahnschmerzen o Prädisponierend: Grippe (Tubenverschluss), Trommelfellkrankheiten

Caissonkrankheit (rascher Druckabfall)

o Schnelles Auftauchen, Stickstoffembolien (Kumulation im FG - Symtomverzögerung) o Klinik: Bends, Taucherflöhe, aseptische Knochennekrosen, ähnlich M. Menière o Prädisponierend: Adipositas, Kälte während Tauchgang

o Th: Rekompression

3.6 Lärm

• Schädigung hoher Frequenzen (4000 Hz), chronische Lärmbelastung > 80dB(A)

• Klinik: doppelseitige Innenohrschädigung (Rinne positiv, positives Recruitment)

• Hörverlust von mindestens 40dB bei 2000Hz

• Lärmbereich > 90dB(A), ab 85dB müssen Lärmschutzmittel zur Verfügung gestellt werden

• Verpflichtende Überwachungsuntersuchung 1 Jahr nach Beschäftigungsaufnahme

• Normale Umgangssprache 50dB

3.7 Wärmestrahlung

• Einsatz: Glashütten (Infrarotstrahlen), Glasbläser

• Klinik: Vakuolen und Trübung am Hinterpol der Augenlinse

3.8 Ionisierende Strahlen

• Klinik: Übelkeit/Erbrechen (nach 1h), Lymphopenie (wenige Tage), Erythropenie (Wochen)

Malignom: AML

• Überwachungsuntersuchung nur durch staatlich ermächtigte Ärzte

131I: Kontamination durch Stuhl, Urin, Speichel, Blut, Bettwäsche (nicht Luft)

• Messeinheiten

o Äquivalentdosis: Sievert (Sv) o Aktivität: Bequerel (Bq) o Energiedosis: Gray (Gy) o Ionendosis: Coulomb

3.9 Infektionserreger, Tropenkrankheiten

• Bergleute: Ankylostoma duodeni

• Tropenkrankheit: Fleckfieber

Tierärzte: Anthrax (Milzbrand), Q-Fieber, Brucellose, Erysipeloid, Leptospirose, Rickettsiose, Psittakose

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3.10 Anorganische Stäube

Allgemeines

o Röntgenbefund nach ILO U/C (Staublungenklassifikation) o Klinik: quälender Reizhusten, Ko: Cor pulmonale

o MdE nach Lungenfunktionseinbuße

Silikose, Quarzstaublungenerkrankung

o Anwendung: Gießerei, Steinmetz, Bergleute, Porzellanherstellung o Klinik: knötchenförmige Lungenfibrose (restriktive Ventilationsstörung)

o Rö: Eierschalenhili (Verkalkung der mediastinalen LK), Fleckschatten im Oberfeld o Komplikation: Siliko-Tuberkulose (Berufskrankheit)

o Caplan-Syndrom: Silikose + chronische Polyarthritis

o Malignom: Bronchial-CA (wenn von silikotischer Schwiele ausgehend) o Kristalline Kieselerde (Quarzstaub) führt zu Zahnschmelzdefekten

Asbestose

o Anwendung: Geldschrankschlosser, Talkum, Krocidolith, Amosit o Klinik: diffuse Lungenfibrose im Unterfeld, Knisterrasseln o Rö: Pleuraplaques

o Malignom: Pleuramesotheliom, Bronchial-CA (bei Pleuraveränderungen)

Aluminium

o Anwendung: Bauxit (Korundherstellung), Tonerde (Lichtbogenöfen) o Klinik: Lungenfibrose, Spontan-Pneumothorax

Metallstäube (Vanadium, Chrom-Nickel, Kobalt)

o Anwendung: Metall-/Stahlbearbeitung, Sinteranlagen; untypisch für Schweißer!

o Beryllium

ƒ Bild ähnlich der Miliartuberkulose (homogene Verschattung im Oberfeld)

ƒ Interstitielle granulierende Lungenfibrose

Nickel

o Anwendung: Schweißer, Nickelraffinerie

o Malignom: Plattenepithel-CA der Nase, Bronchial-CA

Kokereirohgaße

o Malignom: Bronchial-CA

3.10 Organische Stäube

Baumwoll-, Rohflachs, Rohhanfstaub (Byssinose)

o Klinik: Montagssymptomatik (Kurzatmigkeit, Abgeschlagenheit) o Symptomverbesserung über die Woche durch Histaminverbrauch

Eichen-, Buchenholz

o Malignom: Adeno-CA der Nasenhaupt- und –nebenhöhle

Allergisierende Arbeitsstoffe

o Isocyanate (Schaumstoffherstellung), Holzstaub, Tulpenzwiebeln, Mehlstaub, Tierepithelien, Formaldehys

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Bäckerasthma

o Klinik: Allergien, obstruktive Lungenerkrankung o Diagnose: inhalativer Provokationstest

o Th: Expositionsprophylaxe

Exogen-allergische Alveolitis, Farmerlunge

o Ätiologie: Pilzsporen (Aspergillus fumigatus, thermophile Actinomyceten) o Diagnose: AK-Nachweis (Typ III-Allergie)

o Restriktive Ventilationsstörung

o Klinik (nach 4-24h): Schüttelfrost, Knisterrasseln, erniedrigter pO2, erhöhter Pulmonalarterien-Druck

3.11 Chemisch-irritative Arbeitsstoffe

Toxisches Lungenödem

o Fluorwasserstoff, Phosphorwasserstoff, Phosgen, Stickoxide

Reizgase

o Ammoniak, Ozon, Stickstoffmonoxid, -dioxid, Schwefeldioxid

Metalldampffieber, Gießfieber

o Anwendung: Schweißen von Zinkblechen

o Klinik: Schüttelfrost, Muskel-/Kopf-Sz, Atemwegsreizung o Folgenloses Abklingen in wenigen Stunden

3.12 Hauterkrankungen

• Berufserkrankung, wenn nach Ausheilen mindestens 2 Rezidive aufgetreten sind

Ruß, Rohparaffin, Teer, Anthrazen, Pech o Klinik: Akne

o Malignom: Spinaliom (Teer- und Pechwarzen begünstigen Hautkrebs)

Phenylendiamin

o Allergische Hauterkrankung bei Frisören

4. Arbeitsunfälle

Definition

o Zeitlich begrenztes (innerhalb einer Schicht) schädigendes Ereignis

o Schädigung über längeren Zeitraum kann einem Arbeitsunfall gleich gestellt werden o Ursächlicher Zusammenhang

o Wegeunfall ab Verlassen der Wohnung (Umwege zum Kindergarten, … sind versichert) o Meldung an BG, wenn AU länger als 3 Tage dauert

Berufsgenossenschaftliche Heilverfahren o Durchgangsarzt (D-) Verfahren

• Entscheidet über Notwendigkeit besonderer Heilmaßnahmen o Hautarztverfahren

• Bei primär kutanen Symptomen dem D-Arzt vorgeschaltet

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Chronische Leiden als Risikofaktor für Arbeitsunfälle o Herzinfarkt: unüblich hohe berufliche Belastung o Varikosis: Anerkennung nicht möglich

o Insulinpflichtiger Diabetes: Bedenken gegen Busfahrer, Dachdecker, Feuerwehrmann o Chronische Hepatopathie: keine Wechselschichten, Schwerstarbeit, Hitzearbeit o Chronisch GN: keine Exposition ggü. Lösungsmittel, Cadmium, Nässe, Kälte

5. Begutachtung

• Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE)

o Rechtsbegriff der gesetzlichen Unfallversicherung (BG) o Entschädigung ab MdE > 20%

o Berentung: Erkrankung irreversibel (nicht therapierefraktär!)

o Sozialgericht: Zuständig bei Konflikten im Rahmen der Berufskrankheiten-Anerkennung

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