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Geospatial Technologies in der Forschung und Lehre am Institut für Geographie und Raumforschung

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WOLFGANG SULZER, JOSEF GSPURNING

Geospatial Technologies in der

Forschung und Lehre am Institut für Geographie und Raumforschung

Zusammenfassung

Die „Geospatial Technologies“ (Geographische Technologien) sind in ihrer Ge- samtheit ein sehr junges Forschungssegment innerhalb der Geographie. Die Karto- graphie ist historisch gesehen schon lange als Teildisziplin der Geographie bekannt, hat aber erst durch digitale Technologien eine entscheidende Weiterentwicklung durchlaufen und umfasst nun mit der Fernerkundung (seit etwa den 1960er Jah- ren) und der geographischen Informationsverarbeitung (etwa ab Ende der 1980er Jahre) eine moderne „Kartierungs- und Analysegemeinschaft“. Der vorliegende Beitrag dokumentiert die Entwicklungsgeschichte der Geospatial Technologies am Institut für Geographie und Raumforschung am Standort Graz, die in drei Phasen gegliedert werden kann: (1) Anfänge (1990–2000); (2) Diversifizierung und Spezia- lisierung (2000–2010); (3) Etablierung in der Forschung (2010 bis heute). Bei dieser Entwicklung hat die NAWI Graz-Kooperation mit der Technischen Universität einen wesentlichen Beitrag geleistet. Schließlich wird in diesem Beitrag noch auf die Entwicklung und die Bedeutung der Lehre der Geospatial Technologies ein- gegangen.

Abstract

Geospatial Technologies in research and teaching at the Institute of Geography and Regional Science

Geospatial Technologies are a very young research segment within geography. His- torically, cartography has long been known as a sub-discipline of geography, but has only undergone a decisive further development through digital technologies.

Remote Sensing (since around the 1960s) and Geographical Information Systems (since around the end of 1980s) build together with digital Cartography a modern

„mapping and analysis community“. The present article documents the history of geospatial technologies at Graz Geography, which can be divided into roughly three-time periods: (1) Beginnings (1990-2000); (2) Diversification and Specialisa- tion (2000-2010); (3) Establishment in research (2010 to today). The ‘NAWI Graz Kooperation’ with the Technical University made a significant contribution to this evolution. Finally, the article discusses the development and importance of tea- ching in geospatial technologies.

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1 EINLEITUNG

Definitionen können eine schwierige Sache sein.

So ist auch der Begriff Geospatial Technologies nicht eindeutig bestimmt und wird unterschied- lich interpretiert, etwa als ein Sammelbegriff für Technologien, die räumliche Informationen sammeln, speichern, abfragen, analysieren, visu- alisieren und präsentieren. Der Begriff wird ver- wendet, um die Palette moderner Werkzeuge zu beschreiben, die zur geographischen Kartierung und Analyse der Erde und der menschlichen Ge- sellschaften beitragen (AAAS 2021). Dennoch ist in der Welt der Geodaten, in der die Techno- logie mit allem verschmilzt, eine klare fachliche Zuordnung der Geospatial Technologies oft schwer möglich. Anwendungen von Geospatial Technologies werden in nahezu allen Sektoren, Branchen oder Forschungsbereichen eingesetzt, in denen der Standort wichtig ist.

Der Begriff „geospatial“ zeigt an, dass Daten eine geographische (räumliche) Komponente besitzen, also mit einer Standortinformation in Form von Koordinaten, Adresse, Stadt oder Postleitzahl versehen sind. Dazu gehören GIS- Daten bzw. Daten, die von GPS-Daten, Ferner- kundungsbilddaten oder Geotagging stammen.

Dabei werden geographische Inhalte, welche in einer Karte oder in einer digitalen Datenbank dargestellt sind, mit der Erdoberfläche über Ko- ordinaten, Adressen etc. verknüpft. „Geospatial data“ können durch Digitalisieren von Karten, traditionelles Kartieren und/oder mit Hilfe von GPS-gestützten Geräten oder auch über Fernerkundungstechniken gewonnen werden.

Wichtig dabei ist der Verarbeitungsprozess, der innerhalb der Bearbeitung geographischer Fra- gestellungen mit den Daten durchgeführt wird:

Datenakquisition, Datenverarbeitung und –ana- lyse bzw. Datenvisualisierung und Dateninter- pretation (Sulzer 2017). Die Entwicklung dieses Forschungszweiges ermöglicht der Geographie eine Vernetzung von Geodaten- und Digital- technologien, um Wissen zu produzieren oder komplexe Lösungen zu liefern.

Dempsey (2014) zählt zu den „Geospatial Technologies“ (GST) alle Technologien, die sich

mit dem Speichern von geographischen Infor- mationen befassen: „Geospatial Technology refers to all of the technology used to acquire, manipulate, and store geographic information.

GIS is one form of geospatial technology. GPS, remote sensing, and geofencing are other exam- ples of geospatial technology.“ Allgemein wer- den den GST alle Technologien, Softwares und Anwendungen zugerechnet, die sich mit der Ak- quirierung, Prozessierung, Modellierung, Mani- pulation, Speicherung, Visualisierung und Prä- sentation von geographischen Informationen und Daten befassen.

Zu Beginn des 20. Jhs. wurde die Kartogra- phie und Kartenherstellung um Luftaufnah- men erweitert. Die Wissenschaft der photogra- phischen Interpretation und Kartenherstellung wurde während des Zweiten Weltkriegs be- schleunigt und nahm während des Kalten Krie- ges mit dem Aufkommen von Satelliten und Computern neue Dimensionen an. Computer ermöglichten das Speichern und Übertragen von Bildern zusammen mit der Entwicklung zu- gehöriger Software, Karten und Datensätzen zu sozioökonomischen und Umweltphänomenen, die zusammen als Geographische Informations- systeme (GIS) bezeichnet werden. Ein wichtiger Aspekt eines GIS ist seine Fähigkeit, den Be- reich der Geodaten zu einem mehrschichtigen Kartendatensatz zusammenzufassen, mit dem komplexe Themen analysiert werden können.

Diese „Schichtung“ wird durch die Tatsache er- möglicht, dass alle diese Daten neben anderen Merkmalen auch Informationen über ihre ge- naue Position auf der Erdoberfläche enthalten, daher der Begriff „Geodaten“.

Diese – sozusagen datenzentrierte – Sichtwei- se ist insofern besonders relevant für Forschung und Lehre, als sich das aktuell zunehmende In- teresse an Geodaten sehr wahrscheinlich in der Zukunft noch steigern wird. Dieses Interesse wird nicht nur durch die Wissenschaft, sondern vor allem durch die heute nahezu als selbstver- ständlich empfundene Nutzung von geographi- schen Informationssystemen, Online-Kartensys- temen und anderen geographisch referenzierten Informationen im Internet, Globalen Positionie-

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rungssystemen (GPS), ortsbezogenen Diensten und Navigationssystemen durch die Gesellschaft verursacht. Die zunehmende Komplexität und Vielfalt der zur Verfügung gestellten georeferen- zierten Daten, kombiniert mit dem kontinuier- lichen Fortschritt in der allgemeinen Informa- tionstechnologie, machen Geodaten zu einer wichtigen Informationsquelle für viele wissen- schaftliche und kommerziell entscheidungsrele- vante Aktivitäten. Die zunehmenden kommerzi- ellen Möglichkeiten zur Nutzung von Geodaten, weitere technologische Fortschritte (z. B. Ent- wicklung neuer Plattformen und Sensoren in der Fernerkundung), eine Reduktion der Kosten und damit verknüpft eine wachsende Nachfrage und die daraus resultierende Einführung neuartiger Anwendungen sind absehbar. Es erscheint daher nur logisch und konsequent, sich mit möglichst großer Sorgfalt auf die Bewältigung der Heraus- forderungen und die Nutzung der aus Geodaten resultierenden Möglichkeiten sowohl technolo- gisch, methodisch also auch infrastrukturell vor- zubereiten.

2 GEOSPATIAL TECHNOLOGIES AM INSTITUT FÜR GEOGRAPHIE UND RAUMFORSCHUNG Um die Implementierung der GST – besser ihrer Wurzeln – am damaligen Institut für Geo- graphie verstehen und in den wissenschafts- geschichtlichen Kontext richtig einordnen zu können, sollte man einen Blick auf die globa- len Rahmenbedingungen werfen. Hilfreich ist dabei eine Sichtweise, die sich vielerorts in der einschlägigen GIS-Literatur findet (Bill 1999 und folgende Ausgaben), die aber in ihren we- sentlichen Zügen problemlos auf den gesamten GST-Bereich ausgedehnt werden kann. Bei der Beurteilung der Entwicklungsdynamik sollte man nicht außer Acht lassen, dass faktisch in jedem Aspekt des Wissenschaftszweiges mehr oder weniger bei null begonnen werden musste.

Auf diese oft als „Zeit der Pioniere“ bezeichne- te Ära etwa zwischen 1960 und 1975 folgte die

„Zeit der Behörden“ (1975–1985). Anfänglich kaum mehr als ein Signal, dass Bedeutung und Möglichkeiten des neuen Werkzeugs erkannt

worden waren, war diese Epoche (in der u. a.

viele nationale Geodaten-Infrastrukturen kon- zipiert und geschaffen wurden) dennoch mit- tel- und langfristig von ungeheurer Tragweite, nicht zuletzt durch die wichtigen Impulse für die nachfolgende „Zeit der Firmen“ (z. B. ESRI, Erdas; 1985–1990). Aus Sicht von Lehre und Forschung betrachtet waren damit zwei wesent- liche Voraussetzungen/Motive für eine inten- sivere Auseinandersetzung mit GST gegeben, einerseits Bedarf in Form von Fragestellungen mit Raumrelevanz und andererseits Werkzeuge, mit denen diese Fragestellungen bearbeitet wer- den konnten. Wenngleich auch in den Anfangs- jahren dieser 1990–1995 andauernden Epoche eine gewisse Kluft zwischen Technologie einer- seits und der Applikation andererseits zu kons- tatieren ist, erhielt die Entwicklung in dieser Ära zusätzliche Impulse durch die nun einsetzende Diversifizierung bzw. Spezialisierung der An- wendungsbereiche (Stichwort: Fach-GIS).

Es spricht für die Weitsicht der damaligen Ent- scheidungsträger, dass als Folge des in der Mitte der 1980er Jahre vorherrschenden politischen Klimas auch nicht vordergründig technische Universitätsinstitute in einer Art Innovations- schub vermehrt mit Computern und Software ausgestattet wurden. Dies ermöglichte einer- seits die seriösere Verankerung der GST-Vor- läufer am Institut für Geographie und machte andererseits das Institut auch wettbewerbsfähig bzw. zu einem seriösen Partner, sodass die (da- mals noch nicht als solche existierende) GST- Arbeitsgruppe in der nachfolgenden „Epoche des offenen Marktes“ ab 1995 bereits in Lehre und Forschung nach außen in Erscheinung tre- ten konnte. Wie im Beitrag von Sulzer u. Fischer (2021) beschrieben wird, wurde die Fernerkun- dung an der Grazer Geographie in Koopera- tion mit Joanneum Research aufgebaut. 1993 wurde in Zusammenarbeit mit den damaligen ZID (Zentraler Informationsdienst der Univer- sität Graz) eine Workstation (Silicon Graphics) an unserem Institut aufgestellt, an der neben der Fernerkundung (ERDAS) auch ARCInfo betrie- ben wurde (Gspurning u. Sulzer 1994; Sulzer 1998).

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2.1 DIE ANFÄNGE DER GEOSPATIAL TECHNOLOGIES IN DER

GEOGRAPHIE (1990–2000)

Verantwortlich für die Erfüllung dieser Aufgaben an der Grazer Geographie zeichneten anfangs die beiden Autoren dieses Beitrags, Gspurning aus der Humangeographie für GIS und Sulzer aus der Abteilung für Angewandte Geographie für Fernerkundung. Gemeinsam mit Kasimir Szarawara, der in Lehre und anwendungsseitig die Kartographie vertrat, wurde zunächst in lo- ser Kooperation und über die Abteilungsgren- zen hinweg versucht, die Anforderungen von Forschung und Lehre zu bewältigen bzw. die GST-bezogene Entwicklung auch weiter vor- anzutreiben. Erst 1998, mit der Berufung von Friedrich Zimmermann, wurde diese sich entwi- ckelnde Arbeitsgruppe durch Susanne Janschitz mit einer zusätzlichen Mitarbeiterin im Bereich GIS verstärkt.

Zu Beginn der 1990er Jahre waren GIS und Fernerkundung im Gegensatz zur bereits etab- lierten „analogen“ Kartographie an der Grazer Geographie, wie übrigens auch an vielen ande- ren Universitätsstandorten, erst im Aufbau be- griffen (vgl. die eingangs skizzierten Epochen).

Abgesehen von visuellen Luftbildauswertungen war z. B. die Fernerkundung weder in der For- schung noch in der Lehre fest verankert; dassel- be galt auch für die Bereiche GIS und für die als Grundlage hierfür unentbehrliche räumliche Statistik (spatial statistics). Forschung und Lehre erfolgten mit wohlwollender Unterstützung der jeweiligen Fachvorgesetzten, jedoch hauptsäch- lich basierend auf der Eigeninitiative der invol- vierten Institutsmitglieder.

Durch die günstigen Standortbedingungen mit Joanneum Research (Institut für digitale Bildverarbeitung und Graphik, Leiter Manfred F. Buchroithner) und der Technischen Univer- sität Graz (Geodätische Institute), aber auch durch die Nähe potentieller GST-Nutzer (Land Steiermark, Stadt Graz sowie lokale und regio- nale Raumplanungsbüros) war es erstmalig mög- lich, Lehrveranstaltungen und Kooperationsfor- schungsprojekte an der Grazer Geographie im

Bereich der GST zu verankern. Hier entwickelte sich auch eine enge Zusammenarbeit mit Viktor Kaufmann, der an der Technischen Universität Graz (Abteilung für Photogrammetrie und Fern- erkundung am Institut für Geodäsie) tätig ist.

Die letztgenannte Kooperation dauert bis heute an und hat zu vielen gemeinsamen Aktivitäten/

Projekten, Publikationen und Lehrkooperatio- nen im Rahmen von NAWI GRAZ (Kap. 2.4) geführt.

Beispielsweise stand in den 1990er Jahren die Fernerkundung methodisch am Übergang von der visuellen Auswertung hin zur soft- waregestützten digitalen Klassifikation. Getreu den Intentionen der Branchengrößen in dieser Anfangsphase dieses Wegs zum Massenmarkt (Motto: Allen PC-Nutzer*innen ihr GIS) wur- den Usability und Performance von Bildverar- beitungs- und GIS-Software deutlich verbessert und den Universitäten als Ausbildungsstätten der zukünftigen User zu vergleichsweisen güns- tigen Konditionen zur Verfügung gestellt. Suk- zessiver Ausbau des Portfolios und zunehmende Kooperationen in diesem Entwicklungsschritt führten neben einer Auffächerung der Anwen- dungen auch zu einem Anwachsen der Kompe- tenzen.

Diese Tendenz hin zu einem zunehmend eigenständigen Fachbereich innerhalb der Geo- graphie fand ihren Niederschlag nicht nur in der Publikationstätigkeit im Bereich GIS und Fernerkundung jener Zeit, sondern auch in der Präsenz der der oben genannten Personen auf vielen facheinschlägigen internationalen Sym- posien. Studien zu speziellen Themen der An- wendungsmöglichkeiten der GST in Forschung und Lehre, auch im Sinne einer Integration bei- der Technologiebereiche im Bereich Stadt- und Regionalforschung bzw. Hochgebirgsforschung, wurden in diesem Zeitraum veröffentlicht. Zu- dem wurde die Attraktivität der Studien an der Grazer Geographie durch die Verfassung erster Diplomarbeiten und Dissertationen im GST-Be- reich gesteigert, obwohl die Verankerung dieser Fachbereiche im Curriculum damals noch als rudimentär bezeichnet werden musste. Absol- vent*innen der Schwerpunkte Fernerkundung

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und GIS waren in der Folge beispielsweise hoch- geschätzte Mitarbeiter*innen bei Joanneum Re- search (Institut für Digitale Bildverarbeitung) bzw. in privaten Raumplanungsbüros.

2.2 DIVERSIFIZIERUNG UND SPEZIALISIERUNG (2000–2010)

Die zunehmende Diversifizierung bei gleich- zeitiger Spezialisierung rückte den Aspekt der Verfügbarkeit geeigneter Geodaten in den Vor- dergrund, wobei hierbei mehrere Teilaspekte Relevanz besitzen: An vorderster Front steht der Kostenfaktor, der infolge der rasch veralteten Information ein besonders kritisches Element darstellt; von ebensolcher Wichtigkeit ist die Qualität der Geodaten insgesamt und – last but not least – die realiter oft mangelnde themati- sche Dichte des zur Verfügung stehenden Ma- terials. Erst um die Jahrtausendwende erhöhte sich das Angebot an Geodaten deutlich: Vektor- daten (vor allem durch die Verwaltung bzw. von diversen Softwarefirmen zur Verfügung gestellt) konnten für die Forschung und die Lehre kos- tengünstig erworben und eingesetzt werden. Sa- tellitenbilddaten als Rasterdaten (wie z. B. IKO- NOS bzw. QUICKBIRD) standen nun in einer hohen räumlichen Auflösung zur Verfügung. So wurden digitale Archive wie das des U.S. Geo- logical Survey (USGS) der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und auch Satellitenbild- daten (LANDSAT) kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die generell verbesserte Verfügbarkeit von Geodaten und die Möglichkeit, mittels GPS oder Laserscanner selbst die benötigten Geoda- ten im Gelände zu sammeln, verbesserte einer- seits die Möglichkeiten in Forschung und Lehre in den GST, machte jedoch andererseits auch die Sammlung von Erfahrung im Bereich der Datenakquise und die Weitergabe dieser Erfah- rungen an die Studierenden erforderlich. Gera- de der letztgenannte Schritt machte eine intensi- ve Auseinandersetzung der Lehrenden mit dem grundlegenden GST-Ausbildungskonzept nötig, was in die Entwicklung optimierter Lehr- und Lernmethoden sowie in die (Neu-)Konzeption

bestimmter GST-Lehrveranstaltungen (z. B.

Datenakquisition, Integrative Praktika) münde- te. Der Software-Bereich, der nun auch für kon- ventionelle Windows-Rechner verfügbar wurde, entwickelte sich immer nutzerfreundlicher und wurde mit vielen neuen Tools beim Import, der Analyse und Visualisierung ausgestattet. Bei der automatischen Bildklassifikation von Multispek- tralbildern sind über viele Jahre hinweg pixel- orientierte Verfahren weiterentwickelt worden.

Diese haben sich ab der zweiten Hälfte der 1990er Jahre als Analysestandard etabliert. Für die Interpretation von hochauflösenden Luft- und Satellitenbildern sind diese Verfahren, nicht zuletzt wegen der hohen Zahl reiner Pixel und der daraus resultierenden großen Spannweite von Spektralwerten je Klasse, nicht immer ge- eignet. Die visuelle Interpretation der Daten andererseits ist zu teuer und langwierig, insbe- sondere, wenn eine größere Anzahl von Bildern klassifiziert werden soll. Zudem hängt das Er- gebnis vom Können und den Fähigkeiten der betreffenden Person ab. Somit wurde für hoch- auflösende Multispektraldaten in den letzten Jahren nach neuen Ansätzen der digitalen Bild- analyse gesucht, die dem Charakter der Daten gerecht werden. Wissensbasierte Bildanalyse- Verfahren boten in diesem Zeitraum bei multi- spektralen Daten vielversprechende Ansätze.

Während die Kartographie sich mit der zu- nehmenden Digitalisierung und ihren Möglich- keiten und Problemen der Geovisualisierung auseinandersetzte, wurden im GIS-Bereich auf mehreren Ebenen Innovationen voran- getrieben. Neben der Implementierung neuer, verbesserter Methoden für bereits bestehende Analysetools rückte der Faktor Zeit in Form der Verwaltung und Verarbeitung spatio-temporaler Daten zunehmend in den Mittelpunkt des Inte- resses. Davon abgesehen (und in Erweiterung des eingangs vorgestellten Zeitrasters) offerier- ten die Innovationen der „Epoche des Internet“

(Stichwort: Web 2.0) nicht nur neue Wege des Umgangs mit Geodaten, sondern schufen auch neue Standards und neue Vertriebsstrategien.

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Im ersten Jahrzehnt des 21. Jhs. zeigte sich eine Diversifizierung der Themen in den An- wendungen im Hochgebirge und im urbanen Raum, und zwar in starker Anlehnung an die forschungsgeleitete Lehre mit den zwei Master- studien „Gebirgs- und Klimageographie“ sowie

„Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung“.

Die Geotechnologien im Allgemeinen – und im Speziellen die Fernerkundung – wurden in viele Forschungsbereiche (z. B. Klima, Raumentwick- lung, Hochgebirge, Siedlungsräume) des Ins- titutes verstärkt eingebunden und ihre Metho- den wurden weiterentwickelt. Demgegenüber waren die Bereiche GIS bzw. Spatial Analysis eher über die Fachbereichsgrenzen hinaus aktiv und versorgten die jeweiligen Projektpartner mit wichtigen Beiträgen in der Regionalanalyse, im Bereich Cultural Heritage oder in den Digital Humanities.

Die am Anfang nur lose und informelle Zu- sammenarbeit von Fernerkundung und Geogra- phischer Informatik am Standort Graz intensi- vierte sich im Laufe der Zeit und weitete sich im Rahmen der NAWI GRAZ-Kooperation (Kap.

2.4) auf das Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung (Leiter: Matthias Schardt) aus.

Parallel dazu gelang es, die internationale Ko- operation auf Österreichs Nachbarländer aus- zuweiten (z. B. Vysodil et al. 2007). So konnten Netzwerke in Forschung und Lehre mit Olo- mouc (Tschechische Republik), Mendoza (Ar- gentinien), Skopje (Nordmazedonien), Istanbul (Türkei), Kathmandu (Nepal) und später auch Nitra (Slowakei) aufgebaut werden. In Nepal und in Österreich konnte 2010 ein Kooperations- projekt mit Kaufmann (Technische Universität Graz), mit Kolleg*innen der Tribhuwan Univer- sität Kathmandu sowie ICIMOD (International Centre for Integrated Mountain Development) unter dem Titel „Workshop on High Mountain Remote Sensing Cartography: Geo-Monitoring – Technology Transfer between Eastern Alps and Eastern Himalayas“ erfolgreich durchge- führt werden.

2.3 ETABLIERUNG DER GEOSPATIAL TECHNOLOGIES IN DER

FORSCHUNG (2010–HEUTE)

Die Forschungsgruppe bzw. der Forschungs- schwerpunkt wurden am Institut für Geogra- phie und Raumforschung 2013 als einer von 5 (später 6) Forschungsschwerpunkten etabliert.

Als „Geospatial Technologies“ („Geographische Technologien“ oder kurz „Geotechnologien“) wird an der Grazer Geographie die Kombinati- on der zusammengewachsenen geographischen Teildisziplinen „Geographische Informations- systeme (GIS)“, „Geographische Fernerkun- dung“ und „Kartographie“ bezeichnet (Sulzer 2011, 2017). Diese können als angewandte In- formationstechnologien verstanden werden, die räumliche Daten in einem geographischen Kon- text zeitlich bzw. räumlich referenzieren, model- lieren, bearbeiten, analysieren, interpretieren und visualisieren. Die GST an der Grazer Geo- graphie verstehen sich als untereinander stark vernetzte Arbeitsgruppe, die – weil klarerweise nicht Selbstzweck – offen für andere, auch nicht- geographische Fachbereiche ist, aber auch stark in andere Teilbereiche der Geographie hinein- wirken (Abb. 1). Somit werden die GST einer- seits in spezielle Forschungsfragen (auch über die Geographie hinaus) als Partner mit einbezogen und andererseits ergibt sich aus dem Bedarf ei- ner kontinuierlichen Weiterentwicklung ein ho- her methodisch-technischer Forschungsbedarf.

Die Entwicklungen im Bereich der GST und die wachsende Bedeutung der integrativen Ver- fahren sowohl in der physio- als auch humangeo- graphischen Anwendung stehen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. In Bezug auf die Kar- tographie steht zur Diskussion, ob sie als Teil von GIS und Fernerkundung angesehen und durch das Fachgebiet Globale Positionierungs- systeme ersetzt werden kann (Wiki GIS 2021).

Der Grund hierfür liegt u. a. in der Reduktion der traditionellen Kartographie(-Ausbildung) und der verstärkten Integration kartographi- scher Werkzeuge in Geographischen Informa- tionssystemen und Fernerkundungs-Software- paketen. Damit werden viele Methoden und

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Techniken aus der kartographischen Forschung gewissermaßen von den Nachbardisziplinen vereinnahmt. Dies ist eine fragwürdige Ent- wicklung, zumal beispielsweise innerhalb von bestimmten GIS-Paketen das kartographische Element vom fundamentalen Konzept zu einer Art Anhängsel degradiert zu werden droht. Da- mit wird die Entwicklung einer Geovisualisie- rung, die auch den Aufgaben moderner Medien (z. B. Big Data, Web-Kartographie) gerecht wer- den kann, zumindest sehr behindert. In diesem Sinne bekennt sich die GST-Gruppe der Gra- zer Geographie angesichts der stetig steigenden Anforderungen an die Geovisualisierung sowohl in der Forschung als auch in der Lehre zur Er- haltung einer leistungsfähigen Kartographie im Verbund der Arbeitsgruppe!

Die personelle Ausstattung der GST wurde in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut, um den Erfordernissen einer modernen Universität hinsichtlich der Forschung und Lehre besser ge- recht zu werden. So konnte 2018 eine Fluktu- ationsstelle/Post-Doc-Stelle im Forschungsbe- reich Fernerkundung/Drohnen (Gernot Seier) besetzt werden, die nach Auslaufen 2022 als (Senior) Scientist Stelle neu auszuschreiben ist.

Eine (Senior) Lecturer-Stelle im Bereich Karto- graphie konnte leider nur für wenige Monate des Jahres 2020 besetzt werden, befindet sich

daher derzeit in Ausschreibung und wird im Bereich GIS/Geovisualisierung besetzt, um den Ansprüchen einer modernen, in eine GST- Umgebung eingebetteten Kartographie gerecht zu werden. Durch diese Maßnahme sollen für die Kartographie neue Wege in Forschung und Lehre beschritten werden. 2020 konnte mit Ma- nuela Hirschmugl eine Laufbahnprofessur im Forschungsbereich der Geospatial Technologies besetzt werden. Sie kehrt damit als hochquali- fizierte Forscherin an ihre alte Ausbildungsstätte zurück.

Durch die Fluktuationen bzw. Nachbesetzun- gen ergab sich auch die Chance bzw. Notwen- digkeit, die ursprünglich formulierten Ziele der Arbeitsgruppe zu überdenken und gegebenen- falls zu adaptieren. Im Zuge dieses Meinungs- bildungsprozesses wurde die Weiterentwicklung von Methoden aus den GST für interdiszipli- näre und integrative Forschungsfragestellungen als übergeordnetes Ziel festgelegt. Dabei sollen verstärkt folgende Schwerpunkte berücksichtigt werden:

• Die Vernetzung in internationalen For- schungsprojekten und -kooperationen,

• die Umsetzung regionaler Problemstellungen und -lösungen,

• die Erarbeitung von inter- und transdiszipli- nären Forschungsdesigns,

• die nachhaltige Kompetenzbündelung im uni- versitären und regionalen Umfeld, insbeson- dere in der Kooperation NAWI Graz (GTGG:

Geospatial Technologies Group Graz, Kap.

2.4) mit der Technischen Universität Graz und in der Kooperation mit Joanneum Re- search,

• die Einbettung der Forschungsaktivitäten in den universitären profilbildenden Bereichen

„Climate Change Graz“ und „Dimensionie- rung der Europäisierung“ sowie

• die Förderung des wissenschaftlichen Nach- wuchses.

Thematisch wird damit das gesamte Forschungs- feld von der Akquise und der problembezoge- nen Entwicklung von Datenmodellen über die Analyse bis zur Visualisierung digitaler Geo- daten und der daraus abgeleiteten Ergebnisse

Abb. 1: Stellung der Digitalen Kartographie, Fernerkundung und GIS innerhalb der Geospatial Technologies, zur Geographie bzw. zu den Nachbardisziplinen

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abgedeckt. Im Spannungsfeld zwischen Grund- lagen- und angewandter Forschung werden Me- thoden und Lösungsansätze für die in Tab. 1 gelisteten Themenbereiche entwickelt. Weitere Forschungsthemen, Informationen zu Projekten bzw. Veröffentlichungen der Arbeitsgruppe Geo-

spatial Technologies können der Homepage des Institutes (https://geographie.uni-graz.at) bzw.

dem Forschungsportal der Universität (https://

online.uni-graz.at) entnommen werden.

Übergeordnete Thematik Angewandte Methoden und

Themenauswahl Forschungsprojekte und Publikationen (Auswahl)

Städte und Regionen Innovative Methoden zur Datengewinnung, Analyse und Geovisualisierung für

Stadtplanung

Stadtklimaanalysen

• Regionalentwicklung / Raumplanung

• Tourismus und Freizeit

• Cultural Heritage

• TIR4U (Kern 2015, Sulzer et al., 2016, Bauer et al. 2019; Wurm et al. 2021)

Stadtklimaanalysen Graz (Lazar u.

Sulzer 2013)

Schloss Hanfelden (Sulzer et al. 2021)

Klimawandel, Gebirge,

Vegetation • Monitoring von Veränderungen der Erdoberfläche

• Nutzung von Zeitreihendaten

• Integration verschiedenster Datenquellen (Luftbilder,

Satellitenbilder, flugzeuggetragene und terrestrische Laserscanning- Daten, Drohnen-Daten, GIS-Daten …)

VegForBio (Hirschmugl et al. 2021 a, b)

UAVApp (Avian et al. 2021, Kaufmann et al. 2017, 2018, Seier et al. 2018, 2020, Sulzer et al. 2019)

SATMap (Chidi et al. 2019, Droin et al.

2018, Sulzer 2018

URBMap (Droin et al. 2020, Sulzer Droin 2019, Sulzer et al. 2017, 2021)

Gesundheit und Menschen

mit Behinderung • Navigationsunterstützung und Geovisualisierung für Menschen mit Sehbehinderung

GIS-Anwendungen für Menschen mit Behinderung

ways2see (Zimmermann-Janschitz et al. 2017, Zimmermann-Janschitz 2018, 2019, 2021)

Digital Humanities • Einsatz von Geospatial Technologies für historische und soziale

Fragestellungen

Sensorbasiertes GIS („der vermessene Mensch“)

SmarterCities and Sustainability (Mandl et al. 2014, Zimmermann- Janschitz u. Wlasak, 2016)

• GST4arc (Lamm et al. 2015, Gspurning et al. 2015, 2017, Gspurning 2020)

• SocGIS (Gspurning u. Macheiner 2018)

MapEmo (Gspurning 2020) Didaktik • Forschungsgeleitete Lehre

• Entwicklung neuer Methoden für die GST-Lehre

• Umsetzung der Prinzipien der Integrativen Geographie

Steigerung der „geospatial literacy“

in der Ausbildung

• Postgraduale Aus- und

Weiterbildung, Erwachsenenbildung

Zahlreiche Science-to-Public Aktivitäten

• Geovisualisierung und

„gamification“

GISDay (Krobath u. Sulzer 2019)

GST-FOLE (Sulzer 2017)

LIPPI (Gspurning et al. 2019)

Frida&Fred

Schulatlas Steiermark

ESA Eduspace (Sulzer 2010, Sulzer et al. 2010)

Frauen.Kraft (Gspurning et al. 2021)

Tabelle 1: (Neue) Themenbereiche der Forschung im Bereich der GST an der Grazer Geographie

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2.4 NAWI GRAZ KOOPERATION – GEOSPATIAL TECHNOLOGIES GROUP GRAZ (GSGG)

Mit dem Ziel, Lehre und Forschung in den Naturwissenschaften am Wissenschaftsstand- ort Steiermark gemeinsam zu stärken, starteten die Karl-Franzens-Universität und die Techni- sche Universität Graz 2004 mit der Initiative NAWI Graz eine strategische Kooperation, um die Zusammenarbeit großer Teile der Naturwis- senschaften beider Universitäten in Forschung und Lehre zu fördern. Eine der kooperieren- den Fachbereiche ist die „Earth, Space and En- vironmental Science“ (ESES), zu der die Geo- wissenschaften, die geologischen Institute beider Universitäten, die Geophysik, Astrophysik und Meteorologie sowie die Umweltwissenschaften (Bereich NAWI TECH) gehören. Abteilungen des Instituts für Geodäsie (Navigation, Ferner-

kundung und Photogrammetrie sowie die Geo- information) sind Partner mit der Forschungs- gruppe GST des Instituts für Geographie und Raumforschung in diesem NAWI Graz-Fachbe- reich. Neben der anfänglich forcierten gemein- samen Entwicklung von Curricula (NAWI Graz teaching) steht seit 2013 die gemeinsame For- schung (NAWI Graz research) im Fokus.

Die zwischen den beiden Universitäten ge- meinsame Durchführung von Forschungsaktivi- täten beruht primär auf der „Geospatial Techno- logies Group Graz (GTGG)“. Der Schwerpunkt der Forschung der GTGG konzentriert sich auf das alpine und urbane Monitoring und baut dabei auf dem vorhandenen Know-how, das von den beteiligten Forschungsgruppen in vie- len Forschungsprojekten erarbeitet wurde, auf.

Konkret werden gemeinsame Forschungsakti- vitäten in den Bereichen Fernerkundung, GIS und Kartographie im Spannungsfeld zwischen

Abb. 2: Struktur und übergeordnete Ziele der Geospatial Technologies Group Graz (GTGG)

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Grundlagenforschung und angewandter For- schung implementiert, wobei die Entwicklung von Methoden und Algorithmen in folgenden Bereichen erfolgt:

• Integration der Fernerkundung in das alpine Monitoring: Nutzung von UAV; Gefahren- und Vulnerabilitätskartierung (geomorpho- logische Prozesse und Gletscher); Gebirgs- waldmonitoring (Gesundheit, Waldinventur, Schutzwälder, Habitat- und Biotopkartierung)

• Change Detection von natürlichen und künst- lichen Oberflächen: Landnutzung und Land- bedeckungsänderung (Landuse and Landco- ver Change, LULCC)

• Stadtplanung und -gestaltung: Smart Cities und Location Based Services; Stadtentwick-

lung; thermische Kartierung von Gebäuden zur Erfassung der Energieeffizienz.

Die Ausrichtung der Forschungsthemen bzw. die Schwerpunktsetzungen stellen immer nur eine Momentaufnahme dar und sind von den jeweils handelnden Personen bzw. von den „Andock- möglichkeiten“ an die universitären Partner ab- hängig und daher stark veränderlich. Themen- bereiche und zukünftige Kooperationen werden in Workshops ausgearbeitet, aktuell stehen meh- rere im Umsetzungsprozess. Die übergeordne- ten Ziele der GTGG sind jedenfalls:

• Aufbau gebündelter Kompetenzen innerhalb der NAWI Graz Kooperation,

• Entwicklung und Realisierung hochschulüber- greifender Forschungsprojekte,

Abb. 3: Beispiele für Forschungsinfrastruktur, deren Anschaffung aus NAWI Graz-Mitteln kofinanziert wurde (li.:

RIEGL LMSZ-620; re. Gleitschirmdrohne „Susi“ (oben); Quest UAV (Mitte) und Hexacopter (TwinHex v3.0, unten)

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• Integration und Verknüpfung innerhalb inter- nationaler Forschungsprojekte,

• Förderung und Unterstützung des wissen- schaftlichen Nachwuchses und

• Etablierung einer Dachmarke zu den genann- ten Forschungsaktivitäten der GTGG (Abb. 2).

In der an der Technischen Universität angesie- delten Doctoral School „Geosciences“, an die die Doktoratsschule „Geosciences“ der Karl- Franzen-Universität (Leiter für die Geographie:

Sulzer) assoziiert ist, sind die Bereiche Geospa- tial Technologies (Fernerkundung, Geoinforma- tion, Photogrammetrie) enthalten. Zwei Beispie- le für zwei darin abgeschlossene Dissertationen sind Kern (2015) und Seier (2018).

Auf Antrag der beteiligten Institute bei NAWI Graz konnte auch eine geotechnologische Infra- struktur aufgebaut werden. Dazu gehören ein Laserscanner (Riegl LMSZ-620), der auch den anderen Arbeitsgruppen am Institut zur Verfü- gung gestellt werden konnte, und mit dem – ne- ben physiogeographischen Aufgaben – auch Pro- jekte im Bereich von Cultural Heritage und von historischer Bauforschung abgewickelt werden konnten. Daneben wurden zwei Flugdrohnen (Hexakopter und Flächenflieger) angeschafft, die in erster Linie im Hochgebirge für das Mo- nitoring von Flusslaufänderungen, Bergstürzen, Rutschungen, Gletschern und Blockgletschern eingesetzt werden. Diese Drohnen haben eine 2011 in Dienst gestellte Gleitschirmdrohne ab- gelöst, die aufgrund des neuen Luftfahrtgesetz- tes für den Einsatz in Österreich nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen entsprach. Aktuell sind drei Drohnen (ein Flächenflieger und zwei Multikopter) im Einsatz (Abb. 3). Durch die über Arbeitsgruppen reichende Kooperation kann nun zusätzlich auf einen großen Pool an DGPS- bzw. konventionellen GPS-Geräten zurückge- griffen werden. Zum Gerätebestand gehört auch ein neuer Riegl-Laserscanner VZ6000.

3 DIE VERANKERUNG DER GEOSPATIAL TECHNOLOGIES IN DEN CURRICULA

Hand in Hand mit der bereits geschilderten Öff- nung der Grazer Geographie für die modernen

Strömungen (1990–2000, Kap. 2.1) erfolgte die Einsicht, dass für alle Bereiche der GST das Verständnis für korrekte Akquise, Modellent- wicklung, Informationsextraktion, Darstellung und Interpretation der Geodaten eine Grund- voraussetzung ist. Die Fähigkeit, Informatio- nen aus Darstellungen wiederzugeben und zu extrahieren, wird vielfach als Grundkompetenz verstanden; im Zusammenhang mit der Dar- stellung von Geodaten kann man durchaus von Geokompetenz sprechen, die angesichts der gesellschaftlichen Relevanz von raumbezoge- nen Daten in keinem Curriculum fehlen sollte, zumal mit dem Anstieg von raumbezogenen Technologien, Daten und Darstellungen in der Bildungslandschaft auch die Notwendigkeit kompetent damit umzugehen wächst. Die Ent- wicklung einer solchen Geoliteracy (auch spa- tial literacy) kennzeichnet verallgemeinernd die Fähigkeit, raumbezogene Entscheidungen tref- fen und bewerten zu können und durch diese Kompetenz auch verstärkt an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen im Sinne der partizipa- tiven Planung teilhaben zu können. Dabei ver- steht sich von selbst, dass das sinnvolle Streben nach Verbesserung der Geoliteracy sowohl den Bereich des Lernens als auch jenen des Lehrens umfassen muss.

Der Einsatz von GIS und Fernerkundung blieb in den 1990er Jahren weitgehend auf die Forschung beschränkt, zumal vielerorts die cur- riculare Infrastruktur fehlte. Als Folge der bereits geschilderten Situation gab es noch vorwiegend traditionelle, analoge Lehrveranstaltungen in der Kartographie und in der Luftbildauswer- tung. Darunter mischten sich schon vereinzelt digitale Lehrveranstaltungen, die anfangs mit IDRISI, später mit ER-Mapper und ArcGIS, durchgeführt wurden. Dieser raschen techno- logischen Entwicklung in der Geographie fol- gend wurde aus dem 1991 eröffneten analogen

„Zeichensaal“ des Institutes ein EDV-Raum für Studierende. Gab es bis Ende der 1990er Jahren nur fünf ERDAS-Lizenzen, so konnten ab 2000 15 PCs mit ERDAS IMAGINE und ARCInfo ausgestattet werden. Erst allmählich waren die auf UNIX-Rechner beschränkte Software auch

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auf Windows-Rechnern im vollen Funktions- umfang auch für die Lehre verfügbar.

Mit dem Curriculumswechsel 2002 wurden im Prüfungsfach „Methoden und Techniken der Geographie“ 22 ECTS (14 Wochenstun- den) Kartographie, GIS und Fernerkundung im ersten Studienabschnitt (4 Semester) angeboten.

Im zweiten Studienabschnitt (5 Semester) konn- ten wahlweise 15 ECTS (10 Wochenstunden) im „methodisch-technischen Modul“ in einem dieser Fächer (wahlweise Kartographie, GIS oder Fernerkundung) und zusätzlich im Modul

„Zusatzqualifikationen“ 6 ECTS (4 Wochen- stunden) absolviert werden. Neben Kartogra- phie, GIS und Fernerkundung wurden von den Lehrenden der GST auch Lehrveranstaltung in Statistik und Diagrammdarstellung angeboten.

Somit konnte ein weiterer Schritt der Stärkung der GST in der universitären und schulischen Lehre vollzogen werden.

Im Rahmen der Kooperation NAWI Graz wird seit 2007 ein gemeinsames Masterstudi- um „Geospatial Technologies“ angeboten. Von Seiten der Karl-Franzens-Universität wird die- ses Studium vom Institut für Geographie und

Raumforschung bedient, von Seiten der Tech- nischen Universität vom Institut für Geodäsie.

Die Bezeichnung für dieses stark forschungsge- leitete Masterstudium wurde gewählt, um sich auch im Sinne einer Internationalisierung der Universitäten nach außen hin zu positionieren.

Dem Masterstudium ist ein Universitätslehr- gang Space Sciences (Weltraumwissenschaften) vorangegangen, wo neben den Schwerpunkten

„Space Physics“ und „Space Communication and Navigation“ auch einen Schwerpunkt „Re- mote Sensing“ angeboten wurde. Dieser Lehr- gang wurde gemeinsam mit der Technischen Universität und der Akademie der Wissenschaf- ten veranstaltet. In dem in Graz beschrittenen Weg ergänzen sich die Vorteile der eingebunde- nen Studienrichtungen (Geographie und Geo- däsie) komplementär und lassen als Angebot ein Masterstudium entstehen, das durch die Kom- bination geographisch ausgerichteter Technolo- gien mit technischen Wissenschaften einzigartig ist und dem in der europäischen Universitäts- landschaft eine Vorreiterrolle zugesprochen wer- den kann (Darr 2017).

KFU Graz TU Graz

Ziele / Aufgaben:

Anwendung der Fernerkundung und Geoinformations- technologie in den geographischen Teilbereichen Klimaforschung, Raumordnung und -planung, Ge- birgsforschung, Geomorphologie, Umweltmonitoring, Ökologie und Kartographie; Analyse anthropogener Prozesse und Strukturen, human und umweltbezoge- ne Raumanalyse

Ziele / Aufgaben:

Entwicklung von Algorithmen und Software für die digitale Verarbeitung von Fernerkundungs- und photogrammetrischen Daten, für Analysemodule der Geoinformationstechnologie und Optimierung von Messverfahren (z. B. Nahbereichs-Photogrammetrie und Laserscanning)

Stärken:

Interdisziplinärer Ansatz, Verständnis der Inhalte von Geoinformation sowie applikationsorientierter Transfer neuer Technologien, Applikation von GST und Technologietransfer

Stärken:

Mathematischer und geodätischer Hintergrund für die oben beschriebenen Aufgaben sowie technisches Verständnis für Verfahren der Messtechnik

Schwächen:

Schwacher technischer Hintergrund in den Bereichen Photogrammetrie, Geoinformatik, Messtechnik und Navigation sowie im Bereich Algorithmik und Soft- wareentwicklung

Schwächen:

Geringe Expertise in der Umsetzung der entwickelten Verfahren in die (angewandte) Forschungspraxis

Tab. 2: Ziele und Aufgaben bzw. Stärken und Schwächen der beteiligten Universitäten am Masterstudium Geospatial Technologies (Sulzer u. Schardt 2007)

(13)

2018 trat ein geändertes, den neuen Anforde- rungen in Forschung und Lehre entsprechendes Curriculum in Kraft. Dessen Zielsetzung besteht weiterhin darin,

• vorhandene Kompetenz in Forschung und Lehre zu bündeln und als Studium anbieten,

• ein auch international einzigartiges Studium fortzuführen,

• auf neue Tendenzen in der Forschung zu re- agieren und in das Studienangebot zu integ- rieren,

• durch den „Lehrveranstaltungsmix“ das Stu- dium zu verbessern,

• vorhandene Ressourcen (Lehrangebot) besser zu nutzen und zu koordinieren und

• den Studierenden verbesserte Berufsmöglich- keiten zu bieten.

Die in Tab. 2 dargestellten komplementären Zielsetzungen und Expertisen der beiden Part- nerinstitutionen bieten hierfür optimale Voraus- setzung im Sinne von Synergien für integrative Forschungsprojekte bzw. gemeinsam betreute Master- und Doktorarbeiten.

Die Abb. 4 zeigt die Entwicklung der Studie- rendenzahlen im Masterstudium GST. Damit besitzt das Studium eine günstige Studierenden- anzahl, die keine großen Gruppengrößen erfor- derlich macht, da ja eine Grundvoraussetzung

für die Genehmigung des Studienganges war, dass keine zusätzlichen Gruppen bzw. Lehr- kosten entstehen dürfen. Nach der Implemen- tierung des Curriculums 2008 kam es rasch zu einem starken Anstieg der Studierendenzahl, die bis 2015 konstant hoch blieb. Dieser Stu- diengang war und ist auch für sehr viele Studie- rende von anderen österreichischen Universitä- ten sowie aus den Nachbarstaaten attraktiv. Ab 2016 verringerte sich die Anzahl an Studieren- den deutlich und blieb bis heute auf einem an- nähernd konstanten, etwas niedrigeren Niveau von ca. 30. Das GST-Studium hat somit etwa gleich viel Studierende wie das Masterstudium

„Angewandte Physische Geographie und Ge- birgsforschung“.

Die Anzahl der Erstsemestrigen von etwa zehn Studierenden ist für Lehrveranstaltun- gen mit hohem Praxisbezug ideal, zumal diese auch von anderen Masterstudierenden der Geo- graphie besucht werden. Obwohl das Studium entweder ein abgeschlossenes Bachelorstudium aus Geographie oder ein solches aus Geodäsie voraussetzt, gibt es nur wenige Abgänger*innen des Geodäsie-Bachelors, die das GST-Master- studium wählen. Eine Herausforderung stellen die aus den Vorstudien mitgebrachten, unter- schiedlichen Kompetenzen der Studierenden

Abb. 4: Entwicklung der Studierendenzahlen im Masterstudium „Geospatial Technologies“ (Stand Oktober 2021, Quelle: Uni Graz Online)

(14)

dar. Vor allem für Geomathematik und Global Navigation Satellite System (GNNS) konnten hier von Seiten der Technischen Universität Graz die Lehrveranstaltungen so strukturiert werden, dass die hohen Anforderungen an Per- sonen mit dem Vorstudium Geographie gut zu bewältigen sind.

Wie erwähnt, war das Schaffen guter Vor- aussetzungen für eine Berufslaufbahn der Ab- solvent*innen eine wichtige Zielsetzung bei der Einführung des Masterstudiums GST. Um die Erreichung dieses Zieles zu überprüfen, werden laufend von Wolfgang Sulzer die Anstellungen erhoben, die Studierende nach dem Studienab- schluss in Geospatial Technologies bekommen

Abb. 5: Anstellungen von GST-Absolvent*innen in Firmen und

Forschungseinrichtungen (Photo: Graz Tourismus/

Schiffer, Stand Oktober 2021)

(15)

haben. Von den aktuell 65 Absolvent*innen konnten für 63 facheinschlägige Anstellungen ermittelt werden (Abb. 5).

4 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK Graz besitzt mit den an den GST beteiligten Fä- chern GIS, Geographische Fernerkundung und Kartographie österreichweit bzw. im deutsch- sprachigen Hochschulraum ein Alleinstellungs- merkmal. Der stark integrative bzw. interdiszi- plinäre Ansatz der GST, der Aufgriff und die Einbindung von Themen aus den anderen geo- graphischen Teilfächern und den Nachbarwis- senschaften bergen hohes Forschungspotential und bieten den Absolvent*innen hohe techno- logische und geographische Kompetenzen mit

guten Jobchancen. Eine Vielzahl von Problem- stellungen in der Geographie benötigen zu ihrer Lösung GST. Zudem werden GST immer mehr in andere Disziplinen integriert, was wiederum neue Berufsbilder generiert. Die „NAWI Graz Lehre“-Initiative, bei der die GST der Geo- graphie und die Arbeitsgruppen der Geodäsie (Photogrammetrie und Fernerkundung, Geo- information und Navigation) gemeinsam ein Masterstudium anbieten, hat sehr viel dazu bei- getragen, die Türen auch für klassische Technik- berufe zu öffnen. Bleibt nur zu hoffen, dass auch die personelle Ausstattung der GST am Institut für Geographie und Raumforschung auch in Zukunft so gestaltet sein wird, dass die steigen- den Herausforderungen in Forschung und Leh- re bewältigt werden können.

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Referenzen

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