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Einführung in das Wissenschaftliche Rechnen

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(1)

nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

Institut für Angewandte und Numerische Mathematik

KIT - Universität des Landes Baden-Württemberg und

nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

Einführung in das Wissenschaftliche Rechnen

Skript zur Vorlesung im Sommersemester 2019

Christian Wieners

Version vom 6. Februar 2020

(2)

Inhaltsverzeichnis

Einführung 2

1 Die Potentialströmung 5

2 Finite-Elemente-Approximation 9

3 Lösen von dünn besetzten LGS 15

4 Gemischte und hybride Finite Elemente 28

5 Finite Volumen für die lineare Transportgleichung 39 5.1 Die lineare Transportgleichung . . . 39 5.2 Das Finite-Volumen-Verfahren . . . 41 5.3 Discontinuous-Galerkin-Verfahren . . . 46

6 Konvektions-Reaktions-Diffusions-Systeme 51

6.1 Die Konvektions-Reaktions-Diffusions-Gleichung . . . 51 6.2 Linear-implizite Verfahren (Rosenbrock-Typ) . . . 60 7 Discontinuous Galerkin-Methode für die Diffusionsgleichung 64 8 UQ (Uncertainty-Quantification) für die Diffusionsgleichung 68

(3)

Einführung

• Wie wird Wasserverteilung im Boden beschrieben?

• Wie wird die Ausbreitung von Verschmutzung beschrieben?

• Wie wird ein biologischer Abbauprozess beschrieben?

• Wie werden Unsicherheiten (Materialparameter) quantifiziert?

• Wie können die Parameter gemessen werden?

• Wie kann der Prozess (etwa durch Abpumpen) gesteuert werden? Vereinfachung möglich?

Numerische Methodenentwicklung:

• Wie können die Modelle approximiert werden?

• Ist das approximierte Modell eindeutig lösbar?

• Konvergieren die Approximationen?

• Wie berechnet man die Approximation effizient?

• Wie werden die Algorithmen realisiert?

• Wie werden die Ergebnisse dargestellt?

• Wie kann man die Effizienz/Qualität der Approximation/Algorithmen quantifizie- ren?

Struktur der Lösung einer Praktikumsaufgabe:

1. Problemstellung

2. Mathematisches Modell

3. Konfiguration eines Beispiels (Daten) 4. Numerische Methoden

5. Visualisierung der Ergebnisse 6. Qualitative Auswertung

7. Diskussion der Ergebnisse (Insgesamt 1-2 Seiten) Ergänzung B.Sc.-Arbeit (Literaturrecherche)

• Eigenschaften des Modells

• Eigenschaften der numerischen Verfahren (Insgesamt 40-60 Seiten) Anforderung Promotion: neue Methode / neues Ergebnis.

(4)
(5)

1 Die Potentialströmung

Problem

Ω ⊂ R3 beschreibe eine poröse Bodenschicht. Von oben sickert Regenwasser langsam nach unten ins Grundwasser. Ziel ist die Bestimmung der transportierten Wassermenge sowie deren Verteilung.

Modell

Sei q: Ω × [0, T] −→ R3 der Fluss mit divq = 0 und %: Ω ×[0, T] −→ R≥0 die Massendichte, d. h. für jedes KontrollvolumenY ⊂Ωist durch

Z

Y

%(x, t) dx

die Wassermenge inY zum Zeitpunkttgegeben. Die zeitliche Änderung der Wassermenge inY ergibt sich durch den Zu- und Abfluss am Rand vonY. Dieser Zusammenhang lässt sich mithilfe der Bilanzgleichung

d dt

Z

Y

%(x, t) dx=− Z

∂Y

%(x, t)q(x, t)·nda .

mathematisch formulieren. Dabei bezeichne ∂Y den Rand von Y und n die nach außen orientierte Einheitsnormale auf∂Y. Der Gaußsche Integralsatz liefert

d dt

Z

Y

%(x, t) dx=− Z

∂Y

div(%q) da .

Damit erhält man die partielle Differentialgleichung

t%+ div(%q) = 0.

Im Fall ∂t% ≡ 0 spricht man von einer stationären Strömung. Ist außerdem die Dichte

%≡%0 konstant, vereinfacht sich die partielle Differentialgleichung zudivq= 0.

(1.1) Lemma

Seidivq = 0 inΩ. DefiniereΓin = {x ∈∂Ω : q(x)·n(x) <0}undΓout = {x ∈∂Ω : q(x)·n(x)>0}. Dann gilt

Z

Γin

q·nda=− Z

Γout

q·nda

Beweis.

0 = Z

divqdx= Z

∂Ω

q·nda= Z

Γin

q·nda+ Z

Γout

q·nda

(6)

Darcy-Gesetz Das Darcy-Gesetz

q =−κ(∇p−G)

beschreibt den Fluss eines Fluids in einem porösen Medium, dabei sind p: Ω−→R hydrostatischer Druck

κ: Ω −→R3×3sym Permeabilitätstensor G= (0,0, %0g0)T Gravitation.

Ist die Permeabilität richtungsunabhängig, d. h.κ =κ0I, spricht man von isotropem Ver- halten. Wenn zusätzlichκ ≡κ0 konstant ist, dann ist die Permeabilität ortsunabhängig (=

homogen).

Mit der Hilfsgrößeu(x) =−p(x)+%0g0x3vereinfacht sich das Darcy-Gesetz zuq =κ∇u.

Damit ergibt sich die partielle Differentialgleichung divκ∇u= 0.

Bemerkung

Im Fall ortsunabhängiger Permeabilität entspricht das der Laplace-Gleichung (div∇u=)∆u= 0.

Randwertaufgabe

Sei∂Ω =ΓN∪ΓD. Durch die Vorgabe von Funktionen uD: ΓD−→R (Dirichlet-Werte)

gN: ΓN−→R (Neumann-Werte) ergibt sich die Randwertaufgabe: Bestimmeu: Ω−→Rmit

divκ∇u = 0 inΩ u = uD aufΓD κ∇u·n = gN aufΓN. 2D-Reduktion

Sei Ω2D = {(x1, x3) ∈ R2 : (x1,0, x3) ∈ Ω3D} ein Querschnitt von Ω2D. Die Lösung sei lokal bei Ω0 symmetrisch um x2 = 0. Dann gilt ∂2u3D = 0. Mit u2D(x1, x3) = u3D(x1,0, x3)folgt

divκ2D∇u2D = 0,

wobei κ2D(x1, x3) ∈ R2×2sym. Man kann also allgemein von Ω ⊂ RD und κ ∈ RD×Dsym

ausgehen, wobeiDdie Werte2und3annehmen kann.

(7)

Beispiel

SeiΩ = (0,1)2, ΓD = [0,1]× {0}, ΓN=∂Ω\ΓD, uD ≡0, κ=Iund gN(x) =

(−1 fallsx3 = 1

0 sonst .

Die exakte Lösung der zugehörigen Randwertaufgabe lautetu(x1, x3) =−x3, denn dann gilt

∆u= 0, sowie

∇u·n =





−1 fallsx2 = 1 1 fallsx2 = 0 0 sonst

.

Schwache Formulierung (1.2) Lemma

a) Seidivq = 0inΩ, dann gilt für jede Testfunktionφ: Ω−→Rmitφ= 0aufΓD Z

q· ∇φdx= Z

∂Ω

q·nφda

b) Sei

Z

q· ∇φdx= Z

∂Ω

gφda

für alle Testfunktionen. Dann giltdivq = 0inΩundq·n=g auf∂Ω.

Beweis. a)

div(φq) =∇φ·q+φdivq

⇒ Z

∂Ω

φq·nda= Z

∇φ·qdx+ Z

φdivqdx

b)

Z

∂Ω

φ(q·n−g) da= Z

φdivqdx

⇒divq= 0inΩ

⇒q·n−g = 0auf∂Ω.

(8)

Anwendung auf Randwertaufgabe Starke Form:

divq= 0, q=−κ∇uinΩ

−q·n=gNaufΓN,u=uDaufΓD Schwache Form:

Z

κ∇u· ∇φdx= Z

ΓN

gNφda

∀φmitφ = 0aufΓD

(9)

2 Finite-Elemente-Approximation

Um numerisch eine näherungsweise Lösung der schwachen Formulierung der Potential- strömung zu bestimmen, werden ein endlich-dimensionaler Funktionenraum Vh konstru- iert und einuh ∈Vh mituh ≈uDaufΓDund

Z

κ∇uh· ∇φhdx= Z

ΓN

gNφhda ∀φh ∈Vhmitφh = 0aufΓD (1) bestimmt.

Wir betrachten im Folgenden den Spezialfall, dass Ω ⊂ R2 ein Polygongebiet ist. Die hier vorgestellte Vorgehensweise lässt sich auf dreidimensionale Problemstellungen über- tragen. Es sei eine ZerlegungΩ = S

K∈KK vonΩ in Dreiecke oder Vierecke gegeben.

Diese sogenannten Zellen werden über

K = conv(VK) mit

VK =

({zK,0, zK,1, zK,2} ⊂R2 Dreieck {zK,0, zK,1, zK,2, zK,3} ⊂R2 Viereck beschrieben. Die Menge aller Eckpunkte der Zerlegung wird mit

VK = [

K∈K

VK ={z1, . . . , zN} notiert. Im Folgenden sei die ZerlegungKzulässig.

(2.1) Definition

Eine ZerlegungKheißt zulässig, wenn für alleK, K0 ∈ K conv(VK∩ VK0) = convVK ∩convVK0

gilt, d. h. wenn der Durchschnitt von zwei (verschiedenen) Zellen leer, eine Ecke oder eine Kante ist.

Idee

Wähle Knotenwerteu(z)für z ∈ VK und interpoliere die Werte in jedemK ∈ K linear (bei Dreiecken) oder bilinear (bei Vierecken). Um effizienter rechnen zu können, wird zunächst eine Referenzzelle festgelegt.

Referenzdreieck

Bei einer Zerlegung in Dreiecke wird das Referenzdreieck Kˆ = conv

ˆ z0 =

0 0

,zˆ1 =

1 0

,zˆ2 =

0 1

betrachtet. Die affin-lineare KoordinatentransformationϕK: ˆK −→Ksei durch ϕK(ξ) = zK,0+BKξmitBk = DϕK

(10)

gegeben und liefert für jedesK ∈ K den Übergang vom ReferenzdreieckKˆ aufK. Auf dem ReferenzdreieckKˆ wird der Ansatzraum

Vˆ = span{λˆ0,λˆ1,λˆ2}=P1( ˆK) mit

λˆ0(ξ) = 1−ξ1−ξ2 λˆ1(ξ) = ξ1

λˆ2(ξ) = ξ2 definiert. Nach Konstruktion gilt dann

λˆi(ˆzj) =

(1 i=j 0 i6=j .

Für den Ansatzraum auf dem DreieckK ∈ Kergibt sich über die Koordinatentransforma- tionϕK

VK = span{λˆi◦ϕ−1K :i= 0,1,2}=P1(K).

Die Kroneckereigenschaft

λˆi◦ϕ−1K (zj) =

(1, i=j 0, i6=j bleibt so erhalten.

Referenzviereck

Bei einer Zerlegung in Vierecke werden auf die gleiche Weise ein Referenzviereck Kˆ = conv

ˆ z0 =

0 0

,zˆ1 =

1 0

,zˆ2 =

1 1

,zˆ3 =

0 1

sowie die zugehörige KoordinatentransformationϕK: ˆK −→K ϕK(ξ) =zK,0+BK(ξ)mitBK(ξ) = DϕK(ξ) definiert. Mit den Ansatzfunktionen

λˆ00(ξ) = (1−ξ1)(1−ξ2) λˆ01(ξ) = (1−ξ12 λˆ10(ξ) = ξ1(1−ξ2) λˆ11(ξ) = ξ1ξ2

ergeben sich wie eben die lokalen Ansatzräume Vˆ = span{λˆ00,ˆλ01,λˆ10,ˆλ11} undVK = span{λˆij ◦ϕ−1K : i, j = 0,1}.

Legt man zu jedemK ∈ Kmithilfe einer Abbildung

µK: IKˆ −→Ih ={1, . . . , N}

(11)

und

IKˆ =

({0,1,2} Dreieck {0,1,2,3} Viereck

die Zuordnung zwischen den Ecken von K und denen der Referenzzelle Kˆ fest, ergibt sich inK der Zusammenhang

φk(x) = ˆλi◦ϕ−1K (x) mitµK(i) = k. Folglich gilt inK

k(x) = ˆDˆλi(ˆx)Dϕ−1K (x)mitϕK(ˆx) =x bzw.

∇φk(x) =BK−T(ˆx) ˆ∇λˆi(ˆx).

Finite-Elemente-Approximation

Zu einer gegebenen ZerlegungKmit der maximalen Kantenlängeh= maxK∈Kdiam(K) werden die Finite-Elemente-Ansatzräume

Vh ={φh ∈C(Ω) :φh|K ∈VK ∀K ∈ K}

und

Vh(uD) = {φh ∈Vh: φh(z) = uD(z), z ∈ VK∩ΓD}

definiert. Aus der schwachen Formulierung (1) ergibt sich damit die Finite-Elemente- Formulierung: Bestimmeuh ∈Vh(uD)mit

X

K∈K

Z

K

κ∇uh· ∇φhdx= Z

ΓN

gNφhda ∀φh ∈Vh(0).

Unter Verwendung der Knotenbasis{λ1, . . . , λN}vonVhmit ˆλn(ˆzk) =

(1 n=k 0 n6=k

erhält man die äquivalente algebraische Formulierung: Sei I = {1, . . . , N} und ID = {h ∈ I: zh ∈ ΓD} die Indexmenge der Knoten, die auf dem Dirichletrand ΓD liegen.

Bestimmeu∈RN mituh =P

unλn ∈ Vh(uD)und

N

X

n=1

unX

K∈K

Z

K

κ∇λn· ∇λkdx= Z

ΓN

gNλkda, ∀k ∈ I \ ID.

Wir definieren nun die SteifigkeitsmatrixA ∈RN×N und den Lastvektorb∈ RN über

A[k, n] =





 P

K∈K

R

K

κ∇λn· ∇λkdx, k /∈ ID

1, n =k ∈ ID

0, n 6=k ∈ ID

(12)

und

b[k] =

 R

ΓN

gNλkda k /∈ ID

uD(zk) k ∈ ID . Damit ergibt sich das zu lösende lineare Gleichungssystem

A u=b.

Nach Konstruktion gilt uk = uD(zk) für k ∈ ID. Zur Bestimmung von A wird auf den Zellen der Zerlegung K und den Basisfunktionen λn mit Einschränkungen λK,n auf K gerechnet:

A[n, k] = Z

κ∇λK,k· ∇λK,ndx= X

K∈K

Z

K

κ∇λK,k· ∇λK,ndx.

Den Vorgang des Zusammenfügens vonAbezeichnet man alsAssemblieren. Die Integra- tion auf jeder Zelle wird über

X

K∈K

Z

K

κ∇λK,k· ∇λK,ndx= X

K∈K

Z

Kˆ

det DϕKκ∇λK,k◦ϕK· ∇λK,n◦ϕKdˆx

auf die Referenzzelle transformiert. Dort wird mit Hilfe eines Quadraturverfahrens nume- risch integriert. Fallsκ|K für alleK ∈ Kkonstant ist, ergibt sich

A[n, k] = X

K∈K

X

ξ∈Ξ

wξdetBK(ξ)κ◦ϕKBK−T(ξ) ˆ∇ˆλK,k(ξ)·BK−T(ξ) ˆ∇λˆK,n(ξ).

Für das Referenzdreieck werden Ξ =

1 3 1 3

und ωξ = 1 2 verwendet, für das Referenzviereck

Ξ = α

α

,

1−α α

,

α 1−α

,

1−α 1−α

mitα=

√2−1 2√

2 undωξ = 1 4. Algorithmus

A0) A= 0,b = 0 A1) ∀K ∈ K:

A = A+RTKAKRK, b = b+RTKbKd.h.A[rk,n, rk,k] = A[rk,n, rk,k] +AK[n, k], b[rk,n] =b[rk,n] +bK[n]

A2) ∀k ∈ ID :b[k] =uD(zK), A[k, k] = 1, A[k, n] = 0fürn 6=k A3) ∀k ∈ ID, n6=k :b[n] =b[n]−A[n, k]uD(zk)

(2.2) Lemma

Seiκuniform symmetrisch positiv definit, d. h. κy·y ≥ κ0|y|2 ∀y ∈ RD mitκ0 >0und seiΓD∩ Vh6=∅. Dann istAregulär.

(13)

Beweis. Per Konstruktion gilt:Aist symmetrisch positiv definit, also zeige A v·v = 0⇔v = 0

Sei alsoA v·v = 0. Außerdem gilt A v·v =X

K

X

ξ

wξ|detBK|κ∇v(ϕK(ξ))· ∇v(ϕK(ξ))

≥κ0X

K

X

ξ

wξdetBK|∇v(ϕK(ξ))|2

0 Z

|∇v|2dx

⇒ ∇v = 0inΩ

⇒v ≡const inΩ

Mit zK ∈ΓD∩ Vh ⇒ v[k] = 0 ⇒ v(zk) = 0 ⇒ v ≡0.

Bemerkung

Im Folgenden seiA0 ∈RN×N gegeben durch

A0[n, k] =









A[n, k] n, k /∈ ID

1 n=k∈ ID

0 n6=k∈ ID

0 k6=n∈ ID

.

Nach Satz 2.2 istA0 positiv definit. Zerlegt manuin u=u0+uD ergibt sich das äquivalente Gleichungssystem

A0u0 =b−AuD.

Man kann also ohne Einschränkung annehmen, dassApositiv definit ist.

(14)
(15)

3 Lösen von dünn besetzten LGS

Ein Vorteil der finiten Elemente Methode ist, dass die auftretenden Matrizen in der Regel dünnbesetzt sind. Deswegen ist es von Vorteil spezielle Lösungsverfahren für dünnbesetz- te Gleichungssysteme zu verwenden.

Betrachte eine Familie von linearen GleichungssystemenAu=binRN. SeiI ={1, ..., N} die Index- Menge,|I|= N undG= GA ={(n, k) ∈ I × I : A[n, k]6= 0}der Matrix- graph.

(3.1) Definition

Eine Matrix heißt dünn besetzt , wenn|GA|=O(N). Sonst heißt sie voll besetzt.

(3.2) Lemma

SeiIK ={k ∈ I :K ⊂suppφk}={k ∈ I :zk ∈ VK}.

a) Dann gilt für den Graph der FE- Matrix

G⊂[

IK× IK und |G| ≤N(max

k∈I |{K :zk∈ VK}|+ 1).

Bemerkung (D=2): Seiγ0 der kleinste Innenwinkel aller ZellenK. Dann ist|G| ≤ (γ

0 + 1)N.

b) Das Assemblieren benötigtO(N)Operationen.

c) Die MultiplikationAubenötigtO(N)Operationen.

d) Das compressed row storage format benötigt O(N) Speicher: Sei M = |G| die Anzahl der Matrixeinträge ungleich Null. Sei außerdem

a[m], m= 1..., M, Vektor der Matrixeinträge 6= 0 c[m]in{1, ..., N}Spaltenindex vona[m]

d[n]∈ {1, ..., M + 1}, n= 1, N+ 1mitd[1] = 1, d[N + 1] =M + 1Diagonalpointer.

Dann werden die Einträge der MatrixAfolgendermaßen gespeichert:

A[n, c[m]] = a[m] fürm=d[n], ..., d[n+ 1]−1, n= 1, ..., N

⇒(Au)[n] =

d[n+1]−1

X

m=d[n]

a[m]u[c[m]].

(16)

Assemblieren

SeiAK[i, j] = Z

K

K∇(ˆλj ◦ϕ−1K ) dx

VK = {zµK(i) : 1≤i≤VK} ⊂ V, VK =|VK|

A = X

K

RTKAKRK mitRK ∈RVK×V

RK[i, n] =

(1 µK(i) =n

0 sonst .

Nested Dissection SeiΩ= S

p∈P

p,P ={1, ..., P}, Ωp∩Ωq =∅mitp, q ∈ P, p6=qeine nichtüberlappende Gebietszerlegung(Ωp∩Ωq6=∅)mit SkeletonΓP =Ω∩(∪∂Ωp).

SeienIp ={n:zn ∈ΩpP}Indizes zu inneren Knotenpunkten inΩp undIΓ ={n ∈ I :zn ∈ΓP}Interface- Indizes. Dann gilt:A[n, k] = 0fürn ∈Ωp, k ∈Ωq(p6=q).

A=

A11 0 AΓ1

. .. ... 0 App AΓ p A · · · A AΓ Γ

Aufwand in 2D:O((NP)2) +O((P(NP)12)3), fallsp < √ N.

Das folgende Lemma zeigt, dass das Schurkomplement die Invertierbarkeit der ursprüng- lichen Matrix erbt.

(3.3) Lemma

WennAsymmetrisch positiv definit ist, dann ist das Schurkomplement S =AΓ Γ

P

X

p=1

AΓ pA−1ppA ebenfalls symmetrisch positiv definit, und es gilt füru=A−1b:

uΓ = S−1(bΓ −X

A−1ppAbp), up = A−1pp(bp−AuΓ).

Beweis. AusAppup =bp−AuΓ folgt AΓ ΓuΓ = bΓ −X

AΓ pup =bΓ −X

AΓ pA−1pp(bp−AuΓ)

⇒SuΓ = bΓ −X

AΓ pA−1ppbp. SeivΓ 6= 0undvp =−A−1ppAvΓ

⇒SvΓ ·vΓ =AΓ ΓvΓ ·vΓ −X

(A−1ppAvΓ)(A ·vΓ)

=AΓ ΓvΓ ·vΓ −X

vp(Appvp)

=Av·v

(17)

⇒SvΓ ·vΓ =Av·v = 0

⇒v = 0 ⇒ vΓ = 0

⇒S ist positiv definit.

Nun wähle

P = 2S, Ω0,1 =Ω Ω1,1∪Ω1,2 =Ω rekursiv

s,q = Ωs+1,2q−1∪Ωs+1,2q, q= 1, ...,2Sp = ΩS,p, p= 1, ...,2S =P.

Nested Dissection: Rekursive Anwendung von Lemma 3.3 fürs=S−1, S−2, ...,0.

Beispiele für Partitionierungsverfahren

Sobald die Finite Elemente Methode parallel ausgeführt wird, was in der Praxis der Regel entspricht, muss das zugrunde liegende Gebiet auf die einzelnen Prozesse verteilt werden.

Dies geschieht mit Hilfe eines Partitionierungsverfahrens.

A) Rekursive Koordination - Bisektion (RCB) SeizK = |K|1 P

z∈VK

z ∈R2Zellenmittelpunkt Definiere

z <1 y⇔z[1]< y[1]oderz[1] =y[1]undz[2]< y[2]) z <2 y⇔z[2]< y[2]oderz[2] =y[2]undz[1]< y[1]) s= 0: I0 = 1, ..., N ,VK =z1, ..., zN fürN =|K|, zn=zKn

I0 =I1,1∪ I2,2 mitz <1 y fürz ∈ I1,1, y ∈ I1,2

s= 2: I0 =I2,1∪ I2,2∪ I2,3∪ I2,4 mit Is−1,t =Is,2t−1∪ Is,2tundz <2 y

Fahre nun mit abwechselnder Sortierung rekursiv fort, bis das Gebiet weit ge- nug zerlegt ist. Das Verfahren ist sehr schnell, allerdings nicht invariant gegen- über Gebietstransformationen und in ungünstigen Fällen wird das InterfaceIΓ sehr groß.

B) Rekursiv Trägheits- Bisektion (RIB)

Definiere diskreten Laplace- Operator zum Graphen

ΓK = {(K, K0) :∂K∩∂K0 =f gemeinsame Seite} ⊂ K × K dK = |{K0 6=K : (K, K0)∈ΓK}|

L[K, K0] =





dK K =K0

−1 (K, K0)∈ΓK

0 sonst

(18)

L·e= 0 mite= (1, ...,1)> ∈RNK ⇒symmetrisch, positiv definit

Wir approximieren den Eigenvektor w ∈ W = v ∈RNK :v·e= 0 zum kleinsten Eigenwertµ >0vonLw =µw.

w·e= 0 ⇒Definiere

K1,1 ={K :w[K]>0},K1,2 =K \ K1,1. Inverse Iteration zur Eigenwert- Berechnung:

I0) Wählew0 ∈RNK \ {0, e}, k = 0, ε >0

I1) Approximierewk≈(L|w)−1wk−1durch einige cg-Schritte.

I2) berechnewk:= |w1k|wk, µk =Lwk·wk I3) falls|µk−µk−1|< εSTOP

I4) gehe zu I1)

Dieses Verfahren ist invariant gegenüber Gebietstransformationen.

C) Space-Filling Curve

Definiere eine Kurveγ : [a, b]→Ω, die jede Zelle genau einmal durchläuft. Damit wird eine Nummerierung inKdefiniert. Setze

Iq ={K[(q−1)M

p]+1, ..., K[qM

p]}.

Damit ensteht eine hierarchische Konstruktion, die auf unregelmäßige Gitter er- weiterbar ist. Allerdings ist das Verfahren aufwendig und nicht optimal.

Netzgenerierung

Wenn ein GebietΩgegeben ist, muss dieses erst in Zellen zerlegt werden, bevor die Finite Elemente Methode anwendbar ist. Da nicht jedes Gebiet eine regelmäßige Struktur hat, sind verschiedene Methoden zur Netzgenerierung nötig.

A) Strukturierte Gitter

1) Wähle BoxΩ ⊃[α1, β1]×[α2, β2].

Wähleh >0und GitterΓh =hZ2∩Ω.

Konstruiere regelmäßiges Vierecksgitter zuΓh.

2) Wähle weitere Punkte auf dem Rand ∂Ω und konstruiere (unregelmäßige) Vierecke am Rand.

3) Verschiebung einiger Knoten, um gleichmäßigere Vierecke zu erhalten (bzw.

Einfügen von Dreiecken).

Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass es schnell durchführbar ist, allerdings ist es nicht geeignet den Rand gut zu approximieren.

B) Advancing Front

1) Wähle (gleichmäßige) Punkte auf dem Rand.

(19)

2) Konstruiere eine Elementschicht entlang dem Rand, so dass ein neuer innerer Rand entsteht. Wiederhole diesen Prozess so lange die inneren Ränder nicht zusammenstoßen.

3) Verbinde die inneren Ränder durch Elemente.

4) Glätten der entstandenen Zellen.

Bei diesem Verfahren entstehen bessere Elemente am Rand, allerdings ist die Kolli- sionskontrolle im Inneren aufwendig.

C) Voronoi- Konstruktion

1) Wähle gleichmäßig verteilte Punkteznauf dem Rand und im Inneren.

2) Bilde Voronoi-Zellen

Cn ={z∈Ω :|z−zn| ≤ |z−zk| ∀k 6=n}konvex!

3) Bilde Kanten:

E ={(zn, zk) :n 6=k, Cn∩Ckgemeinsame Seite}

4) Bilde zugehöriges Dreiecksnetz (Tetraedernetz).

Der Vorteil dieses Verfahrens sind die guten Netze die entstehen, allerdings ist man auf Dreiecke eingeschränkt.

Iterative Lösungsverfahren

SeiB ∈RN×N ein Vorkonditionierer zuA=L+D+RmitB ≈A−1, z.B.

A) Jacobi,BJac =D−1

B) Gauß-SeidelBGS = (L+D)−1 C) Sym. Gauß-Seidelc=BSGSrmit

c1 = BGSr r1 = r−Ac1

c = c1+BGS> r1

⇒BSGS = BGS+BGS> −BGS>ABGS D) Parallele Vorkonditionierer zuA= P

p∈P

Ap

WähleBp zuRpAR>p. Definierec=BPrmit cp = A−1p Rpr

c = X

R>pcp

(20)

E) Zweigitter- Verfahren mitA=A1, A0 =R0A1R>0 und

RestriktionenR0: RN →RN0 mitN0 < N und ProlongationR>0 : RN0 →RN Definierec=BZGrdurch:

Glätten:

c1 = BGSr r1 = r−Ac1 r0 = R0r1 Grobgitterkorrektur:

c0 = A−10 r0 c = c1+R>0c0 Symmetrische Variante: Nachglätten mitBGS>.

F) Mehrgitter:A=AL, AL−1 =RL−1ALR>L−1, ...rekursiv glätten.

G) Least Squares:

1) Wähleε > 0als Abbruchbedingung undΘ > 0 als Reduktionsfaktor. Seiu0 gegeben. Setze

k = 0, r0 =b−Au0, ϕ0 =|r0| 2) falls%k<max{Θ%0, ε}STOP

3) Wähle

ck−1 = Brk rk+1 = rk−Ack uk+1 = uk+ck 4) k:=k+ 1, gehe zu 2)

Es gilt

rk = (I−BA)kr0

⇒ %k≤ kIN −BAkk%0

⇒ FallskIN −BAk<1, so konvergiert LS FallsIN −BAnormal und| · |=| · |2, so gilt

%k

%0 →%(IN −BA) Krylov- Raum- Verfahren

Krylov- Raum- Verfahren sind eine Klasse von iterativen Verfahren zum Lösen von dünn- besetzten Gleichungssystemen.

Berechne eine ONB im Krylov- RaumKk(BA, Br) = {P(BA)Br : P ∈ Pk−1}, wobei A, B symmetrisch, positiv definit sind. Es gilt in der Energienorm|u|A=√

Au·u:

(21)

1) Wähleε,Θ>0, gegebenx0 Setze

k = 0, r0 =b−Ax0, ϕ0 = 1, p0 =u0 2) Falls|rk|<max{Θ|r0|, ε} STOP

3) Setze

ck = Brk

%1 = c·r pk := %1

%0

pk pk+1 := pk+ck

%0 = %1 qk+1 = Apk+1

α = %0

pk+1·qk+1 uk+1 = ukkpk+1

rk+1 = rk−αqk+1 4) k :=k+ 1, gehe zu 2)

Es gilt in der Energienorm|u|A =√

Au·u:

|uk−u0|A≤2 √

κ−1

√ κ+ 1

k

|u1−u0|Amitκ =κ(BA).

Das Folgende wurde im SS’15 in der Vorlesung notiert nach Space-Filling Curve:

Subspace Correction Methode

SeiA ∈RN×N, Np < N, p∈1, ..., P , Rp ∈RNp×N, Ap =RpAR>p. Beispiel:

A ist FE-Matrix, sei weiter N = |VK|, Vh = span{λ1, ..., λN},VK = {z1, ..., zN} =

∪ VK. Sei zudemK= S

p∈P

Kpnicht überlappend undVP = S

k∈KP

VK überlappend.

RP[n, k] ={zP,1, ..., zP,NP}

=

(1 zP,n=zK 0 sonst Nun wähleBP ≈A−1P .

Beispiel:

1) BP =A−1P LU-Zerlegung

(22)

2) BP = (diagAP)−1 Jacobi-Verfahren

3) BP = (diagAP + lower AP)−1 Gauß-Seidel Parallel Subspace Correction

P0) Wähleu0 ∈RN (u0[n] =uD(zn), zn∈ΓD)

Berechner0 =b−Au0, setze k= 0, und wähle ε >0, θ >0

P1) Falls|rk|< ε STOP

P2) ∀p: berechne

cp =BPRPrk und ck =X R>PcP P3)

uk+1 =uk+θck rk+1 =rk−θAck

P4) Setzek :=k+ 1, gehe zu P1).

Sucsessive Subspace Correction

P2)* Setzer˜=rk für p= 1, ..., P : cP =BPRPr˜ dann ˜r:= ˜r−AR>PcP. Symmetrisierung

Für ungeradekersetzeBP durchBP>.

⇒fallsA, BP positiv definit: CG-Verfahren.

Poisson Problem

Sei Ω ⊂ RN beschränkt. Suche u : Ω → R, sodassu ∈ C2(Ω)∩C(Ω)und∂Ω = ΓD∪ΓNmit

−∆u=f inΩ

u=gaufΓD (P)

∇un =haufΓN wobeif ∈C(Ω) und g, h∈C(∂Ω) gegeben.

Spezialfall: Fürf = 0 ⇒ Laplace-Gleichung

(23)

Schwache Formulierung

u∈L1(Ω) ist schwache Lösung von (P), falls Z

−∆uvdx= Z

∇u· ∇vdx+ Z

∂Ω

∇un·vda

= Z

∇u· ∇vdx+ Z

ΓN

∇un·vda

= Z

f·vdx

∀v ∈ V(0) wobeiV(0) =H0,Γ1

D :={v ∈V :v = 0 auf ΓD} mit v =H1(Ω) :={v ∈ L2(Ω) :v besitzt schwache Ableitung ∂iv ∈L2(Ω)}.

Sucheu∈V(g) := {u∈V :u=g auf ΓD}, sodass a(u, v) :=

Z

∇u· ∇vdx

= Z

f vdx+ Z

ΓN

∇un·vda (VP)

:=hl, vi ∀v ∈V(0).

Galerkin-Verfahren

Wähle endlich dimensionalen Ansatzraum bzw. TestraumVh ⊂ V mi Knotenbasis{λz : z ∈ V}, V ={z1, ..., zn}. Dann ist

vh =X

z∈V

vzλz,

a(uh, vh) = hl, vhi ∀vh ∈Vh(0) mit uh =g auf ΓD und uz =g(z)∀z∈ΓD∩ V.

Das heißt u>NAN =l> mit AN = (a(λz, λz))z,z und l = (hl, λzi)z.

Au=

AN 0 0 I

uN uD

=

 l g(z1D)

... g(znD)

Ritz-Galerkin-Verfahren

Genau dann istuh ∈Vh Lösung von (VP), wenn sie das Energiefunktional E(uh) = 1

2a(uh, uh)− hl, uhi

= 1

2u>Au−l>u mituh =g aufΓD minimiert, das heißt suche Nullstelle von

∇E(uh) =A>u−l = 0!

2E(uh) =A>=A symmetrisch positiv definit.

(24)

Dann linearisieren:

∇E(uk)≈ ∇E(uk−1) +∇2E(uk−1)∆wk = 0! Im Newton-Schritt:

∆wk=−(∇2E(uk−1))−1∇E(uk−1) Setzeuk =uk−1 −∆wk

STOP:k∇E(uk)k< ε.

(3.4) Satz

SeienA, Bp symmetrisch positiv definit und seiB ∈RN×N mituk+1 =uk+θBrk, d.h.

additiv/parallel:B =P

R>pBpRp multiplikativ/successive:IN −BA=

P

Q

p=1

(IN −R>pBR0a).

Dann existiert

Θ0 >0 mit %=||IN −ΘBA||A<1 für Θ∈(0,Θ0) und es gilt

|u−uk|A≤%k|u−u0|A mit |y|A = p

y>Ay, ||C||A = sup

y6=0

|Cy|A

|y|A = ||L>CL−T||2 und A = LL> Cholesky- Zerlegung.

Beweis.

|u−uk|A=|(IN −ΘBA)k(u−u0)|A≤ ||IN −ΘBA||kA|u−u0|

||IN −ΘBA||A=||IN −ΘL>BL||2 = sup

λ∈σ(L>BL)

|1−Θλ|

wobei gilt σ(L>BL) = σ(BA)∈[λmin, λmax]⊂[0,∞]

⇒ Θopt = 2 λminmax

⇒ ||IN −ΘBA||A<1 für Θ< 1 λmax. Krylovraum:

(BA)u=Bb soll berechnet werden

⇒ berechneuk∈u0 und span{P(BA)Br0 : P ∈Pk−1}

⇒ berechne optimalesP (3.5) Satz

a) SeienA, B symmetrisch positiv definit undαy>Ay ≤ y>ABAy ≤ Cy>Ay. Dann gilt für das cg-Verfahren:

|uk−u|A≤2 √

κ−1

√κ+ 1 k

|u−u0|A

mitκ= C α

(25)

b) SeienA, B regulär undαy>y ≤y>BAy,||BA||2 ≤C. Dann gilt für GMRES

|uk−u|2 ≤κ2(BA)(1−κ2)k2|u−u0|2. Multilevel-Vorkonditionierer

SeiVH ⊂ Vh ein Finite-Elemente-Raum in einer gröberen Triangulierung. Wir elimi- nieren alle Dirichlet-Freiheitsgrade

1, ..., λN} KnotenbasisVh(0) N = dimVh(0) {λH1 , ..., λHN

0} KnotenbasisVH(0) N0 = dimVH(0) < N.

Es existiert einR0 ∈RN0×N mitλHk =

H

P

n=1

R0[k, n]λn. Wir habenA∈RN×N undA0 ∈RN0×N mit Einträgen

A[k, n] = Z

κ· ∇λn· ∇λkdx=:a(λn, λk) A0[k, n] =a(λHn, λHk)

(3.6) Lemma

a) Es gilt für die so definierten MatrizenA0 =R0AR>0 (Galerkin-Produkt) b) P0 =R>0A−10 R0A (Galerkin-Projektion) Orthogonal-Projektion bzgl.

hy, ziA=y>Az.

Beweis.zu a)

A0[k, n] =a(λHn, λHk) = a X

n0

R0[n, n0n0,X

k0

R0[k, k0k0

!

=X

n0,k0

R0[n, n0]R0[k, k0]a(λn0, λk0)

= (R0AR>0)[k, n]

zu b)

P02 = (R0>A−10 R0A)2 =R>0A−10 R0AR>0A−10 R0A

=R>0A−10 R0A=P0 DaP02 =P: Projektion aufP0(RN) =R>0(RN0)

(IN −P0)2 =IN −2P0−P02 =IN −P0

Ist es auch Orthogonalprojektion bzgl- Skalarprodukt?

hP0v,(IN −P0)wiA=v>P0>A(IN −P0)w

=v>(P0>A−P0>AP0)w Nebenrechnung:

P0>AP0 =AR>0A−10 R0AR>0A−10 RA=P0>A

(26)

Zweilevel-Verfahren

Z0) Wähleu0 ∈RN, berechner0 =b−Au0, setzek = 0, wähleε >0 undΘ>0 Z1) Falls|rk|< ε STOP

Z2) ck0 =A−10 R0rk (Grobgitterkorrektur) Z3) ck =R>0ck0 +B(rk−AR0>ck0) (Glätten)

Z4) uk+1 =uk+ck, rk+1 =rk−Ack und setzek =k+ 1, gehe zu Z1) (3.7) Satz

a) Es gilt

u−uk+1 = (IN−BA)(IN−P0)(u−uk)

b) SeiA, B symmetrisch positiv definit, ||BA||A ≤ 1 undv>Av ≤ Cv>ABAv für P0v = 0. Dann gilt

||(IN−BA)(IN−P0)||A ≤ r

1− 1 c. Bemerkung

C >0 ist unabhängig vonN, wennB ≈A−1 aufN(P0) ={v ∈RN :P0v = 0}.

Beweis. A=LL> Cholesky-Zerlegung, w1, ..., wNOrthonormalbasis zu Eigenwertµnvon(L>BL)wn = µnwn>0.

1≥ ||BA||2A= sup

v6=0

v>ABABAv

v>Av = sup

w6=0

w>LBLw w>w

= maxµn ∈(0,1]

⇒ |(IN−BA)v|2A =v>(A−2ABA+ABABA)v

=w>(IN−2L>BL+ (L>BL)2)w

=X

(wn>w)2(1−2µn2n)

≤X

w>nw(1−µn)

=w>(IN−L>BL)w

=v>(A−ABA)v Betrachte weiter

||(IN−BA)(IN−P0)||A = sup

w6=0

|(IN−BA)(IN−P0)w|2

|w|2A

= sup

v=(1−P0)w

|(IN−BA)v|2A

|v|2A+|v −w|2A

≤ sup

P0v=0, v6=0

|v|2A−v>ABAv

|v|2A

≤1− 1 c

(27)

Anwendung:

B = Θ diag(A−1)mitΘ ∈ (0,1), M ∈ RN×N, M[n, k] = R

λkλndx. Vh ist ein Finite-Elemente-Raum zu regelmäßigen Gitternh= diamK, H = 2h. Dann gilt:

a) inf

φH∈VH

||φh−φH||0 ≤ch||∇φh||0 ∀φh ∈Vh, ||φ0||= qR

φ2dx b) ||λh||0 ≤c1h−1||∇λh||0

||h−1||0 ≤c2||λh||0

⇒v>M v ≤c1h−2v>B−1v und h2v>B−1v ≤c2v>M v mit B−1[n, n] =A[n, n] =

Z

κ∇λn· ∇λndx c) φh =P

v[n]λn ⇒cv>Av≤ ||∇φh||20 ≤Cv>Av, cv>M v ≤ ||φh||2 ≤Cv>M v

d) φh =P

v[n]λn, P0v = 0

⇒a(φh, φh) =v>Av= inf

w0RN0

v>A(v−R>0w0)

= inf

w0

v>AB12B12(v−R>0w0)

≤√

v>ABAv r

inf

w0

(v −R>0w0)B−1(v−R>0w0)

| {z }

≤Ch−1 inf ||φh−φH||0

≤C||∇φH||0

≤Cv>Av Multilevel-Verfahren

V0(0) ⊂V1(0)⊂ · · · ⊂VL(0), hl=h02−l, l= 0, ..., L

Nl = dimVl(0), Al ∈RNl×Nl, Rl ∈RNl×Nl+1, Al=RlAl+1Rl>

M0) Wähleu0L, r0L=bL−ALuL M1) Falls|rkL|< ε STOP

M2) Setzel =L, cL = 0, rL =rLk

M3) Fürν = 1, ..., νl: wl =Blrl, cl :=cl+wl, rl :=rl−Alwl M4) rl−1 =Rl−1rl, setze l:=l−1

M5) Fallsl >0 gehe zu M3) M6) c0 =A−10 r0

M7) Setzel :=l+ 1, cl =R>l−1cl−1 M8) Glätten (wie (M3))

M9) Fallsl < L gehe zu (M7)

M10) uk+1L =ukL+cL, rk+1L =rkL−ALcL, k :=k+ 1

→ gehe zu (M1)

(28)

4 Gemischte und hybride Finite Elemente

Sei ein Differentialgleichungssystems gegeben, das von mehreren Variablen abhängt. Hier kann es sinnvoll sein, die einzelnen Unbekannten in verschiedenen Räumen zu diskretisie- ren. In diesem Fall spricht man von gemischten Finiten Elementen. Betrachte hierzu das Problem

divq = 0 inΩ q = −κ∇uinΩ

−q·n = gNaufΓN u = uDaufΓD wobeiκsymmetrisch positiv definit ist. Es gilt

Z

divqφdx= 0 für alle Testfunktionenφ :Ω→R. und

Z

κ−1(q+κ∇u)·ψdx= 0 für alle Testfunktionenψ :Ω→R2 Mit dem Satz von Gauß folgt zudem füruψ:

Z

∂Ω

(uψ)·nda= Z

div(uψ) dx= Z

∇u·ψdx+ Z

u·divψdx.

Dies führt auf das Sattelpunktproblem: Bestimme(q, u)mitq·n=−gNaufΓNund Z

κ−1q·ψdx− Z

udivψdx = − Z

ΓD

uDψ·nda Z

divqφdx = 0

für alle(ψ, φ)mitψ·n= 0aufΓN. Diskretisierung

SeiKeine Triangulierung undF die Menge aller Seiten∂K ∩∂K0 oder∂K ∩∂Ω.

Wähle FE-RäumeWh, Qhund Wh(g) ={ψh ∈Wh :

Z

F

ψh·nda= Z

F

gda ∀F ⊂ΓN}.

Bestimme(qh, uh)∈Wh(−gN)×Qh mit Z

κ−1qh·ψhdx− Z

uhdivψhdx=− Z

ΓD

uDψh ·nda

− Z

divqhφhdx= 0 ∀(ψh, φh)∈Wh(0)×Qh.

(29)

ZuKˆ = conv{ 00 , 10

, 01

}definiereWˆ = span{ψˆ0,ψˆ1,ψˆ2}und Fˆ0 = convn

0 0

,

1 0

o

1 = convn 1 0

,

0 1

o

2 = convn 0 1

,

0 0

o

mit

ψˆ0(ξ) =

ξ1 ξ2−1

ψˆ1(ξ) = ξ1

ξ2

ψˆ2(ξ) =

ξ1−1 ξ2

.

ZuKˆ = conv{ 00 , 10

, 11 , 01

}definiereWˆ = span{ψˆ0,ψˆ1,ψˆ2,ψˆ3}und Fˆ0 = convn

0 0

,

1 0

o

1 = convn 1 0

,

1 1

o

2 = convn 1 1

,

0 1

o

3 = convn 0 1

,

0 0

o

mit

ψˆ0(ξ) =

0 ξ2−1

ψˆ1(ξ) = ξ1

0

ψˆ2(ξ) = 0

ξ2

ψˆ3(ξ) =

ξ1−1 0

. Es gilt

Z

Fˆk

ψˆ·nˆdˆa=

(1 j =k 0 sonst.

(4.1) Lemma

Seinˆ Normale an∂K. Seiˆ ϕK : ˆK →K¯ linear affin mit

ϕK(ξ) = z0,K +BKξ, JK = detBK >0.

Referenzen

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