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ITI

Institut für Theoretische Informatik

Dr. J¨ urgen Koslowski

Einf¨ uhrung in die Logik

Aufgabenblatt 2, 2017-04-25

Ubungsaufgabe 14 ¨

(Vergl. Abschnitt A.3 im Skript.) Da die ordnungstheoretischen Begriffe wie Supremum, Infimum, Distributivit¨ at u.¨ a, auf der linear geordneten Menge {0, 1} der Wahrheitswerte nicht besonders spannend sind, sollen sie an einem anderen Beispiel illustriert werden. Wir betrachten die Teilbarkeitsrelation | auf der Menge IN = {0, 1, 2, . . . } der nat¨ urlichen Zahlen. Genauer: v|u genau dann wenn es eine Zahl w gibt mit u = v · w.

(a) Zeigen Sie, dass hIN, |i eine halbgeordnete Menge ist.

(b) Gibt es ein kleinstes bzw. gr¨ oßtes Element bzgl. |? Wenn ja, welches?

( c ) Identifizieren Sie auf hIN, |i die Operationen, die zwei Elementen die gr¨ oßte untere bzw. die kleinste obere Schranke zuordnen.

(d) Erf¨ ullen diese beiden Operationen die Distributivgesetze?

( e ) Handelt es sich bei hIN, |i um eine Boole’sche Algebra?

L¨ osungsvorschlag:

(a) • Wegen n = n · 1 gilt n|n f¨ ur jedes n ∈ IN . Also ist | reflexiv.

• Aus ` = m · k und m = n · j folgt ` = n · (j · k). Also ist | transitiv.

• Aus m = n · k und n = m · j folgt m = m · j · k, also j · j = 1, also j = k = 1, und damit m = n. Also ist | antisymmetrisch.

(b) Kleinstes Element 1, denn 1 teilt jede Zahl; gr¨ oßtes Element 0, denn wegen 0 = n · 0 teilt n die 0 (dies bereitet manchen Leuten Schwierigkeiten).

( c ) gr¨ oßte untere Schranke: ggT, kleinste obere Schranke: kgV. Man beachte auch ggT(n, 0) = n = kgV(n, 1) f¨ ur alle n ∈ IN .

(d) dies ist evtl. etwas m¨ uhsam: vielleicht ist es n¨ utzlich, ggT und kgV erst f¨ ur primfaktorzerlegte Zahlen zu betrachten; dabei wird f¨ ur jede relevante Primzahl das Minimum bzw. Maximum der beiden Exponenten bzgl. ≤ verwendet, und man kann das Problem auf die Distributivit¨ at von Minimum und Maximum in hIN, ≤i zur¨ uckf¨ uhren.

( e ) Es ist keine Boole’sche Algebra, da es keine Komplemente gibt. Zwar gilt f¨ ur alle Zahlen m, n ohne gemeinsame Primfaktoren ggT(m, n) = 1, aber das kgV nimmt nie den Wert 0 an, wenn beide Argumente von 0 verschieden sind.

Ubungsaufgabe 15 ¨

Der Begriff der Gr¨ oße einer Formel funktioniert nat¨ urlich auch mit den abgeleiteten Junktoren

⇒, ⇔, ⊕ und ↑ (“nand”, “nicht beide”). Im folgenden interessiert uns davon aber nur ⇒.

Finden Sie eine kleinste Formel, die zu der gegebenen Formel ¨ aquivalent ist. Beweisen Sie die

Aquivalenz und die Minimalit¨ ¨ at der L¨ ange.

(2)

(a) X ⇒ X ∧ Y (b) (Y ⇒ X ) ∨ X

( c ) ((X ⇒ Y ) ⇒ (Y ⇒ Z)) ⇒ (X ⇒ Z)

L¨ osungsvorschlag:

Hinsichtlich der Gr¨ oße stellen wir fest, dass die kleinste m¨ ogliche Formel, in der an n Stellen Variablen auftreten, nicht weniger als n − 1 bin¨ are Junktoren enthalten kann. Ziel muß es also sein, mehrfaches Auftreten derselben Variable so weit wie m¨ oglich zu verhindern.

(a) Die Definition von ⇒, die Distributivit¨ at von ∨ uber ¨ ∧ und die Komplementarit¨ at von X und ¬X liefern

X ⇒ X ∧ Y ≡ ¬X ∨ (X ∧ Y ) ≡ > ∧ (¬X ∨ Y ) ≡ ¬X ∨ Y ≡ X ⇒ Y

(b) Unter Verwendung der Definition von ⇒ und der Assoziativit¨ at, der Kommutativit¨ at und der Idempotenz von ∨ ergibt sich

(Y ⇒ X) ∨ X ≡ (X ∨ ¬Y ) ∨ X ≡ ¬Y ∨ X ≡ Y ⇒ X

( c ) Aus der Definition von ⇒, der Distributivit¨ at von v ¨ uber ∧, der Absorbtionseigenschaft von >, der Idempotenz von ∧ und der Kommutativit¨ at von ∨ ergibt sich

((X ⇒ Y ) ⇒ (Y ⇒ Z)) ⇒ (X ⇒ Z) ≡ (Z ∨ ¬X) ∨ (¬Z ∧ Y ∧ (Y ∨ ¬X ))

≡ (Z ∨ ¬X ∨ ¬Z) ∧ (Z ∨ ¬X ∨ Y ) ∧ (Z ∨ ¬X ∨ Y )

≡ > ∧ (Z ∨ ¬X ∨ Y )

≡ Z ∨ ¬X ∨ Y

≡ X ⇒ Y ∨ Z

Aufgabe 16 [8 PUNKTE]

Argumentieren Sie mit allgemeinen Belegungen und vermeiden Sie Wahrheitstafeln:

(a) [4 Punkte] Beweisen Sie die folgenden Aquivalenzen (die so genannten Absorbtionsregeln):

A ∧ (A ∨ B) ≡ A und A ∨ (A ∧ B) ≡ A

(b) [4 Punkte] Zeigen Sie, dass die Formel (A∨B ∨C)∧(B ∨ D)∧¬B ∧(A ⇒ B)∧((C ∧ D) ⇒ B) nicht erf¨ ullbar ist.

Aufgabe 17 [10 PUNKTE]

Es gibt maximal 16 = 2

4

verschiedene Wahrheitstabellen f¨ ur Formeln, in denen genau zwei verschiedene Atome vorkommen (mehrfaches Auftreten ist erlaubt), die also vier auf diesen Atomen verschiedene Belegungen zulassen.

(a) [2 punkte] Warum ist die Anzahl dieser Tabellen, die sich mit aussagenlogischen Formeln in den Junktoren {¬, ∧, ∨} realisieren lassen, gerade?

(b) [2 punkte] Welche Eigenschaft muß eine minimale Menge von Formeln des obigen Typs haben, damit wir schließen k¨ onnen, dass alle Tabellen realisierbar sind? Wieviele derartige Mengen gibt es?

( c ) [8 punkte] Finden Sie eine solche Formelmenge.

(3)

Aufgabe 18 [12 PUNKTE]

Donald Duck will seine Neffen Tick, Trick und Track zum Bierholen in den Supermarkt schicken.

Das st¨ oßt allerdings auf wenig Begeisterung:

Tick: Ich habe keine Zeit, ich muss Hausaufgaben machen.

Trick: Ich will nicht allein gehen.

Track: Ich gehe nur, wenn auch Tick mitkommt.

(a) [4 punkte] Formulieren Sie die Aussagen von Tick, Trick und Track als aussagenlogische Formeln.

(b) [8 punkte] Zeigen Sie ohne Verwendung von Wahrheitstafeln, dass Donald heute n¨ uchtern bleibt.

Abgabe bis Montag, 2017-05-02, 13:15, im Kasten neben IZ 343

Referenzen

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