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Titel des Mysteries: Der (un)zuverlässige Indikator

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Academic year: 2022

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Titel des Mysteries:

Der (un)zuverlässige Indikator

Rosina Steininger, Anja Lembens & Simone Abels Universität Wien

FP7-Science-in-Society-2012-1, Grant Agreement N. 321403Flickr

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Titel: Der (un)zuverlässige Indikator

Zusammenfassung: Zu den in der Schule häufig verwendeten Säure- Base-Indikatoren zählen zum einen

Universalindikator-Papier oder -Lösung und zum anderen wässriger Rotkrautauszug. Bei der

Bestimmung des pH-Werts unbekannter Proben mit Hilfe einer Universalindikator-Lösung und mit Rotkrautauszug, fallen die unterschiedlichen Farben der Lösungen auf (bei der gleichen Probe zeigt Unisol 113 eine hellgrüne und Rotkrautauszug eine blauviolette Farbe). Vergleicht man die Ergebnisse mit den jeweiligen Farbpaletten, so kommt man in beiden Fällen zu einem ähnlichen Wert (pH 7).

Nicht so, wenn die untersuchte Probelösung kleine Mengen eines Kristallsalz-Deos enthält! Hier

scheinen sich die Ergebnisse der beiden Indikatoren zu widersprechen.

Bereich(e): Chemie

Inhalt: Indikatoren, Säure-Base-Konzept, Komplexbildung,

Farbstoffe

Schulstufen: 11.und 12.

Nötige Unterrichtszeit: 2 Unterrichtseinheiten

Gruppengröße: Ganze Klasse, die in Gruppen unterteilt wird Sicherheit/Beaufsichtigung: keine

Kosten:

. gering

Ort: X Drinnen (kleines Klassenzimmer)

X Drinnen (große Aula) o Draußen

o Egal

Sprache(n): Verfügbar in:

Deutsch und Englisch Untersuchungsmethode(n): Geeignet für:

o Offenes Forschendes Lernen X Begleitendes Forschendes Lernen X Strukturiertes Forschendes Lernen

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Untersuchungsdurchführung und Methoden:

Abb.: Stark verdünnte wässrige Lösung von Kristallsalz-Deo mit Universalindikator-Lösung (Uniso1 113) (links) und Rotkrautauszug (rechts);

eigene Abbildung

Engage:

Die SchülerInnen führen einen klassischen Schulversuch durch und entdecken beim

Experimentieren selbst das Phänomen, dass plötzlich die zwei Indikatoren widersprüchliche Ergebnisse produzieren: Die Farbe, die der Universalindikator annimmt (orange), lässt darauf schließen, dass die Lösung mäßig sauer ist. Der Rotkrautauszug, der sich normalerweise im sauren Milieu rötlich färbt, zeigt jedoch eine intensiv blau-violette Farbe. Dieses Phänomen können die SchülerInnen mit dem bis jetzt erworbenen Wissen nicht erklären. Das

Mystery löst bei ihnen einen kognitiven Konflikt aus.

Explore:

Aufgabe 5 (s. Arbeitsblatt) lädt die SchülerInnen ein, dem Rätsel auf die Spur zu kommen, es zu

erforschen und so den kognitiven Konflikt zu lösen.

Diese Aufgabe entspricht nun Inquiry Level 2. Nur die Frage ist vorgegeben: „Welchem der beiden Indikatoren können wir trauen?“. Zu ihrer Beantwortung ist es hilfreich, das Problem in Unterfragen zu gliedern. Ein Katalog derartiger Unterfragen könnte folgende Fragen enthalten:

• Welche Ergebnisse liefern andere Indikatoren mit der Lösung des Kristallsalz-Deos? Was zeigt das pH-Meter?

• Liefern andere Deodorants ebenfalls widersprüchliche Ergebnisse mit

Universalindikatoren und Rotkrautauszug?

• Welche Stoffe sind im Kristallsalz-Deo enthalten?

Wie reagieren die Indikatoren auf die entsprechenden Reinstoffe?

• Zeigen auch anderer natürliche Blüten-, Früchte- oder Blattfarbstoffe ähnliche Phänomene?

Explain:

Die fachliche Klärung ist anspruchsvoll und erfordert einen Input von Seiten der Lehrperson.

Extend:

Im Zuge dieses Mysterys kann mit den SchülerInnen das Säure-Base-Konzept und das Funktionsprinzip von Indikatoren ausgeschärft sowie das Thema Komplexbildung wiederholt oder erarbeitet werden.

Außerdem sollen die SchülerInnen erfahren, dass dieses Phänomen beim Färben von Textilien mit Beizenfarbstoffen eine Rolle spielt und dafür mitverantwortlich ist, ob Hortensien rötlich oder bläulich blühen.

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Evaluate:

Das Fachwissen, das zur detaillierten Erklärung des Mysterys notwendig ist, geht über das

Anforderungsniveau des Regelunterrichts hinaus und sollte deshalb nicht in Zentrum stehen. Vielmehr bietet diese Experimentierserie die Möglichkeit, fachliche Grundlagen zu wiederholen sowie Grundzüge des naturwissenschaftlichen Arbeitens erfahrbar zu machen und im Anschluss daran zu diskutieren. Im Zentrum könnte eine Diskussion um die Wahl von angemessenen Messmethoden und die Bedeutung einer gesunden Skepsis bei der

Interpretation von Messergebnissen stehen.

Lernziele: Die SchülerInnen lernen Methoden

wissenschaftlichen Arbeitens anzuwenden. Sie erlernen die genauere Verwendung von Indikatoren.

Sie verstehen, dass andere Effekte die Funktion des Säure-Base-Indikators überlagern können.

Untersuchungsfertigkeiten: Experimente planen; Experimente durchführen;

Beobachtungen systematisch erfassen,

dokumentieren und interpretieren; den Befunden Vorrang geben; Erklärungen für die Befunde formulieren, Wissen auf weiterführende Aufträge anwenden

Hintergrundinformationen: Haas, L. (2000). Anthocyane – faszinierende Stationen in gekoppelten Biosynthesewegen. PdN- ChiS 7/49, 15-23.

Heinzerling, P. (2006). Ohne Schweiß kein Preis – Ein Deo-Projekt. PdN-ChiS 6/55, 21-24.

Hinweise: Status: getestet

Angaben

Quelle: Chemie & Schule 2015, Heft 1a

Lizenz:

Namen der Autoren: Rosina Steininger, Anja Lembens & Simone Abels

Zugehörigkeit: Universität Wien

Land: Österreich

Email-Adresse: Simone.abels@univie.ac.at

Materialien:

Deodorants mit und ohne Aluminiumsalze, Alaun als Reinstoff, andere Aluminium- und Eisen-III- Salze, Blüten von Rittersporn, roten Rosen, Hortensien, Kornblumen; Brombeeren, Sauerkirschen, Heidelbeeren, …, pH-Meter, pH-Papier, Rotkrautauszug, Universalindikator, Bromthymolblau, Mikrotiterplatten, Pipetten, Rührstäbe, …

Referenzen

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