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DeZIM Research Notes

Steffen Beigang, Dorina Kalkum, Sabrina Zajak Berlin, den 07. November 2019

#DRN 2|19

Wie bewerten die Menschen

in Ost- und Westdeutschland die

30 Jahre nach dem Mauerfall?

(2)

01 | #DRN 2|19

Einleitung

1

Der Mauerfall gilt als positive Zäsur in der Selbst- beschreibung der Deutschen, da er für das Ende des geteilten Deutschlands steht. Tatsächlich stellt der Mauerfall und die darauf aufbauende Deut- sche Einheit eine zentrale Wegmarke in der Wahr- nehmung der deutschen Geschichte dar. In der Studie „Deutschland postmigrantisch“ von 2014 benannte fast jede*r Zweite sie als bedeutendstes Ereignis der deutschen Geschichte (Foroutan et al. 2014, S. 21-22). Doch das vereinte Deutschland wurde recht schnell mit Globalisierung, Europäi- sierung und Migration konfrontiert und vor neue Herausforderungen gestellt.

Auch 30 Jahre nach dem Mauerfall bleibt Deutsch- land noch immer hinter der Zielvorstellung zurück, gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen und bestehende Ungleichheiten abzubauen. Die öko- nomische Ausgangslage im Osten war nach 1990 schlechter als im Westen und die ostdeutsche Wirt- schaft erlebte nach der Wiedervereinigung tiefgrei- fende Transformationen; viele Betriebe erwiesen sich nicht als konkurrenzfähig, wurden verkauft oder geschlossen. Viele Angestellte wurden entlassen und mussten sich neue Arbeitsplätze suchen. Dafür mussten sie in vielen Fällen umziehen oder eine Umschulung machen. Das und der gesamtwirtschaft-

1 Für wertvolle Hinweise und Anregungen danken wir Mara Simon, Naika Foroutan, Nina-Kathrin Wienkoop, Kathleen Heft und Elias Steinhilper.

Ein weiterer Dank für die Unterstützung bei der Erstellung des Papiers geht an Julia Jorch und Nelly Holjewilken.

ZUSAMMENFASSUNG

• In einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung wurde nach einer Bewertung der Entwicklungen im wiedervereinigten Deutschland in den letzten 30 Jahren gefragt.

• Sowohl in Ostdeutschland als auch in Westdeutsch- land wird die Zeitspanne von einer großen Mehrheit als Erfolgsgeschichte bewertet.

• Eine positive Einschätzung überwiegt auch unter den Anhänger*innen aller Parteien sowie unter Nicht- wähler*innen.

• Die Bewertung hängt wesentlich vom Bildungsni- veau, der Wahrnehmung der wirtschaftlichen Lage, der Demokratie zufriedenheit und im Osten Deutsch- lands auch von der Wahrnehmung „Ostdeutsche sind benachteiligt“ ab.

1

(3)

02 | #DRN 2|19

liche Abschwung führten zeitweise dazu, dass fast jede fünfte erwerbsfähige Person arbeitslos war.

Deutliche wirtschaftliche Ungleichheit besteht auch weiterhin: In Ostdeutschland liegen unter anderem Bruttoinlandsprodukt, Löhne, Steueraufkommen und private Vermögen teilweise deutlich niedriger als in Westdeutschland (Grabka 2014; Ragnitz et al.

2015; Altemeyer-Bartscher et al. 2017; Gropp und Heimpold 2019).

Daneben stehen jedoch auch eine Reihe von po- sitiven Entwicklungen: Bruttoinlandsprodukt und Einkommen liegen in Ostdeutschland bedeutend höher als vor 30 Jahren,2 die Infrastruktur wurde ausgebaut und die Arbeitslosenquote hat sich der Westdeutschlands in den letzten Jahren deutlich angenähert (Ragnitz et al. 2019). Auch schlagen sich die weiterhin bestehenden ökonomischen Unterschiede aufgrund des Ausgleichs durch So- zialleistungen und Einkommensteuerprogression nur in deutlich abgeschwächter Form in den ver- fügbaren Einkommen privater Haushalte nieder, sodass diese im Osten etwas über 90 Prozent des westdeutschen Durchschnitts betragen (Ragnitz et al. 2015; Altemeyer-Bartscher et al. 2017; Mau 2019). So ist die ökonomische Angleichung der Le- bensverhältnisse in Ost und West zwar nicht voll- ständig erreicht, aber doch fortgeschritten.

Politisch und medial werden jedoch die Unter- schiede zwischen Ost und West und die „unvol- lendete Einheit“ (vgl. u.a. Sächsische.de 2019, SWR2 2019) betont. Deutschland gilt als „Land der zwei Seelen“, indem der Annährungsprozess

zum Stillstand gekommen ist (Marin 2019, S. 670).

Das wird gestützt von einer breiten Forschung, die Unterschiede im politischen Interesse, der Demokratiezufriedenheit sowie im Wahlverhalten feststellt (Arzheimer 2016; Tausendpfund 2018;

Decker et al. 2019). Als Ursachen werden dabei immer wieder auch die im Transformationsprozess entstandenen Probleme und unerfüllte Erwartun- gen genannt. Die Krisenerfahrungen nach dem Mauerfall werden immer wieder als Erklärungen für den Aufstieg der AfD und Pegidas besonders in den ostdeutschen Bundesländern herangezogen (Rehberg et al. 2016).

Angesichts solcher Befunde stellt sich die Frage, wie die Entwicklungen seit dem Mauerfall von den Menschen in Deutschland beurteilt werden. Eine übereinstimmende positive Bewertung der letzten 30 Jahre ist dabei ein wichtiges Indiz für eine ge- meinsame Basis von Ost- und Westdeutschen, die die Möglichkeit bietet, bestehende Unterschiede als Teil der gesellschaftlichen Vielfalt auszuhalten.3 Im Rahmen der repräsentativen telefonischen Befragung „Ost-Migrantische Analogien“ für das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrati- onsforschung wurden 7.233 Personen gefragt, ob sie die Entwicklung Deutschlands in den letzten 30 Jahren als eine Erfolgsgeschichte beurteilen oder nicht.4 Auf dieser Basis können Aussagen über die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren getroffen werden und auch mögliche Gründe für unterschiedliche Wahrnehmungen herausgearbeitet werden.

2 Dies gilt inflationsbereinigt.

3 Der Umgang mit Vielfalt und Unterschieden ist eine zentrale Frage für Zusammenhalt und gesellschaftliche Integration, mit der wir uns in erster Linie in der Erforschung postmigrantischer Gesellschaften beschäftigen.

4 Die Frage lautete: „Im nächsten Jahr ist der 30. Jahrestag des Mauerfalls. Wenn Sie einmal auf die Entwicklung Deutschlands in diesen 30 Jahren zurückschauen: Würden Sie sagen, es handelt sich um eine Erfolgsgeschichte, oder würden Sie das nicht sagen?“

(4)

03 | #DRN 2|19

Seite | 1 Abbildung 1 Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Wohnort in Ost- oder Westdeutschland1

.

1 Für alle Grafiken gilt: Aufgrund der Rundung kann es vorkommen, dass sich die Prozente nicht auf 100, sondern auf 99 oder 101 Prozent summieren.

76

70 77

18

22 17

6

8

6

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Gesamt (n=7.233)

Ostdeutsche (n=2.599)

Westdeutsche (n=4.610)

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte keine Angabe

Seite | 1 Abbildung 1 Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Wohnort in Ost- oder Westdeutschland1

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1 Für alle Grafiken gilt: Aufgrund der Rundung kann es vorkommen, dass sich die Prozente nicht auf 100, sondern auf 99 oder 101 Prozent summieren.

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Gesamt (n=7.233)

Ostdeutsche (n=2.599)

Westdeutsche (n=4.610)

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte keine Angabe

Seite | 1 Abbildung 1 Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Wohnort in Ost- oder Westdeutschland1

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1 Für alle Grafiken gilt: Aufgrund der Rundung kann es vorkommen, dass sich die Prozente nicht auf 100, sondern auf 99 oder 101 Prozent summieren.

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0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Gesamt (n=7.233)

Ostdeutsche (n=2.599)

Westdeutsche (n=4.610)

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte keine Angabe

Abbildung 1. Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Wohnort in Ost- oder Westdeutschland6

5 Ost- und Westdeutsche wurden nach dem Wohnort erhoben: Personen, die in den neuen Bundesländern leben wurden als Ostdeutsche erfasst, Personen, die in den alten Bundesländern leben als Westdeutsche.

6 Für alle Grafiken gilt: Aufgrund der Rundung kann es vorkommen, dass sich die Prozente nicht auf 100, sondern auf 99 oder 101 Prozent summieren.

Bundesweit betrachten ca. drei Viertel der in Deutsch land lebenden Menschen die deutsche Ge- schichte seit 1989 als Erfolg. Sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland5 stimmt eine deutliche Mehr- heit der Aussage zu, dass die Entwicklung Deutsch- lands in den letzten 30 Jahren eine Erfolgsgeschich- te ist. Ein Unterschied zwischen den Antworten der Menschen in Ost- und Westdeutschland ist zwar vorhanden, dieser beträgt jedoch nur sieben Pro- zentpunkte. Werden weitere Eigenschaften der Per- sonen wie ihr soziodemographischer Hintergrund oder ihre Bewertung der wirtschaftlichen Lage (vgl.

die folgenden Kapitel) berücksichtigt, so lassen sich zwischen den in Ostdeutschland und den in West- deutschland lebenden Menschen keine Unterschie- de mehr nachweisen.

Zwischen den Bundesländern gibt es deutliche Un- terschiede in der Bewertung der letzten 30 Jahre. Be- sonders positiv beurteilen die Menschen in Nieder- sachsen die letzten 30 Jahre deutscher Geschichte (85 Prozent). Unter den ostdeutschen Ländern sticht insbesondere Sachsen mit einer besonders positiven Bewertung heraus: Hier sind es 79 Prozent, die die letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte bewerten. Das

Dieser Befund stimmt mit den Ergebnissen anderer Untersuchungen überein, nach denen Mauerfall und Deutsche Einheit von Deutschen in Ost- wie in West- deutschland positiv bewertet werden. 2014 waren im Osten wie im Westen zwei Drittel der Ansicht, der Mauerfall sei ein Grund zur Freude, was insbesonde- re in Westdeutschland eine deutliche Steigerung ge- genüber den 1990er und 2000er Jahren ist (Petersen 2014). Zwei Drittel sind ebenfalls der Meinung, dass Deutschland insgesamt vom Mauerfall profitiert habe, und geben an, dass sich ihre Hoffnungen in Bezug auf den Mauerfall im Großen und Ganzen oder in wichtigen Teilen erfüllt hätten (Kantar 2019). Dennoch sind eben- falls zwei Drittel der Meinung, dass die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen auch 30 Jahre nach dem Mauerfall noch sehr groß sind (Kantar 2019).

ist ein höherer Anteil als in vielen anderen Bundes- ländern und liegt auf dem Niveau von Bayern. Dem- gegenüber sind die Menschen in Brandenburg be- sonders kritisch. Weniger als zwei Drittel stuften dort die letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte ein. Es gibt also regionale Unterschiede in der Beantwortung der Frage, in denen sich jedoch keine geografische Tei- lung zwischen Ost und West widerspiegelt.

©DeZIM

2 Bewertung der letzten 30 Jahre im Ost-West-Vergleich

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte Keine Angabe

Ostdeutsche Westdeutsche Gesamt

(5)

04 | #DRN 2|19

Abbildung 1. Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Wohnort in Ost- oder Westdeutschland6

Abbildung 2. Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Alter und Wohnort in Ost- oder Westdeutschland

Bezüglich demographischer Merkmale zeigen sich Unterschiede in der Beurteilung der letzten 30 Jahre zwischen Ost und West zunächst beim Alter. In Westdeutschland halten insbesondere jüngere Menschen die letzten 30 Jahre für eine Erfolgsgeschichte: In der Gruppe der 14- bis 34-Jährigen teilen diese Ansicht über 80 Prozent.

In Ostdeutschland dagegen ist es umgekehrt, hier ist diese Ansicht unter den 14- bis 34-Jährigen mit rund 60 Prozent am geringsten ausgeprägt.

Allerdings hat ein großer Teil dieser Gruppe auf

die Frage keine Antwort geben können. Dies spricht entweder für eine geringe Bedeutung des Themas für diese Gruppe oder für eine ambiva- lente Bewertung, welche sich nicht in der direk- ten Zustimmung oder Ablehnung zum Begriff der Erfolgsgeschichte ausdrückt. Berücksichtigt man nur diejenigen, die die Frage beantwortet haben, relativiert dies den Unterschied zwischen den Altersgruppen. Beim Geschlecht zeigt sich kein signifikanter Unterschied in der Beurteilung der letzten 30 Jahre deutscher Geschichte.

63   78   66  

75  

83   73  

75   78  

21  

20   27  

19  

10   22  

21   16  

16   2   7  

6  

8   5  

4   6  

0   10   20   30   40   50   60   70   80   90   100   14  bis  unter  35  Jahre  (n=269)  

35  bis  unter  50  Jahre  (n=450)   50  bis  unter  67  Jahre  (n=1.083)   67  Jahre  und  älter  (n=797)  

14  bis  unter  35  Jahre  (n=814)   35  bis  unter  50  Jahre  (n=925)   50  bis  unter  67  Jahre  (n=1.735)   67  Jahre  und  älter  (n=1.136)  

ostdeutsch  westdeutsch  

Erfolgsgeschichte   Keine  Erfolgsgeschichte   keine  Angabe   ©DeZIM

3 Bewertung der letzten 30 Jahre nach Alter, Geschlecht, Bildung und Einkommen

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte Keine Angabe

ostdeutschwestdeutsch

(6)

05 | #DRN 2|19

Seite | 1 Abbildung 4 Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Schulbildung und Wohnort in Ost- oder West-

deutschland

66 68

77

71 78

83

22 27

16

22 17

12 12

5 6

6 6 5 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ohne Abschluss oder Hauptschulabschluss (n=257)

Realschulabschluss (n=1.014) (Fach-)Abitur (n=1.257)

ohne Abschluss oder Hauptschulabschluss (n=625) Realschulabschluss (n=1.297) (Fach-)Abitur (n=2.522)

ostdeutschwestdeutsch

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte Keine Angabe 67  

73  

77   77  

23   21  

17   17  

9   6  

5   7  

0   10   20   30   40   50   60   70   80   90   100   Männlich  (n=1.226)  

Weiblich  (n=1.373)  

Männlich  (n=2.155)   Weiblich  (n=2.455)   ost-­‐ deutsch  west-­‐ deutsch  

Erfolgsgeschichte   Keine  Erfolgsgeschichte   keine  Angabe  

Abbildung 3. Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Geschlecht und Wohnort in Ost- oder Westdeutschland

Abbildung 4. Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Schulbildung und Wohnort in Ost- oder Westdeutschland

7 Betrachtet wird das Haushaltsnettoäquivalenzeinkommen, welches das Haushaltsnettoeinkommen nach der Größe und Zusammensetzung der Haushalte vergleichbar machen soll. Gewichtet wird dabei nach der Anzahl und Altersgruppen der Haushaltspersonen.

Einheitlich sind dagegen die Effekte von Bildung und Einkommen7 in Ost- und Westdeutschland.

Personen mit einem höheren Bildungsabschluss beurteilen die letzten 30 Jahre eher als Erfolgsge-

schichte. Analog dazu sind es auch die Personen mit höherem Einkommen, die die letzten 30 Jahre eher als Erfolg bewerten als Personen mit niedri- gerem Einkommen.

©DeZIM©DeZIM

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte Keine Angabe

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte Keine Angabe

ost- deutschwest- deutschostdeutschwestdeutsch

(7)

06 | #DRN 2|19

61   74  

82   84  

71   74  

84   85  

30   22  

14   10  

23   18  

13   12  

9   4   4   6  

6   7   3   3  

0   10   20   30   40   50   60   70   80   90   100   Bis  unter  1000  Euro  (n=303)  

1000  bis  unter  2000  Euro  (n=1.098)   20000  bis  unter  3000  Euro  (n=584)   3000  Euro  und  mehr  (n=209)  

Bis  unter  1000  Euro  (n=463)   1000  bis  unter  2000  Euro  (n=1.419)   20000  bis  unter  3000  Euro  (n=1.169)   3000  Euro  und  mehr  (n=653)  

ostdeutsch  westdeutsch  

Erfolgsgeschichte   Keine  Erfolgsgeschichte   keine  Angabe   Abbildung 5. Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Haushaltsnetto-

äquivalenzeinkommen und Wohnort in Ost- oder Westdeutschland

©DeZIM

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte Keine Angabe

ostdeutschwestdeutsch

(8)

07 | #DRN 2|19

88   81  

84   82   63   53  

67   54  

8   16  

12   15   28  

37   24   33  

4   3   4   3   9   9   9   12  

0   10   20   30   40   50   60   70   80   90   100   CDU/CSU  (n=1.463)  

SPD  (n=864)   Bündnis90/Die  Grünen  (n=1.314)   FDP  (n=366)   Die  Linke  (n=615)   AfD  (n=350)   SonsEge  und  ungülEg  (n=222)   Nichtwählen  (n=465)  

Erfolgsgeschichte   Keine  Erfolgsgeschichte   keine  Angabe  

Abbildung 6. Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Wahlabsicht bei Bundestagswahl (Sonntagsfrage)

Mit fast 90 Prozent beurteilen am häufigsten die Anhänger*innen der CDU/CSU die letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte. Angesichts der überwiegenden Regierungsbeteiligung der Union überrascht dieses Ergebnis nicht. Auch bei potenziellen Wähler*innen der SPD, der Grünen und der FDP liegt die Zustim- mung über 80 Prozent. Die Zustimmung unter An- hänger*innen der Linken liegt mit knapp über 60 Prozent deutlich niedriger. Dennoch bedeutet dies, dass eine Mehrheit der potenziellen Wähler*in- nen der Linken in Ost- und Westdeutschland der Meinung ist, dass die letzten 30 Jahre eine Erfolgs- geschichte sind, obwohl die Partei vielfach eine fun- damentale Oppositionsposition einnimmt und den Anspruch vertritt, besonders auch den ostdeutschen Interessen Gehör zu verschaffen (Koß 2007; Spier

et al. 2007). Besonders gering ist die Zustimmung bei potenziellen Wähler*innen der AfD sowie bei Nichtwähler*innen. Doch auch wenn insbesondere AfD-Anhänger*innen häufig mit Politikverdrossen- heit, dem Gefühl abgewertet zu werden und Unzu- friedenheit über das politische System in Verbindung gebracht werden (Valentino 2018; Kroh und Wit- tenberg 2016; Kroh und Fetz 2016), bewertet eine Mehrheit von ihnen die letzten 30 Jahre als Erfolgs- geschichte. Das ist insofern besonders bemerkens- wert, da die Wahlabsicht für rechtsextreme Parteien in Deutschland aus Gründen sozialer Erwünschtheit vielfach nicht geäußert wird (Bergmann und Diermei- er 2017) und daher vermutlich vor allem diejenigen in der Umfrage sichtbar sind, die als besonders über- zeugte Anhänger*innen der Partei gelten können.

©DeZIM

4

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte Keine Angabe

Bewertung der letzten 30 Jahre vor dem Hintergrund politischer Einstellungen

(9)

08 | #DRN 2|19

78  

63  

80  

72  

14  

34  

15  

22  

8  

4  

5  

6  

0   10   20   30   40   50   60   70   80   90   100   s-mme  nicht  zu  (n=827)  

s-mme  zu  (n=438)  

s-mme  nicht  zu  (n=1.860)   s-mme  zu  (n=352)  

ostdeutsch  westdeutsch  

Erfolgsgeschichte   Keine  Erfolgsgeschichte   keine  Angabe  

"In  Deutschland  werden   Ostdeutsche  wie  Bürger   zweiter  Klasse  behandelt."  

Abbildung 7. Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Zustimmung zur Aussage, dass Ostdeutsche als Bürger zweiter Klasse behandelt werden, sowie nach Wohnort in Ost- oder Westdeutschland

Das Gefühl, dass die eigene Lebensleistung und Biographie im vereinten Deutschland nicht an- erkannt werden (Kubiak 2018), wird vielfach als Erklärung für Politikverdrossenheit, Rassismus und den Erfolg der AfD im Osten herangezogen (Ragnitz et al. 2019; Fuest und Immel 2019; Rag- nitz 2019). Es kommt auch in der Wahrnehmung zum Ausdruck, dass Ostdeutsche als Bürger zweiter Klasse behandelt würden. Diese Wahr- nehmung ist im Osten deutlich weiter verbreitet als im Westen: 35 Prozent der Menschen in Ost- deutschland aber nur 18 Prozent der Menschen

in Westdeutschland stimmen dem zu (Foroutan et al. 2019; vgl. auch Der Beauftragte der Bundesre- gierung für die neuen Bundesländer 2019, S. 13).

Sie hängt auch mit der Beurteilung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte zusammen: Perso- nen, die der Meinung sind, dass Ostdeutsche in Deutschland wie Bürger zweiter Klasse behandelt werden, bewerten die letzten 30 Jahre seltener als Erfolgsgeschichte. Dies gilt sowohl für Men- schen in Ost- als auch in Westdeutschland. Aller- dings ist dieser Zusammenhang im Osten stärker ausgeprägt.

©DeZIM

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte Keine Angabe

„In Deutschland werden Ostdeutsche wie Bürger zweiter Klasse behandelt.“

ostdeutschwestdeutsch

(10)

09 | #DRN 2|19

57  

88  

64  

86  

33  

8  

28  

9   10  

4  

8  

4  

0   10   20   30   40   50   60   70   80   90   100   Eher  nicht  /  überhaupt  nicht  zufrieden  (n=1.316)  

Sehr  /  ziemlich  zufrieden  (n=1.263)  

Eher  nicht  /  überhaupt  nicht  zufrieden  (n=1.547)   Sehr  /  ziemlich  zufrieden  (n=3.033)  

ostdeutsch  westdeutsch  

Erfolgsgeschichte   Keine  Erfolgsgeschichte   keine  Angabe   Zufriedenheit  mit  DemokraMe  in  Deutschland    

Abbildung 8. Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Demokratiezufriedenheit in Ost- oder Westdeutschland

Auch wenn man die grundsätzliche Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland betrachtet, zeigt sich ein Zusammenhang mit der Bewertung der letzten 30 Jahre: Personen, die mit der Demokratie in Deutschland ziemlich oder sehr zufrieden sind, beurteilen die letzten 30 Jahre deutlich häufiger als Erfolgsgeschichte als diejenigen, die eher nicht oder

überhaupt nicht mit der Demokratie in Deutschland zufrieden sind. Dieser Unterschied beträgt im Osten rund 30 Prozentpunkte, im Westen rund 20. Auch ist in Ostdeutschland mit 56 Prozent ein deutlich höherer Anteil unzufrieden mit der Demokratie als in Westdeutschland, wo es nur 39 Prozent sind.

©DeZIM

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte Keine Angabe

Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland

ostdeutschwestdeutsch

(11)

10 | #DRN 2|19

54  

80  

59  

80  

38  

14  

32  

14   8  

6  

9  

5  

0   10   20   30   40   50   60   70   80   90   100   eher  /  sehr  schlecht  (n=756)  

eher  /  sehr  gut  (n=6.385)  

eher  /  sehr  schlecht  (n=1.084)  

eher  /  sehr  gut  (n=6.094)  

in  Deutschland  eigene  

Erfolgsgeschichte   Keine  Erfolgsgeschichte   keine  Angabe   Beurteilung  der  

wirtschaHlichen  Lage  

Abbildung 9. Bewertung der letzten 30 Jahre als Erfolgsgeschichte nach Beurteilung der eigenen und der nationalen wirtschaftlichen Lage

Eine besonders wichtige Bedeutung für die Be- wertung der letzten 30 Jahre deutscher Geschich- te hat die Wahrnehmung der Wirtschaftslage. Sie stellt einen möglichen Maßstab für die Bewertung des Erfolgs der Entwicklungen in dieser Zeit dar.

Personen, die die eigene wirtschaftliche Lage oder die nationale Wirtschaftslage als eher gut oder sehr gut einschätzen, bewerten die letzten 30 Jahre deutlich eher als Erfolgsgeschichte als diejenigen, die die wirtschaftliche Lage als eher schlecht oder sehr schlecht beurteilen. Dies gilt

für die Bewertung der eigenen als auch der nati- onalen Wirtschaftslage und in Ost- wie in West- deutschland gleichermaßen. Der Unterschied in der Beurteilung der letzten 30 Jahre als Erfolgsge- schichte beträgt jeweils ca. 20 Prozentpunkte zwi- schen jenen, die die Wirtschaftslage als schlecht beurteilen und jenen, die sie als gut beurteilen.

Dies weist darauf hin, dass die Wahrnehmung der ökonomischen Lage und die Bewertung ihrer Entwicklung ein wichtiger Faktor in der Gesamt- bewertung der letzten 30 Jahre ist.

©DeZIM

5

Erfolgsgeschichte Keine Erfolgsgeschichte Keine Angabe

Beurteilung der wirtschaftlichen Lage

Bewertung der letzten 30 Jahre nach subjektiver Einschätzung der wirtschaftlichen Lage

eigenein Deutschland

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11 | #DRN 2|19

Fazit 6

Unsere Studie kann die Unterschiede in den Mentalitäten zwischen Ost und West, die „un- vollendete Einheit“ und die Trennung in „zwei Seelen“ zumindest in Hinblick auf die Frage nach der Bewertung der Entwicklung Deutschlands in den letzten 30 Jahren nicht bestätigen. Insgesamt zeigt sich, dass mit drei Vierteln eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung die Zeit seit dem Mau- erfall als Erfolgsgeschichte beurteilt. Zwischen Menschen in Ost- und Westdeutschland gibt es dabei nur einen geringen Unterschied, der bei der Berücksichtigung weiterer Faktoren gänzlich ver- schwindet. Sogar unter den Anhänger*innen der AfD wird diese Einschätzung von einer Mehrheit geteilt. Zusammengenommen scheinen damit die positiven Entwicklungen für die Bevölkerung ge- genüber den vorhandenen Unzulänglichkeiten im Vordergrund zu stehen. Auch die großen Schwie- rigkeiten des Transformationsprozesses scheinen die retrospektive Bewertung der letzten 30 Jahre nicht zu trüben. Möglicherweise ist es gerade die positive Wirtschaftslage der letzten Jahre, die zur positiven Bewertung geführt hat. In diesem Fall ergeben sich Risiken im Fall eines wirtschaftlichen Abschwungs.

Wesentlicher als eine Unterteilung in Ost- und West sind andere Faktoren, die die Wahrneh- mung der letzten 30 Jahre deutscher Geschichte deutlich beeinflussen. So bewerten Personen mit höherer Bildung, höherer Zufriedenheit mit der

Demokratie und mit einer positiven Einschät- zung der ökonomischen Lage in Deutschland die letzten 30 Jahre deutscher Geschichte eher als Erfolgsgeschichte.

Die Frage nach der Erfolgsgeschichte zielt nicht eindeutig auf eine spezifische ökonomische Lage oder politische Einstellung ab. Vielmehr spiegelt sie eine breite und eher diffuse Wahrnehmung ei- ner positiven Gemeinschaftsleistung seit der Wie- dervereinigung wider. Das Ergebnis steht zwar im Einklang mit anderen Studien zur Bewertung von Mauerfall und Deutscher Einheit, aber in auffal- lendem Kontrast zur politisch-medialen Debatte, die sich vorwiegend auf die Unterschiede in den Einstellungen, Mentalitäten und politischen Positi- onierungen zwischen Ost- und Westdeutschen fo- kussiert. Insgesamt spricht es für einen optimisti- scheren Blick in die Zukunft: Die allgemein positive Bewertung der letzten 30 Jahre deutet – trotz aller bestehenden und auch wahrgenommenen Schwie- rigkeiten – darauf hin, dass es ein gemeinsames Fundament zwischen Ost- und Westdeutschen gibt, auf dem weiter aufgebaut werden kann.

Gleichzeitig spricht der Befund, dass diejenigen, die eine Behandlung von Ostdeutschen als Bürger zweiter Klasse wahrnehmen, sich eher kritisch zu den letzten 30 Jahren äußern, dafür, dass Fragen von Chancengerechtigkeit zwischen Ost und West sowie der Herstellung gleichwertiger Lebensver- hältnisse weiterhin relevant bleiben.

(13)

12 | #DRN 2|19

Die Ergebnisse der Studie des DeZIM-Instituts basieren auf einer allge- meinen telefonischen Bevölkerungsbefragung, die nach der üblichen Last-birthday-Methode und dem Dual-Frame-Verfahren (Festnetz- und Mobilfunknummern) durchgeführt wurde. Die Befragung wurde zwischen Juni 2018 und Januar 2019 realisiert. Die Feldarbeit wurde vom Zentrum für empirische Sozialforschung (ZeS) an der Humboldt-Universität zu Berlin in Kooperation mit dem Sozialwissenschaftlichen Umfragezentrum (SUZ) in Duisburg durchgeführt.

Die Stichprobe besteht aus 7.233 in Deutschland lebenden deutschsprachi- gen Personen ab 14 Jahren; sie wurde disproportional geschichtet, um die statistische Aussagekraft für Ost-West-Vergleiche zu erhöhen. Für die vor- liegende Analyse wurde diese Disproportionalität durch Gewichtung wie- der aufgehoben (Design-Gewichtung). Außerdem wurde der Datensatz so gewichtet, dass die Merkmale (Berufs-)Bildung, Alter und Bundesland den bekannten Populationsparametern aus der amtlichen Statistik entsprechen (Redressment-Gewichtung). Einzelheiten des Vorgehens sind im Metho- denbericht dokumentiert (Zentrum für empirische Sozialforschung 2019).

In multiplen Regressionen wurden Gruppenunterschiede unter der schritt- weisen Berücksichtigung der Soziodemographie, Region und der verschie- denen Einstellungen auf einem Signifikanzniveau von fünf Prozent geprüft.

Die im Text beschriebenen Gruppenunterschiede sind dementsprechend si- gnifikant auf einem Signifikanzniveau von fünf Prozent, sofern im Text nicht anders angemerkt. Fehlende Werte aufgrund von „Weiß nicht“-Antworten oder keinen Angaben wurden in den Regressionen nicht berücksichtigt.

DATEnGRUnDLAGE

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13 | #DRN 2|19

LITERATURVERZEIcHnIS

Altemeyer-Bartscher, Martin; Heimpold, Gerhard; Holtemöller, Oliver; Lindner, Axel; Titze, Mirko (2017):

Ostdeutsche Wirtschaft: Rückstand bleibt trotz kräftigem Aufschwung groß, Finanzausgleich fließt auch nach Reform vor allem in den Osten. In: Konjunktur aktuell 5 (3), S. 58–68.

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Das DeZIM-Institut ist eine Forschungseinrichtung, die durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird. Zentrale Aufgaben sind kontinuierliche methodische fundierte Forschung und deren Transfer in die Politik, Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft. Ne- ben der DeZIM-Gemein schaft ist es eine der zwei tragenden Säulen des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrati- onsforschung (DeZIM).

IMpRESSUM

S. Beigang/ D. Kalkum/ S. Zajak (2019):

Wie bewerten die Menschen in Ost- und Westdeutschland die 30 Jahre nach dem Mauerfall?

DeZIM Research Notes – DRN #2/19.

Berlin: DeZIM-Institut Herausgeber

Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM-Institut) Mauerstraße 76

10117 Berlin

+49 (0)30 804 928 93

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Verantwortlich

Prof. Dr. Naika Foroutan, Prof. Dr. Frank Kalter

Autor*innen

Steffen Beigang, Dorina Kalkum, Sabrina Zajak

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