zur Erlangung des
Doktorgrades der Naturwissens haften
am Fa hberei h 07 - Fa hri htung Physik
-der Justus-Liebig-Universität Gieÿen
Sekundärionenmassenspektrometrie
an Zinkoxid
Niklas Volbers geb. in Marburg/Lahn November 2007 1. Physikalis hes Institut Justus-Liebig-Universität GieÿenInhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1
2 Das Materialsystem Zinkoxid
3
2.1 Materialeigens haften . . . 3 2.2 HydrothermalesWa hstum . . . 3 2.3 p-Dotierung . . . 6
3 Experimentelle Grundlagen
9
3.1 Ionenimplantation . . . 9 3.2 Röntgenphotoelektronenspektroskopie (XPS) . . . 12 3.3 Rutherford-Rü kstreuung (RBS) . . . 13 3.4 Röntgendiraktometrie (XRD) . . . 143.5 Energiedispersive Röntgenanalyse(EDX). . . 15
3.6 Prolometrie . . . 15
4 Sekundärionenmassenspektrometrie als Analysemethode
17
4.1 GrundlagenderSIMS . . . 174.1.1 Allgemeines Prinzip . . . 17
4.1.2 Zerstäubungsprozess . . . 20
4.1.3 Modelle derSekundärionenbildung . . . 21
4.2 Apparative Aspekte . . . 24 4.2.1 Primärionenerzeugung . . . 25 4.2.2 Sekundärionenna hweis . . . 25 4.2.3 ExperimentelleGegebenheiten. . . 26 4.3 Quantizierung . . . 27 4.3.1 Tiefenskalierung . . . 27 4.3.2 Konzentrationsbestimmung . . . 28 4.3.3 Bestimmung von RSF . . . 29
5 Bestimmung der Empfindlichkeitsfaktoren für Zinkoxid
37
5.1 Primärstandards . . . 375.1.1 Übersi ht . . . 37
5.1.3 SIMS-Messungen . . . 40
5.2 Sekundärstandards . . . 50
5.2.1 Übersi ht . . . 50
5.2.2 SIMS-Messungen . . . 50
5.3 Ergebnisse und Diskussion . . . 51
5.3.1 Übersi ht überalle bestimmtenEmpndli hkeitsfaktoren. . . 51
5.3.2 Einordnung derFaktorenineine Systematik . . . 53
5.3.3 Inter- undExtrapolationweiterer RSF-Werte . . . 55
6 Charakterisierung von undotiertem Zinkoxid
61
6.1 Zinkoxid-Einkristalle . . . 616.1.1 Verunreinigungen . . . 61
6.1.2 Substratverbesserungdur h Temperung . . . 64
6.1.3 Abtragraten . . . 66
6.2 Homoepitaktis h gewa hsenes Zinkoxid . . . 68
6.2.1 Verunreinigungen . . . 68
6.2.2 Einuss derSubstratpolarität . . . 70
6.3 Ergebnisse und Diskussion . . . 72
7 Dotierung von Zinkoxid mit Arsen
75
7.1 Implantation mit Arsen . . . 757.1.1 Strahlens häden . . . 76
7.1.2 Tiefenverteilung desArsens . . . 80
7.1.3 Tiefenverteilung derVerunreinigungen . . . 81
7.1.4 Bildung vonFremdphasen . . . 82
7.1.5 Arseneinbau . . . 82
7.2 Epitaktis h gewa hsenes,Arsen-dotiertes Zinkoxid . . . 86
7.2.1 Prozessparameter . . . 86
7.2.2 Zusammensetzung . . . 87
7.2.3 Arseneinbau . . . 93
7.3 Ergebnisse und Diskussion . . . 93
8 Zusammenfassung
97
Literaturverzeichnis
99
Abbildungsverzeichnis
2.1 HexagonaleWurtzitstrukturvon ZnO. . . 4
2.2 HydrothermalesWa hstumsverfahren . . . 5
2.3 Wa hstumsri htungen eines ZnO-Kristalls . . . 5
3.1 S hema XPS . . . 13
3.2 S hema RBS . . . 14
4.1 S hema SIMS . . . 18
4.2 BeispielspektrenSIMS . . . 19
4.3 Modelle derSekundärionenbildung . . . 21
4.4 S hema Bindungsbre hungs-Modell . . . 22
4.5 S hema Elektronen-Tunnel-Modell . . . 23
4.6 BeispielProlometriemessung . . . 28
4.7 Beispielefür bere hneteImplantationsprole . . . 30
4.8 RSF-Systemfür positiveSekundärionen . . . 33
4.9 RSF-Systemfür negative Sekundärionen . . . 34
5.1 Mögli he SIMS-Messprobleme an implantiertenKristallen . . . 39
5.2 Wassersto-Signalna hmesste hnis herOptimierung . . . 42
5.3 TiefenprolWassersto inZnO . . . 42
5.4 Mögli he Massen zumSti ksto-Na hweis . . . 44
5.5 TiefenprolSti ksto inZnO . . . 45
5.6 TiefenprolPhosphorinZnO . . . 46
5.7 TiefenprolEisen inZnO . . . 47
5.8 TiefenprolNi kel inZnO . . . 48
5.9 TiefenprolSekundärstandardCobalt . . . 51
5.10 Übersi ht derRSF-Faktorenfür positive Sekundärionen . . . 54
5.11 Übersi ht derRSF-Faktorenfür negativeSekundärionen . . . 56
5.12 Übersi ht überexperimentellbestimmte undinterpolierte RSF-Werte. . . . 57
6.1 Verunreinigungskonzentrationen inhydrothermalemZnO . . . 62
6.2 Einusseiner Temperaturbehandlung aufVerunreinigungen inZnO . . . 65
6.4 Bestimmung desS hi htübergangs beihomoepitaktis hemZnO . . . 69
6.5 Verunreinigungen vonZnO-S hi hten auf Zn-und O-polaremZnO . . . 71
7.1 RBS/C-SpektreneinigerAs-implantierten ZnOKristalle na h demAusheilen. 76 7.2 Veränderung desAmorphisationsgrads vonAs-implantiertem ZnO. . . 77
7.3 Tiefenprol einesno hni ht ausgeheilten, As-implantierten ZnO-Kristalls. . 78
7.4 Charakterisierung desStrahlens hadensmittels SIMS. . . 79
7.5 Veränderung derAs-Verteilung na hTemperaturbehandlungen . . . 80
7.6 Verunreinigungen in einerAs-implantierten, getemperten Probe . . . 81
7.7 XRDund SIMS-Messung anAs-implantiertem ZnOna h dem Ausheilen . . 83
7.8 XPS-DetailspektrenderAs
3d
-Regionfür implantiertes ZnO . . . 857.9 Ermittelte S hi htdi ken inAbhängigkeitvon der Reservoirtemperatur . . . 87
7.10 Tiefenprol vonZnO:As mitReservoirtemperatur 560°C . . . 88
7.11 XRD-SpektrenbeiVariation derReservoir-Temperatur . . . 90
7.12 SIMS-Tiefenprol der3hlang gewa hsenen Probe . . . 91
7.13 VorspannungsabhängigeTiefenprole vonAs-dotiertem ZnO . . . 92
Tabellenverzeichnis
2.1 Materialgröÿenvon ZnO . . . 4
2.2 Ionenradien mögli herDotanden derGruppeV . . . 6
4.1 Überbli küberdie fürdiese Arbeit verwendeten SIMS-Anlagen . . . 26
5.1 Parameter derdur hgeführten Ionenimplantationen. . . 38
5.2 Empndli hkeitsfaktoren ausSekundärstandards . . . 50
5.3 Übersi ht überalle experimentellbestimmtenRSF-Werte . . . 52
5.4 Steigungen derprimärenlog RSFvs.ILinien. . . 53
5.6 Übersi ht überalle bestimmtenRSF-Werte inZnO . . . 59
6.1 Verglei h derVerunreinigungskonzentrationen inhydrothermalen Kristallen. 63 6.2 Ionenradien mögli herKationen beim hydrothermalen Wa hstum . . . 64
6.3 Veränderungen derVerunreinigungskonzentrationen dur h Tempern. . . 66
7.1 Zusammensetzungderepitaktis h gewa hsenen Proben . . . 88
1 Einleitung
Seit einigen Jahren verzei hnet man in der wissens haftli hen Fa hwelt einen regelre hten
Zinkoxid-Boom, wasan derenormen Zahlvon Veröentli hungen deutli h wird:Allein seit
Anfang 2005 wurden weltweit mehr als1600 Artikelzu demThemapubliziert.
DerGrund fürdiesesgroÿe Interesseliegtinden vielenmögli hen Anwendungen, diedas
Materialbietet:Zinkoxid(ZnO)istmiteinerBandlü kevon3.37eVimsi htbarenbisnahen
UV-Spektralberei htransparent.Wegenderhohen BindungsenergiedesfreienExzitonsvon
60 meV wird es zudem als aussi htsrei hes System für den Bau ho hezienter LEDs und
Laser im nahen UV-Berei h betra htet. Zinkoxid ist sehr strahlungshart, wodur h es für
Weltraumanwendungeninteressantwird,undesistni ht zuletzteinmögli herKandidatfür
spintronis he Bauelemente.
Die aktuelle Fors hung konzentriert si h darauf, das n-leitende Material bipolar zu
do-tieren. Erst mit der Verwirkli hung dieses Ziels können p-n Übergänge realisiert werden,
die die Grundlage für die Leu ht- und Laserdiodente hnik bilden. Mittlerweile wurden als
Ursa hen für die s hle hte p-Dotierbarkeit einige intrinisis he Defekte und
Verunreinigun-gen identiziert, die als kompensierende Donatoren wirken. Daher ist es notwendig, dass
die in Bauelementen verwendeten S hi hten eine hohe kristalline Güte und eine niedrige
KonzentrationvonRestverunreinigungenaufweisen.AufGrundderVerfügbarkeitvon
ZnO-Substraten liegt es nahe, sol he S hi hten mittels Homoepitaxie herzustellen, denn dabei
werden Defektevermieden, die dur h Gitterfehlanpassungenund Unters hiede inden
ther-mis hen Ausdehungskoezienten hervorgerufen werden. Leider ers hwert die s hwankende
Qualität der Substrate das reproduzierbare Wa hstum von S hi hten. Daher ist es
wi h-tig, dieri htigen Substrate auszuwählenbzw. dieri htige Vorbehandlung zu nden.Neben
derKristallqualität undderOberä henbes haenheit spieltdabeiau h dieKonzentration
residueller Verunreinigungen einewesentli he Rolle.
ZurAnalysederVerunreinigungen kommenvieleMethodeninFrage.Dabeiistdie
Sekun-därionenmassenspektrometrie(SIMS) besondersinteressant,dasie-imGegensatzzuvielen
anderenMessmethoden-die hemis heIdentitätderElementedirektbestimmt,unabhängig
vonFaktorenwie IonisationszustandoderdenBindungsverhältnissen.Zudemistmaninder
Lage, s hon sehr geringe Konzentrationen an Verunreinigungen zu detektieren, für einige
Elemente bis in den ppm-Berei h. Da diese Informationen zudem tiefenabhängig messbar
sind, eignet si h dieSIMSau h zurCharakterisierungvon Dünns hi htsystemen.
Zur Quantizierung derSIMS-Datenkönnen diesogenanntenrelativen
undmüssenzudem fürjede Matrix(Wirtskristall)neu bestimmt werden. Während für
Sili-zium und für einigeVerbindungshalbleiter wie GaAs, InP oderGaN bereits Tabellenwerke
der benötigten Empndli hkeiten existieren, su ht man sol he Referenzen für ZnO bisher
vergebli h.
SinddieMögli hkeitenzurCharakterisierungdesAusgangsmaterialsgegeben,sokannim
nä hsten S hritt au h die Lö her-Dotierung von ZnO betra htet werden. Während dabei
z.B.dieGruppe-I-ElementeaufGrundihrer Selbstkompensationproblematis hsind, bieten
si hElemente derGruppeV an,ummögli herweise Akzeptorenauszubilden. Die Mehrzahl
der experimentellen Arbeiten befasst si h mit der Dotierung mit Sti ksto. Die ebenfalls
aussi htsrei heDotierungmit Arsenwurdehingegen seltenerangegangen; zudemistes
der-zeitumstritten, obsi h dasArsen aufSauerstoplatz einbaut oder obandere, komplizierte
Modelle zumEinbau notwendig sind.
Als Methode zur Dotierung bietet si h die Ionenimplantation an, da sie einen
ents hei-denden Vorteil bietet: Es können alle Elemente in alle Materialien implantiert werden, im
GegensatzzurDotierungeinesFestkörperswährenddesWa hstums,dieoftdur hdie
hemi-s heLösli hkeitunddieS hmelztemperaturbes hränktist.ZudemistdieIonenimplantation
s hnell undreproduzierbar. Ein ni ht verna hlässigbarer Na hteilderMethode ist die
Not-wendigkeiteinesans hlieÿendenAusheilens.DabeikannstetseineMobilisierung sowohlder
implantierten Atome als au h der residuellen Verunreinigungsatome stattnden. Daher ist
esfürdieDeutungderErgebnisseausanderenMessmethodenunverzi htbar, dieVerteilung
desDotandenund diederStrahlens häden vorab zu bestimmen.
Die vorliegende Arbeit befasst si h mit der Analyse von Verunreinigungen in Zinkoxid
mittels SIMS sowie mit der Dotierung des Systems mit Arsen. Der Aufbau dieser Arbeit
gliedertsi h wiefolgt:
Zunä hst wirddasMaterialsystemZinkoxid nähervorgestellt (Kapitel 2).
Ans hlieÿend werden die für das Verständnis dieser Arbeit notwendigen
experimentel-len Te hniken erläutert, wobei derSekundärionenmassenspektrometrie ein eigenes Kapitel
gewidmetist(Kapitel 3und 4).
AlsGrundlagefürdieQuantizierungen werdendanndieSIMS-Empndli hkeitsfaktoren
experimentellund re hneris h bestimmt(Kapitel 5).
Konkrete Anwendung nden diese Faktoren dann beider Analysevon Verunreinigungen
inZnO-SubstratenundDünns hi hten(Kapitel 6).
S hlieÿli h wird die Mögli hkeit der Arsen-Dotierung von Zinkoxid mit zwei
vers hiede-nen Verfahren,der Ionenimplantation einerseits und dem epitaktis hen Wa hstum aus der
Gasphaseandererseits,untersu ht (Kapitel 7).
2 Das Materialsystem Zinkoxid
In diesem einführenden Kapitel wird der II-VI Verbindungshalbleiter Zinkoxid (ZnO)
vor-gestellt und die im Rahmen dieser Arbeit benötigten Eigens haften, Materialkonstanten
und Hintergründe erläutert. Dies umfasst die Kristallstruktur, die Herstellung mittels des
hydrothermalen Wa hstumsverfahrens unddieProblematik derp-Dotierung.
2.1 Materialeigenschaften
Zinkoxid istein direkter Halbleitermit einer Bandlü ke von3.37 eV beiRaumtemperatur.
EskristallisiertunternormalenBedingungeninderhexagonalenWurtzitstruktur.Weitere
mögli he Kristallstrukturen des Zinkoxidssind die Zinkblende- und Ko hsalz-Struktur, die
abernur aufkubis henSubstraten bzw. unter hohemDru khergestelltwerdenkönnen.
InderWurtzitstruktur istdieEinheitszelle, wieinAbbildung 2.1dargestellt, ein
hexago-naler Zylinder.Die Gitterparameter sind dieHöhe
c
unddie Längea
.Die Wurtzitstruktur besitztinRi htungder -A hsedieStapelfolgeABAB.JedesO-AtomistvonvierZn-Atomenumgeben,diesi handenKanteneinesTetraedersbenden.DerKristallweistsp
3
-kovalenten
Bindungs harakter auf. Wegen den unters hiedli hen Elektronegativitäten von Zink (1.6)
undSauersto(3.5) istaberau heinstarkionis herAnteilvorhanden; SauerstoundZink
liegendaherals O
2−
Anionenund Zn
2+
Kationen vor.
Die Kristallstrukturbesitzt kein Inversionszentrum. Damit treten bezügli h der -A hse
zwei vers hiedene Polaritäten auf, die im Allgemeinen als + (Zn-polar) und - (O-polar)
bezei hnetwerden.
Diefür dieseArbeitwi htigen Eigens haftenundParameter vonZinkoxidsindinTabelle
2.1zusammengefasst.
2.2 Hydrothermales Wachstum
Fürdie Herstellungvon Zinkoxid-Einkristallen werdenim wesentli hen dreiMethoden
ver-wendet: Das Wa hstum aus der S hmelze, der hemis he Gasphasentransport [SG71 ℄ und
dashydrothermaleWa hstum[SYS
+
01,OOS
+
04 ,OON
+
04 ℄.WegendeshohenDampfdru ks
von ZnOist dasWa hstum ausder S hmelze nahezuunmögli h. Daher wirdvor allem das
hydrothermale Verfahren verwendet.
DerAufbaubeimhydrothermalenWa hstumistinAbbildung2.2s hematis hdargestellt:
-2
-1
0
1
2
3
4
5
0
1
2
3
4
5
0
1
2
3
4
5
6
c
a
Z (Å)
Y (Å)
X (Å)
Abbildung 2.1: Darstellung der hexagonalen Wurtzitstruktur von ZnO. Die
s hwarzen Kugeln stellen die Zn-Atome, die weiÿen Kugeln die O-Atome dar
(aus [Lei03℄).
Eigens haftenvon Zinkoxid (Festkörper)
Bandlü kenenergie beiRaumtemperatur
3.37 eV
Temperaturabhängigkeit derE
G
(T ) = E
G
(T = 0) −
5.05·10
−4
·
T
2
900−T
Bandlü ke bis 300 K Gitterkonstantena = 3.250
Åc = 5.206
Å eektiveElektronenmassem
e
= 0.28 m
0
eektive Lö hermassem
h
= 0.59 m
0
64
Zn (64.921 amu,48.63%)66
Zn (65.926 amu,27.90%) Natürli he Isotopenverteilung67
Zn (66.927 amu,4.10%)68
Zn (67.925 amu,18.75%)70
Zn (69.925 amu,0.62%)Di htebei Raumtemperatur
5.61 g/cm
−3
Tabelle 2.1: Materialgröÿen vonZnO (na h[ÖAT
+
2.2 Hydrothermales Wachstum
Abbildung 2.2: Hydrothermales Wa hstumsverfahren (aus [Lau70, 281℄).
Abbildung 2.3: Wa hstumsri htungen eines ZnO-Kristalls(aus [SYS
+
01℄).
Platinröhre, die eine ZnO-Quelle und den Impfkristall enthält. Zusätzli h werden Lithium
undKaliuminFormvonLiOHbzw.KOHzugegeben,umdieLösli hkeitdesZinksinWasser
zu erhöhen. Der Dru kbehälter wird auf einen Dru k von 70 bis 100 MPa in einen
Zwei-Zonen-Ofen mit einer Temperatur von 370-415°C gebra ht, wobei zwis hen dem kälteren
Impfkristall und der wärmeren Lösung ein Temperaturunters hied von 10°C vorliegt. Die
Wa hstumsratebeidiesemAufbau beträgt etwa 10mm in2Wo hen.[SYS
+
01℄
InAbbildung2.3sinddievers hiedenenWa hstumsri htungeneines ZnO-Kristalls
aufge-zeigt.AmKristallhabituserkenntman,dassdie+ Flä he beimhydrothermalgewa hsenen
ZnOkleiner istalsdieder- Flä he,d.h.dieWa hstumsges hwindigkeit in+ Ri htung ist
gröÿer.Dieslässt si h daraufzurü kführen, dass dieWa hstumskinetikauf den
vers hiede-nenWa hstumsä hen unters hiedli h abläuft.Konsequenterweise unters heidensi hdiein
unters hiedli hen Ri htungengewa hsenen Berei he stark inihrenoptis henund
elektroni-s henEigens haften: Sobes hreiben z.B.Ohshimaetal.,dassbeidenvonihnen
Ion O
2−
N3−
P3−
As3−
Sb3−
Ionenradius (Å) 1.32 1.71 2.12 2.22 2.45 Bindungslänge(Å) 1.93 1.88 2.18 2.23-Tabelle 2.2: Ionenradien mögli her Dotanden derGruppe V unddie
bere hne-ten Bindungslängen zum nä hstenNa hbarn (na h [PSW02℄).
die O-terminierte Seite (- ) fahlgrün ist. Als mögli he Ursa he werden Aluminium- und
Eisen-Verunreinigungen genannt [OON
+
04℄. DassdieserEinbau präferentiell aufder-
Sei-te ges hieht, wird der polaren Natur des ZnO zuges hrieben. Sakagami et al. beoba hten
zudem, dassdie- Seite mehr Defekteaufweist [SYS
+
01℄.
2.3 p-Dotierung
Eineverlässli heund reproduzierbare p-Dotierung von ZnOist bisher no h ni ht gelungen,
hauptsä hli hweil dieMe hanismen,diezurAusbildungderstetsvorhandenen,
kompensie-rendenDonatorenführen,langeZeitunverstandenwaren.MittlerweilehatmaneineVielzahl
dieserunerwüns htenMe hanismenidentiziert,wie z.B. interstitiellesZink,dasals
Dona-toreiner p-Dotierung entgegenwirkt. Au h intrinsis he Defekte können als kompensierende
Zentrenwirken,entweder isoliertoderalsKomplexemit denDotanden.Daherist einhohes
Maÿ an Defektfreiheit und eine mögli hst hohe Reinheit notwendig, um Ausgangsmaterial
herzustellen, dasalsGrundlage füreine p-Dotierung dienen kann.
Eine Mögli hkeit Akzeptoren einzubringen ist dieDotierung mit Erdalkalimetallen, z.B.
mit Lithium oder Natrium. Wegen deren hohen Mobilität kommt es allerdings zur
Selbst-kompensation,d.h.dieDotandenwerdenau himZwis hengittereingebaut,wosiealsa he
Donatorendie Akzeptoren kompensieren. Zudem sind dieexperimentellbeoba hteten
Bin-dungsenergiendes Lithium- bzw. Natriumakzeptorsmit 800 meV bzw. 600 meV sehr ho h.
Ein weiterer Weg zur p-Leitung ist die Dotierung mit Elementen der Gruppe V, also
mit Sti ksto,Phosphor, Arsen oder Antimon. Diese würden,wenn sie si h auf
Sauersto-platzeinbauten, alsAkzeptorenwirken.InTabelle2.2sinddieIonenradien undbere hneten
BindungslängenderGruppe-VElemente aufgeführt.Manerkennt,dassunterdiesem
Krite-riumSti kstoderammeisten Erfolgverspre hende Dotand ist,weilseine Bindungslänge
-im Gegensatz z.B. zum Arsen - amehesten der Zink-Sauersto-Bindungslänge von 1.93 Å
entspri ht.
Entspre hend haben si hbereitssehr vieleGruppen anderDotierung mit Sti ksto
ver-su ht,währendesbishernurwenigeexperimentelleArbeitenzurDotierungvonZnOmit
Ar-sengibt. Unterden vers hiedenen AnsätzenzurHerstellungsol herArsen-dotierten
S hi h-tenndetsi hz.B.dasSputtern vonZnOaufGaAsmitans hlieÿender thermis her
Diusi-on[WCY
+
06℄, dieHerstellungpolykristallinerFilme mittelsphysikalis herLaserdeposition
(PLD) [RZL
+
00, RLW03 , RLL
+
Zinkarsenid-2.3 p-Dotierung
Vorstufe mit ans hlieÿendem Sputtern auf dieser S hi ht [LRBIS04 ℄ und s hlieÿli h au h
dieIonenimplantation. Eine sol he Implantation mit Arsen kannunterbeliebig
komplizier-ten Bedingungen dur hgeführt werden, wie z.B. mittels der CIRA-Methode 1
, bei der die
Implantation beiderTemperatur vonüssigem Sti ksto ausgeführtunddieProbe im
An-s hluss in situ ausgeheilt wird. Dur h dieses Vorgehen sollsi h dieDefektdi hte verringern
lassen [BMS05℄. Aber au h der einfa here Ansatz, die Implantation bei Raumtemperatur
mit ans hlieÿendem Ausheilen,wurde s hon dur hgeführt[JHYP04 , JHK
+
05℄.
Bei allen im letzten Absatz aufgeführten Arbeiten verans hlagen die Autoren für si h,
p-dotiertes ZnO hergestellt zu haben. Die Belege dafür umfassen zumeist Messungen der
Ladungsträgerkonzentration, desLadungsträgertyps und derMobilität mittelsHall-Eekt.
Dabeiwird seltenauf den mögli hen Einuss desSubstrats eingegangen, wel hes mit einer
typis hen Di ke von 300
µm
gegenüber einer 1µm
dünnen S hi ht bei elektris hen Mes-sungenmögli herweise auss hlaggebendist.Zudemist oft unklar,ob essi h tatsä hli h umZinkoxidhandeltoderobsi heventuellFremdphasengebildethaben,diealsUrsa hefürdie
beoba hteten Eektegelten könnten.
Zum Einbau desArsensgibtesderzeitzweitheoretis heVorhersagen.Die naheliegendere
ist der Einbau des Arsens auf Sauerstoplatz (
As
O
). Da es si h dabei um einen tiefen Akzeptor handeln würde, und si h unter Sauersto-rei hen Bedingungen spontan das alsDonatorwirkende
As
3+
Zn
bildenkann,s heintdieRealisierungvon p-leitendemZinkoxidnur ers hwert mögli h [PSW02 ℄.Andere rst-prin iple Bere hnungen kommen zu dem S hluss,dass au h ein
As
Zn
− 2V
Zn
Komplex als Akzeptor dienen könnte und eine relativniedrige Formationsenergie von 1.59eVaufweist [LZWP04 ℄.Wel herderVors hlägedieRealitätambestenbes hreibtistderzeitumstritten.Sowurde
z.B.mittelsUmwandlungselektronen-Emissionvonradioaktivem
73
As
untersu ht,anwel he
Gitterpositionensi hdasArseneinbaut.Dabeiwurdebeoba htet,dassdasAsvorallemden
Zn-Platzbesetzt[WRC
+
05 ℄.AndererseitskonntemittelsXANES 2
gezeigtwerden,dasssi h
Arsen inPLD-gewa hsenen, p-leitenden S hi hten auf Sauerstoplatz mit einer Wertigkeit
von -3einbaut.
1
CIRA,engl.ColdImplantationRapidAnnealing
2
3 Experimentelle Grundlagen
IndiesemKapitel sollenzunä hstdieindieserArbeitverwendetenexperimentellenT
e hni-ken und die verwendeten Apparaturenvorgestellt werden. Dies ist zumeinen die Methode
derIonenimplantation, diesowohl beiderBestimmungderEmpndli hkeitsfaktoren inder
SIMS eine wesentli he Rolle spielt, als au h bei der in Kapitel 7 bes hriebenen Dotierung
von Zinkoxidzum Einsatzkommt.
Als analytis he Methoden werdendie Photoelektronspektroskopie mit Röntgenstrahlung
(XPS),dieRutherford-Rü kstreuung(RBS),dieRöntgenbeugung(XRD),die
energiedisper-sive Röntgenspektroskopie (EDX) unddie Prolometrie kurz erläutert. Auf dieSIMS wird
inKapitel 4gesondert eingegangen,da sie denS hwerpunkt dieserArbeit darstellt.
3.1 Ionenimplantation
UnterIonenimplantationverstehtmandasEinbringenvonAtomenineinenFestkörperdur h
Bes hussmit Ionen.Dazuwerdenzunä hstdieeinzubringenden Atome ineiner Ionenquelle
ionisiert und extrahiert. Na h einer Massenseparation werden die Ionen auf Energien im
Berei h von einigen keV bis zu einigen MeV bes hleunigt und auf den Festkörper gelenkt.
DieEindringtiefederIonenwirdbestimmtdur hdieBes hleunigungsenergieunddieDi hte
desTargets und kann einigeNanometer bis hinzu einigen Mikrometer betragen. Somit ist
dur hdieIonenimplantationeingezieltesEinbringenvonAtomenindenFestkörpermögli h.
Die Ursprünge dieserTe hnik rei hen bis 1957 zurü k, als Sho kley daserste Patent auf
das Verfahren erhielt. In den 60er Jahren s hufen Lindhard, S har und S hiott dann die
theoretis hen Grundlagen. Mittlerweile ist die Ionenimplantation einStandardverfahren in
derHalbleiterte hnik,vor allem dur hdie vielenVorteile,die si h ergeben:
1. DieMethodeist s hnellund weisteinehohe Reproduzierbarkeitauf,daesnur wenige
Prozessparametergibt. Diessind imwesentli hen dieEnergie, diedieTiefebestimmt
unddieDosis derIonen,überdiedieKonzentration eingestellt wird.
2. Es können alleElemente inalle Substrateimplantiertwerden.
3. Die Ionenimplantation ist unabhängig von der hemis hen Lösli hkeit. Somit können
diebeianderenMethodennotwendigenhohenProzesstemperaturenvermiedenwerden.
4. Die Anforderungen an die Reinheitder Ausgangsmaterialiensind gering, da na h
5. Eslässtsi heinehohelateraleHomogenitäterrei hen.Dur hVerwendungvonMasken
ist au hdie kontrollierte, teilweise Implantation mögli h.
Natürli h ergeben si h au h einige Na hteile. So ist die Methode zum Beispiel auf
ober-ä hennahe S hi hten geringer Di ke begrenzt. Der wesentli he Na hteil ist allerdings die
Tatsa he, dass esdur hdie Implantation stets zu einerS hädigung desFestkörpers kommt
(Strahlens häden). Diesgeht einher mit einer Änderungderoptis henund elektris hen
Ei-gens haften innerhalb des implantierten Berei hs. Da die Atome ungeri htet eingebra ht
werden, sind sie zudem elektris h ni ht aktiv. Daher ist stets eine ans hlieÿende
Tempera-turbehandlung notwendig, um den Kristall zu rekristallisieren und die implantierten Ionen
zu aktivieren. Bei einer sol hen Temperaturbehandlung kann es allerdings au h zu
uner-wüns htenDiusionsprozessen kommen.
Diefür diese Arbeit dur hgeführten Implantationen wurden an derUniversität Erlangen
undamFors hungszentrum RossendorfbeiDresdendur hgeführt.
Reichweite der Ionen
Werden geladene Teil hen auf einen Festkörper ges hossen, so kommt es zu vers hiedenen
We hselwirkungen, diezu einer Abnahme derEnergie entlang derWegstre ke führen. Man
unters heidet dabeizwis henelastis hen undunelastis hen Stöÿen derIonen mit den
Elek-tronen und Atomkernen des Targets. Die elastis he We hselwirkung mit den gebundenen
Elektronen und die unelastis hen Kernstöÿe spielen im verwendeten Energieberei h keine
groÿe Rolle [RR78℄. Damit verbleiben zwei Arten derWe hselwirkung: Zum einen die
un-elastis heelektronis he We hselwirkung,z.B.dur h AnregungoderIonisierung vonAtomen
oderAnregungvonPlasmonen. DabeisindeventuelleWinkelablenkungen verna hlässigbar.
Zum anderen kommt es zur elastis hen We hselwirkung dur h Kernstöÿe. Hierbei treten
merkli he Winkelablenkungen auf.
Die Charakterisierung dieser We hselwirkungen ges hieht über den elektronis hen bzw.
nuklearen Bremsquers hnitt
S
e
bzw.S
n
.Diesesind deniertalsS
e,n
= −
1
n
dE
dx
,
wobei
−dE/dx
dem Energieverlust je Wegstre ke undn
der Atomzahldi hte der Brems-substanzentspri ht.UnterderAnnahme,dassdieWe hselwirkungenvoneinanderunabhäng-igsind, ergibt si h dertotaleBremsquers hnitt ausder Summe derbeidenAnteile: 1
S = S
e
+ S
n
1
FürMehrkomponentensysteme(wiez.B. ZnO),nutztmandenUmstandaus,dassBremsquers hnitteim
allgemeinen additivsind, d.h.
S
A
y
B
Z
= yS
A
+ zS
B
.Prinzipiell sindinsbesondere für kovalent gebun-deneStoe (Oxide,Karbide, amorphe KW-S hi hten)Abwei hungenvondieserals Braggs heRegelbekanntenGlei hungmögli h.Eskonnteabergezeigt werden,dass füreinZnO-TargetdieseNäherung
3.1 Ionenimplantation
Die elektronis hen und nuklaren Bremsquers hnitte können je na h
Ges hwindigkeitsbe-rei hderIonenabges hätztwerden. FürhoheEnergiendominiertdieelektronis he
We hsel-wirkung underst beisehr niedrigenEnergien tritt dienukleare We hselwirkung auf.Somit
dur hdringendieIonenden Festkörperzunä hstohnemerkli he Ablenkungundstoÿenerst
amEnde ihrer Bahnmit denruhenden Atomkernen zusammen.
Ist der Bremsquers hnitt bekannt, so kann daraus die Rei hweite, d.h. die Eindringtiefe
eines IonsmitEins hussenergie
E
0
,bestimmt werden:R =
1
n
Z
E
0
0
dE
S(E)
Jedes einzelne Ion kommt innerhalb einer diskusförmigen räumli hen Verteilung zur
Ru-he,derenS hwerpunkt die projizierte Rei hweite
R
P
(E)
deniert. Dieseist aufGrund von IonenstreuunggeringeralsdietotaleRei hweiteR
.Entspre hendergibtsi hau heine Stan-dardabwei hung∆R
P
von derprojizierten mittleren Rei hweite.DieRei hweiteverteilung
N (x)
derimplantierten Ionenentspri ht annäherndeiner Gauÿ-verteilung,d.h. unter Berü ksi htigung derimplantierten Dosisϕ
ergibt si hN (x) =
√
ϕ
2π∆R
P
exp
−
(x − R
P
)
2
2∆R
2
P
Die konkrete Bere hnung von Implantationsprolen erfolgte mittels der Software SRIM
(Stopping andRange of IonsinMatter) inderVersionvon2003. [ZZB06 ℄
Es bleibt anzumerken, dass alle Rei hweitetheorien ein amorphes Target voraussetzen.
Bei einkristallinen Materialien kann es zu Abwei hungen vom theoretis hen Prol
kom-men, da dieIonen entlang niedrig indizierter Ri htungenund Ebenen tieferinden Kristall
eindringenkönnen.Entlangsol herKanälegibtesquasikeineKernstöÿe,sondernnur
elek-tronis he Abbremsung. DieRei hweite ist dannproportional zur Ionenges hwindigkeit.Die
genaueBere hnung erforderteinmodizierteselektronis hesBremsvermögen,da diesesnur
füramorpheMaterialiengilt.Derkritis heWinkelistderWinkel,unterdemeinIonineinen
Kanal eintreten kann,ohne ihnzuverlassen.Dieser lässtsi hbere hnen;es genügt aber zu
wissen,dassder ChannelingEektbeieiner Neigungvon7°bis 10°minimalwird.
Verteilung von Strahlenschäden
Neben demgezielten Einbringen der Ionen kommt es au h zu derErzeugung vonDefekten
im Festkörper, denn die einfallenden Ionen übertragen bei elastis hen Stöÿen eine
Ener-gieauf dieruhenden Atome.Zur Erzeugung eines Frenkelpaars, also einem stabilen Defekt
auseinem Zwis hengitteratom und einer Leerstelle, ist eine ri htungsabhängige
S hwellen-energie von etwa 10 bis 50 eV notwendig. Der Mittelwert dieser Energien ist die eektive
Verlagerungsenergie
E
d
.ge-ringenEnergiedi htekanndasModelleinerlinearen Stoÿkaskade angenommenwerden: Die
s hnellen Atome stoÿen nur mit denruhenden, bereitsangestoÿeneAtome nden keine
Be-rü ksi htigung.DieGesamtzahlderAtome,diedur heinTeil henversetztwerden,bere hnet
si h indemModellmit derKin hin-Pease-Formel:[KP5 5℄
N
d
=
E
n
2E
d
(3.1)
Dabei ist
E
n
die gesamte Energieabgabe eines Teil hens dur h Kernstöÿe. Allerdings ist diese Glei hung nur bei niedrigen Energien gültig. Bei höheren Energien verursa ht nureinTeil derKernstöÿe Versetzungen, zudem dominiert nun dieelektronis he Abbremsung.
Au hfürdiesenFallexistierenNäherungslösungen,besserno haberistdieVerwendungvon
Glei hung 3.1mit bere hneten Werten für
E
n
(vgl.dazu z.B.[RR78, S.31℄).DieVerteilungdesS hadensinderTiefesieht ähnli hauswiediedesimplantiertenIons.
Dazur Erzeugung der Strahlens häden stets eine gewisse Energie notwendig ist, liegt das
MaximumderS hadensverteilung näheran derOberä he als dasMaximumder
Ionenver-teilung.ZurSimulation derS hadensverteilungindieserArbeitwurdeebenfallsdieSoftware
SRIMverwendet.
Die si h bildenden Frenkelpaare sind nur bei sehr geringen Temperaturen stabil. S hon
beiTemperaturen vonunter100 KbeginnenZwis hengitteratome zuwandernundan
Leer-stellen zu annihilieren oder ausgedehnte Versetzungss hleifen zu bilden. Hingegen werden
Leerstellenerst beieinem DrittelderS hmelztemperatur bewegli h und bilden dann
eben-fallsausgedehnte Defekteaus(Versetzungss hleifen, Hohlräume),dieerstbeiTemperaturen
nahederS hmelztemperatur vollständig ausheilen.
3.2 Röntgenphotoelektronenspektroskopie (XPS)
DiePhotoelektronenspektroskopie(PES)allgemeinbasiertaufdemphotoelektris henEekt
unddientderUntersu hungbesetzterElektronenzustände.BeiderRöntgen-PES,au hXPS
genannt,wirdalsAnregungsquelle harakteristis heRöntgenstrahlungverwendet.Wird
die-seelektromagnetis heStrahlung vonderProbeabsorbiert,werdenPhotoelektronenausden
inneren S halen der Atome des Festkörpers emittiert (vgl. Abbildung 3.1 ). Mit Hilfe eines
EnergieanalysatorswerdendieseElektronendetektiertundihrekinetis heEnergiebestimmt.
DieBindungsenergieunddiekinetis heEnergiestehenineinem linearenZusammenhang:
E
b
= hν − (E
kin
+ W )
Dabeiist
hν
dieAnregungsenergieundW
dieAustrittsarbeitdesElektronen-Analysators. Da die Bindungsenergien harakteristis h für jedes Element sind, ist eine Identizierungmögli h. Zudem kann über eventuelle Vers hiebungen der Bindungsenergien auf die
Sauersto-3.3 Rutherford-Rückstreuung (RBS)
Abbildung 3.1: S hematis he Darstellung des Messprinzips der
Röntgenpho-toelektronenspektroskopie (aus [GDE85℄).
Bindungen,weisen dabeihöhere Bindungsenergien auf.
Die Eindringtiefe der Röntgenstrahlung ist für die Methode unerhebli h, da diemittlere
freie Weglänge der Photoelektronen nur etwa 1 nm beträgt. Somit ist die XPS eine sehr
oberä henempndli he Methode.
DieMessungenerfolgtenaneinerESCA-AnlagederFirmaVGInstruments.Deren
Doppel-anoden-Röntgenquelle liefert entweder Mg k
α
-Strahlung (Primärenergie 1253.6 eV, Linien-breite 0.7 eV) oder Al kα
-Strahlung (Primärenergie 1486.6 eV, Linienbreite 0.85 eV). Zur AnalysederElektronenenergien kameinelektrostatis her, sphäris her Sektorfeldanalysatorzum Einsatz. Eine genauere Bes hreibung der Anlage ndet si h in der Dissertation von
Reinhard[Rei92 ℄.
3.3 Rutherford-Rückstreuung (RBS)
Die Rutherford-Rü kstreuung (RBS 2
) dient der tiefenabhäniggen Bestimmung der
Kom-position einer Probe. Das Messprinzip basiert auf der elastis hen Streuung zwis hen den
Atomkernen derPrimärionen (meistens H
+
oderHe
+
) mitden Kernen desTargets.
Gemes-sen wird die Energieverteilung der von der implantierten S hi ht zurü kgestreuten Ionen
untereinem festenWinkel. DieEnergiederrü kgestreutenIonenist abhängigvonder
Mas-sedesAtomkerns, mit demderStoÿerfolgtund vonderTiefe, inderererfolgt.
DasPrinzipists hematis hinAbbildung3.2skizziert:TreendieIonenmiteiner
Anfangs-energie
E
0
aufeineOberä he,soverlierensieeinenTeilihrerEnergie.DieserEnergieverlust auf die EnergieK · E
0
wird dur h den kinematis hen FaktorK
bes hrieben, der element-spezis hist.Errei hen dieIonens hlieÿli h dasEndeder Dünns hi ht,haben sienur no hdieEnergie
E
1
.Somit sieht dieEnergieverteilungeinerfreitragenden,einelementigen Dünn-2E
0
Dünns hi ht Substrat I E k·
E0
E1
k·
E0
E1
Abbildung 3.2: S hematis he Darstellung des Messprinzips der Rutherfor
d-Rü kstreuung.
s hi htwieeinRe hte kaus(vgl.Abbildung3.2 ).Ausdemenergetis henEinsatzpunktkann
dur h Bere hnung des kinematis hen Faktors das Element und über die Breite der
Ener-gieverteilung dieS hi htdi ke bestimmt werden.Je s hwerer dieZielatomesind, destomehr
nähertsi hderkinematis heFaktordemWert1an.Dahervers hiebtdieEnergieverteilung
mits hwerenElementenzuhöherenEnergien. TieferliegendeS hi htensindzuniedrigeren
Energienvers hoben,weildiePrimärionenbeimAuftreenaufdieS hi htnurno hdenvon
derletzten S hi ht verbleibenden Energiebetrag besitzen.
Ein weiterer Messmodus ergibt si h für Einkristalle, bei denen wie im Abs hnitt 3.1
be-s hrieben,dieIonenentlangniedrigindizierterRi htungenundEbenentieferindenKristall
eindringen.InderPraxisführtmandiese alsRBS/C(RBSimChanneling Modus)
bezei h-nete Messung aus, indem die auf einem Goniometer liegende Probe so gedreht wird, dass
dasRBS-Signal minimalwird. Je perfekter ein Einkristall ist, desto weniger Ionen werden
rü kgestreut.DamitkannauseinerRBSundeinerRBS/CMessungwiefolgtaufdie
Kristal-linitätderProbe ges hlossen: Man denierteinen Amorphisationsgrad
χ
als Verhältnis des Rü kstreusignals in Kanalri htung (engl. aligned) zu dem in zufälliger Orientierung (engl.random).EineamorpheProbezeigtdannein
χ
von100%,währendeinperfekterEinkristall einemχ
vonetwa1-2%entspri ht.EineumfassendereBes hreibungderMethodeinHinbli k aufdieVerikation vonIonenimplantationen ndetsi hin[RR78℄.Die RBS/C Messungen wurden am Ionenbes hleuniger desFors hungszentrums
Rossen-dorf bei Dresden unter Verwendung eines kollimierten 1.7 MeV He
+
-Strahls bei einem
Rü kstreuwinkel von 170° dur hgeführt. Für die Channeling-Messungen wurde die Probe,
die auf einem dreia hsigen Gioniometer lag, so gedreht, dass der einfallende Ionenstrahl
parallelzur(0001)-A hse desZinkoxidsstand.
3.4 Röntgendiffraktometrie (XRD)
DieRöntgendiraktometrie (XRD 3
)isteineMethodezur Bestimmungder Kristallstruktur.
Treen Röntgenstrahlen einer Wellenlänge
λ
aufeinen Kristall,so beoba htet manReexe fürWinkelΘ
,diederBragg-Bedingung genügen,3
3.5 Energiedispersive Röntgenanalyse (EDX)
2d
hkl
sin θ = nλ.
Dabei bezei hnet
d
hkl
den Abstand der Ebenen (hkl),2Θ
den Beugungswinkel undn
ein ganzzahliges Vielfa hes. Diese Streubedingung besagt, dass der Gangunters hiedzwi-s hen den an der Netzebenens har reektierten Wellen gerade eine Wellenlänge oder ein
Vielfa hesbetragenmuss, damitkonstruktiveInterferenzauftritt.Dur hVerglei hderLage
derBeugungsreexekönnen somit unbekannte Stoeidentiziert werden.Für detailliertere
Informationen zurRöntgenbeugung sei auf[Spi05 ℄ verwiesen.
DieXRD-MessungenwurdenaneinemSiemensD-500DiraktometermitCuk
α
Strahlung (λ = 0.15406
nm) in Bragg-Brentano-Geometrie dur hgeführt. Die Röntgenröhre wurde typis herweise beieiner Spannung von40 kV undeinem Stromvon 5 bis20 mAbetrieben.3.5 Energiedispersive Röntgenanalyse (EDX)
DieMethode derenergiedispersiven Röntgenanalyse(EDX 4
) dient ähnli hwie dieXPS zur
IdentikationundQuantizierungderBestandteileeinesFestkörpers. BeidemBes hussmit
Elektronen eines Rasterelektronenmikroskops werden dieElektronen derProbenatome aus
deninnerenS halenherausges hlagen. DiedabeientstehendeLü kewirddur heinElektron
auseinemhöherenOrbitalaufgefülltunddiefürdasElement harakteristis heDierenzder
BindungsenergienvonäuÿererundinnererS halewirdinFormeines Röntgenquants
freige-setzt.Somit kann überdie Energie dergemessenen Röntgenstrahlung aufdasElement und
überdieIntensitäten allergemessenen Elementeauf dieKomposition ges hlossen werden.
DieEindringtiefewirddur hdenElektronenstrahlbestimmtundliegtimBerei hvon
eini-genwenigenhundertNanometern. DielateraleAuösungwirddadur hbes hränkt,dassder
ElektronenstrahlbeimEindringengestreutwird.DieemittiertenRöntgenstrahlenentstehen
innerhalbeiner Flä he miteinem Dur hmesser vonetwa2
µm
.3.6 Profilometrie
UnterProlometrie verstehtmandasme hanis he Abtasteneiner Probenoberä hezur
Er-stellungeinesHöhenprols.DazuwirdeineTastspitzezunä hstaufdieOberä heabgesenkt
und dann lateral bei glei hbleibender Kontaktkraft über die Probe bewegt. Aus den
verti-kalen Änderungender Spitzewährend eines sol hen Lines ans wirddann dasHöhenprol
bestimmt.
Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Prolometrie zur Charakterisierung der während
einerSIMS-Messung erzeugtenMesskratergenutzt. FürdieMessungenkameinAlpha-Step
IQderFirmaLOT-Oriel zumEinsatz.
4
4 Sekundärionenmassenspektrometrie als
Analysemethode
DieMethodederSekundärionenmassenspektrometrie(SIMS)dientzur hemis henAnalyse
von Festkörpernund wird vor allemim Zusammenhang mit der Detektion von
Verunreini-gungen sowie derTiefenprolanalyseverwendet.
In diesem Kapitel sollen zunä hste einige für diese Arbeit notwendigen theoretis hen
Grundlagen derSIMSvorgestellt werden. Ans hlieÿend werdenapparative Aspekte
behan-delt,insbesondereimHinbli kaufdieverwendetenAnalysegeräte.ImletztenTeildes
Kapi-tels wirddieQuantizierung derMessdatenhinsi htli h der absolutenKonzentration sowie
derS hi htdi ke betra htet.
4.1 Grundlagen der SIMS
4.1.1 Allgemeines Prinzip
DieSIMSbasiertaufdeminAbb.4.1dargestelltenPrinzip:IneinerPrimärionenquelle
wer-den geladene Teil hen erzeugt,die zurProbenoberä he hinbes hleunigt werden unddort
dur h Stoÿkaskaden Atome aus dem Festkörperverbund herauss hlagen. Ein geringer Teil
dieserAtome wird ionisiert unddiese Sekundärionen können dann - dur h eineIonenoptik
geleitet - ineinem massenauösendenDetektor analysiert werden.
Im einfa hstenFallerhält maneinMassenspektrum, das Auskunftüber die inderProbe
vorhandenen Elemente gibt. Ein typis hes Massenspektrum zeigt Abbildung 4.1.1 , indem
dieIntensitätengegendieMassenderSekundärionenaufgetragenist.Korrekterweisemüsste
dieBes hriftungderAbszisse
m/z
lauten;daabermehrfa hgeladeneSekundärionenäuÿerst seltenvorkommen,wirdstattdessen,wieinderLiteraturübli h,nurdieMassem
aufgetragen undauf doppelt geladene Ionen explizithingewiesen.DieZuordnungdergemessenenSignale zudenElementenistni htimmereindeutig,daes
dur hBildungvonKomplexionengeradebeihöherenMassenzuni htauösbaren
Massenin-terferenzen kommen kann.Bei Elementenmit einer natürli hen Isotopenverteilung spiegelt
si hdiese indenMassenspektrenwiederundkannzurKlärungsol herInterferenzen
beitra-gen. 1
1
Sohatz.B.
(CaO)
+
dieMasse 56,genausowie
F e
+
.ÜberdasNebenisotopvonEisen beiMasse 54,das
Abbildung 4.1:S hemazei hnung SIMS (na h [WSM89,I-8℄).
Die in einem Massenspektrum auftau henden Komplexionen repräsentieren ni ht
unbe-dingt die in der Probe vorherrs henden hemis hen Bindungen, sondern die Ionen können
si h au h erst währendderMessung an derOberä he bilden.
Die Intensitäten der Signale sind innerhalb einer Matrix proportional zur
Konzentra-tiondesentspre hendenElements;allerdingsdürfendieIntensitäten vers hiedenerElemente
ni ht ohne weiteres miteinander vergli hen werden, da die Ionisationswahrs heinli hkeiten
von einer Vielzahl von Faktoren abhängen und die Na hweisempndli hkeiten um bis zu
fünfGröÿenordnungen variieren.Daher müssen für eine Quantizierung derKonzentration
zunä hstdieSignalintensitäten normiert werden.
EinweitererMessmodusergibtsi hausderTatsa he,dassdur hdenkontinuierli hen
Be-s hussdesFestkörpersmitPrimärionen währendderMessungS hi ht fürS hi ht derProbe
abgetragen wird.Somit lässtsi hdur h einezeitabhängige MessungderSekundärionen auf
die Verteilung der Atome in der Tiefe s hlieÿen. Ein sol hes Tiefenprol ist in Abbildung
4.1.1für eine Phosphor-dotierte ZnO-S hi ht auf Galliumnitrid (GaN)dargestellt. Man
er-kenntdenÜbergangvonderS hi htinsSubstratanhanddesAnstiegsdesGa-Signals.Dur h
eineans hlieÿendeMessungderTiefedesMesskraterskanndieZeitskalaineineTiefenskala
umgere hnetwerden.
S hlieÿli histesno hmögli h,mitdemIonenstrahleineFlä heabzurasternundanjedem
PunktdiesesRasterseineAnalysederSekundärionendur hzuführen.Beihinrei hend
niedri-gemPrimärionenstrom kannsomiteinlateralesAbbild(engl.image) derElementverteilung
4.1 Grundlagen der SIMS
10
1
10
2
10
3
10
4
10
5
10
6
0
50
100
150
Intensität (s
−1
)
Masse (amu)
positive Sekundärionen
O
2
+
(6kV, 30nA)
MIQ 256
H
Li
O
Na
O
2
Zn
ZnO
Zn
2
O
Zn
2
O
2
(a)Massenspektrum10
3
10
4
10
5
10
6
10
7
10
8
0
500
1000
1500
2000
2500
Intensität (s
−1
)
Zeit (s)
positive Sekundärionen
O
2
+
(6kV, 50nA)
MIQ 256
ZnO GaN
Zn
O
P
Ga
(b)TiefenprolAbbildung 4.2: Beispiele eines SIMS Massenspektrums und eines
Tiefenpro-ls.IndenGraphenzusätzli hangegebensinddieverwendete Anlage(MIQ256),
Angaben zumPrimärionenstrahl (Ionen,Energie in keV,Stromin nA)und die
4.1.2 Zerstäubungsprozess
Bei Bes huss einer Oberä he dur h Ionen kommt es zur nuklearen We hselwirkung mit
den Atomen des Festkörpers. Bei ausrei hend hohem Energieübertrag kann ein Atom der
SubstanzinnerhalbeinerStoÿfolgedieOberä heerrei henunddortdieOberä henbindung
überwinden. Man spri ht dann vonZerstäubung (engl.tosputter).
Zerstäubungsausbeute und Abtragrate
Beidenfür dieSIMStypis hen Energien undStromdi htenlässtsi hder
Zerstäubungspro-zess dur h das Modell der linearen Kaskade modellieren: S hnelle Kaskadenatome stoÿen
dabeimit denals ruhendangenommenen Gitteratomen. Ein quantitativesMaÿ fürdie
Zer-stäubung eines Elements
x
ist die partielleZerstäubungsausbeuteY
x
, die über die Anzahl zerstäubterAtomeN
s
bezogenaufdieAnzahldereinfallendenPrimärionenN
p
deniertist:Y
x
=
N
s
N
p
(4.1)
Für senkre hten Einfall lässt si h die Zerstäubungsausbeute gemäÿ der klassis hen
Trans-porttheorie na h Sigmund wie folgtbere hnen:[DFMT95,242℄
Y (E
0
) =
4.2 · 10
14
cm
2
U
0
ζ
m
2
m
1
S
n
(E
0
)
Dabeiist
U
0
dieOberä henbindungsenergie,ζ
einvomVerhältnism
2
/m
1
derMassender Stoÿpartner abhängiger Faktor,S
n
der nukleare Bremsquers hnitt undE
0
die Energie der Primärionen.DiezerstäubtenAtomestammenfastauss hlieÿli hausdemoberä hennahenBerei h. Bei s hrägem Einfall erhöht si h die Zerstäubungsausbeute. Zusätzli h existiert
no h eine s hwa he Abhängigkeit von der Kristallorientierung, dem kristallinen Zustand
undderProbentemperatur [WSM89, 1.4-1℄.
InderPraxisistdieAbtragrate
Z
vonInteresse,dieangibt,wel heDi keeiner S hi ht in einergegebenenZeit abgetragen wird(vgl. Abs hnitt 4.3.1).Au h die Umre hnung zwis hen Abtragrate und Zerstäubungsausbeute ist mögli h. Bei
einemgegebenenPrimärionenstrom
i
p
vonIonenA
+
n
(n = 2
fürO
+
2
) ergibt si hdieAnzahlN
p
derPrimärionen wiefolgt: [VBR89,117℄N
p
= i
p
n
e
Atome
s
AusderDenition (4.1) erhält mandanndie Anzahl
N
s
der Sekundärteil hen:N
s
= Y
x
· i
p
·
n
e
Atome
s
Über die zeitli he Änderung des Kratervolumens, die si h bei einer atomaren Di hte
ρ
s hreibenlässtalsdV /dt = N
s
/ρ
,erhältmans hlieÿli heineBeziehungzwis henAbtragrate4.1 Grundlagen der SIMS
Abbildung 4.3: Modelle der Sekundärionenbildung: (a)
Bindungsbre hungs-modell, (b) Elektronen-Tunnel-Modell, ( ) Molekülionisierungsmodell (aus
[Bur99 ℄). undZerstäubungsausbeute:
Z =
dV /dt
A
= Y
x
i
p
n
eρA
cm
s
(4.2)Präferentielle Zerstäubung
UnterpräferentiellerZerstäubungverstehtmandenunglei hmäÿigenAbtragderAtomsorten
eines Mehrkomponentensystems, d.h. das Verhältnis derpartiellen Zerstäubungsausbeuten
Y
i
istvers hiedenvomVerhältnis deratomarenOberä henkonzentrationenc
O
i
.Na h genü-gend langem Bes huss erhält man einen stationären Zustand; wegen der Massenerhaltungmussdas Verhältnis derZerstäubungsausbeutendann dem Verhältnis der
Volumenkonzen-trationen
c
V
i
entspre hen.BiszumErrei hen diesesZustandskönnen daherdieinderSIMS gemessenen Intensitäten auf Grundpräferentiellen Sputternsverfäls ht sein.4.1.3 Modelle der Sekundärionenbildung
DainderSekundärionenmassenspektrometrienurgeladeneTeil hendetektiertwerden,sind
diemögli henProzesse,diezurIonisationführenkönnenvonInteresse.ImFolgendenwerden
daherdiedreiwi htigstenModellederSekundärionenbildung vorgestellt,dies hematis hin
Abbildung 4.3dargestellt sind.
Bindungsbrechungsmodell
DasBindungsbre hungsmodell(engl.bond-breaking model)wurdevorges hlagen,umdie
ho-henSekundärionenausbeutenbeimSputternionis herFestkörperzuerklären[Slo75 ℄.Später
wurdedasModellau haufandereVerbindungen,wiez.B.aufOxide,angewendet, daderen
Abbildung 4.4: S hema, das den Energieverlauf im kovalenten Fall
M
0
+ X
0
undim ionis hen Fall
M
+
+ X
−
aufzeigt.ImAbstand
R
C
kannein Ladungsaus-taus h erfolgen(na h [Yu87℄).Grundlage des Modells ist die Annahme, dass beim Zerstäuben eines Teil hens dessen
hemis he Bindungen so aufgebro hen werden, dass der Ladungszustand erhalten bleibt.
Dabeiverbleibt imFestkörperzunä hst eineentgegengesetzt geladeneLeerstelle.
InAbbildung 4.4sinddiebeidenmögli henPotenzialkurvenfüreinvonderOberä he
X
zerstäubtesAtomM
inAbhängigkeit vomAbstandR
von der Oberä he dargestellt. Für den kovalenten Fall (neutrales AtomM
0
, neutrale Leerstelle
X
0
) wird angenommen, dass
dasPotenzialbereitsbeirelativgeringemAbstandvonderOberä heeinenkonstantenWert
annimmt.Beiderionis henBindung(
M
+
,
X
−
)wirddieKurvedur heinCoulomb-Potenzial
zwis hen den beiden Bindungspartnern bes hrieben. Am Kreuzungspunkt der Kurven
R
C
kann eineNeutralisation dur h Ladungsaustaus h stattnden.InAnlehnungandasvonLandau-ZeneraufgestellteModellfürdenLadungsaustaus hbei
atomarenKollisionenergibt si h dieIonisationswahrs heinli hkeit
P
±
fürden Fallpositiver
bzw.negativerSekundärionen wie folgt:[Yu87℄
P
+
= exp
−
H
2
12
v|a|
R=R
C
Dabeiist
v
dieGes hwindigkeit des Teil hens unda
der Unters hied derSteigungen der Potenzialkurven. Das ÜbergangsmatrixelementH
12
ist eine Funktion der Energiedierenz(I −A)
,wobeiI
dasIonisationspotenzialdeszerstäubtenAtomsundA
die Elektronenani-tätderLeerstelle ist.Diesentspri ht genau dem energetis hen Abstandder beiden Kurveninhinrei hend groÿem Abstandvon derOberä he.
Ener-4.1 Grundlagen der SIMS
Abbildung4.5:S hematis hesEnergiediagrammeinesAtoms,daseine
Metall-oberä he verlässt gemäÿ dem Elektronen-Tunnel-Modell (aus [YL86℄).
gieabhängigkeit von
P
±
, den Isotopeneekt und au h den für die SIMS sehr wi htigen
Sauerstomatrix-Eekt. Unter letzterem versteht man die Beoba htung, dass die
Sekun-därionenausbeute bei Anwesenheit von Sauersto stark ansteigt. Da Sauersto eine hohe
Elektronegativität aufweist, ist die Zahl polarer Bindungen stark erhöht, was in einer
er-höhten Ionisationswahrs heinli hkeit resultiert.
Elektronen-Tunnel-Modell
Für die Bes hreibung von Metallen ist das Bindungsbre hungsmodell ungeeignet, da es
lokalisierte Bindungen und diskrete Energieniveaus voraussetzt. Angebra hter ist die
Be-s hreibung dur h das Elektronen-Tunnel-Modell, wel hes auf der Annahme basiert, dass
diezerstäubten Atome die Oberä he ausquasi-freien Elektronen als neutrale Teil hen im
Grundzustand verlassen.
DieOberä hewird harakterisiertalsElektronengasmiteinemFermi-Niveau
E
F
,wel hes die unbesetzten und besetzten Zustände im Metall voneinander trennt, und derAustritts-arbeit
φ
, die als Dierenz zwis hen Fermi-Niveau und Vakuum-Niveau deniert ist (vgl. Abbildung 4.5 ). Das zerstäubte Atom hat eine EnergieE
a
,die bei positiver Ionisation der IonisierungsenergieundbeinegativerIonisationderElektronenanität entspri ht. NaheanderOberä he folgt
E
a
dem Potential derOberä henbarriere; beizunehmendemAbstand vers hiebt si hE
a
dur h Bildladungen ausderWe hselwirkung mit demMetallzuhöheren bzw. niedrigeren Energien.DieIonisationndetdur heinenresonantenElektronentransferzwis henAtomundF
est-körper statt, d.h. Elektronen können zwis hen atomaren Niveaus des zerstäubten Atoms
und elektronis hen Niveausglei her Energie im Metalltunneln. DieWahrs heinli hkeit für
si h als Folge des Uns härfeprinzips ausder endli hen Lebensdauer derElektronen in den
atomarenNiveausergibt.
Nahe an der Probe ist die Wahrs heinli hkeit für Tunnelprozesse am gröÿten, d.h. dass
dortdie Ionisation - aberau h die Reneutralisation- sehr wahrs heinli h sind. Mit
zuneh-mendenAbstandnimmt dieTunnelwahrs heinli hkeit exponentiellab,sodassTeil hen,die
ingröÿeremAbstandionisiertwerden, au hdieMögli hkeithaben,ihreLadung
beizubehal-ten.
Unter Annahme einiger Vereinfa hungen lassen si h die Ionisationswahrs heinli hkeiten
bere hnen:
P
+
∝ exp
−
I − φ
ε
0
P
−
∝ exp
−
φ − A
ε
0
IndiesemModell lässtsi h sehrlei ht dieexperimentellbeoba htete erhöhte
Ionisations-wahrs heinli hkeit für negative Sekundärionen bei Verwendung von Cäsium als Primärion
überdiedamit verbundene Erniedrigung derAustrittsarbeit
φ
erklären.Molekülionisierungsmodell
Dasdritte Model zurBildung von Sekundärionen ndet Anwendung bei Metalloxiden. Bei
diesen beoba htet man, dass die Ausbeute positiver Metallionen mit einer Potenzfunktion
vonderMetallmasse abhängt[PWB77 ℄. GemäÿdemModellsinddiegesputterten Moleküle
zunä hstneutral undbildendur h DissoziationSekundärionen[GP83 ℄.DieseAnnahme
ba-siertaufdenBere hnungen vonMoyer,na hdenenIonenimBerei heinigerÅngströmüber
derFestkörperoberä he vollständigneutralisiertwerden[MO82℄.Somit können
auss hlieÿ-li h neutrale Teil hen diese Oberä henzone verlassen. Wenn sie ans hlieÿend genügend
latenteEnergie besitzen, können sieionisiert werden.
Zur Bere hnung der Ionisationswahrs heinli hkeiten in diesem Modell wird betra htet,
wievielEnergie aufeinabgesputtertes Metalloxid-Komplex übertragen werdenmuss,damit
esdissoziierenkann.Diemathematis heBehandlungliefertdanndieexperimentell
beoba h-teteMasseabhängigkeitderSekundärionenausbeuten.Au hderSauersto-Matrixeektlässt
si h in diesem Modell erklären, da u.a. über die Dissoziationsenergie au h die hemis hen
Eigens haftendergesputterten Teil hen mit eingehen.[GP83 ℄
4.2 Apparative Aspekte
Zurerfolgrei hen Anwendung derSIMSmuss eineVielzahl an apparativen Parametern
be-rü ksi htigt werden. In den nä hsten Abs hnitten werden daher zuerst die vers hiedenen
Mögli hkeiten derPrimärionenerzeugung vorgestellt, dannderapparative Na hweis der
4.2 Apparative Aspekte
4.2.1 Primärionenerzeugung
Einer der wi htigsten Parameter ist die Wahl der Primärionenquelle. Die beiden am
häu-gstenverwendeten Primärionenarten sind Sauersto(
O
+
2
) und Cäsium(Cs
+
).
Sauersto besitzteine sehr hohe Elektronegativität und kommt daher vor allem bei der
DetektionpositiverSekundärionen zumEinsatz. DerSauerstowirddabeidur heine
Gas-entladung als
O
+
2
ionisiert. Es lassensi hrelativ hohePrimärströme biszu 1mAeinstellen, sodassdiese Quelle au h zurTiefenprolanalysedi kerS hi hten eingesetzt wird.Cäsium istdaselektropositivsteElementimPeriodensystem.Somit eignetessi h
hervor-ragendfürdenNa hweisnegativerSekundärionen.Die
Cs
+
-Ionenwerdendur h
Oberä he-nionisierungerzeugt und alsIonenstrahl mitPrimärströmen von biszu 0.1mAgebündelt.
Weitere inderSIMS verwendetePrimärionen sind z.B.Argon(Ar
+
)und Gallium(Ga
+
)
oderbeineueren Anlagenau h Clusterquellen, diez.B.mit Bismut betriebenwerden.
4.2.2 Sekundärionennachweis
DerNa hweisderSekundärionenkann,wieinAbbildung4.1dargestellt, indiedreiBerei he
Ionenoptik, Massenseparation undIonenna hweis eingeteiltwerden.
DieAufgabederIonenoptikistes,dieionisiertenTeil henderartumzulenken,zu
bes hleu-nigenoderabzubremsen, dasssiemiteinerdeniertenRi htungundGes hwindigkeit indas
Massenspektrometer,z.B.einem Quadrupol, eintreten.Diesges hieht überelektrostatis he
Linsen,dieimGegensatz zuelektromagnetis hen Linsen keineAbhängigkeit vonderMasse
derbetroenen Teil hen zeigen.
Um die Sammelezienz zu erhöhen wird zwis hen Probe und Massenspektrometer über
eine Vorspannung ein starkes elektris hes Feld (
> 10
kV/ m) angelegt. Da Quadrupol-Instrumente allerdings langsame Ionen benötigen, können hier nur niedrige Spannungenbisetwa 100V angelegtwerdenunddieeintretendenIonen müsseninderIonenoptik
na h-trägli h abgebremst werden. Dur h Variation der Vorspannung lassen si h Sekundärionen
gemäÿihrerEnergieltern.Einemögli heAnwendungistdasAnlegeneinerhohen
Vorspan-nung, um Molekülionen auszultern. Da dann vor allem atomare Sekundärionen
dur hge-lassenwerden,werdenaufdieseWeiseMasseninterferenzenvermieden. Wegenderniedrigen
Transmission der vorhandenen Quadrupol-Massenspektrometer fand dieMethode in dieser
Arbeitallerdings keineVerwendung.
ZurAuslterungvonungeladenenNeutralteil hen,dieinQuadrupol-Massenspektrometern
mitlinearerGeometrieeinenunerwüns htenUntergrunderzeugen,wirdder
Sekundärionen-Strahl zusätzli h elektrostatis h umgelenkt.
Die Massenseparation erfolgt in einem Massenspektrometer, in dem die Sekundärionen
gemäÿ ihrer spezis hen Ladung
q/m
getrennt werden. Die drei gebräu hli hen Typen in derSIMSsinddasmagnetis henSektorfeld,derQuadrupolunddasFlugzeitmassenspektro-Anlage MIQ56a MIQ256
Primärionenquellen Duoplasmatron (DIG1) Duoplasmatron(DIG1)
Gallium-Quelle (FEI) Cäsium-Quelle(IONEX)
Massenanalysator QuadrupolMassenlter SQ156L
Massenauösungm/
∆
m=2mElektronenkanone CER 406 H
Probenhalter 2 Proben 4Tellermit jebis zu8 Proben
manuelle Positionierung motorgesteuerte Positionierung
Besonderheiten Umlenk-Magnet
Messmodi Massenspektren(0..300amu)
Tiefenprole(bis zu 16Massen)
Polarisationsmessungen (Sekundärionenenergieverteilung)
Images (laterale hemis he Abbilder)
Tabelle 4.1: Überbli k über die fürdiese Arbeit verwendetenSIMS-Anlagen.
meter(TOF-SIMS 2
). In dieser Arbeit wurden auss hlieÿli h Quadrupole verwendet, deren
Funktionsprinzipz.B.in[Bur99 ℄ ges hildert ist.
DerIonenna hweis derna h Masseseparierten Ionen erfolgtübli herweise über
Elektro-nenvervielfa her.
4.2.3 Experimentelle Gegebenheiten
AmI.Physikalis henInstitutderJustus-Liebig-UniversitätstehenzweiSIMS-Anlagen
(MIQ-56aundMIQ256)derFirmaCame a/RiberzurVerfügung.Siesindweitestgehend bauglei h
undbesitzenals Primärionenquellebeideein Duoplasmatron, daswahlweise mit Sauersto
odermit Argon betrieben werden kann; dabei hat dieMIQ256den Vorteil, dass der
Strah-lengang über einen Umlenkmagneten geführt wird und damit der Neutrahlstrahl 3
elimiert
wird.
WeiterePrimärionenquellensindeineFlüssigmetall-Gallium-Quelle (MIQ56a),sowieeine
Cäsium-Quelle (MIQ256). Die Analyse des Sekundärionenstrahls erfolgtjeweils mit einem
Quadrupol-Massenlter. Zur Vermeidung von Auadungen bei Isolatoren steht eine
Elek-tronenkanone zurVerfügung.
DiebeidenAnlagenunters heidensi hindenbauglei henKomponentengeringfügigdur h
dieunters hiedli he Justierung.So stimmen sowohldieEinstellungderIonenoptik alsau h
dieEinstellungdesQuadrupolsni htganzüberein,wassi hinlei htvariierenden
Intensitä-tenund Empndli hkeiten bemerkbar ma ht. Daher werdendieGraphen entspre hend mit
MIQ56abzw. MIQ256gekennzei hnet.
AlsPrimärionenergien wurdenfürdiese Arbeitstets6keVfür dieSauersto-und 11keV
fürdieCäsium-Ionenverwendet.DiePrimärionenströme betrugenjena hAnwendung5bis
2
TOF, engl.Time-Of-Flight
3
4.3 Quantifizierung
400 nAund sindauf allen abgebildeten Graphen angegeben.
DerProbentransfererfolgtübereineTransferkammer, sodassimRezipientens honna h
etwaeinerStundederArbeitsdru kvon
2·10
−9
mbarundna hetwaeinemTagderEnddru k
von
10
−11
mbar errei ht wird.
4.3 Quantifizierung
IndiesemAbs hnittsollaufgezeigtwerden,wieSIMSDatenquantiziertwerdenkönnen.
Zu-nä hst wirddie Kalibrierung derTiefenskalabeiProlmessungen vorgestellt. Ans hlieÿend
wirddie Konzentrationsbestimmung dur h die Methode der relativen
Empndli hkeitsfak-torenerläutert,eins hlieÿli hderBestimmungdieserFaktorenundderHerstellungderdafür
benötigten Implantationsstandards.
4.3.1 Tiefenskalierung
InTiefenprolenistzunä hstdiegemessene Intensität gegendieZeitaufgetragen. Zur
Um-re hnung der Zeit in eine Tiefe benötigt man die in Abs hnitt 4.1.2 bereits erwähnte
Ab-tragrate
Z
,dietypis herweise inEinheitenvon nm/sangegeben wird. SieisteineFunktion der ZerstäubungsausbeuteY
, des Primärionenstromsi
p
sowie der gerasterten Flä heA
. Istsie für ein Material bekannt, sokann sie zur Tiefenskalierung bei anderen Flä hen undStrömen verwendetwerden:
d(t) = Z
i
p
A
[d] =
nm
s
DieseUmre hnung zwis hen Messzeitund Tiefehat allerdings nur unterzwei
Vorausset-zungenihreGültigkeit:
1. Der Primärstrom muss über die ganze Messdauer konstant bleiben. Da eine
Strom-messungwährendderMessungni htmögli hist,wirdgewöhnli hdervorderMessung
eingestellte Primärstrom direktimAns hlussan einTiefenprolna hgeprüft. Die
da-beiauftretenden Abwei hungen dürfenni ht gröÿerals 5%sein.
2. Die Matrix darf si h während der Messung ni ht ändern, denn die
Zerstäubungsaus-beute
Y
ist im Wesentli hen abhängig von der zerstäubten Matrix. Bei Mehrs hi ht-systemen müssen daher für die vers hiedenen Tiefenberei he unters hiedli he Wertefür
Y
verwendetwerden.Zur experimentellen Bestimmung der Abtragrate muss bei bekanntem Primärionenstrom
und bekannter Messzeit und Flä he die S hi htdi ke bekannt sein, z.B. dur h eine zweite
Verglei hsmethode. Die au h in dieser Arbeit verwendete Standardmethode dafür ist die
Prolometrie. Abbildung 4.6 zeigt das Höhenprol eines typis hen SIMS-Messkraters, aus
demni htnuraufdieKratertiefe,sondernau haufdieHomogenitätdesAbtragsges hlossen
Abbildung 4.6: Beispiel eines mittels Prolometrie vermessenen
SIMS-Kraters.
WeitereimEinzelfallangewandteMethodensinddieBru hkantenmessung mitHilfeeines
Rasterelektronenmikroskops (REM) und die S hi htdi kenbestimmung mittels
Röntgenre-ektometrie(XRR).
4.3.2 Konzentrationsbestimmung
DieIntensitätenderinSIMS-MassenspektrenauftretendenSignalehängenvoneinerVielzahl
von Faktoren ab. Für einatomige Sekundärionen bere hnet si h die gemessenen Intensität
I
±
einesSignals,dasvoneinemElement
M
herrührt,ineinemgegebenLadungszustandwie folgt:I
±
(M ) = i
p
ρ
M
S
M
P
±
M
T
(4.3)Dabeibezei hnet
i
p
diePrimärstromdi hte,ρ
M
diegesu hteKonzentrationdesElements,S
M
dessen Sputterrate,P
±
M
die Ionisationswahrs heinli hkeit für das Element inder gege-benen Matrix undT
den Transmissionsgrad des Systems. Somit müssten zur Anwendung dieser Glei hung neben der Transmission des Geräts au h die FaktorenS
M
undP
±
M
für jedesElement bekannt sein.DiesesVorgehen istni ht übli h; stattdessenwirdzurKonzen-trationsbestimmungausdengemessenenSignalintensitäteneineinzelnerUmre hnungsfaktor
verwendet, derals RSF 4
bezei hnet wird.
Istderfür dieKombination ausMatrixundVerunreinigung
M
spezis he RSFbekannt, solässt si h ausdemVerhältnis derSignalintensitätenI
wie folgtauf dieabsoluteatomare Di hteρ
M
derVerunreinigung s hlieÿen:4
4.3 Quantifizierung
ρ
M
=
I(M )
I(M atrix)
RSF
M ;M atrix
[ρ
M
] = cm
−3
(4.4)
Umgekehrtistesdaherau hmögli h,beibekannterKonzentrationaufdenRSFzu
s hlie-ÿen:
RSF
M ;M atrix
=
I(M atrix)
I(M )
ρ
M
[RSF ] = cm
−3
Im Falle des Matrixelements selbst erhält man gemäÿ dieser Denition dessen atomare
Di hte.
Inder Literaturist esübli h,diese RSF-Werteauf dieGesamtheit allernatürli h
auftre-tenden Isotope der Verunreinigung bzw. Matrix zu beziehen. In der Praxis wird manaber
stets nur das Signal
I(M
i
)
eines einzelnen IsotopsM
i
der Verunreinigung und das SignalI(M atrix
j
)
eines einzelnen IsotopsM atrix
j
derMatrix verwenden, z.B. beider Detektion vonLithiuminZinkoxiddieSignaleI(7Li)
undI(63Zn)
.DahermussmanzurVerwendung derRSFdie gemessenenIntensitäten zunä hst mit Hilfe derrelativen IsotopenhäugkeitenA
wiefolgt normieren:I(M ) =
I(M
i
)
A(M
i
)
,
I(M atrix) =
I(M atrix
j
)
A(M atrix
j
)
(4.5)
Dadierelativen Anteile
A(M
i
)
bzw.A(M atrix
j
)
derIsotopeanallenIsotopendes jewei-ligen Elements kleiner oder glei h 1 sind, ist die so normierte Intensität stets gröÿer oderzumindestensglei h dergemessenen.
4.3.3 Bestimmung von RSF
Prinzipiell können die Empndli hkeitsfaktoren für ein Element auf drei unters hiedli he
Artenbestimmt werden:
1. Verwendung eines Primärstandards, d.h. dur h Messung einer Probe mit bekannter
Konzentrationdesgewüns htenElements.
2. Verwendung eines Sekundärstandards, d.h. dur h Verglei h der eigenen Messung mit
denErgebnissen einer anderen Methodebzw. einer bereitskalibriertenAnlage.
3. Bere hnung derRSF,ausgehend vomIonisierungspotenzialund den
Elektronenani-täten.
Da in dieser Arbeit alle Methoden zum Einsatz kommen, werden diese in den folgenden
10
16
10
17
10
18
10
19
0
100
200
300
400
500
atomare Konzentration (cm
−3
)
Tiefe (nm)
25 kV
60 kV
150 kV
Abbildung 4.7: Theoretis h bere hnete Implantationsprole für die
Implanta-tion von
14
N in ZnO bei glei her Fluenz (
10
14
m
−3
), aber unters hiedli hen
Energien(25, 60und 150 keV).
Verwendung eines Primärstandards
Dur h Ionenimplantation kann in einen Festkörper eine genau denierte Anzahl von
Ato-meneingebra ht werden. Prinzipiell können alle Atome in für dieSIMS hinrei hend hohen
Konzentrationen (
10
16
bis10
19
m−3
) eingebra ht werden. Somit stellt dies eine geeignete
Methode zur Herstellung von Primärstandards dar. In Abbildung 4.7 sind die theoretis h
bere hnetenTiefenverteilungenvonSti kstobeiderImplantationineinenZnO-Kristallfür
drei unters hiedli he Energien dargestellt. Man erkennt den für Implantationen typis hen
Verlauf,derinersterNäherungeinergauÿförmigenVerteilungentspri ht 5
.DieEindringtiefe
steigtmit zunehmenderEnergie, ebenso dieHalbwertsbreite derKurven.
Füreine s hnelle Abs hätzung desRSFgenügt es, dasMaximumdes gemessenen Prols
zu bestimmen und mit dem theoretis hen Konzentrationsmaximum zu verglei hen. Dieses
Maximum entspri ht dem Erwartungswert der Gauÿverteilung und bere hnet si h bei
be-kannterImplantationsdosis
φ
und einerprojizierten Rei hweiteR
P
wie folgt:ρ
max
=
φ
√
2π∆R
P
[ρ] = cm
−3
EinNa hteildieserMethodeistdieUngewissheit,obdasImplantationsprolau h
tatsä h-li hdemtheoretis hBere hnetenentspri ht,insbesonderedadiemeisten
Implantationsstan-dardsna hderImplantationzunä hstdur heineTemperaturbehandlung ausgeheiltwerden
5