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Zuwachs, Massen- und Geldertrag reiner und gemischter Bestände. ·

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(1)

Untersuchungen

über

Zuwachs, Massen- und Geldertrag reiner und gemischter Bestände. ·

Von Dr. Philipp Flury,

Adjunkt der Eidg. forstlichen Versuchsanstalt.

Einleitung.

Im Laufe der Jahre hat das Arbeitsfeld der forstlichen Versud1s- anstalten erhebliche Verschiebungen erfahren. Was früher lange Zeit im Vordergrund stand, so namentlich das Studium des Wachstumsganges I'einer, gleichaltriger Bestände, d. h. die Aufstellung von Ertrags-, Zuwachs- und Massentafeln für unsere Hauptholzarten und andere der Wissenschaft und Praxis dienende Erhebungen, hat nadi uncl nach weiteren Aufgaben Platz machen müssen. Ganz besonders haben die bodenbiologischen Forschungen an der Hand einer mancherorts zunehmenden Bodenverschlechterung, ja sogar Erkrankung, die Not- wendigkeit einer naturgemäßen Holzartenmisdrnng eindringlid1 genug betont und überzeugend nachgewiesen. Vor allem haben dabei -- ganz abgesehen von zahlreichen anderen Nachteilen und Schwächen - die gfoichaltrigen r e i n e n F i c h

t

_e n b e s

t

ä n d e in tieferen Lagen auf schweren Böden und überhaupt außerhalb ihres natürlichen Verbrei- tungsgebietes viel Kritik über sich ergehen lassen müssen. Von allen in der Fad1literatur bis jetzt bekanntgewordenen „Sterben" hat das

_,.Fichten sterben" die umfangreid1sten und bedrohlichsten Formen

angenommen. Die naturwidrige, allzu einseitig finanzwirtschaftlich eingestellte Waldbehandlung hat versagt und sich gerächt. Mehr oder weniger rasch hat man aus diesen bitteren, aber heilsamen Lehren die

entspred1enden Konsequenzen gezogen, oder da und dort sucht man sich

erst auf die Umkehr vorzubereiten.

Bei uns in der Schweiz ist man forstlicherseits allgemein und vieler- orts auch in Laienkreisen mehr und mehr überzeugt von der Notwendig- keit und Wünschbarkeit einer naturgemäßen Waldbehandlung und

(2)

Holzartenmischung, soweit letzteres mit Rücksicht auf Höhenlage und Klima möglich ist. Was aber noch umstritten und nicht genügend abgeklärt ist, das betrifft die Ertrags ver h ä 1

t

n iss e gemischter Bestände im Vergleich zu reinen Beständen hinsichtlich Masse und Wert.

Daß gemischte N ade 1 h o 1 z h es t ä n de - Fichte mit Tanne, Fichte mit Föhre oder mit Lärche usw. - gegenüber reinen Beständen je einer dieser Holzarten - extreme Standorte ausgeschlossen - im Ertrag nicht oder nicht erheblich zurückstehen, häufig sogar eher mehr leisten werden, ist naheli,egend. Aehnlich liegen die Verhältnisse bei gemischten Laub h o 1 z beständen gegenüber denjenigen nur e i n e r Holzart.

Daß die Gesamtproduktion eines reinen, z. B. eines 100jährigen. Fichtenbestandes größer ausfallen müsse als unter sonst gleichen allge- meinen Wachstumsverhältnissen diejenige eines aus Fichte und Buche gemischten Bestandes wäre freilich der Natur der Sache nach von vornherein zu erwarten. Wenn man sich aber vergegenwärtigt, daß im Laub- und Nadelholzbestand die speziellen Bedingungen für das Wachstum - bessere Ausnutzung bezw. Verteilung des verfügbaren Boden- und Lichtraumes - gegenüber einem reinen Bestand in günstigem Sinne modifiziert werden, so kann dadurch der ansonst zu erwartende Produktionsausfall teilweise oder selbst ganz kompensiert werden.

Die Fragestellung gestaltet sich daher folgendermaßen:

Mit welchem Prozentsatz darf in einem gemischten Laub- und Nadelholzbestand das Laubholz der Masse nach vertreten sein, ohne die Gesamtproduktion. gegenüber einem reinen Nadelholzbestand zu schmälern?

Von unseren Nadelhölzern, für welche eine Laubholz-, speziell Buchenbeimischung sehr erwünscht ist, stehen Fichte und Föhre an erster Stelle; doch kommen hiefür auch Lärche, W eymouthsföhre, Douglasie und W eifltanne in Betracht.

Es wird sich niemals darum handeln können, Ertrags- und Zu wachs- übersichten für gemischte Bestände aufstellen zu wollen, wie dies für reine Bestände geschehen ist; man wird sich mit allgemeinen Vergleichs- werten begnügen müssen und können, die von Fall zu Fall auf Grund von Spezialuntersuchungen gewonnen werden. Selbst die Herheiziehung von Ertragstafeln als Typus reiner Bestände ist nur in sehr beschränktem Maße angängig; denn wirklich beweisend sind nur direkte geeignete Versuchsbestände, und selbst bei solchen sind manchmal noch gewisse Vorbehalte wegen dieser oder jener - scheinbar kleinen - Verschieden- heiten hinsichtlich Bestandes- oder Bodenverhältnissen zu machen.

(3)

I. Die Versuchsbestände.

Es hält immer sehr schwer, unmittelbar nebeneinanderliegende, direld vergleichbare Versuchsbestände - den einen rein, den andern mit einer weitem Holzart gemischt - unter sonst gleichen bezw. ähnlichen allgemeinen W ad1tumsbedingungen zu finden. Vollkommene U eberein- stimmung aller Bestandes: und Standortsfaktoren bis · auf die zu untersuchende Unbekannte eines reinen und eines gemischten Bestandes, z. B. Fichte rein und Fichte in Misdmng mit Buche, wird zu den seltenen Ausnahmen gehören. Deshalb mögen auch die gewonnenen und hier folgenden Vergleidiswerte nur als allgemeine Wegleitung aufgefaßt und in ihren Konsequenzen beurteilt werden. ·

Für den vorliegenden Zweck stehen 6 Versud1sserien zur Verfügung; es sind alles Misdiungen der Fichte und Budie, verglidien mit reinen Fichten, und gehören dem Molassegebiet des Hügellandes an, wo die Fichte außerhalb ihres natürlidien Verbreitungsgebietes ist, resp. durd1 künstlichen Anbau hin.gelangte.

Allgemeine Bestandes-Beschreibung der 6 Versuchsserien.

Serie I

Fichte und Buche gemischt Nr. 9 } Aufn. 1909-1928 im Alter von 50 bis

und Fichte rein Nr. 279 69 Jahren

Waldeigentümer: Bürgergemeinde Aarau.

Waldort: Gönhard-Brunnstube.

Meereshöhe und Exposition: 435 m SSW 5°.

Boden: Fläche 9 Lehm bis Lett auf unterer Süßwassermolasse, ohne Steine, 20 - 25 cm Dammerde, krümelig, allmählicher U ebergang zum rohen Mineralboden. Tiefste Wurzel bei 75 cm.

Serie II

Fläche 279 Lehm bis Lett ohne Steine, keine Dammerde schroffer Uebergang von der schwachen Humusdecke zum rohen mineralischen Boden. Tiefste Wurzel bei 70 cm.

Fichte und Buche gemischt Nr. 24} Aufn. 1910-1928 im Alter von 49 bis

und Fichte rein Nr 280 67 Jahren.

Waldeigentümer: Bürgergemeinde Solothurn.

Waldort: Obere Leimgrube.

Meereshöhe und Exposition: 505 m eben.

Boden: Tiefgründiger Lehm, nach unten lettartig werdend, mit wenig Steinbeimengung erratischen Ursprungs, aufliegend auf unterer Süßwassermolasse, Boden nach unten verschlossen, auch im ge- mischten Bestand keine eigentliche Dammerde, weil die Laub- holzbeimengung bis jetzt prozentual noch zu schwach war; tiefste Wurzeln im gemischten Bestand 80 cm, im reinen Fichtenbestand 70 cm. Im gemischten Bestand haben sich die Verhältnisse seit 1910 gebessert.

(4)

Serie III

Fichte und Buche gemischt Nr. 36 I und II} Aufnahmen 1913-1929 mit und Fichte rein Nr. 285 mittl. Alter von 44-60 Jahren.

Waldeigentümer: Burgergemeinde Aarberg (Kt. Bern).

Waldort: Grafenmoos.

Meereshöhe und Exposition: 540 m .NNW 10°.

Boden: Fläche 36 Quartär erratisch auf Muschelsandstein (Meeresmolasse jurassischen Ursprungs); sandiger Lehm nach unten fest werdend mit quarzitischen Gesteinen, 20 cm Dammerde, mit allmählichem Uebergang zum mineralischen Boden. Tiefste Wurzel bei 75 cm.

Fläche 285 Quartär erratisch auf Meeresmolasse; sandiger Lehm nach unten fest, quarzitische Beimengungen, keine Dammerde, U ebergang zum mineralischen Boden schroff. Tiefste Wurzel bei 80 cm.

Serie IV

Fichte und Buche gemischt Nr. 33} Aufn. 1911-1929 im Alter von 53 bis

und Fichte rein Nr. 284 71 Jahren

Waldeigentümer: Bürgergemeinde Zofingen.

Waldort: Boonwald-Weierhubel.

Meereshöhe und Exposition: 555 m eben.

Boden: Fläche 33 Tiefgründiger sandiger Lehm mit wenig Quarzknollen und Schlemmsand; tiefste Wurzel bei 82 cm; schwache Damm- erdeschicht, Boden nach unten rasch fest werdend, aufliegend auf

·Muschelsandstein (Meeresmolasse).

Fläche 284 Tiefgründiger sandiger Lehm mit wenig Quarzgestein, mager und nach unten festwerdend, ungünstig für das Eindringen der Wurzeln; geringe Wurzeltiefe, tiefste Wurzel bis 70 cm;

ohne Dammerde, aufliegend auf Muschelsandstein.

Serie V

Fichte und Buche gemischt Nr. 30} Aufn. 191.1-1929 im Alter

und Fichte rein Nr. 282 76 Jahren

Waldeigentümer: Bürgergemeinde Gränichen (Kt. Aargau).

Waldort: Höfe.

Meereshöhe und Exposition: 465 m NNW 7°.

von 58 bis

Boden: Fläche 30 Sandiger Lehm, bis 1,5 m ohne Steinbeimengung;

größte Wurzeltiefe 1,5 m; schwache Dammerde unter der Laub- schicht, aufliegend auf Muschelsandstein (Meeresmolasse).

Fläche 282 Sandiger Lehm, nach unten rasch fest, lettartig werdend; Wurzeltiefe bloß 40 cm, aufliegend auf Muschelsandstein.

Serie VI

Fichte und Buche gemischt Nr. 31 und 32} Aufnahmen 1911-1929 mit mitt- und Fichte rein Nr. 283 lerem Alter von 99-117 Jahren

Waldeigentümer: Burgergemeinde Bern.

W a 1 dort: Fläche 31 Forst-Fußacker,

" 32 Forst-Spielwald-Eyberg,

"

283 Forst-Tscharnerhölzli.

(5)

Meereshöhe und Exposition: Fläche

"

"

31 32 283

631 m SSO 3°

630 m N 11

°

673 m-WSW 2°

Boden: Fläche 31 Bis 75 cm Tiefe von Gesteinsknollen durchsetzter brauner Lehm, darunter Kiesschicht aufgelagert auf unterer Süß- wassermolasse; tiefste Wurzel bis 130 cm, Dammerde 15-20 cm mit allmählichem U ebergang zum mineralischen Boden; günstiger Waldboden.

Fläche 32 Sandiger Lehm mit wenig Steinbeimengungen, auf- liegend auf unterer Süßwassermolasse, Boden locker, nach unten rasch f estwerdend, 10 -15 cm Dammerdeschicht ; tiefste Wur- zeln 70 und 155 cm (2 Probelöcher).

Fläche 283 Gut verwitterter milder Lehm mit Gesteinlmollen durchsetzt, aufliegend auf Meeresmolasse (Muschelsandstein); tiefste Wurzeln bei 65 cm.

Mit Ausnahme von zwei natürlich entstandenen Beständen sind alle übrigen dieser sechs Serien auf k ü n s t 1 ich e m Wege durch Pflanzung entstanden.

Weitere Erläuterungen werden noch folgen.

Die in der allgemeinen Beschreibung enthaltenen Daten über Bodenzustand und Bewurzelung beziehen sich stets auf die Verhältnisse bei der ersten Aufnahme der Bestände.

II. Zuwachs- und Ertragsleistung.

Die nachfolgende tabellarische Uebersicht enthält in abgekürzter Form das Ergebnis der ersten und letzten Aufnahme des bleibenden Bestandes - also V 1 und V 2 - und die Summe der nach der ersten Aufnahme stattgehabten Durchforstungen, also N; die Summe von V2

+

N, d. h. die gesamte Massenmehru~g, ihr kubischer und finanzieller Wert erscheinen in Spalten 11-1 S, aus der Differenz Vi

+ : -

V1 ergibt sid1 der seit der ersten Aufnahme erzeugte gesamte jährliche Zuwadls

(Spalte 14-16).

Der gesamte Geldwert wurde nach Sortimenten und Stärkeklassen auf Grund der Bestandessortimentstafeln des Verfassers 1) ermittelt.

1 ) Untersudrnngen über die Sortimentsverhältnisse der Fichte, Weißtanne und Buche und Taxatorische Grundlagen zur Forsteinrichtung.

Mitt. d. Schweiz. Centralanstalt f. d. forstl. Versud1swesen, Bd. XI, 2. Heft, S. 153-272 und Bd. XIV, 3. Heft, S. 297-398, speziell S. 385-390.

(6)

An Stärkeklassen und Nutzholzsortimenten wurden ausgeschieden:

Stärkeklasse Fichte Buche

für den Durchm. in 1,3 m Zopfstärke cm Zopfstärke cm

mit Rinde mit Rinde mit Rinde

über 50 cm 32 Sagholz 32 Sagholz 38-50

{ und

32

"

" 18 Bauholz 32

"

26-36

"

18

"

18 Schwellen

16-24

"

12 Stangen Brennholz

unter 16

"

Brennholz

"

Die verwendeten holzerntekostenfreien Einheits p reise ent- sprechen hezw. entsprachen bei B'eginn der Versuche den ortsüblichen mittleren Ansätzen; sie bleiben sid1 jeweils für alle Aufnahmen einer und derselben Serie gleich, um die direkte Vergleichbarkeit nicht zu gefährden.

Holzerntekostenfreie Einheitspreise loco Wald.

Serie I Serie II Serie III

Fichte Buche Fichte Buche Fichte Bud1e

Fr. Fr. Fr.

Sagholz 32 40 30 38

Bauholz 25 29 24

Schwellen 22 25 22

Stangen 18 20 20

Brennholz 11 17 13 18. 10 12

Reisig 5 7 7 10 7 9

Serie IV Serie V Serie VI

Fichte Buche Fichte Buche Fichte Buche

Fr. Fr. Fr.

Sagholz 35 42 40 35 30 40

Bauholz 27 27 27

Schwellen 30 29 23

Stangen 21 22 20

Brennholz 10 16 15 20 10 13

Reisig 4 6 8 10 3 5

Bei Serie III und VI wurde wegen vorhandener Altersdifferenz das durchschnitt 1 ich e Alter des gemischten und reinen Bestandes zu Grunde gelegt; denn gegenüber der Tatsache eirier gemeinsam durchlaufenen Wuchsperiode des reinen und gemischten Bestandes einer und derselben Serie sind gewisse Altersdifferenzen - namentlich in höherem Alter - weniger einflußreich.

So ist z.B. gerade bei Serie VI wichtig·, daß die Wuchsperiode Ende 191.1- 1916 mit 5 feuchten Jahren und hohem Zuwachs des einen Bestandes nicht durch Altersverschiebungen mit Jer Trockenperiode 1917.- l 923 und g·eringem Zuwad1s des andern Bestandes zusammenfallen.

(7)

Vorerträge

Gesamt-Ertrag Gesamt-Zuwachs

Bleibender Bestand nach der seitder1.Aufnahme

1.Aufnahme seit der 1. Aufnahme V2+N-V1 Jahr

N v~+N n

der Stammzahl Holzmasse

Mittlere Mittlere

Auf- Stamm- Holzmasse Holzmasse

nahme Höhe Derb- Sesamtmasse Derb- Ses. Wert Kreis-

stärke holz Masse Derb- / Ses. in fläche Derb- / Ses.

Stück 0/o holz

cm m Fm Fm o/o Fm Fm holz / Masse Franken m2 holz I Masse

Fm Fm Fm Fm

1 2 3 4 5 6 ? 8 9 10 11

1

12 13 14 15

1

16

Serie I Fichte und Buche gemischt Nr. 9

}

für die Aufnahmen 1909-1928 im Alter

Fichte rein Nr. 279 von 50-69 Jahren

Fichte und Buche 9

1009 1280 20,6 23,8 486 5ö5 =V1 Fi. 724 66,6 23,6 24,5 380 438 77,5 Bu. 556 43,4 15,7 21,9 106 127 22,5

186 209 900 999 20,629 1,21 21,8 22,8 Fi. 165 181 735 806 17,443 1,04 18,7 19,4 Bu. 21 28 165 193 3,186 0,17 3,1 3,4 1928 796 28,3 30,2 714 790 =V2

Fi. 440 55,3 33,5 31,3 570 625 79,1 Bu. 356 44,7 20,2 26,3 144 165 20,9

Fichte2?'9

1009 1672 18,9 21,5 520 624 =V1

198 218 875 981 17,956 1,09 18,7 18,8 1928 ~76 25,7 28,1 677 763 =V2

Serie II Fichte und Bud1e gemischt Nr. 24

}

für die Aufnahmen 1910-1928 im Alter

Firnte rein Nr. 280 von 49-6? Jahren

Fichte und Bud1e 24

1910 1676 18,0 20,4 457 552 =V1 Fi. 1172 69,9 19,5 20,7 388 459 83,2 Bu. 504 30,1 14,0 18,7 69 93 16,8

228 257 775 868 18,728 1,15 17,7 17,5 Fi. 210 234 651 720 16,169 0,96 14,6 14,5 Bu. 18 23 12-! 148 2,559 0,20 3,1 3,0 1928 8-!2 25,2 26,5 547 611 =V2

Fi. 506 60,1 28,7 27,4 441 486 79,6 Bu. 336 39,9 18,7 23,3 100 126 20,4

Fichte280

1910 1716 18,4 20,9 530 643 -V1

205 228 924 1032 22,883 1,26 21,9 21,6 1928 840 27,4 2 ,4 719 804 V2

1

(8)

Vorerträge

Gesamt-Ertrag Gesamt-Zuwachs

Bleibender Bestand nach der seit der1. Aufnahme

1.Aufnahme seit der 1. Aufnahme V2+N-V1 Jahr

N V2+N n

der Stammzahl Holzmasse

Mittlere Mittlere

Auf- Stamm- Holzmasse Holzmasse

nahme Höhe Derb- Gesamtmasse Derb- 6es. Wert Kreis-

stärke holz Masse Derb- 1 6es. in fläche Derb- Bes,

Stück 0/o holz

cm m Fm Fm o/o Fm Fm holz Masse Franken m2 holz Masse

Fm Fm Fm Fm

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

1

12 13 14 15 16

Fichte und Bud1e gemischt Nr. 36 1

l

für die Aufnahmen 1913-1929 im Serie III

" ,, " " " 36 II durchschnittl.Alter von44-60 Jahren

Fichte rein Nr. 285

1 1 1

Fichte u. Buche 36 I

1913 1790 16,0 16,7 321 427 =V1 Fi. 1102 61,6 17,7 17,1 256 332 77,8 Bu. 688 38,4 12,9 15,4 65 95 22,2

186 216 691 802 1,46 23,1 23,5 Fi. 135 152 521 595 1,04 16,6 16,5 Bu. 51 64 170 207 0,42 6,5 7,0 1929 860 24,7 24,5 505 586 =V2

Fi. 516 60,0 27,4 25,2 386 443 75,6 Bu. 3-±4 40,0 19,9 22,7 119 143 24,4

Fichte u. Buche 36 II

1913 199-! 14,1 14,8 258 355 =V1 Fi. 848 42,5 16,2 14,4 . 160 208 58,6

· Bu. 1146 57,5 12,3 15,4 98 147 41,4

164 196 553 659 1,23 18,4 19,0 Fi. 98 112 293 340 0,55 8,3 8,2 Bu. 66 84 260 319 0,68 10,1 10,8 1929 866 22,2 22,4 389 463 =V2

Fi. 306 35,3 26,0 22,5 195 228 49,2 Bu. 560 64,7 19,8 22,4 194 235 50,8

Fidlte285

1913 1362 20,4 21,1 490 584 -V1

225 251 835 931 1,34 21,5 21,7 1929 754 28,1 27,1 610 680 -V2

(9)

\

Vorerträge Gesamt-Ertrag Gesamt-Zuwadis

Bleibender Bestand nadi der seit der 1.Aufnahme

seit der 1. Aufnahme

V2+N- V1

Jahr !.Aufnahme

V2+N

der Stammzahl Holzmasse N n

Mittlere Mittlere

Auf- Stamm- Holzmasse Holzmasse

nahme Höhe Derb- Gesamtmasse Derb- Ses. Wert Kreis-

stärke holz Masse Derb-1 Ges. in fläche Derb- 1 Ses.

Stück O/o holz

1

cm m Fm Fm O/o Fm Fm holz I Masse Franken m2 holz \ Masse

Fm Fm Fm Fm

1 2

1

3 4 5 6 7

1

8 9 10 11

1

12 13 14 15

1

16

Serie IV Fichte und Buche gemischt Nr. 33

}

für die Aufnahmen 1911-1929 im Alter

Fichte rein Nr. 284 von 53-71 Jahren

Fichte und Buche 33

1911 1174 20,0 20,8 403 496 =V1 Fi. 804 68,5 21,2 21,3 319 382 77,1 Bu. 370 31,5 17,3 19,4 84 114 32,9

193 218 686 791 15,839 0,95 15,7 16,4 Fi. 167 186 505 573 11,817 0,62 10,3 10,6 Bu. 26 32 181 218 4,022 0,33 5,4 5,8 1~29 656 26,7 27,5 493 573 =V2

Fi. 376 57,3 28,8 2S,4 338 387 67,5 Bu. 280 42,7 23,6 25,8 155 186 32,5

Fichte284

1911 1270 20,4 20,6 454 541 =V1

197 220 702 800 16,022 0,87 13,7 14~f!

1929 718 26,4 26,0 505 580 =V2

Serie V Fichte und Buche gemischt Nr. 30

}

für die Aufnahmen 1911- 1929 im Alter

Fichte rein Nr. 282 von 58-76 Jahren

Fichte und Buche 30

1911 790 24,1 26,2 462 550 =V1 Fi. 430 54,4 26,6 26,9 322 366 66,5 Bu. 360 45,6 20,6 24,8 140 184 33,5

176 199 720 827 19,987 0,79 1--1,3 15,4 Fi. 129 141 483 535 13,578 0,50 8,9 n,4 Bu. 47 58 237 292 6,409 0,29 5,4 6,0 1929 472 31,6 31,7 544 628 =V2

Fi. 246 52,1 34,9 32,4 354 394 62,7 Bu. 226 47,9 27,4 30,4 190 23+ 37,3

Fichte282

1911 1034 23,0 24,-! 526 617 =V1

166 181 802 896 21,633 0,95 15,3 15,5 1929 638 30,4 29,7 636 715 =V2

(10)

Vorerträge Gesnmt-Ertrag Gesamt-Zuwachs

Bleibender Bestnnd nad1 der seit der 1.Aufnahme

seit der 1. Aufnnhme

Vi+N- Vi

Jahr !.Aufnahme

V2+N

der Stammzahl Holzmasse N n

Mittlere Mittlere

Auf- Stamm- Holzmasse Holzmasse

nahme Höhe Derb- Gesamtmasse Derb- Ses. Wert Kreis-

stärke Derb- 1 Ges.

Stück O/o ho1z

1

holz Masse in fläche Derb- Ges.

cm m Fm Fm O/o Fm Fm holz

I

Masse Franken mB holz Masse

Fm Fm Fm Fm

1 2 1 3 4 5 6 7

1

8 9 10 11

1

12 14 15 16

Fichte und Buche gemisd1t Nr. 31

f

für die Aufnahmen 1911-1929 im Serie VI Fichte, Föhre u. Buche „ ., 32

durchsdmittl. Alter von 99-11? Jahren Fichte rein Nr. 283

1 1 1

Firnte und Bucl1e 31 1911 632 30,5 29,6 637 737

Fi. 354 56,0 36,2 30,2 508 578 78,6 Bu. 278 44,0 21,2 27,6 129 159 21,6

266 296 917 1035 23,235 0,90 15,6 16,6 Fi. 220 242 732 814 19,694 0,72 12,4 13,1 Bu. 46 53 185 221 3,541 0,18 3,2 3,5 1929 380 38,0 34,7 651 740 =V~

Fi. 198 52,1 46,4 35,9 512 572 77,3 .

Bu. 182 47,9 26,0 30,6 139 168 22,7

Fichte, Föhre und Buche 32 1911 600 29,9 30,3 607 688 =-V1

Fi. 287 47,8 34,2 31,1 40-:1 460 66,9 Fö. 77 12,9 35,6 31,9 100 106 16,4 Bu. 236 39,3 20,8 25,8 103 122 17,7

I 260 286 880 975 22,841 0,86 15,2 15,9 Fi. 166 183 584 648 15,549 0,55 10,0 10,4 Fö. 53 56 136 143 3,676 -0,12 2,0 2,1 Bu. 41 47 160 184 3,116 0,18 3,2 3,4 1929 352 37,7 3-:1,8 62(J 689 =V2

Fi. 158 44,9 44,9 36,6 418 4ß5 ß7,4 Fö. 42 11,9 42,6 34,9 83 87 12,7 Bu. 152 43,2 26,4 29,6 119 137 19,9

Ficilte283

1011 728 28,9 29,8 683 762 ·V1

299 834 948 1047 2-:1,226 0,89 14,8 15,8 1929 392 37,2 34,0 649 713 -·V2

1

(11)

Aus den pro Hektar mitgeteilten tabellarisd1en Angaben der sed1s Versuchsserien ergibt sich zunächst die erfreulid1e Tatsache, dafi die gemischten Bestände mehrheitlich einen gröfiern oder ebenso groflen Zuwadis aufweisen als der zugehörende reine Fiditenbestand, sofern die Laubholzbeimisdmng der Masse nach nicht über 30 % geht.-

Zwar besitzt bei Serie V der gemisdite Bestand eine Laubholzbei- mischung von 35 % der Masse nadi und dodi einen ebenso hohen Zuwad1s wie der zugehörende reine Fiditenbestand; dod1 ist letzterer etwas geringerer Bonität.

Im

H

o

1

z v o r r a t dagegen bleiben die gemisditen Bestände mehr- heitlich hinter den reinen Fiditenbeständen zurück. Dies hängt zusammen mit der rasdieren Entwicklung der Fidite von der Jugend bis ins mittlere Alter gegenüber der Budie, speziell auf den lehmigen Molasseböclen des Hiigellandes. Dadurch besitzen die reinen Fichtenbestände im Alter von etwa 50-60 Jahren einen mehr oder weniger großen Vorsprung, von welchem Zeitpunkt an ihre Massenproduktion in der Regel ziemlich rasch zurückgeht.

Eine Bestandesmisdiung von Nadel- und Laubholz, bezw. der F'idite mit Buchen ermöglicht-und erleiditert die Durmführung eines Lichtungs betriebe s etwa vom mittleren Bestandesalter an, ohne dafi Bestand und Boden Sdiaden leiden, wie das in reinen Fiditen-

beständen vork~mmen kann; aum tritt dann im gemisd1ten Bestand • kein Zuwad1srückgang ein wie meistens in reinen geschlossenen, sondern

eher eine Zuwadissteigerung, womit der in älteren gemisditen Beständen ansonst eintretende Massenausfall gegenüber reinen Beständen teil- weise oder g·anz kompensiert werden kann. Neben einer bessern Kronen- entwicklung wirkt audi der bessere Bodenzustand erhöhend auf den Zuwachs.

Im gesamten Ge 1 d wert von V2

+

N - bleibender Bestand bei der letzten Aufnahme plus Summe der Vorerträge nach der 1. Aufnahme - ist der gemischte Bestand der Serien I, IV, V'und VI dem reinen Fichtenbestand ebenbürtig.

Der Unterschied zugunsten des reinen Fichtenbestandes in Serie II erklärt sich aus der bereits erwähnten Bestandesgesmidite; in Serie III ist der Geldwert des reinen und gemischten Bestandes des erheb.liehen Altersunterschiedes wegen gerade zur Zeit des erhöhten Massenzu- wachses nicht vergleidibar, und deshalb in der Tabelle weggelassen.

Bei Zugrundelegung g 1 eichen Alters aber differieren beide Bestände hei einem Geldwert von Fr. 12,400 resp. Fr. 11,600 um Fr. 800, weld1e Differenz mit zunehmendem Bestandesalter abnehmen wird.

(12)

Legt man der V ergleiclrnng die Größe und den Wert des j ä h r- 1 i c h e n G e s a m t -Z u w a c h s e s von der ersten bis zur letzten

Aufnahme zu Grunde, so ergibt sich:

Gemischter Bestand Reiner Bestand

Zuwachs Zuwachs

Laubholz- Gesamt- Wert Gesamt- Wert

beimischung masse masse

¼ Fm Fr. Fm Fr.

Serie I 21 22,8 mit 571 18,8 mit 457

"

II 18 17,5

"

504 21,6

"

661

"

III

Abtlg. I 23 23,5

"

492 21,7 598

II 45 19,0 343

"

" "

"

IV 27 16,4

"

413 14,4

"

371

"

V 35 15,4

"

461 15,5 " 487

"

VI

Fläche 31 22 16,6

"

429 15,8 433

32 19 15,9 417

"

" "

Hinsichtlid1 Masse und Wert des jährlichen Zuwachses ist also mit einer einzigen Ausnahme jeweils der gemischte Bestand dem entspre- t-h.enden Fichtenbestand so gut wie ebenbürtig.

Die Wertberechnung stützt sich hier auf Annahme gesunden Holzes. Unter Berücksichtigung eines größeren Wertverlustes durch Rotfäule in den reinen Fiditenbeständen gestaltet sich die Sachlage nod1 mehr zugunsten der gemischten Fichten-Buchenbestände.

III. Bestandeshiologische Einflüsse.

Vorerst wäre zur näheren Charakterisierung der einzelnen Serien in ,valdbaulicher Hinsicht nod1 folgendes beizufügen. Mit Ausnahme der aus natürlicher Verjüngung hervorgegangenen beiden gemischten Bestände Fichte und Buche Nr. 31 und 32 sind alle übrigen Bestände künstlid1 durdi Pflanzung entst~nden.

Serie I, Gönhard, Aarau.

Reihenweise Anpflanzung im Frühjahr 1859 nach stattgehabtem Kahl- schlag und dreijährigem Waldfeldbau, je zur Hälfte mit Fichten und Buchen im jetzt gemischten, mit Fichten und Tannen im jetzt reinen Fichtenbestand, da die Tannen nie zur Entwicklung gelangten und frühzeitig verschwanden;

Pflanzverband ursprünglich 1,2/0,9 im gemischten Bestand, resp. 1,2 0,75 im reinen Fichtenbestand, später 2,4/0, 75; Hochdurchforstung seit 1909.

(13)

S t an d d e r R o t f ä u 1 e b e i m Au s hieb s m a t e r i a 1 i n Pr o z e n t e n.

1. Aufnahme 1909

2.

"

1915

3. " 1923

4.

"

1928

Fichte rein 279

Stammzahl Derbholz

o;o o;o

12,7 2,7

15,2 1,6

21,1 3,0

15,6 2,3

Fichte mit Buche

9

Stammzahl Derbholz

¾ o;o

3,0 0,3

0 0

19,0 1,3

9,5 3,2

Serie II, Leimgrube, Solothurn.

Reihenweise Pflanzung im Verband 1,5/0,9-1,2, 2/s Nadelholz (Fichte und Tanne) und 1/..., Laubholz (Buche mit wenig Eschen, Ulmen und Eichen), nach kahlem Abtrieb des alten Bestandes (Laubholz mit etwas Tanne und nachfolgendem Waldfeldbau); durch das fast gänzliche Zurückbleiben der Tannen konnte sich die Fichte ganz ungebührlich entwickeln und wurde rauh und breitastig und bedrängte das Laubholz. Von 1910-1928 mußte das Laubholz stark begünstigt werden. Erst jetzt besitzt der Boden eine zwar schwache aber vollständige Laubdecke; durch das Zurückdämmen der Fichte konnte der Bestandesvorrat nur langsam steigen und steht gegenwärtig noch zurück, wird sich aber wahrscheinlich erholen; sein Zuwachs steht nur wenig unter demjenigen des reinen Fichtenbestandes. Letzterem waren noch Weißtannen beigemischt, die aber größtenteils verschwunden sind.

Stand der Rotfäule b e im A u s h i e b s m a t e r i a 1 in Pr o z e n t e n.

Firnte rein Fichte mit Budie

280 24

Stammzahl Derbholz Stammholz Derbholz

o;o O/o O/o o/o

1. Aufnahme 1910 6,5 0,9 25,6 8,0

2.

"

1916 26,3 2,8 44,8 8,2

3.

"

1923 17,4 2,0 42,1 6,9

4.

"

1928 37,5 6,5 26,3 3,1

Serie III, Grafenmoos, Aarberg.

Reihenweise Pflanzung nach Kahlschlag und zweijährigem Waldfeld- bau, Verband im gemischten Bestand 1,2/0,9

in 36 I 0,6 Nadelholz und 0,4 Laubholz in 36 II 0,4 ,, " 0,6 "

Fichte, Tanne, Föhre, Lärche, Buche, Ahorn, Eiche.

Reiner Fichtenbestand Verband 1,2/1,2-1,5. Nach Kahlschlag des alten Bestandes Stockrodung, aber ohne Waldfeldbau. Boden locker, besser als im gemischten Bestand.

(14)

Stand der Rotfäule beim Aush1ebsmaterial in Prozenten.

Fichte rein Fichte mit Buche Fichte mit Buche

285 36 I 36 II

Stammzahl Derbholz Stammzahl Derbholz Stammzahl Derbholz

o;o O/o o;(I O/o O/o o;o

1. Aufnahme 1913 40,8 6,9 6,6 2,2 6,6 2,2

2.

"

1919 32,1 5,0 8,9 1,9 9,1 2,7

3.

"

1925 60,6 13,1 37,7 7,9 16,7 5,7

4.

"

1929 45,3 8,7 50,0 6,6 64,7 12,2

Serie IV, Boonwald, Zofingen.

Nach kahlem Abtrieb des alten Bestandes (1867) 3 Jahre Waldfeldbau und reihenweise Pflanzung (Vorwaldsystem) mit 2/3 Nadelholz (Fichten als Hochwaldreihen mit Föhren und Lärchen als Vorwaldreihen)· und Laubholz (Buchen, Eichen, Ahorn). Verband 1,2/0,75-0,90; das Vorwaldsystem wurde aber in der Folge nicht streng durchgeführt.

Reiner Fichtenbestand, kahler Abtrieb des alten Bestandes 1863 und 3 Jahre Waldfeldbau, Vorwaldsystem mit Fichten, Lärchen, Föhren, Laub- holz (Eschen, Eichen), die Vorwaldreihen wurden genutzt, es blieb der reine Fichtenbestand übrig. Bestand rauhastig und abgängig.

St a n d d e r R o tf ä u 1 e b e i m Au s h i e b s m a t e r i a 1 i n Pr o z e n t e n.

Fichte rein Fichte mit Buche

284 33

Stammzahl Derbholz Stammzahl Derbholz

C/0 O/o O/o O/o

1. Aufnahme 1911 2,9 0,5 8,4 1,3

2.

"

1917 3,3 0,4 22,7 4,2

3.

"

1924 15,2 1,6 35,9 3,6

4. 1929 25,0 2,6 16,0 1,5

Serie V, Höfe, Gränichen.

Nach kahlem Abtrieb des alten Bestandes (von 1854 an) 2 Jahre Wald- feldbau, reihenweise Anpflanzung je zur Hälfte mit Fichte und Buche im Ver- band 1,5/0,9. Rasche Entwicklung der Fichten.

Reiner Fichtenbestand, Verband ebenfalls 1,5/0,9. Gute Entwicklung bis zur vorletzten Aufnahme, von welchem Zeitpunkt an ein deutlicher Rückgang zu konstatieren ist.

Stand der R o t f ä u le b e i m A u s h i e b s m a t e r i a 1 in P r o z e n t e n.

Firnte rein Fichte mit Buche

282 30

Stammzahl Derbholz Stammzahl Derbholz

0/o o;o O/o O/o

1. Aufnahme 1911 33,3 3,1 31,4 3,8

2.

"

1916 54,5 6,4 44,7 4,5

3. 1923 54,3 12,7 37,5 4,7

4.

"

1929' 44,9 8,1 65,6 9,2

(15)

Serie VI, Forst, Bern.

Die beiden gemischten Bestände sind aus natürlicher Verjüngung her- vorgegangen. Nr. 31 Fichte mit Buchen und wenig Tannen,

Nr. 32 Fichte (mit wenig Tannen und Föhren) gemischt mit Buche.

Beides wuchskräftige, schöne Altholzbestände mit urwüchsigem Charakter.

Reiner Fichtenbestand durch unregelmäßige 'Pflanzung entstanden, gesund, weil der Boden durch eine unterliegende Kiesschicht auf natürliche Weise drainiert ist.

Fichtenholz in allen drei Beständen von sehr schöner, weißer Farbe.

S t an d d e r R o t f ä u 1 e b e i m A u s h i e b s m a t e r i a 1 in Pr o z e n t e n.

Fichte rein Fid1te mit Buche Fichte mit Buche

283 31 32

Stammzahl Derbholz Stammzahl Derbholz Stammzahl Derbholz

o/o o/o O/o o/o O/o O/o

1. Aufnahme 1911 5,9 0,7 25,0 4,6 18,3 3,1

2.

"

1916 28,6 3,8 43,5 4,3 16,0 2,1

·~

Ü,

"

1923 0 0 26,3 6,0 18,0 2,3

4.

"

1929 7,7 0,5 16,7 2,1 47,6 11,0

Allgemeine Gesichtspunkte.

1. Von besonderem Interesse ist der Einfluß einer Laubholzbei- mischung zur Fid1te auf die Gesundheit der Bestände, speziell mit Bezug auf die R o t f ä u l e der Fichte.

Diese Verhältnisse wurden seit der Anlage der ersten Versuchs- Häd1en - also seit 1888 - ermittelt und bei jeder wiederholten Aufnahme fortgeführt, durch besondere Notierung der Stammnummer, der Länge und Masse der erkrankten Stammstücke. Hier ist angegeben die Anzahl der stockroten Aushiebe in Prozenten aller Fichtenaushiebe und die Holzmasse der erkrankten Stücke in Prozenten der Derbholz- masse aller Fid1tenaushiebe bei jeder Durchforstung.

Zu diesen Zahlenwerten wäre noch folgendes erläuternd beizufügen:

In Serie III, Aarberg, Fid1te und Buche 36 II, rührt das hohe Massenprozent von 12,2 % an krankem Holz der Aufnahme von 1929 von 2 starken Stämmen her, die auf 11 und 4 m Länge rotfaul waren; das gleiche trifft in Serie V, Gränichen, für 3 Stämme zu, welche auf 5, 4 und 2 m Länge rotfaul waren, ebenso für Serie VI, Bern, für 3 starke Stämme auf ?, 4 und 4 m rotfaut was drei Viertel der gesamten rotfaulen Holzmasse ausmacht.

Der zugeh.füende Fichtenbestand Nr. 283 Tsdrnrnerhölzli besitzt ganz ausnahmsweise günstige Verhältnisse. Unter einer ca. 1 m tiefen Lehm-

(16)

sd:iid1t folgt eine diluviale Kiesschicht, die den Boden auf natürlid1e Weise stets draini~rt und locker erhält, was der Fichte ganz besonders zusagt.

Dieser Bestand mit noch einem solchen im bernischen Staatswald

„Bauholz" bei Lyß sind überhaupt die zwei einzigen gesunden, im

Hügelland liegenden Versuchsfläd1en mit reinen Fichten, .die im Alter von ca. 100 Jahren von der Rotfäule so gut wie verschont wurden.

Die Stammzahl- und Massenprozente für Fichte Nr. 284 in Serie IV Zofingen sind in Wirklichkeit zu günstig dadurch, daß jeweils zwischen zwei Aufnahmen stärkere Dürrholzstämme als „zufällige Nutzungen"

von der Verwaltung entfernt worden sind, die sich als rotfaul erwiesen haben, hier aber nicht erscheinen.

Unter Berücksichtigung dieser mehr zufälligen Vorkommnisse ergibt sich, daß die gemischten Bestände der Fidite mit Buche weniger Rot f ä u 1 e aufweisen als die reinen Fid1tenbestände, bezw. daß sich dort die Verhältnisse zusehends bessern, während in den reinen Fiditen eher eine Verschlimmerung zu konstatieren ist.

2. Der günstige Einfluß einer Bestandesmisdmng der Fidite mit de.r Buche kommt aud1 im H ö h e n wachst um der Fichte zum Ausdmck, zwar weniger in den mittleren Bestandeshöhen, wohl aber in den mittleren Klassen höhen. Ein Teil dieser Mehrleistung ist zwar rein rechnerischer Art, indem im gemischten Bestand schwächere beherrsdite und unterdrückte Fichten durd1 die Anwesenheit von Laubholz völlig entbehrlich werden, im reinen Fiditenbestand aber dem Füllbestand zu verbleiben haben, solange sie lebensfähig sind.

In den höheren Stärkeklassen dagegen wird dieses Moment mehr und mehr gegenstandslos; denn hier stel).en die Fiditen in reinen und gemisditen Beständen in Lid1twuchs. Gleichwohl produziert der Misdi- hestand von Fidite mit Budie nidit nur größere Höhen, sondern auch größere Stammstärken. Hierin spridit sich neben dem wadistums- fördernden Einfluß des früheren Lichtstandes audi derjenige eines durd1 den Laubapfall bedingten bessern Bodens aus; denn der gemischte Fichten-Budienbestand verschafft sidi selbst eine humose, lockere Dammerdeschidit mit mildem Humus, was den reinen Fichtenbeständen des Hügellandes in der Regel fehlt.

Mit Ausnahme von Serie II - Solothurn - besitzt also die Fid1te in den gemischten Beständen für eine und dieselbe Stärkeklasse größere Klassenhöhen als im zugehörenden reinen Fichtenb~stand. Bei Serie II ]äflt sich diese einzige Ausnahme aus der mitgeteilten Bestandes- gesd.1ichte leimt ableiten.

(17)

Mittlere Klassen-Höhen der Fichte in gemischten und reinen Beständen.

Stärkeklasse Fichte und Buche gemisdit Fichte rein Serie für den Durch-

messer in 1,3 m

cm m m m m m m m m

Serie I Fläche Nr. 9 Fläche Nr. 279

Alter 50 56 64 69 50 56 64 69

8-14 21,4 -

-

- 17,7 20,8 22,0 -

16-24 23,8 24,6 26,6 26,9 22,1 24,2 25,8 26,3 26-36 26,3 27,9 30,3 31,3 - 26,1 29,2 30,1

38-50 - - 32,6 33,4 - - - -

Serie II Fläd1e Nr. 24 Fläche Nr. 280

Alter 49 55 62 67 49 55 62 67

8-1--1: 18,3 17,9 - - 17,2 18,9 23,2 -

16-24 21,1 23,1 24,5 24,9 22,8 24,2 28,3 26,4 26- 36 23,6 26,7 28,4 28,8 25,2 27,3 28,8 29,9

38-50 - - - 30,7 - - 31,0 32,0

Serie III Fläche Nr. 36 I Fläd1e Nr. 285

Alter 38 44 50 54 - - 50 56

8-14 15,3 14,8 17,6 17,6 - - 17,9 19,3

16-24 18,1 21,3 23,0 24,4 - - 21,ß 24,3

26-36 20,8 22,6 25,5 26,5 - - 23,6 27,2

38-50 - - - 27,7 - - - -

Fläche Nr. 36 II Fläche Nr. 285

Alter 38 44 50 5-! - - 50 56

8-14 - - - - - - 17,9 19,3

16-2-! 18,1 20,8 22,9 23,8 - - 21,8 2-1,3 2ß-3ß 20,8 23,3 25,1 26,4 - ·- 23,6 27,2

1

(18)

Mittlere Klassen-Höhen der Fichte in gemischten und reinen Beständen.

Stärke klasse Fid:de und Buche gemisd11 Fichte rein

Serie für den Durd1- mcsser in 1,3 m

cm m lll m m 111 111 m m

Serie IV Fläche Nr. 33 Fläche Nr. 284

Alter 52 58 65 70 54 · 60 67 72

8-14 18,0 - - - 16,3 20,4 20,2 -

16-24 20,7 23,6 25,0 26,2 21,3 22,8 24,0 24,2 26-36 24,5 26,8 28,2 29,5 24,8 25,7 27,1 27,6

38-50 - - 30,6 31,5 - - - 29,7

Serie V Fläche Nr. 30 Fläd1e Nr. 282

Alter 57 62 69 75 58 63 70 76

8- 14 - - - - 21,2 22,4 - -

16-24 24,9 27,2 27,9 28,0 23,7 24,ß 25,7 26,7 26-36 28,9 30,1 30,7 32,0 27,2 28,6 29,4 30,2

38-50 - 32,6 33,9 34,7 - 29,8 32,2 32,4

Serie VI Fläd1e Nr. 31 Fläche Nr. 283

Jahr 1911 1916 1923 1929 1911 1916 1923 1929 16-24 26,8 29,0 - - 28,5 27,9 28,7 27,6 26-36 29,0 30,8 32,2 33,4 30,4 31,5 32,4 33,0 38-50 32,8 33,9 35,2 35,9 32,0 33,7 34,6 35,7

über 50 - 35,2 37,3 37,6 - - 35,6 37,2

Flädie Nr. 32 Fläche Nr. 283 Jahr 1911 1916 1923 1929 1911 1916 1923 H)29

16-24 26,2 28,8 - - 28,5 27,9 28,7 27,6 26-36 31,0 31,7 34,5 34,4 30,4 31,5 32,4 33,0 38-50 34,7 34,9 36,3 37,0 32,0 33,7 34,6 35,7 über 50 - 35,4 37,5 38,4 - - · 35,ß 37,2

(19)

ln Serie VI - Bern - würde der Untersdüed zugunsten der Bestandesmisdmng noch günstiger ausfallen, wenn der Vergleidmng nicht die gleichen Jahrgänge, sondern g 1 eiche s Alter zu Grunde liegen würde. Im höheren Alter von hundert und mehr Jahren ist übrigens der Einfluß des Alters nidlt mehr so groß als der klimatische Charakter gleicher W uchsperioden.

3. Hinsichtlich der für eine möglichst vorteilhafte :Massenproduktion geeignetsten und für Boden und Bestand hinreichenden L a u b h o 1 z- h e i m i s c h u n g von etwa 25 % der Masse sei besonders darauf hingewiesen, daß in der Jugend das Laubholz der Stamm z a h 1 nach ungefähr das Doppe 1 t e des angestrebten Massenprozentes betragen muß, damit im höheren Alter noch genügend Laubholz vorhanden sei, besonders auf den lehmigen Molasseböden, wie auch in den von Frost gefährdeten Lagen und auf sog. kalten Böden. Auf k a 1 k r e i c h e n Böden dagegen, wie im Jura, auf Kalknagelfluh (Speer, Sd1äniserberg gegen das Toggenburg hin), auf Muschelsandstein (Meeresmolasse jurassischen Ursprungs mit viel Kalkmuscheln) ist vielerorts die Buche der Fichte gegenüber vorwüd1sig und bedarf keiner besonderen Begünstigung.

Lieber die Laubholzbeimischung, ihre weitere relative Zu- oder Abnahme und ihren Einfluß auf die relative Zu- oder Abnahme des Vor- rates vergleiche man das Stammzahl- und Massenprozent der einzelnen Serien und Aufnahmen.

4. Im Zusammenhang mit einer Laubholzbeimischung zur Fichte ist aud1 die mehr oder weniger größere Ast rein h e i

t

der letzteren, zumal in Pflanzbeständen. Eine Beimischung von Laubholz, speziell von Bud1en, verhindert namentlich in der untern Stammpartie eine sonst eintretende Rauhastigkeit der Fichte. Das beigemischte Laubholz bildet hiefür ein natürliches Hindernis und bewirkt eher eine frühzeitige Sdiaftreinigung von den freilicli zahlreid1en~ meist aber nur dünnen Aesten und Zweigen. Nur da, wo Boden und Standort der Fichte ungleicli viel günstiger sind als den vielleicht beigemiscliten Buchen und Tannen, wird die Fid1te mit ihrem ungestümen Wachstum die gleid1en Verhältnisse finden bezw. herstellen wie in einer weitständigen reinen Ficlitenpflanzung. Ein solcher Fall ist Serie II und auch III; man kann wohl sehr leicht zu weit, niemals aber zu eng pflanzen; die beste Lehrmeisterin ist und bleibt immer die Naturverjüngung.

Speziell auch in der direkt unterhalb der grünen Krone sich befind- . liclien, meist ziemlich langen Zone mit dürren Aesten wirkt eine Laub-

(20)

holzbeimischung günstig auf die Schaftreinigung ein, indem unter solchen Bedingungen die Fichtenkronen größtenteils lang und schmal sind, .ohne jenen breitastigen Charakter anzunehmen, der ungünstig auf di~ Qualität der Baumschäfte einwirkt.

Auch wird ganz allgemein durch eine Laubholzbeimischung die Luftfeuchtigkeit im Bestande erhöht und dadurch die Tätigkeit der im Walde lebenden saprophytischen Pilze begünstigt, was ebenfalls die Schaftreinigung fördert.

5. Schließlich darf noch daran erinnert werden, daß der Nadelwald durch Laubholzbeimischung größere nachhaltige Bodenfruchtbarkeit erhält, größere natürliche Widerstandskraft und Gesundheit besitzt und die landschaftliche Schönheit erhöht wird.

Schlußbemerkungen.

Durch eine Laubholz- bezw. Buchenbeimischung zum Nadelholz, bezw. zu Fichten im Betrage bis zu 25

%,

höchstens bis zu 30 % der Masse werden Vorrat und Zuwachs eines solchen gemischten Bestandes gegenüber einem reinen Fichtenbestand nicht oder nur wenig vermindert:

im höheren Alter wird der Massenausfall mehr und mehr aufgehoben. Eine Laubholzbeimischung von ca. 25 % der Masse genügt, um dem Bestande und Boden alle Vorzüge der Bestandesmischung zu verleihen.

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