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Archiv "Ethikberatung: Klar, unprätentiös und gelungen" (01.03.2013)

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A 392 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 9

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1. März 2013 Es ist das Verdienst dieses Buches,

den aktuellen Stand des Themas, in vielen Richtungen vertiefend, auf mehr als 300 Seiten zusammenge- tragen zu haben. Dabei wird deut- lich, dass es „den Humor“ nicht

gibt. Die neuesten neurobiologi- schen Erkenntnisse mögen uns lach- haft erscheinen, sind aber der ernst- hafte Versuch, dem Humor auf na- turwissenschaftliche Weise näher- zukommen. Die Ergebnisse ermun- HUMOR IN DER PSYCHOTHERAPIE

Wieder zum Leben erwecken

tern und fügen sich als Mosaiksteine in die Emotionsforschung. Die ver- schiedenen Beiträge zeigen auch, wie mannigfaltig dieses Thema ist und wie schwierig abgrenzbar oder eindeutig definierbar. Die richtige Dosierung ist allerdings ebenfalls beim Humor gefragt: zu wenig un- terkühlt, zu viel überhitzt. Die im Buch gegebene Struktur hilft, sich nicht zu verlieren und eine gute Übersicht zu gewinnen. Das ist auch Ziel des Humors selbst: Abstand bei schwierigen Themen herstellen mit einem guten Gefühl.

Die geschickt angeordneten 19 Kapitel (hier wird ein weiter, schu- lenübergreifender Bogen gebildet) werden durch Einleitung und Schlusswort produktiv geklammert.

Der Herausgeberin ist es gelungen, Räume für die beteiligten Autoren zu öffnen und am Ende auch wieder zu schließen. Die weit gefächerten Einsatzmöglichkeiten des Humors reichen von der Schwangerschaft bis in die Nachzeit der Trauer. Hu-

mor ist gerade in Krisen oft abhan- dengekommen. Die Kunst besteht darin, ihn wieder zum Leben zu er- wecken. Das gilt für innere wie für äußere Bedrohungen, für Krankhei- ten, körperlichen, sexuellen Miss- brauch wie auch für Hafterfahrung und politische Verfolgung. Humor ist auf der ganzen Spannbreite wichtig, also auch für mittelschwe- re und leichte Störungen, für Kran- ke wie für Gesunde, für Jung und Alt. An dieser Stelle ist die prophy- laktische Wirkung des Humors her- auszustellen. Haben Sie heute schon gelacht? Sollte man sich im Sinne der Psychohygiene nicht je- den Tag Humor verordnen?

Das Buch ist ein guter Wegwei- ser und ein kompetentes Orientie- rungsmittel für die verschiedenen therapeutischen Anwendungsfor- men des Humors, auch geeignet als Nachschlagewerk. Eckart von Hirschhausen bringt es auf den Punkt: „Der Depressive hängt in der Vergangenheit fest, der Angst- patient in der Zukunft, aber wer lacht, ist immer für diesen Moment in der Gegenwart.“ Karl-Heinz Bomberg Barbara Wild: Humor in

Psychiatrie und Psychotherapie.

Neurobiologie, Methoden, Praxis.

Schattauer, Stuttgart 2012, 336 Seiten, gebunden, 39,95 Euro

Ethikkomitee, Ethikkonsil, Ethik- beratung: In deutschen Kliniken nimmt die Sensibilität für morali- sche Konflikte im Alltag zu. Institu- tionalisierte Dienste helfen aber nicht nur durch fallbezogenes Counseling bei kontrovers disku- tierten Entscheidungen. Sie können ebenso an der Erstellung von Leit - linien mitwirken oder mittels Fort- bildung die Kompetenz der Mitar- beiter für ethische Fragen erhöhen.

Damit verfolgen solche zumeist in den letzten zehn Jahren ins Leben gerufene Einrichtungen grundle- gend andere Ziele als die deutlich länger bestehenden Ethikkommis- sionen, deren primäre Aufgabe es ist, klinische Prüfungen von Arz- neimitteln und Medizinprodukten zu genehmigen.

Der vorhandenen Literatur zum expandierenden Feld der klinisch- ethischen Beratung haben der Er- ETHIKBERATUNG

Klar, unprätentiös und gelungen

langer Medizinethiker Andreas Frewer und seine Mitherausgeber nun einen Sammelband hinzuge- fügt, dessen 15 Einzelbeiträge den aktuellen Stand für eine ärztliche Leserschaft aufbereiten. In einem historischen Rückblick fokussiert der erste Teil des Buches auf die Entstehung der derzeitigen Praxis,

auf philosophische Grundlagen und die Bedeutung organisatorischer Rahmenbedingungen. Teil zwei veranschaulicht an vier Beispielen (Universitätskliniken Erlangen, Göttingen und Ulm sowie Kran- kenhaus Düsseldorf-Gerresheim), auf welch unterschiedliche Weise Ethikberatung implementiert wer- den kann. Der dritte Teil bietet ei- nen Ausblick auf mögliche künfti- ge Anwendungsfelder, wie ärztli- che Praxis, Altenhilfe oder Hospiz.

Für alle bereits jetzt involvierten Kollegen dürfte das juristische Schlusskapitel zu Haftungsrisiken von besonderem Nutzen sein. Ne- ben umfangreichen Literaturhin- weisen, einer Sammlung von Inter- netadressen und einem detaillierten Stichwortverzeichnis machen vor allem die klare Gliederung, ein un- prätentiöser Stil und ein gelunge- nes Layout das Werk zu einem Ge- winn für alle Interessierten, die sich in das komplexe Thema einar- beiten möchten. Axel Karenberg Andreas Frewer, Florian Bruns,

Arnd T. May (Hrsg.): Ethikberatung in der Medizin. Springer, Berlin 2012, 216 Seiten, gebunden, 49,95 Euro

M E D I E N

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