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Archiv "Perniziöse Syndrome bei Malaria" (09.09.1983)

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Academic year: 2022

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Wiedereröffnung von Arterienverschlüssen

niger indiziert ist eine Dilatations- behandlung auch bei solchen Pa- tienten, die wegen ihres Allge- meinzustandes einer Karotisdes- obliteration nicht mehr zugeführt werden können.

2.2 Lokale Fibrinolyse

~ Vertebrobasilares Stromge- biet: Doppelseitige Verschlüsse oder subtotale Stenosen der Aa.

vertebrales im intrakraniellen Seg- ment bzw. Verschlüsse der A. basi- laris haben eine außerordentlich hohe Letalität.

Auf der anderen Seite entwickeln sich Thromben in der A. vertebra- lis bzw. basilaris oft nur langsam, so daß es im typischen Fall zu kli- nischen Symptomen eines progre- dienten Schlaganfalles kommt.

Schließlich kann der klinisch un- tersuchende Arzt nur in be- schränktem Maße Auskunft dar- über geben, ob Funktionsausfälle durch ischämische Nekrosen oder aber durch eine prinzipiell reversi- ble, ischämisch bedingte Funk- tionsstörung der Neurone verur- sacht sind.

Aus diesen Gründen erschien uns die Anwendung von Fibrinolytika in den hirnversorgenden Gefäßen des vertebro-basilären Systems vertretbar, wenn nicht schon über 24 Stunden ein tiefes Koma oder eine "elektrophysiologische Stil-

le" im Hirnstamm besteht.

C> Technik: Über einen 1 mm star-

ken Katheter oder einen Ein- schwemmballonkatheter in der A.

vertebralis werden geringe Men- gen - nach jüngsten Erfahrungen nicht mehr als 50 000 bis 70 000 I.

E. Streptokinase- in Einzelbolus- injektionen appliziert.

Die intermittierende Applikations- weise vermindert das Risiko eines Fibrinogenabfalles durch Plasmin- ämie (Abbildung 4). Bei inzwi- schen 6 behandelten Patienten hatten wir in 3 Fällen insofern Er- folg, als diese Patienten überleb-

ten und ihre Symptome sich, zum Teil bis auf minimale Residuen, zurückbildeten.

~ Karotisströmungsgebiet: Schlaganfälle im Karotisversor- gungsgebiet sind in der überwie- genden Mehrzahl der Fälle nicht lebensbedrohlich.

Hier überwiegen nach dem bishe- rigen Erfahrungsstand die Risiken der lokalen Fibrinolyse in Gestalt hämorrhagischer lnfarzierungen ischämisch nekrotischer Areale den Nutzen der Behandlung.

~ Sinusthrombosen: Thrombo- sen der venösen Hirnblutleiter können einzelne Brückenvenen, Teile des Sinus oder aber fast alle großen Hirnblutleiter betreffen.

Bei begrenzten Thrombosen ist die Behandlung mit Heparin in der Regel ausreichend. ln Fällen mit Thrombosen fast aller großen Hirnblutleiter kommt es nicht sel- ten zu Blutungen und einer massi- ven Anschwellung des Hirns, die zum Tode führt.

Durch eine intermittierende, nied- rig dosierte lokale Streptokinase- therapie in der A. carotis interna kann dieser Prozeß aufgehalten werden.

Dabei hat sich bei sehr ausge- dehnten Thrombosen der kraniel- len Sinus gezeigt, daß eine Teilre- kanalisierung der großen Sinus ausreichend ist.

Die Fortsetzung der Behandlung, zunächst mit Heparin, anschlie- ßend mit Marcumar, hat in allen drei Fällen zu einer vollständigen Befreiung der Sinus von Thrombo- sen geführt (Abbildung 5).

Literatur beim Sonderdruck

Anschrift für die Verfasser: Professor Dr. med. Sven Effert Abteilung Innere Medizin I der Medizinischen Fakultät Goethestraße 27

5100 Aachen

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Perniziöse Syndrome bei Malaria

Zur Feststellung der Häufigkeit

"perniziöser Syndrome" (hier sind gemeint: Zerstörung der Erythro- zyten, Verstopfung kleiner Blutge- fäße und Toxämie) wurden die Krankenberichte von 560 männli- chen Patienten, die mit Plasmo- dium-vivax- und Plasmodium-fal- ciparum-lnfektion von Juni '78 bis Juni '80 in einem Lazarett im Nord- osten Indiens lagen, analysiert.

178 Patienten (31 ,8 Prozent) wa- ren mit P. vivax, 309 Patienten (55,1 Prozent) mit P. falciparum infiziert, und 73 Patienten (13, 1 Prozent) hatten eine Mischinfek- tion (P. vivax und P. falciparum).

Perniziöse Syndrome mit Beteili- gung eines oder mehrerer Organe wurden bei 68 Patienten diagno- stiziert; hierbei waren zerebrale und hämatopoetische Komplika- tionen am häufigsten (29,4 bzw.

47,1 Prozent). Während bei P. vi- vax wenig schwere Komplikatio- nen auftraten (in nur 2,3 Prozent der Fälle), hatten 27,4 Prozent der Patienten mit Mischinfektion und 14,2 Prozent der Patienten mit P.

falciparum eine Perniziosa.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß Aufmerksamkeit bei Veränderungen und atypischen Manifestationen sowie Früherken- nung mit rechtzeitiger gezielter Therapie über die Heilungschan- cen dieser verhütbaren schweren Krankheitssymptome entschei- den. Nach ihrer Ansicht sind wei- tere Studien über Immunologie, klinische Aspekte und therapeuti- sche Wirkstoffe - in Übereinstim- mung mit der wechselnden Viru- lenz und Manifestationen bei im- munen und nichtimmunen Popu- lationen - erforderlich, um die ständige Zunahme der Malaria-Er- krankungen in tropischen Län-

dern zu stoppen. Dpe

Gopinathan, V. P.; Subramanian, A. R.: Perni- cious syndromes in Plasmodium infections, The Medical Journal of Australia 2 (1 982) 568-572, Major V. P. Gopinathan, Military Hos- pital, Trivandrum-695006, Indien

Ausgabe A DEUTSCHES ARZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 36 vom 9. September 1983 33

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