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Archiv "Schlußwort" (08.08.1974)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

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Darstellung 2: Lebensalter-Verteilung in Prozent bei einer Gruppe von 168 postoperativ bestrahlten (unterbrochene Linie) und 167 postoperativ keiner Strahlenbehandlung unterzogenen Patienten mit Großhirn-Astrozytom III

Tabelle 1: Übersicht der mittleren Überlebenszeit und Art der The- rapie von 71 Glioblastom-Patienten aus den Jahren 1967 bis 1971 an der Universitäts-Nerven-Klinik Marburg (nach Solcher und Rühl- mann)

Zahl der Fälle

Mittlere Überlebenszeit in Monaten Therapie

keine Operation Bestrahlung

16 1,3

1,7 5,6 24

15 Operation und

Bestrahlung 16 9,3

Hirngliome

einer Selektion der Patienten be- ruht. Vereinzelte Krankheitsfälle mit unerwarteter oder ungewöhn- lich langer Überlebenszeit kommen mit und ohne Strahlenbehandlung vor.

Professor

Dr. med. Hans Kuhlendahl, Dr. med. Hartwig Miltz Neurochirurgische Universitätsklinik 4 Düsseldorf Moorenstraße 5

Schlußwort

Der Diskussionsbeitrag von Kuh- lendahl und Miltz stellt eine wert- volle Ergänzung unserer Untersu- chungen dar, zumal er aus neuro- chirurgischer Sicht aus einem rei- chen, in dieser Fülle sonst nicht er- faßten Krankengut schöpft. Aller- dings wird die rein neurochirurgi- sche Betrachtung dem Problem ge- nausowenig gerecht wie eine aus- schließlich strahlentherapeutische.

Dies ergibt sich auch aus den dar-

gestellten Absterbekurven, die vor allem bei Glioblastomen den Schluß zulassen, daß durch die operativen Maßnahmen die Le- bensqualität und die Überlebens- wahrscheinlichkeit des Patienten nicht entscheidend beeinflußt wür- den, so daß die wesentlich scho- nendere und weniger belastende Strahlentherapie bei dieser Tumor- form als alleinige Behandlung durchaus zu diskutieren ist.

Kuhlendahl und Miltz befinden sich im Irrtum, wenn sie davon ausge- hen, daß bei der Indikation zur Strahlenbehandlung eine positive Selektion erfolgt. Wir sind diesem Problem noch einmal nachgegan- gen und haben zur Klärung die Er- fahrungen der Neurologen (Profes- sor Solcher, Neurologische und Psychiatrische Klinik der Universi- tät Marburg) mit herangezogen (Tabelle 1), denn die Selektions- zentrale liegt sicherlich beim Neu- rologen, der die Diagnose stellt und die Behandlung vermittelt. Das sich dann ergebende Bild kann etwa wie folgt beschrieben wer- den:

Das Glioblastom ist eine tödliche Krankheit. Ausnahmen mit längerer Überlebenszeit sind extrem sel- ten. Fehldiagnosen sind hierbei immer zu vermuten. Die Le- bensverlängerung, die durch thera- peutische Maßnahmen erreicht werden kann, ist nur gering. Die Ergebnisse der alleinigen Strah- lentherapie sind nur wenig schlech- ter als die der kombinierten opera- tiv-strahlentherapeutischen Be- handlung. Die Letalität und die Ne- benwirkungen der Strahlentherapie sind, auch wenn man moderne Be- handlungsverfahren berücksichtigt, geringer als bei Operationen.

Professor Dr. med. Friedhelm Heß, Dr. med. Heinz-Karl Pemsel Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie

und Röntgendiagnostik 3550 Marburg an der Lahn Robert-Koch-Straße 8 a

2378 Heft 32 vom 8. August 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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