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as meistbesichtigte Ge- bäude in Deutschland ist der Kölner Dom – je- denfalls nach Auffassung von Harald Schlüter vom Domfo- rum. Er geht davon aus, daß die Zahl von durchschnittlich rund fünf Millionen Besu- chern 1998 sogar noch über- troffen werden könnte. Denn am 15. August feiert das Erz- bistum Köln den 750. Jahres- tag der Grundsteinlegung sei- ner gotischen Kathedrale.Aus diesem Anlaß soll der Jubilar in all seinen Facetten vorgestellt werden. „Denn während die Doppelturmfas- sade des Kölner Domes gleichsam als Markenzeichen mit hohem Identifikations- wert weltweit synonym für Köln steht, ist der Innenraum samt der darin aufbewahrten reichhaltigen Ausstattung nur wenigen näher bekannt“, sagte Schlüter. Dabei finden sich dort nicht nur Kunstwer- ke von europäischem Rang, sondern zahlreiche originale Ausstattungsstücke. Eine ei- gene Führungsreihe „Dom en détail“ ist deshalb diesen Zeugnissen von der Ge- schichte des Gotteshauses ge- widmet.
Musikalische Domführungen Als Annäherung an den Dom als Ort des Glaubens sind auch die Musikalischen Domführungen gedacht. An- liegen des Domforums sei es nämlich, „den Dom als leben- diges Gotteshaus und nicht als Museum zu zeigen“, so Schlüter. Schließlich finden viermal täglich öffentliche Führungen ohne Anmeldung
statt. Zusätzlich werden noch zwei englischsprachi- ge Führungen angeboten.
Außerdem zeigt das Domfo- rum mehrmals täglich in
deutsch und englisch einen Film (Multivision) über den Kölner Dom. Kinder und Ju- gendliche seien bisher etwas vernachlässigt worden, stellte
Schlüter selbstkritisch fest.
Doch auch das soll sich än- dern. Ein Arbeitskreis erar- beitet zur Zeit ein „profilier- tes Programm“. Am 16. Juni werden im Rahmen des Fe- stivals „Kinder bauen Brük- ken“ bereits zahlreiche Füh- rungen für junge Besucher der gotischen Kathedrale an- geboten.
Romanische Kirchen
Im Jubiläumsjahr des Doms will Köln aber auch die romanischen Kirchen nicht vernachlässigen. So werden regelmäßig die großen roma- nischen Kirchen, wie St. Apo- steln, St. Andreas und St. Ma- ria im Kapitol, vorgestellt.
Außerdem stehen die kleinen romanischen Kirchen im Mit- telpunkt einer sich über die Sommermonate hinziehen- den Führungsreihe. Diese vor allem in den äußeren Stadt- teilen Kölns erhalten geblie- benen Kirchen bieten dem Betrachter die Möglichkeit, die Entwicklung einer früh- romanischen Basilika an klei- neren Objekten zu studie- ren. Gisela Klinkhammer
A-1250 (54) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 20, 15. Mai 1998
V A R I A FEUILLETON
750 Jahre Kölner Dom
Eine Kathedrale in allen Facetten
In einem umfangreichen Sommerprogramm
werden unter dem Motto „Kölner Kirchen im Blick“ die bedeutenden Bauwerke Einheimischen und Touristen nähergebracht.
Das Programm „Kölner Kirchen im Blick“ kann an- gefordert werden bei:
Domforum, Domkloster 2, 50667 Köln, Fax 02 21/
92 58 47-31. Für Führun- gen durch die Ausgrabun- gen des Kölner Doms ist eine telefonische Anmel- dung erforderlich: Tel 02 21/92 58 47-30. EB Der Kölner Dom ist ein aus vielen Perspektiven beliebtes Fotomotiv. Besonders
reizvoll ist eine Aufnahme vor dem Rheinpanorama. Foto: Günther Ventur