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Archiv "Akute Perikarditis" (09.08.1979)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

AUSSPRACHE

Akute Perikarditis

Zu dem Beitrag von Dr. med. Wilhelm Hermann in Heft .15/1979, Seite 1007 f.

Echokardiographie heute glückli- cherweise eine weitverbreiterte und auch in kleineren Krankenhäusern eingeführte Methode ist, sollte sie unter den diagnostischen Verfahren nicht nur nicht unerwähnt bleiben, sondern im Gegenteil herausgeho- ben werden. Ich würde es begrüßen, wenn Sie in einer Ihrer nächsten Ausgaben eine entsprechende Er- gänzung mitteilen wollten.

Der Autor empfiehlt zur Diagnosen- sicherung der (wohl serösen) Peri- karditis das EKG, ein Röntgenbild oder die Herzbeutelpunktion. Die sonografische Perikardergußdia- gnostik bleibt unerwähnt.

Seit der Einführung der Echokardio- grafie in die kardiologische Diagno- stik durch Edler und Hertz 1954 (1) hat sich die Sonografie zur Methode der Wahl beim Nachweis von Peri- kardergüssen entwickelt (2, 3).

Insbesondere die Untersuchung mit dem schnellen B-Bild erlaubt eine rasche, für den Patienten unbela- stende Erfassung von Perikarder- güssen mit einer Treffsicherheit von nahezu 100 Prozent (3).

Dabei kann gleichzeitig die Erguß- menge mit für die klinische Praxis ausreichender Genauigkeit be- stimmt werden (2).

Neben der Ergußmenge lassen wei- tere, sonografisch erfaßbare Krite- rien wie Stauung der Vena cava und der Lebervenen die Dringlichkeit ei- ner therapeutischen Punktion er- kennen. Der optimale Punktionsort ist sonografisch festlegbar.

Eine Perikardpunktion ohne vorheri- ge sonografische Untersuchung sollte deshalb heute nicht mehr durchgeführt werden! Insofern ist Ihre zitierte Empfehlung unvollstän- dig und ergänzungsbedürftig.

Literatur

(1) Edler, I.; Hertz, C. H.: The use of ultrasonic reflectoscope for the continuous recording of movements of heart walls, Kungl. Fysiogr.

Sällsk. in Lund Förhandl. 24 (1954) 40-58 — (2) Rücker, H. C.; Zeh, E. W.; Schmitt, W. G. H.:

Sonographische Darstellung von Pericarder- güssen und deren Qualifizierung. Klinische und experimentelle Ergebnisse, Kratochwill, A., Reinold, E. (Hrsg.): Ultraschalldiagnostik,

G. Thieme, Stuttgart 1978 — (3) Schwarzbeck, A.; Wagner, L.; Kösters, W.; Brittinger, W.-D.;

Weiss, H.; Siller, G.; Strauch, M.: Wertigkeit differentialdiagnostischer Verfahren beim Pe- ricardergul3 Vhdl. Dtsch. Ges. Inn. Med. 83 (1977) 367-370

Dr. Hagen Weiss

Oberarzt der II. Med. Klinik

Städt. Krankenanstalten Mannheim (Direktor: Dr. V. Becker)

Dr. Adelheid Weiss Oberärztin der

III. Medizinischen Klinik

der Städtischen Krankenanstalten Mannheim

Lehrstuhl für innere Medizin II am Klinikum Mannheim der Universität Heidelberg (Direktor:

Professor Dr. H. H. Hennemann)

II.

In dem Beitrag von Dr. Herrmann wird unter der Rubrik „Diagnose"

ausgeführt, daß die Diagnose einer akuten Perikarditis durch den Nach- weis des Perikardreibens oder nach stationärer Aufnahme des Patienten durch das EKG, das Röntgenbild oder durch eine Herzbeutelpunktion zu sichern sei.

Diese Angaben bedürfen nach mei- ner Meinung im Hinblick auf mit Er- güssen einhergehende Perikarditi- den unbedingt einer Ergänzung: Die derzeit wichtigste Methode zum Nachweis eines Perikardergusses ist die Echokardiographie, und zwar weil sie einerseits anderen Verfah- ren (EKG, Röntgenuntersuchung, auch nach CO2-Insufflation, Szinti- graphie) an Treffsicherheit überle- gen und weil sie andererseits für den Patienten in keiner Weise belästi- gend ist und auch am Krankenbett durchgeführt werden kann. Da die

Professor Dr. med. Jürgen Keutel Universitäts-Kinderklinik

Pädiatrische Kardiologie Adenauerallee 110 5300 Bonn

Schlußwort

Es ist richtig, daß die Echokardio- graphie bezüglich mit Ergüssen ein- hergehender Perikarditiden den in meinem Beitrag genannten Verfah- ren an Treffsicherheit überlegen ist, den Patienten kaum belästigt und am Krankenbett durchgeführt wer- den kann. Die Echokardiographie ist zum Nachweis von Perikardergüs- sen somit als Methode der Wahl an- zusehen, soweit die apparative Mög- lichkeit hierzu gegeben ist. Insoweit stimme ich beiden Leserbriefen zu.

Abweichend von der im Leserbrief von Herrn Prof. Keutel geäußerten Ansicht meine ich jedoch, daß trotz der zunehmenden Verbreitung der Echokardiographie im Augenblick nicht davon ausgegangen werden kann, daß diese Methode im Rah- men der Diagnostik akuter Herzer- krankungen in jedem Falle und je- derzeit zur Verfügung steht.

Weiterhin möchte ich im Gegensatz zu den Dres. Adelheid und Hagen Weiss feststellen, daß bei bedrohli- cher Verschlechterung eines Patien- ten mit Perikarderguß durchaus eine

Perikardbeutelpunktion ohne sono- graphische Voruntersuchung erfor- derlich werden kann.

Dr. med. Wilhelm Herrmann Allgemeines Krankenhaus Paul-Eberhard-Straße 1, Altona 2000 Hamburg 50

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 32 vom 9. August 1979 2041

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