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Archiv "Boston: Die Wiege Amerikas" (15.11.1996)

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ällt der Name Boston, denkt jeder gleich an

„Tea Party“, den Ge- schichte gewordenen Begriff für den Aufstand, der im De- zember 1773 damit begann, daß Kisten mit verzolltem englischen Tee im Hafenwas- ser landeten. Kurze Zeit da- nach begann der Bürger- krieg, der knapp drei Jahre später, am 4. Juli 1776, mit der Unabhängigkeitserklä- rung endete. Amerika war geboren. Keine Stadt ist wohl enger mit der Geschichte der Vereinigten Staaten verbun- den als Boston.

Heute kann der Besucher auf einem 4,5 Kilometer lan- gen Spaziergang sechzehn historische Sehenswürdigkei- ten aus der Kolonialzeit und dem Zeitalter der Revolution kennenlernen. Der Freedom Trail, der Weg der Freiheit, zeigt gleich einem Ariadnefa- den aus roten Ziegelsteinen den Weg. Nicht von ungefähr beginnt der Trail auf dem Common, könnte doch schon allein dieses Stück Grün Buchfüllendes über die Stadt erzählen. Schließlich ist es die älteste Parkanlage Nord- amerikas. Über dem Com- mon thront auf einer kleinen Anhöhe das State House, von dem aus der Bundesstaat Massachusetts seit 1798 re- giert wird. Weiter führt der Pfad zu Kirchen, Friedhöfen und Versammlungshäusern.

Auch das schlichte Haus des Silberschmieds Paul Revere

liegt am Weg. Der Freiheits- kämpfer gilt als berühmte- ster Sohn der Stadt. Sein Grab auf dem Old Granary Churchyard ist stets mit fri-

schen Blumen geschmückt.

Seine Heldentat vollbrachte Revere 1775, als er zu einem nächtlichen Ritt aufbrach,

um die Bürger von Lexington und Concord vor dem an- rückenden Feind zu warnen.

Durch den Dichter Longfel- low wurde dieser Ritt vor dem ersten Ge- fecht der ame- rikanischen Re- volution zur Heldenballade.

Nach soviel Geschichte ist erstmal eine Pause nötig, vielleicht in der Fußgängerzone rund um den Quincy Market mit seinen Mu- sikern, Jongleu- ren und Zaube- rern.

Hier und in der angrenzen- den Faneuil Hall kann man auch gut einkaufen oder sich mit ei- nem Teller Clam Chowder, der berühmten dick- sämigen Fisch- suppe Neueng- lands, stärken.

Auch Lobster, frischer Hum- mer, steht zu zivilen Prei- sen auf fast jeder Speise- karte.

Malerische kopfsteinge- pflasterte Gassen, Gaslater- nen und schöne alte Häuser, das ist Beacon Hill, Bostons feinster, auf einem kleinen Hügel gelegener Stadtteil. In der Charles Street, am Fuße von Beacon Hill, findet man unzählige Antiquitätenläden, kleine Geschäfte, Kneipen und Cafés.

Lebhaft geht es auch im europäisch geprägten Viertel Back Bay zu. Ein Spazier- gang auf der Newbury Street führt an exklusiven Geschäf- ten und Boutiquen, an zahl- reichen Kunstgalerien und Gartencafés vorbei. Doch spätestens in der Boylston Street wird er sichtbar, der Hancock Tower, ein 241 Me- ter hoher Wolkenkratzer.

Von seiner Aussichtsplatt- form erhält man einen wun- derbaren Blick über die Stadt und ihre Umgebung. Doch der Palast aus Beton und Glas ist nicht die einzige At- traktion am Copley Square.

Im höchsten Gebäude Bo- stons spiegeln sich die Umris- se der Trinity Church aus dem 19. Jahrhundert, eine faszi- nierende Kombination von Altem und Neuem, von Ver- gangenheit und Gegenwart.

Sportbegeisterte werden sich nicht entgehen las- sen, im Fenway-Parkstadion die Baseball-Schlachten zwi- schen den heimischen Red Sox und konkurrierenden Mannschaften zu verfolgen.

Eine ausgelassene Men-

A-3043 Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 46, 15. November 1996 (79)

V A R I A REISE

Boston

Die Wiege Amerikas

Vergangenheit und Gegenwart: Trinity Church vor dem Hancock Tower

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schenmenge versammelt sich auch traditionell am 23. Ok- tober auf der Esplanade, um über 100 Ruderboote an- zufeuern, die an der „Head of the Charles“-Regatta teil- nehmen. 200 Universitäten

und internationale Ruder- clubs nehmen an diesem all- jährlichen Spektakel teil.

Kulturstadt

Ein fester Bestandteil Bostons ist die Kultur. Mit dem Museum of Fine Arts besitzt die Stadt eine der bedeutendsten Sammlungen amerikanischer, europäi- scher und orientalischer Kunst. Und wer kennt nicht das Boston Symphony Or- chestra und seinen Dirigen- ten Seiji Ozawa? Nicht zu vergessen die Boston Pops, die an eine alte Tradition von Promenadenkonzerten mit

„leichterer Musik“, zu denen Erfrischungen gereicht wer- den, anknüpfen. Alljährli- cher Höhepunkt ist das Frei- luftkonzert am Unabhängig- keitstag in der Hatch Shell am Charles River. Am ande- ren Ufer des Flusses: Cam- bridge mit Harvard-Univer- sität und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT). Die enge Verknüp- fung von Lehre und For- schung ist Grundlage für den Aufstieg des MIT zu einer High-Tech-Schmiede, die heute in vieler Hinsicht welt- weit führend ist.

Auch die Umgebung Bo- stons bietet Interessantes.

Dort, wo vor 375 Jahren die Pilgerväter die amerikanische Küste erreichten, etwa 50 km südlich von Boston, veran- schaulicht auf höchst lebendi-

ge Weise das Museumsdorf Plimoth Planta- tion das Leben anno 1627. Im Hafen von Ply- mouth kann ein originalgetreuer Nachbau der le- gendären May- flower besichtigt werden.

Im Süden, nur wenige Kilo- meter weiter, lie- gen die Pro- minenteninseln Nantucket Is- land und Mar- tha’s Vineyard sowie das sichel- förmige Cape Cod mit seinen herrlichen Sand- stränden. Streß- geplagte Groß- städter zieht es oft in die Berk- shires im We-

sten von Massachusetts, etwa drei Autostunden von Boston entfernt. Die bewaldeten Hü- gel von Berkshire Hills, die

quer durch den Nordwesten des Staates verlaufen, sind im Herbst ein farbenprächtiger Anblick. Detlef Berg

A-3044 (80) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 46, 15. November 1996

V A R I A REISE

Erinnert an Europa: Newbury Street, Bostons exklusive Einkaufsmeile Fotos (2): Detlef Berg

Anreise:Unter anderem fliegen USAir und Lufthansa Boston von Frankfurt/M. direkt an. Von dort kann man öffentliche Busse oder besser einen Mietwagen benutzen.

Unterkunft:Es stehen zahlreiche Unterkünfte aller Kategorien zur Verfügung. Während der Zeit der Laubfärbung im September und Oktober ist eine vorherige Reservierung erforderlich.

Klima:Gemäßigtes Klima mit ausgeprägten Jahreszeiten.

Auskünfte: Herzog HC, Borsigallee 17, 60388 Frankfurt/M., Tel 0 69/41 12 37.

Literatur: Onno Reiners: Boston & Neuengland, Reise- Taschenbuch, DuMont-Verlag, 19,80 DM.

Wollen Sie bei einer Ur- laubsfahrt nach Sachsen einen ungewöhnlichen Zoo kennen- lernen, dann sollten sie das kleine Dörfchen Kleinwelka unweit von Bautzen in ihre Urlaubsplanung einbeziehen.

Hier gibt es Tiere, die noch nie ein Mensch lebend sah.

Die Rede ist vom weithin bekannten Saurierpark. Auf einer Fläche von drei Hektar wurden in Kleinwelka nach wissenschaftlichen Vorlagen über 70 Saurierplastiken in Le-

bensgröße nachgebildet. In na- türlicher Umwelt kann der Be- sucher so betrachten, wie wohl das Tierleben des Erdmittel- alters (Mesozoikum) ausgese- hen haben mag. Für Wißbegie- rige sind auch Führungen durch den Urzoo möglich.

Der Eintrittspreis: vier Mark für Erwachsene; für Schüler zwei Mark (Fremdenverkehrs- verband Oberlausitz/Nieder- schlesien, Taucherstraße 39, 02625 Bautzen, Tel 0 35 91/

4 87 70). Ulrich Uhlmann

Saurier-Besuch

Referenzen

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