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Große Gefühle: Liebe Schmerz Vertrauen Glück Angst Trauer Hoffnung Jähzorn Scham Stolz Lust Wut Ekel Neid Ärger

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Das M agazin der M edizinischen Hochschule Hannover info

H ef t 3/ 20 08

BEHANDELN UND PFLEGEN

Psychosomatik: 100 Patienten

mehr pro Jahr Seite 36

NAM EN UND NACHRICHTEN

Eingeweiht: Hans Borst-Zentrum für Herz- und Stammzellenforschung Seite 22

LERNEN UND LEHREN

Patientenuniversität: 1.000

Absolventen Seite 48

Liebe

Schmerz

Vertrauen

Glück Angst

Trauer Hoffnung

Jähzorn Scham

Stolz Lust

Wut Ekel

Neid Ärger

Große

Gefühle

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EDITORIAL

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ine Tüte Gefühl, bitte? Was hat das mit der M HH zu tun – mit Forschung, Kli- nik, Studium? Eine ganze M enge. Denn nah beieinander liegen hier zum Beispiel Schmerz und Glück, Angst und Vertrauen, Trauer und Hoffnung. Da w äre der Patient, der seinem Arzt per Blumenkärtchen die Liebe gesteht; der Schmerz, der sticht, prickelt und brennt; das Vaterglück und die Hoffnung, bei der es sich lohnt, sie nicht aufzugeben. Nicht zu vergessen das Vertrauen – das Bindegefühl zw ischen Pa- tienten und Pflegern oder Ärzten. Den Be- ginn des Titelthemas stellt ein Interview dar – ab Seite 6.

Und gew issermaßen als Gegenpol zum

„ w eichen“ Thema „ Gefühle“ nun Zahlen, Daten, Fakten:

200.000 Patienten konnten im Jahr 2007 in der MHH behandelt werden – so viele wie noch nie. Und auch die eingeworbene Dritt- mittelsumme war mit mehr als 60 M illionen Euro so hoch w ie nie – das hat M HH-Präsi- dent Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann am 30. April 2008 während der Bilanz-Pres- sekonferenz erklärt. Das Präsidium sieht die

motivierten M itarbeiterinnen und M itarbei- ter als „ besonderes Plus“ an und ist von der Leistungsbereitschaft und dem Engagement auf allen Ebenen beeindruckt – mehr dazu ab Seite 18.

Zw ei M inuten existiert das kurzlebigste Radionuklid, das in der M HH genutzt w ird – der radioaktive Sauerstoff „ O-15“ . Ein so genannter Zyklotron soll dieses und an- dere Radionuklide für die nuklearmedizini- sche Diagnostik und Therapie ab Ende des Jahres 2009 oder Anfang 2010 produzie- ren (Seite 34).

Bis zu 30 Millionen Bakterien sitzen auf je- der Fingerspitze. Deshalb ist Händedesin- fektion für das medizinische Personal Pflicht.

Doch trotzdem treten in Deutschland circa 500.000 Krankenhausinfektionen pro Jahr auf – diese Infektionsrate zu minimieren, ist Ziel der bundesweiten Aktion „ Saubere Hände – keine Chance den Krankenhausinfektio- nen“ , an der die M HH teilnimmt (Seite 37).

In 17 M HH-Kliniken gibt es seit April 2008 so genannte „ Reha-Verantw ortliche“

– zentrale Ansprechpartner für das Thema Rehabilitation. Um ihnen die Arbeit zu er-

leichtern, gibt es eine „ Kitteltaschenkarte“

(Seite 38).

600.000 bis 800.000 M enschen erkran- ken pro Jahr in Deutschland an Lungenent- zündung. Seit 2001 erforscht die CAPNETZ Stiftung diese Volkskrankheit, um zu errei- chen, dass w eniger M enschen daran ster- ben. Die Geschäftsführung der Stiftung be- findet sich nun an der M HH (Seite 42).

138 Doktoranden erhielten am 9. M ai 2008 ihre Urkunden bei der Promotions- feier – 14 von ihnen schlossen „ mit Aus- zeichnung“ ab und drei erhielten zudem Preise – für die Erforschung der Embryo- nalentw icklung, angeborener Immunde- fekte und Tumorviren (Seite 46).

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Bettina Bandel und Kristina Weidelhofer

Große Gefühle

Nachgeschaut, hineingehört:

Bettina Bandel und Kristina Weidelhofer mit „einer Tüte Liebe“ (von links).

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Im sechsten Stock des Hauses A, Gebäude K 27 sitzen, schreiben, lesen, telefo- nieren und mailen w ir – gern auch mit Ihnen, w enn Sie Ideen, Fragen oder Kritik zum M HH Info haben: Telefonisch sind w ir erreichbar unter (0511) 532-5626 oder 532- 4046, per E-M ail: w eidelhofer.kristina@mh-hannover.de oder bandel.bettina@mh- hannover.de.

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INHALT INHALT

TITELTHEM A GROSSE GEFÜHLE

_6 Ich fühle, also bin ich – ein Interview mit Professor Emrich und Professor Dietrich _8 Liebe

_9 Gefühle im Gehirn

_10 Schmerz

_11 Gedicht „ Gemischte Gefühle“

Große Gefühle im Großen Garten _12 Vertrauen

_13 Angst

_14 Hoffnung _15 Trauer

_16 Gefühle auf Sparflamme

_17 Glück

NAMEN UND NACHRICHTEN

_18 Bilanz-Pressekonferenz:

MHH auf Erfolgskurs _20 Jahresempfang

_21 Der Alumni-Verein informiert Name für Ladenpassage gesucht

_45 Hörforscher erfolgreich im Spitzencluster-Wettbewerb Gütesiegel für Zell- und Molekularpathologie

LERNEN UND LEHREN

_46 Promotionsfeier

_48 Patientenuniversität: 1.000 Teilnehmer

Großer Andrang beim Tag der Immunologie

_50 Lehrkrankenhaus Klinikum Uelzen stellt sich vor _51 Hoffnungsträger Spinnen-

seide – Erfolgreiche Kooperation

GÄSTE UND FESTE

_52 Drei 96-Profis in der Kids-Arena

_53 Konzert des MHH-Chors _54 Meine Welt im Schrank:

Birte Ripken

_55 MHH-Symphonieorchester feiert 30. Geburtstag JAV neu gewählt _56 Malaktion des Klinikpfarr-

amtes Vernissage in Kinderklinik

_57 Spenden

_58 Bücher von MHH-Autoren _22 Einweihung Hans Borst-

Zentrum für Herz- und Stammzellforschung _23 Zentrum Chirurgie feiert

40-jähriges Bestehen _24 Initiative Wissenschaft

Hannover _25 Das neue Intranet _26 Neu: Professor Dr. Markus

Kuczyk

_27 Neu: Professor Dr. Jens Jordan

_28 Vorschau auf Kongresse, Symposien und Tagungen _30 Ehrungen und

Auszeichnungen

_31 In Gremien gewählt, Examen _32 Personalien, Gedenken _33 Dienstjubiläen, Nachruf auf

Dr. Hans-Günther Boeck _34 MHH-Reaktor stillgelegt _35 Alumni-Fotoalbum: Professor

Dr. Johannes Zeichen

BEHANDELN UND PFLEGEN

_36 Psychosomatische Behandlung erweitert _37 Aktion „ Saubere Hände“

_38 Feuerwerk der Ideen: Die Kitteltaschenkarte _39 Wir stellen uns vor:

Die Gerontopsychiatrie

_40 Kooperation bei Kinder-Intensivmedizin _41 Gesundheitstipp: Hepatitis-

schutz in China

Wettbewerb Innenarchitektur für die Rehamedizin

FORSCHEN UND WISSEN

_42 CAPNETZ Stiftung gegen Lungenentzündung nun in der MHH

_43 Bessere Prognosen bei Leukämie

Weiße Blutkörperchen fließen

_44 Drittmittel

Herausgeber:

Das Präsidium der M edizinischen Hochschule Hannover (M HH).

Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Bei- träge unterliegt nicht der Verantw ortung der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck ho- norarfrei. Redaktionsschluss für die Ausgabe 8/2008 ist der 7. Juli 2008. Das Titelthema lau- tet: „ Familienfreundliche M HH“ .

Redaktion:

Stefan Zorn (stz), verantw ortlich Bettina Bandel (bb)

Kristina Weidelhofer (ina) Simone Corpus (sc) Ursula Lappe (la) Claudia Barth (cb) Bodo Kremmin (Fotos)

An dieser Ausgabe wirkte mit: Miriam Zeroug (mz)

Layout und Realisierung:

M adsack Supplement GmbH & Co. KG Stiftstraße 2

30159 Hannover Telefon: (0511) 518-3001 Fax: (0511) 518-3009

Anzeigen:

Olaf Kuhlw ein

Verlagsgesellschaft M adsack GmbH& Co. KG

30148 Hannover Kontakt Anzeigenverkauf:

Telefon (0511) 518-2153 oder -2143

Auflage:

10.000 Stück

Druck:

Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1 34266 Niesetal Telefon: (0561) 520070

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier.

Fotos:

Theater für Niedersachsen (11), Bodo Kremmin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der M HH (Titel, 7, 8, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22, 23, 25, 30, 34, 36, 38, 39, 40, 41 oben, 42, 46, 47, 48, 51, 52, 53, 55 unten, 56, 57, 58 oben), Rainer Keil, Stadt Hannover (24), Hochschule für angew andte W issenschaft und Kunst, Hil- desheim (41 unten), Dr. Corinna Pelz, Hörzen- trum Oldenburg (44), Klinikum Uelzen (50), Kristina Weidelhofer (20, 54), Klaus-Dieter Fröhlich (57 unten). Alle anderen Fotos privat oder aus den Kliniken und Instituten.

Anschrift der Redaktion:

M edizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stefan Zorn, Bettina Bandel und Kristina Weidelhofer

Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover

Telefon: (0511) 532-5626 oder 532-4046 Fax: (0511) 532-3852

E-M ail: bandel.bettina@mh-hannover.de, w eidelhofer.kristina@mh-hannover.de ISSN 1619-201X

IM PRESSUM

Kids-Arena: Nationalspieler Enke zu Besuch _52 Promotionsfeier: M HH-Chor sang _54

Leukämie-Bekämpfung: Bessere Prognose _43 Gegen Infektionen: Aktion „Saubere Hände“ _37

Jahresempfang der M HH: XXX _20

Das Titelbild zeigt Florian Anderer, M itglied des Ensembles

„Theater für

Niedersachsen Hildesheim Hannover“.

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man Somatopsychik. Das Umgekehrte gibt es natürlich auch: Dass man durch starke seelische Veränderungen auch kör- perlich krank w erden kann. Das ist die Psy- chosomatik. Somatopsychik und Psychosomatik arbeiten w echselseitig Hand in Hand.

Was steckt hinter der Angst vor ganz großen Gefühlen?

Es ist kein seltenes Phänomen, dass Men- schen sich Gefühle verbieten, weil sie zu oft erlebt haben, dass sich positive Gefühle nach einiger Zeit ins Negative verkehrt haben. Oder wenn sie mit geäußerten Ge- fühlen gedemütigt w urden und auf diese Weise traumatisiert worden sind.

Wie viele Gefühle hat man so am Tag?

Das menschliche Leben ist glücklicher- w eise sehr abw echslungsreich. Entspre- chend häufig ändern sich auch die Gefühle – da kommt man rasch auf mehr als 20 Ge- fühlslagen pro Tag.

Ab welchem Lebensalter kann man Gefühle einordnen und merken: Ich bin traurig, wü- tend, freudig, lustig?

Die Fähigkeit Gefühle zu durchschauen, entw ickeln Kinder gegen Ende des ersten

Lebensjahres. M it zw ei, drei Jahren können sie diese dann benennen und bew usst bei anderen durch ihr Handeln hervorrufen.

Welches ist für Sie das stärkste Gefühl und warum?

Angst ist sicher eine zentrale Problematik des M enschen, w eil der M ensch seine Si- tuation durchschaut: Er ist in die Welt gera- ten, ohne zu wissen warum. Und er weiß, dass er sterben muss. Daraus ensteht die Angst als Ausdruck für existenzielle Unge- borgenheit. Aber man darf die positiven Ge- fühle w ie Freude, Begeisterung und Liebe nicht unterschätzen. Sie fördern Verschmel- zungswünsche und tragen zur Heilung bei.

Was ist mit dem Bauchgefühl – gibt es das wirklich?

Ja, sicher. Es w eiß mehr als das Be- w usstsein und steht für unser unbew uss- tes Wissen von dem, w as uns guttut. Das Bauchgefühl sammelt die Anmutungen – Gefühlsströme, die M enschen, Situationen und Gegenstände auslösen – ein. Rainer M aria Rilke beschreibt dies in einem Ge- dicht, das folgendermaßen beginnt: „ Es w inkt zur Fühlung fast aus allen Dingen

…“ : Die ganze Welt, in der w ir leben, ist Gefühle auslösend. Und somit w eiß das

Bauchgefühl, das diese Fühlungen sam- melt, die Wahrheit über das, w as für uns gut oder schlecht ist. Wichtig ist dabei, die- ses Bauchgefühl im Alltag auch w irklich zu beachten und es ins Leben zu integrieren.

Die meisten M enschen unterdrücken ihre Bauchgefühle und machen damit funda- mentale Fehler im Leben.

Herr Professor Dietrich, Sie forschen zum Thema Gefühle – was genau machen Sie?

Ich befasse mich insbesondere mit der Frage, inwieweit Gefühle, Denk- und Wahr- nehmungsprozesse miteinander in Verbin- dung stehen. Hierbei messen wir Hirnströme von Patienten mithilfe des Elektroenzepha- logramms, während wir sie einer neuropsy- chologischen Testung am Computer unterziehen. Unsere Aufzeichnungen er- gänzen wir in Kooperation mit dem Institut für Neuroradiologie mit anderen modernen bildgebenden Verfahren. Wir untersuchen gesunde Personen, aber auch Menschen mit Depressionen. Dabei gehe ich auch der Frage nach möglichen neurobiologischen Ursachen sowie Behandlungsmöglichkeiten, etw a mit stimmungsstabilisierenden Sub- stanzen, nach.

Das Interview führte Kristina Weidelhofer.

info 7

TITELTHEM A: GROSSE GEFÜHLE

6 info

TITELTHEM A: GROSSE GEFÜHLE

Herr Professor Dietrich, wie definieren Sie das Wort Gefühle?

Gefühle sind Grundbefindlichkeiten des Erlebens, die angenehm oder unangenehm sein können und insbesondere Denkpro- zesse, das Handeln und psychovegetative Funktionen stark beeinflussen. Sie sind von zentraler Bedeutung, da sie jedem Indivi- duum erst die Möglichkeit geben, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

Herr Professor Emrich, was ist das Besondere an Gefühlen?

Starke Gefühlsregungen kann man nicht geheim halten, w eil sie sich anders aus- drücken als die Sprache – nämlich über die M imik und die Gestik. Wir haben ein richti- ges Emotionslexikon in unserem Gesicht.

Dieser Code ist überall auf der Welt gleich und nicht manipulierbar. Außerdem sind Gefühle immer aus mehreren Komponen- ten zusammengesetzt, da Menschen in ihrer Gefühlsw elt immer w idersprüchlich sind.

Wenn jemand glücklich ist, mischt sich bei- spielsw eise Freude mit Überraschung – al- lerdings auch mit einer Spur von Angst.

Denn wir wissen, dass Glück vergänglich ist und wollen es in solchen M omenten nicht so schnell wieder verlieren.

Wie hat sich die Bedeutung von Gefühlen im Laufe der Jahrhunderte verändert?

Das Ernstnehmen von Gefühlen hat sich erst sehr spät entwickelt. Der Ausspruch des Philosophen René Descartes prägte im 17.

Jahrhundert das Zeitalter des Rationalismus

„ Ich denke also bin ich“ . António Rosa Da- másio, ein aus Portugal stammender Profes- sor für Neurologie und Psychologie, schrieb 1994 ein Buch, es heißt „ Descartes Irrtum“ . Darin schreibt er, die Trennung von geistigen Prozessen und körperlichen Emotionen sei ein fataler Fehler, im Jahr 2000 untermau- erte er seine w issenschaftlichen Beobach- tungen mit dem Versuch, seine Erkenntnisse zu einer umfassenden Bewusstseinstheorie zu synthetisieren. Das Buch, das daraus ent- stand, heißt: „ Ich fühle also bin ich“ . Wie steuern wir unsere Gefühle?

Das Unbewusste steuert den M enschen stärker, als er w eiß und ahnt. Es w irkt auf

unser Denken und Handeln über die Ge- fühle ein. So entsteht die individuell bewer- tete Wirklichkeit des Einzelnen. Ohne Gefühle gibt es keine Lebenswirklichkeit, sie erzeugen unsere Realität.

Wie stark werden unsere Gefühle – und damit wir – vom Unbewussten gesteuert?

Die Frage ist schwer zu beantworten. Das M ischungsverhältnis zwischen bewusst und unbew usst ausgelösten Gefühlen ist von Person zu Person sowie von Situation zu Si- tuation sehr unterschiedlich. Stark traumati- sierte M enschen, die schw ere seelische Verletzungen durchgemacht haben, werden sehr viel stärker von unbewussten seelischen Prozessen und Gefühlslagen gesteuert als diejenigen, die nicht so stark traumatisiert sind. Als durchschnittlich normal würde ich einen unbew ussten Gefühlsanteil von 30 Prozent zugrunde legen. Das heißt, auf min- destens 30 Prozent unserer persönlich in- szenierten Wirklichkeit haben w ir keinen Einfluss. Doch auch innerhalb einer Person kann das sehr stark wechseln. Träume oder freie Assoziationen w erden gefühlsmäßig viel stärker vom Unbew ussten gesteuert – mit schätzungsweise 70 Prozent.

Woran liegt es, dass traumatisierte M en- schen stärker vom Unbewussten und damit von ihren Gefühlen gesteuert werden?

Das liegt an den Störungen in der Ver- drängung. Wir alle müssen schw ierige Dinge verdrängen, um existieren zu können.

Kein M ensch kann alles gleichzeitig tun, auch seelisch nicht. Bei Traumatisierten sind die ihnen zugefügten Verletzungen so in- tensiv, dass sie beispielsw eise abgespalten werden, ohne dass sie verarbeitet wurden:

Dann kommen sie immer wieder aus einem anderen Teil der Seele überfallsartig hervor.

Oder die Traumatisierten verdrängen trau- matische Erlebnisse ins Unbew usste. Doch wenn die M acht des Traumas sehr stark ist, reicht die Verdrängung nicht aus, sodass es sie ständig wieder überflutet.

Was passiert, wenn wir unsere Gefühle unterdrücken?

Die M enschen sind nicht in der Lage, die Gefühle, die vom Unbew ussten kom-

men und beispielsw eise einen Protest dar- stellen, zu steuern – etw a, w enn jemand sich anpasst, ohne es zu w ollen. An ir- gendeiner Stelle bricht es aus den M en- schen dann heraus. Sie funktionieren nicht mehr, kriegen Zw angs-, Angst- oder de- pressive Neurosen. Dies w ird in unserer Gesellschaft in zunehmenden M aße ein Problem w erden. W ir leben im Zeitalter des Funktionalismus: Es geht darum, dass w ir funktionieren – ohne Rücksicht auf Ge- fühle. Doch dabei geht die Frage nach dem Wesen des M enschen verloren. Er w ird nur noch danach beurteilt, w ie er funktioniert. Das ist ein unmenschlicher Zustand.

Bei welchen Psychiatrie-Patienten liegt eine Gefühlsstörung vor?

Bei Patienten mit Schizophrenien, Per- sönlichkeitsstörungen, Borderline-Syn- drom, bei M anisch-Depressiven und bei seelisch bedingten Neurosen. Das sind Krankheiten, bei denen die Gefühle ge- fährdet, bedroht, bis nicht vorhanden sind.

Bei Borderline-Patienten oder bei manisch- depressiven Patienten ist das sehr stark aus- geprägt. Bei ihnen sind die Gefühle durch schw ere Traumatisierungen blockiert. Cha- rakteristisch dabei ist die emotionale Insta- bilität. Diese M enschen w erden von ihren Gefühlen ständig überfallen und können diese nicht steuern oder ordnen: Ihre Ge- fühle können so stark sein, dass ihre Wirk- lichkeit zerfällt. Deshalb kann das Leben mit einem Borderline-Kranken unendlich anstrengend sein: Dessen seelische Zerbro- chenheit oder Widersprüchlichkeit führt in der Umgebung auch zu seelischer Zerbro- chenheit.

Können Gefühle krank machen – oder wirkt sich Krankheit auf die Gefühle aus?

Sich gut fühlen und gesund sein be- deutet, dass bestimmte seelische Kräfte miteinander im Einklang stehen. Wenn je- mand schw er krank ist, w ird er in der Regel auch depressiv, ängstlich und emo- tional instabil. Das heißt, durch eine kör- perliche Krankheit w erden auch Gefühle erzeugt. Dann sind die Gefühle Ausdruck einer körperlichen Störung. Das nennt

Erklären Gefühle: Professor Dr. Dr. Hinderk Emrich (links) und Professor Dr. Detlef Dietrich.

Im Gespräch mit Professor Dr. Dr. Hinderk Emrich und Professor Dr. Detlef Dietrich, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der M HH

„ Ich fühle, also bin ich“

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D

as ist eine Geschichte über die Liebe.

In der M HH zeigt sie viele verschie- dene Gesichter: Ein Patient kommt mit einem Begleiter in den Blumenladen.

Euphorisch suchen der Kranke, der Auslän- der ist, und sein Dolmetscher einen riesigen Blumenstrauß aus, den sie sich 50 Euro kos ten lassen. Sie kaufen auch noch eine Vase. Außerdem verlangen sie eine Dan- keskarte – für den Professor, der den Pa- tienten erfolgreich operiert hat. Die Floristin zeigt ihnen einige Exemplare. Doch der Pa- tient w ählt eine ganz andere aus. Darauf steht „ Ich liebe Dich.“ Diese Karte möchte er seinem „ Retter“ schenken. Die Floristin Doris Lischka fragt noch einmal nach, ob er auch den Sinn dieser Worte verstanden habe und ob er sich ganz sicher sei, dass es nun unbedingt diese Karte sein solle … Der M ann, ein Patient aus dem nahen Osten, bleibt unbeirrt und zahlt.

Doris Lischka ist mittendrin statt nur da- bei, w enn es um die Liebe geht. Seit vier Jahren betreibt sie den Blumenladen in der M HH-Ladenpassage. Hier kaufen viele Be- sucherinnen und Besucher die Blumen für ihre Liebsten. Und auch leidenschaftliche Küsse zur Begrüßung und zum Abschied bleiben ihr nicht verborgen – w eil sich ihr Geschäft direkt neben dem M HH-Haupt- eingang befindet.

Pro Jahr kommen eine M illion Besuche- rinnen und Besucher in die M HH. Sie wollen zu denjenigen, die sie lieben, die sie mögen, die ihnen nahe sind. Doch was wird aus der Liebe, w enn der Partner plötzlich erkrankt?

„ Ich habe festgestellt, dass die Krankheit oft ein Gefühlsverstärker ist“ , sagt Doris Lischka. Viele M enschen würden sich plötz- lich die Frage stellen: „ Was ist, w enn dieser M ensch, den ich liebe, stirbt oder für immer krank bleiben wird?“ Der Alltag, in dem die Partner oft mehr und mehr auseinander-

driften und ihr eigenes Leben leben, w erde dann jäh von einer oft lebensbedrohlichen Situation unterbrochen. „ Dann zeigt es sich, was zwei M enschen noch füreinander emp- finden“ , ist sich Doris Lischka sicher.

„ Oft ist es der kranke Partner, der sich absondert. Vielleicht, w eil er dem anderen nicht zumuten möchte, ihn mit seinem Lei- den – ob künstlicher Darmausgang oder Krebs – auszuhalten, oder w eil der Ge- sunde zunächst bemüht ist, den Alltag wei- ter zu bew ältigen und das Verständnis für die veränderte Situation und die Erkran- kung langsam w achsen muss“ , sagt M HH- Psychologin Birgit Licht. „ Es ist schw er, dies zu ertragen. Eine Beziehung hat nur dann eine Chance, w enn sich der Gesunde und der Kranke einander öffnen und über ihre Probleme reden. Dann können sie ihren Weg w eiter zusammen gehen“ , sagt Be- sucherin Susanne K. aus eigener Erfah- rung.

Birgit Licht erlebt diese Entw icklung oft mit: dass Beziehungen und Gefühle w ieder w achsen und der Partner die Krankheit mit trägt. Doch manchmal kann dieser Weg be- reits vorher verbaut sein. So, w ie in der Ge- schichte, an die sich Doris Lischka erinnert:

Ein junger M ann kauft im Blumenladen sämtliche rote Rosen auf und lässt diese zu einer frisch Operierten bringen. Sie wird ge- rade aus dem OP geschoben. An ihrer Seite ist der Ehemann. „ Ich habe hier diesen Strauß für Sie – von wem er ist, weiß ich lei- der nicht“ , sagt der Kurier.

Die Liebe zeigt in der M HH verschiedene Gesichter, eines davon gehört Doris Lischka.

Wenn sie von ihrem M ann erzählt, der aus Liebe zu ihr von Augsburg nach Hannover gezogen ist, fängt sie an, zu strahlen. So, als w ürde sie mit diesem Lächeln den M antel der Liebe über all die Geschichten legen w ollen, die vielleicht nicht so schön sind

w ie ihre eigene. ina

Liebe ist …

Annäherungsversuche an das Gefühl der Gefühle

TITELTHEM A: GROSSE GEFÜHLE TITELTHEM A: GROSSE GEFÜHLE

G

efühle unterscheiden sich von Emotionen: Emotio- nen sind Reaktionen auf äu- ßere Reize. Sie beruhen auf physiologischen Veränderun- gen im Gehirn. Gefühle hin- gegen sind die subjektive In- terpretation der Emotionen – also von uns „ bew ert et e“

Emot ionen. W ie genau der Weg der Int erpret at ion der Emot ionen in Gef ühle von- st at t engeht , ist noch nicht vollständig erforscht. Klar ist jedoch, dass die Grundlage hirnchemische Prozesse sind.

So kommt den neuronalen Bot enst off en, den Neuro- transmittern, eine besondere Rolle zu. Dabei sind vor allem Acetylcholin, Dopamin, Sero- tonin und Noradrenalin ent- scheidend. Sie w irken auch auf den Hormon- und Im- munhaushalt des Körpers ein.

Es gibt so genannte Basis - emotionen, aus denen sich alle anderen Emotionen zusam- mensetzen: Angst, Zorn, Trauer, Freude, Ekel, Vertrauen, Überraschung und Neugierde.

Diese Emotionen w erden in verschiedenen Strukturen des Gehirns verarbeitet: Der so ge- nannte M andelkern

– die Amygdala – w ird dabei als Zentrum der Angst be- trachtet, Ekelgefühle w erden jedoch eher mit Aktivität der vorderen Inselrinde in Zusam- menhang gebracht.

Emotionale Störungen stel- len bei neurologischen und psychiatrischen Krankheiten oft ein zentrales Problem dar. M it- hilfe modernster bildgebender Verfahren, etw a mit der funk- tionellen Kernspintomografie, lassen sich diese krankhaften Prozesse darstellen und dia- gnostizieren. Bei den Angststö- rungen ist zum Beispiel sichtbar, dass die Amygdala im Vergleich zu Gesunden vermehrt aktiv ist, w enn angstauslösende Reize gezeigt w erden.

Bei dem verhaltensthera- peutischen Verfahren der De- sensibilisierung w ird der Pa- tient systematisch mit den angstauslösenden Situationen konfrontiert und erlernt, diese zu bew ältigen. Bildgebende Studien konnten zeigen, dass Therapieerfolge mit Hirnaktivi- tätsveränderungen einherge- hen.

Professor Dr. Reinhard Dengler, Diplom-Psychologe M atthias Wittfoth

Mandelkern

und Inselrinde

Gefühle entstehen aus Emotionen

M ittendrin im Thema Liebe:

Wolfgang und Doris Lischka aus dem Blumenladen der M HH.

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Das Gehirn: Die orange-roten Bereiche sind aktiv, wenn man versucht, Angstgefühle nicht zuzulassen.

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iehendes Stechen, puckerndes Prickeln, brennendes Pochen: Gerd Waltershof* hat es gelernt, seine Schmerzen gut zu beschreiben – damit sein behandelnder Arzt, Oberarzt Dr. M ichael Bernateck, Facharzt für Innere M edizin, Rheumatologie und Spezielle Schmerzthe- rapie, ihn besser versteht und entspre- chend behandeln kann. Seit zw ei Jahren ist der Studienrat Stammgast in der Schmerz- ambulanz der M HH. Er leidet unter M orbus Wegener, einer Fehlregulation des körper- eigenen Abw ehrsystems: Dabei können sich kleine Blutgefäße, beispielsw eise in den Nieren, der Lunge oder im Kopf ent- zünden, gleichzeitig treten starke Gelenk- schmerzen auf.

„ Für mich war es eine ganz neue Erfah- rung, den Schmerz als eigene Krankheit ken- nenzulernen“ , sagt Gerd Waltershof. Aller- dings w ar es keine schöne: Der Schmerz begleitete ihn Tag und Nacht und zehrte seine Kräfte auf. „ Ich fühlte mich von der Normalität abgeschnitten. Es war, als wäre zwischen mir und den Gesunden eine glä- serne Wand gezogen worden“ , erinnert er sich. Auf einer Skala von eins bis zehn hat er damals den Grad seiner Schmerzempfin- dung bei acht einsortiert. „ Heute bin ich bei eins“ , resümiert er und lächelt entspannt.

Mithilfe von Immunsuppressiva und Cortison

hat Dr. Bernateck die rheumatische Grund- erkrankung und die Gelenkschmerzen seines Patienten innerhalb weniger Wochen in den Griff bekommen.

„ Schmerz ist für mich das, w as der Pa- tient als solchen w ahrnimmt“ , sagt Dr. Ber- nateck. Deshalb ist Zuhören für ihn die erste Pflicht, w enn ein Schmerzpatient sich bei ihm vorstellt – damit er dem Schmerz auf den Grund gehen kann. Nach einer aus- führlichen Anamnese folgt die körperliche Untersuchung. „ Akuter Schmerz ist ein Warnsignal vor drohendem Schaden“ , sagt er. Doch schw ieriger zu behandeln sei der chronische Schmerz, der als Spätfolge einer körperlichen Störung oder nach w iederhol- ten akuten Schmerzreizen auftreten kann.

Der Schmerz, der im zentralen Nerven - system w ahrgenommen w ird, entw ickelt dann sein eigenes Krankheitssignal – er macht sich selbstständig. Dies kann ge- schehen, wenn Patienten intensive Schmer- zen über einen längeren Zeitraum ertragen mussten oder w enn sie unter einer Nerven- verletzung leiden: Nach sechs M onaten be- zeichnet man einen Schmerz als chronisch.

Gerd Waltershof kennt beide Sorten dieses Leids – den akuten und den chroni- schen Schmerz. M itte M ärz 2008 bekam er eine Gürtelrose an der linken Kopfseite:

w ie brennende, stechende Blitze. Doch auch diesem Zustand konnte der M HH- M ediziner abhelfen: M it einem virenhem- menden M ittel, Opioiden und Co-Analge- tika (M ittel die Schmerzmittel in ihrer Wirkung unterstützen).

Alle drei M onate und zusätzlich bei Be- darf kommt Gerd Waltershof zur Kontrolle in die M HH. „ Ich fühle mich hier sehr gut auf- gehoben“ , sagt der 63-Jährige. Auch wenn der Schmerz, der früher regelrecht Besitz von ihm ergriffen hatte, nun meist nicht mehr da ist, bleibt eine Unsicherheit, eine Form von Angst, in ihm zurück: Er könnte ja wiederkommen. „ Um dagegen anzugehen, mache ich autogenes Training.“

M HH-Schmerzambulanz

Schmerzpatienten, die bereits eine Odys- see durch die Wartezimmer hinter sich haben, landen oft in der M HH-Schmerzambulanz.

Dafür brauchen sie eine Überweisung eines niedergelassenen Schmerztherapeuten; te- lefonische Anmeldung unter (0511) 532- 3108. In der Regel erhalten Tumorpatienten innerhalb weniger Tage einen Termin, chro- nische Schmerzpatienten innerhalb von we-

nigen Wochen. ina

* Name von der Redaktion geändert.

Schmerz ...

Chronisch oder akut: M HH-Ärzte helfen w eiter

Im Gespräch: Dr. M ichael Bernateck (rechts) mit einem Schmerzpatienten.

TITELTHEM A: GROSSE GEFÜHLE

10 info

TITELTHEM A: GROSSE GEFÜHLE

Der Schmerz ist eine komplexe Sin- nesempfindung, oft mit starker seelischer Komponente. Im einfachsten Fall w ird die Erregung von Schmerzrezeptoren an das Zentralnervensystem w eitergelei- tet und führt zur Schmerzw ahrneh- mung. Die „ International Association for the Study of Pain“ definiert Schmerz als

„ ein unangenehmes Sinnes- oder Ge- fühlserlebnis, das mit tatsächlicher oder drohender Gew ebeschädigung einher- geht oder von betroffenen Personen so beschrieben w ird, als w äre eine solche Gew ebeschädigung die Ursache.“ Bei chronischen Schmerzen w erden kom- plexe Wechselwirkungen zwischen bio- logischen, psychischen und sozialen Faktoren angenommen. ina

Was ist Schmerz?

Liebe streitet sich mit M acht, Trauer ist betroffen,

Glück hat sich davongemacht, fährt im Cabrio offen.

Jähzorn stolpert am Büfett, bekleckert Scham die Füße, Ohnmacht findet Hoffnung nett, nennt sie scheu „ du Süße“ .

Wut schläft seinen Kater aus, Rache ist gescheiter:

Führt die Lust zum Tanzen aus, Stolz macht munter w eiter.

Ekel bleibt im Hintergrund, und schaut nach den Seinen Ungeduld geht mit dem Hund, M itleid muss mal w einen.

Gleichmut merkt von alldem nichts, lässt sich nicht beirren,

deckt erw artungsfroh den Tisch dass die Gläser klirren.

Hunger ist der beste Koch, er rührt in der Suppe;

Ärger schaut gelassen zu, ihm ist das ganz schnuppe.

Da kommt Neid, das w ar ja klar, holt noch ein paar Stühle:

„ Oh, hier riecht es w underbar – M ahlzeit, ihr Gefühle! “

Kristina Weidelhofer

Lust auf Gefühle? Um Liebe und Fragen wie „ Was ist, wie es scheint?“ dreht sich das M usical von Heinz Rudolf Kunze und Heiner Lürig „ Kleider machen Liebe oder: Was ihr w ollt“ , frei nach William Shakespeare. Das Theater für Niedersachsen spielt im Garten- theater Herrenhausen die Inszenierung von Christian von Götz, musikalische Leitung hat Heiko Lippmann, am 6., 29., 30. und 31.

Juli sowie am 6., 7., 9., 10., 13., 14., 15., 17., 20., 21., 26., 27., 28., 29. August 2008, je- weils um 20 Uhr. Tickets: (0511) 28 28 28 28 oder (05121) 3 31 64 oder w w w.tfn-on- line.de sow ie an der Abendkasse. ina

Große Gefühle im Großen Garten

Kleider machen Liebe: Der Schauspieler Jens Krause als Druff, der Narr.

Gemischte Gefühle

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s sind die Pflegenden, die den Pa- tienten am nächsten sind. Sie w a- schen, betten, versorgen, kennen Wünsche und Scham. „ Das geht nicht ohne Vertrauen“ , sagt Pflegeschüler Ste- fan M locek. Dazu gehört für den 21-Jäh- rigen zum Beispiel das Lächeln einer Patientin oder das Plaudern über Privates.

Stefan M locek ist – so nennen es zw ei Patientinnen auf der Station 43, auf der er seit M ärz 2008 arbeitet – fröhlich, höflich und zuvorkommend. Und das bahnte ihm den Weg zu seiner Ausbildung, die er im April 2007 an der M HH-Schule für Kran- kenpflege und Kinderkrankenpflege be- gann: „ W ir achten bei der Ausw ahl der Bew erber auf Empathie und Feinfühlig- keit“ , erläutert Pflegepädagoge Andreas Blank.

Während der Ausbildung gehe es dann etw a darum, dies anzuw enden und dabei sow ohl professionelle Distanz als auch Ver- trauen aufzubauen. Zum Beispiel sollte die Ansprache immer „ Sie“ sein, w as Distanz w ahre. Nähe ließe sich etw a schaffen, in- dem die Schüler die erste Pflege-An- amnese übernähmen: „ Patienten empfin- den den ersten M enschen, der zu ihnen auf der Station Kontakt aufnimmt, meist als ‚Zuständigen’ für ihren Krankenhaus- aufenthalt. Sie richten sich dann gern an ihn – beste Voraussetzung für ein vertrau- ensvolles Verhältnis“ , sagt Andreas Blank.

Doch es gibt auch ein Zuviel an Ver- trauen: etw a, w enn Patienten den Schü- lern bisher Ungesagtes zuflüstern. „ Dann muss der Schüler entscheiden, ob er das Gesagte w eiterleitet. Dies ist etw a der Fall, w enn es Pflege und Behandlung betrifft“ , erklärt Andreas Blank. „ Und brisant w ird’s auch manchmal“ , fügt er hinzu – zum Bei- spiel, w enn ein M ann ungew ollt eine Erek- tion bekommt, w ährend ihn eine Schüle- rin w äscht. „ Eine peinliche Situation für beide, in der die Pflegerin professionell reagieren muss“ , sagt er. Um das zu ler- nen, spielen die Auszubildenden das Er- lebte in der Schule nach. „ Dabei geht es darum, Haltung zu bew ahren, dem Pa- tienten zu sagen, dass es nicht dramatisch ist, ihn zuzudecken und ihm zehn M inuten Alleinesein und Ruhe zu gönnen“ , erklärt Andreas Blank.

„ Wenn ich mit einem Arzt rede, geht es nicht nur um das ‚Was’, sondern auch um das ‚Wie’“ , sagt Horst Kaßauer. Für ihn als Patienten spiele es eine große Rolle, über seine Gesundheit informiert zu w erden – aber er findet es ebenso wichtig, M ediziner etw as fragen oder einen Wunsch äußern zu können. „ Erst dann habe ich Vertrauen und so ist es einfacher, das zu tun, w as der Arzt mir empfiehlt“ , sagt Horst Kaßauer.

Damit bereits Studierende lernen, Ver- trauen zu Patienten aufzubauen, unter- stützt Horst Kaßauer in seiner Funktion als

dritter Landesvorsitzender des Deutschen Diabetiker Bundes (DDB), Landesverband Niedersachsen e.V., den Unterricht in der M HH. Er und 40 w eitere DDB-M itglieder nehmen als Lehrpatienten am Kurs „ Kom- munikation, Arzt-Patient-Gesprächs füh - rung, Anamnese“ teil. Im M ai 2008 hatten sie ihre ersten Auftritte.

„ Es ist eine w ichtige Bereicherung, den menschlichen Umgang mit Patienten auf diese Weise bereits im Unterricht vermitteln zu können“ , sind sich Professor Dr. Her- mann Haller, M HH-Studiendekan, sow ie Privatdozentin Dr. Karin Lange, Leiterin der M HH-Forschungs- und Lehreinheit M edizi- nische Psychologie, einig. Die beiden Lehr- verantw ortlichen hatten bereits dafür gesorgt, dass im Juli 2007 Laienschauspie- ler an den Prüfungen in diesem Fach teil- nahmen. „ Nun lernen die Studierenden bereits im Unterricht sehr praxisnah bei- spielsw eise, aktiv zuzuhören und auf den Patienten einzugehen“ , erklärt Dr. Thomas von Lengerke, M itarbeiter in der M edizini- schen Psychologie. Ausredenlassen, präzise Formulierungen und verständliche Fragen seien etw a ebenso w ichtig w ie eine ange- messene Körpersprache. So bereiten sich die Studierenden auf die Prüfungen mit Lehrpatienten vor – und natürlich auf ihren Beruf mit „ echten“ Patienten, deren Ver- trauen eine zentrale Voraussetzung für er- folgreiche Versorgung ist. bb

A

ngst ist gesund. Sie setzt den Kör- per bei Gefahr in einen Alarmzu- stand, lässt Herz, M uskeln und Atmung aktiver werden, schärft alle Sinne – und ist somit die optimale Voraussetzung, um Gefahren zu entgehen, w ie etw a vor einer Schlange zu fliehen. Diese Angst steckt auch dann in unserem Körper, w enn der Verstand beschlossen hat, nicht zu flie- hen. Sie zeigt sich zum Beispiel vor einer Operation. „ M anche Patienten fürchten sich mehr vor der Narkose als vor der Ope- ration, sie haben Angst, nicht w ieder auf- zuwachen“ , sagt Dr. Dorothea Bornscheuer, Anästhesistin in der M HH-Klinik für Anäs- thesiologie und Intensivmedizin. „ Realisti- sche Informationen und Ablenkung können diese Angst mindern – etw a M usik, Ent- spannungstechniken und positive Gedan- ken“ , sagt Professor Dr. Hans-Werner Künsebeck, leitender psychologischer Psy- chotherapeut der M HH-Klinik für Psychoso- matik und Psychotherapie.

Angst kann auch krankhaft sein – meist dann, w enn sie im Überfluss vorhanden ist, zum Beispiel bei einem Panikanfall. „ Dann überflutet sie den Betroffenen aus heite- rem Himmel und kann sein Herz so zum Ra- sen bringen, dass er befürchtet zu sterben“ , sagt Professor Dr. Thomas Huber, Oberarzt der M HH-Klinik für Psychiatrie, Sozialpsych- iatrie und Psychotherapie. Oftmals Herzra- sen verspüren M enschen mit so genannten Herzangstneurosen. „ Die Angst richtet sich bei diesen M enschen auf ihr Herz – aus Angst, es könnte aufhören zu schlagen.

Hintergründlich finden w ir oft Herzerkran- kungen in der Familie oder auch ein mani- festes Herzleiden des M enschen selbst“ , er-

klärt Privatdozentin Dr. Christiane Waller, Kardiologin und Oberärztin der M HH-Kli- nik für Psychosomatik und Psychotherapie.

Angst gibt es zudem in diffuser Form – zum Beispiel vor dem kommenden Tag. Hinzu kommen Phobien, die an Situationen, Orte oder Tiere gebunden sind und da sind, ob- w ohl es keine reale Bedrohung gibt. Sie be- zieht sich zum Beispiel auf Alleinsein, Flie- gen, Dunkelheit, Höhen, Kaufhäuser oder Spinnen.

M enschen mit derartigen Phobien kom- men im Alltag oft gut zurecht – meist kön- nen sie der jeweiligen Situation ausweichen.

Bei einer anderen Form der Phobie ist dies erschw ert: bei der sozialen Angst. Dies ist die Angst vor der Begegnung oder dem Kontakt mit M enschen, vor dem Sprechen mit ihnen oder in der Öffentlichkeit, je nach Ausprägung in Verbindung mit körperlichen und kognitiven Symptomen w ie zum Bei- spiel dem Erröten oder Herzklopfen, Ge- dankenbildern w ie zum Beispiel „ ich bin uninteressant“ oder „ die Anderen lachen über mich“ . „ Bei dieser Form der Angst ist eine stationäre Therapie zum Beispiel dann sinnvoll, wenn die Angst das Leben zu stark beeinträchtigt – man sich beispielsw eise nicht mehr aus dem Haus traut und so nicht mehr zur Arbeit oder zum Einkaufen kommt“ , sagt Dr. Christian Tettenborn, Sta- tionsarzt der Psychotherapie-Station 52 der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie. Die dortigen M itarbeiterin- nen und M itarbeiter fördern die Kontaktfä- higkeit der Betroffenen, indem sie Gesprä- che, gemeinsame Aktivitäten, Sport und Ergotherapie anbieten. Ziel der Therapie ist, dass die Patienten wieder Vertrauen zu ihren eigenen Fähigkeiten und zu anderen M en- schen finden.

Angst kann also gesund und krankhaft sein – und sogar Lust bereiten: M anche M enschen begeben sich gelegentlich frei- w illig in Situationen, die Angst machen.

Schon Kleinkinder kennen diesen Lustcha- rakter – sie genießen ihn beispielsw eise, w enn sie beim Versteckspiel gesucht w er- den. Später kann es der Nervenkitzel beim Fahren der Achterbahn, bei vielen Sportar- ten, beim öffentlichen Auftritt sein, der ge- rade den Reiz ausmacht und das Wagnis in-

teressant. bb

Ins Gesicht geschrieben: Angst.

Vertrauen aufbauen: M edizinstudentin Ezin Deniz lernt, ein vertrauensvolles Gespräch mit Lehrpa- tient Horst Kaßauer zu führen. Links Dr. Thomas von Lengerke, M edizinische Psychologie der M HH.

Sie vertraut ihm: Krankenpflegeschüler Stefan M locek stützt eine Patientin.

TITELTHEM A: GROSSE GEFÜHLE TITELTHEM A: GROSSE GEFÜHLE

Angst ...

... kann krank machen – aber auch das Leben retten und sogar Lust bereiten

Vertrauen ...

... zum Patienten aufzubauen w ill gelernt sein – in der Ausbildung und im Studium

12 info

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W

enn M HH-Pastor und Seelsorger Lars Wißmann arbeitet, sitzt er in einem Boot und fährt damit einen Fluss entlang. Immer w ieder begeg- net er Reisenden, die ebenfalls auf dem Ge- w ässer unterw egs sind. Viele, die ihn brauchen, sind traurig. Sie haben gerade den Partner, den besten Freund oder einen nahen Familienangehörigen verloren – oder sie rufen den Pastor, w eil ein Sterbender noch gesegnet w erden w ill und ihm die Sünden vergeben w erden sollen. „ Es kommt auch vor, dass mich zerstrittene Partner oder Eltern erw arten, die es nicht geschafft haben, sich vorher mit ihren am Bett sitzenden Kindern auszusöhnen“ , be- richtet Lars Wißmann. Egal, wie er in der je- weiligen Situation reagiert, wichtig sei es für ihn, darauf zu achten, „ dass w eder der Pa- tient noch ich mein Boot verlasse.“

Die M etapher mit dem Boot benutzt Lars Wißmann, w enn er in Zusammenhang mit seinem persönlichen Selbstschutz über das Gefühl Trauer spricht. Er und die Palliativ- medizinerin und Anästhesistin Dr. Thela Wernstedt, haben es täglich mit diesem Ge- fühl zu tun. Für beide ist es w ichtig, „ rich- tig“ damit umzugehen: Nicht so mitzulei- den, dass man die Trauer der anderen in sich aufnimmt, sondern einfühlsam zu sein und trotzdem „ bei sich“ zu bleiben.

„ Das gelingt natürlich nicht immer. Doch meistens schützt eine erworbene professio- nelle Distanz vor der Trauer. M anchmal geht der Kontakt zum Sterbenden mit einer sehr intensiven menschlichen Nähe einher, dann trauere ich auch“ , sagt Dr. Wernstedt.

„ M ich rührt es an, w enn jemand traurig ist“ , sagt Lars W ißmann. „ Ich benenne dann die Gefühle, die ich erspüre – gebe eine Resonanz auf die Situation – und so kommt meist ein intensives Gespräch mit den Trauernden zustande.“ Er sagt, dass er unter der Trauer viel Schönes erlebt – M än- ner, die sich am Sterbebett mit ihrer Frau oder den Kindern versöhnen. Oder er hört beeindruckende Lebensgeschichten, die ein

friedliches Ende in einem letzten Gespräch mit ihm finden.

Die Palliativärztin und der evangelische Pastor: Sie beide haben viel mit Trauer und Tod zu tun. Sie begleitet die Schw erstkran- ken bis zum Schluss, er kommt hinzu, wenn

„ Freund Hein“ schon im Krankenzimmer ist. Nachher sind es dann die Angehörigen, die er begleitet. „ Zunächst stehen sie unter Schock“ , sagt Lars Wißmann, später w ech- seln dann Wut, Resignation und Neuorien- tierung einander ab – Rückfälle inklusive.

„ Ich stelle mir den Prozess des Trauerns als Spirale vor“ , sagt der Pastor: Die Trauernden bleiben nicht stehen, sondern durchleben viele Phasen von unterschiedlicher Dauer.

Auf diesem Weg verändern sie sich und entw ickeln sich w eiter.

Doch auch Patienten, die den Tod noch nicht direkt vor Augen haben, trauern bereits

um ihr Leben. „ Sie nehmen in kleinen Schrit- ten Abschied von der Welt“ , sagt Dr. Wern- stedt. Bei einer chronischen Erkrankung zer- schlägt sich zunächst die Hoffnung, wieder ganz gesund zu werden. Dann folgt die Ge- w issheit, auch das eingeschränkte Leben nicht mehr lange weiterführen zu können.

„ Von mir erwarten die Patienten, dass sie mit meiner Hilfe schmerzfrei sterben können.

Das gelingt mithilfe von M edikamenten.

Was ich ihnen jedoch nicht nehmen kann, ist das Leid“ , sagt Dr. Wernstedt.

Die Frage nach dem „ Warum?“ be- kommt Lars Wißmann regelmäßig zu hören.

Auch er kann sie nicht eindeutig beantwor- ten. „ Doch der christliche Glaube bietet viele Geschichten und Symbole an, um die Trauernden zu begleiten“ , sagt er. Das Ge- bet gehört für ihn dazu – und sein Boot, aus dem er besser nicht aussteigt. ina

Trauer ...

... ist das schwere Gefühl. Wie Patienten, ihre Angehörigen, M ediziner und Seelsorger damit umgehen TITELTHEM A: GROSSE GEFÜHLE

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TITELTHEM A: GROSSE GEFÜHLE

Haben tagtäglich mit dem Gefühl Trauer zu tun: Dr. Thela Wernstedt und Lars Wißmann.

D

ie Geschichte von Christina in der M HH beginnt sehr hoffnungslos.

Jedes M al, w enn ich mich mit der Neunjährigen auf Station 64B verabredet habe, ist sie nicht da. „ Sie ist heute Nacht schon w ieder auf die Intensivstation ver- legt w orden“ , sagt mir eine der Kinder- krankenschw estern. Christina ist Anfang Februar 2008 stationär in der Kinderklinik aufgenommen w orden und w artet auf eine neue Leber – auf der Warteliste für eine Lebertransplantation steht sie schon seit M ärz 2007. W ie dringend sie dieses Organ braucht, w ird daran deutlich, dass sie immer w ieder intensivmedizinisch be- treut w erden muss.

Bei ihrer Geburt stellten die Ärzte eine Gallengangatresie fest. Die Galle kann nicht richtig von der Leber in den Darm ab- fließen. Sie staut sich zurück und vergiftet die Leber. Eine Gallengangatresie ist die häufigste Ursache für eine Lebertrans- plantation im Kindesalter. Christina bekam im Alter von fünf M onaten eine neue Le- ber und alles ging gut – bis sie sechs Jahre alt w ar. Damals diagnostizierten die Ärzte eine Pfortaderthrombose, eine Komplika- tion, die nach einer Lebertransplantation eintreten kann. Der Anschluss von der Le- ber zum Dünndarm hat sich zugesetzt, das Blut kann nicht mehr vom Darm in die Leber fließen. Nur eine erneute Leber- transplantation kann dem M ädchen hel- fen, da eine Gefäßoperation bei ihr nicht möglich ist.

M ehrmals pro Woche scheidet Christina Blut durch den Darm aus, manchmal er- bricht sie auch Blut. „ Das Blut sucht sich im-

mer neue Wege, die Gefäße erw eitern sich und es kommt zur Bildung von Krampf- adern. Bei Christina gehen sie in den Dünn- darm und die Speiseröhre“ , erklärt der be- handelnde Arzt Stefan Rauschenfels und ergänzt: „ Es kommt immer mal w ieder zu lebensbedrohlichen Zuständen.“ Weil sie so viel Blut verliert, fühlt sich Christina oft schlapp – obwohl sie regelmäßig neue Blut- konserven bekommt, sobald ihr HB-Wert absinkt. Nun sitzt sie auf ihrem Bett und weigert sich, ihre M orgen-Tabletten zu neh- men. Es sind sechs Stück. Ihre M utter, Eli-

sabeth Beetz, redet ihr gut zu. Dann schluckt sie – eine Pille nach der anderen.

„ Ich w ill, dass es mir w ieder gut geht“ , sagt das M ädchen. Sie schaut sich auf dem Laptop Bilder von ihrer Katze Nina an und von ihrem älteren Bruder, der schw erbe- hindert ist und bei der Tante lebt, seitdem Christina und ihre M utter ins Krankenhaus gezogen sind. Die Familie lebt in einem Dorf in der Nähe von Würzburg, M utter und Tochter sind seit M onaten von ihrem sozialen Umfeld abgeschnitten. „ Ich hoffe, dass meine Tochter ein gutes Organ be- kommt und dass die Operation gut geht“ , sagt Elisabeth Beetz. Seit M onaten hat sie keine Nacht mehr durchgeschlafen. Sie grü- belt viel und kommt in der Krankenhausat- mosphäre nicht zur Ruhe. Außerdem geht Christina nur mit ihr zur Toilette.

Das Prinzip Hoffnung – meistens aktivie- ren es die M enschen, w enn sie sich in einer verzweifelten Lage befinden. „ Die Hoffnung steht und fällt mit dem Vorhandensein menschlicher Beziehungen“ , sagt Dr. Jann Schlimme, M itarbeiter der M HH-Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psycho- therapie. Er befasst sich seit Jahren mit dem Innenleben von M enschen, die Selbstmord- versuche hinter sich haben. Für manche M enschen sei bereits der Gedanke, sich das Leben nehmen zu können, regelrecht tröst- lich und helfe, sich dem Leben w ieder hoff- nungsvoller zuzuw enden: „ M it dem Ge- danken an Selbstmord kommt man über manch böse Nacht hinweg“ , wusste bereits Philosoph Friedrich Nietzsche.

Christina steht ganz oben auf der War- teliste. „ Aber es kann mehr als ein Jahr dauern, bis ein geeignetes Organ gefunden w ird“ , sagt Stationsarzt Stefan Rauschen- fels. Doch Kinder leben im Jetzt. „ Heute scheint die Sonne, jetzt sind Deine Kopf- schmerzen w eg“ , so versucht Stationslei- tung Hanna Harste den kranken Patienten M ut zu machen. Auch w enn die Nächte ein Höllentrip sein können. „ Wenn w ir keine Hoffnung mehr hätten, w äre es schw ierig, mit den Patienten umzugehen“ , sagt Hanna Harste. Auch Stefan Rau- schenfels hofft w eiter. Worauf? „ Dass das Telefon klingelt und Eurotransplant das richtige Organ für Christina hat.“

Dieser Anruf kam am 14. M ai. Christina hat jetzt eine neue Leber. Und so endet diese Geschichte hoffnungsvoll. ina

Hoffnung ...

... bleibt in schw eren Situationen bestehen – bis das Leben besser w ird, hoffentlich

Hoffnungsfroh: Leber-Empfängerin Christina Beetz.

Pro Jahr sterben nach Auskunft der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in Deutschland mehr als 1.000 M enschen, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan erhalten. Rund 12.000 Pa- tienten warten bundesweit auf ein neues Organ wie Leber, Herz, Lunge oder Niere.

„ Obwohl die Zahl der Organspender in den vergangenen Jahren drei Jahren in Deutschland um 20 Prozent gestiegen ist“ , sagt Birgit Blome, Pressesprecherin

der DSO. Trotzdem seien dies immer noch zu wenig: Nur zwölf Prozent der Bevölke- rung sind im Besitz eines Organspende- ausweises. Unter der gebührenfreien Ruf- nummer (0800) 90 40 400 ist das Infotelefon Organspende montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr und freitags bis 16 Uhr erreichbar. Interessierte können sich den Ausw eis unter w w w.organ- spende-info.de/extra/bestellservice/Or- ganspendeausweis/ herunterladen. ina

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ch habe nie gelernt, Gefühle zu zeigen.

Vielleicht, weil mich in meiner Umgebung früher kaum jemand fragte, w ie es mir geht“ , erinnert sich Nadja Kissker* . Die heute 33-jährige Patientin der Station 58 der M HH-Klinik für Psychosomatik und Psycho- therapie lernte als Kind nicht ausreichend, belastende Gefühle psychisch zu bew älti- gen. Da sie keine andere Strategie hatte, fraß sie dann später – im wahrsten Sinne des Wortes – alles in sich hinein. Eine Folge davon war Bulimie, doch selbst über dieses Leiden sprach die Innenarchitektin aus Han- nover kaum. Erst, als Angsterkrankungen die Bulimie ablösten – als Panikattacken sie zusammenbrechen ließen und Ärzte ihr immer w ieder bescheinigen mussten, dass sie keine schw eren Krankheiten hat – erst dann vertraute sie sich M HH-Ärzten an. Im M ärz 2008 ließ sie sich stationär aufneh- men. „ Die Ängste w aren so groß und schrecklich gew orden, dass ich sie endlich als Signal verstanden habe, etwas ändern zu müssen“ , sagt sie.

„ M ir wurde warm ums Herz, als ich die Zusage der M HH erhielt“ , erinnert sich die Patientin. Sie habe gewusst, dass ihr endlich geholfen werde – und behielt recht: „ Hier komme ich mir selbst auf die Spur“ , sagt sie nach fünf Wochen Therapie. Sie hat gelernt, dass sie manche Gefühle nicht kennt – bei- spielsweise das der Enttäuschung. „ Wenn je- mand eine Verabredung mit mir nicht ein- hält, war ich bisher immer sehr wütend und aggressiv“ , erklärt sie. Enttäuschung fühle sie nie. „ Es gibt sogar Situationen, in denen ich gar kein Gefühl habe – zum Beispiel beim jüngsten Streit mit meinem M ann:

Dann habe ich meine Gefühle abgespalten,

ein Buch genommen und mich sofort hin- einvertieft“ , erzählt sie.

„ Für Nadja Kissker ist es schwer, Gefühle wahrzunehmen und sie zu differenzieren.

Entweder sie weicht auf bekannte Gefühle aus, etwa bei Enttäuschung auf Aggression, oder sie versucht, dem Thema ‚Gefühle’

ganz und gar aus dem Weg zu gehen – in- dem sie etw as anderes tut und etw a ein Buch liest. „ Sie reagiert also nicht mit den entsprechenden Gefühlen. Aber ihr Körper reagiert dann mit funktionellen Symptomen wie der anfangs geschilderten Angst und Panik und es kommt so zu schweren psy- chosomatischen Krankheiten“ , sagt Dr.

Wolfgang Lempa, Leiter der Station.

Um Gefühle aufzuspüren und kennen- zulernen, nimmt die Patientin an einer Grup- pentherapie teil, die ihr auf der Station 58 angeboten wird. Dort ergeben sich Bezie-

hungen und Probleme, die es auch außer- halb der M HH gibt – also auch Situationen, die enttäuschten. „ M it unserer Hilfe kann Nadja Kissker in geschütztem Rahmen Ge- fühle entdecken und sie aussprechen. Ziel ist, dass dadurch die Symptome, etw a die Angsterkrankungen, nachlassen“ , sagt der stationäre therapeutische M itarbeiter Seba- stian Becker.

„ So wie ihr geht es nicht wenigen M en- schen. Sie kennen nicht ihr gesamtes Spek- trum an Gefühlen – zu einigen Emotionen haben sie nur sehr schwer Zugang, zu an- deren gar keinen. Sie leben emotional auf Sparflamme“ , erklärt Angela Anglovski, Psy- chologin in der Klinik für Psychosomatik.

Diese Flamme zu vergrößern, dass ist Nadja Kisskers Ziel: „ Ich will nicht so weiterleben, wie bisher“ , sagt sie. bb

* Name von der Redaktion geändert.

Den Gefühlen auf der Spur

Empfindungen zu haben ist für die meisten M enschen selbstverständlich – aber nicht für alle

Therapie-Gespräch:

Sebastian Becker unterhält sich mit einer Patientin.

S

eine Augen strahlen. Sie lassen nicht ab vom Anblick des Neugeborenen.

„ Ich bin so glücklich, mein Kind end- lich zu sehen. Die ganze Schw angerschaft lang habe ich mich gefragt, w ie er aussieht und sich bew egt“ , sagt M arco Schilling. Er ist soeben zum zw eiten M al Vater gew or- den, seine Frau Silke Albers-Schilling hat Sohn Janek auf dem Arm, den sie am 6.

M ai 2008 in der M HH zur Welt brachte.

Auch M aren Drew es, leitende Hebamme der M HH, schw ärmt: „ Dieses Wunder Leben einmal kurz in die Arme schließen zu dürfen, diese rosigen Schätze – das ist für mich Glück“ . Sie ist, ebenso w ie ihre 18 Kolleginnen des Kreißsaal-Teams, ganz nah dabei, w enn M ütter gebären, Väter über- wältigt sind und Babys das erste M al atmen.

Die Geburtshelferinnen der M HH, 23 bis 54 Jahre alt, sind an der Seite der w erdenden Eltern nicht w egzudenken. Sie stärken sie in ihren Rollen als M ütter und Väter, indem sie beraten, betreuen, unterstützen, ein- greifen, trösten und motivieren.

M aren Drew es liebt ihren Beruf. Bei der Geburt von mehr als 1.000 M ädchen und Jungen war sie schon dabei. Besonders mag die 42-Jährige das Glück in den Gesichtern der Paare: „ M anchmal lachen und w einen die M ütter und Väter gleichzeitig miteinan- der. Da fließen auch bei mir ab und an die Tränen – besonders dann, w enn ich die Paare schon vor der Geburt kennengelernt habe. „ Dann sind wir uns schon vertrauter“ , sagt sie. Und sollten w ährend der Geburt Probleme beim Kind auftreten, gibt es zum Glück ganz in der Nähe die Kinderklinik der M HH. „ Da jede Geburt risikoreich w erden kann, ist es von großem Vorteil, dass w ir je- derzeit einen Kinderarzt der Station 69 ru- fen können“ , sagt Birgit Laupichler, Pflege- dienstleitung der M HH-Frauenklinik.

Darüber hinaus biete die M HH-Frauenklinik mit ihrer Elternschule ein Rundum- Programm. Es umfasst unter anderem Ge- burtsvorbereitung, Schwimmen für Schwan- gere, Akupunktur, Kurse zur Versorgung ei- nes Neugeborenen, Geschw isterschule, Hebammensprechstunde, Rückbildungs- gymnastik, Babymassage und Stillberatung.

„ M uttermilch ist die beste Nahrung fürs Kind“ , erklärt M aren Drew es. Desw egen

berät das geburtshilfliche Team die M ütter dazu und desw egen ist Janeks M utter so sehr beschäftigt seit der Geburt. Sie stillt viel – im Bett oder im Stillzimmer. Doch am 9. M ai 2008 möchte sie nach Hause gehen.

„ Bisher entlassen w ir knapp 70 Prozent der Mütter voll stillend aus dem Haus. Unser Ziel ist es, dass es noch mehr w erden“ , sagt Birgit Laupichler. Ein Wohlfühlfaktor bei der Geburt ist für Gebärende eine vertraute Per- son. „ Wir freuen uns über jeden Vater, der so wie M arco Schilling bei der Geburt dabei

ist, aber auch eine andere Begleitperson ist willkommen“ , sagt M aren Drewes. Geplant ist zudem eine Kooperation mit Beleg-Heb- ammen.

„ Bei der Geburt war ich sehr aufgeregt und danach stolz auf meine Frau und glück- lich über meinen Sohn“ , sagt M arco Schil- ling. Besonders Janeks Augenbrauen haben es ihm angetan: „ Janek konnte von der ersten M inute an sehr kritisch gucken. Diese ausdrucksstarke M imik gefällt mir an Janek sehr“ , sagt er mit strahlendem Gesicht. bb

Glück ...

... ist (mit) zu gebären: Auch Hebammen sind glücklich, w enn ein Baby zur Welt kommt

Glücklich: Hebamme M aren Drewes mit Janek.

Das Projekt „ Babyfreundliches Kran- kenhaus“ des gleichnamigen Vereins ba- siert auf den Grundlagen von WHO/Unicef. Ziel ist, die Qualität der Ar- beit am Patienten zu verbessern. Im Frühjahr 2009 möchte die M HH die Aus- zeichnung “ Babyfreundliches Kranken- haus” tragen. Kern ist die Beratung zu den Themen Stillen, M uttermilch und Er- satzprodukte. Da eine w ichtige Voraus- setzung für das Stillen eine intensive M utter-Kind-Vater-Beziehung in den er-

sten Stunden nach der Geburt ist, gibt es die so genannte integrative Wochen- pflege. Dabei w erden M utter, Vater und Kind im Wochenbett gemeinsam von ei- ner Person betreut. Hinzu kommt der Ausbau der Elternschule: Geplant sind ein Stillcafé – ein fester Termin und Ort für Stillende, an dem Hebammen und/oder Stillberaterinnen anw esend sind – und eine Stillhotline sow ie Kurse zur Förderung der motorischen Entw ick-

lung der Kinder. bb

Initiative „ Babyfreundliches Krankenhaus“

Referenzen

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