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Archiv "Generalisierte Angsterkrankung: Versorgungsdefizite" (16.07.2001)

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Aids-Bekämpfung

Mehr Mittel

140 Millionen DM für bilaterale Projekte

D

ie Bundesregierung will die Mittel für bilaterale Projekte in der Aids-Bekämp- fung 2001 von 40 auf 140 Mil- lionen DM aufstocken. Das gab der Ausschuss für wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Bundes- tages bekannt, der parallel zum 8. Deutschen Aids-Kon-

gress in Berlin eine Anhörung zum Thema „Aids-Bekämp- fung: Eine globale Herausfor- derung für die Entwicklungs-

zusammenarbeit“ veranstalte- te. Sachverständige von Hilfs- organisationen, wissenschaft- lichen Gesellschaften und aus der Wirtschaft informierten den Ausschuss über die HIV/

Aids-Problematik und das globale Ausmaß der Epide- mie. „Die Anhörung hat uns ein Stück nach vorn ge- bracht“, sagte die Bundestags- abgeordnete Erika Reinhardt.

„Jetzt ist jedoch Handeln ge- fragt.“ Der Wille, mehr für die Aids-Bekämpfung zu tun, be- stehe fraktionsübergreifend.

Der Ausschuss begrüßte die Initiative von UN-Gene- ralsekretär Kofi Annan, ei- nen „Globalen HIV-Aids- und Gesundheitsfonds“

einzurichten. Mit wieviel Geld sich die Bundesregie- rung daran beteiligen will, sei noch unbekannt, erklär- te der Vorsitzende des Aus- schusses, Rudolf Kraus.

Die Gelder sollten aber un- abhängig von den 140 Mil- lionen DM zur Verfügung gestellt werden. Besondere Bedeutung komme dabei dem Ausbau der Infrastruk- tur in den Ländern Afrikas, der Prävention und der Impf- stoffentwicklung zu.

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 28–29½½½½16. Juli 2001 AA1853

Ozonbelastung im Juni

Datenbasis: Monatsmaximalwerte

Generalisierte Angsterkrankung

Versorgungsdefizite

J

eder zehnte Hausarztpatient leidet an einer psychischen Erkrankung, wobei Depressionen und generali- sierte Angststörungen (GAS) etwa gleich häufig sind. Doch nur ein Drit- tel der GAS-Patienten werden er- kannt, weniger als 20 Prozent erhalten eine spezifische medikamentöse The- rapie. Das ergab die GAD-P-Studie (Generalisierte Angst und Depression in der Primärärztlichen Versorgung) von Prof. Dr. med. Hans-Ulrich Witt- chen, Technische Universität Dres- den. Befragt wurden 558 stichproben- artig ausgewählte Ärzte und mehr als 20 000 Patienten. Bereits im Vorfeld zeigte sich, dass die Ärzte es schwie- rig fanden, das Krankheitsbild diffe- renzialdiagnostisch einzuordnen. Die GAS-Patienten wurden als „schwie-

rig“ und „betreuungsaufwendig“ be- zeichnet.

W

eniger als die Hälfte der GAS-Pa- tienten wurde adäquat behandelt.

Nur 9 bis 20 Prozent erhielten Venlafa- xin, das einzige für GAS zugelassene Medikament. Wesentlich mehr wurden mit trizyklischen Antidepressiva (17 bis 18 Prozent) oder Serotonin-Wie- deraufnahmehemmern (20 bis 28 Pro- zent) behandelt, deren Wirksamkeit weniger gut dokumentiert ist. Fast ge- nauso häufig wurden Mittel mit frag- licher Wirksamkeit wie pflanzliche Präparate verordnet, beziehungsweise potenziell gefährliche Medikamente wie Beruhigungsmittel und Neuroleptika.

Zwar wurden rund 40 Prozent der Pati- enten psychotherapeutisch behandelt, jedoch nur ein Bruchteil mit dem ge- eigneten kognitiv-verhaltenstherapeu- tischen Verfahren. Als mögliche Ursa- chen für die Versorgungsmängel nennt Wittchen den zu seltenen Einsatz einfa-

cher Screening-Fragebögen, den gerin- gen Bekanntheitsgrad des Krankheits- bilds in der Öffentlichkeit sowie den Zeitdruck niedergelassener Ärzte.

D

ie Patienten stellen ihre GAS- typischen unspezifischen körperli- chen Beschwerden wie Schlaflosigkeit oder Muskelverspannungen in den Vordergrund und nur selten die für sie noch „namenlosen“ Angstbeschwer- den, Sorgen und Gefühle der ängst- lichen Erwartung. Durch die Beto- nung körperlicher Einzelbeschwerden erhoffen sie sich unmittelbare Auf- merksamkeit des Arztes und eine schnelle Linderung durch eine rein symptomorientierte Behandlung. Die- se Haltung kommt dem Arzt entgegen, der für ausführliche Gespräche kaum Zeit hat. Hausärzte sehen durch- schnittlich 64 Patienten am Tag – das lässt kaum Spielraum für ein vertiefen- des Gespräch zur Abklärung der Pro-

blematik. Petra Bühring

Akut

„Sommer-Smog" führte im Juni zu gesundheitsrelevanten Luftbelastun- gen. Es wurden Ozonkonzentrationen bis 240µg/m3registriert. Aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit wird Ozon in den oberen Atemwegen kaum zurückgehalten und dringt größtenteils in die Lunge. Es kann ab 160µg/m3 zu entzündlichen Reaktionen des Gewebes und Atembeschwerden kom- men. Tränenreiz und Reizungen der Atemwege trüben bei 10 Prozent der Bevölkerung schon ab 120µg/m3den Sommergenuss. Ab 240µg/m3nahm die Häufigkeit von Asthmaanfällen zu. Allergiker und Asthmatiker gehören zu dieser Risikogruppe, reagieren aber nicht grundsätzlich emp- findlicher als Gesunde.

Besonders betroffen von HIV/Aids:

Menschen im südlichen Afrika Foto: dpa

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