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Archiv "Pharmakokinetische Bewertung von Antibiotika" (29.10.1987)

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Pharmakokinetische

Bewertung von Antibiotika

Bilder, gleichzeitig zur Verfügung gestellt und parallel beurteilt wer- den. Die technische Gestaltung ei- nes solchen Bildschirmarbeitsplat- zes, zum Beispiel mit mehreren Mo- nitoren, und die Ausstattung mit der Software für die Bildverarbeitung sind nicht ganz einfach, aber lösbar, die Integration in den bisher noch vollständig anders organisierten Ab- lauf einer Klinik und die optimale Nutzung durch den befundenden Arzt dagegen ist noch ungelöst. Hier sind nicht allein technische Proble- me zu bewältigen, sondern — wichti- ger und größer — organisatorische und psychologische. Sie müssen aber gelöst werden, wenn PACS in der Routine vom Arzt akzeptiert wer- den soll. Möglicherweise ist die In- stallierung von Teilsystemen, zum Beispiel für mehrere Computer-To- mographen, für mehrere Gammaka- meras, für einen Kernspintomo- graph, und ihre spätere, bei der In- stallierung aber bereits eingeplante Integration ein zweckmäßiger Weg.

Die Anforderungen an ein sol- ches umfassendes, notwendigerwei- se außerordentlich komplexes Infor- mationssystem sind sowohl hinsicht- lich der Hardware als auch der Soft- ware enorm; sie sind so hoch, daß heute — im Gegensatz zu dem Klinik- informationssystem — noch keine vollständige Lösung existiert. PACS ist noch ein Konzept, noch keine technische Lösung. Aber in Japan besteht immerhin der Plan und die Absicht, alle radiologischen Abtei- lungen des ganzen Landes so schnell wie möglich mit PACS auszustatten.

Für die 90er Jahre erwartet man ein Kosten/Nutzen-Verhältnis, das Installierung und Betrieb eines PACS in größeren Radiologiezen- tren erlaubt oder gar nahelegt. Eine

— theoretisch denkbare — vollständig filmlose radiologische Abteilung ist aber noch nicht absehbar.

(Das Symposium fand vom 1.

bis 4. Juli 1987 im ICC statt. Der Vortragsband ist im Springer-Ver- lag, Berlin, erschienen)

Professor Dr. rer. nat.

Adolf Habermehl Radiologie-Zentrum der

Philipps-Universität Marburg/Lahn Bahnhofstr. 7, 3550 Marburg/Lahn

Die pharmakokinetische Bewer- tung von Antibiotika war Thema ei- nes Referates von Prof. Dr. Deren- dorf vom Pharmazeutischen Institut der Universität Florida, Gainsville/

USA, auf dem III. Europäischen Kongreß für Biopharmazeutik und Pharmakokinetik in Freiburg. Aktu- elle Kritikpunkte hierbei waren:

1. Konzentrationsbestimmungen aus Gewebshomogenaten wegen auf- wendiger Durchführung und häufiger Ungenauigkeit der Meßergebnisse.

2. Die Gewebsmessungen liefern nur die Gesamtkonzentration des Antibiotikums

3. Es existiert zur Zeit keine ge- eignete Methode zur direkten Be- stimmung des freien Anteils eines Antibiotikums im Gewebe, obwohl nur dieser antibiotisch wirksam ist.

Daher sind nach Meinung Prof.

Derendorfs die geläufigen Plasma- und Gewebsspiegel ungeeignete Pa- rameter zur korrekten Bewertung der klinischen Wirksamkeit, da sie die Summe des freien sowie des ge- bundenen Substanzanteils angeben.

Er präsentierte eine von ihm entwik- kelte Methode, die eine indirekte Messung des freien Antibiotikaan- teils im Gewebe erlaubt. Sie basiert auf bereits bekannten pharmakoki- netischen Modellen und gibt den Quotienten aus freiem Gewebe- und freiem Serumanteil wieder. Da bei den meisten Antibiotika die Höhe der Plasma-Proteinbindung bekannt ist, kann hieraus leicht der freie Se- rumanteil und aus dem Quotienten schließlich der freie Gewebsanteil bestimmt werden.

Die pharmakokinetischen Da- ten bedürfen einer Korrektur. Die pharmakokinetischen Parameter, die üblicherweise für die Bewertung neuerer Beta-Lactam-Antibiotika herangezogen werden, divergieren häufig mit klinischen Erfahrungen.

Als Beispiel führte Prof. Deren- dorf zwei Vertreter der Cephalospo- rine der 3. Generation, Cefotaxim

und Ceftriaxon, sowie ein Penicillin aus der Gruppe der Acylaminopeni- cilline , das Piperacillin an. Er er- rechnete jeweils die freien Gewebs- anteile in der Eliminationsphase und verglich sie miteinander. Ceftriaxon, das sich durch eine extrem hohe Pro- teinbindung (über 95 Prozent) aus- zeichnet, verfügt über einen gerin- gen freien Anteil im Serum. Ent- sprechend niedrig fällt auch der freie Gewebsanteil aus; nur 5 Prozent der meßbaren Gesamtserum-Konzentra- tion können bis zum steady state ins Gewebe diffundieren und dort ihre antimikrobielle Wirksamkeit entfalten. Der Quotient aus freiem Serum- und Gewebsanteil beträgt nach Berechnungen Derendorfs 1,18, das heißt, daß nur 5,9 Prozent der Gesamtserum-Konzentration am In- fektionsort wirksam werden.

Beim Cefotaxim, einem Ce- phalosporin mit mittlerer Protein- bindung (etwa 40 Prozent), steigt dagegen der Quotient auf 1,49. Am deutlichsten wird die Diskrepanz zwischen meßbaren Serumwerten und tatsächlicher Antibiotika-Kon- zentration am Infektionsort bei dem Breitspektrum-Penicillin Piperacil- lin. Mit seiner geringen Plasmaei- weißbindung (etwa 20 Prozent) dif- fundiert es sehr rasch ins Gewebe;

seine Halbwertzeit ist somit gering.

Nach Derendorf ergeben sich hieraus grundlegende Konsequen- zen für die Bewertung der Serum- Konzentrationen von Antibiotika.

Man müßte sie zukünftig um einen Faktor korrigieren, der sich aus der Proteinbindungskapazität und dem Quotienten: freier Gewebs-/Serum- anteil errechnen läßt. Da sich aus den Konzentrationsverläufen die DIN-Vorschriften für die bakterio- logischen Empfindlichkeitstests für Antibiotika ableiten, hätten die ge- forderten Korrekturen grundlegen- de Bedeutung für diese Tests.

Dr. Wulfram Schauerte Schleißheimer Straße 181 c 8000 München 40

Dt. Ärztebi. 84, Heft 44, 29. Oktober 1987 (73) A-2961

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