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Grafiken des Monats. 1. Halbjahr 2021

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Grafiken des Monats

1. Halbjahr 2021

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Fehltage durch Angststörungen im Pandemiejahr 2020 signifikant angestiegen

Betrachtet man die psychischen Erkrankungen, so haben in den letzten Jahren neben Depressionen und Belastungs- störungen vor allem die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von Angststörungen kontinuierlich zugenommen. Einen spürbaren Anstieg gab es im Pandemiejahr 2020, in welchem sich die Anzahl der Fehltage mit dieser Diagnose um mehr als 27 Prozent erhöht hat (siehe Abb. 1, AU-Tage).

Angst ist, auch bei gesunden Menschen, ein normales Grundgefühl. Bei Angsterkrankungen sind die Ängste aller- dings übersteigert und dominant, schränken damit die Lebensqualität vielfältig ein und führen zu persönlichem Leid*.

Bei Menschen, die bereits vor der Corona-Pandemie an einer Angst- oder Zwangsstörung erkrankt waren, könnte sich diese im Coronajahr verschlimmert haben. So können sich typische Verhaltensweisen einer Person, die unter einer Angststörung leidet, in der Pandemie verstärken – zum Beispiel zwanghaftes Händewaschen oder eine ausgeprägte Angst, die Wohnung zu verlassen.

Frauen (1,5 Fälle je 100 VJ) waren 2020 merklich häufiger von einer Angststörung betroffen als Männer (0,9 AU-Fälle je 100 VJ). Auch zwischen den Altersgruppen erkennt man deutliche Unterschiede. So trifft bei dieser Diagnose die Aussage zu: Je höher die Altersklasse, desto mehr AU-Fälle treten auf (siehe Abb. 2, Altersklassen).

Dabei lag die Fallzahl bei den über 60-jähri- gen AOK-versicherten Beschäftigten etwa 2,5 mal höher als in der jüngsten Altersgruppe bis 19 Jahre.

Damit sich Angststörungen während der Corona-Zeit nicht verstärken, wäre es für Betroffene beispielsweise ratsam, den eige- nen Medienkonsum auf ein Mindestmaß zu begrenzen, da man durch eine meist negative Nachrichtenflut permanent mit Thematiken konfrontiert wird, die den eigenen Ängsten neues „Futter“ bieten. Ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung, eine feste Tages- struktur und das Erlernen von Entspannungs- oder Meditationstechniken können hingegen vorbeugend wirken und die Psyche stärken.

Die AOK Rheinland/Hamburg und das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung unterstützen Unternehmen im Umgang mit psychisch gefährdeten Beschäftigten.

Sprechen Sie uns gerne an.

* aus „Angststörungen“ von R. Rupprecht / M. Keller (Hrsg.), Kohlhammer Verlag 2012

Psychosoziale Folgen der Corona-Pandemie

Grafik des Monats März 2021

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 0,00

10,00 20,00 30,00 40,00 50,00 60,00 70,00

AU-Tage durch Angststörungen (AU-Tage je 100)

(2003– 2020)

8,99 9,89 12,41 14,57 15,85 18,16

22,07 23,18

28,02 28,81 31,84

37,19 35,53 37,93 39,45 42,68 48,65

61,81

AU-Fälle durch Angststörungen (F41) in den Altersklassen (Jahr 2020)

bis 19 20–29 30–39 40–49 50–59 über 60 Jahre 0,0

0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8

0,66

0,89 0,96

1,12 1,37

1,67

Abb. 1

Abb. 2

(3)

Insgesamt kam es im Vergleich zum Jahr 2019 zu einem Anstieg von knapp 17 Prozent. Rückenschmerzen liegen auch mit deutlichem Abstand auf Rang eins, was die Anzahl der Fehltage betrifft. Betrachtet man die Fallhäufigkeit, sind es ledig- lich die Erkältungserkrankungen, welche noch vor den Rückenschmerzen rangieren. Es wird also deutlich, dass die „Volks- krankheit“ Rückenschmerzen präsenter ist denn je.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Männer sind dabei deutlich häufiger von Rückenschmerzen betroffen als Frauen (siehe Abbildung 2) und mit steigendem Alter nimmt die Fallhäufigkeit zu.

Ein Grund dafür ist in geschlechtsspezifischen Berufsfeldern zu finden – Männer arbeiten deutlich häufiger im Produk- tionsbereich und sind dort großen ergonomischen Belastungen ausgesetzt.

300,0

250,0

200,0

150,0

100,0

50,0

0,0

AU-Tage je 100 VJ

Männer Frauen

AU-Fälle bei Frauen und Männern durch Rückenschmerzen 2020

13,1

19,1

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0

AU-Fälle je 100 VJ

Abbildung 2

Abbildung 1

Wenn der Rücken Alarm schlägt

Grafik des Monats April 2021

Am 15. März 2021 jährte sich der Tag der Rückengesundheit zum 18. Mal und das Thema könnte aktueller nicht sein.

In Deutschland haben 80% der Menschen mindestens einmal im Leben Rückenschmerzen. Viele von ihnen leiden sogar unter chronischen Rückenschmerzen, ohne die genauen Ursachen zu kennen.

Im Pandemiejahr 2020 haben die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von Rückenschmerzen einen neuen Höchststand erreicht (siehe Abbildung 1) – bedingt auch durch den Bewegungsmangel im Lockdown sowie fehlende ergonomische Ausstattung am Homeoffice-Arbeitsplatz.

AU-Tage durch Rückenschmerzen im Rheinland

Schmerzen im Rücken können dabei sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben. Bewegungsmangel oder einseitige Haltungen am Arbeitsplatz (z.B. langes Sitzen am Bildschirm) sind häufig die Ursache für Schmerzen, die durch muskuläre Verspannungen bedingt sind.

Übergewicht sowie psychische Belastungen durch Stress oder Konflikte am Arbeitsplatz können die Problematik weiter verschärfen.

Die AOK Rheinland / Hamburg sowie die Fachberater*innen des BGF-Instituts unterstützen Sie dabei, durch Rücken- schmerzen bedingte Fehlzeiten in Ihrem Unternehmen zu reduzieren.

Mit Maßnahmen wie der Kompaktschulung „Rückenfit am Arbeitsplatz“ oder unserer digitalen Ergonomieberatung ergo@work fördern wir die Rückengesundheit Ihrer Be- schäftigten – ob im Unternehmen oder im Homeoffice.

Darüber hinaus können Angebote zu einem gesünderen Umgang mit Stress psychische Entlastung bieten und so Rückenschmerzen vorbeugen. Sprechen Sie uns gerne an.

2003 172,0

162,2

186,6 201,7 198,3 206,3 210,7 215,3 210,9 206,1 207,4 225,4

211,4 215,3 209,2 205,4 210,1 245,7

2009 2015

2005 2007 2011 2013 2017 2019

2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020

Werden Sie für Ihren Rücken aktiv!

3 Dehnübungen für den unteren Rücken am Arbeitsplatz 3 Dehnübungen für den oberen Rücken am Arbeitsplatz

(4)

Schon seit Jahren stehen die Beschäftigten in den Alten- und Pflegeheimen in Deutschland aufgrund von Pflegenotstand, schlechter Arbeitsbedingungen und unverhältnismäßiger Bezahlung im medialen Fokus. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 sieht sich die Branche mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert – das Thema gewinnt weiter an Brisanz.

Der Krankenstand der AOK-versicherten Beschäftigten in Alten- und Pflegeheimen steigt seit Jahren kontinu- ierlich an, was u.a. als Indiz für die zunehmenden Belastungen gelten kann. Im Pandemiejahr 2020 wurde mit 8,09% ein neues 10-Jahres-Hoch erreicht (siehe Abbildung 1). Im Rheinlanddurchschnitt lag der Krankenstand im Vorjahr hingegen nur bei 5,87%.

Neben Muskel-Skelett-Erkrankungen und Atemwegsinfekten sind es insbesondere die psychischen Erkrankungen, die das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen in der Branche immer mehr prägen. So entfallen beispielsweise mehr als sechs Prozent aller Fehltage in den Alten- und Pflegeheimen auf depressive Episoden und fast fünf Prozent auf Belastungsstörungen.

Insgesamt findet man unter den Top 10 der Ausfalltage fünf Diagnosen wieder, welche den psychischen Erkrankungen zuzuordnen sind (siehe Abbildung 2).

Um die durch seelische Leiden verursachten krankheitsbedingten Ausfalltage zu reduzieren, muss die psychische Gesundheit der Beschäftig- ten zukünftig noch stärker in den Fokus der Unternehmen rücken. Insbesondere in der Pflegebranche müssen wirksame Maßnahmen ergriffen werden, die der konstant hohen mentalen und emotionalen Belastung der Beschäftigten entgegenwirken können. Die AOK Rheinland/Hamburg und das Institut für Betrieb- liche Gesundheitsförderung bieten Unterneh- men gezielte Maßnahmen an, um die psychische Gesundheit der Beschäftigten nachhaltig zu stärken. Kontaktieren Sie uns gerne.

8,5

8

7,5

7

6,5

6

Krankenstand in den Alten- und Pflegeheimen (2011 – 2020 in Prozent)

Abbildung 1

Krankenstand in Prozent

Abbildung 2

Wenn Pflege krank macht

Krankenstand in der Pflege- branche auf neuem Rekordhoch

Grafik des Monats Mai 2021

2011

7,04 7,10 7,16

7,57 7,90 7,72 7,56 7,72 7,83 8,09

2017

2013 2015 2019

2012 2014 2016 2018 2020

Top 10 der Ausfalltage in Alten- und Pflegeheimen 2020

Diagnose

AU-Tage Je 100 VJ

Depressive Episode 337,61

Rückenschmerzen 322,40

Reaktionen auf schwere Belastungen

und Anpassungsstörungen 242,53

Akute Infektionen der oberen Atemwege 224,62

Rezidivierende depressive Störung 137,60

Andere Angststörungen 123,07

Sonstige Zustände nach chirurgischem Eingriff 120,02

Schulterläsionen 106,48

Sonstige Bandscheibenschäden 106,06

Andere neurotische Störungen 87,76

(5)

Migräne gehört in Deutschland zu den häufigsten Kopfschmerzarten. Rund 10% der Bevölkerung leiden unter dieser schweren neurologischen Erkrankung, die volkswirtschaftlichen Kosten von Arbeitsausfällen aufgrund von Migräne sind enorm. > Link

Bei einer akuten Migräneattacke setzen schwere, häufig einseitig pulsierende Kopfschmerzen ein, die bei körperlicher Aktivität an Intensität zunehmen können. Typische Begleiterscheinungen einer Migräne sind heftige Übelkeit sowie Licht-, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit – an eine normale Ausübung der Arbeitstätigkeit ist unter diesen Umständen nicht zu denken. Migräne wird häufig durch individuell unterschiedliche innere oder äußere Reize, so genannte Trigger, ausgelöst, so zum Beispiel bestimmte Nahrungsmittel oder Alkoholika, Stressfaktoren, Lärm, Wetterumschwünge oder auch hormonelle Veränderungen. Für Außenstehende ist Migräne meist schwer nachvollziehbar, zumal die Medizin hinsichtlich der genauen Ursachenforschung häufig vor einem Rätsel steht.

Allein bei den AOK-versicherten Beschäftigten im Rheinland gab es im Jahr 2020 rund 18.600 AU-Fälle, die durch Migräne verursacht wurden, in den Unternehmen fielen dadurch mehr als 105.000 Ausfalltage an. Im Schnitt fehlten Mitarbeitende circa 5,7 Kalendertage, wenn diese Erkrankung diagnostiziert wurde.

Hinsichtlich der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) ist in den letzten Jahren ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen.

Seit dem Jahr 2003 haben sich die Fehltage in den Unternehmen durch Migräneausfälle mehr als verdoppelt (siehe Abbildung 1). Im Pandemiejahr 2020 gab es noch mal einen merklichen Anstieg – nämlich knapp 12% mehr als im Vorjahr.

Auf eine Einnahme von Medikamenten kann bei einer akuten Migräneattacke in der Regel nicht verzichtet werden. Laut der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) konnten Studien aber belegen, dass nichtmedikamen- töse Verfahren – z.B. regelmäßiger Ausdauersport oder das Erlernen von Entspannungstechniken – einen positiven Effekt auf Migräneintensität und -häufigkeit haben können. Gerade wenn Betroffene von sich selbst wissen, dass Faktoren wie Stress, unregelmäßige Mahlzeiten, zu wenig Flüssigkeitszufuhr oder Schlafmangel die Frequenz der Migräneattacken negativ beeinflussen, können präventive Maßnahmen sehr sinnvoll und erfolgversprechend sein.

Die AOK Rheinland/Hamburg und die Expert*innen des BGF-Instituts unterstützen Sie dabei, Fehlzeiten zu reduzieren und ein nachhaltiges Betriebliches Gesundheitsmanagement in Ihrem Unternehmen zu etablieren.

Sprechen Sie uns gerne an.

Migräne tritt überwiegend im erwerbsfähigen Alter auf und nimmt im Altersverlauf stetig ab. Die Fallzahl bei jungen Beschäftigten ist signifikant höher (siehe Abbildung 2):

Zudem sind berufstätige Frauen fast dreimal so häufig betroffen wie Männer (siehe Abbildung 3):

4

3

2

1

0 12 10 8 6 4 2 0

4

3

2

1

0

AU-Fälle je 100 VJ durch Migräne (nach Altersstufen)

AU-Fälle je 100 VJ durch Migräne (nach Geschlecht)

Abbildung 2 Abbildung 3

Gewitter im Kopf:

Volkskrankheit Migräne

Grafik des Monats Juni 2021

bis 19

2003 2009 2015

Frauen 4,15

2,77 3,36

1,00

1,68 1,42

1,02

0,61

30 – 39

2005 2011 2017

50 – 59

2007 2013 2019

20 – 29

2004 2010 2016

Männer 40 – 49

2006 2012 2018

60+

2008 2014 2020

AU-Tage je 100 VJ durch Migräne (2003 - 2020)

Abbildung 1

Referenzen

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