Flagge
Deutschland
Wappenist eine
parlamentarische Bundesrepublik Hauptstadt: Berlin
ca. 82 Mio. Einwohner 357.385 km2 Fläche 230 Einwohner pro km2 Amtssprache: Deutsch
näheres siehe Wikipedia/Deutschland
Fundorte:
Neuharlingersiel Cuxhaven
Die Sandprobe vom Neuharlingersiel ist ein Mitbringsel eines Aufenthaltes dort von Bärbel Löbe im Sommer 2017.
Die Sandprobe von Cuxhaven ist ein Mitbringsel eines Aufenthaltes dort von Familie Titze im Sommer 2017.
Die Proben wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt,
dafür herzlichen Dank.
Neuharlingersiel
näheres siehe Wikipedia / Neuharlingersiel
Sandprobe 2017 08 x1:
Mit einem Gewicht von 30 Gramm handelt es sich um eine kleine Probe. Der Sand befand sich in einem trockenen Zustand.
Die beiden Proben stammen von verschiedenen Strandabschnitten im Neuharlingersiel
Sandprobe 2017 08 x2:
Mit einem Gewicht von 20 Gramm handelt es sich um eine kleine Probe. Der Sand befand sich bei Übergabe in einem feuchten Zustand. Er wurde 4 Stunden im Wärmeschrank bei 50°C
getrocknet
Die im Bild gezeigten Schneckengehäuse wurden aus dem Sand herausgelesen.
Cuxhaven
näheres siehe Wikipedia / Cuxhaven
Ortsteil Döse
Sandprobe 2017 08 x3:
Mit einem Gewicht von 20 Gramm handelt es sich um eine kleine Probe. Der Sand befand sich in einem trockenen Zustand.
Ortsteil Duhnen
Sandprobe 2017 08 x4
Mit einem Gewicht von 106 Gramm handelt es sich um eine normale Probe. Der Sand befand sich bei Übergabe in einem feuchten Zustand. Er wurde 4 Stunden im Wärmeschrank bei 50°C getrocknet.
Aufbereiten der Sandprobe:
Da ich weiß, dass es sich um unbehandelte Proben handelt, habe ich folgendes durchgeführt:
• Jeweils 20 Gramm jeder Probe verarbeitete ich einzeln und gab die Probe auf einen Siebstapel, Maschenweite 0,15mm, 0,30mm, 0,60mm und 1,0mm und schlämmte den Sand reichlich, unter rütteln des Siebstapels, mit lauwarmen (ca. 35°C) Leitungswasser und danach auch noch einmal mit Aqua purificata (dest. Wasser).
Der Sinn dieses Vorgehens liegt darin, die in der Probe des Sandes, welches mit Meerwasser entnommen wurde, eingelagerten Salze auszuwaschen. Würde man den Sand ohne dieses Auswaschen trocknen, würde das auskristallisierende Salz die Gehäuse der eventuell zu findenden z.B. Schnecken- und Muschelgehäuse sowie Foraminiferen zerstören.
• Es entstehen 5 Fraktionen von Sandpartikel. ([1]>1,0mm; [2] 0,6mm > 1,0mm;
[3] 0,3mm > 0,6mm; [4] 0,15mm > 0,30mm). Die Fraktion [5] < 0,15mm ist zu den Verlusten zu rechnen und wird entsorgt. Die Fraktionen [1 bis 4] werden unter dem Mikroskop bemustert. Backen die meisten Artikel noch leicht
zusammen wird die entsprechende Fraktion in ein Ultraschallbad gegeben (ca.
1 Minute in einem Becherglas mit lauwarmem Wasser) und anschließend wieder mit dem Mikroskop bemustert und der Vorgang eventuell wiederholt.
• Die vier Fraktionen an Sand gab ich in ihren Sieben in den Wärmeschrank und trocknete den Sand bei ca. 50°C (Zeit 4 Stunden). Danach fegte ich mit einem Flachpinsel den Sand jeder Fraktion aus dem Sieb in je eine Petrischale und stellte diese noch einmal für 4 Stunden bei 50°C in den Wärmeschrank.
Bemerkung: Als Siebe verwende ich Artemio-Siebe aus dem Aquarienbereich. Es stehen mir 4 Siebe mit Maschenweiten von 0,15mm; 0,30mm; 0,60mm und 1,0mm zu Verfügung.
Das Becherglas im Ultraschallbad steht im mit Wasser gefüllten Edelstahlbehälter.
Damit es sicher steht muss der Wasserstand im Edelstahlbehälter niedriger sein als im Becherglas (max. Füllhöhe beachten). Im Becherglas ist die Ultraschallwirkung ca.
50% geringer als im Edelstahlbehälter.
Ultraschallbad
Cuxhaven Ortsteil Duhnen Sandprobe 2017 08 x4
Hier Fotos vom Inhalt der Petrischalen:
Fraktion 1: Siebgut > 1,0mm Fraktion 2: Siebgut 0,6 > 1,0mm
Fraktion 3: Siebgut 0,3 > 0,6mm Fraktion 4: Siebgut 0,15 > 0,3mm
Allgemeine Info:
Als Kamera für die Sandfotos wurde eine CANON EOS 1100D benutzt.
Als Objektiv kam ein SIGMA 105mm 1:2,8 DG Makro HSM zum Einsatz.
Ferner verwendete ich ein 31mm Zwischenring von MEIKE.
Die Sandbilder zeigen eine Abmessung von ca. 17 x 11 mm.
Auslesen der Sandproben:
Es wurden jetzt nacheinander die 4 Fraktionen Sand ausgelesen. Dabei wird nach Schnecken- und Muschelgehäusen, Foraminiferen, Ostrakoden und ähnlichem gesucht. Die Vorgehensweise ist dabei folgende:
• Mit einen z.B. Chemikalienlöffel wird ein wenig Sand einer Fraktion gleichmäßig in eine Ausleseschale (nach Triebel) verteilt.
• Diese Ausleseschale stellt man unter ein Stereomikroskop und beginnt in der linken oberen Ecke mit dem Betrachten der Fraktion. Man arbeitet sich z.B.
Spaltenweise bis zur rechten unteren Ecke durch. Hierbei werden interessant erscheinende Fundstücke mit der Pinzette (bei der Fraktion > 1,0mm) und mit einem feinen Pinsel (bei den kleineren Fraktionen) aufgegriffen. Es erfolgt ein Ablegen der Fundstücke in je eine kleine Petrischale (Ø 4cm). Der Pinsel (Größe 2/0) wurde dabei leicht feucht gehalten.
• Der Inhalt der Petrischale wurde nun mit einem trockenen Pinsel (Größe 0) in eine Krantz-Zelle „gefegt“. Die Zelle besteht aus antistatischem Kunststoff und trotzdem wurde die Zelle, vor der Ablage der Fundstücke, angehaucht um der statischen Aufladung entgegen zu wirken.
Auch vor dem Schließen der Krantz-Zelle mit einem Deckglas wird die Zelle ebenfalls angehaucht.
• Die Krantz-Zelle wird zum Abschluss beschriftet. Dabei ist der Fundort, das Funddatum, die Siebungsgröße, eventuell eine Zellennummer zu notieren. Hat eine Bestimmung des Fundes stattgefunden, so sollte das Etikett den
Gattungs- und Artname enthalten.
• Wenn man will kann ein bestimmtes Fundstück (oder mehrere) auch in eine Krantz-Zelle eingeklebt werden. Dabei verwendet man einen wasserlöslichen Kleber, z.B. geht auch Zuckerwasser.
Bemerkung: Als Ausleseschale kann auch der metallene Deckel eines z.B.
Marmeladenglases dienen.
Als Pinsel verwende ich Marderhaarpinsel, da diese ein antistatisches Verhalten haben.
Es ist auch möglich zum Auslesen eine Präpariernadel zu verwenden (Fundstücke nicht aufspießen). Die Spitze tupft man dabei ab und zu in etwas Bienenwachs.
Dadurch haftet das Fundstück an der Nadel, kann aber wieder leicht gelöst werden.
Ausleseschale nach Triebel Krantz-Zelle
Fazit:
Neuharlingersiel
In Neuharlingersiel wurden an zwei unterschiedlichen Orten Sandproben gezogen. In nur einer Probe befanden sich Schneckengehäuse. Die andere Probe ist nur Sand
Cuxhaven
In Cuxhaven wurde eine Sandprobe im Ortsteil Döse und eine Probe im Ortsteil Duhnen gezogen. In der Probe aus Döse befanden sich keine z.B. Schneckengehäuse, es war einfach nur Sand. In der Probe aus Duhnen sind in der Fraktion 1 sehr wenige z.B. Schneckengehäuse zu finden.
Die Aufnahme dieses Schneckengehäuses ist ein Stack aus 9 Einzelaufnahmen.
Ohne das Stacken erhält man keine genügende Tiefenschärfe.
Das Foto wurde mit dem Programm Picolay erstellt.
Krantz-Zelle „KZ 010“
Verwendete Literatur:
Mikropaläontologie für jedermann; E.-F- Vangerow; Kosmos-Verlag 1981 Methoden der Mikropaläontologie; G.Göke, Kosmos-Verlag 1963
Meeresprotozoen, G.Göke; Kosmos-Verlag 1963
Einführung in das Studium der Foraminiferen; G. Göke; NWV-Hagen 1994 Sonderheft SM3 Hompage des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg
Kleine Fossilien am Strand entdecken; F.Rudolph; Wachholtz-Verlag 2014
Foraminiferen, Ein Katalog typischer Formen; W.Rönnfeld; Geowissenschaften Universität Tübingen Wikipedia / Foraminiferen / Ostrakoden
www.foraminifera.eu