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Offener Brief an die Oberbürgermeister der Städte:

Augsburg, Ingolstadt, München, Nürnberg und Würzburg und die Bürgermeisterin der Stadt Regensburg

München den 02.08.2017

Sehr geehrter Oberbürgermeister der Städte Augsburg,

Ingolstadt, München, Nürnberg und Würzburg und der Bürgemeisterin Regensburgs,

wir schreiben Ihnen heute in tiefer Sorge um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger Ihre Stadt.

Am heutigen Mittwoch treffen sich auf Einladung der Bundesverkehrsminister und der Bundesumweltministerin, die Bundeswirtschaftsministerin, die Bundesforschungsministerin und die Ministerpräsident*innen der autoproduzierenden Bundesländer mit den Spitzen der deutschen Autokonzerne. Schwerpunkt der Diskussion sollen Maßnahmen sein, welche die Luftqualität in den Innenstädten verbessern soll.

Wir wenden uns daher mit der dringenden Bitte an Sie, sich mit oberster Priorität für die Gesundheit der Menschen in Ihren Städten einzusetzen. Feigenblattaktionen wie Software-Updates, welche führende bayerische Autokonzerne Ministerpräsident Horst Seehofer angeboten haben, werden auf Grund ihrer geringen Reduktionswirkung den zwingenden Anforderungen um Gesundheitsschutz und der Einhaltung der Luftreinhaltevorschriften nicht gerecht. Diese Lösung wird zudem Fahrverbote nicht verhindern können.

Voraussetzung für die Lösung des Umwelt- und Gesundheitsproblems in den Städten sind Pkw, die die Stickoxidgrenzwerte auf der Straße einhalten, so wie es das EU-Recht fordert. Aktuell halten nur einige wenige Fahrzeuge die Stickoxid-Grenzwerte auch im Realbetrieb auf der Straße ein. Aber alle deutschen Hersteller zeigen mit eigenen aktuellen Modellen auch, dass die Grenzwerteinhaltung durchaus möglich ist.

Die vorliegenden Veröffentlichungen über Absprachen des deutschen Autoherstellerkartells dokumentieren den Betrug an den Kunden und die vorsätzliche Gefährdung der Umwelt. Ein Software-Update allein kann dieses Problem nicht lösen, sondern führt bei marginal reduzierten Emissionen zu bisher nicht näher beleuchteten Nebenwirkungen. Ohne technische Veränderungen wie der Nachrüstung von SCR-Katalysatoren mit Harnstoffeinspritzung oder den Einbau größerer oder zusätzlicher Harnstofftanks - bei gleichzeitiger Erhöhung der verwendeten Harnstoffmenge - wird die Reduzierung der Stickoxide auf die gesetzlichen Grenzwerte und damit die Einhaltung der städtischen NO2-Grenzwerte nicht gelingen.

Landesverband Bayern des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.

Fachabteilung München Pettenkoferstr. 10 a / I 80336 München Tel. 089/54 82 98 63 Fax 089/54 82 98 18 fa@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

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Der BUND Naturschutz fordert deshalb:

Eine flächendeckende Überprüfung aller Neuwagenmodelle und Information der Verbraucher*innen über deren realen Stickoxidemissionen im Straßenbetrieb.

Ein sofortiges Verkaufsverbot für alle Pkw, welche die EU-Grenzwerte auf der Straße nicht einhalten, bis zu deren gesetzeskonformer Nachrüstung bzw. Nachbesserung.

Die wirksame Nachrüstung von Bestandsfahrzeugen durch den Einbau von SCR- Katalysatoren auf Kosten der Hersteller oder – sofern technisch nicht möglich – Umtauschrechte für Dieselfahrzeug-Besitzer auf Kosten der Hersteller gegen gleichwertige gesetzeskonforme Modelle.

Die Einführung einer Blauen Umweltplakette, die die Einhaltung von Euro 6 im Realbetrieb zur Maßgabe hat. Damit wird den Städten die Möglichkeit einer effektiven Stickoxidminderung gegeben.

Die sofortige Abschaffung der Dieselkraftstoff-Subventionen für Pkw und Investition der eingesparten Mittel in den Ausbau der Bahn und des öffentlichen Nahverkehrs.

Nur so kann das Vertrauen wiederhergestellt und die Gesundheit der Bürger geschützt werden.

Wir bitten Sie, sich auch öffentlich für diese Forderungen einzusetzen.

Als größter Umweltverband in Bayern der sich seit Jahrzehnten mit Konzepten für eine Mobilitätswende engagiert, bieten wir Ihnen darüber hinaus unsere Unterstützung an. Für ein Gespräch hierzu stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Richard Mergner gez. Gernot Hartwig gez. Erwin Scheiner Landesbeauftragter Arbeitskreissprecher Verkehr stv. Arbeitskreissprecher

gez. Johannes Enzler gez. Michael Würflein gez. Christian Hierneis Kreisvorsitzender Augsburg Kreisvorsitzender Ingolstadt Kreisvorsitzender München

gez. Otto Heimbucher gez. Raimund Schoberer gez. Armin Amrehn

Kreisvorsitzender Nürnberg Kreisvorsitzender Regensburg Kreisvorsitzender Würzburg

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