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Der erste Kurs für seniortrainerinnen

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Der erste Kurs für seniorTrainerinnen

Was können wir aus den Ergebnissen der Evaluation lernen?

Vortrag auf der Fachtagung des EFI-Programms am 12. Juni 2003 in Hofgeismar Dr. Dietrich Engels, Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik

Das Modellprogramm „Erfahrungswissen für Initiativen“ will erreichen, dass engagierte Seniorinnen und Senioren Initiativen unterstützen, Erfahrungswissen vermitteln, Pro- jekte in Gang setzen – kurz: etwas bewegen, von dem viele Andere einen Gewinn ha- ben. SeniorTrainerinnen leisten also nicht in erster Linie ehrenamtliche Arbeit, sondern ihre Rolle ist die von Initiatoren, Beratern, Multiplikatoren. Sie sind zwar selbst i.d.R.

ehrenamtlich tätig, aber das Spezifische an ihrer Arbeit ist, dass sie die ehrenamtliche Arbeit von Anderen voran treiben. Aufgabe der Evaluation ist es, einerseits den Pro- zess zu beobachten, ob das Programm so verläuft wie geplant, um ggf. gegensteuern zu können; und andererseits zu prüfen, ob das Ziel, etwas zu bewegen, erreicht wird.

Gliederung:

1. Die Arbeit der Anlaufstellen für freiwilliges Engagement 1.1 Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützungsbedarf

1.2 Beratung und Auswahl der Kursteilnehmer

2. Der erste Kurs aus Sicht der seniorTrainerinnen 2.1 Vorbereitung auf den Kurs

2.2 Bewertung der Kursinhalte und Methoden

2.3 Ertrag der Kurse: Kompetenzgewinn, Rollenklärung, Praxisvorbereitung 3. Der erste Kurs aus Sicht der Kursleiter/innen

4. Schlussfolgerungen für den zweiten Kurs

(2)

1. Die Arbeit der Anlaufstellen für freiwilliges Engagement

Die Anlaufstellen für freiwilliges Engagement haben die Aufgabe,

• die Kursteilnehmer/innen durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit zu werben,

• eine Auswahl der Interessenten vorzunehmen,

• die seniorTrainerinnen während des Kurses und der Praxisphasen zu begleiten,

• mit den zuständigen Bildungsträgern einen engen Kontakt zu halten und

• den Einsatz der fortgebildeten seniorTrainerinnen in der Praxis vorzubereiten.

Im Rahmen der Evaluation des EFI-Programms führte das Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik bei 37 Anlaufstellen für freiwilliges Engagement im Juli 2002 eine Start- und im Oktober 2002 eine erste Folgeerhebung durch.1

1.1 Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützungsbedarf

Zu Beginn des EFI-Programms planten die Anlaufstellen ein ganzes Bündel von Maß- nahmen der Öffentlichkeitsarbeit, um interessierten Senior/innen, Initiativen und an- deren Stellen ausreichende Informationen über das Bundesmodellprogramm zu geben.

Öffentlichkeitsarbeit und Teilnehmergewinnung

im EFI-Programm (N=34 Anlaufstellen)

ISG 2002

100 %

97 %

97 %

91 %

77 %

77 %

59 %

59 %

3 %

84 %

97 %

94 %

90 %

74 %

81 %

42 %

39 %

7 % Veranstaltungen

Beratungsgespräche Pressearbeit Handzettel Aushänge, Poster Schreiben an potenzielle Teilnehmer Rundschreiben an Initiativen eigene Homepage anderes

1 An der Starterhebung beteiligten sich 34 Anlaufstellen, an der Folgeerhebung 31. Zur ausführlichen Auswertung der Ergebnisse vgl. G. Machalowski/ D. Engels: Anlaufstellen für freiwilliges Engagement. Ergebnisse der Starterhebung und ersten Folgeerhebung, In- fos der wissenschaftlichen Begleitung Nr. 9, Februar 2003

(3)

In der Starterhebung wurde den Anlaufstellen die Frage gestellt, welche Aktivitäten in dieser Hinsicht geplant sind, und in der Folgebefragung wurde dann untersucht, inwie- weit die geplanten Aktivitäten realisiert werden konnten.

Die geplanten Aktivitäten konnten von der Mehrzahl der Anlaufstellen umgesetzt wer- den, wenn auch einige etwas hinter den Planungsgrößen zurückblieben. So wollten in der Startphase alle Anlaufstellen Veranstaltungen zum EFI-Programm durchführen, knapp 84 % haben dies umgesetzt. Auch solche Aktivitäten wie Rundschreiben an Ini- tiativen und die Erstellung einer eigenen Homepage liegen hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück.

Drei Viertel der Anlaufstellen haben eigene Materialien zum EFI-Programm entwickelt.

Neben Informationsbroschüren gehören dazu Artikel, Zeitungsanzeigen, Presseinfor- mationen, Kurzinformationen, eigenes Briefpapier und viele andere Materialien zur Un- terstützung der Öffentlichkeitsarbeit. Die finanziellen Mittel für diese Aufwendungen waren nach Auskunft der Anlaufstellen meist ausreichend.

Die Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit durch verschiedene Stellen schätzen 30 von 34 Anlaufstellen mit „gut/ eher gut“ ein. Von diesem Bewertungsmuster weichen die Einschätzungen der Unterstützung durch das Land und die Kommune ab. Eine größere Unterstützung hatten sich vom Land mehr als ein Drittel und von der Kommu- ne knapp die Hälfte erhofft.

Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit

Beurteilung durch die Anlaufstellen (N=34)

ISG 2002

70%

57%

50%

43%

32%

32%

30%

23%

36%

32%

50%

50%

32%

26%

7%

7%

14%

7%

18%

18%

35%

5%

18%

9%

vom Bildungsträger

vom eigenen Träger

von anderen Anlaufst.

von der wiss. Begleitung

vom Bundesministerium

vom Land

von der Kommune

gut eher gut weniger gut nicht gut

(4)

Schlussfolgerung:

Angesichts eines hohen Interesses und der begrenzten Teilnehmerzahl müssen die Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit nicht so intensiv zur Teilnehmerwerbung genutzt werden; eine Auswahl von Mitteln genügt. Stärker ist die Öffentlichkeitsarbeit aber auf die Werbung von Initiativen und Kooperationspartnern auszurichten, um frühzeitig Pra- xiskontakte herzustellen und die seniorTrainerinnen vermitteln zu können.

Die anfänglich erhaltene Unterstützung schätzen die Anlaufstellen sehr positiv ein, ins- besondere die Kooperation mit den Bildungsträgern scheint gut zu funktionieren. In der bevorstehenden Befragung ist zu überprüfen, ob dieser Eindruck für das gesamte Jahr repräsentativ ist.

1.2 Beratung und Auswahl der Kursteilnehmer

In den von den Anlaufstellen geführten Gesprächen mit interessierten Senior/innen wurde eine Reihe von Unklarheiten deutlich. Die meisten Anfragen richteten sich auf das zukünftige Tätigkeitsfeld von seniorTrainerinnen. Etwa zwei Drittel der Anlaufstel- len gaben dazu nähere Auskünfte. Aber auch die in den Kursen zu vermittelnden Bil- dungsinhalte sowie Kosten, Zeitumfang und Aufwand der Kurse wurden in den Ge- sprächen häufig nachgefragt.

Zentrale Inhalte der Anfragen (Mehrfachnennungen) Gesprächsinhalte in Stichworten Anzahl Unklarheit bezüglich Tätigkeitsfeld der senTr 19

Bildungsinhalte nachgefragt 8

Anfragen über Kosten, Zeit, Aufwand 7

allgemeines Interesse 6

Konkurrenz für freiberufliche Beratung? 5 Fragen bezüglich Bildungsveranstaltung 4

hoher Anspruch / Kompetenz 3

Sinn und Zweck des Programms 3

Verantwortungsrolle in der Gesellschaft 2 Fragen im Zusammenhang mit der Seneka 2

sonstige 4

gesamt 30

ISG 2002, Befragung der Anlaufstellen (N=34)

(5)

Meist gab es mehr Bewerbungen als freie Plätze im EFI-Programm. Die Anlaufstellen mussten deshalb eine Auswahl treffen, die sie mehrheitlich auf der Grundlage bes- timmter Kriterien vornahmen.

Bei den personenbezogenen Kriterien spielte vor allem das Erfahrungswissen der Be- werber/innen eine wichtige Rolle. Auch geschlechtsspezifische Kriterien und das Vor- handensein bestimmter Persönlichkeitsmerkmale war für knapp die Hälfte der Anlauf- stellen Ausschlag gebend.

Bei den einsatzbezogenen Kriterien stand die spätere Fähigkeit der Bewerber/innen, Initiativen zu gründen, im Mittelpunkt der vorzunehmenden Auswahl durch die Anlauf- stellen. Vier von Fünf Anlaufstellen konzentrierten sich auf dieses Merkmal; gut ein Drittel haben darüber hinaus insbesondere solche Bewerber/innen aufgenommen, die sich für Initiativen mit besonders hohem Unterstützungsbedarf einsetzen.

Kriterien zur Auswahl der Kursteilnehmer

ISG 2002

14 %

66 % 41 %

41 % 31 % 31 % 21 %

79 % 38 %

17 %

38 % keine Auswahl vorgenommen

vorhandenes Erfahrungswissen Geschlecht Persönlichkeitsmerkmale regionale Verteilung aus gleichem Ort persönlich bekannte Bewerber

für Gründung von Initiativen zur Unterstützung von Initiativen für bestimmte Einsatzbereiche nach anderen Kriterien personenbezogene Kriterien:

einsatzbezogene Eignung:

(N=34 Anlaufstellen)

Schlussfolgerung:

Bei den Anfragen an die Anlaufstellen nahm die Unklarheit über Rolle und Aufgaben, Anforderungen und Einsatzfelder von seniorTrainerinnen zu Beginn großen Raum ein.

Bezüglich dieser Fragen muss im Vorfeld des zweiten Kurses ein klareres Bild gewon- nen werden.

Im Vergleich zwischen 1. und 2. Kurs ist auch zu untersuchen, ob sich die Auswahlkri- terien geändert haben. Bei den personenbezogenen Kriterien wurde möglicherweise

(6)

„vorhandenes Erfahrungswissen“ zu stark gewichtet (Resultat: 80% langjährige Ehre- namtler/innen). Auch die Betonung der „Gründung neuer Initiativen“ führt zu einem Un- gleichgewicht gegenüber der Unterstützung bereits existierender Projekte / Initiativen.

Noch nicht hinreichend reflektiert wurde bisher, dass die Anlaufstellen eine wichtige Rolle in der Begleitung der seniorTrainerinnen vor, zwischen und nach den Kursmodu- len haben, nämlich als Gesprächspartner, als Begleiter von „Lerngruppen“, als Organi- sator von Treffen und als Vermittler zur Praxis. Auch diesen Aspekt muss die zukünfti- ge Evaluation erfassen.

2. Der erste Kurs aus Sicht der seniorTrainerinnen

An den Befragungen, die im Anschluss an die drei Kursmodule durchgeführt wurden, beteiligten sich etwa 80% der 221 seniorTrainerinnen.2 Darunter waren:

• etwas mehr Frauen (53%) als Männer (47%),

• vom Alter her schwerpunktmäßig 60- bis 64-Jährige (ein Viertel jünger, ein Viertel älter),

• über die Hälfte mit Abitur,

• über die Hälfte langjährig ehrenamtlich tätig.

2.1 Vorbereitung auf den Kurs

Bereits im Vorfeld erwarten die zukünftigen seniorTrainerinnen detailliertere Informati- onen über Inhalte und Ablauf des EFI-Programms. Über die Aufgaben und Tätigkeiten von seniorTrainerinnen fühlten sich vor Beginn des Kurses nur 12% sehr ausführlich und weitere 41% hinreichend informiert. Fast die Hälfte aber (48%) bezeichnet die In- formation hierüber als (eher) gering.

Bezogen auf das erste Kursmodul stellt sich die Informationslage noch schlechter dar:

Nur 9% der Teilnehmer/innen fühlten sich vor Kursbeginn sehr ausführlich über dessen Inhalte und Rahmen informiert, über die Hälfte (52%) fühlten sich (eher) gering infor- miert. In zusätzlichen Erläuterungen wird häufig darauf hingewiesen, dass das Aufga- benprofil der seniorTrainerinnen grundsätzlich noch unklar sei.

2 Zur ausführlichen Auswertung der Ergebnisse vgl. G. Machalowski/ D. Engels: Der erste Kurs für seniorTrainerinnen. Ergebnisse schriftlicher Befragungen des ISG, Info der wis- senschaftlichen Begleitung Nr. 16, Juni 2003

(7)

Information der seniorTrainerinnen

Befragung von seniorTrainerinnen (N = 175)

ISG 2002

12%

41%

29%

19%

9%

39%

35%

17%

sehr ausführlich

hinreichend

eher gering

gering

0%

20%

40%

60%

80% 0% 20% 40% 60% 80%

über Aufgaben von seniorTrainern über Inhalte des 1. Kurses

Schlussfolgerung:

Eine detaillierte Information der seniorTrainerinnen über Inhalt und Form der Kurse, über das Zusammenwirken von Kursmodulen und Praxisphasen sowie über spätere Aufgabenfelder hat einen zentralen Stellenwert, um falsche Erwartungen bzw. spätere Enttäuschungen zu vermeiden.

2.2 Bewertung der Kursinhalte und Methoden

In der Gesamtbewertung wird deutlich, dass die seniorTrainerinnen mit dem angebo- tenen Kurs sehr zufrieden waren. Es lohnt sich aber, die recht differenzierte Einschät- zung zu den drei Kursmodulen genauer zu betrachten. Das zweite Kursmodul wird am besten bewertet, mehr als die Hälfte der Teilnehmer/innen vergibt das Prädikat „sehr gut“, während negative Einschätzungen („weniger gut“) mit einem Anteil von 2% kaum noch eine Bedeutung haben.

Das dritte ebenso wie das erste Kursmodul werden dagegen nicht so gut bewertet.

Etwa die Hälfte der Befragten legt sich auf eine (zögerlich) positive Einschätzung mit dem Werturteil „eher gut“ fest und rd. jede/r Zehnte war offenbar mit dem ersten und dritten Kursmodul nicht zufrieden.

(8)

Beurteilung der Kursmodule

ISG 2003

37%

51%

11%

1%

56%

42%

2%

0%

43%

48%

9%

0%

sehr gut

eher gut

weniger gut

nicht gut

nach 1. Kursmodul N = 175 nach 2. Kursmodul N = 181 nach 3. Kursmodul N = 174

Eine mögliche Erklärung für diese Wellenbewegung könnte sein, dass nach dem zwei- ten Kursmodul eine Verbesserung festgestellt wurde, die bei einigen Teilnehmer/innen hohe Erwartungen für das dritte Kursmodul entstehen ließen, die dann aber nicht im- mer erfüllt wurden.

Das Rahmencurriculum des Kurses für seniorTrainerinnen gliederte sich in 6 Inhalts- blöcke, in denen 14 übergreifende Themen den Bildungseinrichtungen vorgeschlagen wurden. Aus der gebildeten Rangfolge der Themen ergibt sich eine differenzierte Dar- stellung der Gewichtung, die von „Gesprächsführung und Kommunikation“ mit der höchsten Wichtigkeit bis zur niedrigsten für die Stoffeinheit „Anpassung an fremde Mi- lieus“ reicht.

Sieht man sich besonders jene Themen an, die untere Plätze in der Rangfolge ein- nehmen und von mehr als der Hälfte als eher unwichtig eingestuft werden, dann ent- steht der Eindruck, dass die Intentionen der seniorTrainerinnen weniger auf Aktionen außerhalb ihres Interessenbereichs gerichtet sind. So halten es viele für weniger wich- tig, sich an fremde Milieus anzupassen, Projekte im Gemeinwesen zu entwickeln oder (fremde) Teams oder Organisationen zu diagnostizieren.

(9)

Befragung nach dem 3. Kursmodul (N = 174)

Gewichtung der Kursinhalte

ISG 2003

76%

74%

72%

68%

68%

65%

65%

62%

59%

59%

51%

49%

49%

35%

25%

26%

28%

32%

32%

36%

36%

38%

41%

41%

49%

51%

51%

66%

Gesprächsführung/ Kommunikation Erfahrungswissen nutzen Konfliktumgang/ -moderation eigenes Projekt entwerfen Beraterrolle/ Gestaltung v. Beratungsbez.

Arbeit mit Gruppen/ Gruppenanalyse Methoden der Ideenfindung/ Zielklärung Projekte und Aktionen initiieren Aktivierung von Bürger/innen didaktisch richtiges Handeln u. Vermitteln Vortrags-/ Veranstaltungsvorbereitung Diagnose von Teams/ Organis.

Projektentwicklung im Gemeinwesen Anpassung an fremde Milieus

wichtig weniger/nicht wichtig

Dagegen stehen eher allgemeine Stoffgebiete wie Gesprächsführung/ Kommunikation, Konfliktumgang/ Konfliktmoderation, Erfahrungswissen nutzen und ein „eigenes Projekt entwerfen“ auf der Gewichtungs- und sicher auch auf der Wunschskala weit oben. Die seniorTrainerinnen bevorzugen demnach die Inhalte, bei denen die eigene Projektent- wicklung und Projektarbeit im Vordergrund steht.

Ein kleinerer Teil der Befragten ist aber auch der Meinung, dass einige Themen des Rahmencurriculums in den Kursmodulen nicht behandelt wurden. Am häufigsten wur- den folgende Themen vermisst (jeweils Anteile mit der Antwort „Thema gab es nicht“):

• Aktivierung von Bürger/innen 13,5%

• Anpassung an fremde Milieus 11,9%

• Projektentwicklung im Gemeinwesen 10,4%

• didaktisch richtiges Handeln und Vermitteln 8,4%

• Diagnose von Teams / Organisationen 7,3%

• Vortrags-/ Veranstaltungsvorbereitung 5,0%

• Methoden der Ideenfindung und Zielklärung 4,8%

• Arbeit mit Gruppen / Gruppenanalyse 3,4%

• Erfahrungswissen nutzen 3,2%

• Projekte und Aktionen initiieren 2,8%

• Konfliktumgang/ -moderation 2,6%

Weitere Themen, die in Einzelnennungen angeregt wurden, sind:

(10)

• Finanzierung/Hilfe bei Antragstellung für Fördermittel 12 Nennungen

• Rhetorik 5 Nennungen

• Umgang mit Konflikten 5 Nennungen

• gute Projektbeispiele 4 Nennungen

• Vereinsrecht / rechtliche Grundlagen 4 Nennungen

• Möglichkeiten für ST in bestehenden Organisationen 4 Nennungen

Was die didaktischen Methoden betrifft, so enthielt das Rahmencurriculum auch hierzu eine Reihe von Vorschlägen für die Anwendung altersgerechter und zielrelevanter We- ge der Stoffvermittlung. Nahezu alle Methoden stießen – soweit sie zum Einsatz ka- men - bei den meisten Befragten auf eine positive Resonanz, die Unterschiede in der Beliebtheit sind zwischen den Methoden nur gering. Eine Ausnahme bildet die „Satzer- gänzung“, die allerdings nur in geringem Maße angewandt wurde.

Besonders große Zustimmung bekam das methodische Vorgehen, wenn mit Klein- gruppen (peer groups) gearbeitet wurde. Aber auch der traditionelle Lehrervortrag, das Kursgespräch oder Einzelauftritte der Teilnehmer/innen vor der Gruppe empfanden viele als lernfördernd. Dagegen fühlte sich knapp ein Drittel der Teilnehmer/innen durch „Stellbilder“ (Teilnehmer/innen stellen sich nach Themen im Raum auf) und mehr als jede/r Fünfte durch die Arbeit mit Arbeitsbögen, Steckbriefen oder Moderationskar- ten wenig oder gar nicht angesprochen.

Beurteilung der Methoden

ISG 2003

99%

95%

91%

89%

87%

84%

84%

81%

79%

79%

79%

79%

77%

68%

43%

1%

5%

9%

11%

13%

16%

17%

19%

21%

21%

21%

21%

23%

32%

57%

Kleingruppen und Plenum peer-groups Vortrag durch Lehrkräfte Einzelauftritt vor d. Gruppe Kursgespräch Umgang mit Präsentationsmedien Rollenspiele mind-mapping Einzelarbeit Einzelarbeit u. Arbeitsbögen Arbeitsaufträge bearbeiten Moderationskarten Steckbriefe Stellbilder Satzergänzung

sehr gut/gut weniger gut/nicht gut

Befragung nach dem 3. Kursmodul (N = 174)

(11)

Wenn in methodischer Hinsicht Kritik geäußert wurde, so betraf es die Aspekte

• zu viel Frontalunterricht

• Vorlesen aus dem Lehrmaterial

• zu wenig Inhalte - zu viel Methodik

• zu viel Theorie auf hoher Ebene / zu viele Fremdwörter und Fachausdrücke

• zu viele „Spielchen“

• unterschiedliche Vorkenntnisse der Teilnehmer wurden nicht beachtet

• unleserliches Lernmaterial / unstrukturiert

• zu viele Wiederholungen

• zu viele Ablenkungen während der Vorträge

• geringe Diskussionsbereitschaft

• schlechter Umgang mit Präsentationsmedien

• Schwierigkeiten zu Wort zu kommen.

Zur Bewertung einzelner Aspekte der Kurse vgl. Abschnitt 4.4 im Bericht „Der erste Kurs für seniorTrainerinnen“ (Info der wissenschaftlichen Begleitung Nr. 16).

Schlussfolgerung:

Im weiteren Projektverlauf sollte versucht werden, die Meinungen der seniorTrainerin- nen schneller an die Kursleiter/innen weiter zu vermitteln, damit diese sich bereits im Kursverlauf darauf einstellen können.

Die seniorTrainerinnen vermissen vor allem die Praxisrelevanz in den Kursen; müssen die Inhalte und Methoden stärker auf die Praxis ausgerichtet werden, oder müssen (auch) die Erwartungen der Teilnehmer/innen verändert werden?

Die Kursleiter/innen sollen sich nicht ausschließlich nach den Meinungen der senior- Trainerinnen richten. Deren Bewertung der Inhalte und Methoden lässt erkennen, dass sich manche/r lieber mit Gewohntem befassen möchte, statt sich auf neue Inhalte und Methoden einzulassen. Es erscheint wichtig, zwischen den Lernwünschen der Teil- nehmer/innen und dem curricularen Anspruch eine ausgewogene Balance herzustel- len.

2.3 Ertrag der Kurse: Kompetenzgewinn, Rollenklärung, Praxisvorbereitung

Die positivere Bewertung des zweiten gegenüber dem ersten und dritten Kursmodul spiegelt sich auch in der Frage wider, ob jeweils die Kenntnisse und Kompetenzen der Teilnehmer/innen erweitert wurden. So gibt zwar nach dem ersten Kursmodul je- de/r Vierte der Befragten an, dass die Kenntnisse und Kompetenzen „in erheblichem Maße“ erweitert wurden, doch ein nahezu gleicher Anteil ist der Meinung, dass dies

(12)

kaum oder nicht der Fall war. Auch beim dritten Kursmodul war offenbar bei jeder/m Zehnten der Wissenszuwachs gering.

Erweiterung von Kenntnissen und Kompetenzen

ISG 2003

23%

52%

21%

4%

44%

49%

7%

0%

37%

52%

10%

1%

ja, in erheblichem Maße

eher ja

eher nein

nein, in keiner Weise

nach 1. Kursmodul N = 175 nach 2. Kursmodul N = 181 nach 3. Kursmodul N = 174

Als Resümee der Bewertungen der Kursmodule wurden die Teilnehmer/innen ab- schließend gefragt, ob sie sich nach dem Besuch der Fortbildung ausreichend befä- higt fühlen, als seniorTrainerin wirksam zu werden.

Befähigung zu einer Tätigkeit als seniorTrainerin

Befragung nach dem 3. Kursmodul (N = 170)

ISG 2003

14%

55%

27%

0%

4%

25%

61%

10%

1%

3%

18%

59%

18%

1%

4%

ja, vollkommen befähigt

ja, muss aber noch Erfahrungen sammeln

nein, habe noch weiteren Bedarf

nein, Kurs hat nicht

weiß ich noch nicht

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

Frauen Männer Gesamt an Fortbildung

zur Befähigung beigetragen

(13)

Knapp ein Fünftel aller Befragten hält sich demnach für hinreichend befähigt, gut die Hälfte hält sich zwar auch für befähigt, muss aber noch praktische Erfahrungen einho- len, und knapp jede/r Fünfte hält ihre/ seine Kompetenzen noch nicht für ausreichend, weil entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten fehlen. Eine geschlechtsspezifische Auswertung zeigt hinsichtlich der Befähigung auffallende Unterschiede: Frauen verbin- den ihre Kompetenzeinschätzung eher mit Einschränkungen als Männer, und dement- sprechend äußern Frauen noch deutlich mehr Bedarf an Kenntnissen und Fähigkeiten als die männlichen Kursmitglieder.

Nach dem 1. Kursmodul hatten rd. 70% der seniorTrainerinnen eine konkrete Vorstel- lung davon, wie eine neue Rolle im Alter aussehen könnte, die übrigen 30% hatten davon nur eine vage Vorstellung. Bei den inhaltlichen Beschreibungen dieser Rolle steht das persönliche Interesse an einer sinnvollen Aufgabe, die auch Spaß machen soll, an erster Stelle. Hierzu zählt auch der Wunsch nach einem neuen Umfeld, nach Bestätigung und neuen Perspektiven. Fast gleichrangig werden mit den Umschrei- bungen der „Multiplikatorenrolle“, der „Weitergabe von Erfahrungen“ und der Motivation Anderer zentrale Zielsetzungen des EFI-Programms angesprochen. Aus dem „Roh- stoff“ dieser vielfältigen Verständnisse einer neuen Altersrolle aber ein scharf konturier- tes Profil der seniorTrainerinnen zu entwickeln – dieses Ziel war offenbar nach dem ersten Kursmodul noch nicht zufriedenstellend erreicht. Ein Fortschritt dieses Klä- rungsprozesses ist aber wichtig, damit vor dem zweiten Kurs das Aufgabenprofil für alle Beteiligten, insbesondere für die seniorTrainerinnen, aber auch für die Kurslei- ter/innen und die Mitarbeiter/innen der Anlaufstellen klarer ist.

Vorstellung von neuer Rolle im Alter

(Anzahl der Nennungen)

ISG 2003

116 37

8

47 44 24 20 12 11 10 6 6 4 3 ja, Vorstellung von Altersrolle nein, keine Vorstellung davon keine Angabe sinnvolle Aufgabe / aktiv sein / Spaß haben Multiplikatorenrolle / Erfahrung weitergeben soziales Engagement / anderen Menschen helfen neues Umfeld / neue Bestätigungen / Perspektivwech andere motivieren Erhaltung und Vertiefung der Fachkenntnisse Betreuung + Beratung von Interessengruppen Lebenslanges Lernen Generationsübergreifend Teilhabe an der gesellschaftlichen Entwicklung Einbindung in interessante Initiativen Kontakte bewahren wenn Vorstellung von Altersrolle - Erläuterung:

(14)

Nicht alle Kursteilnehmer/innen sind sich sicher, ob und wie sie nach dem Kurs als se- niorTrainerin in ihrem neuen Aufgabengebiet tätig sein werden. Bei der Hälfte der seni- orTrainerinnen steht ein diesbezüglicher Einsatz fest bzw. ist schon vereinbart. Ein Drittel der Befragten will auch als seniorTrainerin tätig werden, aber bisher ohne terminliche Festlegung. Rd. 15 % sind noch unschlüssig, ob sie überhaupt solch einen Einsatz wahrnehmen, und eine Teilnehmerin verneinte definitiv diese Frage. Frauen haben die zukünftige Tätigkeit häufiger schon fest vereinbart als Männer.

Tätigkeit als seniorTrainerin

ISG 2003

51%

34%

15%

60%

63%

16%

ja, Einsatz ist vereinbart

ja, Termin steht noch nicht fest

weiß ich noch nicht

wenn bekannt: Art der Tätigkeit

in bestehenden Initiativen

neues Projekt initiieren

anderweitig

Befragung nach dem 3. Kursmodul (N = 170)

Der Einsatz als seniorTrainerin nach der Fortbildung ist zwar von den meisten der Be- fragten geplant, doch gibt es bei nahezu der Hälfte - vor allem in der Zeitplanung - ver- schiedene Unklarheiten.

Schlussfolgerung:

Die Unsicherheit bei einem Teil der Kursteilnehmer/innen über ihre zukünftige Rolle hängt auch damit zusammen, dass das Aufgabenprofil der seniorTrainerinnen erst im Laufe des ersten Kurses plastischer und konkreter geworden ist.

Zur Optimierung des Praxiskontakts sollte überprüft werden, wie ein konkreter Beginn der Tätigkeit als seniorTrainerin noch wärend der Fortbildung organisiert werden kann.

Der Anteil von rd. 15 % der Teilnehmer/innen, die noch unschlüssig sind, ob sie über- haupt als seniorTrainerin tätig werden, müsste bei zukünftigen Kursen durch eine bes- sere Information vor dem Kurs und/ oder beim Auswahlverfahren der Teilnehmer/innen reduziert werden.

(15)

3. Der erste Kurs aus Sicht der Kursleiter/innen

Nach Abschluss der drei Kursmodule wurden Bildungsträger und Kursleiter/innen nach ihrer Einschätzung zu den Teilnehmer/innen, zum Rahmen der Kurse sowie zu den im Rahmencurriculum empfohlenen Inhalten und Methoden befragt.3

Insgesamt beurteilen die Kursleiter/innen das Rahmencurriculum überwiegend als

„sehr gut“ oder „gut“, weniger gute Bewertungen bilden die Minderheit.

Bewährung des Rahmencurriculums

bei der Vorbereitung und Durchführung des Kurses (N=14)

ISG 2003

5

5

3 3

8

3 3

4

3

1 sehr gut

gut

weniger gut

nicht gut

1. Kursmodul 2. Kursmodul 3. Kursmodul

Wenn Kritik geäußert wurde, so aus folgenden Gründen:

• Rahmencurriculum ist sehr überfrachtet,

• Nicht genügend Raum zum gegenseitigen Kennenlernen,

• Kurs hat sich vom Rahmencurriculum weg entwickelt,

• Beim 2. und 3. Kursmodul fehlte die Praxisnähe,

• Rahmencurriculum hat kaum etwas für Themenspeicher hergegeben,

• Methodik und Verlauf muss an die Gruppe und den Prozess angepasst werden,

• zu großer Gestaltungsspielraum,

• Teilweise ist unklar, warum einzelne Themen behandelt werden sollen.

3 Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse wird demnächst veröffentlicht; vgl. G. Ma- chalowski/ D. Engels: Befragung der Bildungsträger und Kursleiter/innen, Info der wis-

(16)

In den Kursen wurde jedoch das Rahmencurriculum nicht unmittelbar umgesetzt, son- dern die Kursleiter/innen und sonstigen Lehrkräfte konnten weitgehend eigene Ideen einbringen.

Die Einschätzungen der Kursleiter/innen zur Zielrelevanz des Rahmencurriculums fallen etwas kritischer aus. Die besten Bewertungen bekommen die Aussagen, dass das Curriculum handlungsorientiert ist und es generell Erfahrungswissen berücksich- tigt. Dagegen teilt etwa jede/r Dritte (5 von 14) nicht die Meinungen, dass die Inhalte eine gute Grundlage für den Praxiseinsatz sind, praktische und theoretische Inhalte ausgewogen sind und dass das Niveau der Anforderungen der Zielgruppe entspricht.

Letztgenannte Aussage steht in der Bewertungsskala mit an der letzten Stelle und er- hält ebenso wie die Meinung zum Praxiseinsatz nur von einer/m Befragten eine volle Zustimmung.

Zielrelevanz des Rahmencurriculums

im Hinblick auf Praxis der seniorTrainerinnen (N=14)

ISG 2003

36%

29%

29%

15%

21%

7%

7%

57%

64%

57%

69%

43%

57%

57%

7%

7%

14%

15%

36%

36%

36%

Rahmencurriculum ist handlungsorientiert Erfahrungswissen wird gener. berücksichtigt Rahmencurriculum ist praxisnah Teilnehmer lassen sich damit gut motivieren prakt. u. theoret. Inhalte sind ausgewogen Niveau d. Anforderungen entspr. Zielgruppe

Inhalte gute Grundlage für den Praxiseinsatz

trifft voll zu eher zu eher nicht zu

Schließlich wurden die Kursleiter/innen gebeten, ihre Teilnehmer/innen zu beurteilen.

Dieser Bewertung zu Folge zeichnen die seniorTrainerinnen sich insbesondere durch

„Wunsch nach Begegnung, Erfahrungsaustausch“ sowie „gutes Gruppenklima“ und

„hohe Motivation zum Lernen“ aus. Als problematischer werden die Aspekte „Kreativi- tät“, „Belastbarkeit“, „Vorkenntnisse“ und vor allem „Homogenität der Gruppe“ gewertet.

(17)

Beurteilung der Kursteilnehmer/innen

aus Sicht der Kursleiter/innen (N=14)

ISG 2003

93%

71%

71%

50%

50%

21%

21%

14%

7%

7%

29%

29%

50%

43%

79%

57%

57%

93%

69%

38%

7%

21%

29%

31%

61%

Wunsch n. Begegnung, Erfahrungsaust.' Gruppenklima Motivation zum Lernen Mitarbeit, Diskussionsfreudigkeit Interesse an den vermittelten Inhalten gegenseitiges Verständnis Kreativität Belastbarkeit Aufnahmefähigkeit Vorkenntnisse Homogenität der Gruppe

sehr gut gut weniger gut

Schlussfolgerung:

Aus Sicht der Kursleiter/innen scheinen die Heterogenität der Teilnehmer/innen, ihre unterschiedlichen Voraussetzungen und Interessen ein Problem zu sein, das innerhalb einer dreitägigen Kurseinheit nur schwer zu bewältigen ist. Im weiteren Verlauf der Un- tersuchung sind diesbezügliche Steuerungsmöglichkeiten zu überprüfen: Sollte der Kurs stärker „lerndifferenziert“ angelegt sein, oder sollte die Auswahl der Teilneh- mer/innen verändert werden?

Die Frage der seniorTrainerinnen nach der Praxisrelevanz der Kursinhalte lässt sich auch so fortführen, dass die Praxisverantwortung der Bildungsträger bzw. Kurslei- ter/innen (für die zwischengeschalteten Phasen ebenso wie für den Übergang in die Praxis) grundsätzlich neu konzipiert wird.

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4. Schlussfolgerungen für den zweiten Kurs

Fasst man die Schlussfolgerungen noch einmal zusammen, so ist aus der Evaluation Folgendes zu lernen:

• Die Öffentlichkeitsarbeit sollte weniger auf die Teilnehmerwerbung und mehr auf die Werbung von Initiativen und Kooperationspartnern ausgerichtet sein.

• Eine detaillierte Information der seniorTrainerinnen über Inhalt und Form der Kurse, über das Zusammenwirken von Kursmodulen und Praxisphasen sowie über späte- re Aufgabenfelder ist unverzichtbar.

• Unklarheiten bei allen Beteiligten sind vor allem darauf zurückzuführen, dass die Rollen und Aufgaben von seniorTrainerinnen noch nicht hinreichend klar waren.

Auch deshalb fühlen sich manche nach Kursende noch nicht in der Lage, als seni- orTrainerinnen zu arbeiten.

• Die Auswahlkriterien der Teilnehmer/innen sollten stärker die Bereitschaft berück- sichtigen, sich auf neue Erfahrungen einzulassen. Die Präferenz für erfahrene Eh- renamtler/innen sollte überprüft werden.

• Die seniorTrainerinnen vermissen vor allem eine stärkere Praxisorientierung der Kurse. Dies scheint einerseits berechtigt (und sollte von Beginn an systematisch verknüpft werden), andererseits zeigt sich jedoch auch eine geringe Bereitschaft mancher seniorTrainerinnen, für Neues offen zu sein. Zwischen den Lernwünschen der Teilnehmer/innen und dem curricularen Anspruch muss eine ausgewogene Ba- lance hergestellt werden.

• Ein noch ungelöstes Problem ist die Heterogenität der Kursteilnehmer/innen; die Kursleiter/innen benötigen weitere Hilfestellungen, um darauf angemessen reagie- ren zu können.

Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass die Rolle der seniorTrainerinnen zu Beginn des Modellprogramms noch nicht klar konturiert war. Im Laufe der Kursteilnahme bilde- ten sich jedoch schon genauere Vorstellungen über deren Einsatzfelder und Tätig- keitsprofile heraus, und es ist zu erwarten, dass diese während des Praxiseinsatzes der seniorTrainerinnen an Konkretion und Differenziertheit gewinnen. Verschiedene Spannungsfelder sind bei der Gestaltung dieser neuen Rolle auszubalancieren:

(a) Kompetenzgrad: Einerseits muss ein angemessener Grad an fachlicher Kompetenz erreicht werden, da bei zu geringer Professionalität der Ertrag für die beratenen Ini- tiativen zu gering wäre; andererseits soll keine zu hohe Professionalität angestrebt werden, um nicht in Konkurrenz zu professionellen Beratern zu treten.

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(b) Anspruchsniveau der Kurse: Während ein zu niedriges Niveau der Kurse bei den erfahrenen Teilnehmer/innen mit hoher Kompetenz zu Frustration führen würde, ist ein zu hohes Niveau mit der Gefahr einer elitären Auswahl verknüpft („Bildungsbür- gertum“).

(c) Gesellschaftliche Rolle: Wenn die Aufgaben der seniorTrainerinnen ähnlich der üblichen ehrenamtlichen Tätigkeit wären, gäbe es für sie kein eigenständiges Tätig- keitsprofil; versucht man dieses auf einer anderen Ebene zu entwickeln (als Multi- plikator, Initiator, Berater), besteht aber die Gefahr eines zu abstrakten Tätigkeits- profils, dessen Inhalte den Senior/innen unklar sind.

Das Tätigkeitsprofil sollte im Laufe des Projektes so entwickelt werden, dass die Rolle von Multiplikatoren und Förderern ehrenamtlicher Arbeit in Zukunft ebenso klar und selbstverständlich wird wie heute schon die Rolle der Ehrenamtlichen.

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