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Stolpersturz im Altersheim

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Academic year: 2022

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Blickdiagnose

Bayerisches Ärzteblatt 10/2016

485

versorgt (Abbildung 2). Bei Entlassung war die Patientin in den Rollstuhl mobilisierbar. Sechs Monate nach der Operation war sie wieder am Rollator mobil.

Literatur

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DeCoster Thomas A. und Xing Zhiqing: Fe- mur shaft fractures, in: Oxford Textbook of Trauma and Orhtopaedics, hg. von Bulstro- de Christopher, New York 2011

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Egol Kenneth A. et al.: Treatment of Ipsilate- ral Femoral Neck and Shaft Fractures, www.

medscape.com/viewarticle/715501, Stand:

18. April 2016

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Boulton Christina L., Pollak Andrew N: Ip- silateral Femoral Neck and Shaft Fractures – Does Evidence give us the answer?, in: In- jury, Volume 46, Issue 3, March 2015, Pages 478–483

Anamnese

Eine 93-Jährige stürzte über einen Rollator in ihrem Pflegeheim. Bei Vorstellung in unse- rer Notaufnahme bestanden immobilisierende Schmerzen in der rechten Hüfte. Bis zum Un- fallereignis war die Dame mobil und nur bei längeren Gehstrecken auf orthopädische Hilfs- mittel angewiesen. Eine kalkulierte antiosteo- porotische Therapie erhielt sie nicht.

Klinischer und radiologischer Befund

Das rechte Bein war im Seitenvergleich ver- kürzt und außenrotiert. Offene Verletzungen bestanden nicht. Die übrige Untersuchung war altersentsprechend unauffällig.

Aufgrund des Frakturverdachts wurde ei- ne Beckenübersichtsaufnahme durchgeführt (Abbildung 1). Diese zeigte sowohl eine dislo- zierte mediale Oberschenkelhals- als auch eine Femurschaftfraktur am Übergang vom proxi- malen zum medialen Drittel.

Hintergrund

Kombinierte, ipsilaterale Oberschenkelhals- und -schaftfrakturen sind selten. Sie betreffen nur ein bis neun Prozent aller Femurschaft-

frakturen und werden ausschließlich mit Hoch- rasanzverletzungen in Verbindung gebracht.

Häufig wird die begleitende Oberschenkelhals- fraktur initial übersehen. Die operativen Ver- sorgungsmöglichkeiten sind vielfältig. Wichtig ist die frühzeitige Versorgung der proximalen Fraktur. In der Regel wird bei jungen Patienten unter 65 Jahren eine Femurkopf-erhaltende Versorgung durch Verschraubung angestrebt.

Danach folgt die Stabilisierung des Knochen- schaftes. Anschließend ist eine mehrwöchige Entlastungsphase, begleitet durch aktive und passive Krankengymnastik, vorgesehen.

Therapie und Verlauf

Ein für Hochrasanztraumata typisches Ver- letzungsmuster nach häuslichem Sturz aus Standhöhe, wie in vorliegendem Fall, ist außer- gewöhnlich. Besonderer Beachtung bedarf das fortgeschrittene Lebensalter der Patientin. Die Gefahr für aseptische, postoperative Femur- kopfnekrosen nach Oberschenkelhalsfrakturen nimmt im hohen Alter stark zu. Eine direkte Stabilisation des gebrochenen Oberschenkel- halses durch Verschraubung war deshalb nicht indiziert. Um auch die Femurschaftfraktur zu überbrücken, erhielt die Patientin zeitnah eine zementierte Hüftgelenkstotalendoprothese mit langem Schaft. Die Schaftfraktur selbst wurde mittels Plattenosteosynthese und Cerklagen

Stolpersturz im Altersheim

Autoren

Dr. Alexander Mahnke, Dr. Klaus-Dieter Haselhuhn, Unfallchirurgische Abteilung, Kliniken Dr. Erler,

Kontumazgarten 4-18, 90429 Nürnberg

Abbildung 1: Beckenübersichtaufnahme Abbildung 2: Rechte Hüfte mit Oberschenkel in

anterior-posteriorer Projektion

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