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Die Saison ist eröffnet

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Es ist wieder soweit. Der Winter ist noch nicht richtig vorbei, schon fliegen die ersten Pollen umher und bescheren Pollenallergikern Niesattacken, eine laufende Nase und tränende Augen.

Die Saison ist eröffnet

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olkstümlich werden die Beschwerden als Heuschnupfen bezeichnet. Der medizinische Fachbegriff dafür lautet pollenassoziierte allergi- sche Rhinitis oder Rhinokon- junktivitis, da neben einer Ent- zündung der Nasenschleimhaut häufig eine Bindehautentzün- dung der Augen hinzukommt.

Neben Pflanzenpollen bescheren auch Schimmelpilzsporen, Tier- haare oder die Exkremente von Hausstaubmilben allergische Be- schwerden an Nase und Auge.

Häufiges Krankheitsbild Heuschnupfen ist die häufigste allergische Erkrankung in

Deutschland – mit steigender Prävalenz. Schätzungen zufolge ist jeder fünfte Erwachsene be- troffen. Besonders hoch ist die Allergierate nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asth- mabundes (DAAB) bei Kin- dern, von denen etwa jedes Dritte hierzulande auf umher- schwirrende Allergene mit Be- schwerden an Nase und Augen reagiert. Meist beginnt die Al- lergie in der Kindheit und Ju- gend. Etwa 80 Prozent der Be- troffenen erkranken vor dem 30. Lebensjahr. Mit zunehmen- dem Alter kann das Krankheits- bild schwächer werden oder sogar ganz verschwinden. Mög- lich ist aber auch ein erstes Auf-

treten im Erwachsenenalter, so- dass selbst bei älteren Personen mit Schnupfensymptomen eine Allergie nicht prinzipiell ausge- schlossen werden kann.

Nase und Augen betroffen Pollen gehören zu den häufigs- ten Auslösern einer allergischen Rhinitis. Pollen sind kleine Zel- len, die das männliche Erbgut der Pflanze enthalten. Sie wer- den entweder mit Hilfe von In- sekten oder mit dem Wind auf die weibliche Pflanze übertra- gen. Da sie sich vor allem mit der Umgebungsluft verbreiten und eingeatmet werden, zählen sie zu den Inhalationsallerge- nen. Sie gelangen über die At-

mung auf die Schleimhäute der Nase, können aber auch über den Nasen-Tränenkanal ins Auge vordringen und dort ei- nen Entzündungsprozess mit den daraus folgenden charakte- ristischen Symptomen auslösen.

Eine pollenbedingte allergische Rhinitis zeichnet sich vor allem durch nicht enden wollende Niesattacken, Juckreiz in der Nase und starkem Sekretfluss (Hypersekretion) aus. Sind Mil- ben die Auslöser, leiden Betrof- fene nicht an einer laufenden, sondern an einer verstopften Nase vergesellschaftet mit einer behinderten Nasenatmung.

Überdies kann bei Heuschnup- fengeplagten die Fähigkeit zu riechen und zu schmecken stark vermindert sein, ebenso berich- ten Betroffene häufig von Kopf- schmerzen. Eine begleitende Konjunktivitis ist vor allem durch juckende Augen gekenn- zeichnet, zudem belasten Trä- nenfluss, Brennen, Rötung sowie eine Lid- und Bindehaut- schwellung zusätzlich. Meistens sind beide Augen gleichzeitig betroffen.

Pollen im Anflug Bei günsti- gen Windverhältnissen sind Pollen in der Lage, über 400 Ki- lometer zurückzulegen. Der Pollenflug unterliegt einem cha- rakteristischen Jahresverlauf und wird von klimatischen Fak- toren beeinflusst. In der Regel dauert die Pollenflugsaison je nach Blühperioden der Pflan- zen von Februar bis Oktober.

Allerdings kann der Blühbeginn der Pflanzen in Mitteleuropa abhängig von der Witterung bis zu sechs Wochen variieren und verschiebt sich im Zuge der Kli- maveränderung immer weiter nach vorne. So können milde Wetterlagen zum Jahresstart Pollenallergikern schon im Ja- nuar durch den frühen Pol- lenflug der Haselnuss erste Heuschnupfenbeschwerden HOMÖOPATHISCHE MITTEL

Beim Heuschnupfen kann eine homöopathische Therapie erfolgsverspre- chend sein. Bei ausgeprägten Allergiebeschwerden kann sie auch mit einem konventionellen Antiallergikum kombiniert werden. Homöopathi- sche Mittel werden symptomorientiert ausgewählt. Bei prophylaktischer Gabe sollte sechs bis acht Wochen vor Beginn der Heuschnupfen- beschwerden mit der Einnahme (dreimal täglich) begonnen werden.

Für die Behandlung akuter Symptome wird häufiger dosiert (drei- bis sechsmal täglich, bei Besserung der Beschwerden seltener). Folgende homöopathische Einzelmittel haben sich bei Heuschnupfen bewährt:

+Galphimia glauca D6: gerötete Bindehaut mit Jucken, Brennen und Tränenfluss, Reizung der Nasenschleimhaut, viel wässriges Nasense- kret, häufiges Niesen

+Sinapis nigra D6: brennendes, stark fließendes Nasensekret, wunde Nasenlöcher

+Allium cepa D6: brennendes, dünnflüssiges Nasensekret, mildes Au- gensekret

+Euphrasia officinalis D6: gerötete, brennende, juckende Augen, bren- nendes Augensekret, mildes Nasensekret

+Luffa D6: verlegte Nasenatmung, viel zähflüssiger Schleim, trockene, borkige Nasenschleimhaut

+Arundo mauritianica D6: extremer Juckreiz im Rachen, oft auch im Gehörgang, Tränenfluss und Fließschnupfen

+Wyethia D6: ständiges Räuspern und Hüsteln, trockener Husten, Fremdkörpergefühl im Rachen

Einige homöopathische Einzelmittel sind auch als Nasen- (z. B. Luffa) oder Augentropfen (z. B. Euphrasia) verfügbar. Daneben existieren ho- möopathische Komplexmittel für die innerliche und topische Applika- tion.

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bescheren. Zudem verfolgt der Pollenflug einen typischen Tagesverlauf und unterliegt re- gionalen Faktoren. Auf dem Lande ist die Pollenbelastung tagsüber am höchsten, während Großstädte in den Abendstun- den die größte Allergenkonzen- tration verzeichnen. Hochge- birge (über 1500 m) und Inseln im Meer gelten als pollenfrei.

Welche Pollen fliegen heute? Etwa 95 Prozent der Heuschnupfenpatienten in Deutschland leiden unter den acht bei uns allergologisch wichtigsten Pollenarten: Hasel, Erle, Esche, Birke, Süßgräser, Roggen, Beifuß und Ambrosia.

Dabei haben Birkenpollen mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent die größte Bedeutung.

Aber auch auf Pollen anderer

Frühjahrsblüher wie Hasel oder Erle reagieren besonders viele Allergiker. Zeitlich folgen dann die Frühsommerblüher wie einige Gräser, Kräuter und Getreide bis schließlich die Spätsommerblüher wie bei- spielsweise Brennnessel und Beifuß den Pollenflug am Ende des Jahres beenden. Auskunft über die Blühzeiten und damit die höchste Allergenbelastung

der jeweiligen Pollenart gibt der Pollenflugkalender.

Wie stark die Belastung für die Patienten dann wirklich ist, lässt sich über die Pollenkon- zentration in der Luft ermitteln.

Dafür erfassen im ganzen Bun- desgebiet circa 45 Messstellen des Deutschen Polleninformati- onsdienstes (PID) die Konzent- ration der umherschwirrenden Pollen. Diese Daten werden an den Deutschen Wetterdienst (DWD) übermittelt, der in Abhängigkeit von Temperatur, Wind und Feuchtigkeit die Pol- lenflugvorhersage trifft, die einen Gefahrenindex beinhal- tet. Der Pollenflug-Gefahrenin- dex ergibt sich aus dem Zusam- menhang zwischen der in der Luft erwarteten Pollenkonzent- ration (Tagesmittel der Anzahl Pollen pro Kubikmeter Luft) und der Stärke der Symptome bei Allergikern. Die Vorher- sagen zum Pollenflug-Gefah- renindex können während der Pollenflugsaison täglich online unter www.dwd.de/pollenflug, per Newsletter oder App auf dem Handy abgerufen werden.

So kann der Pollenallergiker sein Allergierisiko jederzeit ein- schätzen und versuchen, recht- zeitig Gegenmaßnahmen bezie- hungsweise eine adäquate Therapie einzuleiten.

Kleine Pollen mit großer Wirkung Abhängig von Zeit und Region produzieren die Pollen verschieden große Men- gen an Eiweißverbindungen, die letztlich die allergische Im- munantwort auslösen. Je nach Schweregrad der Symptome können die Betroffenen erheb- lich in ihrer Leistungsfähigkeit sowie Lebensqualität einge- schränkt sein. Die Beeinträchti- gungen reichen von Schlafstö- rungen mit Tagesmüdigkeit über eine verringerte Alltagsak- tivität bis hin zu einer Herabset- zung der schulischen oder

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Jede Pflanze hat andere Pollen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie bei Kontakt mit Feuchtigkeit spezifische Proteine freisetzen, gegen die man sich sensibilisieren kann.

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beruflichen Leistungen. Ins- gesamt fühlen sich viele einfach müde und schlapp. Treten noch trockener Husten und Atembe- schwerden bis hin zur Atemnot auf, deuten diese Symptome auf ein allergisches Asthma hin.

Dann sollte spätestens ein Arzt aufgesucht werden, um eine Behandlung einzuleiten. Besser ist es aber, bereits vorher adä- quat zu reagieren, damit sich erst gar nicht Komplikationen einstellen.

Folge- und Begleiterkran- kungen möglich Heuschnup- fenpatienten haben ein stark er- höhtes Risiko, an einem Asthma bronchiale zu erkranken. Bei einer unbehandelten allergi- schen Rhinitis kommt es bei jedem Dritten innerhalb weni- ger Jahre zu einem „Etagen-

wechsel“. Das bedeutet, dass die Allergie von den oberen Atem- wegen zu den unteren Atemwe- gen hinabgestiegen ist. Dabei bildet sich ein Asthma beson- ders häufig, wenn die ersten al- lergischen Symptome vor dem sechsten Lebensjahr aufgetreten sind. Darüber hinaus können sich die entzündlichen Prozesse auf die Nasennebenhöhlen aus- breiten und eine allergische Rhinosinusitis auslösen. Dauert diese länger an, besteht die Ge- fahr, dass sie chronifiziert und sich somit eine chronische Rhi- nosinusitis entwickelt. Circa ein Drittel der Heuschnupfenpati-

enten leidet zusätzlich noch an einem atopischen Ekzem.

Kreuzallergien gefürchtet Nahrungsmittel selbst sind sel- ten Auslöser einer allergischen Rhinitits. Allerdings reagiert circa jeder zweite Heuschnup- fenpatient nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel mit einem Kribbeln und Gaumenju- cken bis hin zu Schwellungen der Mund- und Rachenschleim- häute. Darüber hinaus können Magen-Darm-Beschwerden, Hautreaktionen, Kreislaufprob- leme oder sogar ein anaphylak- tischer Schock ausgelöst wer- den. Man spricht dabei von einem oralen Pollensyndrom oder einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie. Dabei leiden manche Allergiker nur zu den Blühperioden der be-

troffenen Pollen, während an- dere auch außerhalb des Pollen- fluges bestimmte Lebensmittel nicht vertragen.

Ursache für die allergische Reaktion ist eine Kreuzreak- tion zur Pollenallergie. Dann reagiert das Immunsystem auf Eiweißstrukturen aus Nah- rungsmitteln, die denen der al- lergisierenden Pollen ähneln.

Solche Kreuzreaktionen kön- nen mit botanisch verwandten Obstsorten und Gewürzen auf- treten. Beispielsweise reagieren Birkenpollenallergiker häufig auf Kern- und Steinobst, Karot- ten, Kartoffeln oder Nüsse. Al-

lergiker auf Gräserpollen müs- sen sich vor Soja, Tomaten, Ba- nanen und Erbsen vorsehen.

Weitere Kreuzreaktionen sind zwischen Beifußpollen und Sel- lerie, Paprika sowie Kiwis be- kannt. Dabei sinkt die Al ler gie- potenz mit dem Verarbeitungs- zustand des Nahrungsm ittels.

Daher ist es möglich, dass bei eini gen Obst- und Gemüsesor- ten die allergenen Strukturen durch Kochen oder Ein frieren zerstört werden. Diese präventi- ven Maßnahmen funktionieren aber nicht immer. Beispielsweise verändert sich die Allergenität von Sellerie und Erdnüssen selbst nach Hitze zufuhr nicht.

Allergische Sofortreaktion Beim Heuschnupfen handelt es sich um eine überschießende Immunreaktion vom Typ I, die

auch als allergische Reaktion vom Soforttyp bezeichnet wird, da die Beschwerden sehr rasch, nur einige Sekunden bis wenige Minuten nach Allergenkontakt auftreten. Zuvor muss eine Sen- sibilisierung des Immunsystems erfolgt sein. Dafür werden beim Erstkontakt von B-Lymphozy- ten spezifisch gegen das Aller- gen ausgerichtete Abwehrstoffe vom Immunglobulin-Typ E (IgE) gebildet, die sich auf die Oberfläche von Mastzellen set- zen. Mastzellen sind Zellen der körpereigenen Abwehr, die Ent- zündungsstoffe (Mediatoren) gespeichert haben und mit spe-

zifischen Bindungsstellen für IgE ausgestattet sind. Die Mast- zellen befinden sich im Blut und Körpergeweben, insbesondere in Haut und Schleimhäuten von Nase, Mund und Augen sowie in den Atmungsorganen und im Darm. Während dieser ersten Phase treten noch keine sicht- baren Reaktionen auf. Der Kör- per ist vorerst nur sensibilisiert worden, weshalb man auch von der Sensibilisierungsphase spricht. Erst bei erneutem Kon- takt mit demselben Allergen kommt eine allergische Reak- tion in Gang. Das Immunsys- tem erinnert sich und produ- ziert schnell größere Mengen des IgE-Antikörpers. Die Al- lergene docken an zwei mem- branständige Antikörper an und bilden Allergen-Antikör- per-Komplexe. Dies führt zu

Veränderungen in der Mem- bran der Mastzelle, wodurch diese angeregt wird, gespei- cherte Entzündungsmediato- ren, vor allem Histamin, explo- sionsartig auszuschütten.

Entzündungsmediatoren Histamin bindet daraufhin an H1-Rezeptoren verschiedener Körpergewebe, was eine lokale Vasodilatation und eine erhöhte Permeabilität der Gefäße nach sich zieht. Dies ist mit Rö- tung, Quaddel- und Ödembil- dung sowie einer verstärkten Schleimsekretion verbunden und zeigt sich bei einer Pollen-

Antiallergische Nasensprays können auch Beschwerden am Auge lindern. Ein umgekehrter

Effekt ist nur schwach vorhanden.

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allergie durch die typischen Be- schwerden an Nase und Augen.

Die Symptome können indivi- duell unterschiedlich ausge- prägt sein und reichen von Ju- cken, Niesreiz, verstopfter oder laufender Nase, geröteten oder tränenden Augen bis hin zu Lidschwellungen. Auch kann die Bronchialmuskulatur kon- trahieren und einen Asthmaan- fall auslösen. Bei dem gesamten Allergiegeschehen spielen neben Histamin noch weitere Mediatoren wie Leukotriene, Prostaglandine und Zytokine eine Rolle. Sie werden ungefähr 4 bis 24 Stunden nach Allergen- kontakt im Rahmen einer Spät- phasenreaktion über aktivierte eosinophile Granulozyten se- zerniert und lösen eine chroni- sche Entzündung der Schleim- haut aus. Häufig ist zudem eine nasale Hyperreaktivität auf unspezifische Reize wie bei- spielsweise Temperaturände- rungen, Tabakrauch, Abgase oder Duftstoffe festzustellen.

Saisonal versus perennial Auf einen Heuschnupfen – in Abgrenzung zu einem Erkäl- tungsschnupfen – kann man schließen, wenn die Symptome plötzlich auftreten, ungewöhn- lich lange anhalten und im Jah- resvergleich immer zur gleichen Zeit erscheinen. Da die Symp- tome bei einem Heuschnupfen entsprechend der Blütezeit der allergieauslösenden Pflanzen auftreten, sprechen Mediziner auch von einer saisonalen aller- gischen Rhinitis. Liegt eine Sen- sibilisierung gegen mehrere Pollenarten gleichzeitig vor, können Betroffene manchmal über sehr lange Zeiträume, eventuell monatelang Be- schwerden haben. Damit kann es unter Umständen auch schwierig sein, eine durch Pol- len ausgelöste Rhinitis von einem perennialen (ganzjähri- gen) allergischen Dauerschnup-

fen abzugrenzen. Letzterer wird typischerweise durch Allergene hervorgerufen, die das ganze Jahr vorkommen und nicht an eine Vegetationsperiode ge- koppelt sind. Auslöser hierfür sind hauptsächlich Exkremente von Hausstaubmilben, Tier- haare oder Schimmelpilzspo- ren. Aber auch hier sind saiso- nale Schwankungen möglich.

Beispielsweise leiden Haus- staubmilben-Allergiker be- sonders stark zu Beginn der Heizungsperiode, wenn die Hausstaubmilben-Allergene durch die Heizungsaktivität aufgewirbelt werden. Da diese Phase in der Regel mit dem Be- ginn der Erkältungssaison zu- sammenfällt, wird ein sich ein- stellender Schnupfen nicht selten als Erkältungsschnupfen fehlgedeutet.

Intermittierend versus per- sistierend Heute wird eine allergische Rhinitis weniger in saisonal und perennial unter- schieden, vielmehr grenzen Fachgesellschaften die intermit- tierende (mit Unterbrechung auftretende) Rhinitis von der persistierenden (anhaltenden) Rhinitis ab. Als intermittierend wird eine allergische Rhinitis bezeichnet, deren Symptomatik sich weniger als an vier Tagen pro Woche oder weniger als vier aufeinanderfolgenden Wochen im Jahr manifestiert. Bei einer persistierenden Rhinitis dauern die Symptome länger als vier Tage pro Woche und mehr als vier aufeinander folgenden Wo- chen an. Beide Formen können sich mit leichten oder mäßig bis schweren Beschwerden darstel- len. Letzteres ist der Fall, sobald die Lebensqualität beeinträch- tigt ist.

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stellt die beste Präventiv- maßnahme dar. Allerdings ist dies kaum möglich, denn Pollen sind praktisch überall vorhan- den. Dennoch sollte versucht werden, den Allergenen mög- lichst aus dem Weg zu gehen.

Hier eine Auswahl an Hinwei- sen, die das Leben von Pollenal- lergikern erleichtern kann:

Täglich Pollenflugvorhersage beachten.

Urlaubsreise während der in- dividuellen Pollensaison in pollenfreie Regionen legen.

Spaziergänge und sportliche Aktivitäten im Freien nach einem Regenguss planen, da dann die Allergene quasi aus der Luft gespült worden sind.

Sonnenbrille tragen, um Pol- len vom Auge fernzuhalten.

Gartenarbeiten vermeiden, aber Rasen häufig mähen (lassen), damit Gräser und Kräuter nicht zum Blühen kommen.

Fenster in Zeiten der größten Allergenkonzentration am besten geschlossen halten,

ansonsten verringern Pollen- schutzgitter vor den Fenstern beim Lüften die Innenraum- belastung.

Wäsche nicht im Freien trocknen, da sich sonst Pol- len daran heften.

Beim Autofahren keine Fens- ter öffnen, Pollenfilter in der Lüftungs- oder Klimaanlage reduzieren zusätzlich die Pol- lenkonzentration im Wagen.

Häufig Staub und damit Pol- len wegsaugen, am besten mit einem Staubsauger mit Feinfilterung.

Haare abends waschen, um nächtlichen Beschwerden durch im Haar festgesetzte Pollen vorzubeugen.

getragene (pollenbehaftete) Kleidung nicht im Schlafzim- mer aufbewahren.

Ursache bekämpfen Die spe- zifische Immuntherapie (SIT), auch als Hypo- oder Desensibi- lisierung bezeichnet, ist die ein- zige Möglichkeit, kausal in das Allergiegeschehen einzugreifen.

Sie wird angewandt, wenn das verursachende Allergen nicht gemieden werden kann oder ein Vermeiden nicht ausreichend wirksam ist. Eine SIT kann Al- lergien vom Soforttyp dauerhaft abschwächen oder gar heilen.

Es existieren verschiedene Va- rianten, die sich in der Darrei- chungsform, den Intervallen der Anwendung, der Dauer der Behandlung und im Indika- tionsspektrum unterscheiden.

Am häufigsten wird die sub- kutane spezifische Immunthe- rapie (SCIT) durchgeführt, bei der die Allergene in anfangs steigender Dosierung (später in einer Erhaltungsdosis) über einen Zeitraum von drei Jahren subkutan gespritzt werden. Da- neben gibt es die Sublinguale Immuntherapie (SLIT), bei der die Allergene mehrere Jahre in Form von Tropfen oder Tablet- ten zur Anwendung kom- DEN ALLERGENEN AUF DER SPUR

Für die Allergiediagnostik stehen mehrere Testverfahren zur Verfügung:

Hauttests, Blutuntersuchungen und Provokationstests. Sie geben Auf- schluss über Art, Aktualität und Schwere der Erkrankung. Haut- und Provokationstests werden unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt, damit auf potenzielle starke allergische Reaktionen adäquat reagiert werden kann. Der Patient muss sogar noch 30 Minuten lang nach der Testdurch- führung in der Praxis bleiben, da dies die kritische Zeitspanne ist, in der ernsthafte Zwischenfälle auftreten können.

Hauttests werden als Suchtest oder Bestätigungstest durchgeführt. Die verschiedenen Tests beruhen alle auf demselben Prinzip: Durch Auf- bringen von Allergenextrakten auf oder unter die Haut werden bei sen- sibilisierten Personen Rötung oder Schwellung ausgelöst. Bei dem am häufigsten durchgeführten Pricktest wird mit einer Lanzette ein Auszug des möglichen Allergens in die oberste Hautschicht des Unterarms ein- gebracht. Er wird standardmäßig bei Allergien vom Soforttyp, also auch bei einer vermuteten allergischen Rhinitis angewendet.

Im Gegensatz dazu wird bei Kontaktallergien zum Nachweis einer ekzem- auslösenden Spätreaktion der Epikutan-(Pflaster-)Test angewandt. Mit Allergenlösung getränkte Testpflaster werden auf die Haut (meist auf den Rücken) geklebt. Nach 24, 48 und 72 Stunden wird unter den Pflas- tern nachgesehen, ob sich eine Rötung, Schwellung oder gar Bläschen gebildet haben. Während der Pricktest nur einen Hinweis auf eine beste- hende Sensibilisierung und keinen Beweis für eine aktuell vorliegende Allergie gibt, ist der Epikutan-Test gleichzeitig ein organbezogener Pro- vokationstest.

Die wichtigste Blutuntersuchung ist der RAST-Test (Radio-Allergen-Sor- bent-Test), mit dem spezifische IgE gegen einige wichtige Inhalationsal- lergene quantitativ erfasst werden. Man benutzt diesen Test oftmals zur Bestätigung einer möglichen Allergie, die schon im Hauttest nachgewie- sen wurde. Er kommt auch bei Personen zum Einsatz, auf deren Haut Hauttests nicht durchführbar sind, wie beispielsweise bei Neurodermi- tispatienten oder bei hochgradig sensibilisierten Personen, für die ein Hauttest zu gefährlich wäre. Allerdings gibt auch eine Blutuntersuchung nur Aufschluss über eine Sensibilisierung. Eine Allergie muss aktuell noch nicht vorliegen.

Provokationstests werden zur zweifelsfreien Bestätigung positiver Er- gebnisse anderer Allergietests verwendet. Mit ihnen kann eine klinisch relevante Allergie von einer reinen Sensibilisierung abgegrenzt werden.

Hierzu werden die Allergene dem Körper auf die Art und Weise zuge- führt, wie es auch in der Realität der Fall ist (inhaliert, geschluckt oder auf die Schleimhäute aufgebracht). Beim Heuschnupfen-Patienten wer- den beispielsweise allergenhaltige Lösungen auf die Nasenschleimhaut gesprüht).

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men. Sie wird vor allem bei einer Gräserpollen- und Haus- staubmilbenallergie eingesetzt.

Therapieoptionen Die aller- gische Rhinitis ist in der Regel ein Fall für die Selbstmedika- tion. Ziel ist es, die Symptome zu lindern sowie die entzündli- chen Veränderungen zu redu- zieren. Nasensprays mit Gluco- corticoiden gelten heute bei der Behandlung eines Heuschnup- fens als Mittel der Wahl, vor

allem wenn die Patienten in ihrer Lebensqualität einge- schränkt sind. Gegebenenfalls kann eine Kombination mit einem topischen oder oralen Antihistaminikum erfolgen.

Werden keine Glucocorticoide gewünscht, ist auch eine Mono- therapie mit Antihistaminika möglich. Diese wirken schnel- ler, lindern auch Augensymp- tome effektiv und können oral eingenommen werden. Aller- dings existieren bei den oralen Antihistaminika Non-Respon- der. Aber selbst wenn diese auf orale Antihistaminika kaum an- sprechen, können die topischen Varianten bei ihnen wirksam sein. Hemmstoffe der Mediator- freisetzung, die auch unter den

Begriffen Mastzellstabilisatoren oder Chromone bekannt sind, haben heute an Bedeutung ver- loren.

Für besondere Zwecke Hemmstoffe der Mediatorfrei- setzung werden praktisch oral nicht resorbiert und stehen des- halb nur lokal als Augentropfen und Nasenspray zur Verfügung.

Die Wirkstoffgruppe umfasst lediglich zwei Substanzen: die Cromoglicinsäure (DNCG) und

Nedocromil. Ihre Wirkung wird durch eine Stabilisierung der Membranen von Mastzellen über eine Blockade von Chlo- ridkanälen erklärt. Auf diese Weise vermindern sie die Frei- setzung von Histamin und an- deren Entzündungsmediatoren.

Allerdings wirken sie nicht sofort, sondern entfalten ihre Wirkung erst nach mehreren Tagen. Daher ist es ratsam, sie rechtzeitig, etwa zwei bis drei Wochen vor dem erwarteten Pollenflug, anzuwenden. Vor- teil der Cromone ist ihre gute Verträglichkeit, Nachteil hinge- gen die häufige Applikation. Sie müssen konsequent mehrmals (bis zu viermal) täglich zur An- wendung kommen, damit sie

sich ausreichend in den Mast- zellen anreichern und damit wirksam sein können. Da sie den anderen antiallergischen Arzneimittelgruppen in ihrer Wirksamkeit bei der allergi- schen Rhinitis deutlich unter- legen sind, werden sie heute nur noch in besonderen Fällen (z. B. in der Schwangerschaft) angeraten. Selbst bei Kindern kommen sie nur noch selten zur Anwendung.

Weit verbreitet Am häufigs- ten werden H1-Antihistaminika angewendet. Sie gehören heute neben den nasalen Glucocorti- coiden zu den Therapeutika der ersten Wahl. Diese Wirkstoff- gruppe blockiert H1-Rezepto- ren und verhindert damit hista- minerge Effekte. Damit wird die allergische Sofortreaktion un- terdrückt und die Spätreaktion vermindert. Außerdem weisen neuere H1-Antihistaminika eine entzündungshemmende Wirkung auf, die bei den ver- schiedenen Substanzen unter- schiedlich stark ausgeprägt ist.

Obwohl Antihistaminika be- darfsorientiert bei akuten Sym- ptomen eingesetzt werden kön- nen, konnte gezeigt werden,

dass eine Langzeitanwendung vorteilhafter ist. Aufgrund ihres unterschiedlichen Wirkprofils und Nebenwirkungsspektrums unterteilt man Antihistiaminika in verschiedene Generationen.

Ältere Antihistaminika der 1.

Generation wie Dimetinden oder Clemastin wirken auf peri- phere und zentrale H1-Rezepto- ren, sodass sie stark sedieren.

Substanzen, wie Diphenhydra- min oder Doxylamin werden nur noch als Sedativa und Hyp- notika eingesetzt. Weitere cha- rakteristische Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Übelkeit und Magen-Darm-Beschwer- den. Daher kommen sie nur noch im Ausnahmefall (z. B.

beim anaphylaktischen Schock) oder wenn eine sedierende Wir- kung ausdrücklich erwünscht ist (z. B. bei einem stark jucken- den atopischen Ekzem) zum Einsatz.

Zur Behandlung des Heu- schnupfens werden heute neu- ere H1-Antihistaminika bevor- zugt, die die Blut-Hirnschranke nicht oder nur in geringem Maß passieren können und eine hö- here Spezifität für periphere H1-Rezeptoren aufweisen. Sie haben daher eine deutlich ge- ringere sedierende Wirkung als die älteren Vertreter der Subs- tanzklasse und werden als Anti- histaminika der 2. Generation bezeichnet. Sie stehen für die lokale (Nasenspray, Augentrop- fen) und orale Applikation (Ta- blette, Schmelztablette) zur Ver- fügung. Für Kinder eigenen sich vor allem kinderfreundliche Darreichungsformen wie Brau- setabletten, Tropfen oder Saft.

An Nase und Augen wirk- sam Zu den typischen oralen Antihistaminka der 2. Genera- tion gehören beispielsweise Ebastin, Azelastin, Fexofenadin, Desloratadin, Levocetirizin sowie Cetirizin und Loratadin,

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GLUCOCORTICOIDE

Eine kurzfristige systemische Gabe der Glucocorticoide kann bei einer ansonsten therapierefraktären Rhinitis oder als Anstoßthe- rapie bei schwerer Symptomatik und Nasenobstruktion erwogen werden. Auch am Auge werden Glucocorticoide nur kurzzeitig und als zusätzliche Therapieoption appliziert, da sie einen erhöhten Augen innendruck (Glaukom) und einen Linsentrübung (Katarakt) begünstigen können

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Substanzen rezeptfrei erhältlich sind. Da sie eine ausreichend lange Halbwertszeit aufweisen, müssen Antihistaminika nur einmal täglich eingenommen werden. Eine Ausnahme macht Azelastin, das morgens und abends verabreicht werden muss. Vergleicht man die bei- den nicht verschreibungspflich- tigen Substanzen, zeigen sie bei der Therapie der Heuschnup- fensymptome kaum klinisch signifikante Unterschiede. Hin- sichtlich eines möglichen Se- dierungspotenzials schneidet Loratadin etwas besser ab. Ceti- rizin scheint hingegen eine etwas stärkere Wirkung aufzu- weisen.

Alle Substanzen sind bei syste- mischer Gabe gegen nasale und nicht nasale Symptome gut

wirksam. Bei reinen Beschwer- den am Auge sind sie aber weni- ger effektiv als die topischen Vertreter. Besonders lindern orale Antihistaminika einen verstärkten Sekretfluss, eine zu- geschwollene Nase beeinflus- sen sie wenig. Antiobstruktive Effekte sind lediglich für ei- nige verschreibungspflichtige Substanzen (z. B. Desloratadin, Levocetirizin) beschrieben.

Ebenso entfalten die rezept-

freien Antihistaminika-haltigen Nasensprays eine Wirkung bei Nasenobstruktion.

Lokal applizieren Die topi- schen Antihistaminika stellen eine sehr gute Therapiealter- native dar. Sie wirken gleich stark oder sogar stärker als die oralen Vertreter. Generell spricht für die lokale Anwen- dung die gute Wirksamkeit bei einer verstopften Nase, die mit

oralen Präparaten nicht so gut zu therapieren ist. Allerdings sind Antihistaminika-haltige Nasensprays schwächer wirk- sam als nasale Glucocorticoide, dafür ist aber ihr Wirkeintritt schneller. In der Selbstmedika- tion kommen vor allem Azelas- tin und Levocabastin als Nasen- und Augentropfen zum Einsatz.

Zudem ist Ketotifen zur Appli- kation am Auge ohne Rezept er- hältlich. Der Vorteil der topi-

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Die Behandlung eines Heu schnupfens ist in der Regel ein typischer Fall für die Selbstmedikation.

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46 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Februar 2019 | www.diepta.de

schen Applikation liegt im schnellen Wirkungseintritt. Be- reits innerhalb von 15 Minuten setzt ihre Wirkung an der Na- senschleimhaut und am Auge ein. Weiterer Vorteil der lokalen Anwendung sind die geringeren systemischen Nebenwirkungen.

Die Substanzen sind gut ver- träglich und müssen in der Regel nur zweimal täglich in den Bindehautsack oder in die Nase eingebracht werden. Bei der Abgabe von Levocabas- tin-haltigen Zubereitungen ist der Verwender auf das notwen- dige Schütteln der Suspension vor Applikation hinzuweisen.

Dieses entfällt bei Azelastin, bei dem aber – selbst nach Anwen- dung am Auge – vorübergehend ein bitterer Geschmack auftre- ten kann. Zudem sind antialler- gische Augentropfen mit den Wirkstoffen Emedastin, Epinas- tin und Olopatadin auf dem Markt, die der Verschreibungs- pflicht unterstellt sind. Sie spie- len in der Praxis nur eine unter- geordnete Rolle.

Die besten Effekte Nasale Glucocorticoide gehören zu den effektivsten Arzneisubstanzen für die Therapie der allergi- schen Rhinitis. Sie können selbst bei länger andauernden, stärkeren Beschwerden alle na- salen Symptome – Nies- und Juckreiz, eine laufende sowie eine verstopfte Nase – stärker als Antihistaminika reduzieren. Sie werden heute bei allen Schwere- graden empfohlen, selbst für eine Langzeitgabe. Allerdings sind nasale Glucocorticoide bei der Unterdrückung der allergi- schen Augensymptome den An- tihistaminika meist unterlegen.

Daher kann auch eine Kombi- nation beider Wirkstoffgruppen sinnvoll sein.

Corticoidhaltige Nasensprays haben entzündungshemmende Eigenschaften. Sie verringern nachhaltig die Konzentration

verschiedener Entzündungs- mediatoren (einschließlich Histamin) in der Nasenschleim- haut und greifen damit direkt in das Entzündungsgeschehen beim Heuschnupfen ein. Eine frühzeitige Unterbrechung der Entzündungsreaktion ist bei der Verwendung topischer Glucocorticoide neben der ge- wünschten Symptomfreiheit ein wich tiger therapiebestimmen- der Aspekt, auch um dem ge- fürchteten Etagenwechsel vor- zubeugen.

Cortisonangst unbegründet Wie bei den Antihistaminika können auch bei den Glucocor- ticoiden verschiedene Generati- onen differenziert werden. Die neueren Substanzen weisen eine stärkere Lipophilie und damit verbesserte Penetration in die Schleimhäute sowie eine höhere

Affinität zum Steroidrezeptor auf. Somit kann bei regelmäßi- ger lokaler Applikation eine hohe Schleimhautkonzentra- tion bei minimalem Risiko systemischer Nebenwirkungen erreicht werden. Aus diesem Grund sind auch Nasensprays mit Beclometason, Mometason und Fluticason für die Behand- lung der allergischen Rhinitis für Personen ab 18 Jahren aus der Verschreibungspflicht ent- lassen worden. Voraussetzung für die Abgabe der rezeptfreien Präparate ist eine zuvor erfolgte ärztliche Erstdiagnose einer al-

lergischen Rhinitis. Daneben existieren aber auch weiterhin verschreibungspflichtige Vari- anten. Zudem benötigen Nasen- sprays mit Budesonid, Fluniso- lid oder Triamcinolonacetonid nach wie vor eine ärztliche Ver- ordnung.

Mometason-haltige Nasen- sprays spielen im Handverkauf eindeutig die größte Rolle. Die Substanz weist unter den frei- verkäuflichen nasalen Gluco- corticoiden die höchste relative Rezeptoraffinität und stärkste Lipophile auf. Daher ist die sys- temische Bioverfügbarkeit mit weniger als einem Prozent am geringsten und das Risiko für systemische Nebenwirkungen sehr gering. Zudem soll Mo- metason auch signifikant die drei Augensymptome Rötung, Jucken und Tränen lindern.

Wichtige Beratungshin- weise Da corticoidhaltige Na- sensprays als Suspension vorlie- gen, müssen sie vor Applikation immer gut geschüttelt werden.

Für alle Präparate gilt, dass eine anfänglich höher gewählte Do- sierung immer reduziert wer- den sollte, sobald sich die Be- schwerden deutlich gebessert haben. Aufgrund ihres verzö- gerten Wirkeintritts können na- sale Glucocorticoide akute Be- schwerden nicht sofort beheben.

Sie müssen über mehrere Tage regelmäßig appliziert werden, bevor ihre volle Wirkung ein-

tritt. Danach ist eine konse- quente Anwendung weiterhin nötig, um die Linderung der Symptome beizubehalten. Ist ein Soforteffekt gewünscht, müssen initial kurzfristig an- dere Substanzen kombiniert werden. Der Einsatz abschwel- lender lokaler alpha-Sympatho- mimetika ist möglich, wegen der Gefahr von Nasenschleim- hautschädigungen und Gewöh- nungseffekten aber zeitlich zu beschränken (bis zu sieben Tage). Alternativ sind für die akute Phase Antihistaminika eine gute Wahl.

Alternative Optionen Beglei- tend eignen sich Nasensprays und Nasenspülungen mit Salzwasserspüllösungen, Meer- wasser oder physiologischer Kochsalzlösung. Sie verflüssi- gen das Nasensekret, sodass es

besser abfließen kann. Zugleich werden damit die Allergene schneller ausgespült. Somit för- dern sie den Reinigungspro- zess der Nase. Darüber hinaus unterstützen sie durch inten- sive Befeuchtung die Regenera- tion der angegriffenen Nasen- schleimhaut.  n

Gode Chlond, Apothekerin

Abschwellende Nasensprays sind für die Dauertherapie über die ganze Heuschnupfensaison keine Option.

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Februar 2019 | www.diepta.de

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Mitmachen und punkten!

Einsendeschluss ist der 28. Februar 2018.

DIE PTA IN DER APOTHEKE Stichwort: »Heuschnupfen«

Postfach 57 09 65047 Wiesbaden Oder klicken Sie sich bei www.diepta.de

in die Rubrik Fortbildung.

Die Auflösung finden Sie dort im nächsten Monat.

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In dieser Ausgabe von DIE PTA IN DER APOTHEKE 2/2019 sind zum Thema zehn Fragen zu beantworten. Lesen Sie den Artikel, kreuzen Sie die Buchstaben der richtigen Antworten vom Fragebogen im nebenstehenden Kasten an und schicken Sie diesen Antwortbogen zusammen mit einem adressierten und frankierten Rückumschlag an unten stehende Adresse.

Oder Sie klicken sich bei www.diepta.de in die Rubrik Fort- bildung und beantworten den Fragebogen online.

Wer mindestens acht Fragen richtig beantwortet hat, erhält in der Kategorie 7 (Bearbeitung von Lektionen) einen Fortbil- dungspunkt. Die Fortbildung ist durch

die Bundesapothekerkammer unter BAK/FB/2018/320 akkreditiert und gilt für die Ausgabe 2/2019.

Unleserlich, uneindeutig oder unvollständig ausgefüllte Fragebögen können leider nicht in die Bewertung einflie- ßen, ebenso Einsendungen ohne frankierten/adressierten Rückumschlag.

Datum Stempel der Redaktion

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Ich versichere, alle Fragen selbstständig und ohne die Hilfe Dritter beantwortet zu haben.

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Ihr PTA Fortbildungs-

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Mit der Teilnahme an der Fortbildung erkläre ich mich ein verstanden, dass meine Antworten und Kontaktdaten elektronisch erfasst und gespeichert werden. Der Verlag erhält die Erlaubnis, die Daten zur Auswertung zu nutzen.

Der Verlag versichert, dass sämtliche Daten ausschließlich im Rahmen der Fortbildung gespeichert und nicht zu Werbezwecken verwendet werden. Ebenfalls erfolgt keine Weitergabe an Dritte. Mein Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen.

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1. Welche Aussage ist falsch?

A. Eine allergische Rhinitis kann sich durch nasale und nicht-nasale Symptome äußern.

B. Pollen gehören zu den Inhalationsallergenen.

C. Heuschnupfenpatienten haben immer nur wenige Wochen zu leiden.

2. Welche Aussage ist richtig?

A. Auf dem Lande ist die Pollenbelastung am Abend am größten.

B. Pollen gehören zu den häufigsten Auslösern einer allergischen Rhinitis.

C. Der Pollenflug ist jedes Jahr zur exakt gleichen Zeit.

3. Zu den möglichen Folge- und Begleiterkrankungen eines Heuschnupfens zählen A. Asthma bronchiale.

B. Agranulozytose.

C. Arthritis.

4. Birkenpollenallergiker reagieren häufig auch auf A. Kiwis.

B. Kern- und Steinobst.

C. Soja.

5. Treten die Beschwerden entsprechend der Blütezeit auf, spricht man von einer A. perennialen Rhinitis.

B. persistierenden Rhinitis.

C. saisonalen Rhinitis.

6. Was stellt eine kausale Behandlungsmethode bei der allergischen Rhinitis dar?

A. Subkutane Immuntherapie.

B. Inhalative Glucocorticoid-Therapie.

C. Intranasale Antihistaminika-Therapie.

7. Cetirizin und Loratadin ...

A. gehören zu den Antihistaminika der 1. Generation.

B. werden lokal appliziert.

C. müssen nur einmal täglich verabreicht werden.

8. Worin sind nasale Glucocorticoide oralen Antihistaminika überlegen?

A. Optimale Wirkung gleich vom ersten Tag an.

B. Besserung nasaler Obstruktion.

C. Besserung der Augensymptome.

9. Der Pricktest wird

A. standardmäßig bei einer vermuteten allergischen Rhinitis angewendet.

B. Ist ein verträgliches Testverfahren bei Neurodermitispatienten.

C. kommt meist bei Kontaktallergien zum Einsatz.

10. Die langfristige Gabe von Augentropfen mit Glucocorticoiden begünstigt A. einen Etagenwechsel.

B. eine Kreuzreaktion.

C. eine Linsentrübung.

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