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Diese Faktoren bilden den Rahmen für das unterschiedliche Verhalten von Mädchen und Buben in der Schule bzw

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Ergebnisse des Treffens von Expertinnen und Experten am 23. Juni 2005

im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zum Thema

Wie können wir eine geschlechtssensible Schule erreichen?

Vorschläge der Expertinnen und Experten

Die in der Diskussion gesammelten Überlegungen und Vorschläge lassen sich folgenden Bereichen zuordnen:

Ein Teil der Vorschläge bezog sich auf außerschulische Bereiche, z.B. Situation am Arbeitsmarkt, unterschiedliche Bewertung von Kinderkarenz für Frauen bzw.

Männer, Bewertung von Arbeitsfeldern. Diese Faktoren bilden den Rahmen für das unterschiedliche Verhalten von Mädchen und Buben in der Schule bzw. bei der Berufswahl, können aber nicht durch schulische Maßnahmen beeinflusst werden.

Schule benötigt aber gesellschaftliche Unterstützung in ihrem Tun durch nationale und internationale politische Strategien. So hat(te) die EU-Strategie „Gender Mainstreaming“ sicherlich eine positive Signalwirkung: als Unterstützung für

diejenigen, die sich bereits mit Gender-Fragen beschäftigen, als Hinweis für jene, für die dieses Thema noch neu ist. Das bm:bwk ist daher gefordert, hier weitere

Initiativen zu setzen, um den soeben begonnenen Prozess weiter zu führen.

Den Schulen kommt bei der Verwirklichung von Geschlechterdemokratie eine

wichtige Funktion zu, sind sie doch der einzig verpflichtende Ort, den alle Kinder und Jugendlichen über einen langen Zeitraum zu besuchen haben. Damit Schulen die Chance wahrnehmen wollen und können, müssen folgende Aspekte berücksichtigt werden:

Es muss eine entsprechende Organisations- bzw. Schulkultur geschaffen werden, in der Raum und Zeit ist sich mit Fragen der Gleichstellung auseinander zu setzen, in der es intellektuellen Wagemut gibt Neues anzudenken und auszuprobieren, und in der Vielfalt lebbar ist. Dazu bedarf es entsprechender Genderkompetenz beim

leitenden und lehrenden Personal. Aber auch die Eltern sind gefordert, d.h. sie sollen problemorientiert in das schulische Geschehen einbezogen bzw. als „Expert/innen“

angefordert werden.

Um dies zu erreichen wurden folgende Maßnahmen andiskutiert:

• Aus- und Fortbildung für leitendes Personal: Vermittlung von Genderkompetenz in den dafür vorgesehenen Ausbildungsgängen

• Bei der Bestellung von Leitungspersonal ist Genderkompetenz als Entscheidungskriterium aufzunehmen.

• Aus- und Fortbildung von Lehrer/innen: Schaffung eines verpflichtenden Moduls bzw. verpflichtender Lehrveranstaltungen, die sich ausschließlich mit

Genderaspekten im Bildungswesen auseinander setzen. Angebot von Gender Studies.

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• Hilfe von außen durch entsprechende Begleitung:

Begleitung durch Moderator/innen und Supervisor/innen im Rahmen von hausinternen Fortbildungsprojekten (z.B. SCHILF)

Wissenschaftliche Begleitung von Projekten bzw. Umstrukturierungsmaßnahmen durch Pädagogische Hochschulen bzw. Universitäten (Evaluationsprojekte)

• Elternarbeit und Gender: Verstärkte Öffnung der Schule in Richtung Eltern.

Einbeziehung der schulpartnerschaftlichen Gremien. Neue Konzepte der Elternbildung.

• Bereitstellung von Ressourcen (z.B. in Form von Werteinheiten) für

„Genderarbeit“, die an den Schulen für diverse Projekte (z.B. Buben- und Mädchentage) und/oder strukturellen Maßnahmen (z.B. Schaffung von phasenweise geschlechtshomogenen Gruppen in bestimmten

Unterrichtsgegenständen, Installierung von Buben- bzw. Mädchenbeauftragten) in Eigenverantwortung verwendet werden können.

• Männer in die Schule: Bewusstes Anwerben von (jungen) Männern für die Wahl des Lehrberufs, um v.a. den Buben als Rollen- und Identifikationsmodelle zur Verfügung zu stehen. Allerdings wurde dazu kritisch angemerkt, dass Mann-Sein alleine noch nicht auf eine entsprechende Bewusstheit dem Thema gegenüber schließen lässt. Verschiedene Formen von Männlichkeit sollen in den Schulen sichtbar werden (z. B. durch Einladung von Vätern, Sportlern, Künstler,

Sozialarbeitern, usw.).

• Hilfestellung durch positive Praxisbeispiele: Durch das bm:bwk wurden bereits diverse Sammlungen angelegt, diese sind jedoch zu erweitern und immer wieder zu aktualisieren. Verstärkte Angebote im Bereich Volksschule und

Kindergartenpädagogik. Besondere Beachtung gewaltpräventiver Maßnahmen.

• Eine Kampagne zur Bewusstseinsbildung in Bezug auf „Gender“ wird angeregt.

Ziel der Maßnahmen ist es auf allen Ebenen (bm:bwk, Schulleitungen,

Lehrpersonen, Eltern, Schüler/innen, anderes Personal, z.B. Schulärzt/innen)

Bewusstsein für eine gendersensible Schule zu schaffen. Erst durch angeleitetes Hinsehen können einschränkendes Verhalten auf personaler Ebene sowie

strukturelle Einschränkungen bewusst gemacht und damit rekonstruiert werden, was eine wichtige Voraussetzung für deren De-Konstruktion darstellt.

Voraussetzung für ein solches Bewusstsein ist ein Wissen um die Befunde aus der Geschlechterforschung. Wissen und Bewusstsein können in Folge zu

geschlechtersensiblem Handeln führen. Ein solches muss sich auf mehreren Ebenen in der Schule bzw. im Bildungswesen zeigen: zum einen bei der kritischen Auswahl der Inhalte (z.B. im Hinblick auf einen für Mädchen und Buben ansprechen- den Leseunterricht, aber auch naturwissenschaftlichen Unterricht), zum anderen bei der kritischen Reflexion des eigenen Verhaltens als Lehrer/in. Aktuelle

schulpolitische Maßnahmen müssen den Genderaspekt berücksichtigen (z.B.:

erfolgte die Festlegung von „Bildungsstandards“ geschlechtergerecht?)

Fragen eines gendersensiblen Unterrichts sind immer integrativ zu betrachten, weil es keinen Aspekt im (schulischen) Leben gibt, der nicht mit einer „Gender-Brille“

angesehen werden kann, denn in einer Gesellschaft, die auf der Polarisierung von Geschlechtsrollen beruht, kann es keine Identität außerhalb der

Geschlechtszugehörigkeit geben. Damit dies erkannt wird, bedarf es aber – so zeigen die Befunde aus Evaluationen – noch weiterer kräftiger Inputs.

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